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Sitzungsberichte. 369 2. Bezeichnung n~ch geographischem Ursprung, wobei dieser zum Gatttmgsbegriff geworden ist (z. B. Edamer, Camembert); 3. Bezeichnung naeh Herste]]ungsart (z. B. Bel Paese, Port Salut). Die Bezeichnung hat nach der Fabrikationsart des Ursprungslandes zu erfolgen. b) Aus hygienischen Griinden wird eine Pazteurisierung der Kigsereimilch fiir K~se mit kurzer Reifungszeit empfohlen. Eine allgemeine Pasteurisierung ist unerwiinscht, da hiermit die spezi- fischen und ortsgebundenen Charakteristika verloren gehen. c) Die auf dem I(ongret~ in Rom yon 17 L~ndern angenommenen Analysenvorschri]ten sollen grundsgtzlich welter gelten, jedoch so]] auch der Kontakt mit solchen L~ndern aufge- nommen werden, die de]: Konvention yon Rom nicht beigetreten sind (z. B. USA.). d) Beider internaticnalen De/inition yon Schmelzkiise so]] es in Zukunft start ,,Zusatz yon gewissen Emulsionsmitteln", ,,mit odor ohne Zusatz yon Emulsionsmitteln" heil~en. Die Gewichtsbezeichnung auf der Verpackung hat sich auf das 1Nettogewicht zu beziehen. Die ob]igatorische Gewichtsangabe auf den Einzelportionen soil durch ~undfrage bei den ein- zelnen tterstellungs]~ndern eventue]] eingefiihrt werden. Kommission Iiir ~Iilchpulver. a) Die bisher als Standardmethode zur Analyse von Troekenmilch anerkannte Methode v(m GroBbritannien so]] einer Revision unterzogen werden. Vorschlgge zur Ab~nderung sind dem Sekretariat in Bi'fissel einzureichen. b) Der Qualittitsstandard tier Voll- und' Magermilehpulver wurde getrelmt ffir industrie]le Grol]packung und konsumfertige Kleinpackung festgelegt. (Fottgehaltsminimumffir industrielles Vo]]milchloulver 24 %, fl/tr konsumfertiges Vollmilchpulver 26 % ; ~¢Vassergeha]tsmaximum fiir ersteres 5%, fiir ]etzteres 4%.) c) Die Fr~ge der Angabe der Verdi~nnung mit Wasser ~ur Herste]]ung einer l~ormalmflch au/ der Verpackung sowie die eines Zusatzes yon Alkalien sol[ yon 1V[itgliedern der Itommission geprfift und dem ngchsten Kongrel~ zur Behandlung vorgelegt werden. d) Die an 1Kilchputver zu ste]]enden ba~teriologischen 7£orderungen einschlieBlich der Prfifungs- methoden sollen durch Beauftragte bis zum n~chsten Kongrel~ untersucht werden. e) Die JBestimmung der L6slichkeit yon MilchTu~ver so]] nach der in GroBbritannien fib]ichen Methode vorgenommen werden. f) Um eine Methode zur Bestimmung des spezif. Gew. yon Milchpulver festlegen zu kSnnen, bitter das Sekretariat des Weltverbandes um entsprechende Unterlagen. Kommission zur ~ereinheiflichung der Analysenmelhoden fiir 1)Iilch und Milchprodukte. Grundsgtzlich sollen nur ffir den internationalen Handel bedeutsame Analysenmethoden stundardisiert werden. ])it Priifung we~terer hiethoden sol] mehr informatorischen Charakter ~ragen, (Aufgaben der ]~[ommission sind u. a. die Standardisierung der Bestimmung der L~b- stgrke yon Labprgloaraten und die Priifung des Phosphatase-Testes zur Kontrolle der Milch- pasteurisierung.) Kommission Iiir hygienische Gewinnung und Kontrolle der l~Iileh. In ttinbliek auf die anlaBlich des 12. Internationalen Milchwirtschaftskongresses in S~ock- holm (1949) zu behande]nden Fragen win'de beschlossen, yon den verschiedenen L~indern Angaben zu den unten angefiihrten Punkten zu sammeln, die in Form eines Berichtes dem Kongre~ Ms Diskussionsgrundlage dienen sol]on. a) EinfluB der Milchvielfffitterung auf Zusammensetzung und Qualit~t der Milch. b) Das Melken (einschl. ~ielkmaschine) und die Behandlung der Milch bis zur Ab]ieferung an die Mo]]~erei. c) Die Bezahlung der Milch nach Gehalt und Qua]it~t beider Ablieferung an die Molkerei. d) Mal3nahmen der Milchwirtschaft zur Bek~mlofung yon Infektionskrankheiten der Milch- tiere. " ~ W. Eich (Mfinchen)L IIerbsttagung des Verbandes groSst~dtischer Milchversorgungsbetriebe e.V. (l]iisseldor D in Kiel yore t3. his 15. Oktober 1948. Direktor Sc~m~, tier die zahh'eichen G~ste, unter ihnen Ministeria]direktor Dr. W~c~En, Ministerialrat Pm~R, Vertreter tier BehSrden, Universit~en, Forschungs- und Untersuchungs- anstalten sowie landw~rtschaft]icher Organisationen, milehwirtsehaftlicher Faehverbgnde, Molkereisehulen und tier Industrie begriil~te, betonte, dal~ die Wahl des Thomas ,,]-Iygiene und Qualit~tsforschung" ffir die Kie]er Herbsttagung im FIinblick auf die dutch den K_rieg geschaffenen, nieht immer vorbildlichen Verh~ltnisse, getroffen worden sei. Zusammengeste!ltnach Angaben in der Sfiddtsch. Molkerei-Ztg. 69, 2. Umsehlagseite (1948).*

Herbsttagung des Verbandes großstädtischer Milchversorgungsbetriebe e. V. (Düsseldorf) in Kiel

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Sitzungsberichte. 369

2. Bezeichnung n~ch geographischem Ursprung, wobei dieser zum Gatttmgsbegriff geworden ist (z. B. Edamer, Camembert); 3. Bezeichnung naeh Herste]]ungsart (z. B. Bel Paese, Port Salut). Die Bezeichnung hat nach der Fabrikationsart des Ursprungslandes zu erfolgen.

b) Aus hygienischen Griinden wird eine Pazteurisierung der Kigsereimilch fiir K~se mit kurzer Reifungszeit empfohlen. Eine allgemeine Pasteurisierung ist unerwiinscht, da hiermit die spezi- fischen und ortsgebundenen Charakteristika verloren gehen.

c) Die auf dem I(ongret~ in Rom yon 17 L~ndern angenommenen Analysenvorschri]ten sollen grundsgtzlich welter gelten, jedoch so]] auch der Kontakt mit solchen L~ndern aufge- nommen werden, die de]: Konvention yon Rom nicht beigetreten sind (z. B. USA.).

d) Beider internaticnalen De/inition yon Schmelzkiise so]] es in Zukunft start ,,Zusatz yon gewissen Emulsionsmitteln", ,,mit odor ohne Zusatz yon Emulsionsmitteln" heil~en.

Die Gewichtsbezeichnung auf der Verpackung hat sich auf das 1Nettogewicht zu beziehen. Die ob]igatorische Gewichtsangabe auf den Einzelportionen soil durch ~undfrage bei den ein- zelnen tterstellungs]~ndern eventue]] eingefiihrt werden.

Kommission Iiir ~Iilchpulver. a) Die bisher als Standardmethode zur Analyse von Troekenmilch anerkannte Methode v(m

GroBbritannien so]] einer Revision unterzogen werden. Vorschlgge zur Ab~nderung sind dem Sekretariat in Bi'fissel einzureichen.

b) Der Qualittitsstandard tier Voll- und' Magermilehpulver wurde getrelmt ffir industrie]le Grol]packung und konsumfertige Kleinpackung festgelegt. (Fottgehaltsminimum ffir industrielles Vo]]milchloulver 24 %, fl/tr konsumfertiges Vollmilchpulver 26 % ; ~¢Vassergeha]tsmaximum fiir ersteres 5%, fiir ]etzteres 4%.)

c) Die Fr~ge der Angabe der Verdi~nnung mit Wasser ~ur Herste]]ung einer l~ormalmflch au/ der Verpackung sowie die eines Zusatzes yon Alkalien sol[ yon 1V[itgliedern der Itommission geprfift und dem ngchsten Kongrel~ zur Behandlung vorgelegt werden.

d) Die an 1Kilchputver zu ste]]enden ba~teriologischen 7£orderungen einschlieBlich der Prfifungs- methoden sollen durch Beauftragte bis zum n~chsten Kongrel~ untersucht werden.

e) Die JBestimmung der L6slichkeit yon MilchTu~ver so]] nach der in GroBbritannien fib]ichen Methode vorgenommen werden.

f) Um eine Methode zur Bestimmung des spezif. Gew. yon Milchpulver festlegen zu kSnnen, bitter das Sekretariat des Weltverbandes um entsprechende Unterlagen.

Kommission zur ~ereinheiflichung der Analysenmelhoden fiir 1)Iilch und Milchprodukte. Grundsgtzlich sollen nur ffir den internationalen Handel bedeutsame Analysenmethoden

stundardisiert werden. ])it Priifung we~terer hiethoden sol] mehr informatorischen Charakter ~ragen, (Aufgaben der ]~[ommission sind u. a. die Standardisierung der Bestimmung der L~b- stgrke yon Labprgloaraten und die Priifung des Phosphatase-Testes zur Kontrolle der Milch- pasteurisierung.)

Kommission Iiir hygienische Gewinnung und Kontrolle der l~Iileh. In ttinbliek auf die anlaBlich des 12. Internationalen Milchwirtschaftskongresses in S~ock-

holm (1949) zu behande]nden Fragen win'de beschlossen, yon den verschiedenen L~indern Angaben zu den unten angefiihrten Punkten zu sammeln, die in Form eines Berichtes dem Kongre~ Ms Diskussionsgrundlage dienen sol]on.

a) EinfluB der Milchvielfffitterung auf Zusammensetzung und Qualit~t der Milch. b) Das Melken (einschl. ~ielkmaschine) und die Behandlung der Milch bis zur Ab]ieferung

an die Mo]]~erei. c) Die Bezahlung der Milch nach Gehalt und Qua]it~t beider Ablieferung an die Molkerei. d) Mal3nahmen der Milchwirtschaft zur Bek~mlofung yon Infektionskrankheiten der Milch-

tiere. " ~ W. Eich (Mfinchen)L

IIerbsttagung des Verbandes groSst~dtischer Milchversorgungsbetriebe e.V. (l]iisseldor D in Kiel

yore t3. his 15. Oktober 1948.

Direktor S c ~ m ~ , tier die zahh'eichen G~ste, unter ihnen Ministeria]direktor Dr. W~c~En, Ministerialrat Pm~R, Vertreter tier BehSrden, Universit~en, Forschungs- und Untersuchungs- anstalten sowie landw~rtschaft]icher Organisationen, milehwirtsehaftlicher Faehverbgnde, Molkereisehulen und tier Industrie begriil~te, betonte, dal~ die Wahl des Thomas ,,]-Iygiene und Q u a l i t ~ t s f o r s c h u n g " ffir die Kie]er Herbsttagung im FIinblick auf die dutch den K_rieg geschaffenen, nieht immer vorbildlichen Verh~ltnisse, getroffen worden sei.

Zusammengeste!lt nach Angaben in der Sfiddtsch. Molkerei-Ztg. 69, 2. Umsehlagseite (1948).*

370 Sitzungsberichte.

Prof. Dr. M. SEELEMANN (Direktor des Instituts fur Milchhygiene der Forschungsanstal$ fur Milchwirtschaft, Kiel) sprach uber ,,&filchhygiene und Milchwirtschaft". Er hob die Bedeutung der Milchhygiene innerhalb der gesamten Hygiene hervor und wies auf die im Interesse der Land- und Milchwirtschaft sowie der Tierzucht noch zu leistende For~chungsarbeit hin. Der Gesundheitszustand der Milchkiihe habe im Vordergrund der Beobachtungen zu stehen. An Seuchen seien besonders die Euterentziindung, die Bang-Infektion und die Tuberkulose des Rindes zu beobachten. Bei dey Heilung des gelben Galtes habe sich Penicillin bewahrt, und das seuchenhafte Verkalben lasse sich durch ein Schutzimpfverfahren tilgen. GriiRere Schwierig- keiten bereite immer noch die Bekamvfune der Tuberkulose. bei der sich Deutschland eeeemuber dem Ausland noch sehr im ~iickstandiefigde. ZunLchst seien die tuberkulosefreien ~ & g n d e zu ermitteln und zu reeistrieren und durch amtliche Mafinahmen vor Infektion zu schiitzen. Schwie- riger sei die ~ e k ~ m p f u n ~ der Tuberkulose in verseuchten Herden, in denen es nur mit grol3ten wirtschaftlichen und zuchterischen Verlusten an wertvopen Tieren moglich sein wiirde, die Tuber- kulose durch Ausmerzungen und Abschlachtungen allmahlich zu tilgen. Um solche Verluste weitgehend einzuschranken, laufen im erwahnten Institut in Kiel Versuche zur Erprobung eines geeigneten Schutzverfahrens, das moglichst schon bei jungen Kalbern angewendet werden soll. Um die Gesundung der Viehbestande zu beschleunigen, setzte sich der Redner fiir die Qualitats- bezahlung der Milch unter Beriicksichtigung des Gesundheitszustandes der Milchkuhe ein. Den Molkereien fiihrte er ihre Verantwortung besonders im Hinblick auf die Einhaltung de? gesetzlichen Bestimmungen iiber die M~lchpasteurisierung vor Augen.

Privatdozent Dr. med. WUSTENBERG (Hygienisches Institut des Ruhrgebietes, Gelsenkirchen) sprach uber ,,Milchhygiene in den GroOstLdten". Er wies auf die grofie Bedeutung der Milch als Volksnahrungsmittel hin und auf den Wert der Pasteurisierurig auf dem Gebiet der Milchhygiene. Zur Vermeidung von Sekundarinfektionen der Milch auf dem Wege zum Ver- braucher seien die hygienischen Mafinahmen, wie sie im Milchgesetz verankert sind, streng zu beachten.

Direktor ZEILER (Sudd. Versuchs- und Forschungsanstalt fur Milchwirtschaft,Weihenstephan) nahm zu dem Thema ,,ZeitgemaOe Qualitatsforschung" Stellung und machte die Ver- haltnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit (Mangel an geschultem Melkpersonal, Verschlechterung der Futterbasis, geaen Krankheiten anfallines Milchvieh. fehlende Geratschaften fur Viehoflege, fiir Gewinnung ~Yndv~ehandlung der Milch, hangelnde ~ e i n i g u n ~ s - und ~esinf~ktionsmittei us;.) fur die starke Minderung der Mennenleistun~ an Milch sowie der Qualitat verantwortlich. rEine adsfiihrliche ~iedergabgdieses Vot%rages erfglgte in der Siiddtseh. ~olkerei-ztg. 67,454 (1648)l.

A4aOlichder Mitgliederversammlungam 15. Oktober gab der Geschtiftsfuhrer D~.LENZE einen Uberblick uber die Arbeit des Verbandes, der bis zu der Kieler Tagung 76 Mitglieder zablte. Der Verband befaBh sich u. a. mit der Frage der Milchvitaminisierung, er vertiefte die Beziehun- gen zd den Forschungsanstalten und. der VEL'F in Frankfurt a. M, und wirkte beratend beim ErlaD von Gesetzen und Verordnungen mit.

Bei der Neuwahl des Vors tandes wurden Direktor SCHIRMER (Dusseldorf) zum Prasi- denten, Direktor Dr. SATZLER (Karlsruhe) zum stellvertretenden Prasidenten und Rechtsanwalt Dr. LENZE (Dusseldorf) zum gesch'5iftsfiihrenden Vorstandsmitglied gewahlt. Ferner wurden einVerwaltungsratundAusschiissefur arbeitsrechtl iche Fragen, Vitaminisierung, Preisfragen, Milchspezialitaten, Werbung und Reklame und Marktgemeinschaf- t e n gebildet. 3

Bei einem am 15. Oktober abgehaltenen Meinungsaustausch, dm unter dem Leitgedanken ,,Hygiene und Quali tat" stand, trat Prof. D~.ROMINCER (Direktor der Universitkts-Kinder- klinik Kiel) fiir eine Verabreichung von Vorzugsmilch tuberkulosefreier Herden rEn Sauglinge ein und forderte fiir Sauglinge bis zu 6 Monaten eine normale und keine auf einen Fettgehalt von 2,5 % eingestellte Milch, wobei er betonte, daO es weniger auf,den absoluten Fettgehalt, als viel- mehr auf die Fettbegleitstoffe ankomme.

Auch Veterinarrat WILLIES Pinneberg) forderte die Ausgabe yon Vollmilch sowie eine genaue Einhaltung des Milchgesetzes. b berarzt Dr. MULLER (Kiel) sieht besonders in der mangelhaften Einrichtung des Kleinhandels sowie in den komplizierten Transportwegen eine Gefahr fiir die Hygiene der Milchversorgung. Er lehnte die Trockenmilch als nicht naturgemafle Nahrung ab und schlug fur die Versorgung der Kinder eine Sauerung der Vollmilch mit amchliefiender Homo- genisierung und Abfiillung in Flaschen vor.

Prof. Dr. MOHR (Kiel) forderte die Kinderarzte auf, klare Anhaltspunkte fur die Be s cha f f en - heit einer einwandfreien Kindermilch zu geben. Schon der naturliche Fettgehalt der Milcfi, z. B. bei Niederungs- und H6henvieh, weise Unterschiede auf. - Die Hygiene der Milch- versorgung scheitere meist am Verbraucher selbst. Fiir eine Milchversorgung mit Rohmilch fehlen die Voraussetzungen.

Sitzungsberichte. 371 - Die Versammlqg faate ansdilieSend eine ~ n t s c v e & n ~ zur Weiterleitung an die zustiindigen

amtlichen Stellen, in der die Wiedereinfiihruna einer ..wahren Vollmilch" f u r Kinder bis - zu 6 Monaten beantragt wird.

Eine weitere EntschlieBune befal3te sich mit der Beschaffune von Molkereimaschinen und -geraten und f orderte dye Bereitstellung von ~o~derkontinienten an Rohstoffen fiir die einschliigige Industrie.

AbschlieBend wurde zur Verpaokungsfrage f u r Bu t t e r Stellung genommen, wobei Direktor WOLTERS (Oberhausen) auf den hoheren Preis der Aluminiumfolie gegenuber Pergament (5-7 Pf. je kg Butter) aufmerksam machte. Prof. Mom wies darauf hin, daB es nicht uletzt auf eine geeignete Unterlage, d. h. Ka.schierung dieser Polien ankame, aoriiber z. Z. bnter- suchungen im Gange seien.

Von Prlisident SCHIRMER wurde die Versammlung mit einem Dank an die Versuchs- und Forschungsanstalt fiir Milchwirtschaft in Kiel abgescblossen. W. Eich (Miinchen)l.

OfPioe International du Cacao et du Chocolat. Expertenkonferenz in London

vom 12. bis 13. September 1948.

Die Tagung fand erstmals seit 1939 statt. Sie galt vor allem der Standardisierung der Untersuchungsmethoden von Kakao und Schokolade. Folgende Bestimmungs- methoden wurden festgelegt :

a) Bestimmung der Feuchtigkeit durch Trocknen einer Probe von 5 g bei 102-105° C bis zur Gewichtskonstanz.

b) Fstimmung des Aschegehalte~ durch Giiihen einer Probe von 5 g im Platin- oder Por- zellantiegel bei Rotglut, bis die Asche keine Versnderung mehr zeigt und beim Abkiihlen weil3 oder grau erscheint.

C) Gesamtalkalitli-t der Ascke durch LiSsen der Asche in heiljem Wasser unter Zusatz von 10 cm3 $2-ECCloder -H,SO, und Aufkochen, sowie anschlieljendes Zuriicktitrieren mit 11110-NaOH. Alkalitat des wasserlijslichen und wasserunlijslichen Ascheanteils. - d) Bestimmung des Fettgehaltes in Kakao, Schokolade und Milchpulver durch AufschluB mit 4 n-Salzsaure und anschlieOende Extraktion im Soxhletapparat mit Petrolather, dessen Siedepunkt nicht uber 60' C sein soll. Dieser Aufschld ist vor allem notwendig bei der Analyse von Kakaomasse, Milchpulver und Milchsehokolade. Der heiIje SalzsB;ureaufscbluB hat bei der Kakaomasse zur Folge, daO die Zellbestandteile des Kakaos zerstijrt werden und dadurch das Fett frei wird und vollstandig extrahiert werden kann. Beim Milchpulver wird das fettum- schlieljende Protein und Casein zerstbrt und dadurch die volle Erfassung des tatslchlichen Fettgehaltes ermoglicht.

Weiter wurden vorkiufig mgenommen unter gleichzeitiger Ausschreibung einer genauen Nachpriifung der Methoden:

e) Die Bestimmung vonzucker (Saccharose undhctose), wobei auf Grund der verschiedenen Vergleichsanalysen der Experten auf die FEHLINGBC~~ Methode wegen ungenugender Genauigkeit verzichtet werden muBte und diejenige nach LUFF-SCHOEL gewiihlt m d e .

f ) Berechnung des Milchpulvergehaltes in Milchschokolade aus dem ermittelten Lactosegehalt. Die genauen Angaben uber die einzelnen strittigen Untersuchungsmethoden wurden 1939

vom Office International in BuU. off. Office int. Cacao Chocolat 9, 47 (1939) verijffentlicht. Auf die Originalarbeit mulj verwiesen werden.

Noch keine Einigkeit besteht iiber Bestimmungsmethoden fiir Lecithin, Casein und Schalen- anteile.

Im Laufe der Verhandlungen wurde darauf verwiesen, da13 in einigen Lindern, so in der Schweiz (Schweiz. Lebensmittelbuch) bestimmte Untersuchungsvorschriften fiir Kakao und Schokolade vorgeschrieben iind. Es wurde als notwendig efachtet, entweder mit den beteiligten offiziellen Stellen iiber die zwecktnii@igsten Verfahren in Verhandlung einzutreten oder die von der Expertenkonferenz in Vorschlag zu bdngenden Verfahren den offiziellen Methoden genau anzupassen.

Die weiteren Verhandlungen betrafen die Schaffung eines internationalen Randelsindex fiir Rohkakao. Es wurde bereits 1939 ein im Bull. off. Office int. Caca~ Chocolat 9, 327 (1939) wiedergegebenes Bewertungsschema aufgestellt, das die Bohnendicke, die BohnenlLnge, den Anteil schimmliger Bohnen, den Mottenbefall, Fremdbestandteile, schliffige Bohnen, Bohnen- bruchstucke, Bowie die Anzahl gekeimter Bohnen, ferner Ceru~h und Farbe beriicksichtigt.

- Zusammengestellt nach Angaben in der Siiddtsch. MoIkerei-Ztg. 69, 435 (1948).