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Heimatliebe 2013

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Aus der Region - für die Region Regionale Erzeuger & Produzenten

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LAKUDIA GmbHDaimlerstr. 17 | D-73431 AalenFon: 07361/556197-0 Fax: 07361/556197-25E-mail: [email protected] www.lakudia.de

Fruchtsaft der Götter

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Impressum„Heimatliebe“ ist eine Sonderpublika-tion des Kultur- und Veranstaltungs-magazin XAVER und erscheint einmal jährlich.

Herausgeber: XAVER GmbH & Co. KGBahnhofstraße 7873430 AalenTel.: 07361/52494-20E-mail: [email protected]

Redaktion, Gestaltung und Anzeigen: Susan Bässler, Hariolf Erhardt, Lena Fahrian, Jasmin Froghy, Lara Henschke (Beitrag: Wacholder), Alena Hieber, Martha Mühlberger (Beitrag: Dannen-mann Pure), Natalie WittkowskiFotos: XAVER, ProduzentenAuflage: 28.000 Stück als Sonderbeilage des XAVER

Liebe Leserinnen und Leser,

der Begriff „Heimat“ ist in der deutschen Sprache einzigar-tig - in keiner anderen Spra-che existiert ein Wort für das wunderbare Geschenk, sich in der eigenen Region heimisch zu fühlen. In der Heimatliebe wollen wir die Aspekte be-leuchten, die unsere Region ganz besonders kennzeichnen und lebenswert machen. Für die dritte Ausgabe gingen wir deswegen noch einen Schritt weiter, gruben tiefer und entdeckten dabei wieder einmal wahre Schätze direkt vor unserer Haustüre.Schon bei der Recherche fiel uns auf, wie viele unterschiedliche Betriebe im idyllischen Ostwürttemberg zu finden sind. Sei es ein malerisch gelegener Gasthof, Schmuck- oder Modeherstel-ler, die mit größter Fachkenntnis und Leidenschaft ihre Hand-werkskunst ausüben oder diejenigen, die wertvolle Boden- und Baumschätze der Ostalb mit Sorgfalt anbauen und verarbeiten. Die Menschen, die auf den nächsten Seiten vorgestellt werden, gehören zwar vielfältigen Berufsfeldern an, aber doch verbindet sie alle die Überzeugung für ihre Arbeit. Man kann ihnen nicht nur die Freude an ihrer Tätigkeit ansehen, auch der Sinn dar-in spiegelt sich in ihren Augen wider. Indem sich diese Perso-nen wieder auf ursprüngliche Werte besinnen, gehen sie einen Schritt zurück - und dadurch gleich zwei nach vorn. Bewährte Tradition, neue kreative Ideen und eine perfekte Umsetzung, all das findet man auf den nächsten Seiten. Die aufschlussreichen Treffen mit immer offenen und freundlichen Gesprächspartnern haben gezeigt, dass es durchaus auch die Menschen sind, die eine Region auszeichnen. War es ein Besuch auf ländlichen Wei-deflächen oder der Einblick in eine von urigem Charme geprägte Werkstatt, jeder Arbeitstag wurde zu einem neuen Erlebnis und gab uns die Gelegenheit, unsere Heimat so ein Stückchen besser kennen und lieben zu lernen. Diese Bereicherung wünscht das gesamte XAVER-Team auch Ih-nen beim Entdecken der Heimat(liebe)! Wir möchten Ihnen mit dieser Sammlung ausgewählter regionaler Betriebe einen neuen Blickwinkel präsentieren und neue Eindrücke eröffnen, denn: „Ohne Heimat sein heißt leiden.“

Ihr XAVER-Team

essenzielles ab Seite 5

ideenreich ab Seite 33

genussvoll ab Seite 55

LAKUDIA GmbHDaimlerstr. 17 | D-73431 AalenFon: 07361/556197-0 Fax: 07361/556197-25E-mail: [email protected] www.lakudia.de

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Inhalt„Ohne Heimat sein heißt leiden.“

(Fjodor Michailowitsch Dostojewski)

~ Sie sind gefragt ~

Liebe Leserinnen und Leser, sind Sie ein in der Region ansässiger Erzeuger oder Produzent? Kochen Sie mit regionalen Produkten? Oder kennen Sie vielleicht Produ-zenten, kreative Köpfe oder Geheimtipps aus der Region, die wir in unserer Heimatliebe 2014 vorstellen sollten? Dann mailen Sie uns - wir freuen uns über [email protected]

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essenzielles~ Speis & Trank ~

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InhaltLakudia 6Dorflädle Iggingen 8Landhandel Gütlin & Horner Mühle 9Bio Bihlmaier 10Zumhofer HausNudeln 11 Kartoffel Engelhardt 12Obst- und Weinbau Familie Häcker 13Gärtnerei Schlosser & Schlosser-Lutz Ökonetz 14Weller & Munz Holzofenbäckerei 16Hofcafé & Holzofenbackstube Mangold 18Maier‘s Senf und Feinkostmanufaktur 20Karl Mölle Getränke 22Hohenloher Fruchtsäfte 24Härtsfelder Familienbrauerei Hald 25Mosterei Seiz 26Ostalbfruchtsäfte Dietmar Übele 27Weingut Wilhelm 28Brennerei Schierle 29Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof 30Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e.V. 32Eiskunst 34

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„Herzlich willkommen in Griechenland! Wir möchten Sie sehr gerne einladen, uns einen Tag bei der Olivenernte von Lakudia Olivenöl zu begleiten. Wir befinden uns im südlichen Lakonien auf der Halbinsel Peloponnes in der Nähe der mittelalterlichen Festung Monemvasia“, fängt Andreas Knauß an zu erzählen. Er ist der Geschäftsfüh-rer von Lakudia. Vor ihm steht nicht etwa eine Horde interessierter Touristen, die sich mit einem Ausflug in die Olivenhaine eine willkommene Abwechslung zum alltäglichen Gang zum Strand gönnt - vor ihm steht ein Film-team. Ziel ist es, die einzelnen Schritte der Olivenöl-Produktion festzuhalten, um den Verbrauchern die Mög-lichkeit zu geben, diese nachzuvollziehen. Die insgesamt sechs entstandenen Kurzfilme können mittlerweile auf der Homepage angeschaut werden, wo es übrigens auch zahlreiche Rezepte rund ums Olivenöl gibt - auch schwäbische. „Ich stehe eben zu unseren Produkten und sage das auch“, unterstreicht Knauß.

Lakudia„Vom Baum auf den Tisch.“

Olivenölproduzent über UmwegeAndreas Knauß ist eigentlich Diplom-Ingenieur im Be-reich Maschinenbau. Dass er einmal Olivenöl und ein-gelegte Oliven mit und ohne Füllung herstellen würde, das hat er eigentlich einem Zufall zu verdanken. Über 20 Jahre ist es nun schon her, dass er einem griechi-schen Bauern, den er wiederum über einen Freund kennen gelernt hatte, aus der finanziellen Notlage half, indem er ihm einen Olivenhain abkaufte. Da hat-te er also diesen Olivenhain erworben, der obendrein auch noch sehr verwildert war, und begann für private Zwecke einfach mal Olivenöl zu produzieren. „Das Öl fand dann nach und nach den Weg zu verschiedenen Menschen, die allesamt von der Qualität mehr als überzeugt waren“, erzählt Andreas Knauß. Und so nahm die Geschichte von Lakudia ihren Lauf - vom hei-

Olivenöl

mischen Küchentisch in Märkte in ganz Deutschland. Inzwischen hat sich Andreas Knauß voll und ganz dem Baum mit den bitteren, sehr ölhaltigen schwarzen oder grünen Früchten verschrieben - aus Leidenschaft. Und die herausragende Qualität ist nach wie vor die „Mutter aller Dinge“, wie er selbst sagt.

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Olivenöl

LakudiaDaimlerstraße 1773431 AalenTel.: 07361/5561970www.lakudia.de

VetriebsstellenAalen: Weinmarkt Grieser, Früchte-haus Hieber, Weinhaus SchmidAalen-Wasseralfingen: Mühlenlädle HeimatsmühleEssingen: Hühnerhof Barth, Stegmeier GartenbauEllwangen: Bionaturhandel BischoffSchwäbisch Gmünd: VinotecaStuttgart: Feinkost Böhm, Veizoglou in der MarkthalleSchwäbisch Hall: FeinkostKnausenberger, Regionalmarkt HohenloheUlm: Fahrenkamp SpezialitätenWinterbach: Abramzik MarktEndersbach: Remstal- Markt MackGöppingen: Edeka Aktiv-Markt Gebauer

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Andreas Knauß

Prämiert und zertifiziert„Der Betrieb ist eigentlich urschwäbisch, wenn man die Idee, den Grund-gedanken betrachtet. Unsere Anbauflächen liegen aber eben nicht in Lauterburg“, schmunzelt Andreas Knauß. Diese liegen vielmehr an der sonnigen Küste Lakoniens, dem Anbaugebiet einer seit Jahren in Verges-senheit geratenen Olivenart, der Anthinio-Olive. Aus ihr wird das Öl mit der leuchtend grünen Färbung und dem intensiv-fruchtigen Geschmack gewonnen für das Lakudia so bekannt ist. Den Erfolg des Unternehmens sieht Andreas Knauß vor allem in der beständigen Qualität der Produk-te begründet - nicht umsonst wurde die Marke bereits mehrfach von der Gourmet-Zeitschrift „Der Feinschmecker“ und dem Olivenöl-Guide „Flos Olei“ prämiert. Und auch lokale Produktions- und Gastronomiebetriebe wie die Handwerksbäckerei Mack vertrauen auf die hochwertigen Lakudia-Produkte - ob als Backzutat oder zum Verfeinern. Das Lakudia Olivenöl ist aber nicht nur prämiert, sondern seit kurzem zudem zertifiziert. Aus-gewählte Olivenölprodukte führen nun offiziell das Bio-Label. Das Bio-Olivenöl gibt es in einer schicken, matt-schwarzen 250-Milliliter-Dose, die sogar mit dem European Design Award ausgezeichnet wurde. Neben der Optik überzeugt die Dose aber auch durch Praktikabilität: Der Ausgießer ist so konstruiert, dass er nicht tropft. Ganz gleich um welches Produkt es sich handelt, stets wird nach dem Prinzip „Vom Baum auf den Tisch“ gehandelt, um die Überwachung und Sicherung der Qualität garantieren zu können. „Wir geben unsere Früchte nicht aus der Hand!“, betont An-dreas Knauß.

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„Das größte Glück ist die Summe kleiner Freuden!“. An der Wand der gemütlichen Kaffee-Ecke im Dorf-lädle Iggingen steht dieser Spruch geschrieben. Und tatsächlich bringt er das auf den Punkt, wofür das Dorflädle steht. Hier gibt es nämlich unzählige kleine Freuden. „Eigentlich ist es einfacher aufzuzählen, was es nicht gibt“, lacht Lucia Leicht, die Besitzerin vom Dorflädle.

Für den NotfallIm Dorflädle gibt es frische Backwaren, Kaffee, Zeit-schriften, Schulbedarf, Süßigkeiten, Geschenkartikel, einen Paket-Shop, Strumpfwolle und „von den Le-bensmitteln gibt es jedes mindestens ein Mal - der Notfall-Plan sozusagen!“, sagt Lucia Leicht mit einem Schmunzeln. Und das ist nur ein kleiner Auszug aus dem umfangreichen Sortiment. Das wirklich Beson-dere findet sich in einem ebenso besonderen, alten Holzschrank. Hier sind die zahlreichen und unter-schiedlichen Wildkräuterprodukte sorgsam aneinan-dergereiht. Das Angebot reicht von mehreren Kräuter-salzen und Zucker über Essige, Öle bis hin zu Gelees und Körperpflegeprodukte. Allesamt wurden sie von Lucia Leicht selbst hergestellt. „Als meine Kinder alt genug waren, habe ich einfach nach einem Wieder-einstieg ins Berufsleben gesucht“, fängt die gelernte medizinisch-technische Assistentin an zu erzählen. Sie absolvierte deshalb eine Ausbildung zur Kräuterpäda-gogin und widmet sich seither der Herstellung eigener Wildkräuterprodukte. Im ehemaligen Lagerhaus ge-genüber der Igginger Grundschule war schon zu jener Zeit ein kleiner Laden untergebracht. Als die damalige Besitzerin das Geschäft aufgab, ergriff Lucia Leicht die Chance und setzte im Oktober 2008 die Idee, ein Dorf-lädle zu eröffnen, in eben diesem einstigen Lagerhaus in die Tat um.

Dorflädle Iggingen„In jedem Produkt steckt sorgfältige Handarbeit und Liebe.“

Sorgfältige Handarbeit„Die Herstellung von Wildkräuterprodukten ist des-halb spannend, weil man sich nach der Natur richten muss. Und dann gilt es zum richtigen Zeitpunkt aktiv zu werden“, erläutert Lucia Leicht und ergänzt: „Letzt-lich mache ich aus dem, worüber sich andere ärgern - Wildkräuter werden ja oftmals als Unkraut bezeichnet - Produkte mit gehaltvollen Inhaltsstoffen!“ Natürlich gelte es die Orte, an denen die später verarbeiteten Wildkräuter geerntet werden, sorgfältig auszuwählen, um die Belastung durch schädliche Umwelteinflüsse zu vermeiden. Ihr Wissen rund um das, was da auf unse-ren Wiesen so wächst und gedeiht und was man davon guten Ge-wissens essen kann, gibt die Kräuterpäd-agogin in Kursen an Interessierte weiter. Ab sechs Personen bietet sie Kräuterwanderun-gen mit einer anschlie-ßenden Einführung in die Wildkräuter-Koch-kunst an. Die Teilnah-me erweitert nicht nur den Wissenshorizont, sondern verschafft auch einen ersten Eindruck vom großen Zeitaufwand, der hinter Lucia Leichts Wildkräuterpro-dukten steckt. So müssen die Kräuter zunächst von Hand verlesen und anschließend ausgezupft werden. „In jedem Produkt steckt sorgfältige Handarbeit und Liebe“, sagt sie. Das Sortiment eignet sich auch her-vorragend als besonderes Geschenk. Gerne zaubert Lucia Leicht aus einer individuellen Auswahl dekora-tive Geschenkarrangements. Wer nicht eben mal im Dorflädle in Iggingen vorbei kommt, der findet die Wildkräuterprodukte auch bei der Bäckerei Weber in Mögglingen, beim Hoflädle in Waldstetten oder bei der Voggenbergmühle. Auch beim Regional- und beim Weihnachtsmarkt in der Schwäbisch Gmünder Innen-stadt ist Lucia Leicht stets mit einem Stand vertreten. Da gibt es dann auch die beliebten Wildkräutermaulta-schen und Hamburger mit Wildkräuterpanade.

Dorflädle IggingenSiedlungsweg 273574 IggingenTel.: 07175/923383

Öffnungszeiten:Mo., Di., Do., Fr. 06.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 UhrMi. 06.00 bis 12.00 UhrSa. 07.00 bis 12.00 Uhr

Lucia Leicht

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Dorflädle

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Von der Mühle zum LandhandelDie Geschichte des Landhandels begann im Jahr 1957, als Herbert Gütlin die ehemalige Getreidemühle von seinem Stiefvater Hubert Brenner übernahm. Seitdem hat sich der in Familienbesitz befindliche Betrieb ste-tig weiterentwickelt und gewandelt. Als die Brüder Friedrich und Hubert Gütlin die Horner Mühle 1996 übernahmen, war die Mühle bereits auf den Handel ausgerichtet. Zusätzlich zu Futtermitteln, Dünger und Pflanzenschutz wurde noch ein Getränkehandel auf-genommen und ein gerne in Anspruch genommener Lieferservice gegründet. Das gesamte Sortiment kann mit eigenem Transporter oder LKW nach Vereinbarung oder festem Tourenplan geliefert werden. Hubert Güt-lin beruft sich dabei vor allem auf das Familienunter-nehmen: „Wir sind bei den Zeiten sehr flexibel. Bei uns ist eben dann Feierabend, wenn es die Lage zulässt“, erklärt der gelernte Kaufmann.

Qualität aus der HeimatDas breite Angebot umfasst unter anderem Mehl von der Heimatsmühle Hüttlingen, Spirituosen von einem Schnapser aus Gschwend, eine große Auswahl an re-gionalen Bieren und Säften sowie Milcherzeugnisse vom Albhof. Ein besonderer Bereich in der rechten vorderen Ecke des Landhandels lässt die Herzen von Bienen-Freunden höher schlagen: Hier findet man ein umfangreiches Imkersortiment für Amateure, Profis

Landhandel Gütlin & Horner Mühle„Bei unserem Sortiment schmeckt man den Unterschied.“

Im Leintal zwischen Leinzell und Heuchlingen liegt das Gelände der Horner Mühle, zu der ein eigenes Schild weist. Inmitten der großen Lagerhallen findet sich auch der Landhandel Gütlin. Schon zur Mittags-zeit sind hier viele Einkäufer unterwegs. Bei einer Füh-rung durch das Geschäft kann mir Hubert Gütlin, einer der Geschäftsführer, genau erklären, woher die einzel-nen Lebensmittel stammen. Denn der für Bioprodukte und Bioland-Futter zertifizierte Handel vertreibt über-wiegend regionale Produkte und ist schon seit Jahren eine Anlaufstelle für alle, die Qualität aus der Heimat suchen und schätzen.

Landhandel Gütlin GbR & Horner Mühle73571 HornTel.: 07175/998880www.horner-muehle.de

Öffnungszeiten:Mo. bis Fr. 08.00 bis 18.30 UhrSa. 08.00 bis 16.00 UhrLieferservice:Mo. bis Fr. 08.00 bis 18.30 UhrSa. 08.00 bis 16.00 Uhr

und die, die es werden wollen. Eine große Auswahl an Württembergischen Weinen ist ebenfalls in den langen Regalen zu finden. „Wir wollen gute Produkte verkau-fen, deswegen liegt unser Hauptaugenmerk auf Quali-tät“, erläutert Friedrich Gütlin und fügt hinzu: „Lange Transportwege sind dafür aber nicht nötig, auch in der näheren Umgebung findet man ausgezeichnete Lebensmittel.“ Durch Kontakte zu direkten Erzeugern, Großhändlern oder Firmen mit guter Referenz können die Geschäftsführer für die absolute Hochwertigkeit ihrer Ware garantieren. „Spätestens wenn man unser Sortiment probiert, schmeckt man den Unterschied“, weiß auch Gütlin. Durch die Lagerfläche von über 800 Quadratmetern zusätzlich zu 680 Quadratmetern Ver-kaufsraum ist die Ware immer erhältlich und kann di-rekt mitgenommen werden. Eine enge Kundenbindung liegt dem Geschäftsführer ebenfalls sehr am Herzen. Individuelle Beratung, der Einsatz für die Kunden und großes persönliches Engagement sind für den Ge-schäftsführer dabei selbstverständlich. „Der Service gehört einfach dazu!“, summiert Gütlin.

iFriedrich & Hubert Gütlin

Landhandel

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Auf dem Hof der Familie Bihlmaier wachsen Rinder und Schweine in der Natur auf und ernähren sich vom saftigen Weidegras der Schwäbischen Alb sowie überwiegend von eigenem Getreide. Nach gentech-nisch verändertem Futter und Zusatzstoffen sucht man hier vergeblich - schließlich prangt schon am Ein-gangstor die Aufschrift „regional, natürlich, lecker“. Getreu diesem Motto findet man auf dem Ugenhof bei Herbrechtingen nur Fleisch-, Wurst- und Backwaren bester Qualität. Und das schmeckt man!

Bio Bihlmaier„Unsere Tiere müssen auf natürlichen Sonnenschein und Weidegang nicht verzichten.“

Von der Region - für die RegionInsgesamt 80 Hektar Land gehören zum weitläufigen Anwesen von Bio Bihlmaier. 100 Rinder genießen auf den großen von Bäumen geprägten Weideflächen viel Auslauf. „Sie müssen auf natürlichen Sonnenschein, Weidegang im Sommer und viel Stroh im Stall nicht verzichten“, umschreibt Rainer Bihlmaier die Szenerie. Auch 140 Schweine genießen in ihrem Freiluftstall das ganze Jahr über frische Luft. „Das meiste Futter erzeu-gen wir in unserem Betrieb selbst, den Rest beziehen wir von Biolandkollegen aus der Region. Daher wissen wir, was die Tiere fressen,“ erläutert der Agraringeni-eur, der den Hof zusammen mit seiner Frau vor sechs Jahren übernahm und sich damit einen Wunschtraum erfüllte. Der Bioland-zertifizierte Betrieb betreibt seit 1989 kontrolliert ökologischen Landbau und ist für seine hochwertigen Wurst- und Fleischerzeugnisse be-kannt. Aber auch die hofeigene Backstube wird den hohen Bihlmaierschen Ansprüchen gerecht. Wenn hier für den Hofverkauf am Freitagabend frisches, knusp-riges Steinofenbrot, kernige Weckle und süßes Hefe-gebäck aus dem Ofen geholt wird, erfüllt der herrliche Duft das Gelände. „Unsere Backwaren sind auch für Al-lergiker geeignet, weil wir wissen, was rein kommt!“, betont Katja Bihlmaier.

Bio BihlmaierBioland Metzgerei & BackwarenUgenhof 589542 HerbrechtingenTel.: 07324/2476www.biobihlmaier.de

Wochenmärkte:Mi.: UlmFr.: HerbrechtingenSa.: HeidenheimHofverkauf:Fr. 17.00 bis 19.00 Uhr

Katja & Rainer Bihlmaier

Zart und saftigZu den Spezialitäten des Landwirtschaftsbetriebs zählen in erster Linie die Fleischerzeugnisse der An-gus Rinder. „Durch die Kurzfasrigkeit und feine Fett-marmorierung ist das Fleisch sehr saftig und zart im Geschmack und eignet sich perfekt als Steakfleisch“, weiß die studierte Landespflegerin Katja Bihlmai-er. Aber auch das Schweinefleisch wird durch das langsame Wachstum und viel Bewegung dichter und äußerst schmackhaft. Dadurch, dass das Vieh direkt nach der Schlachtung zerlegt wird, bleibt das natürli-che Phosphat im so genannten „Warmbrät“ erhalten und muss nicht künstlich zugesetzt werden. „Durch diese Verarbeitungsmethode erhält die Wurst einen viel intensiveren Geschmack und ein besonderes Aro-ma“, erklärt Katja Bihlmaier und ergänzt: „Außerdem können wir so auf Zusatzstoffe wie Glutamat und an-dere Geschmacksverstärker verzichten, die schädlich sein können und für guten Geschmack unnötig.“ Ne-ben dem umfangreichen Wurst- und Fleischsortiment werden auch Bioland Fertiggerichte, wie zum Beispiel Maultaschen und Rindergulasch nach traditionellen Rezepten vor Ort hergestellt.

Ein abwechslungsreicher ArbeitsplatzZusammen mit Rainer und Katja Bihlmaier und ihren drei Kindern wohnen auch zwei Menschen mit Behinde-rung auf dem Ugenhof. Als Außenarbeitsstelle der Le-benshilfe Heidenheim haben sie hier einen Arbeitsplatz ge-funden, bei dem ihnen viele Betätigungsfelder offen ste-hen und sie stets gefördert werden. Durch das Programm „Betreutes Wohnen in Famili-en“ soll ihnen ein weitgehend selbstständiges Leben ermög-licht werden.

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Bioland Metzgerei und Backwaren

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Sie ist ein viel umstrittenes Ding, die Nudel. Ob sie nun von den Italienern, den Deutschen oder aber den Chinesen erfunden wurde, das wird wohl nie eindeutig geklärt werden. Und auch bei der Frage, ob man die Nudel mit Salz oder Öl kocht, scheiden sich die Geister. Die einen mögen sie eher weich gekocht, die anderen al dente. Am Ende ist man sich aber zumin-dest in einer Sache einig: Die Nudel ist und bleibt eine Teigware, die es in verschiedenartigen Formen gibt und die vor dem Verzehr gekocht wird. Wie viele Gestalten eine Nudel haben kann, das stellt Joachim Pokorny in seiner Nudelküche in Rudersberg-Zumhof eindrucksvoll unter Beweis.

Zumhofer HausNudeln„Alles, was einmal in der Tüte ist, hat einen langen Entwicklungsprozess hinter sich.“

Zumhofer HausNudelnSchützenstraße 473635 Rudersberg-ZumhofTel.: 07183/6976www.zumhofer-hausnudeln.de

Öffnungszeiten:Mo., Do., Fr. 09.00 bis 13.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 UhrSa. 09.00 bis 16.00 Uhr

Nudeln

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Vom Probieren zur ProfessionGut 15 Jahre ist es nun schon her, dass Joachim Pokorny ein eigenes Ge-werbe anmeldete. Damals handelte es sich noch um ein Kleingewerbe. „Über zehn Jahre bin ich zweigleisig gefahren“, erinnert er sich. Das „zwei-te Gleis“ lag dabei aber gar nicht allzu weit entfernt vom ersten. Beide Male drehte sich alles rund ums Essen. Joachim Pokorny ist nämlich gelernter Koch. Seinen Anfang nimmt die Geschichte der Zumhofer HausNudeln Mit-te der neunziger Jahre, als Joachim Pokorny beschloss, für den Eigenbedarf Nudeln zu produzieren. Möglich machte das eine kleine Nudelmaschine aus dem Haushalt der Eltern. „Die hat dann allerdings irgendwann den Geist aufgegeben“, schmunzelt Pokorny. Der Nudelproduktion setzte das aber kein Ende. Es wurde eine neue Nudelmaschine angeschafft, die den inzwischen gar nicht mehr so kleinen Mengen gewachsen war. An den Ver-kauf der Eigenkreationen wagte sich Joachim Pokorny dann erstmals im Rahmen des alljährlichen Mühlentages bei einer Mühle von Freunden im Welzheimer Wald. Da kamen die Nudeln so gut an, dass der Stand bis zum Nachmittag leer gekauft war. Mit der zunehmenden Professionalisierung der Produktion musste sowohl größeres und robusteres Gerät, als auch eine eigene Nudelküche her. In einem Garagengebäude, welches komplett umgebaut wurde, fand alles seinen Platz. Hier werden inzwischen 80 bis 120 Kilogramm Nudeln pro Tag produziert.

Mit Liebe und Sorgfalt hergestellte Teigwaren„Ich mache das noch immer komplett alleine“, sagt Joachim Pokorny. Bis die Nudeln verkaufsfertig im Regal stehen sind zahlreiche Handgriffe nö-tig. Es muss der jeweilige Teig aus Hartweizengries, Eiern sowie Gewürzen hergestellt und - im wahrsten Sinne des Wortes - in Form gebracht wer-den. Die Nudeln müssen anschließend trocknen, in einem Trockenschrank oder bei Raumtemperatur. Danach werden sie in Tüten verpackt, um dann bald im heimischen Kochtopf zu landen. „Alles, was einmal in der Tüte ist, hat einen langen Entwicklungsprozess hinter sich“, beschreibt Pokor-ny. Die Rezepte der insgesamt 30 verschiedenen Geschmacksrichtungen hat er alle in vielen Probedurchläufen erarbeitet. Und es werden immer mehr! Den Jahreszeiten entsprechend gibt es ein „Frühlingserwachen“

oder den „Sommertraum“. Die Din-kelnudeln sind auch für Allergiker bestens geeignet. Erworben wer-den können die mit viel Liebe und Sorgfalt hergestellten Teigwaren im „S’Lädle“, einem kleinen aber feinen Verkaufsraum, der direkt an die Nudelküche anschließt. Andere Leckereien aus der Region runden das Angebot ab und manchmal gibt es sogar frische Zumhofer Maultaschen in unterschiedlichen Varianten. Auch einige Hofläden und Regionalmärkte führen mittler-weile die Nudeln aus Zumhof. „Seit Mai 2007 bin ich nun schon haupt-beruflicher Nudelproduzent und habe das noch keinen Tag bereut!“, freut sich Joachim Pokorny.

Joachim Pokorny

Naturparkmärkte 2013>> 08.09. in Alfdorf>> 06.10. in Murrhardt

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„Was darf’s denn bei Ihnen sein?“ Diese Frage hört man bei einem gemütlichen Bummel über den Wo-chenmarkt quasi an jeder Ecke. Auch Angela und Ger-hard Engelhardt sind immer mittwochs, freitags und samstags auf den Märkten in Aalen, Unterrombach und Wasseralfingen zugange. Unter dem auffälligen, blau-weiß gestreiften Marktstand finden sich nicht nur Eier und Dosenwurst, sondern allem voran verschie-dene Kartoffelsorten. Und weil die Familie Engelhardt schon seit über 50 Jahren auf dem Aalener Wochen-markt vertreten ist, muss gar nicht mehr so oft gefragt werden, was es denn sein darf - „Man kennt seine Kunden und da weiß man eben, wer welche Sorte am liebsten mag!“, schmunzelt Gerhard Engelhardt.

Kartoffel Engelhardt„Zu dem, was ich produziere, kann ich mit gutem Gewissen stehen.“

Tolle KnollenBis Annabelle, Sieglinde, Selma, Belana, Gloria, Chris-ta, Laura, Melina und wie sie alle heißen auf den Wochenmärkten im Ostalbkreis landen, müssen sie zunächst eine Fahrt von gut 50 Kilometern hinter sich bringen. Der Sitz des landwirtschaftlichen Familien-betriebes befindet sich nämlich in der beschaulichen Gemeinde Hainsfarth am Nordrand des Rieses, in Bay-ern. Die Region ist für ihre besonders fruchtbaren und sandigen Böden allseits bekannt und bietet damit ide-ale Voraussetzungen für tolle Knollen. Auf die Frage, warum die Familie gar ins Nachbarbundesland fährt, um einen Markt zu beschicken, antwortet Gerhard En-gelhardt prompt: „Mein Vater fuhr 1961 zum ersten Mal nach Aalen auf den Markt und so hat sich das alles entwickelt.“ Er selbst sei seit seinem vierten Lebens-jahr mit dabei und habe einfach immer großen Spaß

Kartoffel EngelhardtHeimostraße 1786744 HainsfarthTel.: 09082/8690

Öffnungszeiten Hofladen/Hauptstraße 3:Fr. 15.00 bis 18.00 Uhr

Wochenmärkte:Mi. und Sa.: AalenFr.: Aalen-UnterrombachSa.: Aalen-Wasseralfingen

daran gehabt. Dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters Max Engelhardt treten würde, das sei schnell klar gewesen. Und auch der eigene Sohn, Jürgen, ist gelernter Landwirt und arbeitet bereits im elterlichen Betrieb, den er einmal übernehmen wird. Ihn trifft man auf dem Wochenmarkt in Wasseralfingen an.

Direkt vom ErzeugerSeit 1987 bewirtschaftet Gerhard Engelhardt zusam-men mit seiner Frau Angela die 50 Hektar Ackerland und umsorgt die Mastschweine und Hühner in Bo-den- und Freilandhaltung. „Ich bin auch schon mit Kartoffeln aufgewachsen“, erzählt Angela Engelhardt mit einem Lächeln. Heute kümmert sie sich um Haus und Hof, hilft bei der Kartoffelernte und erledigt an-fallende Büroarbeiten. Auch der Verkauf auf den Wo-chenmärkten und im Hofladen fällt in ihr Aufgaben-gebiet. Während sie den Stand betreut dreht Gerhard Engelhardt seine übliche Runde. Mit allerlei Kartoffeln, Eiern und Wurst im Gepäck kurvt er wie ein Eismann durch die Straßen von Aalen und Essingen und läutet dann stilecht eine Glocke, um auf sich aufmerksam zu machen. Hier wie da kann man Produkte direkt vom Erzeuger erwerben, kann die Gesichter hinter „Kartof-fel Engelhardt“ kennenlernen. „Zu dem, was ich pro-duziere, kann ich mit gutem Gewissen stehen“, betont Gerhard Engelhardt. Und weil es nichts zu verbergen gibt, lädt Familie Engelhardt regelmäßig zu Hoffesten oder jederzeit zum Einkauf im eigenen Hofladen, der erst kürzlich neu eröffnet wurde und dessen Sortiment neben den eigenen Erzeugnissen auch Obst, Gemüse und Nudeln umfasst, ein.

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Angela & Gerhard Engelhardt

Kartoffeln

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Wenn die ersten Sonnenstrahlen am Morgen auf die reifen Früchte fallen, die in voller Pracht an den Bäumen im Remstal hängen, weiß Monika Häcker, was ihre Arbeit so besonders macht. Auf dem Wochenmarkt in Aalen und Unterrombach kann man sich auch selbst von dem frischen heimischen Obst der Familie Häcker überzeugen, das dort in bunter Viel-falt angeboten wird.

Von Äpfeln bis ZwetschgenMitten im geschäftigen Treiben des Marktes in Unterrombach findet man den Stand der Familie Häcker. Verschiedenste knackige Äpfel und Birnen, saftige Zwetschgen, fruchtig-süße Erdbeeren, kleine Kiwi, bunte Tellerpfir-siche, Walnüsse und vieles mehr liegt hier in den Verkaufskörben. „Es gibt nicht viel, was wir nicht in unserem Sortiment haben“, schildert auch Ernst Häcker und fügt hinzu: „Für uns ist es sehr wichtig, den Kunden eine große Vielfalt zu bieten.“ So ist der Geschäftsführer des regionalen Unter-nehmens auch stets auf der Suche nach dem Besonderen. Seit einigen Jahren lässt sich auf dem Wochenmarkt deshalb eine wahre Seltenheit finden: die Indianerbanane. Sie stammt aus Nordamerika und erinnert äußerlich an eine Mango. Ihr Fruchtfleisch ist cremig wie das einer her-kömmlichen Banane und auch der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Mango und Banane. Man darf also gespannt sein, welche ausgefal-lenen Köstlichkeiten künftig auf die Kunden der Familie Häcker warten!

Frisch vom Baum„Unsere Kunden schätzen es, dass wir einen Großteil unseres Sortiments selbst anbauen“, weiß Monika Häcker, die gemeinsam mir ihrem Mann das Unternehmen leitet. Dass das Obst frisch vom Baum kommt und kei-ne langen Lagerungszeiten und Lieferwege hinter sich hat, schmeckt man. Zusammen mit zahlreichen Helfern findet man die ganze Familie daher in Saisonzeiten bei der Ernte auf den Feldern und Weinbergen in Wein-stadt-Großheppach und Umgebung. Auf den Märkten in Unterrombach-Hofherrnweiler und Aalen sind die Familienmitglieder bekannte Gesichter. Schon seit mehr als fünfzig Jahren steht der Name Häcker für Obst und Gemüse bester Qualität.

Obst- und Weinbau Familie Häcker„Es ist uns sehr wichtig, den Kunden eine große Vielfalt zu bieten.“

Obst- und Weinbau Familie Ernst HäckerKleinheppacher Straße 5871384 Weinstadt-GroßheppachMobil: 0170/2814701www.obstbau-haecker.de

WochenmärkteMi. und Sa.: AalenFr.: Aalen-Unterrombach

Gesunder PausensnackDer lokale Obst- und Weinbaube-trieb engagiert sich eifrig in einer Initiative der Europäischen Union für die gesunde Ernährung von Kin-dern. Daher beliefert Familie Hä-cker wöchentlich 85 Schulen und Kindergärten im Ostalbkreis mit frischem Obst und Gemüse. „Wir sind begeistert, dass das Angebot so gut angenommen wird“, freut sich Monika Häcker.

Monika Häcker

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Obst- und Weinbau

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Wie die Schale so der Kern? Nicht unbedingt, denn das perfekte, saftigrote Äußere einer Supermarkt-Tomate verschleiert oftmals ihren tatsächlichen Inhalt. Schließlich geben die Angaben meist nur wenig Auskunft über die genaue Herkunft der Frucht, die Arbeitsbedingungen der Erzeuger und vermeintlich schädliche, zugesetz-te Spritz- und Düngemittel. Da ist man auf dem Wochenmarkt besser beraten, wenn der Händler über diese Aspekte gut Bescheid weiß und ganz hinter seinen Produkten steht. Aber deswegen auf die exotische Vielfalt verzichten? Dass das nicht sein muss, weiß das Team des Riegelhofes. Die Traditionsgärtnerei Schlosser und der dazu gegründete Handelsbetrieb Schlosser-Lutz Ökonetz bilden eine ideale Symbiose und ermöglichen dem Kunden so ein breites Angebot an streng kontrollierten Produkten.

Wertvoller Bodenschatz„Nur in einem gesunden Boden können gesunde Pflanzen wachsen“, betont Biogärtner August Schlosser, der die Generationsgärtnerei 1970 von seinem Vater, August Schlosser senior, übernahm. Nachhaltigkeit und Quali-tät liegen ihm besonders am Herzen. Um eine echte Nachhaltigkeit bei der Produktion gewährleisten zu können, die auch für den Kunden nachvollziehbar und verfolgbar ist, gründete er 1971 zusammen mit interessierten Landwirten aus Süddeutschland den Verband „bio-gemüse e.V.“, dem Vorläufer von „Bioland“. Die Initiati-ve war eine Antwort auf die zunehmend chemisch-technisch geprägte und von der Industrie abhängige Land-wirtschaft. Alle Bioland-Betriebe haben es sich hingegen zur Aufgabe gemacht, biologische Wirkungszusam-menhänge zwischen Boden, Pflanze, Mensch und Tier zu achten. Durch den Anbau von Stickstoff fixierenden Pflanzen wie Klee wird beispielsweise der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern überflüssig. Auch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge sorgt für die Erhaltung eines fruchtbaren Bodens. „Der Boden ist unser Kapital - den muss man hegen und pflegen“, summiert der erfahrene Gärtner.

Gärtnerei Schlosser & Schlosser-Lutz Ökonetz„Handelsbetrieb und Gärtnerei sollen in ihren Grundsätzen stimmig sein.“

Paul Lutz & Familie Schlosser

Handelsbetrieb und Gärtnerei

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Alles aus einer HandDas Unternehmen, auf einer Fläche von 8 Hektar Freiland und 6.000 Quadratmetern Glas tätig, zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass alle Schritte - von der Aussaat bis zum Verkauf - hier direkt in die Hand genommen werden. Bei vielen Betrieben ist es mittlerweile üblich, die Jungpflanzen zuzukaufen, nicht aber bei Schlosser. Dennoch wächst eine große Bandbreite friedlich vor sich hin, die weit über heimischen Salat, Kartoffeln und Tomaten hinausreicht. Gewächshäuser ermöglichen die Zucht von klimatisch anspruchsvolleren Sorten wie Auberginen oder Pa-prika. „Das breite Spektrum erfordert einen großen Arbeitsaufwand, aber so können übers Jahr viele Produkte selbst angeboten werden“, erklärt Johannes Schlosser, der ebenfalls das Gärtnerhandwerk erlernte und so in die Fußstapfen seines Vaters trat. Seit kurzem nimmt sich die Gärtnerei auch der Vermehrung von Gemüsesaatgut für die Bingenheimer Saatgut AG an, welche ökologisches Saatgut unterstützt und vertreibt. Um das Bild zu komplettieren und das nachhaltige Bewusstsein auch an jüngere Generationen weiterzugeben, engagiert sich der Betrieb außerdem bei den Miniköchen. Bei dieser europaweiten Organisation sollen Kinder für die Themen Gesundheit und richtige Ernährung in einer intakten Umwelt sensibilisiert werden. Durch Unterstützung in Form von Produkten und Führungen durch die Gärtnerei wird den kleinen Feinschmeckern hier vor Ort gezeigt, wie wichtig es ist, die Natur zu bewahren.

Besuch im HofladenNeben der Frischware vom Feld und aus der Gärtnerei wird auf den Märk-ten und im Hofladen auch ein breites Spektrum an Milch-, Getreide- und weiteren Produkten geboten, die man zum täglichen Leben benötigt. In den Regalen findet man Lebensmittel aus ökologischem Anbau - eine ge-sunde Alternative zur Super-marktstomate. „Wir wollen, dass der Kunde hier hoch-wertige Ware kaufen kann, die auch über unser eigenes Anbauspektrum hinausreicht. Durch den Ankauf von kon-trollierten Verbandsproduk-ten können wir gute Qualität nach höchsten Richtlinien garantieren. Ich stehe zu 100 Prozent hinter unserem ge-samten Sortiment!“, erklärt Geschäftsführer Paul Lutz. Das Angebot im Hofladen wird durch ein umfangreiches Naturkostsortiment abgerundet. Neben den eingelegten roten Rüben oder dem Sauerkraut aus eigenem Weißkraut gibt es im Spätherbst immer eine wirkliche Besonderheit: die kalt eingerührte Hagebuttenmarmelade. Das so genannte „Hägemark“ nach bewährtem Rezept gehört ganz klar zur Hoftradition und ist ein ide-aler Vitaminlieferant für die nasskalte Jahreszeit.

Transparenz statt IgnoranzZusammen mit Johannes Schlosser gründete Paul Lutz vor gut vier Jahren das „Schlosser-Lutz Ökonetz“, um den Kunden durch die Trennung von Handel und Produktion eine noch größere Transparenz zu ermöglichen. Deshalb arbeitet der Betrieb nur mit Großhändlern und Erzeugern zusam-men, die ein Augenmerk auf die Herkunft legen und zu denen sie selbst

Kontakt haben. Zugekauft wird nur zertifizierte Ware, die zum größten Teil strengen Verbandsrichtlinien von Demeter oder Bioland unter-liegt. Auch die soziale Komponente spielt dabei eine wichtige Rolle. „Für uns ist fair gehandelte Ware sehr wichtig! Dadurch können wir Händlern aus anderen Ländern, die nach dem gleichen Idealismus und der gleichen Philosophie wie wir selbst leben und arbeiten, den Ab-satzmarkt bieten, den sie dringend brauchen“, erzählt Lutz, der aus über zwanzig Jahren Handelserfah-rung schöpfen kann. „Das Vertrau-en zu den Erzeugern und Händlern ist für eine gute Zusammenarbeit essentiell, genauso wie das Ver-trauen, dass uns unsere Kunden entgegenbringen. Es spricht für unsere Arbeit und bestätigt uns in dem, was wir tun“, freut er sich. Um den Kunden getreu der Prin-zipien eine größtmögliche Trans-parenz zu bieten, unterliegt der ökoqualifizierte Handelsbetrieb strengen Auflagen und wird darin auch gewissenhaft kontrolliert. „Darauf legen wir großen Wert! Schließlich sollen Betrieb und Gärt-nerei in ihren Grundsätzen stimmig sein“, summiert er voller Elan.

Gärtnerei Schlosser & Schlosser-Lutz ÖkonetzRiegelhof 773489 JagstzellTel.: 07967/206824www.grünerlei-ökonetz.de

Öffnungszeiten Hofladen:Mo 17.00 bis 19.00 UhrFr. 15.00 bis 19.00 Uhr

Wochenmärkte:Di. und Fr.: CrailsheimMi. und Sa.: EllwangenSa.: Heidenheim

iDer Hofladen

Handelsbetrieb und Gärtnerei

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Im Nordosten von Baden-Württemberg, vor den Toren der Landeshauptstadt Stuttgart, liegt der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Inmitten der naturnahen und reich strukturierten Kultur- und Erholungsland-schaft, genauer in Kaisersbach-Cronhütte, befindet sich die Holzofenbäckerei Weller & Munz. Kommt man im richtigen Moment dort an, kann man gleich miterleben, wie die leckeren Backwaren gefertigt werden. An der Außenwand sind schon die Metall-Türen zu sehen, hinter denen das Feuer lodert. Weiter links führt eine in die kleine aber feine Verkaufsstube und hier ist es vor allem eines: wohlig warm!

Weller & Munz Holzofenbäckerei„Wir verkaufen ausschließlich natürliche Backwaren!“

Die großen nach hinten, die kleinen nach vorneKein Wunder - gleich nebenan werden die insgesamt vier Holzbacköfen befeuert und da ist es, selbst wenn die Temperaturen draußen zu wünschen übrig lassen, gemütlich, behaglich, fast sommerlich warm. Nicht umsonst trägt hier jeder nur ein T-Shirt. Wenn Ulrich Weller dann die massive Tür öffnet, um die Glut besser im Ofen zu verteilen, damit sich dieser gleichmäßig er-wärmt, kann es durchaus sein, dass sich die eine oder andere Schweißperle ihren Weg von der Stirn über die Schläfe bahnt. Das Backen mit einem Holzbackofen ist auch wahrlich kein einfaches Unterfangen. Der Ofen muss mit Holzscheiten bestückt werden und wenn von denen nicht mehr sehr viel mehr übrig ist, als die Asche, muss der Ofen gereinigt und abgekühlt werden. Mit einem in Wasser getauchten Besen aus Tannenrei-sig wird alles Verbliebene weggefegt. Wieder dringt die Hitze des Ofens nach außen. Es qualmt und raucht, weil das kalte Wasser auf den heißen Stein trifft. „Die Arbeit ist körperlich schon sehr anstrengend“, sagt Ulrich Weller, während er den Tannenreisig-Besen im-

mer wieder mit einer routinierten Bewegung durch den Ofen wischt. Nun gilt es die Brote und Brötchen ein-zuschießen. Die Regel dabei lautet: Die großen Brote kommen nach hinten und die kleinen nach vorne.

Familie Weller

Holzofenbäckerei

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Weller & Munz HolzofenbäckereiIm Feldle 373667 Kaisersbach-CronhütteTel.: 07184/91010Online-Shop:www.holzofenbaeckerei-weller-munz.de

Öffnungszeiten Laden und TerrassencaféDi., Do., Fr. 08.30 bis 18.00 UhrMi. 08.30 bis 14.00 Uhr

WochenmärkteMi.: Schwäbisch GmündFr.: UrbachSa.: Schwäbisch Gmünd,Welzheim, Schorndorf, Fellbach

Eine Handvoll MehlBis ein Gebäckstück auf dem hei-mischen Esstisch landet, sind zahlreiche Handgriffe nötig. „Wir verwenden für unsere Produkte extrem wenig Hefe. Der Teig kommt auch nicht in einen Gärraum, son-dern bekommt genügend Zeit zum Gehen und Reifen, denn mehr Zeit für die Teigruhe bringt ausgewo-genen Brotgeschmack“, erklärt Dorothee Weller und fügt hinzu: „Das Wasser wird auf diese Weise fest gespeichert und das Gebäck hält länger frischs.“ Von Hand wird die Teigmenge für die unterschied-lichen Brote abgewogen, die dann in Körbchen und schließlich im Holzbackofen landen. Hier müs-sen sie circa eine Stunde verwei-len. Die durch das Feuer erhitzten Schamottsteine sind es, die das Brot fertig backen. Es gibt keiner-lei technische Hilfsmittel - ok, ein Leuchtmittel, das Licht ins Dunkel des Ofens bringt. Einen Tempe-raturregler sucht man allerdings vergeblich. Auf die Frage, wie man denn feststellen könne, ob die Temperatur überhaupt die richtige ist, um das Brot einzuschießen, antwortet Dorothee Weller grin-send: „Mit einer Handvoll Mehl!“ Die Bräunungsgeschwindigkeit des Mehls im Ofen gebe Auskunft über die Temperaturverhältnisse im In-nern. Werden im ersten Durchgang Brote, Brötchen oder Salzkuchen gebacken, reicht die Hitze später noch aus, die Kuchen und Butter-zöpfe fertig zu backen. Letztlich steckt hinter der Arbeit des Teams der Holzofenbäckerei aber jede Menge Erfahrung und das nötige Gefühl für den richtigen Umgang mit dem Ofen, dem Feuer und dem Teig. „Beim Backen mit unserem natürlichen Sauerteig und im Holz-backofen kann man nicht streng nach der Uhr arbeiten! Man braucht viel Erfahrung und das richtige Ti-ming für den Teig. Das muss man einfach nach und nach lernen!“, sagt die Bäckermeisterin.

Ausschließlich natürliche ZutatenGenauso wenig Schnickschnack wie im und am Ofen zu finden ist, ist auch in den Produkten. „Wir verkaufen ausschließlich natürliche Backwaren und verzichten bei der Herstellung bewusst auf künstliche Zusatzstoffe wie Aromen, Enzyme oder Backmittel. Alle Brote werden ohne Ausnahme mit eigenem Sau-erteig und sehr wenig Hefe geba-cken“, betont Dorothee Weller. Die Zutaten werden dabei so regional wie möglich eingekauft. Das Sorti-ment umfasst auch reines Dinkel- und reines Roggenbrot, welches vor allem für Allergiker geeignet ist. „Oftmals sind die Kunden verunsi-chert - bei uns ist aber wirklich nur das drin, was drauf steht“, so Frau Weller, die davon überzeugt ist, dass wir nicht so viel Chemie im Es-sen brauchen. Die Dinkelbackwa-ren sind zudem ausschließlich aus Dinkelmehl von der biologischen Erzeugergemeinschaft Hohenlohe und deshalb durch Bioland zertifi-ziert. Wer sich selbst ein Bild vom arbeitsintensiven und zeitaufwen-digen Herstellungsprozess machen möchte, der hat bei einer Führung durch die Backstube die Mög-lichkeit dazu. „Unsere Arbeit soll transparent sein und deshalb darf uns gerne jeder über die Schulter schauen!“, schmunzelt Dorothee Weller. Zum anschließenden Ver-weilen im idyllischen Kaisersbach-Cronhütte lädt bei schönem Wet-ter die Backstubenterrasse unter freiem Himmel ein. Hier kann man zum frischen Kuchen einen Kaffee

schlürfen oder ofenwarmen Salzku-chen genießen. Auch größere Grup-pen sind nach einer Voranmeldung herzlich willkommen. Am 3. Okto-ber lädt die Familie Weller überdies zum Backstubenfest. Alle zwei Jahre wird dieses große Fest gefei-ert, bei dem einmal mehr deutlich wird, dass die Wellers Feuer und Flamme für diese traditionelle Art des Backens sind. Eines ist jeden-falls klar: Das Ehepaar Weller backt aus Überzeugung und leistet damit einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung - ein Weg in die richtige Richtung, den man un-bedingt mitgehen sollte!

Merken!03.10.2013 Backstubenfest bei Familie Weller

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Holzofenbäckerei

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Qualität und Nachhaltigkeit - dafür steht der Name Mangold. Eingebettet in eine idyllische Alblandschaft am Fuße des Bernhardus trifft man in dem Hofcafé mit integrierter Holzofenbackstube auf traditionelle Hand-werkskunst; dynamisch und voller Überzeugung um-gesetzt. „Ein Handwerk, das weit über das Brotbacken hinausgeht“, stellt die Ehefrau des Geschäftsführers, Conny Söhlemann-Mangold, fest.

Fortführung von TraditionGemeinsam mit den Gästen feierte das beliebte Aus-flugsziel in Herdtlinsweiler 2012 sein zehnjähriges Jubiläum. Die Tradition des Brotbackens hat in dem Fa-milienunternehmen schon seit 1974 Bestand, als Maja und Bernhard Mangold die Handwerkskunst in dem damals noch landwirtschaftlichen Betrieb ausübten und prägten. Zusammen mit ihrem Mann Harald über-nahm Conny Söhlemann-Mangold schließlich den Hof. Mit Leidenschaft und frischer Dynamik ging das junge Team ans Werk. „Aus dem ursprünglichen Betrieb ist die Holzofenbackstube entstanden. Die enge Verknüp-fung mit der Landwirtschaft ist dabei ideal“, erklärt sie und verweist auf den räumlich großen und arbeitsin-tensiven Aufwand solch traditioneller Backstuben, die nur noch sehr selten zu finden sind. Aus der Grundidee der Backstube mit Café entstand über die Jahre, nicht zuletzt aufgrund der großen Nachfrage, eine Gastro-nomie der besonderen Art. Küchenchef Markus Müller, Conny Söhlemann-Mangold und das Team vom Hofca-fé sorgen für ein vielfältiges und individuelles Ange-bot: jeden ersten Sonntag im Monat wird zusätzlich zur Tageskarte ein besonderes Schmankerl geboten und ein jährliches Programm verspricht kulturelle und kulinarische Abwechslung je nach Saison. Die ruhige Lage des familienfreundlichen Cafés bietet zudem zahlreiche Spiel- und Austobmöglichkeiten für Kinder.

Hofcafé & Holzofenbackstube Mangold„Wir stehen hinter unseren Produkten und unserem Konzept!“

Mit Laib und Seele„Wir stehen hinter unseren Produkten und unserem Konzept!“, betont Conny Söhlemann-Mangold, die viel Wert auf eine frische Zubereitung vor Ort sowie hochwertige Zutaten legt. „Wir bemühen uns, ökologi-sche und regionale Produkte zu verwenden. Alles, was wir in diesem Bereich bieten können, setzen wir auch um“, erläutert die Gastronomin. Natürlichkeit ist in der Backstube mit zusätzlicher Bioland-Zertifizierung das oberste Gebot. Nur so kann die Familie Mangold für höchste Qualität eines jeden Brotes im Sortiment ga-rantieren. Daher wird bei der Herstellung beispielswei-se auch das speziell belebte und vitalisierende „Gran-der Wasser“ verwendet, um den Teig besonders locker zu machen. Auch das benötigte Buchenholz wird regi-onal bezogen und vor Ort gespalten. Vom Backstuben-fenster aus kann man einen Blick auf die riesigen Holz-stapel erhaschen, die sich im Hinterhof türmen. Wenn die Holzscheite in den Öfen verbrannt werden, ist eine gleichmäßige Verteilung der Glut wichtig - auf diese Weise entsteht die unverkennbare Kruste der Brotspe-zialitäten, für welche die „Unser täglich Brot GmbH“ über die örtlichen Grenzen hinaus bekannt ist. Dazu zählen mitun-ter das durchgehend frisch erhältliche traditionelle Bauern-brot sowie Dinkel- und Emmerbrot in Biolandqualität. Die letzteren sind auch bei Allergikern sehr beliebt.

Hofcafé & Holzofenbackstube

Conny Söhlemann-Mangold & Harald Mangold

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Unser täglich Brot GmbHFamilie MangoldOfengasse 173529 Schwäbisch Gmünd-HerdtlinsweilerTel.: 07171/89199www.hofcafe-mangold.de

Öffnungszeiten:BackstubeDi. bis Sa. ab 7.30 Uhr Di. EmmerbrotDo. Dinkel- und Emmerbrot ab 10.00 UhrMi. Fladen ab 14.30 Uhr

HofcaféMai bis Oktober Mi. bis Sa. 14.00 bis 22.00 UhrNovember bis April Mi./Do. 14.00 bis 22.00 UhrFr./Sa. 14.00 bis 19.00 UhrJeden ersten So./Monat 12.00 bis 22.00 UhrFeierlichkeiten und geschlos-sene Gesellschaften auf Anfrage

Geselliger Treff- und AnlaufpunktDer Duft von frisch gebackenen Backwaren lockt in die angenehm warme Backstube, die direkt in das weitläufige Hofcafé eingebunden ist. Trotz der modernen Ausstattung zeugen die großen hellen Räumlichkeiten von ländlicher Gemütlichkeit, die zum genüsslichen Kaffeetrinken, Kuchen-essen und geselligem Zusammenkommen einlädt. Das Café hat sich im Laufe der Jahre auch zu einem beliebten Treffpunkt der Region etabliert. Auch viele Naturbegeisterte, Abenteurer und Ruhesuchende, zu Fuß oder auf Rädern unterwegs, finden ihren Weg in das Naherholungsgebiet bei Schwäbisch Gmünd. Ein saisonales Kuchensortiment, eine Auswahl an Brotspezialitäten frisch aus dem Holzofen und eine Vesperkarte mit tradi-tionellen Gerichten laden dazu ein, den Abend in der einzigartigen Atmo-sphäre ausklingen zu lassen.

Feiern mit FlairDas Café mit dem freundlichen Charme, in ruhiger Lage und einem ge-mütlichen Biergarten bietet für Feierlichkeiten aller Art einen besonderen Rahmen. Familie Mangold lädt zu Hochzeiten, Geburtstagen und Taufen herzlich ein und Conny Mangold nimmt sich auf Wunsch auch selbst der Dekoration mit viel Liebe zum Detail an. Abgerundet werden die Veran-staltungen durch ein vielfältiges Menü. Je nach Bedarf werden schwäbi-sche Spezialitäten, internationale Gerichte oder Gegrilltes serviert. Auch hier kommen die Holzbacköfen zum Einsatz - sei es beim Backen des köstlichen Fleischkäses, des würzigen, legendären Krustenbratens oder darf es Spanferkel sein? Dabei zieht sich die Natürlichkeit als wichtigste Komponente durch das komplette Angebot und sorgt für ein stimmiges Bild und eine wunderschöne Feier.

Hofcafé & Holzofenbackstube

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Schon vor mehreren hundert Jahren wusste man die-se meist cremige Würze zu schätzen. Gemeint ist der Senf. Dieser war an den mittelalterlichen Tafeln in ganz Europa sehr beliebt. Doch diente er nicht nur dazu, die angerichteten Speisen zu verfeinern - in Kombination mit anderen Zutaten wird ihm überdies eine erotisierende und luststeigernde Wirkung nach-gesagt. „Das gilt unter anderem für die Verbindung von Honig und Senf“, sagt Carola Maier schmunzelnd und zeigt auf eines der achteckigen Gläser mit der Aufschrift „Balsamico-Honig-Senf“. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass diese eine Sorte die beliebteste unter den gut 20 angebotenen ist. In Maier’s Senf und Feinkostmanufaktur in einem Teilort von Schorndorf kommt dieses uralte Gewürz jedenfalls zu allergröß-ten Ehren und sorgt mit ungewöhnlichen Beigaben für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse.

HandarbeitBeim Betreten der Räumlichkeiten in der Wieslauftal-straße 143 verrät einem der Geruch sofort, was hier produziert wird: Senf - und zwar in ganz traditioneller Weise und in vielen einzelnen Arbeitsschritten, die al-lesamt von Hand ausgeführt werden. Dazu zählt neben dem Mahlen der Senfkörner und deren Weiterverarbei-tung auch das Abfüllen und Etikettieren der Gläser. „Bei den Rezepten handelt es sich um alte Original-rezepte. Das älteste stammt von 1788“, erklärt Carola Maier. Künstliche Zutaten wie Geschmacksverstärker, Glutamate oder Aromen wurden damals nicht verwen-det und sind deshalb auch in den Kreationen aus dem Remstal nicht zu finden. Konservierungsstoffe sucht man auf der Liste der Inhaltsstoffe ebenso vergeblich. „In unserem Senf sind natürlich konservierende Stoffe wie Zucker, Essig und ätherische Öle enthalten“, führt Carola Maier weiter aus. Alles rund um Senf, dessen Geschichte und Herstellung sowie dessen naturheil-medizinische Wirkungsweise kann man bei einer Führung durch die Manufaktur erfahren. Nach einem Blick hinter die Kulissen darf sich auch der Gaumen auf einige Freuden einstellen, wenn zum Abschluss der Besichtigung probiert werden darf, was nebenan produziert wurde.

Maier’s Senf und Feinkostmanufaktur„Wir zeigen, dass Natur pur richtig gut schmecken kann und das macht mich stolz!“

Senf

Jens Maier

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So geht’sZunächst werden die Senfkörner, die zum Teil von umliegenden Land-wirten angebaut werden, gemahlen. Dadurch bleibt das wertvolle Senföl erhalten. Anschließend wird das Senfmehl mit Gewürzen gemischt. In Be-hältern wird die Senfmasse dann vier Wochen gelagert. „Wir geben dem Senf die Reifezeit, die er braucht, um sich richtig zu entfalten“, erklärt Jens Maier das Herstellungsverfahren. In dieser Zeit wird der Senf noch zwei Mal „veredelt“, das heißt es werden weitere Zutaten in entsprechenden Abständen beigemischt. „Man muss genau wissen, wann der richtige Zeit-punkt dafür ist, sonst wird der Senf bitter“, weiß der Senfprofi.

Natur pur„Wir sind eine kleine Firma und da sind wir eben stets darauf bedacht, uns weiterzuentwickeln“, sagt Jens Maier. Zusammen mit seiner Frau Ca-rola ist er deshalb ständig am Austüfteln neuer Sorten und Produkte. Es wird probiert, erprobt, verworfen, gegrübelt, verfeinert, triumphiert. Jens Maier: „Wir versuchen offen durch die Welt zu gehen, um neue Ideen zu sammeln.“ Zum Sortiment zählen deshalb längst nicht mehr nur allerlei Senfspezialitäten von A wie Apfel- bis Z wie Zwiebelsenf. Daneben reihen sich Chillihonig, Essige, Brotaufstriche, Dips und Alkoholisches wie die schwäbische Variante von Whisky und „Uso“. Bei allen Produkten stehen kurze Wege durch überwiegend regionalen Anbau, höchste Qualität sowie ein faires und ehrliches Miteinander an erster Stelle. „Wir zeigen, dass Natur pur richtig gut schmecken kann und das macht mich stolz!“, unter-streicht Jens Maier abschließend.

Maier’s GenussSenf- und FeinkostmanufakturWieslauftalstraße 14373614 SchorndorfTel.: 07181/84662Mobil: 0163/1401113www.maiersgenuss.de

Info: Die Manufaktur ist voraus-sichtlich ab November 2013 in der Bergstraße 3 in Schorndorf-Miedelsbach zu finden!

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Senf

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„Karl Mölle, das ist der Mann auf dem Logo“, erklärt Stefanie Mölle-Schröppel. Karl Mölle ist ihr Urgroßva-ter, der sich vor über 80 Jahren daran machte, eine ei-gene Firma zu gründen. Noch heute ist das Unterneh-men ein Familienbetrieb in dem Tradition, Region und Qualität groß geschrieben werden. Bestes Beispiel hierfür ist die Gründermarke „Riesperle“. Obwohl diese zunächst in den Hintergrund gerückt war, ge-riet sie doch nie ganz in Vergessenheit. „Voller Stolz haben wir die „Riesperle“ im Jahre 2009 wieder aus der Schublade geholt und lassen sie seither mit neu-en Rezepturen wieder aufleben“, freut sich Stefanie Mölle-Schröppel.

Das Riesperle-RevivalNur ein Jahr nach dem Riesperle-Revival erhielt ein Produkt der Marke ganz offiziell das Bio-Zertifikat: die „Riesperle Gschbusi“. Seither ist es amtlich, dass die Sorten allesamt aus rein natürlichen Zutaten bestehen und garantiert ohne Farb-, Aroma- oder Konservie-rungsstoffe produziert wurden. Die Limonade gibt’s in den köstlichen Geschmacksrichtungen Schlehe-Hagebutte, Zitrone-Minze und Cassis-Himbeere. Die „Riesperle Gschbusi“ ist nur ein Beispiel dafür, dass die Auswahl der Grundstoffe für die verschiedenen Produkte mit viel Bedacht erfolgt. Die Nachvollzieh-barkeit der Herkunft ist dabei genauso wichtig, wie die Beachtung ökologischer Aspekte und die Berücksichti-gung von Umwelt und Natur. Zur Marke „Riesperle“ ge-hören weiterhin erfrischendes Wasser, Limonaden, die so genannten „Jahrgangsschorle“ - sortenreine Ries-ling- und Lembergertraubenschorle, sowie die Fruch-terfrischung aus der Heimat, das Heimatapfel-Schorle.

Karl Mölle Getränke„Es geht auch anders und wie es anders geht, das wollen wir ergründen und vorleben!“

Wie der Name schon verrät, wird hier Saft aus regiona-len Mostereien verwendet. Die Arbeit mit Partnern aus der Region ist Verpflichtung und Ehrensache zugleich! War Karl Mölle Getränke bisher hauptsächlich für die Herstellung der VC-Limonade bekannt, produziert die Firma heute Erfrischungs-getränke in über 20 verschiedenen Ge-schmacksrichtungen.

Familie Mölle

Getränke

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Die Kraft des WassersDer Basis aller Getränke, dem Wasser, gilt ein weiteres Augenmerk. „Für uns ist das Wasser ein Informationsträger“, erklärt Stefanie Mölle-Schröppel. Was ziemlich esoterisch klingen mag, schließt tatsächlich an die Quantenphysik an. Wasser ist eben nicht gleich Wasser - Wasser kann ganz unterschiedlich schmecken und wirken. Das Wasser, das bei Karl Mölle Getränke verwendet wird, wird deshalb einer so genannten Energetisierung unterzogen. Drei von Michael Knaus speziell für die Fir-ma angefertigte Quanten-Energie-Resonanz-Kristalle sind fest in den Ab-füllungsprozess integriert. Die in aufwendiger Handarbeit produzierten Spezialkeramiken vereinen alle Elemente der Erde in besonderer Form in sich und sollen helfen, schädliche Einflüsse von außen besser verarbeiten zu können. Die Getränke sind aber nicht nur energetisiert, sondern auch harmonisiert. Auf der Rückseite des Halsetiketts stehen deshalb die Wor-te Liebe und Dankbarkeit geschrieben, die für die Familie kraftvoll und von höchster Wichtigkeit sind und eine schlichtweg positive Bedeutung haben. Auch die Blume des Lebens, ein altes geometrisches Symbol, das den Schöpfungsprozess und den Kreislauf des Lebens definiert, ist auf den Flaschen zu finden, auf der Rückseite des Bauchetiketts. „All das sind keine Themen, die man nur spirituell sehen sollte - das tun auch wir nicht. Wir glauben einfach, dass man mit einem Wasser, das lebendig ist und wertgeschätzt wird, den Menschen, die es trinken, Gutes tun kann“, be-tont Stefanie Mölle-Schröppel. Viele Kunden seien bereits überzeugt, weil das Wasser eben besonders sanft sei und sich deshalb sehr gut trinken lässt. „Was zählt ist letztlich, dass es gut schmeckt“, so Mölle-Schröppel.

Der Kreislauf der NaturDurch die intensive Auseinandersetzung mit Produktionsbedingungen und -Möglichkeiten von Lebensmitteln, formten sich nach und nach ver-schiedene Grundsätze an denen die eigene Arbeit ausgerichtet ist. Das Familienunternehmen ist deshalb stetig dabei, alle Bereiche auf Nach-haltigkeit, Umweltschutz und Innovation auszurichten. Es verwundert daher nicht, dass die Firma die Slow-Food-Bewegung fördert, ein Fairt-

Karl Mölle GetränkeReutheweg 2786720 NördlingenTel.: 09081/25830www.karlmoelle.de

rade-zertifizierter Abfüller ist, aus Überzeugung nur umweltfreundli-che Mehrweg-Glasflaschen befüllt und ausschließlich Ökostrom von Greenpeace Energy nutzt. „Es geht auch anders und wie es anders geht, das wollen wir ergründen und vorleben“, unterstreicht Ste-fanie Mölle-Schröppel. Ein künfti-ges Ziel besteht deshalb nicht nur darin, immer mehr Zutaten aus der Region zu beziehen, sondern auch im Anstreben des so genannten „Cradle to Cradle“-Prinzips. Das englische Wort „cradle“ bedeutet übersetzt so viel wie „Wiege“ - das Produkt ist also dank seiner nach-haltigen Herstellung recyclebar und fügt sich wieder in den Kreislauf der Natur. Noch ist dieser Gedanke Idealismus, doch wird er von der Familie Mölle weiter verfolgt. Und weil das Unternehmen auch andere neue, innovative Ideen unterstüt-zen möchte, wird viel Energie und Freude in den Bereich der Lohnab-füllung gesteckt. Kunden erwartet in diesem Bereich ein Full-Service-Paket, das von der gemeinsamen Kreation neuer Rezepturen über die Etikettengestaltung bis hin zur Abfüllung reicht. Begleitet werden ganz unterschiedliche Projekte - angefangen beim konventionel-len Erfrischungsgetränk bis hin zur Fairtrade-Limonade. Auch am eigenen Produktsortiment der Ei-genmarke wird ständig gefeilt und getüftelt. Eines soll aber einfach beim Alten bleiben: „Wir wollen klein bleiben und dafür etwas Be-sonderes auf die Beine stellen!“, resümiert Stefanie Mölle-Schröppel abschließend.

Das Team von Karl Mölle Getränke

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Getränke

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Fruchtsäfte

„Im Schwabenland ist das Apfelwein-Trinken eben nicht besonders etabliert“, so Folker Brand, Ge-schäftsleiter der Fruchtsaftkelterei Hohenloher Frucht-säfte. Als gebürtiger Hesse ist er da einfach anderes gewohnt. Deshalb sei es sein erklärtes Ziel, dem Apfelwein wieder einen höheren Rang unter den Ge-tränken zu verschaffen. Mit der neuesten Kreation, dem „Cidre Rosé“ kommt er diesem Ziel einen großen Schritt näher. „Den Geschmack von Apfelwein, oder besser: Most, würden die meisten als vergoren und bitter beschreiben - so muss das aber nicht sein“, weiß Folker Brand. Die hauseigene Variante ist dafür der beste Beweis und überzeugt durch die leichte Johannisbeer-Note...

Die Vielfalt des heimischen Obstes„Uns ist es ein großes Anliegen mit unseren Produkten die Vielfalt des heimischen Obstes darzustellen“, erklärt der Geschäftsleiter. Da ver-wundert es nicht, dass rund 80 Prozent der her-gestellten Saftmengen von Früchten aus den Regionen Hohenlohe und Franken stammen. Ende August beginnt die wahr-

scheinlich arbeitsintensivste Phase des Betriebs. Bis circa Mitte November werden dann die Erträge der um-liegenden Streuobstwiesen von den Besitzern angelie-fert. Die Anlieferer können selbst entscheiden, ob sie die Früchte zum aktuellen Tagespreis verkaufen oder diese lieber tauschen wollen - gegen Saft. Den aus den Früchten schonend gepressten und in Glasflaschen abgefüllten Saft können sie dann zum vergünstigten Preis das ganze Jahr über im firmeneigenen Getränke-markt erwerben. „Die Region ist so vielfältig, dass eine große Bandbreite ganz unterschiedlicher Produkte da-raus entstehen kann“, freut sich Folker Brand. Äpfel, Birnen, Quitten, Holunder und Johannisbeeren werden zu gesunden, wohlschmeckenden Durstlöschern ver-arbeitet, die allem voran die hervorragende Qualität auszeichnet. Die Verarbeitung von heimischem Streu-obst leistet einen aktiven Beitrag zu dessen Erhalt - und auch die Verbraucher tragen durch den Kauf dazu bei, dass die so prägende Form der bäuerlichen Kul-turlandschaft und die wichtigen ökologischen Rück-zugsräume bewahrt werden können. Schon der Name der Grünspecht-Serie der Hohenloher Fruchtsäfte steht symbolisch für die enorme Artenvielfalt in den Streu-obstbeständen, die es zu schützen gilt.

Hohenloher Fruchtsäfte„Mit unseren Produkten wollen wir die Vielfalt des heimischen Obstes darstellen.“

Saftgenuss purBereits seit 1953 steht die Marke Hohenloher Frucht-säfte für Saftgenuss pur! Inzwischen sorgen rund 20 Mitarbeiter dafür, dass bis zu 60 verschiedene Saftsor-ten in den Regalen von Getränkehändlern und Lebens-mittelmärkten landen. „Was uns auszeichnet ist unter anderem die große Flexibilität. Das Unternehmen ist sehr leistungsfähig, aber gleichzeitig klein genug, um auch auf spezielle Kundenwünsche einge-hen zu können“, erläutert Folker Brand. In der Fruchtsaftkelterei werden nämlich auch andere Säfte, Schorle oder Sirupe abgefüllt. Immer und vor allem bei der stetigen Verfeinerung und Erweite-rung des eigenen Sortiments steht die Qualität an erster Stelle. Das über Jahrzehnte gewachsene Ver-trauensverhältnis zu Obst-Lieferan-ten und Saft-Kunden sind Ansporn - die transparente Herstellung ist ein wichtiger Grundsatz. „Beim Kreieren neuer Produkte geht es nicht darum, den Geschmack ei-nes jeden Safttrinkers zu treffen. Es muss der Charakter der jewei-ligen Frucht erhalten bleiben, und Holunder schmeckt dem einen und Johannisbeere dem anderen“, sagt Folker Brand. Bei einer solchen Saft-Vielfalt ist aber ohnehin für jeden einiges dabei!

Hohenloher FruchtsäfteHeidweg 1174523 Schwäbisch HallTel.: 0791/52011www.hohenloher-fruchtsaefte.dei

Folker Brand

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Brauerei

Die Landschaft des Härtsfeldes, am östlichen Rand der Schwäbischen Alb gelegen, zwischen Brenztal und Nördlinger Ries, ist geprägt von einer fast urtümlichen Schönheit. Dort ist eine knapp 350 Jahre alte Brautradi-tion zu Hause, die sich ganz der Erhaltung der wertvollen Natur vor der Haustür verschrieben hat - die Härtsfelder Familienbrauerei Hald.

Regionale Bierkultur pflegenSchon seit dem Jahr 1916 ist die Braustätte im Besitz der Familie Hald. Für Christoph Hald, seines Zeichens Chef der Brauerei, steht eine umwelt-schonende Herstellung und eine Nutzung bester Rohstoffe aus der Region an erster Stelle. Dies drückt auch die Firmenphilosophie - Pflege regiona-ler Bierkultur - sehr treffend aus. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von seiner Frau Sabine Hald. „Ohne dass die ganze Familie mitzieht geht’s net“, weiß Christoph Hald. Auf die Frage, ob er schon immer Braumeis-ter werden wollte, antwortet Christoph Hald lachend: „Ich wollte Bauer oder Brauer werden!“ Mit der Region und der Natur fühlt er sich jedenfalls tief verbunden und deshalb ist der Bezug der Rohstoffe aus der näheren Umgebung auch eine Herzensangelegenheit. So wird die Braugerste in einem Umkreis von 40 bis 50 Kilometern von regionalen Händlern und Bauern bezogen und dann in den Mälzereien verarbeitet. Die Härtsfelder Familienbrauerei Hald ist eine der wenigen Brauereien, die ein Getränke-Vollsortiment nachweisen kann. Dazu zählen über 30 Sorten an nicht-al-koholischen „Haldina“-Getränken und fast ebenso viele Bierspezialitäten und Biermischgetränke, welche unter den Marken „Härtsfelder“, „Kronen Gundelfingen“ und „Schaller-Bräu Bonstetten“ in den Handel kommen. Mit der Übernahme der Kronenbrauerei aus Gundelfingen/Donau im Jahr 2003 wurde auch die Mitgliedschaft im Bioland-Verband unterzeichnet, dessen Gütesiegel seither die hervorragende Qualität der Bio-Produkte - Härtsfelder Ökokrone Bio-Biere und Haldina Bio-Getränke - auszeichnet.

Ein klasse Service - Getränke frei Haus!Neben dem klaren Bekenntnis zu einer gesunden Umwelt und intakten Natur liegen Christoph Hald und seinen Mitarbeitern auch die Kunden am Herzen. Das Leben auf dem Land macht den Besuch im Supermarkt oft zum kleinen, manchmal beschwerlichen Ausflug. Hierfür bietet die Härtsfelder Familienbrauerei ihren Getränke-Heimdienst an. „Zuverlässig, regelmäßig und pünktlich liefert Ihnen unser Fahrer die Getränke bis ins Haus“, doku-

Härtsfelder Familienbrauerei Hald„Ein gutes Bier wächst vor der Tür.“

mentiert der Brauerei-Chef. „Dies ist die ideale Möglichkeit, einfach und ganz bequem an die nötigen Getränkevorräte zu kommen. So-wohl für ältere Leute als auch für Berufstätige ist dieser Service sehr attraktiv. Sie bekommen nicht nur das Beste aus unserem Haus, son-dern auch Handelswaren. Eine Viel-zahl an Mineralwässern, Wein, Sekt und Spirituosen und auch das eine oder andere Lebensmittel - an kal-ten Wintertagen sogar Glühwein“. Am Brauvorgang, bedauert Chris-toph Hald, ist er nicht mehr direkt beteiligt. Das wurde in die Hände des Braumeisters und der Bier-brauer gelegt. Insgesamt werden 35 Mitarbeiter beschäftigt. „Doch mein Herz schlägt für das Brau-en!“, fügt er noch hinzu. Seine Funktion als Brauerei-Chef und Ge-schäftsmann verpflichtet ihn eben zu anderen Aufgaben. Aber eine Sache lässt sich Herr Hald nicht nehmen: Der Voll-Service für Feste an Wochenenden, bei dem man vom kleinsten Ausschankgerät, über Kühlwagen bis hin zu ver-schiedensten Gläsern alles mieten kann, ist immer noch Chef-Sache. „Da will ich vor Ort sein, denn was wir in handwerklicher, wochenlan-ger Arbeit produzieren, darf nicht vor Ort am Bierhahn in ein paar Minuten „kaputt“ gemacht wer-den - zum Beispiel ein Bier ohne Schaum auszuschenken!“, sagt er entschlossen.

Härtsfelder FamilienbrauereiHald e.K.Hofener Straße 1989561 DunstelkingenTel.: 07327/92290www.haertsfelder.de

Christoph Hald

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„Mosten ist für mich ein wahres Kulturgut“, begrün-det Alexander Seiz seine große Freude an selbigem. Jedes Jahr im September öffnet die Mosterei Seiz in Waldstetten ihre Pforten, um diese regionale Tradition zu pflegen. „Da entsteht einfach immer eine ganz be-sondere Atmosphäre! Das Mosten reiht sich quasi di-rekt neben die Spargelernte oder die Weinlese. Mos-ten ist ein Höhepunkt im Jahreskalender der Region“, freut sich Seiz.

Mosterei Seiz„Wir sind stets auf der Suche nach innovativen Ideen!“

Mein Obst - mein SaftFür Alexander Seiz ist das Mosten aber nicht nur ein Kulturgut - es ist Naturschutz, Nachhaltigkeit und „ein-fach ein tolles Thema“, sagt er. Seit 1958 betreibt die Familie Seiz die Mosterei in der ehemaligen „Beschlag-schmiede“ in Waldstetten. Im Familienbetrieb wird aus frischem Obst von heimischen Streuobstwiesen leckerer, gesunder, haltbarer Apfelsaft. Das Hauptau-genmerk liegt dabei auf der so genannten Lohnmos-terei. Von September bis Mitte November kann man nach der Vereinbarung eines Termins die eigenen Äpfel und Birnen anliefern, sortieren, waschen, zer-kleinern und pressen lassen. In flüssiger Form landet das Obst nach der anschließenden Pasteurisierung in Fünf- oder Zehn-Liter-Beuteln mit Zapfhahn, die - ein-gesetzt in eine Kartonage - Bag-in-Box genannt wer-den. Darin ist der Saft vom eigenen Obst über ein Jahr haltbar und selbst nach dem Anzapfen kann er noch gut drei Monate getrunken werden. Neu ist in diesem Jahr das Angebot, Mischsäfte vom eigenen Obst mit nach Hause zu nehmen. Zum Saft aus den eigenen Äpfeln und Birnen kann beispielsweise Kirsch-, Holun-der-, Quitten- oder Johannisbeerensaft gemischt wer-den - das sorgt für die gewisse Abwechslung unter den fruchtigen Durstlöschern, die im Keller darauf warten, endlich getrunken zu werden. Übrigens: Auch ohne ei-genes Obst bekommt man bei der Mosterei Seiz Saft und Most, den man im direkt angrenzenden „Moscht-lädle“ kaufen kann.

Mosterei SeizHauptstraße 3473550 WaldstettenTel.: 0173/3269714www.mosterei-seiz.de

Öffnungszeiten „Moschtlädle“:Sa. 10.30 bis 12.00 Uhr

Altbewährt und modernAb einer Menge von zwei Zentnern, also 100 Kilogramm, ist die Saftpresse ein-setzbar. Wird bisher mit einer altbewähr-ten Schwenkpack-presse gearbeitet, will das Team der Mosterei Seiz bald schon andere Wege beschreiten und ein neues Pressverfah-ren erproben. Und überhaupt ist gerade einiges im Umbruch! So entste-hen derzeit neue Räumlichkeiten im Gewerbegebiet von Straßdorf. Im Frühjahr 2014 soll umgezogen wer-den. „Wir wollen wachsen und unser Sortiment erwei-tern und deshalb sind wir stets auf der Suche nach innovativen Ideen und tüfteln an der Technik“, erklärt Alexander Seiz. Nichtsdestotrotz sei es unglaublich wichtig, die Wurzeln nicht zu vergessen und zu verlie-ren. „Das Ziel besteht darin, das alte Kulturgut modern zu handhaben und es trotzdem zu bewahren“, so Seiz. Dass man aus alten Sorten wahrlich Neues kreieren kann, beweist eine weitere Novität im Angebotsspekt-rum: der Kirschdessertwein namens „Stauferblut“. Das Sherryverfahren, das bereits beim beliebten Apfeldes-sertwein „Manzana“ zum Einsatz kam, wurde auf die typische Waldstetter Kirsche, die „Wahl’sche Kirsche“ übertragen und sorgt dafür, dass der süße, vollmun-dige Geschmack der Kirsche in der Flasche gebannt werden konnte. Komplett wird das Seiz’sche Sortiment durch verschiedene Obstweine. Dazu zählen der klas-sische Apfel- und Birnenmost, aber auch „Mein Rosé“ und „Unser Roter“. Mostsorten, die durch den Zusatz von Johannisbeer- und Holundersaft fruchtig-frisch oder besonders kräftig und gediegen daher kommen. „Auch wenn es sich beim Mosten um ein wirklich an-strengendes Saisongeschäft handelt, ist es doch im-mer wieder schön zu sehen, wie es die Leute glücklich macht, dass es noch traditionelle Mostereien gibt“, resümiert Alexander Seiz abschließend.

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Alexander Seiz

Mosterei

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Ostalbfruchtsäfte Dietmar Übele„Unsere Obstanlieferer betreiben Landschaftspflege.“

Mosterei

„Der Apfel springt halt nicht von allein ins Glas“, lacht Dietmar Übele bei einer Führung durch den Betrieb. Damit wir trotzdem nicht auf das wohl beliebteste Erfrischungsgetränk, das Apfelsaftschorle, verzichten müs-sen, werden die frisch geernteten Früchte bei Familie Übele zum flüssigen Gold verarbeitet. Das Sortiment der Mosterei und Brennerei am Ortsrand von Westhausen umfasst aber nicht nur naturtrüben und klaren Apfel-saft. Die Übeles produzieren insgesamt 56 Produkte selbst - gesunde und wohlschmeckende Säfte, urschwäbischen Most sowie aromatische Destillate.

In die Fußstapfen tretenDen Apfel umgibt ein sagenumwobener Zauber - spätestens seit der Ver-treibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Er steht für Sünde genau-so wie für Liebe, Fruchtbarkeit und Schönheit. Auch in Sprichwörtern ist er immer wieder vertreten, wenn man etwa „in den sauren Apfel beißen“ muss. Doch nicht nur die Geschichten rund um die Frucht sind vielfältig - „es ist einfach toll, was man aus einem Apfel alles machen kann!“, freut sich Birgit Übele. Sie ist es auch, die stets mit neuen Ideen aufwartet. „Die Jungs dürfen das dann umsetzen“, schmunzelt sie. Die Jungs, das sind ihr Mann und ein Sohn, der in die Fußstapfen des Vaters treten will und deshalb eine Ausbildung zum Fruchtsafttechniker absolvierte. Er ist es, der die ebenfalls zum Sortiment gehörenden Seccos - Apfel und Apfel-Quitte - kreierte.

Öfters zur Glasflasche greifen!Jedes Jahr im September beginnt für Familie Übele die große Saftproduk-tion. Dann liefern zahlreiche Nebenerwerbs-Landwirte aber auch Privat-personen ihre Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Quitten an. Das Obst wird entweder auf einem so genannten „Saftkonto“ gutgeschrieben - gegen eine Verarbeitungsgebühr, die je nach Saft variiert, kann man dann das ganze Jahr über Saft abholen. Äpfel und Birnen werden aber auch zum je-weiligen Tagespreis angekauft. Ab einer Menge von 150 Kilogramm kann man den Saft vom eigenen Obst überdies gleich wieder mit nach Hause nehmen - im Fass zum selbst Vergären oder in praktischen 5-Liter-Saftbo-xen. Eine Bodenwaage ist die erste Station nach der Anlieferung. Es folgt das Obstsilo, das Sortierband samt Wäsche, die Mühle und schließlich die Presse, in die das zu Maische gemahlene Obst schonend gepresst wird. In riesigen Edelstahltanks wird der Saft so lange gelagert, bis er dann in eine Glasflasche oder eine Saftbox abgefüllt wird. Dass auch künftig Glas- und nicht nur Plastikflaschen im Handel erhältlich und auch von den Kunden gekauft werden, ist für Keltereien dieser Größe unabdingbar. „Glasflaschen sind aber auch einfach besser für das Lebensmittel“, weiß Dietmar Übele. Die Reduktion von Müll sei selbstverständlich ein weiterer, guter Grund öfters zur Glasflasche zu greifen.

Harmonischer Saft„Unsere Obstanlieferer betreiben Landschaftspflege“, unterstreicht Dietmar Übele. Der Erhalt der heimischen Streuobstwiesen sei ihm eine Herzensangelegenheit. Doch die Bestände werden alt und die Erträge gehen entsprechend zurück. Auch deshalb besitzt Familie Übele seit gut drei Jahren eine eigene reine Apfelplantage. Auf viereinhalb Hektar Land bei Lauchheim gedeihen rund 2700 Apfelbäume. Der Geschmack der Kunden habe sich verändert, erzählt Dietmar Übele. Heute müsse ein Apfelsaft süßer und nicht mehr allzu säuerlich sein. Der Anbau eigener

Früchte ermöglicht durch die Sor-tenwahl auch eine Regulierung des Geschmacks. „So können wir einen harmonischen Saft herstellen“, freut sich der Industriemeister für Fruchtsaft und Getränke. Produ-ziert Dietmar Übele in erster Gene-ration Qualitätsfruchtsäfte, werden in der Familie seit jeher Brannt-weine hergestellt. Zum umfang-reichen Sortiment an Edelbränden und Likören zählen nicht nur das Kirsch-, Mirabellen- und Zwetsch-genwasser, sondern auch Williams Christ Birnenbrand mit besonders intensiver Fruchtnote und mildem Geschmack. Und so wie man sich das eigene Obst zu Saft verarbei-ten lassen kann, ist es auch mög-lich, dieses zu Schnaps brennen zu lassen. In außergewöhnlichen Flaschen abgefüllt wird ein solcher Schnaps ganz schnell zum geistrei-chen Geschenk.

Ostalbfruchtsäfte Dietmar ÜbeleDalkinger Straße 7073463 WesthausenTel.: 07363/6648www.mosterei-uebele.de

Öffnungszeiten:Di. bis Fr. 08.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 UhrSa. 08.00 bis 12.30 Uhr

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Birgit & Dietmar Übele

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Der schottische Autor Robert Louis Stevenson be-zeichnete Wein einst als „Poesie in Flaschen“. Dann darf sich Siegfried Wilhelm getrost als Poet bezeich-nen! Im malerischen Strümpfelbach im Remstal be-treibt er nämlich zusammen mit seiner Frau Anja ein Weingut. Hier entstehen Jahr für Jahr rund 40 Produkte rund um die Weintraube.

Aus Alt mach Neu„Schon meine Eltern hatten ein Weingut“, fängt Sieg-fried Wilhelm an zu erzählen. Das gibt es nun seit über 50 Jahren. Inzwischen wird es eben nicht mehr von den Eltern, sondern vom Sohn in zweiter Generation be-wirtschaftet. Dass auch er einmal Wengerter - so nennt man in Württemberg die Weingärtner - sein würde, das sei schon recht früh klar gewesen. „Ich war schon im-mer gerne draußen und konnte mir gar nichts ande-res vorstellen“, sagt er. Seine Frau bezeichnet sich mit einem Schmunzeln als typische Quereinsteigerin. Anja Wilhelm ist eigentlich gelernte Bankkauffrau und auch im gemeinsamen Betrieb kümmert sie sich hauptsäch-lich um die organisatorischen Dinge. Vor gut sieben Jahren haben die beiden das Weingut, das zuvor als Zwei-Generationen-Betrieb geführt wurde, übernom-men. Seither hat sich einiges verändert. „2010 wurde quasi der halbe Betrieb abgerissen“, erzählt Siegfried Wilhelm. Es folgte der Bau neuer Produktionsräume samt neuem Verkaufsraum. Auch die Weinstube ent-stand im Zuge dieser Umbauarbeiten. Hier finden heute 20 bis 75 Personen Platz, können gemeinsam Geburts-tage, Betriebsfeiern, Taufen, Hochzeiten oder Vereins-feste feiern oder aber an einer umfangreichen Weinpro-be teilnehmen. Dazu gibt’s dann ein zünftiges Vesper oder leckere selbstgemachte Maultaschen. „Einfache Speisen bereiten wir selbst zu. Ansonsten arbeiten wir mit Caterern zusammen“, sagt Anja Wilhelm.

Für jeden GeschmackFür guten und passenden Wein ist bei Festivitäten in jedem Falle bestens gesorgt! Als guten Wein bezeich-net Siegfried Wilhelm Wein, der für die jeweilige Art typisch ist. „Ein Wein sollte den Sortentyp recht gut wiedergeben“, erklärt er. Damit die eigenen Kreati-onen dem gerecht werden, wird auf eine schonende Verarbeitung großen Wert gelegt. Verarbeitet werden insgesamt 19 unterschiedliche Rebsorten, unter de-nen sich auch alte und heute nur noch selten ange-baute Sorten wie der blaue Silvaner finden. Die Vielfalt der Rebsorten garantiert dabei den richtigen Tropfen für verschiedenste Geschmäcker und Anlässe. Zum Sortiment zählen Rot-, Rosé-, Weiß- und Barriquewei-ne, Sekt, Tresterbrand aber auch Traubensaft. „Der Muskat-Trollinger ist sicherlich eine unserer Besonder-heiten“, so Anja Wilhelm. Das Weingut Wilhelm ist seit jeher Selbstvermarkter und kümmert sich deshalb ei-genständig um die Weinproduktion und den anschlie-ßenden Vertrieb. „Mir ist es wichtig zu sehen, was aus den Trauben wird und ich möchte das Ergebnis selbst beeinflussen können“, begründet Siegfried Wilhelm seinen Entschluss kein Mitglied der Genossenschaft zu sein. Das Eigene, das Persönliche spielt hier eben eine besonders große Rolle! Ein Bild davon kann man sich nicht nur bei einem Besuch des modernen Ver-kaufsraums machen, sondern auch beim traditionellen Weinfest im Hof, das immer am zweiten Wochenende im September mit allerlei Spezialitäten lockt.

Weingut Wilhelm„Mir ist es wichtig zu sehen, was aus den Trauben wird.“

Weingut WilhelmHintere Straße 171384 Weinstadt-StrümpfelbachTel.: 07151/4879650www.weingut-wilhelm.de

Öffnungszeiten:Fr. 14.00 bis 18.00 UhrSa. 09.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhrund nach Vereinbarung

Merken!06. bis 09.09.2013 Weinfest im Hof

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Anja & Siegfried Wilhelm

Weingut

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Um die vierzig Grad hat es in dem Raum, in welchem Wolfgang Schir-le seinen Schnaps brennt. An heißen Sommertagen - wie auch am Tag meines Besuches - hält man es daher in der Nähe der großen kupfernen Brennblase nicht lange aus. Unter der Erde, im sehr viel kühleren Ge-wölbekeller, ist es dagegen schon viel angenehmer. Inmitten zahlreicher Schnapskolben und sorgfältig etikettierter Flaschen finden hier auch die beliebten Schnapsproben statt.

Brennerei Schirle„Schon bei meinem Großvater habe ich zugeschaut und probiert.“

Hochwertiger Trinkgenuss„Schon bei meinem Großvater habe ich zugeschaut und probiert“, lacht Wolfgang Schirle und ver-weist auf die lange Familientraditi-on des Betriebes in Stimpfach-Ger-bertshofen. Im Jahre 1024 wurde das Gasthaus erstmals urkundlich erwähnt, zu dem auch weitläufige Streuobstwiesen gehören. „Eine Brennerei ist immer fest mit der Landwirtschaft verbunden“, betont Schirle. Deshalb unterstützt man auch mit jeder Flasche, die man direkt von einem Schnapsbrenner erwirbt, die schönen und für die regionale Kulturlandschaft be-zeichnenden Streuobstbestände. Schirles Bestand umfasst rund 150 dieser Bäume, aus denen 50 bis 70 unterschiedliche Sorten Schnaps entstehen. Je nach Bedarf und Art kauft die Brennerei auch Obst aus regionalen und überregionalen Ge-bieten an. Qualität und Aroma des Edelbrandes hängen stark von der Maische ab. So bezeichnet man im Fachkreis Obst, das zerkleinert und,

Brennerei Wolfgang SchirleDorfstraße 774597 Stimpfach-GerbertshofenTel.: 07957/926259

Brennerei

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je nach Sorte, Wochen bis Mona-te lang unter Hefezusatz vergoren und anschließend gebrannt wird. Aus vier Futterkörben voller Lin-denblüten erhält man zum Beispiel zwischen 60 und 100 Liter trink-fertigen Lindenblüten-Schnaps. Sehr wichtig ist dem Landwirt auf jeden Fall die Natürlichkeit seiner Produkte. Bei der Herstellung ver-wendet er weder Spritzmittel noch sonstige chemischen Zusätze, es werden auch keine Farb- und Aro-mastoffe verwendet. Daher ist der Branntwein auch erstaunlich klar, eben ein zu hundert Prozent reines Destillat. Außen erkennt man aller-dings gleich den Inhalt - auf den Etiketten sind nämlich Originalfo-tos des verwendeten Obstes ab-gebildet. Auf dem Land kann man sich eben noch sicher sein: es ist nur das drin, was draufsteht!

Erfahrung ist der beste LehrerNoch heute besitzt der Landwirt eine Flasche des ersten Schnapses, den er einst gebrannt hat - eine seiner Lieblingssorten, Pflaume, aus dem Jahr 1978. Von Anfang an hatte Wolfgang Schirle großes Inte-resse an dem Beruf und versucht seit jeher mit großer Experimentier-freude, die Qualität seiner Brände und Liköre stetig zu steigern. „Die Erfahrung ist dabei das Wichtigste! Sie ist durch nichts zu ersetzen oder zu erlernen“, summiert er. „Wolf-gang Schirle hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Mit Leidenschaft führt er durch die Schnapsproben,“ beschreibt auch Walter Brenner, einer seiner Kunden, begeistert. Denn in den zwei schönen Gewöl-bekellern können Interessierte ab einer Gruppe von zehn Personen geistreiche Schnapsverkostungen buchen, die an Lehrgänge erinnern. Vom verwendeten Obst bis hin zur Herstellung wird hier jede mögliche Frage rund um die hochprozentige Materie beantwortet und es erge-ben sich interessante Diskussio-nen und Gespräche. Dazu werden eine Auswahl an Branntwein sowie Wasser und ein reichhaltiges Ves-per gereicht. Am Ende bleibt weit mehr als nur die Erkenntnis, dass Schnaps nicht gleich Schnaps ist.

Dagmar & Wolfgang Schirle

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„Das wird dann mein Zimmer sein!“, sagt das kleine, blonde Mädchen voller Stolz und zeigt auf die linke Hälfte eines großen, aus Holz gezimmerten Wohn-wagens. Ihr Bruder wird die andere Hälfte beziehen. Bisher steht das Gefährt noch auf gestapelten Holz-klötzen unter einem großen Zelt. Wenn es dann in Kür-ze vollends fertig gestellt sein wird, wird das mobile Zimmer einen eigenen Platz in Tempelhof finden. Seit gut zwei Jahren ist das zuvor vier Jahre leerstehende Gebäudeensemble um das kleine Schloss Tempelhof an der bayerisch-schwäbischen Grenze wieder be-wohnt. Seither haben vielfältige Lebens- und Wohn-formen und -Entwürfe hier eine neue Heimat gefunden - so auch das mobile Wohnen. Rund 80 Erwachsene sowie 30 Kinder und Jugendliche bilden die vielfältige und vernetzte Dorfgemeinschaft. Hier werden Träume Realität, wie das Kinderzimmer auf vier Rädern!

Ein Dorf gründenSchon lange bevor wieder Leben ins kleine Dorf auf halbem Weg zwischen Ulm und Würzburg einzog, ar-beiteten knapp 20 ganz unterschiedliche Personen an einer Vision vom gemeinsamen Leben, dachten über eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte und sinnerfüllte Daseinsform nach. „Wir kommen alle aus der Münchener Gegend“, fängt Agnes Schuster an zu erzählen. Die Erzieherin und Diplom-Sozialpädagogin gehört zu den Gründungsmitgliedern der Projektgrup-pe „Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof“. Gemein-sam machte sich die Gruppe auf die Suche nach einem geeigneten Objekt, um das Erdachte in die Tat umzu-setzen. Das alleinstehende Dorf Tempelhof bei Kreß-berg mit Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für 150 bis 200 Menschen bot sich geradezu an. Grund und Bo-den wurden also im Dezember 2010 von der Schloss Tempelhof Stiftung erworben, deren Erbpachtrechte wiederum von der Genossenschaft Schloss Tempel-hof gekauft wurden. „Das Objekt wurde so jeglicher künftigen Bodenspekulation entzogen“, erklärt Agnes Schuster. Zur Verfügung stehen nun insgesamt vier Hektar Baugrund sowie 27 Hektar Agrarland - aus-reichend Raum also für gemeinschaftliches Wohnen, vielfältige Möglichkeiten für gewerbliche Betriebe, Werkstätten, kreative Projekte und natürlich die Be-wirtschaftung des Landes zur Selbstversorgung mit biologischen Lebensmitteln. Hier soll die Vision einer zukunftsfähigen Lebenskultur Wirklichkeit werden. Agnes Schuster: „Uns war es wichtig, Brachland neu zu beleben und Altes zu erhalten!“

Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof„Wir wollen anstecken!“

Ein Dorf versorgenIm April 2011 zog wieder Leben ein in Tempelhof. Doch es zogen nicht etwa nur die knapp 20 Initiatoren in das Dorf in Hohenlohe Franken. Das Vorhaben wurde über entsprechende Plattformen im Internet bekannt gemacht und: „Die Zahl der Rückmeldungen war enorm!“, erinnert sich Agnes Schuster. Zu einem ers-ten Infotag gab es circa 250 Anmeldungen. Die derzeit über 110 Tempelhof-Bewohner bilden inzwischen ein intensives Miteinander mehrerer Generationen. „Hier soll jedes Lebensalter eine sinnvolle Entfaltung fin-den“, so Schuster. Eine lebendige, offene aber auch achtsame Begegnungskultur zwischen Jung und Alt sei die Grundlage dafür. Sich austauschen, kommu-nizieren, voneinander lernen, diskutieren können die Tempelhofer beispielsweise beim gemeinsamen Essen in der Kantine. Drei Mal am Tag wird hier reichhaltige, biologische Kost gereicht. Dieses Angebot kann man nutzen - muss man aber nicht. Schon jetzt ist das Dorf zu 70 Prozent Selbstversorger. Auf den umliegenden Ackerflächen wächst und gedeiht das Gemüse und Obst, es grasen die Ziegen und picken die Hühner. In der dorfeigenen Käserei, Imkerei und Bäckerei entste-hen allerlei Leckereien, die dann in der Kantine ver-speist werden. „Durch den hohen Anteil an Selbstver-sorgung produzieren wir sehr wenig Müll, wir haben einen geringeren Energieaufwand, kurze Wege und allem voran Transparenz bei der Frage der Herkunft“, erläutert Agnes Schuster die Vorteile. Natürlich muss das, was gekocht wird, der jeweiligen Jahreszeit an-gepasst werden, aber es gehe eben immer auch um die Frage danach, was man denn nun wirklich braucht. Tomaten im Dezember gehören jedenfalls nicht dazu. Und der Kreis kann noch weiter gefasst werden: Es braucht nämlich auch nicht jeder jedes Buch im ei-genen Schrank und ein Auto sowieso nicht. Deshalb betreiben die Tempelhofer Car-Sharing und haben eine kleine aber feine und immer weiter wachsende Biblio-thek, in der sich jeder bedienen darf.

Lebenskonzept

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Ein Dorf gestaltenÜberhaupt sei alles noch am wach-sen, sagt Agnes Schuster. „Wir alle wissen nicht, was hier in Zukunft noch so alles entstehen wird und das ist es, was Begeisterung aus-löst“, freut sie sich. An den nöti-gen Ideen fehlt es jedenfalls nicht! Gerade realisiert werden etwa ein Waldkindergarten und eine Freie Schule - eine grundsätzliche Ge-nehmigung liegt bereits vor. Ein Schloss-Café, das Besuchern die Möglichkeit gibt, ganz spontan ein paar gemütliche Stunden am Tem-pelhof zu verbringen und die dort hergestellten Produkte zu probie-ren und zu erwerben, steht ganz oben auf der Liste der nächsten Umsetzungen. „Nicht umsonst lau-tet der zweite Vorname von Tem-pelhof Zukunftswerkstatt. Da darf man experimentieren!“, so Schus-ter. In welchen Bereichen experi-mentiert wird, darüber entscheiden aber nicht Einzelne, sondern die ganze Dorfgemeinschaft. Jeder der Bewohner hat die gleiche Stimme. Die frei-rechtliche Grundstruktur des Dorfes basiert auf dem Kon-sensverfahren. Die Grundidee die-ses Verfahrens besteht darin, dass gemeinsam zu Entscheidungen ge-kommen wird, die alle Beteiligten und Betroffenen mittragen kön-ne. Formal ist das der Fall, wenn keine Person ein Veto einlegt. Bei den regelmäßig stattfindenden Dorf-Plenen kommt dieses Prinzip zum Einsatz. Über welche Themen es abzustimmen gilt, wird in ver-schiedenen Arbeitskreisen, die sich einem jeweils anderen Themenge-biet widmen - wie etwa der Versor-gung, dem Bau und der Planung des Dorfes, der Öffentlichkeitsar-beit, entschieden. „Die Struktur ist nicht hierarchisch. Vielmehr han-delt es sich um viele flache Kreise, die untereinander vernetzt sind“, beschreibt Agnes Schuster.

Schloss TempelhofTempelhof 374594 KreßbergTel.: 07957/9239030www.schloss-tempelhof.de

Merken!>> 13.09.20133. Tempelhofer Liedernacht>> 13. bis 15.09.20133. Tempelhofer Festival für Musik und Lebensfreude>> 16. bis 22.09. und 11. bis 20.10.2013Tempelhof Intensiv Prozess - Wege in Gemeinschaft

Ein Dorf, das anstecktNoch immer melden viele Perso-nen großes Interesse an, selbst Dorfbewohner zu werden. „Was die optimale Größe ist, haben wir noch nicht heraus gefunden. Dem müssen wir noch nachspüren“, so Schuster. Ein ganz spontaner Um-zug nach Tempelhof ist aber nicht nur deshalb nicht möglich, weil der Platz langsam aber sicher knapp wird, sondern auch deshalb, weil man sich bei ernsthaftem Interes-se erst einmal der Gemeinschaft annähern soll. In diesem Annähe-rungsjahr kann man bereits pha-senweise im Dorf wohnen und bei verschiedenen Projekten mitwirken und sich so ein Bild vom Leben der Tempelhofer machen. Am Ende

entscheidet die Dorfgemeinschaft, ob man ein neues Mitglied werden darf. Die Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof ist aber nicht nur für diejenigen interessant, die selbst Dorfmitbewohner werden wollen. Das vielfältige Angebot vom dorfei-genen Seminar- und Veranstal-tungsteam mit den Schwerpunkten Gemeinschafts-, Kommunikations- und Persönlichkeitsentwicklung ist für alle offen. Info-Cafés, Kennen-lern-Wochenenden, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen laden dazu ein, sich selbst ein Bild vom Leben dieser bunten Gemein-schaft zu machen. „Wir wollen an-stecken“, resümiert Agnes Schus-ter mit einem Lächeln.

Der Tempelhof

Lebenskonzept

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Lebensort

Ein gleichmäßiges Klopfen ertönt, als sich die Tür zur Werkstatt öffnet. An den massiven Werkbänken in der Mitte des Raumes werden Kupferplatten und -Rohre bearbeitet. Jeder einzelne Hammerschlag hinterlässt eine Spur auf dem weichen Metall, eine kleine „Delle“. Die fertigen Teile sind überzogen von diesen Spuren und lassen erahnen, wie viel Zeit und Kraft in ihnen steckt. Vorne, an der Tür, war ein Schild angebracht mit der Aufschrift „Glockenhaus“. „Der Name sagt doch eigentlich schon alles“, schmunzelt Armin Rager, Goldschmie-demeister und mit seiner Kollegin Katharina Mauz für die Leitung der Werkstatt zuständig. Und tatsächlich sagt der Name schon sehr viel: Hier entstehen Klang- und Musikinstrumente aus Kupfer - aber auch therapeutische Produkte und verschiedene Gebrauchs- und Schmuckgegenstände. Seit über 30 Jahren hat man sich in We-ckelweiler dem Kupferschmiedehandwerk verschrieben. Aber auch dem Gärtnern, der Kerzenherstellung, der Weberei und zahlreichen anderen Gewerken. Hier wird aber nicht nur gearbeitet, sondern allem voran gelebt. Herzlich willkommen bei den Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler!

Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e.V.„Wir wollen einen Lebensort schaffen!“

Integration unterschiedlicher MenschenDas „Glockenhaus“ bietet rund 16 Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz, an dem sie ihre Fä-higkeiten und Möglichkeiten individuell entfalten können. Der gemeinnützige Verein bietet aber nicht nur dieser Gruppe einen passenden Platz, um sich zu entwickeln, zu verwirklichen und die oftmals fehlende soziale Anerkennung zu erlangen. Insgesamt gibt es Werkstattplätze für circa 420 Menschen. Neben dem Glockenhaus gibt es zwei Demeter-Gärtnereien, einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb, eine Großküche, drei Gemeinschaftsküchen und eine Lehrküche, die Hausmeisterei, zwei Kerzenwerkstätten, die Krea-tivwerkstatt, einen Bioladen mit Bistro, die Lampen-werkstatt, die Lederwerkstatt, die Malerwerkstatt, Schreinerwerkstätten, Zimmerei, Wäscherei, Weberei, zwei Wollwerkstätten - und die Liste ist noch immer nicht vollständig. „Die extrem große Bandbreite des Angebots ermöglicht es uns, ganz unterschiedliche Menschen zu integrieren“, freut sich Bernhard Bau-mann-Ickes, der für alle Fragen rund um das Personal zuständig ist. Bei einer kurzen Führung über das Ge-lände bemerkt man gleich, dass überall geschäftiges Treiben herrscht. Hier werden Gartenarbeiten erledigt, da werden die Regale des kleinen Ladens sortiert und dort wird am nächsten Glockenspiel gefeilt.

Ganzheitliches KonzeptDie Anfänge der Einrichtung sind bereits im Jahre 1959 auszumachen, als Marion und Dr. Wolfgang Feuerstack mit ihrer sozialtherapeutischen Arbeit begannen. Schon damals sollte hilfebedürftigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, vor allem aus Berlin, durch die Integration in Familien und die Beschaffung von Arbeitsplätzen im landwirtschaftlichen Bereich unter die Arme gegriffen werden. „Arbeit mit Erde erdet eben tatsächlich“, weiß Bernhard Baumann-Ickes. Seither hat sich nicht nur das Angebotsspektrum stark erweitert, sondern auch die räumliche Ausdehnung.

Foto: Wolfgang Feiler

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Lebensort

Sozialtherapeutische Gemein-schaften Weckelweiler e.V.Heimstraße 1074592 Kirchberg/JagstTel.: 07954/9700www.weckelweiler-gemeinschaften.de

InfoBei Interesse an einem Prak-tikum (FSJ, BFD, AP) oder der Ausbildung im Bereich Heiler-ziehungspflege bitte melden bei:Bernhard Baumann-IckesTel.: 07954/[email protected]

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So ist die Sozialtherapeutische Gemeinschaft Weckelweiler mittlerwei-le Träger von verschiedenen Teileinrichtungen im näheren Umkreis des Kern- und Ursprungsortes Weckelweiler. Dazu zählen die Dorfgemein-schaften Brettachhöhe bei Gerabronn-Elpershofen und der Forellenhof in Gerabronn-Bügenstegen, die Arbeits- und Lebensgemeinschaft Hubertus-mühle bei Amlishagen, die Kirchberger Jagsttalhäuser sowie die Gerab-ronner Wohngemeinschaften. „Der Ort Weckelweiler kam eben einfach an seine Grenzen und der Komplex hätte um ein Vielfaches vergrößert werden müssen“, erklärt Baumann-Ickes. Die örtlichen Teileinrichtungen haben sich allesamt nach und nach entwickelt. Obwohl sich seit der Grün-dungsphase vieles verändert hat, ist eines noch heute so wie damals: man versucht familienähnliche Wohnstrukturen anzubieten. Zum Teil leben Bewohner und Begleiter zusammen, es werden Alltagsprobleme gemeinsam gelöst und die Freizeit in künstlerischer, musischer, spieleri-scher, sportlicher und individueller Form gestaltet. „Wir wollen einen Le-bensort schaffen! Die Einrichtung soll ein relativ normales Zuhause sein, ein ganz normaler Wohn- bzw. Arbeitsort und das ist vor allem deshalb so, weil wir wirklich versuchen, ein ganzheitliches Konzept zu verfolgen“, so Bernhard Baumann-Ickes. Zu diesem ganzheitlichen Konzept, dessen allgemeine Grundlage in der geisteswissenschaftlichen Menschenkunde Rudolf Steiners, der so genannten Anthroposophie, zu suchen ist, zählt vor allem die Rücksichtnahme auf individuelle Lebensziele und Wünsche. Jedem soll die Möglichkeit gegeben werden diese zu verfolgen und zu ver-wirklichen. „Wir wollen jeder einzelnen Persönlichkeit gerecht werden!“, betont Baumann-Ickes. Deshalb gelte es nicht nur den Arbeits-, Ausbil-dungs- oder Bildungsplatz mit Bedacht auszuwählen und den jeweiligen Interessen anzupassen. Neben den stationären Wohngemeinschaften etablierten sich im Laufe der Zeit auch andere Wohnformen, wie das ambulant betreute Wohnen, das Trainingswohnen oder das Begleitete Wohnen in Familien. Bernhard Baumann-Ickes: „Es wird immer der Weg gegangen, der zu weniger Betreuung und einer zunehmenden Selbststän-digkeit führt! Schließlich ist es unser Auftrag eine Assistenten-Rolle im Leben der zu Betreuenden einzunehmen.“

Individuelle Entwicklung durch GemeinschaftUm dem Ziel, nämlich Formen des Zusammenlebens und -Arbeitens, die eine individuelle Entwicklung durch Gemeinschaft ermöglichen, gerecht werden zu können, braucht es viele helfende Hände. Deshalb beschäftigt die Einrichtung rund 300 Mitarbeiter - aus ganz unterschiedlichen Berufs-feldern. Unter ihnen finden sich beispielsweise Heilerziehungspfleger, Erzieher, Kunsttherapeuten, Lehrer, Landwirte, Meister, Gesellen, Verwal-tungsangestellte, über 30 Praktikanten und FSJ-ler sowie Auszubildende.

Zu den Sozialtherapeutischen Ge-meinschaften Weckelweiler zählt nämlich ein eigenes Seminar für Sozialtherapie mit staatlich aner-kanntem Abschluss in Heilerzie-hungspflege. Die Fachausbildung ist praxisintegriert und dauert drei Jahre. „Auch für diejenigen, die sich für ein freiwilliges soziales Jahr, den Bundesfreiwilligendienst, ein Vor- oder Anerkennungsprakti-kum interessieren, steht unsere Tür stets offen“, unterstreicht Bernhard Baumann-Ickes. Für ihn sei es im-mer wieder erstaunlich, wie sich vor allem junge Menschen durch die Arbeit in Weckelweiler entwi-ckeln. „Abgesehen davon, dass ein Praktikum im sozialen Bereich ein gewichtiges Argument bei künfti-gen Bewerbungen sein kann, ist das eine einzigartige Möglichkeit, zu erkennen, was man will - wo der spätere Berufsweg hinführen könn-te“, meint Baumann-Ickes zum Ar-beitsplatz mit Weitblick-Garantie!

Foto: Wolfgang Feiler

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Selbstgemachtes Speiseeis aus besten Zutaten gibt es bei Cordula und Egon Lohmann in Hüttlingen, die ihre eigene Eisdiele ganz treffend „EisKunst“ getauft haben. Denn: Was gibt es Schöneres als sich an einem heißen Tag ein erfrischend kühles Eis auf der Zunge zergehen zu lassen? Schon beim Gedanken daran fühlt man sich dem wohlverdienten Urlaub ein ganzes Stück näher. Die bunten Farben der verschiedenen Sorten tun das Übrige und zaubern jedem ein freudi-ges Lächeln auf die Lippen, machen schlichtweg gute Laune. Dass sich hinter einem grellen Blau oder ei-nem leuchtenden Rot oftmals künstliche Zusätze und allerlei Farbstoffe verbergen, rückt da leider viel zu schnell in den Hintergrund. Farbenfrohes und oben-drein richtig leckeres Eis kann aber auch ohne - ohne künstliche Zusätze, ohne Konservierungsmittel, ohne Aromen und ohne Farbstoffe hergestellt werden. Und die Eisdiele EisKunst ist der beste Beweis dafür!

EisKunst„Wir schauen genau hin, woher unsere Zutaten kommen.“

Eis in allen Variationen„Wir schauen genau hin, woher unsere Zutaten kom-men“, fängt Cordula Lohmann an zu erzählen, wäh-rend sie die in der unmittelbar angrenzenden „Eis-Werkstatt“ frisch zubereiteten Leckereien in die Theke räumt. Darunter finden sich Mango-, Passionsfrucht und Cassis-Sorbet genauso wie die Klassiker unter den Eissorten - Schokolade, Vanille und Erdbeere, aber auch ausgefallene Kreationen wie beispielweise Staudensellerie-Apfel- oder Erdbeer-Basilikum-Eis. Die Haselnüsse, Pistazien, Walnüsse, Mandeln und Vanil-leschoten überzeugen allesamt durch Bio-Qualität und stammen aus der jeweils besten Region. Die Sorbets sind nicht nur ein absolutes Fruchterlebnis, sondern auch zu 100 Prozent laktosefrei. Eines ist klar: Ob erfri-schende Frucht oder cremiger Schmelz, jeder Gourmet kommt hier auf seine Kosten. Und wer mit der großen Auswahl überfordert ist, der bekommt eine fachkundi-ge Beratung, welche Eissorten miteinander harmonie-ren und sich wunderbar ergänzen. Das Eis kann man

EisKunstBachstraße 373460 HüttlingenTel.: 07361/8120835

Öffnungszeiten:tägl. 12.00 bis 20.00 Uhr(bei schlechtem Wetter ist montags Ruhetag)

hier übrigens nicht nur essen, sondern auch trinken, als leckeren Milch- oder Fruchtshake. Eine Auswahl an Seeberger Kaffeespezialitäten und Gschbusi-Limona-den runden das Angebot der kleinen aber feinen Eis-Kunst-Eisdiele ab. Das alles kann man übrigens auch verschenken - in Form von coolen Gutscheinen.

Qualität statt QuantitätDurch die Lage am idyllischen Kocherradweg hat sich die Hüttlinger Eisdiele inzwischen zu einem richtigen Treff-punkt für Radfahrer entwickelt. Da darf man sich nicht wundern, wenn an einem Sonntag der gesamte Gehweg mit Rädern gepflastert ist. Auch mit dem Auto kann man übrigens ganz bequem direkt vor der Türe parken. „Ge-nussmenschen gehen ja bekanntlich weite Wege“, freut sich Cordula Lohmann. Und genau darum gehe es: Um natürliches, gutes Essen, um die Steigerung der Lebens-qualität, um Individualität, um Qualität statt Quantität. Eine Karte sucht man deshalb vergeblich. „Eisbecher werden bei uns immer den jeweiligen Wünschen ent-sprechend zusammengestellt“, erklärt Cordula Lohmann. Und die Sorten bleiben ohnehin nicht ständig die Glei-chen. Die Zahl der bereits kreierten Sorten bewegt sich inzwischen schon bei rund 100. Wer auch zu Hause nicht auf den natürlichen Eisgenuss verzichten möchte, für den bieten sich die Familien-Packungen an, die man bestel-len kann. Seit diesem Jahr gehören auch Eistorten zum Sortiment. Diese sind rund, quadratisch, tropfenförmig, stets modern ausgeschmückt und garantiert ein Blick-fang bei Geburtstagen, Hochzeiten oder Firmenfeiern - und eine besondere Köstlichkeit obendrein.

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Cordula & Egon Lohmann

Eis

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ideenreich~ kreative Macher ~

InhaltJubian 36Dr. P. Lacebo 38Oase - Kreativwerkstatt & Geschenkeshop 40Dekostadel 41Rita Thoma Sterbetücher 42 Mimikry - Digitaler Stoffdruck 43Marion Zander Lederwerktstatt 44Flur23 - Die Modewerkstatt 45Unico Lederwerkstatt 46Dannenmann Pure 48Textilwerkstatt Inge Bauer 50Glas-z-Werk 51Emma Maria & Ursina Taschenmanufaktur 52Schmuck und Skulptur Frank Schwope 53D‘Orado 54Delta Schmuckgestaltung 56

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Den Frauen der Schöpfung ist das ein wohlbekann-tes Phänomen: Im Badezimmerschrank reihen sich verschiedenartige Fläschchen und Tuben und Behält-nisse aneinander. Allesamt sind sie eigentlich noch ziemlich voll. In der Einkaufstüte vom letzten Bummel durch den Drogeriemarkt steckt allerdings schon die nächste Creme. Die Männer mögen meinen, dass die Frauen nicht mehr nur dem Taschen- und Schuh-Wahn verfallen sind, sondern dass inzwischen auch Salben, Gele und Lotionen ein hohes Suchtpotential entwi-ckelt haben. Weit gefehlt! Oftmals entpuppt sich der Neuling im heimischen Sortiment als Fehlkauf, der zu unangenehmen Hautirritationen oder allergischen Re-aktionen führt. Dann muss eben wieder etwas ande-res, neues, besseres her. Vor allem diejenigen, die mit einer ohnehin empfindlichen Haut zu kämpfen haben, sind oftmals lange auf der Suche nach den passenden Pflegeprodukten. Julia Biedermann ist eine davon. Sie leidet an starker Neurodermitis und war mit dem, was in den Regalen zu finden war, stets unzufrieden. Als Studentin der Chemie-Ingenieurswissenschaften saß sie aber glücklicherweise an der Quelle, um selbst in diesem Bereich zu forschen und zu entwickeln. Das Er-gebnis ist eine eigene Naturkosmetik-Marke: Jubian - reine Anti-Aging Naturkosmetik für den ganzen Körper!

Jubian - Reine Anti-Aging Naturkosmetik„Ich möchte Produkte herstellen, die ich auch selbst verwenden kann und will.“

Vom Studienprojekt zum Unternehmen„Als Neurodermitiker ist man eigentlich gleich dop-pelt bestraft: Die gereizte, entzündete und juckende Haut ist sehr unangenehm und sieht obendrein ein-fach nicht besonders gut aus. Zudem neigt sie durch Trockenheit sowie eine gestörte Barrierefunktion oft-mals zusätzlich zu einer frühen Faltenbildung“, erklärt Julia Biedermann. Die auf dem Markt verfügbaren Pro-dukte wussten nicht nur wegen einer endlos langen Liste an Inhaltstoffen, von denen einige überdies als negativ zu bewerten sind, nicht zu überzeugen. Auch der gewünschte Pflege- und Wohlfühl-Effekt wollte sich einfach nicht einstellen. „Ich habe dann einfach mal selber etwas zusammen gerührt“, schmunzelt sie. So habe dann alles seinen Lauf genommen. Aus den anfänglichen Versuchen entwickelte sich eine Projek-tarbeit im Studium, die sie zusammen mit einer Kom-militonin auf die Beine stellte und im Rahmen welcher eine erste Serie entstand. Dabei sei es gar nicht ihr erklärtes Ziel gewesen nach dem Studium in der Kos-metikindustrie zu arbeiten. „Ich machte eben aus der Not eine Tugend“, sagt Julia Biedermann. Ihr anfängli-ches Anliegen - für den Eigengebrauch Kosmetika her-zustellen - ist nach wie vor die Grundlage der Arbeit. „Ich möchte Produkte herstellen, die ich auch selbst verwenden kann und will“, betont sie. Aus dem eins-tigen Studienprojekt wurde inzwischen ein eigenes Unternehmen das im Gründungsjahr 2008 sogar den

zweiten Platz beim Gründerpreis Baden-Württemberg erhielt. Längst ist es nicht mehr so, dass die Produk-te einfach mal zusammengerührt werden - vielmehr geht jedem Produkt, das in den Verkauf aufgenom-men wird, ein langer Entwicklungsprozess voraus, in dem die optimale Zusammensetzung der Inhaltstoffe umfangreich erprobt wurde. Stetig werden die ver-schiedenen Rezepturen verfeinert. In einem eigenen Labor wird die reine Anti-Aging Naturkosmetik aus besten Zutaten - meist in Bio-Qualität - hergestellt. „Da sind wir absolut kompromisslos!“, betont Julia Biedermann.

Naturkosmetik

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JubianEberhard-Bauer-Straße 3273734 Esslingen-Pliensau-vorstadtTel.: 0711/35872022www.jubian.neti

Für alle HauttypenZwar war irgendwann klar, dass nach dem Studium der Weg der Selbstständigkeit eingeschlagen werden sollte und auch die Ent-wicklung der verschiedenen Pro-dukte war schon sehr weit fortge-schritten - jede Marke braucht aber eben auch einen Namen. „Das war wirklich eine schwere Geburt“, er-innert sich Julia Biedermann. Jubian ist das Ergebnis und es fällt gleich auf, dass ihr Name eine Rolle spielt. Und tatsächlich handelt es sich um das Kürzel, das Julia Biedermann an der Hochschule Esslingen zuge-teilt worden war.Die Jubian-Produktpalette um-fasst inzwischen Cremes, Peelings, Masken, Reinigungsmilch und Ge-sichtswasser und ermöglicht so die umfassende Pflege von Kopf bis Fuß. Obwohl der Leitgedanke darin bestand, Pflegeserien herzustellen, die auch und vor allem für Neuro-dermitiker sinnvoll sind, heißt das natürlich nicht, dass die Produkte nicht auch für andere Hauttypen geeignet wären. Auch bei normaler, trockener, unreiner, fettiger, reifer oder anspruchsvoller Haut sorgen die Jubian-Produkte für ein sichtbar frisches und gesundes Hautbild so-wie ein rundum gutes Gefühl - zu jeder Jahreszeit.Bei allen Produkten handelt es sich um reine Anti-Aging Naturkosmetik. Die Liste der Inhaltsstoffe beinhaltet deshalb stets bioidentische Hyalo-ronsäure, Urea oder Panthenol, die durch ihre aktivierenden Wirkkom-plexe die Haut straffen und Alte-rungserscheinungen mildern. Nicht umsonst heißt eine Gesichtscreme ganz treffend „Knitterfrei“. „Jubian soll eben auch Spaß machen und deshalb tragen unsere Produkte überwiegend kreative, lustige Na-men“, sagt Julia Biedermann.

Weniger ist mehrWeil viel ganz oft eben nicht viel hilft war es ein Anliegen, die Anzahl der Inhaltsstoffe auf das Minimum zu reduzieren. Auf den Verpackun-gen - die übrigens in Deutschland gefertigt werden, keine umstrit-tenen Weichmacher enthalten, komplett entleert werden können und in jeder Lage funktionieren - ist deshalb gleich zu lesen, dass künstliche Farb- und Duftstoffe, Silikone, Mineralölderivate und böse Ps nichts bei Jubian zu su-chen haben. Verwendet werden ausschließlich rein pflanzliche, traditionelle Bestandteile sowie synthetisch hergestellte, pure Na-turstoffe - hier trifft Tradition auf Innovation. Alle Produkte wurden in Selbstversuchen erprobt, denn Tierversuche lehnt das Jubian-Team aus tiefster Überzeugung ab. Das ist auch ein Grund dafür, dass auf die Verwendung körpereige-ner Stoffe aus tierischen Quellen verzichtet wird und diese synthe-tisch hergestellt werden - dazu zählen auch Hyaloronsäure, Urea und Panthenol. Die natürlichen In-haltsstoffe kommen allesamt aus kontrolliert biologischem Anbau. Bei Ölen werden bevorzugt hoch-wertige, kaltgepresste verwendet. Damit auch der Verbraucher sicher sein kann, dass es sich bei Jubian-Produkten um „echte“ und kon-trollierte Naturkosmetik handelt, werden derzeit alle Vorbereitungen für die Zertifizierung durch den BDIH (Bundesverband der Indus-trie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V.) getroffen. „Das BDIH-Siegel ist glaubwürdig und steckt wichtige Punkte für den Verbraucher ab“, begründet Julia Biedermann die Wahl eben dieses Zertifikats.

Neue AdresseWeil die einstigen Geschäftsräu-me aus allen Nähten platzten, hat das Team in der Eberhard-Bauer-Straße 32 in Esslingen eine neue Unterkunft gefunden. Hier wird nicht nur entwickelt, geforscht und produziert, sondern auch verkauft. Erstmals gibt es nun auch einen offiziellen Verkaufsraum. Hier kann man alle Produkte testen, sich vom Fachpersonal beraten lassen oder einen Blick ins Labor werfen. Für alle, die nicht in der unmittelbaren Umgebung wohnen, gibt es die Möglichkeit Probesets für kleines Geld im eigenen Webshop zu be-stellen. Diese werden je nach Haut-typ individuell zusammengestellt und landen dann ganz bequem im Briefkasten. So läuft man nicht Ge-fahr, dass die Tuben-, Fläschchen- und Behältnis-Sammlungen immer weiter wachsen und kann ganz un-verbindlich Fan werden.

Julia Biedermann

Naturkosmetik

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Akuter Zeitmangel, ein gebrochenes Herz oder chro-nische Unentschlossenheit sind dank humorvoller Wirkstoffe nun humormedizinisch behandelbar! Die Praxis Dr. P. Lacebo in Westhausen bietet originel-le Präparate, frei von Anglizismen und hergestellt in Deutschland, zur Linderung vieler Lebens- und klei-nerer Schieflagen.

Lachen verschreibenIn der virtuellen Praxis Dr. P. Lacebo erwartet die Pati-enten ein umfassendes Sortiment aus Tabletten, Tees und weiteren Mitteln. Die Grundsubstanz ist stets Hu-mor, welcher - ergänzt durch unterschiedliche thema-tische Stoffe - ein breites Behandlungsfeld eröffnet, wie Bildungslücken, andauernde Unstimmigkeiten und schlechte Laune. Das Resultat ist „Wissen kom-pakt“ in Tablettenform oder aber „LeseratTee“, eine von vielen wohltuenden und -schmeckenden Kräuter-mischungen. Die Präparate führen durch niveauvolle Anspielungen und tiefgängige Pointen sofort zur Er-heiterung von Freunden, Bekannten und Kollegen und sind damit eine originelle Geschenkidee für vielfältige Anlässe. Sie sind die Nervennahrung vor schwierigen Prüfungen, Liebesbeweis oder auch unterschwelli-ge Kritikäußerung. Auf jeden Fall sind die Präparate „eine charmante Möglichkeit, etwas durch die Blume zu sagen“, wie die Inhaberin Riccarda Mueller erklärt. Die Heilpakete können direkt an den Patienten ver-schickt werden. Sie werden dann vorsorglich ärztlich versiegelt und handschriftlich adressiert, damit die persönliche Geste des Schenkens bei jedem Schritt im Vordergrund steht.

Dr. P. Lacebo„Lachen ist die beste Medizin“

Humormedizin

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Ein ausgezeichnetes Erfolgsrezept Die Idee zu den Wunderheilmitteln entstand 2007 im Rahmen eines Se-mesterprojekts von Riccarda Mueller an der Staatlichen Akademie der Bil-denden Künste Stuttgart. Die gute Resonanz der ursprünglich als Kunst-installation entworfenen Pillen ermutigte die Diplom-Designerin dazu, ihr viel versprechendes Konzept zu überarbeiten und auf den Markt zu brin-gen. Das Team von Dr. P. Lacebo wurde 2012 sogar mit dem Titel „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ von der Bundesregierung ausgezeich-net. Der Preis richtet sich an Kulturschaffende und Kreative, die sich als Unternehmer mit innovativen Geschäftsideen hervorheben. Mittlerweile betreibt die Designerin die Online-Praxis zusammen mit ihrer Schwester Patricia Doleschel, die ebenfalls als Designerin tätig ist. Die Mutter der beiden, die freischaffende Künstlerin Christine Doleschel, erweitert das Kreativteam. Die Produkte werden zunehmend auch im Fremdvertrieb über Einzelhändler, Fachgeschäfte und weitere Onlineshops verkauft. Die-ser Bereich soll künftig stark ausgebaut werden. Für Anregungen bezüg-lich neuer Vertriebsorte sind die Humormediziner offen.

Dr. P. Lacebo - Praxis für HumormedizinSilcherweg 1-373463 WesthausenTel.: 07363/9539720www.dr-p-lacebo.dei

Humormedizin

BrandneuDie Präsentation auf Messen nutzt das Praxisteam, um neue Kontakte zu knüpfen und das Netzwerk, auch das Vertriebsnetzwerk weiter auszubau-en. Messen bieten aber immer auch einen geeigneten Rahmen dafür, neue Produkte vorzustellen - so geschehen auf der Trendset in München im Juli. Erstmals wurden hier die Neuheiten einer großen Öffentlichkeit präsen-tiert. Dazu zählt beispielsweise die Finanzspritze, die die Finanzkraft stei-gert, den Kontostand verbessert und unterstützend wirkt bei der Erfül-lung von Wünschen. Dass Humormedizin stets in entsprechenden Dosen verabreicht werden soll, bekommt jetzt übrigens eine ganz neue Bedeu-tung: Humormedizin gibt es nämlich seit Neuestem tatsächlich in Dosen, aus Metall. Die 250-Mililiter-Lösung sorgt für Harmonie, Monogamie, Di-plomatie oder macht eloquent. Auch gibt es jetzt Spezial-, Erfolgs- oder aber Gärtner-Handseife. Und damit das mit dem „verschreiben“ besser klappt, kann man nun einfach die Rezeptpostkarten in unterschiedlicher Ausführung - vom Geheim- bis zum Erfolgsrezept - verwenden.

Humor von bester QualitätDas Team hat klare Wert- und Quali-tätsvorstellungen. Sie beziehen die Produkte hauptsächlich von deut-schen Herstellern und achten auf Hochwertigkeit. Illustration, Layout, Redaktion und Vertrieb nehmen die drei Frauen selbst in die Hand. Zu-künftig planen sie, das Spektrum stetig zu erweitern. An Kreativität wird es der künstlerisch begabten Familie dabei auf keinen Fall man-geln. Getreu dem Motto „Lachen ist die beste Medizin“ wird Dr. P. Lacebo in der Region und darüber hinaus auf jeden Fall noch sehr viele Patienten erheitern.

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„Für mich ist das hier einfach eine Oase! Hier fühle ich mich wohl“, schwärmt Brigitte Wengenmayr. Drum ist der Name Oase - Kreativwerkstatt & Geschenke-shop, mehr als treffend. Den hat sich Brigitte Wen-genmayr aber gar nicht selbst ausgedacht. Bereits vor ihrer Zeit war die einstige Töpferwerkstatt ein Ort, an dem Künstler unterschiedlichster Art - Musiker, Restauratoren, Bogenbauer, Kunstschmiede und frei-schaffende Maler - ihrer Arbeit nachgingen. Und auch heute noch ist die Oase ein Ort, an dem Künstler und Kunsthandwerker gemeinsame Projekte auf die Beine stellen - ein Künstler-Häusle, eine Oase im wahrsten Sinne des Wortes, weil hier tatsächlich etwas wächst und gedeiht: die Kreativität!

Trommeln lernenInga Rincke und Norbert Schubert sind für die Na-mensgebung verantwort-lich. Die Räumlichkeiten boten den idealen Rahmen für das gemeinschaftliche Percussion-Projekt und da musste eben eine passende Bezeichnung her. Die Beiden sind Absolventen der Latin-Percussion School in Mün-chen. Während Inga Rincke sich dem Cajón verschrie-

ben hat, gibt Norbert Schubert Unterricht an Congas, Djembe, Bongos und der Basstrommel. Zusammen bilden sie das Percussion-Duo ImPuls. Der Trommel-Unterricht, den sie in der Oase anbieten, richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene, auch an Kinder.

Den Alltag entschleunigenDrei Jahre ist es nun schon her, dass sich Brigitte Wengenmayr zum Percus-sion-Duo gesellte. Seither entsteht nebenan Desig-ner-Schmuck und allerlei Getöpfertes und Gefilztes. „Mit dem Einzug in die Oase wollte ich ein eigenes Kon-zept verwirklichen: Neben dem Verkauf von handge-arbeiteten Dingen sollten hier auch Kurse angeboten werden“, erklärt Brigitte Wengenmayr. Gesagt, getan. In der einzigartigen Atmosphäre der ehemaligen Töp-ferwerkstatt finden Dinge aus Stoff, Ton, Filz, Papier und Stein und anderen Materialien ein passendes Plätzchen. Es ist nämlich möglich, als Mieter auf Zeit

Oase - Kreativwerkstatt & Geschenkeshop„Hier wächst und gedeiht die Kreativität.“

oder aber als Dauermieter einen solchen Platz zu er-gattern. Brigitte Wengenmayr ist diesbezüglich immer offen für neue Impulse und andere „Mitbewohner“. Zu den Dauermietern gehört unter anderem Karin Witte, die Kreatives aus Ton präsentiert. Dazu zählt Schmun-zel- und Raku-Keramik. Ihr Wissen rund um das fein-körnige Sediment gibt sie in regelmäßig angebotenen Kursen an Interessierte weiter. Auch Einsteiger ferti-gen unter ihrer Leitung kleine Gefäße oder Skulpturen, die dann außer Haus gebrannt und in einem zweiten Schritt mit der Glasur versehen werden. Auch Brigit-te Wengenmayr beschäftigt sich zunehmend mit Ton. Ihre Leidenschaft gilt aber nach wie vor dem Schmuck. Aus Mineral- oder Halb-edelsteinen, Glasperlen, aber auch aus Holz, Filz und Horn fer-tigt sie Ohrringe, Ketten und Armbänder. „Es fasziniert mich, aus dem natürlich Gewach-senen, das viele Jahre in der Erde steckte, etwas Neues zu kreieren“, sagt sie. Im gestalterischen Bereich ist sie schon lange tätig, studierte sie doch einst Innenarchi-tektur. Nach einigen Jahren im Bereich der Veranstaltungsplanung, sei es ihr wichtig gewesen, etwas Eigenes zu machen. „Ich wollte etwas mit den Händen schaffen, das dabei hilft, den Alltag zu entschleu-nigen“, erinnert sich Brigitte Wengenmayr. Aus einem anfänglichen Hobby entwickelte sich nach und nach eine eigene Marke: brigitte-design. Zusammen mit dem kreativen Netzwerk, das sich um die Oase ge-sponnen hat, werden regelmäßig Ausstellungen und Märkte organisiert und durchgeführt. Aber die Oase ist auch sonst stets einen Besuch wert!

Percussion-ProjektInga Rincke und Norbert SchubertTel.: 07361/610804www.oase-percussion-projekt.dewww.conga-schubert.deNeue Kurse beginnen wieder im Herbst!

Kreatives aus TonKarin WitteTel.: 07361/36797

Oase - Kreativwerkstatt und GeschenkeshopBrigitte WengenmayrLangertstraße 7273431 AalenTel.: 07361/790237www.brigitte-design.com

Öffnungszeiten:Mi., Do., Fr. 14.00 bis 19.00 UhrSa. 11.00 bis 15.00 Uhr

Brigitte Wengenmayr

Norbert Schubert

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Kreativwerkstatt & Geschenkeshop

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Schon seit Urzeiten versammeln sich Menschen, um gemeinsam zu spei-sen, zu lachen und das Leben in vollen Zügen zu genießen - um zu feiern! Dafür gibt es vielerlei Anlässe: von Geburtstagen über Jahrestage und Taufen bis hin zu Hochzeiten. Diese Events sollen so besonders werden, dass sie noch Jahre später ein Lächeln auf die Lippen der glücklichen Gäste und der Veranstalter zaubern. Eine gute Planung und aufmerksam ausgesuchte Dekoration ist für das Gelingen eines solchen Festes des-halb unerlässlich. Seit etwa neun Jahren hilft Daniela Schmid dabei, Ver-anstaltungen mit ihrem großen Materialaufgebot, kreativen Einfällen und dem Auge für das perfekte Detail unvergesslich zu machen.

Eine Quelle der InspirationWenn man den mit viel Liebe und Sorgfalt eingerichteten Dekostadel in Lauchheim betritt, weiß man gar nicht, wo man seinen Blick zuerst hin-wenden soll. Ein Gang durch das mit zahllosen fantasievollen Werken ausgestattete Geschäft ist inspirierend und macht Lust auf mehr. Hier fin-det man einfallsreiche Anregungen und ein umfangreiches Aufgebot an Papier- und Bastelmaterialien. Mit der wahrscheinlich größten Auswahl an Stanzern und Stempeln der Region stellt der Stadel ein Paradies für Bastelfreunde und Kreative dar. Aber auch originelle Dekorationside-en und -Artikel zum Ausleihen werden präsentiert. Daniela Schmid, die freundliche Inhaberin, steht den Kunden beratend zur Seite. Die gelern-te Goldschmiedin, Stuckateurin und Bautechnikerin kann sich dabei die handwerklich-künstlerischen und organisatorischen Fertigkeiten ihrer verschiedenen Berufsgebiete zu Nutze machen. Das spiegelt sich in einer individuellen und professionellen Unterstützung wider. Ihr ist es dabei wichtig, dass die Feier am Ende den Wünschen der Veranstalter ent-spricht. „Es freut mich, wenn ich das Passende für den Kunden gefunden habe!“, lächelt sie.

Das Rundum-sorglos-PaketEine schöne Feier zu organisieren ist in der Regel aufwändig und teuer. Um den finanziellen und organisatorischen Rahmen so gering wie mög-lich zu halten, bietet Daniela Schmid in ihrem Stadel alles zum Ausleihen an, was man an Zubehör benötigt. Der ersten unverbindlichen Beratung zur Farbausrichtung und Tischgestaltung folgen der Entwurf der Einla-dungskarten und die Auswahl kleiner Gastgeschenke. Alle Artikel können einfach abgeholt werden - auch die Reinigung der Stuhlhussen wird ab-genommen und ist im Preis enthalten. „Die Idee hinter dem Dekorations-verleih ist es, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Auf diese Weise können die Veranstalter an anderer Stelle investieren, zum Beispiel in eine größere Torte oder eine besondere Floristik“, erklärt die Künstle-rin. Sie selbst fing mit einem kleinen Repertoire an, das sie nach und nach komplettiert hat. Mittlerweile ist sie stolze Besitzerin einer großen und vielfältigen Ausstattung, bei der für jeden etwas dabei ist. „Am Besten schaut man einfach vorbei und lässt sich von den ausgestellten Stücken inspirieren“, erläutert sie.

Kunsthandwerk vor Ort„Seit Anfang Mai präsentiere ich die Arbeiten regionaler Kunsthandwer-kerinnen, deren Angebot sich stets verändert und erweitert“, freut sich Daniela Schmid und ergänzt: „Dadurch wird ein Besuch im Dekostadel noch interessanter und abwechslungsreicher.“ Freunde von traditionel-lem Handwerk können in Lauchheim nun auch eine bunte Mischung an

Dekostadel„Es freut mich, wenn ich das Passende für den Kunden gefunden habe!“

Ton-, Holz- sowie Betonarbeiten, Schmuckkollektionen, beispiels-weise aus Papier, Häkelkleidung und vieles mehr bewundern.

DekostadelAnton-Grimmer-Straße 13/173466 LauchheimTel.: 07363/953398www.dekostadel.de

Öffnungszeiten:Mo./Do./Fr. 10.00 bis 12.00und 14.00 bis 18.00 UhrSa. 10.00 bis 12.00 Uhr

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Daniela Schmid

Dekoration

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Mit einem freundlichen Lächeln begrüßt uns Rita Thoma und wir folgen ihr in ein einladendes Wohnzimmer mit Blick auf den Garten. Während die ersten Sonnenstrahlen des Tages das liebevoll hergerichtete Frühstück be-scheinen, erzählt sie von ihrer Arbeit und dem Tod. Denn die gelernte Sozialpädagogin fertigt Sterbetücher an.

Wie von alleineAuf den ersten Blick wirken die großen bedruckten Tücher wie dekorativer Wandschmuck - auch in Rita Thomas Wohnung findet sich ein Exemplar, das den hölzernen Flur ziert. Zum Bedrucken benutzt sie Stof-fe mit lichter Webtechnik wie transparentes Leinen, leichte Baumwolle oder Seide. Auf die Frage nach den Motiven breitet die Künstlerin vier Stempel vor uns aus, an denen noch Spuren von roter Farbe kleben. Drei davon erinnern an Tore oder Bögen, der vierte ist ein ausgefülltes, geschlossenes Quadrat. „Ein Symbol für das Scheitern“, erklärt Rita Thoma, die sich und ihr Anliegen in den Stempeln wieder findet. Sie hatte zu-nächst jahrelang erfolglos nach einer Möglichkeit ge-sucht, um ihre Ideen umzusetzen und auszudrücken: „Es war ein langer Findungsprozess, aber irgendwann kam ich schließlich an einen Punkt, an dem es wie von alleine ging“, beschreibt sie.

Individuelle GestaltungIhre Sterbetücher sind Tücher mit persönlicher Note, welche die Auftraggeber selbst oder nahe stehende Personen auf dem letzten Weg begleiten, den Sarg schmücken oder den Trauerprozess unterstützen. Im Judentum und im Islam ist es üblich, dass die Verstor-benen nicht in einem Sarg beerdigt, sondern in ein Tuch eingehüllt werden. Auch die 53-Jährige erklärt, dass sie ihre letzte Reise nicht in einem Sarg antreten möchte. Wenn die selbstständige Gestalterin so über ihren Tod spricht, bleibt sie entspannt und unerschro-cken. „Ich betrachte den Tod eher aus einer freund-lichen und zum Leben gehörenden Perspektive“, schmunzelt sie. Jedes Tuch wird von Rita Thoma indivi-duell gestaltet, denn es soll den jeweiligen Charakter unterstreichen. Sie trifft sich davor mit dem Kunden, führt Gespräche, um ein Gespür für die Personen zu bekommen. „Nach dem Eindruck den ich erhalte, wäh-le ich die Abfolge der Stempel und die Farbintensität

Rita Thoma Sterbetücher„Für mich sind die Tücher eine Möglichkeit, sich auf den Tod vorzubereiten.“

Rita Thoma SterbetücherBildackerstraße 1573660 UrbachTel.: 07181/9936678www.sterbetuecher.de

ganz intuitiv“, beschreibt sie ihren Arbeitsvorgang. Wer sich so ein Tuch lieber selbst gestalten möchte, findet bei der Pädagogin Unterstützung bei Aus-wahl und Verwendung des Materials, sowie Rat in Be-zug auf die Umsetzung der eigenen Ideen.

Vermittlung von Geborgenheit„Für mich sind die Tücher eine Möglichkeit, sich auf den Tod vorzubereiten“, erklärt die gelernte Sozialpä-dagogin. Es überrascht also nicht, dass viele Menschen ein solches Tuch für sich selbst gestalten. Aber auch Angehörigen bietet diese Form der Totengabe die Ge-legenheit, etwas zu tun, wenn eigentlich nichts mehr zu tun ist oder um ihren Liebsten gegenüber auf diese Weise ihre Liebe, ihre Verbundenheit und ihren Respekt auszudrücken. Das Sterbetuch kann nicht nur umhül-len, zudecken und verbergen, sondern auch einen Zu-gang und Geborgenheit vermitteln und den Übergang begleiten. Man kann sich so selbst bei dem Gestal-tungsprozess besser kennen lernen. „Manchen gefällt das Ergebnis am Ende so gut, dass sie es sich sogar übers Bett hängen“, erzählt die Künstlerin freudig.

Rita Thoma

Sterbetücher

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In der Biologie wird Mimikry als die Ähnlichkeit von Tieren der einen mit denen einer zweiten Art bezeichnet. Dieses Phänomen des Nicht-Unter-scheiden-Könnens tritt auch auf, wenn man das kleine Ladengeschäft samt angrenzender Werkstatt von Heike Ehrath betritt - nicht umsonst nannte sie ihre eigene Marke Mimikry. Die Kissen, Kulturbeutel, Bilder, Geschirrtücher und Armstulpen, die hier entstehen, geben nämlich auch vor, etwas zu sein, das sie eben nicht sind. Sie geben vor gestrickt und gehäkelt zu sein oder aber ein Fisch, ein Messer, eine Gabel, ein Fern-sehturm. Tritt man näher an die verschiedenen Objekte heran, muss man allerdings feststellen, dass es sich um bedruckten Stoff handelt. Um be-druckten Stoff, auf dem die Natur täuschend echt gebannt ist.

Von Fischen und dem ScannerMit einem riesigen Fisch-Kissen im Arm und einem freudigen Grin-sen im Gesicht fängt Heike Ehrath an zu erzählen: „den haben wir danach sogar gegessen!“ Danach heißt, nachdem er für das spätere Drucken festgehalten wurde. Das geschah nicht etwa, indem er ab-fotografiert wurde. Nein, der Fisch landete, bevor er verspeist wurde, auf dem Scanner. „Ich arbeite sehr viel mit meinem Scanner“, verrät sie schmunzelnd. Dreidimensio-nale Objekte werden dann eben einfach eingescannt. Das habe sie schon mit Besteck, Gestricktem und mit eben diesem Fisch ge-macht. Der Stuttgarter Fernsehturm konnte leider nicht eingescannt werden - den gibt es aber trotzdem in verschiedenen Formaten mit grü-nem, rotem, gelbem, schwarzem Hintergrund und auf Keilrahmen gespannt.

Mimikry - Digitaler Stoffdruck„Textilien sind eben mein Thema.“

Merken!>> 31.08./01.09.Markt der Sinne bei der Zachersmühle in Adelberg>> 14.09.2013 „Sterne des Südens“ im Lehenviertel in Stuttgart>> 08./09.11.2013Mauerwerk, Kunsthandwerker-markt in Herrenberg

MimikryLehenstraße 770180 StuttgartTel.: 0711/6493866www.mimikry.com

Öffnungszeiten:Fr. 14.00 bis 19.00 Uhr1. Mi. im Monat 16.00 bis 21.00 Uhr

Ideen vom laufenden MeterSeit 1999 produziert Heike Ehrath „Ideen vom laufenden Meter“, wie sie selbst sagt. „Ich produziere anderthalb Meter in der Stunde“, lacht sie. Ein umgerüsteter Farbdru-cker dient dazu, den verschiedenen Stoffen Farbe zu verleihen. Verwen-det werden reaktive Farben, die durch Wasserdampf eine Verbin-dung mit der Faser eingehen und später bei bis zu 90 Grad Celsius gewaschen werden können. Des-halb sind selbst die Geschirrtücher absolut alltagstauglich. Produziert werden aber nicht nur Objekte und Kleinserien, die den Vorstellun-gen von Heike Ehrath entspringen. Auch individuelle Wünsche werden realisiert. Das kann beispielswei-se ein Schmusekissen mit dem ersten Kunstwerk der Kinder sein. „Bei meiner Arbeit geht es nicht nur darum, eine Zeichnung, ein Foto auf Stoff wiederzugeben. Ich möchte immer etwas daraus ma-chen!“, betont Ehrath. Bei ihren eigenen Arbeiten experimentiert sie deshalb gerne. So scannt sie etwa ein gestricktes Muster ein, druckt dieses auf Stoff und bestickt es an-schließend erneut. Es entsteht eine Dopplung: Textiles wird auf Textiles gedruckt. Diesen Vorgang wieder-holt sie manchmal mehrere Male, sodass eine interessante Struktur entsteht. „Textilien sind eben mein Thema“, sagt sie. Das beweisen nicht nur ihre Eigenkreationen, son-dern auch die Tatsache, dass sie sich Handwebemeisterin und Dip-lom-Textilgestalterin nennen darf.

Das im Süden Stuttgarts gelegene Lehenviertel, in dem sie lebt und arbeitet, habe sich inzwischen stark entwickelt. Gemeinsam mit den vielen anderen kreativen Köpfen in unmittelbarer Umgebung werden deshalb regelmäßig Veranstaltun-gen organisiert, die dazu einladen, sich einfach mal in den verschiede-nen Werkstätten umzuschauen, zu bummeln, zu genießen und interes-sante Gespräche zu führen. Am 14. September öffnen die „Sterne des Südens“ wieder ihre Pforten.

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Heike Ehrath

Stoffdruck

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Wenn man im gemütlichen Bargau an dem unschein-bar wirkenden Haus vorbeifährt, verrät nur ein kleines Schild mit der Aufschrift „Lederwerkstatt“ was sich in seinem Inneren verbirgt. Regelrechte Berge von bun-ten Stoffen türmen sich hier auf dicken Holztischen neben losen Bändern, Stiften, Werkzeug und Fäden - ganz so, wie man sich eine richtige Werkstatt vor-stellt. Die charmante Besitzerin Marion Zander fertigt in diesen vier Wänden wahre Kunstwerke aus Leder und Stoffen, die sogar Modegrößen wie Gucci, Prada oder Burberry beeindrucken.

Marion Zander Lederwerkstatt„Ich kann nur kreativ sein, wenn ich viel Material um mich herum habe.“

Die Frau „fürs Grobe“„Ich muss etwas Handfestes in den Fingern haben. Wenn ich das Leder mit Hammer und Locheisen bear-beite, ist das für mich richtige Handwerksarbeit!“, be-schreibt die Künstlerin, die sich selbst nie als Bastelfrau sah, ihre Arbeit. Die gelernte Damenschneiderin hatte von Anfang an ein Faible für Leder, denn an dem gro-ben Material kann sie sich austoben. Das geschmeidige Naturmaterial ist zudem sehr stabil und klassische Stü-cke kann man über Jahre hinweg tragen. Lange träumte Marion Zander von ihrer eigenen Lederwerkstatt und so verband die Schneiderin vor etwa drei Jahren ihre Leidenschaft für die gegerbte Tierhaut mit einer prak-tischen Änderungsschneiderei. Neben Reparatur- und Korrekturarbeiten fertigt sie dabei auch maßgeschnei-derte Lederbekleidung an. Wie es der Zufall wollte, kam sie auch mit Sattlerarbeiten für Motorräder in Kontakt und fertigt seitdem individuelle Sitzbanküberzüge für die Zweiräder, sowie Verdecke für Beiwagen.

Beste Qualität und HandarbeitDie Schneiderin legt großen Wert auf qualitativ hoch-wertige Materialien. Neben Leder aus Europa verwen-det sie für die Herstellung ihrer individuellen Stücke vor allem Naturmaterialien wie Leinen-, Canvas- oder Baumwollstoffe. „Jedes Material harmoniert wunder-

Lederwerkstatt & ÄnderungsschneidereiMarion Zander Hintere Gasse 173529 BargauTel.: 0176/75900555www.mz-leder-sattlerwerkstatt.de

Öffnungszeiten:Mo. bis Mi. 09.00 bis 12.00 UhrDo. geschlossenFr. 14.30 bis 18.00 UhrSa. 9.00 bis 12.00 Uhr

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bar mit Leder“, erklärt Marion Zander. Auf die Frage, woher sie ihre Inspiration nimmt, schaut sie sich lä-chelnd in ihrer gut ausgestatteten Werkstatt um. „Ich kann nur kreativ sein, wenn ich viel Material um mich herum habe“, schmunzelt sie.

Arbeiten mit robustem Charme„Ich gebe Dingen, die ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen, einen neuen Sinn“, lächelt die Schneide-rin. Aus Stoffresten, kaputten Reißverschlüssen sowie Holz- und Metallteilchen zaubert sie neue Kunstwerke. Auf diese Weise sind auch die simpel gehaltenen Ta-schen mit bunten Webereien oder Verzierungen ent-standen, für die sie bekannt ist. „Die meisten Kunden kommen wegen Änderungs- und Reparaturarbeiten nach Bargau“, erklärt Marion Zander und fügt hinzu „aber wenn sie meine ausgestellten Produkte sehen, dann kehren sie zu mir oft mit eigenen Ideen und Wünschen zurück.“ Obwohl es sich bei dem Ein-Frau-Betrieb nur um eine Werkstatt ohne eigentlichen Ver-kaufsraum handelt, sind Marion Zanders Arbeiten zu einem wahren Geheimtipp in der nahen und ferneren Umgebung geworden. Zwar stellt sie ihre Stücke jähr-lich auf dem Weihnachtsmarkt in Braighausen aus, aber am Liebsten ist es ihr doch, wenn die Kunden direkt in ihre Werkstatt kommen, um sich vor Ort von dem robusten Charme ihrer Arbeit zu überzeugen.

Marion Zander

Lederwerkstatt

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Flur23 - Die Modewerkstatt„Ich wollte etwas Eigenes machen.“

„Bei den Größen lege ich mich immer nicht so genau fest“, schmunzelt Sabine Sablotny. Das liege zum einen daran, dass Frauen dazu neigen eine Abneigung gegen Kleidungsstücke zu entwickeln, auf denen eine Größe steht, die den übrigen im heimischen Schrank nicht entspricht. Zum anderen könne ein einzelnes Oberteil sowohl locker, lässig als auch hauteng richtig gut aussehen. „Es ist immer spannend, was die Kun-dinnen selbst daraus machen. Sie kombinieren, drapieren…da muss ich manchmal zugeben, dass ich das jeweilige Teil so auch noch nie gesehen habe“, sagt sie. Ort des Geschehens ist „Flur23 - Die Modewerkstatt“ in Giengen an der Brenz. Hier entwirft und produziert die Damenschneider- und Gewandmeisterin Sabine Sablotny wahre Unikate - die Größen sind nämlich genauso einzigartig wie die Kleidungsstücke.

Mode

Vom Versatzstück zum Einzelstück„Eine gewisse Zeit zum Anprobie-ren sollte man schon mitbringen“, weiß Sabine Sablotny. Das ist aber nicht nur deshalb so, weil man das mit den Größen nicht so genau nehmen darf, sondern auch des-halb, weil die Auswahl so vielseitig ist. Neben farbenfrohe Röckchen mit entzückenden Spitzendetails reihen sich geradlinige, tintenblaue Mäntel oder funkelnde Abend-roben. Allesamt wurden sie von der Designerin selbst entworfen und gefertigt. Aus der einen oder anderen Form entwickelte sich inzwischen wegen großer Nach-frage sogar eine Kleinserie. Zeuge des kreativen Schaffensprozesses kann man werden, wenn man ein-fach einen Blick in die unmittelbar angrenzende Werkstatt wirft. Hier zieren unzählige Zeitungsaus-schnitte, Notizen, Zeichnungen und Stoff-Stücke die Wand. Es entsteht eine bunte Collage, die erahnen lässt, wie aus zahlreichen Ver-satzstücken Einzelstücke werden. Sabine Sablotny bezeichnet die-sen Bereich des Ladens gerne als „offenes Lager“, denn die Zutaten, die feinsäuberlich einsortiert sind, können auch erworben werden. Neben Stoffen unterschiedlichster Art finden sich hier Knöpfe, Reiß-verschlüsse, Bänder, Nähgarn oder Nadeln.

Vom eigenen Laden und LabelAuch wenn es das Modelabel Flur23 erst seit gut drei Jahren gibt, ist Sabine Sablotny ein „alter Hase“ im Geschäft. Nach dem Ab-itur, der Ausbildung und der Meis-terschule war sie zunächst als Gra-fik- und Modedesignerin bei einem Unternehmen für Kinderbekleidung tätig, bis sie schließlich den Sprung in die Selbstständigkeit wagte. Sie eröffnete eine ganz klassische Maßschneiderei. „Ich hatte aber auch einfach wieder das Bedürf-nis meinen Fokus auf das Kreieren ganz eigener Kleidungsstücke zu legen. Ich wollte etwas Eigenes machen!“, führt sie fort. Und dann habe sie sich auch noch in diesen Laden verliebt! In den Laden mit dem verwinkelten Schnitt in der Giengener Stadtmitte. Der Laden an der Marktstraße 7. Das Flurstück 23 im amtlichen Grundstücksver-zeichnis der Stadt - daher rührt auch die Namensgebung. So grün-dete Sabine Sablotny ihr eigenes, kleines Label, das einmal mehr beweist, dass Mode viele Gesichter hat. Was hier entsteht, wird übri-gens regelmäßig auf Modeschauen präsentiert. Diese werden von Sa-bine Sablotny in Eigenregie orga-nisiert. Werden die Unikate bisher ausschließlich im eigenen Laden verkauft, möchte Sabine Sablotny diesen Bereich künftig stärker aus-bauen. „Für die Zusammenarbeit mit anderen Geschäften bin ich sehr offen“, resümiert Sabine Sab-lotny abschließend.

Flur23 - Die ModewerkstattMarktstraße 789537 Giengen/BrenzTel.: 07322/137115www.flur23.de

Öffnungszeiten:Di., Do. 09.00 bis 12.30 Uhrund 15.00 bis 18.00 UhrMi., Sa. 09.00 bis 12.30 UhrFr. 09.00 bis 14.30 Uhr

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Sabine Sablotny

Merken!Am 28. September findet im Kunstmuseum Heidenheim die nächste Modenschau unter dem Titel „Heillos“ statt. Die Live-Band „ISI Listening“ unter der Leitung von Martin Sörös wird den Abend abrunden, während wild-bodenständige Gaumenfreuden vom Restau-rant „Wacholder“ gereicht wer-den. Los geht’s um 20.30 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 Euro. Karten können unter der unten ge-nannten Nummer reserviert werden.

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Seit Mai 2012 findet man die Unico Lederwerkstatt in neuen Räumlichkeiten mitten in Gschwend, im Herzen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Auf nach wie vor über 100 Quadratmetern Ausstellungs- und Arbeitsfläche gibt sich der Geschäftsführer Jakob Meffert hier ganz seiner Passion hin: dem Leder. Neben Nähmaschinen, sich auftürmendem Rohmaterial und Werkzeug aller Art werden auch fertige Einzelstücke und neue Kollektio-nen präsentiert, die mit zeitloser Eleganz und absoluter Hochwertigkeit überzeugen - eben Stücke fürs Leben.

Unico Lederwerkstatt„Das Feuer brennt immer noch!“

Transparenz bei Herkunft und VerarbeitungIm Erholungsort Gschwend treffen die drei Landkreise Ostalb, Waiblingen und Schwäbisch Hall aufeinander. Verträumte Ortschaften, dichte Wälder und Berge mit weitem Blick übers Land versprechen Ruhe und idea-le Arbeitsbedingungen. „An diesem Knotenpunkt hat man auch ganz andere Anbindungsmöglichkeiten“, so Jakob Meffert, der sich stets über Besuche seiner Kundschaft freut und hinzufügt: „Es ist schön, die Per-sonen zu kennen, die meine Stücke tragen.“ Regale voller Leder und exklusive Ausstellungsstücke laden dazu ein, sich in den Geschäftsräumen in der Welz-heimer Straße umzusehen und sich vor Ort von der Hochwertigkeit der Ware zu überzeugen. Die Häute stammen hauptsächlich von regionalen Anbietern und deutschen Gerbereien, die strengen Auflagen unter-liegen. Das Leder ist entweder mineralgegerbt, rein pflanzlich oder sämisch gegerbt. Bei der Bearbeitung achtet Jakob Meffert auch darauf, nur mit ganzen Häu-ten zu arbeiten. Die saubere Herstellung und das feine Material versprechen höchste Qualität, die nicht nur Jahrzehnte überdauert, sondern auch ein einmaliges Tragegefühl garantiert.

Lebenslange BegleiterHandtaschen und Jacken gibt es ja in unzähligen Vari-anten - für Frauen. Suchen die Herren der Schöpfung dagegen eine Männerhandtasche oder eine passende und funktionale Jacke, ist die Auswahl schon begrenz-ter. Aus diesem Grund hat sich der gebürtige Rhein-länder auf Herrenmode spezialisiert. Bei einem Blick auf Mefferts Kollektionen fällt auf, dass sich eine klare Linie durch das gesamte Sortiment zieht. „Die guten Stücke sind schon erfunden worden“, sagt er im Ver-weis auf seine Entwürfe, die sich am zeitlosen Stil der 50er und 60er Jahre orientieren. So finden sich bei-spielsweise die typischen Rockabilly-Lederjacken in seinem Angebot wieder, die im Laufe der Jahre weder an ihrem rauen Bikercharme, noch an Relevanz verlo-ren haben. Die Reduktion auf das Wesentliche spiegelt sich zudem in der Praxistauglichkeit der Lederwaren. „Die Funktion steht bei mir auf jeden Fall im Vorder-grund“, betont auch der Modemacher und schafft mit der Umsetzung seiner Ideale einen Gegenpol zur Weg-werfgesellschaft.

Lederwerkstatt

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Unico LederwerkstattJakob MeffertWelzheimerstraße 174417 GschwendTel.: 07972/9126210www.unico-leder.de

Brennende LeidenschaftEs fing alles an mit einem Paar Sandalen. Die große Resonanz und die Freude an der Arbeit haben den gelernten Sport- und Werklehrer schließ-lich, vor über 25 Jahren, dazu bewogen, den Schritt in die Selbststän-digkeit zu wagen. „Ich habe mir alle Fertigkeiten nach und nach selbst angeeignet. Dadurch bin ich in keiner Weise eingeschränkt und immer of-fen für neue Ideen und Techniken“, erläutert Jakob Meffert. Seine neuste Findung ist die Möglichkeit, mit Hilfe eines Lasers sehr feine und genaue Muster und Schriftzüge auf Taschen, Jacken oder I-Phone-Hüllen zu bren-nen. Letztere sind mit Hirschleder gefüttert und reinigen so das Display zusätzlich. Alle seine Stücke verbindet dabei stets eins: das Leder. Seine Begeisterung für das Material ist förmlich greifbar: „Leder ist so vielfäl-tig, ich muss mich bei neuen Versuchen immer bremsen“, lacht er. Seine Begeisterung für das Kunsthandwerk beschreibt er so, ein Material gefun-den zu haben, mit dem er Jahrzehnte lang arbeiten will, immer erstaunt von all den Möglichkeiten, die es bietet. „Das Feuer dafür brennt immer noch!“, schwärmt Meffert.

Grenzenlose EinzigartigkeitLederbekleidung nach Maß, das ist der Anspruch des Labels. Der Modemacher fertigt daher neben seinen Kollektionen auch Unikate nach individuellen Wünschen an. Aus einem breiten Sortiment ver-schiedener Ledersorten entstehen die unterschiedlichsten Anfertigun-gen. Die Tatsache, dass jedes Leder mit seiner individuellen Narbung immer ein Einzelstück ist, ist auch die Idee, die hinter dem Namen Unico steckt. Die Waren mit dem sauberen Schriftzug sind in der ganzen Bundesrepublik auf Kunst-handwerkermärkten und Messen zu bewundern, von denen Jakob Meffert bis zu zwanzig Stück im Jahr besucht. Aber auch auf der umfangreichen Homepage kann man sich ein gutes Bild machen, Bestellungen aufgeben und Stü-cke direkt erwerben. Auf diesem Weg bekommt man zwar keinen unmittelbaren Eindruck von dem handwerklich-künstlerischen Am-biente der Werkstatt, doch wenn man das zeitlose Stück schließlich in den Händen hält, spricht es mit einmaligem Unico-Charme für sich.

Lederwerkstatt

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Wenn man das stilvoll eingerichtete Geschäft von Pe-tra Dannenmann betritt, fühlt man sich sehr schnell wohl. Ein frischer Duft umgibt die Kleidungsstücke und man wird mit einem herzlichen Lächeln von einer Verkäuferin empfangen. Diese Atmosphäre steht für die Mode von Petra Dannenmann. Sie will Frauen Mut machen und sie mit ihrer Mode ansprechen. Jede Frau soll sich schön fühlen. Seit zwei Jahren verkauft die 46-Jährige nun ihre Kleidungsstücke in ihrem Heimat-ort Weinstadt-Strümpfelbach.

Dannenmann Pure„Wir verkaufen keine Mode, sondern Persönlichkeit!“

Über Umwege zur eigenen Marke „Erst wenn man unten bestehen kann, kann man ei-nen Schritt weiter gehen!“ Dieses Zitat ist sehr tref-fend für den Werdegang von Petra Dannenmann. So startete sie nicht unmittelbar als erfolgreiche Unter-nehmerin ins Berufsleben, sondern gelangte über ei-nige Umwege an ihr Ziel. Für Mode interessierte sie sich jedenfalls schon immer. So absolvierte sie zunächst erfolgreich eine klassische Schneiderleh-re. Es folgte die Arbeit als Kauffrau im Einzelhandel, ein Studium der Betriebs-wirtschaft, Erfahrungen in der Möbeldesign-Branche bis sie schließlich wieder als Kauffrau zu einem be-kannten Warenhaus kam und es dort bis in die Merchandising-Abteilung schaffte. Über ein Jahrzehnt war sie dort beschäftigt. So richtig wohl fühlte sie sich aber nicht und deshalb entschied sie sich, diesen Weg zu beenden. Weil Petra Dannenmann aber ein wirkliches Schafferle ist, hielt sie es nicht lange unbeschäftigt aus und begann sich auf ihr einst erlerntes Handwerk zu besinnen. Es ent-standen erste aus Walk genähte Jacken, die vor allem

Mode

Petra Dannenmann

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Dannenmann PureHauptstraße 11271384 Weinstadt-StrümpfelbachTel.: 07151/208330www.dannenmann-pure.com

Öffnungszeiten:Mo. bis Sa. 10.00 - 18.00 Uhr

Mode

in den USA, genauer in Aspen, beim Skiurlaub, auf große Bewunderung stießen. Überraschend wurde sie dort zur Fashion Week eingeladen. In-nerhalb von drei Monaten stellte sie eine eigene Kollektion auf die Beine, welche von den Amerikanern mit Begeisterung gefeiert wurde. Und seit zwei Jahren führt sie nun erfolgreich ihr Modegeschäft im ehemaligen Autohaus ihres Vaters. „Ich wollte das, was mein Vater aufgebaut hat, weiterführen“, beteuert Petra Dannenmann. Am 21. September führt sie dort ihre neue Herbst/Winterkollektion vor.

Das Spiel der ModePetra Dannenmann bezeichnet sich weder als Modedesignerin, noch sieht sie ihre Mode als Kunst an. Bei ihr ist Mode ein Spiel. Ein Spiel, das sie kre-iert und bei dem Frauen die Hauptrolle spielen. „Wir verkaufen keine Mode, sondern Persönlichkeit“, erklärt sie stolz. Dabei sollen die Kleidungsstücke die sie entwirft sprechen - sie sollen ansprechen. Welche Frau kennt nicht das Gefühl, vor einem Kleidungsstück zu stehen und genau zu wissen: das ist es! Genau das soll das Ziel ihrer Kollektionen sein. „Mode soll Spaß machen“, so Petra Dannenmann. Dabei entwirft sie keine äußerst außer-gewöhnlichen, unpraktischen Designerstücke, sondern Unikate, die sich in den Kleiderschrank einfügen: sehr figurbetont, bequem und praktisch. Eine Kundin bezeichnet ihren Modestil als „anders, nicht kommerziell“. Strahlend meint Petra Dannenmann: „Im Inneren habe ich ein bisschen das Kind in mir bewahrt. Diese Leichtigkeit, dieses Verspielte, Unbeschwerte, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.“ All diese Eigenschaften, die Petra Dannenmann selbst ausstrahlt, spiegeln sich in ihrer Mode wider. So ver-kauft sie im wahrsten Sinne des Wortes Persönlichkeit. Auf eine besondere Art und Weise steckt diese fühlbare innere Harmonie in ihrem Laden an und man verlässt diesen mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

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In Inge Bauers Atelier in Oberrot-Neuhausen entste-hen Variationen nahtlos gefilzter Kleidung. Doch der erfahrenen Künstlerin war es immer auch ein Anlie-gen, anderen die Freude an der Kreativität und dem handwerklichen Schaffen näher zu bringen. Sie bietet daher zahlreiche Workshops, Kursprogramme und Projekte an und ermöglicht es Interessenten auf diese Weise, sich kreativ auszuleben.

Textilwerkstatt Inge Bauer„Es ist mir wichtig meine persönlichen Erkenntnisse weiterzugeben.“

Gemeinsam gestaltenIn ihrer Werkstatt kann sich die studierte Künstlerin und Sozialpädagogin ganz in ihrem Tun entfalten. Verschiedenste Stücke aus Filz entstehen hier in komplexen Arbeitsvorgängen, denen eine längere Planungsphase vorangeht. Neben Tagesdecken, Sitz-kissen, Schlauchschals, Taschen und Teppichen fer-tigt Inge Bauer am liebsten Kleidungsstücke, die man auch auf einigen Kunsthandwerkermärkten betrachten kann. Die entstehenden Stücke bestehen tatsächlich und bedingt durch das Material nur aus einem Stück - Nähte sucht man vergeblich. Und einiges ist sogar beidseitig tragbar. „Ich fertige den Stoff und das Pro-dukt praktisch in einem Arbeitsschritt“, erklärt sie. Diese Vorgehensweise erfordert großes Fachwissen und technische Fertigkeiten, die sich Inge Bauer in über 35 Jahren in Perfektion angeeignet hat. „Wie in anderen handwerklichen Berufen ist Erfahrung sehr wichtig. Deswegen liegt es mir am Herzen, meine per-sönlichen Erkenntnisse weiterzugeben - und es macht mir einfach Spaß!“ betont die Künstlerin. Daher bietet sie in Kooperation mit dem ortsansässigen Familien-unternehmen Wollknoll zahlreiche Kurse für Erwachse-ne, Jugendliche und Kinder an. Erlernt wird hier das Einfilzen gewebter Stoffe oder es entstehen fließende Kleidungsstücke und einfachere Teile aus purem Filz. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Neben solchenWorkshops und Kursen bietet Inge Bauer auch Projekte für größere Gruppen an, von denen sie strah-lend erzählt. Gemeinsam mit mehreren Personen fer-tigt sie beispielsweise Teppiche oder Kissen als Tauf-,

Textilwerkstatt Inge BauerForsthausstraße 1974420 Oberrot-NeuhausenTel.: 07977/919748www.ibtextiles.de

Hochzeits- oder Geburtstagsgeschenk an. Die indivi-duellen Gestaltungsmöglichkeiten geben der textilen Arbeit eine besondere Note, das gemeinsame Arbeiten verbindet und wird mitunter auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. „Filz hat viele Gesichter. Das Ma-terial ist einfach für jeden geeignet“, summiert sie.

Grenzenlose Kreativität„Mir macht es am meisten Spaß, den Kunden in die Planung mit einzubeziehen“, freut sich die Handwer-kerin. Interessenten können sich in ihrem Atelier von den vielen ausgestellten Stücken und bunten Stoffpro-ben inspirieren lassen und persönliche Wünsche und Vorstellungen äußern. „Ich lege großen Wert auf ein gutes Zusammenspiel, um am Ende etwas zu schaffen, das auch lange getragen wird,“ erläutert sie. Bei der künstlerischen Umsetzung ist Inge Bauer kaum einge-schränkt, schließlich fertigt und färbt sie das benötigte Material selbst. Dadurch ergibt sich ein riesiges und einzigartiges Spektrum an Farbnuancen. Sie arbeitet auch sehr gerne mit feineren Stoffen und unterschied-lichsten Materialkombinationen wie beispielsweise Leder oder Seide.

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Inge Bauer

Textilwerkstatt

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Auf dem Tisch steht eine kleine Schatztruhe. Sie ist verschlossen. Alle, die am Stand vorbei gehen, werfen gleich einen Blick auf diese kleine Truhe, sind interessiert, voller Neugier. Meistens dauert es nicht lange, bis dann doch der eine oder andere wagt, einen Blick hinein zu werfen. Im Innern befinden sich wahrlich einzigartige, kleine Schätze: Glasper-len in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen. Allesamt wurden sie von Gudrun Feldt gefertigt. Seit gut sechs Jahren hat sie sich dem Kunsthandwerk der Glasperlenherstellung verschrieben. In ihrem ganz persönlichen Glas-z-Werk in Schwäbisch Hall entstehen Unikate, die auf Märkten in der näheren Umgebung und in ausgewählten Geschäften den Besitzer wechseln.

Herzen, Hühner und Mäuse mit KäseMindestens einmal im Monat ist Gudrun Feldt mit Glasperlen auf Kunst-handwerker- aber auch Mittelaltermärkten unterwegs. Da dem Besonde-ren ein ebenso besonderer Rahmen gebührt, werden die Glasstücke in einem thematisch passenden Umfeld präsentiert. Das kann eine bereits erwähnte Schatztruhe sein, eine Schachtel in der einst Zigarren aufbe-wahrt wurden oder aber ein uriger Setzkasten. Unter den fantasievollen Kreationen finden sich nicht nur Perlen verschiedenster Ausprägung, sondern auch allerlei Figürliches. Es gibt Herzen, Hühner, Glückspilze, Engelchen oder Mäuse auf einem Stück Käse. Besonders beeindruckend sind die Perlen, die durch die Materialkombination einen geheimnisvollen Charakter erhalten. Das verwendete Silberglas lässt die Perlen schimmern und schillern und verleiht ihnen eine verspielte, romantische Note. „Ich arbeite eben am liebsten mit Edelmetallen“, schildert Gudrun Feldt. An ihrem Arbeitsplatz reihen sich verschiedenartige Werkzeuge aneinander. Auch stehen dort zahlreiche Glasstäbe in allen erdenklichen Farben - die Grundlage für die Perlenproduktion. Mit einem Brenner werden diese bei einer Temperatur von circa 1800 Grad Celsius erhitzt bis die Spitze rot glühend und zähflüssig ist. Auf einen zuvor mit einem Trennmittel ver-sehenen Edelstab - das Mittel verhindert das Verschmelzen vom Glas mit dem Metall - wird das zähflüssige Glas aufgebracht und dann durch gleichmäßige Drehbewegungen in die gewünschte Form versetzt. Die so entstandene Kugel kann anschließend mit Mustern und Elementen in an-deren Farben versehen werden. Unter Einsatz des Werkzeugs kann das noch heiße Glas auch in jede andere Form gebracht werden. „Diesbezüg-lich dürfen gerne Wünsche geäußert werden“, betont Gudrun Feldt.

Wortspielereien„Gelernt habe ich etwas ganz Vernünftiges“, schmunzelt Gudrun Feldt. Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau und einem Studium der Be-triebswirtschaftslehre war sie im Bereich der Steuerberatung tätig - bis ihre insgesamt vier Kinder das Licht der Welt erblickten. Immer schon habe sie gerne Steine gesammelt, die sie anschließend schliff und po-lierte. Erste Versuche im Bereich der Glasperlenherstellung unternahm sie in einem Schnupperkurs, den sie zusammen mit einer Tochter besuchte. „Das war 2007 und seither brutzeln wir“, lacht sie. Schnell wurde nämlich die erste Ausrüstung gekauft. Inzwischen kann Gudrun Feldt auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen und hat sich unterschiedliche Techniken angeeignet. Einen eigenen Laden hat sie zwar noch nicht, aber dem gemütlichen Bummel in der kleinen Werkstatt im Wohnhaus der Fa-milie Feldt steht nichts im Wege - auch keine festgelegten Öffnungszeiten. Der Name Glas-z-Werk spielt auf die optische Erscheinung von Gudrun

Glas-z-Werk„Bezüglich der Form dürfen gerne Wünsche geäußert werden.“

Feldt an: „Ich war und bin schon immer klein“, sagt sie grinsend und diesen Umstand habe sie nun einfach positiv aufgewertet und ein eingängiges Wortspiel kreiert.

Glas-z-WerkAn der Ziegelhütte 1774523 Schwäbisch HallTel.: 0791/492981www.glas-z-werkgf.de

Glaskunst

Gudrun Feldt

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Emma-Maria & Ursina Taschenmanufaktur„Kult-Taschen, die garantiert zum Lieblingsstück werden.“

Emma-Maria & Ursina TaschenmanufakturMauerbreite 589547 GussenstadtTel.: 07323/3812www.emma-ursina.de

Taschen

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Ein Familienurlaub in Frankreich war der Anstoß für etwas Neues, Kreatives - für handgefertigte Taschen. Nach dem Urlaub und von der unbefangenen Menta-lität unserer Nachbarn inspiriert, griffen Ursina und Emma-Maria Mayer, Mutter und Tochter, zu Nadel und Faden. Damit setzten sie den ersten Stich für eine Ar-beit mit ganz viel Potential. Die schönen Produkte mit dem frischen Design und eindeutigem Wiedererken-nungswert zieren seitdem stolz die Regale von immer mehr Geschäften.

Traditionelle HandwerkskunstDer einzigartige Charme von Avignon, Paris oder Mar-seille rührt nicht nur von der französischen Cuisine und zauberhaften Chansons, auch die besinnliche Denkart der Franzosen trägt dazu bei. Die gelernte Damenschneiderin Ursina Mayer und ihre Tochter Em-ma-Maria waren von den zahllosen kleineren Kunst-handwerkern derart fasziniert, dass sie sich wieder mehr Zeit für sich selbst und die Kreativität nehmen wollten. „Es war beeindruckend, wie sehr das tradi-tionelle Handwerk in Frankreich noch wertgeschätzt wird“, staunt Emma-Maria. Zusammen mit ihrer Mutter fertig sie seither in sorgfältiger und reiner Handarbeit Einzelstücke, die auch andere Menschen zu einer be-wussteren Wahrnehmung des Alltags animieren sol-len. Deshalb legen die beiden findigen Köpfe großen Wert auf Qualität und die Verwendung recycelter und regionaler Materialien. Bei den genähten Produkten steht auch eine saubere handwerkliche Verarbeitung ganz klar im Vordergrund: „Wir planen, auf Kunst-handwerkermärkten mehr Präsenz zu zeigen und ide-alerweise auch eine offene Werkstatt einzurichten. So haben Interessierte die Gelegenheit, sich direkt vor Ort ein Bild von unserer Produktionsweise zu machen und sich von der traditionellen und hochwertigen Arbeit zu überzeugen“, ergänzt Ursina Mayer. Bisher kann man aber auch so bei Emma-Maria & Ursina in Gussenstadt die Taschen in Augenschein nehmen oder sie in aus-gewählten Geschäften erwerben. Die Taschenmanu-faktur ist dabei stets für Anregungen bezüglich neuer Vertriebsorte offen.

Potential zum Lieblingsstück„Ich hatte schon immer das Bedürfnis, mich kreativ auszuleben“, lächelt Ursina Mayer und blickt sich in ihrem modernen Haus in Gussenstadt um, das trotz klarer Linien eine gewisse ländliche Gemütlichkeit aus-strahlt. Auch hier war die ambitionierte Schneiderin, ebenso wie im Garten, wesentlich an der Gestaltung beteiligt. 2012 meldeten Mutter und Tochter „Emma-Maria & Ursina“ als offizielles Geschäft an, obwohl ein solches Ausmaß eigentlich nie geplant war. Der erste Taschenentwurf von Emma-Maria war eine rein leidenschaftlich motivierte Arbeit. Aber die freundli-chen Stoffprodukte mit den floralen Stickereien und aufwendigen Jeansdetails stellten sich praktisch als Selbstläufer heraus: „Wir wurden auf der Straße und in Cafés von wildfremden Personen angesprochen! Weil das Design so gut ankam, beschlossen wir, uns ganz den Taschen zu widmen“, erklärt die Schülerin. In Verbindung mit frischen Motiven und dekorativen Farbarrangements ergeben sich daraus Geldbeutel, Handytaschen, Schlüsselanhänger, Kulturbeutel sowie Hand- und Umhängetaschen von zeitlosem Design und individueller Ausstrahlung. Die dezent jugendlich an-gehauchte Gestaltung vereint mit exotischen Material-mixen und kreativen Mustern macht die Produkte zu Lieblingsstücken, die gute Stimmung garantieren. Die Tatsache, dass bei den Kunden keine Altersgrenze zu finden ist, zeugt zudem von der Stimmigkeit jedes ein-zelnen Stückes. Diese Kombination von Kunst, solidem Handwerk, Lebensfreude und einer Prise Verrücktheit verleiht den Taschen ihren so einzigartigen Charme.

Emma-Maria & Ursina

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Laut Definition versteht man unter Schmuck die Gesamtheit aller Gegenstände, wie beispielsweise Ketten, Reifen, Ringe, die meist aus kostbarem Material gefertigt wurden und zur Verschönerung, zur Zierde am Körper getragen werden. Frank Schwope definiert das schmückende Beiwerk etwas anders: „Schmuckstücke sind für mich klei-ne Skulpturen“, sagt er. Das verwundert überhaupt nicht. Frank Schwope ist nämlich nicht nur freischaffender Schmuckgestalter, sondern auch Bildhauer. Im malerischen Wißgoldingen, einer Teilgemeinde von Waldstetten, fertigt er seine großen und kleinen Skulpturen für die Wohnung, den Garten, den Finger oder das Ohr.

Schmuck und Skulptur - Frank Schwope„Die Form ist das, was mir wichtig ist!“

Schmuck

Gegensätze ziehen sich anDass Frank Schwope eigentlich aus der Bildhauerei kommt und keine klassische Ausbildung im Gold-schmiedehandwerk absolvierte, lassen seine Schmuckstücke durch-aus erkennen. Sie zeugen von einer stark ausgeprägten Plastizität. „Die Form ist das, was mir wichtig ist!“, betont Frank Schwope. So sind die Ringe, die er entwirft, nicht zwin-gend rund. Sie können auch quad-ratisch sein oder aber dreiecksför-mig mit geschweiften Seiten und beweisen damit einmal mehr, dass sich Gegensätze anziehen. Ande-re Schöpfungen verbinden edles Silber mit Ebenholz. Interessante Strukturen auf der Oberfläche oder Formen wie Schnecken und Rosen machen jedes Exemplar zu einem einzigartigen und das Bildhaueri-sche schimmert stets ein bisschen durch. „Es ist mir ein Anliegen, die Bildhauerei stärker in den Schmuck zu integrieren, zu experimentie-ren“, sagt Frank Schwope. Gewag-tere, größere Formen, die aber trotzdem Klarheit ausstrahlen, kön-nen dabei als Stil, als wesentlich und charakteristisch für seine Ar-beit bezeichnet werden. „Vielleicht

ist das so, weil ich ein Mann bin“, schmunzelt er. Vielleicht produziert er gerade deshalb auch Schmuck für den Mann. Das können (Ohr-) Ringe oder Krawattennadeln sein.

Das Tun ist der GedankeDer einzige Mann ist Frank Schwo-pe bei der Schmuckgruppe „Can-dis“, ein Zusammenschluss selbst-ständiger Schmuckschaffender aus Schwäbisch Gmünd. Gemeinsam werden jedes Jahr um die Advents-zeit themenbezogene Präsentati-onen im Prediger organisiert und durchgeführt. „Wir wollen das hohe Niveau, die hohe Qualität der stadteigenen Schmuckstücke ausstellen“, beschreibt Schwope. Die jahrhundertealte Tradition des Edelmetallgewerbes in der ältesten Stauferstadt ist es, die einst sein Interesse an Schmuck weckten. Gebürtig stammt Frank Schwo-pe aus Löbau in der sächsischen Oberlausitz, wo er auch seine Aus-bildung zum Bildhauer absolvierte. Im Schwabenland angekommen knüpfte er zunehmend Kontakte zu den zahlreichen hier ansässigen Goldschmieden. „So hat sich das

Schmuck und SkulpturFrank SchwopeDr.-Hofele-Straße 3573550 Waldstetten-WißgoldingenTel.: 07162/9707354www.schmuck-skulptur.de

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dann alles entwickelt“, erinnert er sich. Seit 1987 arbeitet er nun schon als freischaffender Bildhauer und Schmuckgestalter. Bei seiner Arbeit gehe es ihm nach wie vor darum, einfach stets produktiv zu sein. „Im Entstehen passieren die tollsten Sachen. Und letztlich ist allein das Tun der Gedanke“, bringt Frank Schwope seine Arbeit auf den Punkt.

Merken!>> 11. bis 13.10.2013 20. Kunsthandwerkermarkt in der Silberwarenfabrik in Heubach>> 13. bis 15.12.2013 Ausstellung im Prediger/Refektorium in Schw. Gmünd

Frank Schwope

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„Mit Gold arbeite ich am liebsten“, sagt Michaele Stütz mit einem freudigen Lächeln. Da verwundert es nicht, dass auch der Name der traditionellen Gold-schmiede im Herzen der ältesten Stauferstadt an das französische Wort für das Edelmetall angelehnt ist: „Or“ bedeutet übersetzt Gold und der Handwerksbe-trieb am Türlensteg 22 heißt D’Orado. Seit 30 Jahren wird hier hochwertiger Unikatschmuck gefertigt.

Schmuckstück des Monats„Es ist wirklich erstaunlich wie schnell 30 Jahre ver-gehen“, schmunzelt Conrad Stütz. Zum Jubiläumsjahr hat sich das Team um das Ehepaar Stütz etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Jeden Monat wird das Schmuckstück des Monats gefertigt, welches dann zu einem ganz besonderen Preis erworben werden kann. „Die Schmuckstücke sind quasi das Extrakt aus dem, was wir die letzten 30 Jahre geschaffen haben. Schmuckstücke, die immer noch Bestand haben“, er-klärt Conrad Stütz. Grund dafür, dass das Gefertigte noch längst nicht aus der Mode ist, ist die einfache Formensprache der Entwürfe. Klarheit und Eleganz prägen die Handschrift der Kostbarkeiten, die durch die moderne, geradlinige Optik eine lange Wertigkeit garantieren. „Wir versuchen zu vermeiden, mit dem sich ständig wandelnden Zeitgeist zu fließen. Wir wol-len Klassiker machen!“, unterstreicht Michaele Stütz.

D’Orado„Wir wollen Klassiker machen.“

Schmuck

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D’OradoTürlensteg 2273525 Schwäbisch GmündTel.: 07171/[email protected]

Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 09.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18.00 UhrSa. 09.30 bis 13.30 Uhr

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Das D‘Orado-Team

Traditionen bewahrenSchwäbisch Gmünd ist nicht nur die älteste Stauferstadt, sondern trägt zudem den zweiten Vornamen Gold- und Silberstadt. Hier, am Fuße der Schwäbischen Ostalb, kann das Edelmetallgewerbe auf eine jahrhunder-tealte Tradition zurückblicken. Die Goldschmiede D’Orado knüpft nahtlos daran an. Greifbar wird die Geschichte dieser Handwerkskunst beim Be-treten der Werkstatt, die unmittelbar an den geschmackvoll gestalteten Präsentationsraum anschließt. Auf dem runden Tisch aus massivem Holz reihen sich unterschiedlichste Feilen neben Zangen und Pinzetten und laden dazu ein, den Arbeitenden geradewegs über die Schulter zu schau-en. Der Blick hinter die Kulissen macht den Herstellungsprozess sichtbar und erinnert dadurch an das grobe Ausgangsmaterial, das den filigranen, wohlgeformten Schmuckstücken so gar nicht gleichen mag. Über die Schulter schauen dürfen in der Goldschmiede D’Orado aber nicht nur in-teressierte Kunden - auch der Nachwuchs in diesem Berufszweig wird hier geschult, darf spicken und sich selbst ausprobieren. „Wir sind einer der wenigen Ausbildungsbetriebe in Schwäbisch Gmünd“, sagt Conrad Stütz.

Ganzheitliche ArbeitDie Verbundenheit zur Tradition der Goldschmiedekunst und allem voran zur Heimatstadt Schwäbisch Gmünd wird auch in einem anderen Projekt deutlich. So entwarf das Ehepaar Teelichtbesätze aus dünnem Metall. Zwei unterschiedliche Varianten gibt es bereits: die eine lässt prägnante Gebäu-de erkennen, die andere ist dem 850-jährigen Stadtjubiläum gewidmet. Und eine dritte Variante ist bereits in Planung: „Ziel ist es, jedes Jahr ein neues Motiv umzusetzen. Es soll eine Serie werden“, verrät Conrad Stütz. Auch nach 30 Jahren schätzen Michaele und Conrad Stütz das Ganzheitliche

an ihrer Arbeit. „Alle Arbeitsschritte, vom Konzept und Entwurf über die Herstellung und den Verkauf, laufen zusammen. Das ist das Schöne“, re-sümieren die beiden.

Schmuck

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Vier Frauen, eine Goldschmiede und 25 Jahre erfolg-reiche Zusammenarbeit - Petra Franke, Isabell Grosse, Wiltrud Huneus und Martina Peter-Eckle, das ist die Gruppe Delta Schmuckgestaltung in der Goldschmie-de in Schwäbisch Gmünd.

Im DialogVier Schmuckgestalterinnen kreieren in einer ge-meinsamen Werkstatt ihre jeweils ganz eigenen Schmuckstücke. Das Resultat: Schmuckunikate und Einzelstücke. In der Ladengalerie, an welche die Werk-statt unmittelbar anschließt, finden sich verspielte, opulente, feine und geometrische Stücke, welche die verschiedenen Handschriften der Gestalterinnen wie-dergeben. „Unsere Arbeiten entstehen im Dialog“, erklärt Wiltrud Huneus. Das macht die Kreationen ein-mal mehr zu etwas ganz Besonderem. Zu den Arbeiten und Kollektionen aus der eigenen Werkstatt reihen sich zudem auch solche, die andere Schmuck und Accessoires- schaffende Kolleginnen gefertigt haben. „Besonders spannend sind die Dinge, die durch un-gewöhnliche Materialien zu überraschen wissen“, sagt Petra Franke, während sie einen Ring zeigt, in dem bemaltes Porzellan verarbeitet wurde. Uhren, Taschen und Textiles runden das Angebot ab.

Delta Schmuckgestaltung in der Goldschmiede„Unsere Arbeiten entstehen im Dialog.“

Mit der Zeit gehen„Vor allem den Bereich der Trauringe haben wir in letz-ter Zeit weiter ausgebaut“, so Petra Franke. Die Grup-pe Delta Schmuckgestaltung bietet eine kompetente Beratung rund um das wohl wichtigste Symbol einer Hochzeit, den Ehering. Zusätzlich zur Beratung und Trauringherstellung in der eigenen Werkstatt bietet Delta Schmuckgestaltung als Partner der Trauringfirma Amodoro Kunden die Möglichkeit, auf deren Home-page mit Hilfe des sogenannten Ring-Konfigurators ganz einfach und bequem von Zuhause aus einen ers-ten Entwurf zu erstellen. „Uns ist es wichtig, für unsere Arbeit auch die technischen Möglichkeiten des Inter-nets zu nutzen“, führt Wiltrud Huneus aus. Es können die Legierung, das Ringprofil, die Maße sowie der Bril-lantbesatz definiert und der aktuelle Preis abgerufen werden. Vor Ort in der Goldschmiede kann man sich dann kompetent weiterberaten lassen, Trauringmodel-le ansehen und anprobieren und dem eigenen Entwurf den letzten Schliff verpassen.

Delta Schmuckgestaltung in der GoldschmiedeVordere Schmiedgasse 673525 Schwäbisch GmündTel.: 07171/30468www.delta-schmuckgestaltung.dewww.amodoro.dei

Schmuck

Eine einzigartige AtmosphäreBei einem Rundgang durch den Laden und die kleine aber feine Werkstatt trifft Historisches auf Neuzeitliches. Bereits bevor das Quartett die Räumlichkeiten im Jahre 1988 bezog, wurde hier Schmuck gefertigt. Nach dem abgeschlossenen Studium an der Fachhochschule für Gestal-tung in Schwäbisch Gmünd ergriffen die vier Frauen, die allesamt von der Selbstständig-keit träumten, die Chance, eine ge-meinsame Werkstatt zu gründen. Die Goldschmiede mit den mittelalterlichen Sandsteinwänden und dem freigelegten Fachwerk in der Vorderen Schmiedgasse 6 bot dafür den idealen Rahmen und überzeugt noch heute: eine einzigartige Atmosphäre!

Die Schmuckgestalterinnen

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genussvoll~ regionales köstlich zubereitet ~

InhaltZur Scheunenwirtin 59Restaurant Wacholder 60Läuterhäusle 61Landgasthof und Hausbrauerei zum Stern 63Restaurant Rose 65 Zachersmühle 66

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In jedem Gebäude der umge-bauten Scheune findet man einen altertümlichen Holzback-ofen, in dem während Veranstal-tungen leise das Feuer knistert. Schmackhafte Gerichte brutzeln hier in den Flammen und erfül-len die schicken Räumlichkeiten mit einem angenehmen Duft. Schon seit über zehn Jahren trifft auf dem Hofgut der Scheunen-wirtin Herzlichkeit und Leiden-

schaft auf kulinarischen Genuss. Wo früher Kälbchen aufwuchsen oder Stroh und Korn gelagert wurde, können die Gäste nun ihre schönsten Momente verbringen.

Gehoben aber nicht abgehobenDie Scheune eines über 250 Jahre alten Bauernhofs ist der Mittelpunkt von romantischen Hochzeiten, ausgelassenen Firmen- und Vereinsfeiern sowie besonderen Mundart- und Menü-Abenden. Sie ist das Herz und die gute Stube des beliebten Gastronomiebetriebes im idyllischen Bartho-lomä. Der ehemalige Bauernhof in Familienbesitz wurde Stück für Stück renoviert und ausgebaut und bietet heute Platz für insgesamt 200 Gäste. Zu dem großen Anwesen gehören außerdem eine bestuhlte Terrasse, ein eigener Kräutergarten und ein liebevoll angelegter Garten mit offenem Festzelt, der im Sommer viel Platz für Empfänge oder lange Tafeln bie-tet. Überall bilden elegante und geschmackvolle Elemente mit den urigen Überbleibseln eine einzigartige Symbiose. „Die Gäste sollen hier die Ver-bindung zwischen Brauchtum und Moderne fühlen“, erklärt Renate Lieb, die das Gasthaus mit großem persönlichen Einsatz leitet. Die insgesamt vier Holzbacköfen, in denen nahezu alle Speisen direkt am offenen Feuer gekocht werden, verleihen der Scheunenwirtin nicht zuletzt ihren einzig-artigen Charme.

Der Funke springt überRenate Lieb öffnet die Tore der Scheune für Feiern aller Art. Der gesamte Ablauf wird im Vorfeld genau besprochen, um allen Wün-schen gerecht zu werden. Die Scheunenwir-tin kümmert sich nicht nur um Zeit- und Spei-seplan, auch besondere Programmpunkte wie geführte Wanderungen, Bogenschießen oder Rundfahrten in Oldtimer-Bussen nimmt sie organisatorisch in die Hand. Eine haus-eigene Floristin arrangiert die Dekoration mit großer Sorgfalt und Detail-verliebtheit. „Das einzigartige Ambiente, bei dem sich das Auge in der Optik verliert und das frisch gereichte Essen dazu ergeben eine wunder-bare Chemie! Ich freue mich jedes Mal, wenn eine Feier in sich stimmig ist“, beschreibt die Scheunenwirtin strahlend - und dieser Funke springt auch auf die Gäste über. Eine angrenzende Ferienwohnung bietet schöne Übernachtungsmöglichkeiten. Für Seminare und Tagungen bieten die ge-mütliche Scheune oder der elegante Kuhstall ebenfalls einen passenden Rahmen. In entspannter Atmosphäre abseits von steifen Schulungssälen lässt es sich hier intensiv Lernen und Arbeiten.

Zur Scheunenwirtin„Das einzigartige Ambiente und das frische Essen ergeben eine wunderbare Chemie.“

Zur ScheunenwirtinHelmut-Ginzkey-Weg 173566 BartholomäTel.: 07173/716408www.scheunenwirtin.de

Öffnungszeiten:Die Tore werden für IhrenAnlass nach Wunschtermin geöffnet.Menüabende jeden ersten Mi./Monat

Veranstaltungen des Kulturprogramms:14.09.13 Brotfest18.10.13 Hiltrud und Karl-Heinz Hufnagel20.11.13 Alois und Elsbeth Gscheidle07. und „Day Dream“08.12.13 Weihnachtsträume10.12.13 Weihnachtsfest mit Jazz’n Soul

Restaurant

Außergewöhnliche GeschmacksfreudenDas Gasthaus ist für das außerge-wöhnliche Essen frisch aus dem Holzbackofen bekannt. Vom feins-ten Kalbsfilet bis zum deftigen Krustenbraten vereint sich hier bewährte Tradition mit überra-schender Finesse. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Bauern und die Verwendung von verbandszertifizierten Lebensmit-teln distanziert sich Renate Lieb von Massentierhaltung und Gen-technik. „In diesem Bereich gehe ich keine Kompromisse ein. Das muss ich meinen Gästen auch nicht erzählen, die schmecken das“, summiert sie.

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An den Ufern der Brenz in Heidenheim-Schnaitheim stand einst eine Vesperstube. Vor einigen Jahren hat eine junge Frau wieder Leben in das alte Gemäuer gebracht. Im Restaurant Wacholder verzaubert Ellen Kleiber ihre Gäste mit ihrer „bodenständig wilden Kü-che“. Die Wirtin aus Leidenschaft bietet eine ständig wechselnde Auswahl außergewöhnlicher Kreationen, die liebevoll und immer frisch zubereitet in den ge-mütlichen und blumig dekorierten Gasträumen ser-viert werden. Langweilig wird es hier sicher nicht, denn bei jedem Besuch lassen sich neue Gerichte auf der Speisekarte finden...

ErfolgsrezepteAngefangen hat alles ganz klein, mit einem Cateringservice. Immer schon waren Kreativität und die große Liebe zum Essen die treiben-den Kräfte. „Ich wollte das ja alles nicht“, er-klärt sie lachend. Ein Café war eigentlich im-mer ihr Traum. Das mit dem Restaurant habe sich mehr so ergeben. Zum Glück. Heute führt sie ihr eigenes Restau-rant mit viel Herzblut. Auch wenn sich sowohl das Team als auch die Räumlichkeiten inzwi-schen vergrößert haben, ist die Philosophie die glei-che geblieben: eine ständig wechselnde Speisekarte mit neuen, ungewöhnlichen Kreationen. Gerichte, frisch zubereitet, mit viel Sorgfalt und Liebe bis ins kleinste Detail. Dass die Karte stets handgeschrieben und individuell bemalt, beklebt, gestaltet ist, ist da nur konsequent. „Meine Gäste sollten immer ein biss-chen mutig sein“, lacht die Wirtin. Aber, keine Angst, für kleine Gäste werden auch gerne einfach mal Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Nicht nur die immer überra-schende Speisekarte lädt zum Genießen ein. Serviert werden die Köstlichkeiten im gemütlichen Gastraum, fröhlich dekoriert, mit einem bunt zusammengewür-felten Inventar. Bei gutem Wetter darf man im Garten direkt an der Brenz zwischen wildwuchernden Blumen und Kräutern im Schatten alter Bäume Platz nehmen. „Gutes Essen in lässiger Atmosphäre!“ - so umschreibt die Besitzerin das Erfolgsrezept. Und das kommt an: Ellen Kleiber freut sich über eine bunte Mischung an Kunden von nah und fern sowie über die zahlreichen positiven Rückmeldungen.

Restaurant Wacholder„Meine Gäste sollten immer ein bisschen mutig sein.“

Mehr Platz für GenussWegen der großen Nachfrage wurde im Wacholder in-zwischen umgebaut. Ein weiterer Raum, der ehemalige Weinladen der früheren Vesperstube, wurde hinzuge-nommen und bietet nun 30 weitere Plätze für hungri-ge Gäste. „Es lassen sich jetzt endlich schöne, lange Tafeln stellen“, freut sich die Gastwirtin. Auch die Kü-che wurde im Rahmen der Umbauarbeiten vergrößert. Doch nicht nur die Räumlichkeiten, auch das Team ist gewachsen. Das neue Gesicht hinter dem Herd ist Bir-git Neumann. Die gelernte und erfahrene Köchin war früher im Magazine in Aalen tätig und behält, selbst wenn alle Plätze besetzt sind, stets die Ruhe - eine Eigenschaft, die Ellen Kleiber sehr zu schätzen weiß!

GlücksmomenteFür besondere Anlässe kann das Restaurant auch ge-mietet werden oder man kann sich von Ellen Kleibers Catering Service direkt mit allerlei Köstlichkeiten be-liefern lassen. „Wir sind immer offen für Neues und gehen gerne auf die Wünsche unserer Kunden ein“, erklärt die Besitzerin. Anderen eine Freude bereiten kann man sicher auch mit den Heimatstückchen, lie-bevoll gerichtete Geschenkkistchen mit hübsch ver-packten und leckeren Produkten aus der Region. Egal ob als Give-Away für Firmen oder als Geburtstagsge-schenk werden die Geschenkkörbe mit Pfiff individuell von Ellen Kleiber zusammengestellt. Ein neues High-light und wunderschönes Geschenk für verliebte Pär-chen ist ein Gutschein für das Picknickboot: Mit einem Ruderboot kann man direkt hinter dem Haus ablegen und die verwunschenen, wild bewucherten Ufer der Brenz entlangrudern. Der Picknickkorb bietet hausge-machte Leckereien für ein romantisches Picknick im Boot oder am Flussufer, bei dem man schon mal die Zeit vergessen kann ...Egal ob Blumendeko, Geschenkkistchen oder haus-gemachte Speisen: „Mir macht es Spaß, dem Ganzen einen Rahmen zu geben“, sagt Ellen Kleiber lächelnd. Und das sieht und schmeckt man!

Restaurant WacholderAm Jagdschlössle 489520 HeidenheimTel.: 07321/315191www.wacholderhdh.de

Öffnungszeiten:Mo. und Do. bis So. ab 18.00 UhrDi. und Mi. geschlossen

Ellen Kleiber

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Restaurant

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„Man kann weder gut denken, noch gut schlafen, noch gut lieben, wenn man nicht gut gegessen hat.“ Dieser Spruch von Virginia Woolf ist im In-neren des schönen traditionsträchtigen Gasthofes in Aalen-Unterkochen zu finden. Das Läuterhäusle strahlt eine herzlich-gemütliche Atmosphäre aus und lädt mit der in Worte gefassten Philosophie dazu ein, sich hier etwas Gutes zu gönnen.

Iss Dich glücklich!„Entspannung und Lebens-freude stehen bei uns im Vordergrund“, weiß Brigitte Asbrock, die den Landgasthof gemeinsam mit ihrem Mann Michael Asbrock führt. Die auf eben diese Aspekte ausgerich-tete Küche ist für ihre Frische und Qualität bekannt. Zusam-men mit ihren Mitarbeitern zaubert Brigitte Asbrock ver-schiedenste kulinarische Kre-ationen - schwäbisch und me-diterran - und verwöhnt ihre Gäste auch im idyllischen Garten. Die Kombination von Gas- und Holzkoh-legrill verspricht dabei ein einmaliges Grillerlebnis, wenn selbstgemachte Soßen und Dipps zu regionalen Köstlichkeiten wie schwäbisch-hällisches Spanferkel gereicht werden. Sonntags beim Familienbuffet können Eltern genießen und ausspannen, während die kleineren Gäste unter der Kinder-betreuung des Hauses spielen und basteln.

Läuterhäusle„Entspannung und Lebensfreude stehen bei uns im Vordergrund.“

LäuterhäusleWaldhäuserstraße 10973432 Aalen-UnterkochenTel.: 07361/98890www.laeuterhaeusle.de

Öffnungszeiten:Di bis Sa. ab 14.00 UhrSo. ab 11.30 Uhr

Schmeck den Süden„Es gibt nichts Schöneres als fri-sche Produkte aus der Region!“, schwärmt Brigitte Asbrock. Auf hoch-wertige Zutaten, die vorzugsweise aus der näheren Umgebung stam-men, legt der mit zwei Löwen zertifi-zierte „Schmeck den Süden“-Landg-asthof viel Wert - eine Auszeichnung für Gaststätten, die den Großteil ihrer Lebensmittel aus der Region beziehen. Dass man diese Qualität schmeckt, darüber sind sich die Gäs-te einig. Da die Herkunft aller Zutaten bekannt ist und alle Arbeitsschritte vor Ort geschehen, geht Familie As-brock auch gerne auf die Bedürfnisse von Allergikern und Vegetariern ein. Für Familien- und Hochzeitsfeiern und Veranstaltungen bis 150 Per-sonen bietet das Team vom Läuter-häusle langjährige Erfahrung. Der wunderschöne Garten gibt Festge-sellschaften einen idealen Rahmen. Das malerische Naturschutzgebiet des Kocherursprungs direkt am Haus lädt zu Spaziergängen ein. Der zu-gehörige Minigolfplatz bietet eine weitere Abwechslung. Gerne kann man sich auch durch den Partyser-vice OptiMahl außerhalb des Läuter-häusles verwöhnen lassen. Von der wunderbaren Kulisse, in welche der Gasthof eingebettet ist, profitieren auch Übernachtungsgäste. Der Tag beginnt mit einem köstlichen Früh-stück vom Buffet und wird mit selbst-gemachter Marmelade versüßt.

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Brigitte und Michael Asbrock

Restaurant

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Restaurant

„Es war einfach an der Zeit für etwas Neues“, erklärt Christian Greiner, der den Landgasthof im schönen Bühlertann Anfang des Jahres komplett umgebaut hat. Mit seinen 24 Jahren brachte der junge Besitzer frischen Wind und neue Dynamik in den Familienbesitz, der sich seit über 100 Jahren durch schwäbische Gastlich- und Gemütlichkeit auszeichnet - eine perfekte Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne.

Landgasthof und Hausbrauerei zum Stern GbRHauptstraße 974424 BühlertannTel.: 07973/726www.stern-landgasthof.de

Öffnungszeiten:Di. bis So. ab 09.00 UhrKüche 11.30 bis 14.00 Uhrund 17.30 bis 21.00 Uhr2. und 4. Sonntag im Monat ab 14.00 Uhr geschlossen

Landgasthof und Hausbrauerei zum Stern„Die Produzenten und Händler der Region stehen an erster Stelle.“

Eine frische Brise in BühlertannAm 6. Januar des Jahres begannen die Umbauten, die nach nur 21 Tagen abgeschlossen waren. Der gelernte Schreiner und Metzgermeister nahm diese mit Engagement und Begeisterung selbst in die Hand: „Die Gäste erwarten viel, auch Veränderungen. Wir wollen mit der Zeit gehen und die Hausbrauerei war dabei der erste Schritt“, enthüllt Christian Grei-ner und freut sich über die gute Resonanz, auf welche die Idee stieß. Ursprünglich vom Vater angedacht, traute sich der Sohn, den Blick nach vorne zu richten und das Vorhaben in die Tat um-zusetzen. Seitdem wird in dem Landgasthof in Bühlertann, der eine ländliche Freundlichkeit ausstrahlt, das eigene Bier gebraut. Als eines der wenigen Gasthäuser der Region werden hier stets frisches Helles, Weizenbier sowie unterschiedliche Aktionsbiere angeboten, gebraut in einem kupfernen Kessel in dem neu gestalteten Gastraum. Beim Sortiment zeigt sich der Besitzer flexibel und gerne be-reit, auf Kundenwünsche einzugehen. Auch Gerichte, die mit der Braukul-tur zusammenhängen, gehören zu den Spezialitäten des Hauses. Dazu zählt beispielsweise das Treberschnitzel mit einer Panade aus getrock-netem Biertreber.

Ein Herz für die RegionDer Landgasthof zum Stern ist für seine gute, bodenständige Küche bekannt, bei der alte Backtraditio-nen zu neuen Ehren kommen. So auch der „Blooz“, ein dünner Hitz-kuchen aus Sauerteig mit Speck, Zwiebeln, Lauch und Grieben. Für Vielfalt sorgen wechselnde saiso-nale Angebote. Auf die regionale Wahl der Zutaten wird in dem Gast-hof besonders viel Wert gelegt. „Mir liegt die Region am Herzen. Deswegen stehen die Produzenten und Händler der Umgebung so gut es geht an erster Stelle“, summiert Christian Greiner. „Auf diese Weise weiß ich, wo die Produkte herkom-men und dass ich für eine gute Qualität einen fairen Preis zahle.“ Der Verband „Schmeck den Süden“ vertritt ebenfalls diese Prinzipien. Als Mitglied bietet das Restaurant daher eine zusätzliche Speisekarte mit variierenden Gerichten regiona-ler Erzeuger und Hersteller an. Wer sich persönlich von der Schönheit der regionalen Landschaft überzeu-gen möchte, eine Auszeit vom All-tag oder ein aufregendes Erlebnis sucht, hat im „Stern“ die Möglich-keit, Gästezimmer sowie Pauscha-langebote zu buchen. Auch für klei-ne oder große Feierlichkeiten aller Art bieten die hellen Räumlichkei-ten im Bühlertal einen geeigneten Rahmen sowie eine auf die Gesell-schaft abgestimmte Bewirtung.

iChristian Greiner

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RestaurantRestaurant

„Hier läuft die Ware nicht vom Band, hier schafft man noch mit Herz und Hand.“ Dieser Spruch lächelt dem Gast beim Aufschlagen der Speisekarte der „Rose“ entgegen, der auf die Philosophie des zertifizierten Bioland-Restaurants hinweist. Über 25 Jahre Erfah-rung, ein gemütliches Flair und sinnvoller Hochgenuss treffen in dem in einer prächtigen Landschaft gelege-nen Gasthaus aufeinander und garantieren ein unver-gleichliches (Geschmacks-)Erlebnis.

Damit das Leben besser schmecktMit hausgemachtem, spritzigem Schlehen- oder Lö-wenzahnblütentrunk sowie einer großen Auswahl an vornehmlich alkoholfreien Aperitifen aus verschie-densten selbst hergestellten Nektaren, beginnt ein Besuch in dem Restaurant im idyllischen Vorörtchen Eschenau. Gerichte wie Steinbutt-Sauerampfer-Cremesuppe, Rinderfilet auf Sommertrüffeljus, gefüll-te Amlishagener Bio-Zucchini und zahlreiche weitere Gerichte füllen die Wochenkarte und zeugen von der Einzigartigkeit des Gasthauses. „Begonnen hat alles mit einem größeren fleischlosen Angebot, da wir Vege-tariern die gleiche Wertigkeit bieten wollten“, erklärt Adelheid Andruschkewitsch, die zusammen mit ihrem Mann Jürgen das Restaurant betreibt. „Über die Jahre hat uns die zunehmend schlechter werdende Qualität der Lebensmittel gestört, die wir einfach selbst nicht mehr essen wollten. In Bio-Produkten fanden wir für uns die bessere kulinarische und ethisch vertretbare Alternative,“ so beschreibt sie die biologische Aus-richtung ihres Gasthofes. Über 70 Prozent der Zutaten stammen aus kontrolliert-biologischem Anbau - dafür steht die Zertifizierung. Zudem bezieht die „Rose“ die Produkte vorwiegend aus der Umgebung und bietet auf diese Weise regionalen Bauern einen Absatzmarkt. Die Tiere bekommt das Restaurant als Ganzes gelie-fert. Der fachkundige Bio-Spitzenkoch und einer der wenigen Eurotoques-Küchenchefs in Deutschland, Jürgen Andruschkewitsch, zerlegt diese vor Ort. In Kombination mit den selbst angebauten Kräutern und Gemüsepflanzen, von Hand gebackenem Brot und Saft aus eigener Herstellung kann er so die Hochwertigkeit der Gerichte mehr als garantieren. Auch für Personen mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ist die An-druschkewitsche Küche bestens geeignet. „Wir wissen genau was in unseren Gerichten drin ist“, summiert die leitende Gastronomin, die auch Mitglied des inter-nationalen Slow Food-Verbandes ist.

Kreative Abwechslung - auch für zu HauseDie Karte wechselt wöchentlich - je nach regionalem und saisonalem Angebot. Die Gäste schätzen diese Vielfältigkeit und die besonderen Menüs, die mit Sorg-falt und großer Fachkenntnis kreiert werden. Für dieje-nigen, die am liebsten das gesamte aktuelle Angebot kosten würden, gibt es nun die „Karte rauf und run-ter“: Ab vier Personen wird der Tisch je nach Wunsch und Preisvorgabe mit einer vielfältigen Speisenaus-wahl gefüllt. Vegetarisch, mit Fleisch, Fisch oder auch von allem Etwas. „Auf diese Weise kann man auch mal Neues probieren, das man sich sonst nicht unbedingt bestellen würde!“, freut sich Adelheid Andruschke-witsch. Eine große Zahl an unterschiedlichen Kursen, darunter Fleischzerlegung, Kräuterkunde, Nachspei-sen oder Männerkochkurse, bringen ein Stück dieser Auswahl auch auf den heimischen Esstisch und erläu-tern Tipps, die nicht in Rezepten stehen, wie die Besit-zerin verrät. Einen Teil der Zutaten und Gerichte kann man aber auch direkt im Gasthaus oder online für zu Hause erwerben.

Bioland-Restaurant RoseOrtsstraße 1374541 Vellberg-EschenauTel.: 07907/2294www.eschenau-rose.de

Öffnungszeiten:Mi. bis So. 11.45 bis 13.45 UhrDi. bis So. 17.30 bis 21.30 UhrOktober bis April Mi./Do. - nachmittags geschlossenOffener Gourmet Stammtisch alle acht Wochen

Restaurant Rose„In Bio-Produkten sahen wir für uns die bessere Alternative.“

Adelheid & Jürgen Andruschkewitsch

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Kultur und Kulinarik

Insgesamt 11 Hektar Wald- und Wiesenflächen ge-hören zum Grundstück der wunderschön gelegenen Zachersmühle in Adelberg. Zufrieden grasende Tiere, eine eigene Hofproduktion und die natürliche Fried-lichkeit des Adelberger Waldes umrahmen das Bild des traditionsträchtigen Anwesens. Verschiedene Kulturveranstaltungen und festliche Programmpunk-te laden dazu ein, diese in besonderem Ambiente zu genießen. So kann man bei Tanz und Theater einen Abend lang dem Alltag entfliehen und sich im mär-chenhaften Charme der Mühle verlieren.

Mehr als 70 Veranstaltungen im JahrGroße Kultur und schöne Feierlichkeiten live, Open Air sowie in Verbindung mit bester Gastronomie erleben - das ist die Zachersmühle. „Die Mühle ist eins mit allem was sie macht. Das Kulturprogramm gehört da einfach dazu“, betont Angelika Holzer. Gemeinsam mit ihrem Bruder Ulrich Holzer und Lebenspartner Herbert Klöp-fer leitet sie den kulturfokusierten Gastronomiebetrieb nun schon seit 28 Jahren. Ein interner Förderkreis ist für die Planung der stattfindenden Veranstaltungen und Projekte zuständig. Je nach Jahreszeit stehen Open Air-Events, Konzerte, Kindertheater, Kleinkunst und mehr auf dem Programm. Vor allem die große Bandbreite des Angebotes ist bezeichnend. „Die unterschiedlichen Mitglieder des Fördervereins ha-ben verschiedene Interessen und setzen wechselnde Schwerpunkte. Sie gehen in viele Richtungen und pro-bieren auch mal etwas Neues aus. Diese Vielfalt macht die Kultur in der Zachersmühle so lebendig“, freut sich Angelika Holzer.

Ganz großes KinoDas Open Air-Kino zählt ganz klar zu den jährlich stattfindenden Programm-Höhepunkten. An einem außergewöhnlichen Ort mitten im Wald und unter Sternenhimmel wird zehn Tage lang ein einzigartiges Kinoerlebnis mit ausgewählten Filmen geboten. „Ein Projekt, an dem viel Herzblut hängt“, weiß die Leite-rin. Auch das beliebte Eselfest wird schon seit Jahren veranstaltet - jedes Mal aufs Neue ein voller Erfolg. Die gemeinsame Wanderung mit den geschmückten Tieren ist sicher ein besonderes Festival-Ereignis, aber Geländeparcours, Schönheitswettbewerbe und vieles mehr garantieren ebenfalls tierischen Spaß für Fami-lien, Tierfreunde und Eselbesitzer. Unabhängig davon kann ein Trekking mit den elf Eseln der Mühle gebucht werden - nicht nur bei Betriebs-, Kindergarten- oder Hochzeitsausflügen ein beliebter und einzigartiger Programmpunkt. Auch Privatpersonen bereitet die Wanderung mit den gemütlichen Tieren große Freude.

Zachersmühle„Die Vielfalt macht die Kultur in der Zachersmühle lebendig.“

Kulinarische KulturAllein das besondere Flair der vor 1533 zum Kloster Adelberg gehörenden Mühle macht den Besuch immer zu einem Erlebnis. Die angebotenen Speisen sind die Krönung des Ausflugs. Schließlich zeichnet sich die Gastronomie durch frische Produkte aus der Region in Bio-Qualität und aus eigener Herstellung aus. Neben Lammfleisch aus eigener Haltung, einer Mosterei, einer Brennerei und einem Kräutergarten legt das engagierte Team der Zachersmühle großen Wert auf ein breites ve-getarisches Sortiment. Auch zum Feiern von Veranstal-tungen aller Art eignet sich das Gelände mit Festzelt, Biergarten und großem Kinderspielplatz bestens.

Zachersmühle GbRZachersmühle 173099 AdelbergTel.: 07166/255www.zachersmuehle.de

Öffnungszeiten:01.05. bis 01.09.: Mo. bis Sa. ab 12.00 Uhr, So./Ft. ab 10.00 Uhr01.09. bis 31.04.: Mi. bis Fr. ab 17.00 Uhr, Sa. ab 12.00 UhrSo./Ft. ab 10.00 Uhr

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Heimatliebe << 67

Kreissparkasse Ostalb.Gut für die Region.

s KreissparkasseOstalb

Der Ostalbkreis, seine Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen, Kommunen und Vereine zeichnen sichdurch außergewöhnliche Qualitäten und Leistungen aus. Die Kreissparkasse Ostalb engagiert sich auch inZukunft als verlässlicher Partner für die weiterhin positive Entwicklung der Region. Kreissparkasse Ostalb.Gut für die Region.

www.ksk-ostalb.de

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