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Heilende Klänge „Gott ist in uns ... - einfach-nur-reiki.de · PDF fileViele Reiki-Praktizierende erfahren durch Reiki tiefe Heilung und treten darüber ... des Sikh Dharma und

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Heilende Klänge

24 REIKI MAGAZIN 4/08 www.reiki-magazin.de

„Gott ist in uns selbst erfahrbar...“

Ein Interview mit Sat Hari Singh

Von Oliver Klatt

Viele Reiki-Praktizierende erfahren durch Reiki tiefe Heilung und treten darüber

in eine Beziehung zu Gott. Eine weitere Möglichkeit, in heilerischer Weise zu ar-

beiten und sich in Hingabe zu üben, ist die Arbeit mit Mantren und heilenden

Klängen. Oliver Klatt sprach mit Sat Hari Singh, Kundalini Yoga-Lehrer, Musiker

und Wegbereiter des bekannten Yogi Tee, über die heilende Wirkung des Klangs.

Oliver Klatt: Sat Hari Singh, du hast kürzlich die CD „Ser-vant of the Heart“ aufgenommen, gemeinsam mit HariBhajan Kaur. Die Lieder darauf habt ihr Guru Ram Dasgewidmet. Die Hingabe an den Guru - und an Gott -kommt in allen euren Liedern spürbar zum Ausdruck.Wer ist Guru Ram Das? Welche Bedeutung hat er fürdich?

Sat Hari Singh: Das Konzept des Guru hat verschiede-ne Aspekte in unserer Lebensweise. Wir verstehen Gottals in allem anwesend. Das bedeutet: Von dem jenseiti-gen Gott, der uns gegenübersteht, haben wir den Wegbeschritten zu dem Gott, der in uns ist und der überallist. Gott ist in uns selbst erfahrbar, als Intuition, oder mitIntuition, und auch überall sonst. Wir haben das Bild derunbelebten Materie, das Bild der unbeseelten Naturtransformiert in ein Verständnis, dass der Schöpferselbst alle Wesen geschaffen hat und in allen Wesenauch jederzeit gegenwärtig ist. Dieses Bewusstseinaber kommt nicht spontan, und es ist auch kein Aus-druck von bestimmten Techniken. Dieses Bewusstseinist zu einem guten Teil immer ein Geschenk. Und es gibtauch jemanden, der es uns schenkt. In dem Sinne istzwar einerseits das Göttliche in allem gegenwärtig, aberes tritt uns auch entgegen als eine Art innerer Lehrer,der uns kennt, der die einzelnen Entwicklungsschritte

unseres Bewusstseins und unserer Persönlichkeit be-gleitet und der dies schon immer getan hat. Diesen in-neren Lehrer, diesen inneren Begleiter nennen wirGuru. Vom Wortsinn her bedeutet Guru: Das, was unsaus dem Dunklen ins Licht führt, aus dem Unbewusstenins Bewusste.

„Bewegung des wahren Wesens“

Guru Ram Das war der vierte Meister im Sikh Dharma.Er hat die Baghat Bewegung gegründet, eine Bewe-gung des spirituellen Erwachens in Indien, die jenseitsvon Religion und Kastensystem steht, und er hat einenTempel gebaut, der ein Abbild des Menschen ist...

Oliver Klatt: ...der Tempel, der im Inlet der CD abgebil-det ist...?

Sat Hari Singh: ...ja, und die Türen dieses Tempels sindin vier Himmelsrichtungen geöffnet, um zu zeigen, dasser für alle Menschen, egal welcher spirituellen Bewe-gung sie angehören, geöffnet ist. Der ganze Tempel istein Symbol für den erwachten, spirituellen Menschen,mit einem goldenen Herzen und der entsprechendenLautschwingung im Inneren. Als vierter Meister seinerLinie repräsentierte Guru Ram Das das vierte mensch-

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liche Chakra und damit den Weg, den die Menschheitgeht, aus einer nabelzentrierten, egozentrierten Welt ineine herzzentrierte Welt. Das macht ihn so bedeutsamfür unsere Zeit, da wir heute in eine herzzentrierte Weltgehen. Und Guru Ram Das ist der Begründer des RajYoga gewesen, also ein Meister des Yoga, und auch derMeister der spirituellen Heilweise des Sikh Dharma, desSat Nam Rasayen. Über ihn wurde also auf der spiritu-ellen Ebene die Heilweise des Sikh Dharma, die wir SatNam Rasayen nennen, die „Bewegung des wahren We-sens“, übertragen - und dies geschieht bis in unsereheutige Zeit hinein.

Oliver Klatt: In deinen Liedern verwendest du Mantras,als Mittel, um das Tor zum Höheren Selbst zu öffnen undden Geist zu weiten. In welcher Weise wirken Mantras,die „heiligen Schwingungen“, auf uns, wenn wir sie inrichtiger Weise gesungen hören oder selber singen?

Heilende Schwingungen

Sat Hari Singh: Wenn man Yoga begreift als Verbindungmit dem Höheren Selbst, dann ist das, was zwischenuns und unserem Inneren, unserem Höheren Selbst,steht, unser Geist. Unser Geist gibt uns in jedem Au-genblick Dutzende von Impulsen, von denen wir den-ken, dass sie aus uns kommen, die aber nicht aus unskommen, sondern aus diesem hochkomplizierten Geist-Computer, der in uns wohnt, dieser unendlichen Ma-schine, die in der Lage ist - sofern sie richtig program-miert wird -, uns mit der Unendlichkeit zu verbinden; dieaber, da sie nicht richtig programmiert ist, uns auch mit

jedem Firlefanz verbindet, wodurch wir manchmal ziem-lich zerstreut und genervt sind. Dabei sollte der Geistuns eigentlich mit unserem eigenen, unendlichen Selbstverbinden. Die Mantras sind sozusagen die Software,mit der wir unseren Geist programmieren können, umuns mit verschiedenen Aspekten der Unendlichkeit zuverbinden. Durch die Wiederholung des Mantras gebenwir den Code ein, der uns mit unterschiedlichen Aspek-ten unseres innerern Selbst verbindet. Darüber hinaushat die Arbeit mit einem Mantra auch stark reinigendeWirkung. Der ganze Unrat, der sich im Laufe der Zeit an-gesammelt hat, in Bild und Ton, wird, indem er mit demMantra konfrontiert wird, gereinigt bzw. ausgefiltert.Das Mantra ist ein Filter, der zwischen unserem Selbstund unserem Geist ist. Und dieser Filter wird eingesetzt,um die tägliche Überdosis an Information herauszufil-tern.

Das Geheimnis des Klangs

Oliver Klatt: In der Bibel heißt es: „Am Anfang war dasWort...“. Bei den Aborigines heißt es, die Welt werde„durch Klang ins Leben gerufen...“. In den Upanishadensteht geschrieben: „Die Essenz des Menschen ist dieRede, die Essenz der Rede ist das heilige Wissen, dieEssenz des heiligen Wissens ist Wortlaut und Klang...“.Was ist das Geheimnis des Klangs?

Sat Hari Singh: Wenn wir uns den Aufbau der Welt an-schauen, wie eben beschrieben, dann sehen wir, dassunsere Existenz sich aus verschiedenen Schichten kom-mend manifestiert, die immer feiner werden. Wir tra-

Hari Bhajan Kaur (li.) und Sat HariSingh (re.)

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gen ja bekannterweise Teile der Mineralienwelten, derPlanzenwelten, auch der Tierwelten und ebenso dervergangenen Menschenwelten in uns, und wir habenauch die Elemente in uns: Erde, Feuer, Wasser undWind, sowie das höchste Element, den Äther, den Raum- und in dem Raum der Klang. Dass es darüber noch wei-tere Ebenen gibt, die jenseits unserer Vorstellungskraftliegen, beispielsweise die Intuition, sei mal dahinge-stellt. In jedem Falle entsteht Schöpfung immer durchein Herabkommen von einem feinsten in ein gröberesKontinuum, so dass aus einer ätherischen Schwingungheraus sich einfach alle anderen Elemente auch er-schaffen lassen - und dies wird bewirkt durch den Geist,der hinter diesen Schwingungen steht und der dieseSchwingungen gezielt verwendet. In unserer heutigenZeit ist die Kenntnis dieser Fein-Einschwingung ziemlichdominant geworden, zum Beispiel in der Wirtschaft. Sowurde die Schwerindustrie in ihrer Dominanz weitge-hend abgelöst von einer kaum noch wahrnehmbarenLeichtindustrie der Information, des Internets, derComputer. Und genauso in der Medizin: Dort werden im-mer leichtere, immer feinstofflichere Heilweisen ver-wendet, zum Beispiel Akupunktur und Akupressur, dieuns in unserer Entwicklung begleiten...

Oliver Klatt: ...und Reiki...

Sat Hari Singh: ...ja - und so wird auch der Klang immerwichtiger, und die Menschen erfahren, indem sie Man-tras verwenden, diese Kraft des Klangs - die Kraft derVerwandlung ihres Geistes, die praktische, reale Aus-wirkung des Inputs Klang, wenn sie nach den geistigenGesetzen angewandt wird. Drei Minuten lang ein Man-tra anzuwenden, hat eine Auswirkung auf dein elektro-

magnetisches System, es elf Minuten lang anzuwen-den, hat eine Auswirkung auf dein Drüsen-System, undes 31 Minuten lang anzuwenden, hat schon eine Aus-wirkung auf alle deine Zellen. In der Technik des Kun-dalini Yoga gibt es ganz exakte Vorgaben, wie man mitdiesen Klangschwingungen arbeiten kann.

Harmonie, Frieden, Glück

Oliver Klatt: Die Weisen aller Zeitalter haben Musik alsheilige Kunst betrachtet, wie Hazrat Inayat Khan sagt, als„einen Abglanz der kosmischen und metakosmischenMusik des Schöpfers, durch die der Gottsucher seinenWeg findet und in Harmonie mit dem Unendlichenkommt.“ Findest du über deine Musik den Weg zu Gott?

Sat Hari Singh: Musik ist das, was für mich auf meinemWeg das Schönste und Erfüllendste ist. Der ganze Wegdes Sikh Dharma und des Kundalini Yoga trägt in sei-nem Herzen Musik. Der innere Ausdruck von Musik istHarmonie, und Harmonie ist der innere Ausdruck desFriedens und des Glücks. In diesem Sinne ist, wenn wirschöpferisch Musik erfahren können und auch an Mu-sik teilhaben können, dies außerordentlich erfüllend -und es hat auch eine sehr transformierende Wirkung.Und es steht im Zentrum unseres Yoga.

Oliver Klatt: Ein weiser Mensch hat einmal gesagt: „DieSeele des Menschen ist Musik und sehnt sich nach Mu-sik, nach jener Musik, die sie auf den Weg zur Vollkom-menheit und Beseligung führt.“ Wie ich finde, hast dumit der CD „Servant of the Heart“ eine wahre Perle ge-schaffen hast, die genau diese innere Vollkommenheitund Beseligung vermittelt. Danke für das Interview! �

CD „Servant of the Heart“Von Sat Hari Singh & Hari Bhajan Kaur Erhältlich über www.windpferd.de