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Abendmusiken in der Predigerkirche Heinrich Ignaz Franz von Bibern Soprano: Ulrike Hofbauer Alto: Lisa Lüthi Tenore: Jakob Pilgram Basso: Christian Villiger Cornetto: Frithjof Smith, Gebhard David Trombona: Simen van Mechelen, Christian Braun, Joost Swinkels Violino: Regula Keller, Johannes Frisch Viola: Katharina Bopp Viola da gamba: Brian Franklin Violone: Armin Bereuter Tiorba: Julian Behr Organo: Francesco Pedrini Sonntag 8. Mai 2016, 17 Uhr Predigerkirche Basel Eintritt frei, Kollekte

Heinrich Ignaz Franz von Bibern - Abendmusiken Baselabendmusiken-basel.ch/Konzerte/2016/05.Biber/Programmheft/2016.05... · Johann Heinrich Schönfeld / Bartholomäus Kilian, Augsburg:

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  • Abendmusiken in der Predigerkirche

    Heinrich Ignaz Franzvon Bibern

    Soprano: Ulrike HofbauerAlto: Lisa LüthiTenore: Jakob PilgramBasso: Christian Villiger Cornetto: Frithjof Smith, Gebhard DavidTrombona: Simen van Mechelen, Christian Braun, Joost SwinkelsViolino: Regula Keller, Johannes FrischViola: Katharina BoppViola da gamba: Brian FranklinViolone: Armin BereuterTiorba: Julian BehrOrgano: Francesco Pedrini

    Sonntag 8. Mai 2016, 17 UhrPredigerkirche BaselEintritt frei, Kollekte

  • Geboren 1644 in Wartenberg (Stráž pod Ralskem) in Nordböhmen (Tschechien), als Heinrich Pieber, Sohn des „Schützen“ (Wachmanns?) Martin Pieber: „Den 12 (August 1644) Baptisatus est Hennericus filius Martini et Mariae Piebers Schützens alhie …“.Zur Schulzeit ist kaum etwas bekannt. Vermutlich erhält Heinrich Musikunterricht vom Wartenberger Organisten Wiegand Knöffel († 1675). Wartenberg liegt im Herrschaftsbereich der Grafen von Liechtenstein-Kastelkorn; Beschäftigung bei Hof und Förderung von dieser Seite sind nachweisbar. Vermutlich besucht Heinrich das Jesuitengymnasium in Troppau (Opava). Die zusätzlich angenommenen, betont katholischen Vornamen Ignaz und Franz sind vielleicht im Zusammenhang mit der jesuitischen Erziehung dort zu sehen.

    In der berühmten Bibliothek in Kremsier (Kroměříž) finden sich Noten, die auf Kontakte Bibers zum dortigen Kapellmeister Pavel Vejvanovsky (1633/39 -1693) ab etwa 1663 hindeuten. Ein Studium Bibers bei Johann Schmelzer (1623-80) in Wien kann vermutet, aber nicht zweifelsfrei belegt werden.

    Vor 1668 ist Biber einige Zeit im Dienst des Fürsten Johann Seyfried von Eggenburg in Graz. Ab 1668 (oder auch schon früher?) dient er dem musikliebenden Bischof Karl II von Liechtenstein-Kastelkorn (1623-95) in Kremsier. 1670 soll Biber im Zusammenhang mit dem Kauf neuer Streichinstrumente zu Jakob Stainer in Absam (nahe Innsbruck) reisen; er kehrt allerdings nicht, wie vorgesehen, zurück sondern geht an den Salzburger Hof, sehr zum Ärger des Bischofs. Bei der Suche nach Ersatz für den „entwichenen Biber“ beklagt Karl sich bei Johann Schmelzer in Wien, beschreibt dabei die Fähigkeiten Bibers: „es hat der entwichene Biber den

    Violin, Bass und Viola da gamba gespilt, noch zimblicher gestalt auch etwas componirt …“ Die Sache wird schlussendlich gütlich geregelt, allerdings erst nach Jahren; im Sinne einer Versöhnung schickt Biber immer wieder Kompositionen nach Kremsier.

    Ab 1670 bis zu seinem Tod 1704 dient Biber am Hof der Salzburger Fürstbischöfe, zuerst unter dem musikinteressierten Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg (1622-87), danach unter Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein (1643-1709). Kapellmeister ist Andreas Hofer (1628-84); in den Jahren 1678-87 ist zudem Georg Muffat (1653-1704) als Domorganist angestellt. Auch sonst ist die Hofkapelle aussergewöhlich stark besetzt.

    1672 heiratet Biber die Bürgerstochter Maria Weiss: „Anno 1672 Maius 30 Sponsus Nobilis Dominus Henricus Franciscus Piber Celsissimi Principis nostri Cubicularius ... / Sponsa Virtuosa Virgo Maria Weissin Salisburgensis …“ Der Aufstieg Bibers in der Hofhierarchie, vom Cubicularius (Kämmerer) bis zum Kapellmeister (1684) und schliesslich 1692 zum Dapifer (Truchsess) lässt sich an Hand seiner Veröffentlichungen verfolgen:

    1676 Sonatae tam Aris, quam Aulis servientes ... Henrico J. F. Biber, Musico & Cubiculario ... 1680 Mensa Sonora / die Klingende Taffel ... durch Hainrich J. F. Biber … Vice-Capellmaistern ...1681 Sonatae, Violino Solo … ab Henrico I. F. Biber … Capellae Vice-Magistro ...1682/83 Fidicinium Sacro-Profanum … Henrico J. F. Biber / Capellae Vice-Magistro1693 Vesperae Longiores ac Breviores …Henrico Francisco de Bibern … Dapifero ac Capellae Magistro …1696 Harmonia Artificioso-Ariosa ... Ab Henrico J. Francisco à Bibern … Dapifero ac Capellae Magistro …

    Heinrich Ignaz Franz von Bibern

  • Biber hat mit seiner Frau Maria († 1725) elf Kinder; davon erreichen nur vier das Erwachsenenalter. Die Söhne Anton Heinrich (1679-1742) und Karl Heinrich (1681-1749) werden beide Musiker; Karl folgt 1714 als Vize-Kapellmeister, 1743 als Kapellmeister in Salzburg dem Vater nach.

    Die Töchter Anna Magdalena (1677-1742) und Maria Theresia (1683-?) werden ebenfalls musikalisch erzogen. Biber verschafft Magdalena einen (nur Adeligen vorbehaltenen) Platz im Benediktinerinnen-Konvent Nonnenberg in Salzburg. Eine Aufnahme ist schwierig; den Ausschlag gibt schliesslich die aussergewöhliche musikalische Begabung Magdalenas.

    1695 ist der Benediktiner Historiker und Musikliebhaber Karl Meichelbeck einige Zeit in Salzburg; in seinem Diarium beschreibt er die Altstimme Magdalenas. Die Bemerkung ist wohl auch als Kompliment gemeint: Es „singt die Tochter des Herrn Biber, die so gar nichts Weibliches in Stimme, Art und Gestik hat. Man hätte schwören können, dass da ein Mann singt.“ 1696 wird die „woll Edl gebohrne Jungfraw Maria Anna Magdalena von Bibern“ eingekleidet, dabei „das Ambt von S: Henrici (die Missa Sancti Henrici) gesungen, die Hoff-Music hat musiciert Herr Capellmeister von Bibern.“

  • Paul Seel (1642-95), Erzbischöflicher Münzstecher in Salzburg:

    Porträt des 36-jährigen Heinrich Biber, verwendet in den Sonatae, Violino Solo ... 1681HENRICUS I. F. BIBER … ARCHIEPI. SALISBURG: CAPELLAE VICE-MAGISTER AETATIS SUAE XXXVI. ANNORUM

    >Melchior Küsel (1626-84), Augsburg:Festmesse im Salzburger Dom zum 1100-jährigen Bestehen des Erzstifts Salzburg, 1682

    Kolossalbarock: Im Chor zwei, dazu auf den Emporen vier weitere Musikergruppen

    <Johanna Sibylla Küsel (1650-1717), Augsburg: Der Domplatz in Salzburg Hoff-BlatzDie Vordere Facciata der Hochfürstl. Thumb-Kirchen ...

  • Johann Heinrich Schönfeld / Bartholomäus Kilian, Augsburg:Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg (1622-87):1655-65 Bischof von Lavant (Kärnten), 1565-70 Bischof von Graz-Seckau,1668 Erzbischof von Salzburg: Anno 1668 ... electus Archiepiscopus et Princeps Salisburgensis … Der mindestens 46-jährige ist auffallend jung dargestellt; flankiert wird er von Familienmitgliedern, die ebenfalls in Salzburg residierten: Michael von Kuenburg (1514-60), 1554-60 Erzbischof, und Georg von Kuenburg (1530-87), 1580 Koadjutor, 1586 Erzbischof.<Saltzburgin: Topographia Bavariae ... Matthäus Merian, Frankfurt a. M. 1644<Christoph Lederwasch (1651-1705), Salzburg: Prozession zum 1100-jährigen Bestehen des Erzstifts Salzburg 1682: Eigentliche Abbildung der Procession, so den 18. Octobris im Jahr Christi 1682, von Urhebung aber des Ertz-Stiffts Saltzburg im Ailffhunderten Jahrs-lauff ... gehalten worden.

  • VESPERAE Longiores ac Breviores Unacùm LITANIIS LAURETANIS A IV. Vocibus / II. Violinis / Et II. Violis in Concerto / Additis 4. Vocibus in Capellâ, atq; tribus Trombonis ex Ripienis desumendis ad Libitum.

    Authore Henrico Francisco de Bibern, Celsissimi ac Reverendissimi Principis & Archi-Episcopi Salisburgensis &c. &c. Dapifero ac Capellae Magistro ... Salzburg 1693

    Dapifer: Truchsess, ein von Biber seit 1692 bekleidetes, in der Hofhierarchie an 11. Stelle rangierendes Ehrenamt, vor Capellae Magistro (18. Stelle).

    Das Wappen Heinrichs von Bibern, entsprechend der 1690 vom Kaiser verliehenen Erhebung in den „Rittermässigen Adelsstand“, mit zwei Bibern im Schild und ein mit der Notenrolle dirigierender Biber als Helmzier:

    Ne precor affingas nigri mihi Nominis umbram / Candida nam semper, claraque Castor amat.Mach mich nit Schwartz / ich warne dich Dan klar und Redlich liebe ich.

    HENRICUS FRANCISCUS DE BIBERNCELSISSIMI AC REVERENDISSIMI PRINCIPIS ET ARCHIEPISCOPISALISBURGENSIS DAPIFERAC CAPELLAE MAGISTER

  • Biber – Abendmusik

    Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern, so sein offizieller Name, ist uns bis zum heutigen Tage als Violin-Virtuose vertraut. Als solcher begann er seine Karriere auch 1666 oder 1668 am Hof des Fürstbischofs Karl Liechtenstein-Kastelkorn in Olmütz. Aber schon 1670 kehrte er von einer Reise zum Geigenbauer Jacobus Stainer in Innsbruck unerlaubter Weise – „insalutate hospite“ – nicht mehr zurück. Wahrscheinlich ging er von dort direkt nach Salzburg an den Hof des musikliebenden Erzbischofs Max Gandolph Graf von Kuenburg, wo er sich bessere Bedingungen für sein berufliches Fortkommen versprach. Erst 6 Jahre später bittet Biber seinen früheren Dienstherrn um eine offizielle Entlassung aus dessen Diensten. Offensichtlich mit Erfolg, denn 1678 wurde er in Salzburg zunächst zum Vizekapellmeister und 1684 als Nachfolger Andreas Hofers zum Hofkapellmeister ernannt. In dieser Funktion gehörte es zu seinen wichtigsten Aufgaben, die kirchliche Liturgie des Salzburger Domes mit Musik, also mit geistlichen Werken zu versorgen. Ungeachtet dessen gibt es aus jener Zeit kaum gedruckte Werke, weder von ihm noch von seinem Amtskollegen, dem Hoforganisten Georg Muffat, der ebenfalls 1678 in den Dienst des Salzburger Hofes getreten war. Eine wichtige Ausnahme stellen die Vesperae von 1693 dar, eine Sammlung von Stundengebeten, die im Salzburger Druckhaus Mayr erschienen.Dies hatte mehrere Gründe. Zum einen war Max Gandolph Graf von Kuenburg

    1687 gestorben, und sein Nachfolger Johann Ernst Thun war alles andere als ein Liebhaber der Instrumentalmusik wie sein Vorgänger. Musik sollte bei ihm nur zur Repräsentation und im Gottesdienst ihre Wirkung entfalten. Dazu paßt hervorragend der erste Druck mit kirchenmusikalischen Werken aus dem Jahre 1693, die Vesperae Longiores ac Breviores. Aber es war nicht nur ein Werk, das hervorragend in die Salzburger Kirchenmusik paßte, zumal es besonders gut für „Chorregenten an Stiftskirchen und Kollegiatsstiften, wo das Stundengebt gehalten wurde und man über eine wohlbestellte Kirchen- und Chormusik verfügte,“1 geeignet war. Es gab noch einen weiteren Anlaß für dieses Werk. Mit diesem Druck feierte Biber, unterstützt vom Verleger und seinen Musiker-Kollegen, den „Musici Archi-Episcopales Salisburgenses“, seine Nobilitierung zum Truchseß im Jahre 1690. „Auf den edlen und ausgezeichneten Familiennamen des edlen Herrn Autors,“ lautet die Überschrift zum Huldigungsgedicht, das dem adligen Wappen (s. Abb.) folgte und noch vor dem Widmungstext Bibers zu stehen kam. In diesem Gedicht wird Kastor besungen, der mit seinem Bruder Polydeukes der Sage nach von Zeus „als Sternzeichen der Zwillinge an den Himmel versetzt“2 wurde, wobei Kastor deshalb im Mittelpunkt, steht, weil dies die griechische Übersetzung von „Biber“ ist.

    1 Heinrich Franz Biber 1644-1704. Musik und Kultur im hochbarocken Salzburg, hg. von Petrus Eder und Ernst Hintermaier, Salzburg 1994, S. 198.2 Heinrich Franz Biber 1644-1704, S. 186.

  • Die Werke stehen im von Johann Joseph Fux so genannten „gemischten Styl […], da bald eine, zwey, drey und mehrere Stimmen mit untergemischten Instrumenten concertiren, bald im vollen Chor sich hören lassen.“3 Wie sein Salzburger Amtskollege, der Hoforganist Georg Muffat in seiner Ausserlesenen mit Ernst und Lust gemengten Instrumental-Music von 1701 ein solistisches „Terzetl“ verlangt, fordert auch Biber in seinen Vesperae ein sehr virtuoses Solistenquartett neben Chor und Streicherensemble, wie es wohl in den Klöstern in Salzburg vorhanden gewesen sein muß. So wirkte Bibers Tochter, die er wohl selbst musikalisch ausgebildet hatte, im Kloster Nonnenberg, in das sie 1696 feierlich durch die Aufführung von Bibers Missa S. Henrici unterstützt, aufgenommen wurde, „13 Jahre lang im Kloster als Regens chori und ‚Kapellmeisterin’, spielte neben der Violine die Viola d’amore und schlug die Pauken.“4 Dort findet sich auch noch heute das von ihrem Vater für sie verfaßte Singfundament, Zeugnis ihrer musikalischen Ausbildung.Lange, sehr virtuos gearbeitete kontrapunktische Partien des Solistenquartetts wechseln mit großen, homophon gearbeiteten Tutti-Partien, die wiederum von den Streichern mit gleicher Virtuosität begleitet und aufgelockert werden. So setzt das

    3 Johann Joseph Fux, Gradus ad parnassum, oder Anführung zur Regelmäßigen Musikalischen Composition, aus dem Lateinischen übersetzt von Lorenz Mizler, Leipzig 1742, S. 192. 4 Ernst Hintermaier, „Heinrich Franz Biber und die Musik in Salzburg“, in: Heinrich Franz Biber. Kirchen und Instrumentalmusik, hg. von Gerhard Walterskirchen, Salzburg 1997, S. 31.

    „Dixit Dominus“ vollstimmig mit dem Tutti ein, um dann die einzelnen Verse von den Solisten, nur begleitet von den Streichern, vortragen zu lassen. Erst im 8. Vers setzt das Tutti wieder ein, um sehr aufgeregt zu verkünden, wie der Herr am Tag seines Zorns Könige zerschmettert. Darauf berichten wieder die Solisten im doppelten, sehr virtuos gestalteten Kontrapunkt und nur vom Basso continuo begleitet, wie er die Nationen richten wird. Erst das abschließende „Gloria Patri“ bringt das Ripieno wieder zusammen, aus dem heraus die Gesangssolisten eine große Schlussfuge entwickeln, die schließlich vom Tutti aufgenommen wird.

    Im „Beatus vir“ führt der Solobass einen Triosonatensatz an, dem die anderen Stimmen im konktrapunktischer Auflockerung folgen. Erst im Mittelteil löst sich der Baß von seiner Rolle und wird zum solistischen Partner der anderen drei Stimmen, selber vom Basso continuo gestützt. Allein das „Laudate Dominum“ verbleibt im chorischen Verbund, der im Mittelteil, einem ausdrucksvollen Adagio, das Erbarmen, das „Misericordia eius“ ausmalt, um dann im jubelnden Gegeneinander von Streicher- und Sängerchor das „Gloria Patri“ zu feiern. Diese Vielfalt der Gestaltungsmittel, die in allen Stücken wiederzufinden ist, macht die Vesperae zu einem reichen konzertanten Erlebnis.

    Eingebettet sind die Stücke zum einen in drei Stücke von Komponisten aus dem lokalen Umfeld. So ist Rupertz Ignaz Mayr von 1685 bis 1706 an der kurfürstlichen Hofkapelle

  • Maximilians II. Emanuels in München tätig, und Kaiser Leopold I. gehört in die Reihe der begabten Komponisten und Musikliebhaber am Kaiserhof des 17. Jahrhunderts, der schon als Knabe vom Organisten des Wiener Stephansdoms, Wolfgang Ebner, Unterricht erhielt. Biber durfte ihm 1676 in Linz und 1686 in Laxenburg seine Violinsonaten vorspielen, was ihm eine wertvolle Gnadenkette eingebrachte. Und Johann Stadlmayr, der im Januar im Mittelpunkt einer Basler Abendmusik gestanden hatte, war bis zu seinem Tode 1648 Hofkapellmeister am kaiserlichen Hof in Innsbruck gewesen. Die Antiphon entstammt seinen Antiphonae Vespertinae (Innsbruck 1636). Mit diesen drei Stücken bekommt man einen guten Eindruck von der kirchenmusikalischen Situation in Österreich, wie sie Biber zu Beginn seiner Komponistenkarriere vorgefunden hatte.

    Aber diese Abendmusik würde keinen umfassenden Eindruck von Bibers kompositorischen Fähigkeiten vermitteln, wenn nicht auch Instrumentalmusik eingebunden wäre. Bibers möglicherweise erstes Konzert in Nonnenberg begann 1694 zunächst mit einer Messe, die von den Hofmusikern aufgeführt wurde, worauf „Biber selbst mit zwei anderen Musikern ‚auf den lieblichen Instrumenten mit zwei Geigen, Viol: d’Amor genannt’ vor der klösterlichen Gemeinschaft musizierte,“5 – eben „tam aris quam aulis servientes,“ also Musik, die sowohl für Altäre wie für herrschaftliche Höfe dienlich war.

    5 Ernst Hintermeier, „Heinrich Franz Biber und die Musik in Salzburg“, S. 31 f.

    Die heutige Abendmusik wird eröffnet mit einer Sonate des italienischen Violinvirtuosen Antonio Bertali, der zunächst in seiner Heimatstadt Verona festes Mitglied der Accademia Filharmonica war, bevor er 1625 an den Wiener Hof wechselte, wo er schließlich 1649 zum Hofkapellmeister ernannt wurde, ein Amt, das er bis zu seinem Tode im Jahre 1669 ausübte. Seine Stücke sind deutlich dem kontrapunktischen Ideal des frühbarocken Triosonatensatzes verpflichtet, indem er zwei Streicher gegen zwei Bläser jeweils mit B.c. gegeneinander setzt, wobei die Stimmen gegen Schluß hin immer virtuoser ausgestaltet werden.Biber selbst greift in seiner Sonata aus dem Zyklus Sonatae tam aris quam aulis servientes, also Sonaten, die sowohl für Altäre wie für herrschaftliche Höfe dienlich sind, auf das gleiche Modell zurück, führt aber die Gruppierung wesentlich virtuoser bis zur realen Fünfstimmigkeit. Diese Sammlung ist denn auch der erste Druck, den Biber 1676 seinem neuen Dienstherrn in Salzburg widmete, „um die Treue [fides] im Spiel der Saiten [fidibus] wiederzugeben und sie nicht nur mit dem Klang für kurze Zeit, sondern dauerhaft wirksam zu erweisen.“6

    Beschlossen wird das Konzert mit dem Magnificat aus den Vesperae, in dem die Virtuosität so weit geht, daß im Verlauf des Stückes alle vier Solostimmen, also auch der Baß mit den Streichern um die

    6 Von C.B. bearbeitete Übs. der Widmungsrede aus dem Stimmbuch von 1676 von Erich Schenk in: Heinrich Ignaz Franz Biber, Sonatae tam aris quam aulis serventes (1676) (= DTÖ 106-107), Graz 1963, S. 157.

  • Antonio Bertali(1605–69)

    Sonata Secunda Manuskript: SONATAE DUAE: Prima / 2: Violini / 3: Violae / Con Violone et Organo / Secunda / 2: Violini / 2: Cornetti / 2: Tromboni / Con Violone et Organo. / D: Sigre: Antonio Bertali

    1677 Kremsier (Kroměříž), vermutlich durch Pavel Josef Vejvanovský (1633/39 –1693), Trompeter und Kapellmeister unter dem Fürstbischof Karl Liechtenstein-Kastelkorn (1624–95). Heute in der Bibliothek Arcibiskupský zámek Kroměříž.Besetzung: Violino I/II, Cornetto I/II, Trombona I/II, Continuo (Violone, Organo)

    Rupert Ignaz Mayr (1646-1712)

    Domine ad adjuvandum Aus: PSALMODIA BREVIS AD VESPERAS TOTIUS ANNI / à 4. Vocibus Concertantibus, 2. Violinis Necessarijs, 3. Violis vel Trombonis / et 4. Ripienis ad libitum pro pleno Choro, Cum Duplici Basso continuo, Singulari studio elaborata / à RUPERTO IGNATIO MAYR, Schardingano Bojo, Reverendiss. ac Celsiss. S. R. I. Principis Frisingensis Capellae Magistro ... Augsburg 1706Besetzung: SATB, Violino I/II, Trombona ( / Viola) I-III, Continuo Text: Officium Beatae Mariae / Psalm 69, 2

    Domine ad adjuvandum me festina.Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto:sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen. Alleluia.Laus tibi Domine Rex aeternae gloriae.

    Eile Gott mich zu erretten / Herr mir zu helffen. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste / Wie es war im Anfang / jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Alleluia.Lob sei Dir / Herr / König der ewigen Herrlichkeit.

    Wette singen, bevor im „Gloria“ alle Stimmen in einer großen Schlußfuge vereint werden. Es sind solche Aufführungen wie diese Abendmusik in der Basler Predigerkirche, die den Kirchenkomponisten Biber im Bewußtsein der Nachwelt

    gleichberechtigt an die Seite des Instrumentalvirtuosen rücken.

    Christian Berger, Freiburg

  • Dixit DominusAus: VESPERAE Longiores ac Breviores Unacùm LITANIIS LAURETANIS / A IV. Vocibus / II. Violinis / Et II. Violis / in Concerto / Additis 4. Vocibus in Capellâ, atq; tribus Trombonis ex Ripienis desumendis ad Libitum. Authore Henrico Francisco de Bibern, Celsissimi ac Reverendissimi Principis & Archi-Episcopi Salisburgensis &c. &c. Dapifero ac Capellae Magistro ... Salzburg 1693Besetzung: SATB, Violino I/II, Viola I/II, Organo / Continuo. Cornetto I/II, Trombona I-III ad libitum. Text: Psalm 109 (110); Übersetzung: Martin Luther, 1545

    Dixit Dominus Domino meo, sede a dextris meis, donec ponam inimicos tuos scabellum pedum tuorum.Virgam virtutis tuae emittet Dominus ex Sion: dominare in medio inimicorum tuorum.

    Tecum principium in die virtutis tuae, in splendoribus sanctorum: Ex utero ante luciferum genui te.Iuravit Dominus et non poenitebit eum: Tu es sacerdos in aeternum secundum ordinem Melchisedech.

    Dominus a dextris tuis, confregit in die irae suae reges.Judicabit in nationibus, implebit ruinas; conquassabit capita in terra multorum.De torrente in via bibet: propterea exaltabit caput.

    Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen.

    Der Herr sprach zu meinem Herrn / Setze dich zu meiner Rechten / Bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füsse lege. Der Herr wird das Scepter deines Reichs senden aus Zion / Herrsche vnter deinen Feinden.

    Mit dir ist das Königtum am Tage deiner Macht / im Glanz der Heiligen. Aus dem Schoß habe ich dich vor dem Morgenstern gezeugt.Der Herr hat geschworen / vnd wird jn nicht gerewen / Du bist ein Priester ewiglich / nach der weise Melkisedek.

    Der Herr zu deiner Rechten / Wird zeschmeissen die Könige / zur Zeit seines Zorns. Er wird richten vnter den Heiden. Er wird grosse Schlacht thun / Er wird zeschmeissen das Heubt vber grosse Lande. Er wird trincken vom Bache auff dem Wege / Darumb wird er das Heubt empor heben.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste / Wie es war im Anfang / jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

  • Confitebor tibi, DomineAus: VESPERAE Longiores ac Breviores ... Salzburg 1693Besetzung: SATB, Violino I/II, Viola I/II, Continuo. Cornetto I/II, Trombona I-III ad libitum. Text: Psalm 109 (110); Übersetzung: Martin Luther, 1545

    Confitebor tibi, Domine, in toto corde meo, in consilio justorum, et congregatione. Magna opera Domini: exquisita in omnes voluntates ejus.

    Confessio et magnificentia opus ejus, et justitia ejus manet in saeculum saeculi.Memoriam fecit mirabilium suorum, misericors et miserator Dominus.

    Escam dedit timentibus se; memor erit in saeculum testamenti sui.Virtutem operum suorum annuntiabit populo suo.Ut det illis haereditatem gentium.Opera manuum ejus veritas et judicium.

    Fidelia omnia mandata ejus, confirmata in saeculum saeculi, facta in veritate et æquitate.Redemptionem misit populo suo; mandavit in aeternum testamentum suum.

    Sanctum et terribile nomen ejus.Initium sapientiae timor Domini; intellectus bonus omnibus facientibus eum: laudatio ejus manet in saeculum saeculi.

    Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen.

    Jch dancke dem Herrn von gantzem Hertzen / im Rat der Fromen / vnd in der Gemeine. Gros sind die Werck des Herrn. Wer ir achtet / der hat eitel Lust dran.

    Was er ordnet / das ist löblich vnd herrlich / Vnd seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich. Er hat ein Gedechtnis gestifftet seiner Wunder / Der gnedige vnd barmhertzige Herr.

    Er gibt Speise denen so jn fürchten / Er gedencket ewiglich an seinen Bund.Er lesst verkündigen seine gewaltige Thatten seinem Volck / Das er jnen gebe das Erbe der Heiden. Die Werck seiner Hende sind warheit vnd recht /

    Alle seine Gebot sind rechtschaffen. Sie werden erhalten jmer vnd ewiglich / Vnd geschehen trewlich vnd redlich.Er sendet eine Erlösung seinem Volck / Er verheisset / das sein Bund ewiglich bleiben sol.

    Heilig vnd hehr ist sein Name / Die furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Das ist ein seine klugheit / wer darnach thut / Des lob bleibet ewiglich.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste: Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

  • Sonata VIII a cinqueAus: Sonatae, Tam Aris, quam Aulis servientes, dedicatae Celsissimo ac Reverendissimo Principi ac Domino, Domino MAXIMILIANO GANDOLPHO, Ex S. R. I. Comitibus de Khüenburg, Archiepiscopo Salisburg. … Ab Authore Henrico J. F. Biber, Musico & Cubiculario ejusdem … Salzburg 1676Besetzung: Violino I/II, Viola I-III ( / Viola, Viola da gamba, Continuo)

    Beatus vir Aus: VESPERAE Longiores ac Breviores ... Salzburg 1693Besetzung: SATB, Violino I/II, Viola I/II, Continuo. Cornetto I/II, Trombona I-III ad Libitum. Text: Psalm 111 (112); Übersetzung: Martin Luther, 1545

    Beatus vir qui timet Dominum: in mandatis ejus volet nimis.Potens in terra erit semen ejus; generatio rectorum benedicetur.Gloria et divitiae in domo ejus, et justitia ejus manet in saeculum saeculi.Exortum est in tenebris lumen rectis: misericors, et miserator, et justus.

    Jucundus homo qui miseretur et commodat; disponet sermones suos in judicio: quia in aeternum non commovebitur.In memoria aeterna erit justus; ab auditione mala non timebit.Paratum cor ejus sperare in Domino, confirmatum est cor ejus; non commovebitur donec despiciat inimicos suos.Dispersit, dedit pauperibus; justitia ejus manet in sæculum sæculi: cornu ejus exaltabitur in gloria.Peccator videbit, et irascetur; dentibus suis fremet et tabescet: desiderium peccatorum peribit.

    Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen.

    Wol dem / der den Herrn fürchtet / Der grosse Lust hat zu seinen Geboten.Des Same wird gewaltig sein auff Erden / Das Geschlecht der Fromen wird gesegenet sein. Reichthum vnd die Fülle wird in jrem Hause sein / Vnd jre Gerechtigkeit bleibet ewiglich.Den Fromen gehet das Liecht auff im Finsternis / Von dem Gnedigen / barmhertzigen / vnd gerechten.Wol dem der barmhertzig ist / vnd gerne leihet / Vnd richtet seine Sachen aus / das er niemand Unrecht thue. Denn er wird ewiglich bleiben / Des Gerechten wird nimer mehr vergessen. Wenn eine Plage komen wil / so fürcht er sich nicht / Sein Hertz hoffet vnuerzagt auff den Herrn.Sein Hertz ist getrost vnd fürcht sich nicht / Bis er seine Lust an seinen Feinden sihet.Er strewet aus / vnd gibt den Armen / Sein Gerechtigkeit bleibet ewiglich / sein Horn wird erhöhet mit Ehren. Der Gottlose wirds sehen / vnd wird jn verdriessen / Seine Zeene wird er zusamen beissen / vnd vergehen / Denn was die Gottlosen gerne wolten / das ist verloren. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste ...

  • Laudate pueriAus: VESPERAE Longiores ac Breviores ... Salzburg 1693Besetzung: SATB, Violino I/II, Viola I/II, Continuo. Cornetto I/II, Trombona I-III ad Libitum. Text: Psalm 112 (113); Übersetzung: Martin Luther, 1545

    Laudate, pueri, Dominum; laudate nomen Domini.Sit nomen Domini benedictum ex hoc nunc et usque in saeculum.A solis ortu usque ad occasum laudabile nomen Domini.

    Excelsus super omnes gentes Dominus, et super caelos gloria ejus.Quis sicut Dominus Deus noster, qui in altis habitat, et humilia respicit in caelo et in terra ?

    Suscitans a terra inopem, et de stercore erigens pauperem: ut collocet eum cum principibus, cum principibus populi sui.Qui habitare facit sterilem in domo, matrem filiorum laetantem.

    Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen.

    Lobet jr Knecht des Herrn / Lobet den Namen des Herrn. Gelobet sey des Herrn Name / Von nu an bis in Ewigkeit.Von Auffgang der Sonnen bis zu jrem Nidergang / Sey gelobet der Name des Herrn.

    Der Herr ist hoch vber alle Heiden / Seine Ehre gehet so weit der Himel ist.Wer ist wie der Herr vnser Gott / Der sich so hoch gesetzt hat. Vnd auff das Nidrige sihet / Jn Himel vnd Erden.

    Der den Geringen auffrichtet aus dem Staube / Vnd erhöhet den Armen aus dem Kot. Das er jn setze neben die Fürsten / Neben die Fürsten seines Volcks. Der die Vnfruchtbare im Hause wonen macht / Das sie ein fröliche Kindermutter wird.Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste: Wie es war im Anfang / jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

    Laudate Dominum Aus: VESPERAE Longiores ac Breviores ... Salzburg 1693Besetzung: SATB, Violino I/II, Viola I/II, Continuo. Cornetto I/II, Trombona I-III ad Libitum. Text: Psalm 116 (117); Übersetzung: Martin Luther, 1545

    Laudate Dominum, omnes gentes; laudate eum, omnes populi: Quoniam confirmata est super nos misericordia ejus, et veritas Domini manet in aeternum.Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto: sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen.

    Lobet den Herrn alle Heiden / Preiset jn alle Völcker. Denn seine gnade vnd warheit / Waltet vber vns in Ewigkeit.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste / Wie es war im Anfang / jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

  • Antonio BertaliSonata à 5Manuskript, 2. Hälfte 17. Jh.: Di Anthonio Bertalj. … / Violino. o. Cornetto … / Trombon. … o Viola / Organo, Düben-Sammlung, UB Uppsala. 6 kurze Sonaten; Besetzung: Violino I/II (oder Cornetti), Viola I-III (oder Tromboni), Organo / Continuo

    Leopold I (1640–1705)

    Ave maris stellaManuskript, Österreichische Nationalbibliothek, Mus. 16049Text: Marienhymne, 8. Jh.Besetzung: SATB, 5 Streicher, Continuo

    Ave maris stella, Dei mater alma,Atque semper Virgo, Felix coeli porta.Sumens illud Ave, Gabrielis ore,Funda nos in pace, Mutans Evre nomen.

    Solve vincla reis, Profer lumen coecis:Mala nostra pelle, Bona cuncta posce.Monstra te esse matrem, Sumat per te preces, Qui pro nobis natus, Tulit esse tuus.

    Virgo singularis, Inter omnes mitis,Nos culpis solutos, Mires fac et castos.Vitam prresra puram, iter paratutum,Ut videntes Jesum Semper collretemur.

    Sit laus Deo Patri, Summo Christi decus,Spiritui Sancto, Tribus honor unus.Amen.

    Meerstern, sei gegrüsst, Gottes hohe Mutter, allzeit reine Jungfrau, selig Tor zum Himmel! Du nahmst an das AVE aus des Engels Munde. Wend den Namen EVA, bring uns Gottes Frieden.Lös der Schuldner Ketten, mach die Blinden sehend, allem Übel wehre, jeglich Gut erwirke. Zeige dich als Mutter, denn dich wird erhören, der auf sich genommen, hier dein Sohn zu werden.Jungfrau ohnegleichen, gütige vor allen, uns, die wir erlöst sind, mach auch rein und gütig. Gib ein lautres Leben, sicher uns geleite, dass wir einst in Freuden Jesus mit dir schauen.Lob sei Gott dem Vater, Christ, dem Höchsten, und dem Heiligen Geiste: dreifach eine Preisung. Amen.

    Johann Stadlmayr(1575-1648)

    Salve ReginaAus: ANTIPHONAE VESPERTINAE / ALMA REDEMPTORIS. AVE REGINA. REGINA COELI. SALVE REGINA. CUM TRIBVS LITANIIS LAVRETANIS. DVABVS Salutationibus Angelicis. / à 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Cum Basso ad Organum. Authore Ioanne Stadlmayr. … Innsbruck 1636Besetzung: A 5. Instrumenti ò Voce. / Cantus, 4 Instrumenti.Text: Marianische Antiphon, 11. Jh.

  • Salve, Regina, mater misericordiae;vita, dulcedo et spes nostra, salve.

    Ad te clamamus, exsules filii Evae.Ad te suspiramus, gementes et flentes in hac lacrimarum valle.Eia ergo, advocata nostra, illos tuos misericordes oculos ad nos converte.Et Jesum, benedictum fructum ventris tui,nobis post hoc exsilium ostende.O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria.

    Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsre Wonne, unsere Hoffnung, sei gegrüßt!Zu dir rufen wir, verbannte Kinder Evas.Zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.Wohlan denn, unsre Fürsprecherin, deine barmherzigen Augen wende uns zu und nach diesem Elend zeige uns Jesus,die gebenedeite Frucht deines Leibes.O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!

    Magnificat Aus: VESPERAE Longiores ac Breviores ... Salzburg 1693Besetzung: SATB, Violino I/II, Viola I/II, Continuo. Cornetto I/II, Trombona I-III ad libitum. Text: Lukas 1, 46-55; Übersetzung: Martin Luther, 1545

    Magnificat anima mea Dominum. Et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo. Quia respexit humilitatem ancillae suae. Ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes. Quia fecit mihi magna, qui potens est, et sanctum nomen eius. Et misericordia eius a progenie in progenies timentibus eum. Fecit potentiam in brachio suo, dispersit superbos mente cordis sui. Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles. Esurientes implevit bonis et divites dimisit inanes.

    Suscepit Israel puerum suum, recordatus misericordiae suae. Sicut locutus est ad patres nostros, Abraham et semini eius in saecula. Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Amen.

    Meine Seele erhebt den Herrn.Und mein Geist frewet sich Gottes meines Heilandes. Denn er hat seine elende Magd angesehen / Sihe / von nun an werden mich selig preisen alle kinds Kind. Denn er hat grosse Ding an mir gethan / der da Mechtig ist / und des Namen heilig ist. Und seine Barmhertzigkeit weret immer für vnd für / Bey denen die in fürchten.Er ubet gewalt mit seinem Arm / Und zurstrewet die Hoffertig sind in ires hertzen Sinn. Er stösset die Gewaltigen vom Stuel / Und erhebt die Elenden.Die Hungrigen füllet er mit Güttern / Und lesst die Reichen leer.Er dencket der Barmhertzigkeit / Und hilfft seinem diener Jsrael auff.Wie er geredt hat vnsern Vetern / Abraham und seinem Samen ewiglich. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste: Wie es war im Anfang / jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

  • Nächstes Konzert:

    Johann Caspar Kerll Sonntag 12. Juni 2016, 17 Uhr, Predigerkirche Basel

    Programm Heinrich Ignaz Franz Biber: Jörg-Andreas BötticherEinführungstext: Christian Berger, FreiburgDokumentation, Gestaltung: Albert Jan BeckingMusikalische Leitung: Francesco Pedrini

    Der Eintritt zu den Konzerten ist frei – wir bitten um eine angemessene Kollekte

    Die Christkatholische Kirchgemeinde Basel stellt den inspirierenden Raum zur Verfügung. Grosszügige Unterstützung bieten private Gönner, Bernhard Fleig Orgelbau, die Basler Orchester-Gesellschaft, der Swisslos-Fonds Basel-Stadt, die GGG Basel, die Irma Merk Stiftung, die Willy A. und Hedwig Bachofen-Henn-Stiftung, die Sulger-Stiftung, die Stiftung Bau & Kultur, die Scheidegger-Thommen Stiftung, die Ernst Göhner Stiftungsowie weitere Stiftungen, die nicht namentlich genannt werden wollen.

    Um das Projekt erfolgreich fortsetzen zu können, werden nach wie vor Gönner gesucht. Sie sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen!

    Organisation Albert Jan Becking, Jörg-Andreas Bötticher, Katharina Bopp, Brian Franklin, Anselm Hartinger, Regula Keller

    Weitere Informationen www.abendmusiken-basel.chKatharina Bopp / Albert Jan Becking, Spalentorweg 39, 4051 Basel061 274 19 55 / [email protected]

    BankverbindungAbendmusiken in der Predigerkirche, Bündnerstrasse 51, 4055 BaselBasler Kantonalbank: IBAN: CH 28 0077 0253 3098 9200 1Spenden an die Abendmusiken in der Predigerkirche sind von der Steuer absetzbar.