4
154 Berieht: Spezielle analytisehe IV[ethoden. die fiir eine normale Ware zul/issigen Grenzwerte bekannt sind. Diese werden empiriseh ermittelt. Die Sehwankungen der Vergleiehs- und Nor- malzahl sind sehr /~hnlich denen im Gehalt an Roheellulose, aber eine strenge Beziehung besteht nicht. Verf~lschungen ]assen sieh schon bei einer t5°,/oigen Schalenbeimengung naehweisen. Naeh den Verfassern ist ein auf den normalisierten Vermah]ungsgrad gebrachtes Pfefferpulver als mit Sehalen verf/~lseht anzusehen, wenn der Mittelwert der Vergleichs- zahl kleiner als 2,75 und der der Normalzahl grSBer als t047 ist. Beide Mittelwerte wurden aus je 5 Messungen erhalten. P. Haas. 3. Auf Pharmazie beziigliehe ?¢Iethoden. Von P. Haas. Iteilmittelchemische Mikronaehweise und -bestimmungen. L. Rosen- thaler und G. Beck 1) setzen ihre Untersuchungen fiber die Zusammen- setzung yon Drogenasehen fort. Diese II. Mitteilung 2) befaBt sieh mit Quillajarinde und Kalmusrhizomen. Man verascht die Substanz in einer Quarzsehale und zur Kontrolle auf Kiesels/~uregehalt in einer Nicke]schaie. Die Filtration wird mSglichst durch Zentrifugieren ersetzt. Die qualitativen Naehweise erfolgen, soweit sie mikroanalytisch sind, naeh bekannten lV[ethoden, so dab auf das Original verwiesen werden kann. Erwghnt sei nur der Naehweis yon Bromiden und Jodiden: Die Silberhalogenidf/~llung wird mit Soda gesehmolzen, der .w/~Brige Auszug der Sehmelze mit verdiinnter Sehwefels~ure anges~uert, mit Ferrosulfat versetzt und mit Chloroform ausgesehtittelt. Nach Ab- trennung des Chloroforms wird das Eisen aus der w~Brigen Sehicht mit Ammoniak gefgllt, das Filtrat eingedampft und der I~iickstand in der Gaskammer mit 50~oiger Essigs/~ure und Kaliumpermangan~t versetzt. Die Gaskammer wird mit einem mit FluoreseeinlSsung getr/~nkten Papier bedeckt. Auf seltene A]kalimetalle, Barium, Strontium und seltene Erden wird spektralanalytiseh geprfift; ferner wird die Radio- aktivit/~t elektrometrisch bestimmt. Th. Sabalitsehka ~) bestimmt den G]utathiongehalt medi- ziniseh angewendeter Trockenhefen unter Benutzung der Angaben, die zahlreiche Verfasser 4) tiber die Bestimmung yon Glutathion in Blur und Organen gemaeht haben. Naeh Fgllung der Eiweil3stoffe mit Sulfo- salieyls£ure wird das G]ut~thion (Sulfhydrylform) direkt mit JodatlSsung in saurer L6sung in Gegenwart yon Jodid und St/~rkel6sung titriert. Um die Summe yon Sulfhydryl- und Disulfidform des Glutathions zu ermitteln, wird ein zweites Mal naeh I~eduktion mit naseierendem Wasserstoff titriert. Die Differenz ergibt die prgformierte Disulfidform. Das Ver- fahren ist Ghtathionkonzentrationen angepagt, die mindestens 6 rag-% des Reaktionsgemisehes betragen. Ist der Glutathiongehalb der Troeken- 1) Mikroehemie, l~1oliseh-tPestsehrift, S. 366 (1936).- ~) I. ~itteilurtg in Pharm. Acta I-Ielv. 11, 186 (t936). -- a) Mikrochemie, Molisch-Fesgsehrif~, S. 387 (1936). -- 4) j. Kiihnau, vgl. diese Ztschrft. 88, 79 (1932); weiteres Sehrifttum im Original.

Heilmittelchemische Mikronachweise und -bestimmungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Heilmittelchemische Mikronachweise und -bestimmungen

154 Berieht: Spezielle analytisehe IV[ethoden.

die fiir eine normale Ware zul/issigen Grenzwerte bekannt sind. Diese werden empiriseh ermittelt. Die Sehwankungen der Vergleiehs- und Nor- malzahl sind sehr /~hnlich denen im Gehalt an Roheellulose, aber eine strenge Beziehung besteht nicht. Verf~lschungen ]assen sieh schon bei einer t5°,/oigen Schalenbeimengung naehweisen. Naeh den Verfassern ist ein auf den normalisierten Vermah]ungsgrad gebrachtes Pfefferpulver als mit Sehalen verf/~lseht anzusehen, wenn der Mittelwert der Vergleichs- zahl kleiner als 2,75 und der der Normalzahl grSBer als t047 ist. Beide Mittelwerte wurden aus je 5 Messungen erhalten. P. H a a s .

3. A u f P h a r m a z i e b e z i i g l i e h e ?¢Iethoden. Von

P. Haas.

Iteilmittelchemische Mikronaehweise und -bestimmungen. L. R o s e n - t h a l e r und G. B e c k 1) setzen ihre Untersuchungen fiber die Z u s a m m e n - s e t z u n g y o n D r o g e n a s e h e n fort. Diese II. Mitteilung 2) befaBt sieh mit Q u i l l a j a r i n d e und K a l m u s r h i z o m e n . Man verascht die Substanz in einer Quarzsehale und zur Kontrolle auf Kiesels/~uregehalt in einer Nicke]schaie. Die Filtration wird mSglichst durch Zentrifugieren ersetzt. Die qualitativen Naehweise erfolgen, soweit sie mikroanalytisch sind, naeh bekannten lV[ethoden, so dab auf das Original verwiesen werden kann. Erwghnt sei nur der Naehweis yon B r o m i d e n und J o d i d e n : Die Silberhalogenidf/~llung wird mit Soda gesehmolzen, der .w/~Brige Auszug der Sehmelze mit verdiinnter Sehwefels~ure anges~uert, mit Ferrosulfat versetzt und mit Chloroform ausgesehtittelt. Nach Ab- trennung des Chloroforms wird das Eisen aus der w~Brigen Sehicht mit Ammoniak gefgllt, das Filtrat eingedampft und der I~iickstand in der Gaskammer mit 50~oiger Essigs/~ure und Kaliumpermangan~t versetzt. Die Gaskammer wird mit einem mit FluoreseeinlSsung getr/~nkten Papier bedeckt. Auf seltene A]kalimetalle, Barium, Strontium und seltene Erden wird spektralanalytiseh geprfift; ferner wird die Radio- aktivit/~t elektrometrisch bestimmt.

Th. S a b a l i t s e h k a ~) bestimmt den G ] u t a t h i o n g e h a l t m e d i - z i n i s e h a n g e w e n d e t e r T r o c k e n h e f e n unter Benutzung der Angaben, die zahlreiche Verfasser 4) tiber die Bestimmung yon Glutathion in Blur und Organen gemaeht haben. Naeh Fgllung der Eiweil3stoffe mit Sulfo- salieyls£ure wird das G]ut~thion (Sulfhydrylform) direkt mit JodatlSsung in saurer L6sung in Gegenwart yon Jodid und St/~rkel6sung titriert. Um die Summe yon Sulfhydryl- und Disulfidform des Glutathions zu ermitteln, wird ein zweites Mal naeh I~eduktion mit naseierendem Wasserstoff titriert. Die Differenz ergibt die prgformierte Disulfidform. Das Ver- fahren ist Ghtathionkonzentrat ionen angepagt, die mindestens 6 rag-% des Reaktionsgemisehes betragen. Ist der Glutathiongehalb der Troeken-

1) Mikroehemie, l~1oliseh-tPestsehrift, S. 366 (1936) . - ~) I. ~itteilurtg in Pharm. Acta I-Ielv. 11, 186 (t936). - - a) Mikrochemie, Molisch-Fesgsehrif~, S. 387 (1936). - - 4) j . K i i hnau , vgl. diese Ztschrft. 88, 79 (1932); weiteres Sehrifttum im Original.

Page 2: Heilmittelchemische Mikronachweise und -bestimmungen

3. Auf Pharmazie bez~igliche. 155

hefe geringer als diesem Wert entspricht, so sind unter sonst gleichen Versuchsbedingungen 2 g Trockenhefe zu extrahieren. Zur Unterscheidung des Glutathions yon anderen jodbindenden Substanzen wird nach Ab- scheidung des Glutathions mit Formaldehyd eine dritte Titration aus- gefiihrt. R e a g e n z i e n : t. 22°/oige w~Brige Sulfosalicyls/~urel5sung. 2.10°/oige, frisch bereitete JodkaliumlSsung. 3. t°/oige LSsung yon St~trke in konzentrierter KoehsalzlSsung. 4 .0 ,00t n-Kaliumjodatl6sung, yon der i ccm 0,307 mj Su]fhydry]form des Glutathions entsprieht, wird durch Verdiinnen yon 0,01 n-Jodat]Ssung vor der Titration bereitet. 5.40°/oige Sehwefels~ture. 6. Zinksp~ne. 7. Misehung yon i,0 ccm 35% iger Form- aldehydlSsung mit 100 ccm Wasser.

A u s f i i h r u n g : a) V o r g e b i l d e t e s G l u t a t h i o n . Aus l g feinge- pulverter Troekenhefe (genau gewogen) und genau 36 ccm Wasser bereitet man eine Suspension, mischt diese mit genau 4 ccm (i) und l£Bt das Ge- misch unter mehrmaligem Umriihren 1/2 Stde. bedeekt stehen. Nun saugt man es dutch ein doppeRes Filter auf einer INutsche yon 5 c m Durehmesser seharf ab. 10 ccm des klaren Filtrates werden in einen 50 c c m - E r l e n -

m e y e r k o l b e n pipettiert und mit i ccm (2) und 20 Tropfen (3) versetzt. Hierauf titriert man aus einer Mikrobiirette mit (4) bis zum schwaehen Umsehlag nach R o s a v i o l e t t , der, gegen weigen Hintergrund betrachtet, mehrere Minuten ]ang bestehen bleiben soll.

b) G e s a m t - G l u t a t h i o n : Man pipettiert weitere t0 ccm Filtrat in einen 50 c c m - E r l e n m e y e r k o l b e n , der 5 ccm (5) und einige Zinkspgne (6) enth~lt. Man setzt (6) in k]einen Anteilen zu, so d~g nach 2stiindiger lebhaRer Wasserstoffentwieklung noeh ungelSstes Zink vorhanden ist, filtriert die Fliissigkeit in einen 50 c c m - E r l e n m e y e r k o l b e n , w£seht mit mehreren kleinen Anteilen Wasser naeh und bestimmt sofort das Gesamt- Glutathion wie unter a).

c) E r m i t t h n g de r j o d b i n d e n d e n S t o f f e a u g e r G l u t a t h i o n ( , ,Rest j o d b i n d u n g " ) : In gleicher Weise wie a) wird ein Versueh mit O,5g

Hefe (genau gewogen) angesetzt; man extrahiert die Hefe 1/2 Stde. wie oben, wobei aber anstatt 18 ccm Wasser 18 ccm einer lV[ischung yon 1,0 cent (7) mit i00 ccm Wasser verwendet werden. Man versetzt dann mit 2 ccm (1), laBt 15 Min. stehen und geht weiter wie oben vor. Diese Reihenfolge ist streng einzuhalten.

Die ffir a), b) und e) verbrauchten Jodatmengen beziehen sich auf 0,25 g Here. Zieht man die fiir c) verbrauchte Jodatmenge yon den bei a) oder b) verbrauehten Jodatmengen ab, so erha]t man die pr~formierte S u l f h y d r y l f o r m bzw. das G e s a m t - G h t a t h i o n , als Sulfhydrylform berechnet. Dureh Mu]tiplikation der gefundenen Differenzen mit i23 erhalt man die entspreehenden Werte in mg-°/o . (a--e) -- (b--c) ergibt die pr~tformierte Disulfidform.

Das Verfahren ermSglicht, ganz allgemein Sehlfisse auf den Wirkungs- wert yon I-Iefe-Heilpraparaten zu ziehen.

Die 1V[ethylpur ine C o f f e i n , T h e o b r o m i n und T h e o p h y l l i n lassen sieh nach G. Den ig~s 1) in salzsaurer L6sung dureh nascierendes

1) Mikrechemie, Molisch-Festschrift, S. 52 (1936).

Page 3: Heilmittelchemische Mikronachweise und -bestimmungen

156 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

Brom sehr gut m i k r o e h e m i s e h d i f f e r e n z i e r e n , l%eagenzien: 1. Bromlauge : t ecru Brom wird in einer Misehung yon 2 0 c c m Wasser und t0 c c m Natronlauge (D 1,33) gel6st. 2. Verdfinnte Salzs/~ure (1:2). -- Aus- f i i h r u n g : Ein I-I/~ufchen Methylpurin (h6ehstens I rag) wird auf einem ObjGkttrgger mit I Tr6pfehen (2) yon h6ehstens 5--6 m m DurchmessGr be- feuehtet. Innerhalb dieser Flgehe wird die Probe unter Verrfihren m i t ' einem spitzen Glasst~tbehen gel6st. Man 1/iBt dann in die Mitre der L6sung vorsiehtig ein kleineres TrSiofehen (1) eindiffundieren. Bei allen drei Methylpurinen t r i t t sofort Gin orangefarbener Niederschlag auf, dessen toter Ton bei Coffein am st/~rksten, bei Theobromin am sehw~ehst.en ist. Die Fgrbung verblagt allm~hlieh. Man mikroskopiert ohne Deckglas bei 130-- 150faeher linearer Vergr613erung. T h e o b r o m i n: Es erseheint sofort eine Reihe yon Krystallnadeln, meist in federbusehartigen Gruppen. C off e in: Aus einer anf/~nglieh k6rnigen F/ttlung entstehen naeh einigen Minuten zuerst kleine, sehmale, gelbe, zu Kreuzen, Sternehen usw. ver- einigte Prismen, die vor allem am Rande der F/~llung auftreten. Nit zunehmendem Abblassen der F~rbung bilden sieh lunge, sehr feine, gerade Nadeln, die die Mutterlauge allm~hlieh wie ein Haarwuehs erfiillen. AuBerdem treten kleine Klettenformen auf. T h e o p h y l l i n : Aus K6rnchen bilden sieh zu diehten Garben vereinigte Kryst/illehen (Vergr6gerung 500--700faeh linear), die bei sehw~eherer VergrSBerung wie langgestreekte Bohnen erseheinen. Sic herrsehen in den tieferen Teilen des Pr~parates vor, w/~hrend sic an der Oberfl/~ehe zu rundliehen, staeheligen tIaufen verkiimmert sind.

M i k r o k r y s t a l l e de r H y d r o e h l o r i d e : Naeh Befeuehten des Probematerials mit (2) engt man langsam fiber einem Spiritusflgmmchen ein, 1/~13t freiwillig zur Troekne abdunsten und mikroskopiert die Mittel- zone des Riiekstandes bei ungef/~hr 500faeh linearer Vergr6Berung. T h e o b r o m i n : Es sind zahlreiehe seehsseitige Pyramiden mit lgnglieher Grundfl/iehe zu erkennen; zwisehendureh werden aueh lunge, ziemlieh dieke, manehmal zugespitzte Krystalle beobaehte t . Auf Zusatz eines Tropfens Chloroform oder Aeeton oder beider L6sungsmittel tr i t t keine Ver~nderung ein. Bei T h e o p h y l l i n beobaehtet man locker verfilzte reehtwinklige B1/~ttehen, die yon Chloroform nieht, yon Aeeton in ge- ringem Mage gelSst werden; sobald das Aceton naeh Ausbreitung fiber die urspriingliehe Krystallzone hinaus verdunstet ist, bemerkt man in dieser AuBenzone bei 130--150faeher linearer VGrgrSl3erung federige Krystallbfisehel. Der Abdamiofrfiekstand der Chloroforml6sung yon freiem C o f f e i n zeigt bei 500faeher linearer VergrSl3erung mehr oder weniger kreisf6rmige Rosetten mit rein gez~hntem Umril3. Der Rfiekstand ist in Chloroform und Aeeton 16slieh. Naeh Betupfen mit diesen L6sungsmitteln, vorzugsweise Chloroform, erseheinen bei etwa 130faeher linearer Vergr6Berung im Abdunstrfickstand lange, gerade Stgbe (bei Aeeton racist dfinner) und Seehseeke. Die naeh diesen Vorpriifungen erhaltenen l%fiekst/~nde werden direkt auf dem Objekttrgger in t Tr6pfehen (2) gel6st und d ie L6sung WiG oben mit (t) behandelt.

Page 4: Heilmittelchemische Mikronachweise und -bestimmungen

3. Auf Pharrnazie bez/igliche. 157

Es wird ferner ein S u b l i m a t i o n s v e r f a h r e n mit sehr einfachen Behelfen besehrieben; nut C of r e i n liefert ein befriedigendes I~esultatl Das Sublimat wird mit I TrSpfchen Chloroform befeuehtet. Naeh Ab- dunsten treten die oben besehriebenen Formen auf, die naeh L6sen in (2) und Zusatz einer Spur (1) die kennzeiehnende orangefarbene Verbindung liefern.

l~. F i s c h e r und H. E h r l i e h 1) fiihren zur Entseheidung der Frage, ob B a p t i s i n in das Mikrosublimat yon Radix Baptisiae un- zersetzt iibergeht, eine Mikrosublimation bei 180--200 °, 12 mm Queek - silber und 3- -5 mm Abstand mit Pulver yon Radix Baptisiae aus. Das Deekglas wird vorgew~rmt und mit einem Glaspl~ttchen bedeekt. Man erh~lt seh6n ansgebildete Krystalle mit keilf6rmig zusammenlaufenden Kanten oder solche mit reehteckigem UmriB, die zuweilen schwaeh ge- kri immt sind. Sie sind im Original abgebildet. It£ufig treten farblose Krysta]lnadeln, leicht gebogen, einzeln oder in Drusen auf. Der Mikro- Sehmelzpunkt der reinen Krystalle liegt bei 278--284 °. Da bei etwa 240--2500 starke Sublimation auftritt , soll die Temperatur nieht zu langsam gesteigert werden. Naeh den Angaben des Sehrifttums sehmilzt Baptisin bei 244 °, Baptigenin sehmilzt bei 250 ° noch nieht. Da die Krystalle des Sublimats auBerdem mit Thymolschwefels£ure eine gelblichgriine Fgrbung geben, die beim Erwgrmen in Orange iibergeht, w/~hrend intaktes Baptisin dureh Thymolsehwefels~ure ro sa gef~rbt wird, liegt im Mikro- sublimat h6ehstwahrseheinlich B a p t i g e n i n vor; d a s Glucosid Baptisin hat sieh also bei der Sublimation zersetzt. Diese Annahme wird dutch Untersuehung des Mikrosublimats eines aus Radix Baptisiae rein dar- gestellten B a p t i s in s best/~tigt.

Um das A l a n t o l a c t o n in Radix Enulae n a e h z u w e i s e n , stellen R. F i s c h e r und It . E h r l i c h 2) reines Alantolaeton naeh bekannter Vor- sehrift dar. Die Krystalle, deren Mikro-Schmelzpunkt bei 72--740 liegt, werden bei 70 °, 3 mm Abstand und Atmosphgrendruck (oder bei 50--55 °, 3 mm Abstand und 12 mm Queeksilber) mikrosublimiert. In beiden F/~llen entstehen Tropfensublimate. Dutch L6sen des Sublimats in 50% igem Alkohol in der W~rme und langsames Verdunstenlassen in der feuchten Kammer erh~lt man sch6ne Krystalle vom Mikro-Schmelzpunkt 72--74 °. Sublimate in Form langer Nadeln (Mikro-Sehmelzpunkt 72--74 °) erh~lt man unmittelbar dureh Sublimation bei seharfer Kiihlung mit fliegendem Wasser in der Vakuumgloeke mit Glaskfihler nach R. F i s c h e r 3) bei 55 ° und 3 mm Abstand. Man erh/Ht, je nach der Arbeitsweise, ganz analoge Resultate, wenn man direkt yon Radix Enulae ausgeht; das Drogenpulver ist jedoeh mit Pentan kurz vorzubehandeln, um den richtigen Mikro- Sehmelzpunkt yon 72--74 o zu erhalten. Die Mikrokrystalle, die im Original abgebildet sind, erscheinen als schwach gebogene, aufgefaserte N~delchen. P. H a a s.

1) Mikrochemie, Molisch-Festschrift, S. 99 (1936). m 2) Mikrochemie, Molisch-Festschrift, S. 103 (1936). - - 3) Vgl. diese Ztschrft. 105, 293 [insbes. S. 29~] (t936).