Heldenepos

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  • 7/25/2019 Heldenepos

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    4. Heldenepen in Spanien und Europa4.1. Gattungsgeschichte des Heldenepos:

    Homer und Vergil, Chansons de Geste und cantares de gesta,Deutsche Heldenepen und moderne Heldenlieder (Lord

    L!"E#$#!SCHE G$""%&G:

    Literarische Gattung:Der Begrif Gattung wird in derLiteraturwissenschat in zwei verschiedenen Bedeutungen verwendet: zumeinen zur Bezeichnung der drei traditionellen Grobereiche der Lit. (Lri!"Drama und #rz$hllit. (#%i!&" zum anderen zur Bezeichnung s%ezi'scher"anhand sehr verschiedener riterien de'nierter literarischer )e*tt%en(wie )rag+die" om+die" ,istorie" etc. -/.Der Begrif der Gattung dient vor allem der 0rdnung und lassi'!ation vonLiteratur. 1m diese 2un!tion zu o%timieren" hat die Gattungstheorie immerwieder versucht" alle Gattungen in einem gestuten 3stem nach 4rt desnaturwissenschatlichen #inteilungssstems der 56anzen und )iereunterzubringen und dabei den unscharen Begrif der Gattung durchunterschiedliche Bezeichnungen 7r 8er!gru%%en der h+heren undniederen 3tuen zu ersetzen. 3olche 9ersuche waren edoch zum 3cheiternverurteilt weil literarisch anders als biologische Gattungen nicht an einengenetisch '*ierten" die ;e%lizierung der #inzelorm bestimmenden " Geistes> und 3ozialgeschichte

    unterworen und somit historisch $uerst wandelbar. 27r die)heoriebildung 7ber Gattungen bedeutet das" dass weder im Gesamteldder literarischen )e*te noch innerhalb der drei traditionellen Grobereiche!lare ,ierarchien 7ber> und untergeordneter ategorien auszumachensind. 9ielmehr stellen Gattungen ofene 3steme dar" deren Gattungstradition:Epochen in sich m?glichst homogene Aeitr5umeEpochengren-en an-uer/ennen (-. 2. die 2allade als er-5hlendes Gedicht,au+ elche mehrere Gattungs-uschreiungen -utre8en Augleich erden

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    eitere BHauptgattungen dis/utiert (die Satire ie auch der Essa urdenals 4. oder . Gattung ins Gespr5ch geracht, hin-u /ommen aus heutiger7erspe/ti6e eta die Gruppen der dida/tischen "e0te -. derGerauchs+ormen, auch enn die moderne und postmoderneLiteraturtheorie gerade den Gattungsegri8 radi/al in )rage gestellt hat

    und durch eine eitaus eniger idealisierende und sstematisierende$u8assung 6on "e0tsorten -u erset-en sucht. $ls literaturgeschichtlicheategorien esit-en die Gattungen aer einen spe-ischen Er/enntnisert,da sie die ommuni/ation 'er estimmte "e0tgruppen erlauen = soun-ureichend diese auch sein mag = und auch historische on6entionenenennen, die ei den Literaturscha8enden, im 2ereich des literarischen9ar/tes und ei den Literaturre-ipienten als sinnsti+tendes Vor6erst5ndnisir/en.(Grne, S. 30)

    Gattungstheorie:8ichtigstes 5roblem der G). war zu allen @eiten die2rage nach der 1nterscheidung und lassi'!ation von Gattungen. Da die

    8ahrnehmung von Ahnlich!eiten" 1nterschieden und sich darausableitenden #inteilungen immer von dem der 8ahrnehmungzugrundeliegenden Den!sstem abh$ngig ist" waren die 5robleme der G).stets au das #ngste mit %hiloso%hischen Grundragen verbunde.?(&'nning S. 4F

    EPiK

    =etzler Le*i!on Literatur C Begrife und De'nitionen C Begr7ndet von G7nther undrmgard 3chwei!le C ,erausgegeben von Dieter Burdor" ort, $usdruc/, Vers3, 7l. #%enI auch: Heldengedicht, Epop?e, Epopeenarrati6e Gro+orm in Versend, die 6on /olle/ti6 edeutsamen "aten der Vergangenheit

    5hlt

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    !n aristo/ratischen riegergesellscha+ten +r'her Hoch/ulturen erden an 6erschiedenenKrten der Erde m'ndlich umlau+ende Heldenlieder, die 6on den groen "aten einerheroischeren Vor-eit handeln, in gr?ere Er-5hl-usammenh5nge integriert(Heldendichtung. Das alonische GilgameschMM *Epos (Schri+t+assung ca. 1INN 6.Chr. erichtet 6om amp+ des Helden mit dem Himmelsstier, der )reundscha+t mit En/iduund dessen %nterelts+ahrt soie einer SintOut.

    !n Griechenland ird um die 9itte des I. Jh.s 6. Chr. aus den 6on h?schen S5ngerntradierten Sto8en des troischen Sagen/reises, ohl 6on einem ein-elnen Dichter, derHomer genannt ird, die !liasMM /omponiert. Die Er-5hlung 6om Aorn des $chill, seiner$stinen- im amp+ um "roPa, dem "od seines )reundes 7atro/los und der #ache $chillsan He/tar ird -um Grunduch der aendl5ndischen Literatur. Eine Generation sp5ter+olgt die een+alls unter dem &amen Homers 'erlie+erte KdsseeMM, die mit -ahllosenaenteuerlichen Episoden gespic/te Er-5hlung 6on der Heim/ehr des Kdsseus nach demtroPanischen rieg -u seiner treuen Gattin 7enelope.Der in eiden Epen 6erendete He0ameter ird in der )olge -um epischen Standard6ersder Griechen und lateinischen Literatur. Die eitgehende !n/orporation des-eitgen?ssischen >issens/reises und die Sammlung der rele6anten religi?sen,historischen und geographischen Qerlie+erungen machen die homerischen Epen -u den/ulturellen 2asiste0ten der griechischen ultur. So enthielten die homerischen Epen

    6erschl'sselt alle >eisheit. Sie sind daut -u >eltgedichten er/l5rt -ugleich ist der$nspruch an die Gattung Epi/ +ormuliert,solche >eltgedichte -u erscha8en. !n der )olgeentsteht als reOe/tierte Homer*&achahmung epische unstdichtung (se/und5re Epi/Mer'hmtes 2eispiel da+'r ist die in 9ittelalter und )r'he &eu-eit 5uerstir/ungsm5chtige $eneisMM Vergils (um 6. Chr.. Diese er-5hlt 6on der Landnahmedes O'chtigen "roPaners $eneas in !talien und 6erschmil-t das !rr+ahrtenmoti6 derKdsseeMM mit dem /riegerischen SuPet der !liasMM. $uch dieses Epos ird inseiner #e-eption allegorisch gedeutet und als ompendium aller >eisheit au+ge+asst.

    >ichtig +'r das epische Scha8en des 9ittelalters ist die 6ol/ssprachliche Heldenepi/(er/ das Epos $eneis lie+ert den Gr'ndungsmthos - die

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    Vorgeschichte -ur Gr'ndung der Stadt #om unter Verareitung der mthologischen Sto8eaus den homerischen Epen !lias und Kdssee und urde so -um r?mischen &ationalepos.Die $eneis ist das 6on Vergil au+ der Grundlage +r'herer Qerlie+erungen gestaltete Epos6on der )lucht des $eneas aus dem rennenden "roPa und seinen !rr+ahrten, die ihnschlielich nach Latium +'hren, o er -um Stamm6ater der #?mer ird. Die $eneiser-5hlt also einen der Gr'ndungsmthen des #?mischen #eiches. Das Epos, an dem

    Vergil -ischen T 6. Chr. und seinem "od 1T 6. Chr. areitete, esteht aus -?l+ 2'chernmit insgesamt eta 1N.NNN he0ametrischen Versen.Viele Haupt* und &eenmoti6e, Pa gan-e "e0tpassagen sind eng an Homer angelehnt(eispielseise $eneas im Seesturm und das 2einahe*Ertrin/en des $chilles in einem)luss. Daei geht es Vergil +reilich nicht um loes &achahmen, sondern um/'nstlerischen >ettstreit nicht ohne Grund /ondensiert er die Pe 4 2'cher Homers au+genau -?l+.

    %H&NSONS 'E GES(E | %&N(&!ES 'E GES(&

    =etzler Le*i!on Literatur C Begrife und De'nitionen C Begr7ndet von G7nther undrmgard 3chwei!le C ,erausgegeben von Dieter Burdor"

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    5erson stehen. -/ =it ,eldenlieder verbinden sich traditionell 9orstellungenh+heren 4lters und m7ndlicher om%osition. -/?(2urdor+, S. X1N

    ,eldenlied" $lteste und m7ndl. urzorm der ,eldendichtung und4usgangs%un!t des lit. ,eldene%os" german. e%isch>ballades!e Dichtorm im J.>M. Fh. in loc!eren 3tro%hen von N>J stabreimenden Langzeilen (insges. MK EKK&"im 3til ge!ennzeichnet durch 9erwendung von 2ormeln und #%itheta"5arallelismen und 4ntithesen" in der om%osition durch 9ermeidung e%. Breite"geringe 2igurenzahl" s%runghates @usammenr7c!en der Gi%el%un!te der,andlung meist in 2orm des dramatischen Dialogs als Darstellung des on6i!ts"im nhalt durch 3tofe aus germ. ,eldensage. -/?(Gero 6on >ilpert, S. XX4

    Euro*+ische Heldene*en:

    !n der mittelalterlichen europ5ischer Literatur spielen riege, Liee, Heiratspoliti/und 2rauterung, "ap+er/eit und Ehre, 6or allem aer "reue und Verrat eineesentliche #olle. Diese erden durch religi?se 9oti6e und * seit dem 1. Jh. 6or

    allem in >est und 9itteleuropa = durch ritterlich* h?sche >ert6orstellungen ie"ugend, Aucht, 9ae, 9inne, 7run/ und #itterlich/eit erg5n-t.

    &ichtsdestotrot- entic/elte sich der historische 7ro-ess der epischen Dichtungin Europa sehr unterschiedlich und -eit6erset-t. !n Spanien und 7ortugal ar esnach der echselnden r?mischen, germanischen und araischen * islamischenHerrscha+t erst im Verlau+ der #econYuista (I. = 1. Jh. m?glich, ein einheitlichesVol/ und ?nigreich -u sein (Spanien a 114X, 7ortugal a 11XT. Aumer'hmtesten literarischen >ider/lang der #econYuista urde das HeldeneposRCantar del 9Zo Cid.

    Der amp+ der aus dem S'den 6ordringenden Heiden spielt auch in der

    +ran-?sischen Heldenepi/ eine emer/enserte #olle (R#olandslied, 1N. Jh..

    >eitere sehr e/annte Heldenepi/ in Europa ist:

    England: 2eoul+ (@. Jh. !n stareimenden Lang-eilen und esse0ischemDiale/t geschrieen die 5lteste germanische Heldendichtung es git nurein 9anus/ript aus dem 1N. Jhdt.

    Der "e0t selst stammt 6ermutlich aus dem I. Jhdt. (Genaue $ngaen'er Datierung und [uelle sind aer prolematisch.

    Deutschland: &ielungenlied, 7ar-i6al (1. und 1X. Jh.

    Vergleich #olandslied, &ielungenlied und Cid:

    2eim C!D: &ur geringer -eitlicher $stand -ischen Geschehen und$u+-eichnung, as einen edeutenden %nterschied -u anderenHeldendichtungen ausmacht. Ein eiterer %nterschied ist, dass es hier/einen tragischen $usgang git.$lle drei /5mp+en +'r ihren ?nig und +'r ihr Land, sind treu und streennach Ehre. Die #eligion erscheint nicht als Handlungsmoti6.

    "e0taus-ug &ielungenlied 1I4 = 1IF Handschri+t 2:

    1I4 Do sluoc der herre Si6rit da- al da- 6elt erdo-do sto6 6- dem helme sam 6on renden gro-

    ir ieteder den sinen an dem andern 6ant1I K6ch sluog im her Li6dgast 6il maneg

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    ir ieteders ellen u+ schilden 6aste lac.do heten dar geh6etet ol dri-ec siner man.\ da- im di /oemen, den sig doch Si6rit gean1IF mit drien star/en unden, di er dem /unge

    sluocdurch eine i-e r'nne diu as guot genuoc.da- sert an sinen ec/en raht 6o- nden luotdes muose der /unec Liudegast. han trurigen

    muot.

    1I4Da schlug Herr Sieg+ried -u, dass das gan-e)eld da6on iederhallte. Da sprangen 6onder Hand des Helden aus dem Helm

    +euerrote )un/en ie ei einem gro2rand. Jeder +and am andren eineen'rtigen Gegner.

    1I $uch Herr Luidegast 6erset-te Sieg+ried 6ieempndliche Schl5ge. Jeder lie mit seinra+t den Schild des anderen star/ er-itterEta dreiig Sachsen aren als 2eoachtdahin geritten. $er ehe sie an/amen, hatSieg+ried den Sieg errungen.

    1IFmit drei >unden, die er dem ?nig durch dgl5n-ende, 6or-'gliche #'stung hindurgeschlagen hatte. Die schar+en Schneiddes Schertes lieen 2lut aus den >undOieen. Das rachte ?nig Liudegast schere 2edr5ngnis.

    "e0tausschnitt Cid im amp+, Aeile @1 = @ aus 9ontaner:

    ,-

    Enracan los escudos delant loscoracones,

    aa0an las lancas aueltas de lospendones,

    enclinaron las caras de suso de losar-ones,

    i6anlos +erir de +uertes coracones.

    $ grandes 6o-es llama el Yue en uenora naci]:

    = ^)eridlos, ca6alleros, por amor delCriador^

    ^_o so #u Dia-, el Cid Campeador^ =

    "odos eren en el a- do esta 7eroVermue-,

    tre-ientas lancas son, todas tienen

    pendonessenos moros mataron, todos de senoscolpes

    a la tornada Yue +a-en otros tantos son.

    Sie schultern die Schilde 6or ihren Her-en,

    sie sen/en die Lan-en mit den >impeln,

    sie sen/ten die Gesichter uer die

    Sattelogen,

    sie gingen sie schlagen mit star/en Her-en.

    9it lauter Stimme ru+t, der -u guter Stundegeoren

    urde:

    `Schlagt au+ sie ein, #itter, ei der Liee des

    Schop+ers^

    !ch in #u Dia-, der Cid Campeador^

    $lle schlagen ein in die Schlachtreihe, in der

    sich 7ero

    Vermue- endet,

    es sind dreihundert Lan-en, alle tragen sie

    >impel

    Pe einen 9auren toteten sie, alle mit Pe einem

    Schlag

    und mit dem #uc/angri8, den sie tun, sind es

    noch mal

    so 6iele.

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    ...Heldendichtung und %o/ics:

    Aischen den traditionellen Heldendichtungen und den modernen Comics(Superman b Co. lassen sich etliche 7arallelen nden (%n6erundar/eit,'ermenschliche St5r/e, amp+ mit %ngeheuern ...

    Daei lassen sich aer eden/liche A'ge nden, ie eta die Verherrlichung 6onGealt, Schar-*>ei*9alerei, Gleichset-ung 6on sch?n gut h5sslich ?se,us.

    Au diesem "hema hat Ksald >iener den $u+sat- RDer Geist derSuperheldengeschrieen.

    7rolematisch daei ist sicherlich, dass RHeldentugendenaus archaischen Aeitenein+ach au+ die moderne Aeit 'ertragen erden.

    !n den %S$ git es 'rigens einen Code der Vereinigung der Comic*9aga-ine, der+estlegt, as in Comics 6or/ommen soll -. dar+: A.2. soll der #espe/t 6orKrig/eiten (Eltern, 7oli-ei u.dgl. geahrt leien und das 2?se muss stets estra+terden.

    "rot- aller Gemeinsam/eiten -ischen alten Heldendichtungen und Comics git eseinen esentlichen %nterschied: Helden ie Sieg+ried oder $chill steren let-tlichdoch = Superman nicht. $lte Heldendichtung set-t sich also auch mit negati6enEr+ahrungen und mit dem "od auseinander.

    oderne Heldenlieder. ...

    Friedrich Gottlieb Klopstock, Messias Christoph Martin Wieland, Oberon Johann Wolfgang von Goethe,Hermann und orothea

    Johann Wolfgang von Goethe, !chilleisJohann Wolfgang von Goethe, "einecke Fuchs

    Heinrich Heine,eutschland# $in Winterm%rchen

    L!"E#$"%#:

    &'nning, $nsgar Hrsg.3: 9et-ler Le0i/on: Literatur* und ulturtheorie. . $uOage.Verlag J. 2. Stuttgart. N1X.

    Gr?ne, 9a0imilian: Spanische Literaturissenscha+t. &arr Verlag: "'ingen N1.

    9eid, Vol/er: Sachle0i/on Literatur. Deutscher "aschenuch6erlag. 9'nchen NNN.

    >ilpert, Gero: Sach?rteruch der Literatur. I. $uOage. $l+red r?ner VerlagStuttgart. NN1.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gottlieb_Klopstockhttps://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Martin_Wielandhttps://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethehttps://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethehttps://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_und_Dorotheahttps://de.wikipedia.org/wiki/Achilleus#Goethehttps://de.wikipedia.org/wiki/Reineke_Fuchs_(Goethe)https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heinehttps://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland._Ein_Winterm%C3%A4rchenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland._Ein_Winterm%C3%A4rchenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Martin_Wielandhttps://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethehttps://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_und_Dorotheahttps://de.wikipedia.org/wiki/Achilleus#Goethehttps://de.wikipedia.org/wiki/Reineke_Fuchs_(Goethe)https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Heinehttps://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland._Ein_Winterm%C3%A4rchenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gottlieb_Klopstock
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    2r5uer, #ol+: Dichtung des europ5ischen 9ittelalters. Verlag C.H. 2ec/ 9'nchen

    1TTN.

    Schul-e, %rsula: Das &ielungenlied. 9ittelhochdeutsch = &euhochdeutsch. #eclam

    N11 Stuttgart.

    9ontaner, $lerto und 9illet Victor: Cantar de 9io Cid. $ltspanischeimar

    Spanische Literaturissenscha+t * Eine Ein+'hrung 9a0imilian Gr?ne< #otraud 6on ulessailli >ittschier 9a0 &iemeer Verlag "'ingen 1TTX

    Spanische Literaturissenscha+t * Eine Ein+'hrung 9a0imilian Gr?ne< #otraud 6on ulessaort in 2er'hrung /ommt und seit dem F. Jahrhundert teileise die hochentic/elte ulturder Griechen erlet, hat ei der $usdehnung des #?mischen >eltreiches, nach !talien selst,gr?ten $nteil am #omanisierungspro-e, indem es nicht nur nimmst, sonder auch git.$ns5t-e spanischsprachiger Lri/ er/ennt man in araischen Parcha*"e0ten des 11.Jahrhunderts. Das erste unster/ liegt mit dem Cid*Epos 6or 9itte des 1. Jahrhundert 6or.7rosa eginnt erst im 1X. Jahrhundert.Das 9ittelalter /lingt im 1. Jahrhundert aus, ird such die Entdec/ung $meri/as 6on einerneuen fra agel?st, n5mlich dem WGold-eitalterW.

    Seite 5 | 1.1 Heldenepik und Volksromanzen. Eine Nation verdichte und bedichtet sich

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    Literarische Aeugnisse in spanischer Sprache 6or dem Cid*Epos sind ein poetisches Gedichtaus dem loster San 9illn de la Cogolla (1N.Jhd. soie einige, 1T4I 6on S. 9. Sternentdec/te, ichtige Strophen (/harPas des 11. Jahrhunderts. $er man /ann erst 6om 1.Jahrhundert an 6on einer um+angreicheren, mannig+altigen Literatur in dem neuenromanischen !diom sprechen.$m $n+ang steht, ie -u 2eginn anderer Literaturen der #omania, die Heldenepi/(+ran-?sisch Chansons de gesteMM, spanisch cantares de gestaMM, die seit dem 1T.Jahrhundert intensi6e $u+mer/sam/eit der 7hilologen ndet.!m 9ittelpun/t der )orschungen -ur Heldenepi/ steht die )rage nach dem %rsprungsie ird such "heorien eantortet, elche nur -usammengenommen ein ahres 2ild 6onden /omple0en Entstehungs6orausset-ungen der Epi/ eines Landes geen, das /ontr5reulturtraditionen in sich au+nimmt. Heute neigt man 'eriegend -ur $u8assung 6on G.7aris (1IXT*1TNX, +ran-?sische Heldenepi/ sei +r'her als die spanische -u datieren und au+dem 7ilgereg nach Santiago de Compostela gelangt.Spanische Epen sind >iderspiegelungen eines 'ergrei+enden Gesellscha+ts* undulturempndens und sie gelangen trot- der Verschiedenheit der sie produ-ierenden)a/toren -ur Einheitlich/eit. Gemeint ist der /osmopolisch pol/ulturelle Chara/ter, derdadurch entsteht, dass die anonmen $utoren im Lande umher-iehende WS5ngerW (Puglaressind, elche in ihren "e0ten integrati6 >ir/lich/eit 6erdichten. Da die Epen +'r denm'ndlichen Vortrag gedacht sind, so dass sie einen ommuni/ations* und!n+ormations+un/tion er+'llen, geschieht es, dass die schri+tliche Qerlie+erung sp5rlich undune+riedigend ist: Von 6ielen spanischen Heldenepen git es /eine Handschri+ten ihr !nhaltmuss aus anderen Aeugnissen (-.2. Chroni/en re/onstruiert erden, oder man hat sp5teunder/ ist in drei "eile e-iehungseiseGes5ngeMM (cantares gegliedert.

    1. Cantar del destierro3: Cid ird 6on ?nig $l+ons V!. 6on astilien und Le]n e0iliert(6erannt, eil er "riute der 9auren unterschlagen haen soll. Cid em'ht sich die%ngnade durch tap+ere "aten 6ergessen -u machen. Er ringt Ehe+rau und "?chter inSicherheit, unternimmt mit )reunden, S?ldnern und $enteuern Heer-'ge durch 9aurenland,

    eroert Geiete, macht 2eute, sendet seinem ?nig Geschen/e, um dessen Gunst-ur'c/-ugeinnen.

    . Cantar de las odas3: Cid eroert Valencia es achsen 9acht, #eichtum,2eunderung, as die !n+antin 6on Carri]n, Diego und )ernando Gon-le-, anloc/t, denen erseine "?chter El6ira und Sol -ur Ehe git.

    X. Cantar de la a+renta de Corpes3: Die !n+antin hatten es nur au+ die 2eutesch5t-e desCid agesehen, sie erden ei einem Ge+echt als )eiglinge logestellt in ihrer Eitel/eit6erlet-t, r5chen sie sich: !m Eichenald ei Corps misshandeln sie ihre Ehe+rauen(a+renta2eleidigung. $u+ den nach "oledo eineru+enen Cortes erden sie -um Duellherausge+ordert, 6erlieren gegen Ge+olgsleute des Cid, erden ge5chtet. Cid und ?nigs?hnen sich aus, die "?chter erden !n+antin 6on &a6arra und $rag]n heiraten.

    Dem Cid ha+tet etas #auhes, %n6ollendetes, %n/'nstlerisches an,as den 2lic/ 6om

    dichterischen fueren -um Dargestellten endet,Das Epos ist Spaniens erster 2eitrag -um #ealismus, in dessen Aeichen der gr?te "eil seinesSchri+ttums steht.Die )iguren sind in chara/terlicher omple0it5t und pschologischer "ie+er er+atEs git Dis/repan-en -ischen leinadel (6ertreten durch den um 7restige /5mp+enden Cidund dem au+ Sachmittel angeiesenen 9onarchen, -ischen dem ald ohlhaenden Cidund dem 6erarmten $dels/reis der !n+antin.Der Cid ist mutiger Streiter +'r ?nig, Vaterland, Christentum, der $ner/ennung seinem2esit- 6erdan/t.

    Der $utor er+asst die So-io?/onomie einer /apitalorientierten Heldengesellscha+t.

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    Der Cid ist !dealist, aer eenso treuer Ehemann, 6orsorgender Vater, der seine )amilie inSicherheit ringt, e6or er in den amp+ -ieht, die "?chter gut 6erheiratet sehen ill.Das Epos tr5gt A'ge eines 'rgerlichen #ealismus, ist #epli/ au+ Pene sicher mehr im 2ereich6on 7hantasien und !dealen eegende Epen )ran/reichs.Das Heldenepos macht is -um &iedergang im 1. Jahrhundert /omple0e Entic/lungendurch, die 9ennde- 7edal in 6ier 7hasen gliedert.9ennde- 7edal ar ein spanischer 7hilologe und Histori/er, der sich Yuasi sein gan-esLeen lang mit dem Heldenepos des Cids esch5+tigte. (S. I

    1. E&"S"EH%&G: et. 1N. Jahrhundert is 114N, dem unge+5hren $+assungsPahr des Cides erden Epen /'r-erer %m+angs (ca. NN * FNN Verse geschrieenAentralguren sind #odrigo DZa- (Cid oder andere heldenha+te spanische Gestaltenam Ende dieser 7eriode sind +ran-?sische EinO'sse -u eoachten.

    . #E!)E %&D 2LQ"E: 6on 114N is 1XF EntstehungsPahr des Chronicon mundiMM6on Lucas de ", dem ersten spanischen Geschichtsschreier, der cantares de gestaals historische [uellen enut-t Epen erden allgemein l5nger (Cid, man /anneitgehende +ran-?sische EinO'sse ausmachen, oohl auch spanische "hemenehandelt erden.

    X. 7#KS$ $D$7"$"!K&E& %&D %9$#2E!"%&GE&: 6on 1XF is 9itte 14. JahrhundertEpi/ geht teileise in 7rosa 'er, 6erliert urspr'ngliche )un/tion und Eigenart alsspe-ische Gattung.4. AE#)$LL: 9itte 14. Jahrhundert is . H5l+te 1. Jahrhundert eine neueGesellscha+tsstru/tur und Hinendung -u anderen dichterischen )ormen lassen das!nteresse an langen Epen erl?schen sie l?sen sich -um "eil in )ragmente mit -entralenEpisoden au+, elche als #oman-en eiterleen.

    Seit dem 1. Jahrhundert esch5+tigt man sich auch in l?stern mit der $+assung 6on Epen.jjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjj

    3%anische Literaturwissenschat > #ine #in7hrungC =a*imilian Gr+neO ;otraud von ulessaO2ran! ;eiserC N. 4u6age C narr 9erlagGattung EpikSeite 1XWEpi/W 6om >ort her&5hern ir uns der Epi/ 6om 2egri8sursprung her, so nden ir das Epos (span. epopea,cantar de gesta als Grund+orm der Epi/. !n der "at ist das Epos nicht nur die 5lteste, sondernauch lange Aeit die prestigetr5chtigste )orm der europ5ischen Literatur. Es handelt sichhierei um eine +'r den m'ndlichen Vortrag estimmte Verser-5hlung 6on etr5chtlicherL5ngedie Heldentaten 6on nationalhistorischer und *mthischer 2edeutung schildert.Das erste und -ugleich er'hmteste anti/e 2eispiel ist die Kdssee Homers.Das ichtigste altspanische Epos ist der Cantar de mio Cid -. 7oems de mio Cid.Die 2egri8e W7oemsW und WCantarW lassen ereits er/ennen, dass noch im 9ittelalter dieGattungsgren-en -ischen Epi/ und Lri/ nicht schar+ ge-ogen urden. Das >er/ entstandin der -eiten H5l+te des 1. Jahrhundert und steht im historischen onte0t der maurischenHerrscha+t au+ der ierischen Halinsel und der christlichen #'c/eroerung (#econYuista.

    Es schildert den siegreichen amp+ des christlichen Heer+'hrers #odrigo DZa- de Vi6at, einerhistorisch eindeutig elegten )igur (1N4X*1NTT, die allerdings ohne die literarischeStilisierung ohl nicht -um &ationalhelden Spaniens schlechthin h5tte erden /?nnen, dem-ahlreiche eitere * auch auerspanische * Dichtungen geidmet sind. -.2. "ragi/om?die Le Cid6on 7. CorneilleDie esondere #olle des Cantar de mio Cid liegt auch in seiner /on/urren-losen Stellunginnerhal der Gattung * lediglich -ei eitere /astilische Epen sind ruchst'c/ha+t'erlie+ert.jjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjj

  • 7/25/2019 Heldenepos

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    Geschichte der s%anischen Literatur C er/ um 114N, 6ier-ig Jahre nach dem "od des Helden, 6er+asst. Heute scheint sichdie $u8assung allgemein durchgeset-t -u haen, dass der $utor ein egnadetet 9ann, einJurist oder leri/er aus 2urgos ar, der -u 2eginn des 1X. Jh.s. schrie>ie die +ran-?sischen Epenhelden ist der 7oems de 9io Cid in anisosllaischen Versen (mit9ittel-5sur, meist -ischen 1 und 1F Silen geschrieen, die -u asso-iierenden Laien(Strophen mit unterschiedlicher Vers-ahl -usammenge+asst erdenSeite ICid unterscheidet sich in mancher Hinsicht 6on anderen mittelalterlichen HeldenepenEr ist /ein !dealist oder )anati/er, sondern ein /'hl /al/ulierender #ealpoliti/er und er eium die 2edeutung des Geldes, das im 7oems de 9io Cit eine unge?hnlich ichtige #ollespielt.

    jjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjjj3%anische Literaturgeschichte C ,ans>F+rg eusch$er (,rsg.& C R. a!tualisierte underweiterte 4u6age C 9erlag F.B. =etzler C 3tuttgart 8eimarDie frhen Werke der spanischen LiteraturSeite 4Das altspanische Epos: der Cantar de 9Zo Cid>ie die +ran-?sische hat auch die spanische Literatur des 9ittelalters eine Heldenepi/ge/annt, l5ngere, in aller #egel anonme Versdichtungen, in deren 9ittelpun/t die groenGestalten und Ereignisse der nationalen Geschichte standen.Diese Epen urden 6on pro+essionellen Spielleuten (Puglares unter musi/alischer 2egleitungeinem -ahlenden 7uli/um 6orgetragen, dem gegen'er sie unterhaltende, aer auchdurchaus hand+este propagandistische )un/tionen haen /onnten.Von der gesamten spanischen mittelalterlichen Heldenepi/, den cantares de gesta, istleidlich ein Epos in (+ast 6ollst5ndiger )orm 'erlie+ert, der Cantar de 9Zo Cid.

    Der Held des Epos!n der heroischen 7haseM der spanischen Geschichte ist der historische Cid -u sehen, derim Cantar -usammen mit seinem gan-en %m+eld mit erstaunlicher historischer "reuedargestellt ird. 9ennde- 7idal hat da+'r den 2egri8 der Histori-it5t (historicidad6erendet. Au dieser Histori-it5t geh?rt nicht nur die genaue geographische >iedergaeseiner ein-elnen riegs-'ge und die &ennung seiner >egge+5hrten, die mit enigen$usnahmen auch in nicht*/tionalen, historischen [uellen elegt sind.Das Epos -eigt den Cid nicht als Vor/5mp+er eines aggressi6en Christentums. Der historischeCid ar )reund und Ver'ndeter des maurischen ?nigs 6on Aarago-a, in dessen $u+trag erdie christlichen Heere 6on $rag]n und des m5chtigen Gra+en 6on 2arcelona e/5mp+te. Soist Cid -ar als Standartentr5ger seines ?nigs in die 9acht/5mp+e au+ der7ren5enhalinsel 6eric/elt, doch erscheint im Cantar nirgends die #eligion als 9oti6 seinesHandelns.

    Dies sind 6ielmehr das Streen nach gananciasMM, nach 2eute, 'er die im gan-en Eposimmer ieder detailliert erichtet ird, und das Streen nach Ehre, omit allerdings h5ugauch nur materieller Geinn gemeint ist. So erden die ge+angengenommen 9auren ehergeinnringend 6er/au+t als e/ehrt oder als Glauens+einde get?tet. Der Cantar ist auch+rei 6on $ntisemitismus.Das Epos schliet mit dem Hineis, dass durch die Hoch-eiten der "?chter, der Cid -umVerandten der spanischen ?nige ird.

    Dieser Handlungs6erlau+ macht das $nliegen des Epos deutlich. Es -eigt, ie ein $ngeh?rigerdes niederen $dels, ein ein+acher in+an-]n, -ar com Ho+ und 6om Hochadel 6erleumdet undins %ngl'c/ gest'r-t erden /onnte, ie er aer doch au+grund eigener "'chtig/eit und in

  • 7/25/2019 Heldenepos

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    6?lliger Loalit5t -um ?nig -u Er+olg gelangen /onnte und so -ur eigentlichen St't-e des?nigtums urde.

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    #odrigo Dia-, genannt El Cid, ar ein /astilischer #itter des 11. Jahrhunderts, der in Spanienals 2e+reier des Vaterlands 6on den maurischen !n6asoren is heute als &ationalheld 6erehrtird.El Cid ist heute 6or allem e/annt +'r die #'c/eroerung des )'rstentum Valencias aus denH5nden der $raer. El Cid urde -ur Heldengur im 2e+reiungs/amp+. El Cid machte sich Aeitseines Leens durch seine unglauliche Durchset-ungs/ra+t, seine Aei/amp+st5r/e unddurch sein ta/tisches Geschic/ einen &amen und aute einen 9thos um seine 7erson au+,die is heute anh5lt. Er ist gilt als Held des 2e+reiungs/amp+es.