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Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik Hermann Kees. (21. Dezember 1886 bis 7. Februar 1964) Author(s): Hellmut Brunner Source: Archiv für Orientforschung, 21. Bd. (1966), pp. 271-272 Published by: Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41637706 . Accessed: 15/06/2014 16:08 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Archiv für Orientforschung. http://www.jstor.org This content downloaded from 185.2.32.49 on Sun, 15 Jun 2014 16:08:04 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Hermann Kees. (21. Dezember 1886 bis 7. Februar 1964)

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Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für Orientalistik

Hermann Kees. (21. Dezember 1886 bis 7. Februar 1964)Author(s): Hellmut BrunnerSource: Archiv für Orientforschung, 21. Bd. (1966), pp. 271-272Published by: Archiv für Orientforschung (AfO)/Institut für OrientalistikStable URL: http://www.jstor.org/stable/41637706 .

Accessed: 15/06/2014 16:08

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Nachrufe auf Uvo Hölscher und Hermann Kees. 271

lockte Hölscher eine neue Feldarbeit: In Assuan versuchte er, die unzureichenden älteren Aufnah- men der Felsgräberanlagen des Alten und Mittleren Reiches durch gültige zu ersetzen, konnte jedoch diese Arbeit nicht mehr vollenden. - Erwähnt seien auch seine heimatgeschichtlichen Archi- tektur-Forschungen in Niedersachsen.

In Uvo Hölscher hat uns der letzte jener Pio- nier-Generation von orientalistisch interessierten Bauforschern verlassen, denen die Orientalistik die Ausbildung einer heute zwar verfeinerten, aber im Grunde unverändert angewandten Methode verdankt.

HellmuLt Brunner.

Hermann Kees.

(21. Dezember 1886 bis 7. Februar 1964)

Hermann Kees hat sein ganzes Leben der Ägyptologie gewidmet. Seine großen Leistungen liegen auf dem Gebiet der Religions-, Familien - und Kulturgeschichte, doch gelten auch überaus fördernde Studien Fragen der Kunst und der Sprache. Die deutsche Ägyptologie wird seinen Verlust nicht leicht ersetzen können.

Geboren in Leipzig, besuchte er die Thomas- Schule, studierte dann in Innsbruck, Göttingen, vor allem aber in München, wo er bei v. Bissing 1911 mit einer Dissertation über den Opfertanz des ägyptischen Königs promovierte. Zwei Jahre nach Kriegsende habilitierte er sich in Freiburg/Br., kehrte aber als Privatdozent gleich danach in seine Vaterstadt zurück. 1924 folgte er einem Ruf auf das Ordinariat der Ägyptologie in Göttingen; dort blieb er auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1952 bis zu seinem Tode wohnen. 1951 bis 1956 war er als Gastprofessor an der Universität Kairo -Ain- Schams tätig. Eine Reihe führender ägyptischer Ägyptologen sind stolz darauf, seine Schüler zu sein.

Die Art seiner Forschungen wird durch eine Weite und eine Beschränkung zugleich charakte- risiert. Einerseits überblickte er die gesamte Hin- terlassenschaft Ägyptens mit einer Genauigkeit, wie sie auch früher nur von wenigen erreicht wer- den konnte. Er verfügte souverän über dies reiche Wissen, ordnete es nach klaren Gesichtspunkten zu einem historischen Bild von überzeugender Gestalt. Allem modernen Suchen nach Hinter- und Untergründen war er abhold, und lieber fragte er nach dem Einkommen einer Priesterstelle oder der Verwandtschaft eines einflußreichen Mannes, als nach den theologischen Spekulationen dieses Ägypters, obwohl ihn auch das beschäftigte. Vor jedem Werten dagegen und erst recht davor, alt- ägyptische Anschauungen zu Fragen unserer Zeit in Beziehung zu setzen, hielt er sich, auch in poli- tisch bewegten Jahren, sorgfältig zurück; solche Betrachtungen hielt er für unerlaubt. Innerhalb

des alten Ägypten interessierte ihn alles - abge- sehen vielleicht von rein grammatischen Proble- men. An den Grenzen des Landes aber hielt er seinen Blick bewußt zurück. Nicht nur, daß er selbst die Beziehungen des Pharaonenreiches zu seiner Umwelt nur am Rande in seine Forschungen aufnahm, auch methodisch sah er sich bewußt nicht bei Nachbardisziplinen um, da er der Mei- nung war, Ägypten könne man nur ägyptisch sehen.

Die Zahl der Standardwerke, die die Wissen- schaft noch für lange Zeit ihm verdanken wird, ist erstaunlich. Mit den beiden Bänden Totenglauben und J enseitsvor Stellungen und Der Götterglaube hat er zwei Gebiete der ägyptischen Religion ent- scheidend gefördert, ja das erste überhaupt erst durch das Schlagen von Pfaden im Dickicht be- tretbar gemacht. Sein Religionsgeschichtliches Lese- buch , Ägypten ist unentbehrliche Quellensamm- lung in zuverlässiger Übersetzung. Kein Ägyptolo- ge, ja kein Orientalist kann an der Kulturgeschichte (im Handbuch der Altertumswissenschaft) vor- beigehen, die Akribie und weiten Blick in echt Keesscher Darstellung vereinigt. Nicht jede Dis- ziplin kann sich eines solchen Werkes rühmen! In seinen späten Jahren spürte er vor allem den großen Familien Ägyptens nach, den Priester- dynastien und ihrer Hauspolitik im 1. Jahrtausend. Diesen Fragen ist sein Werk Das Priestertum im ägyptischen Staat gewidmet, ihnen gilt auch sein letztes Buch, das druckfertig beim Verlag liegt: Es behandelt erneut, nachdem schon zwei, weit-

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272 Naclhinuife auf Hermann Kees und Pierre Laeau.

gehend veraltete Monographien über dasselbe Thema vorliegen, die Hohenpriester des Amun.

Überaus zahlreiche Artikel und größere Auf- sätze sind Fragen der Topographie, besonders der Kulte, aber auch historischen und religiösen In- schriften, Titeln und vielen anderen Einzelfragen gewidmet. Erwähnt sei noch, daß er auch als Her- ausgeber eifrig tätig war: Für zwei Reihen (Unter- suchungen zur Geschichte und Altertumskunde Ägyptens und Problew ,e der Ägyptologie), ein Hand- buch (Handbuch der Orientalistik , Abtlg. Ägypto- logie) zeichnete er verantwortlich, und seit fast dreißig Jahren sorgte er für eine ebenso lebendige wie objektive Berichterstattung aus seiner Wis- senschaft in der Orientalistischen Literatur- Zeitung.

In seinem Unterricht verlangte er viel, bot durch neue Gesichtspunkte ständig Anregung und war besonders durch seine tolerante Haltung gegen- über anderen Betrachtungsweisen beliebt - wenn diese nur den Quellen gegenüber treu blieben. Er hat für weite Gebiete seiner Wissenschaft ein solides Fundament gelegt, das noch lange tragen wird.

Hellmut Brunner.

Pierre Lacau.

(1873 - 1963)

Avec Pierre Lacau a disparu un des maîtres les plus illustres de l'Égyptologie française et sans doute un des derniers égyptologues «complets»: archéologue au contact direct des monuments pendant des dizaines d'années, il fut aussi un philologue hors classe ; ses curiosités se sont portées vers les documents des périodes anciennes comme vers les études coptes, où il s'est parti- culièrement distingué.

Né le 25 novembre 1873 à Brie -Comte -Robert (dans la campagne, si proche de Paris), d'un milieu d'architectes, il fait montre, dès son jeune âge, de cette curiosité quasi-universelle qui sera sa marque; puis à la Facúlté, il s'engage dans des recherches de sciences naturelles, obtient sa licence de philosophie, fréquente l'École des Langues Vivantes.

En 1894, dans la Revue ď Assyriologie (III, 2, p. 49 - 51), il publie Une coupe ď incantation hébraïque . Dès alors, l'éclat de l'enseignement de Gaston Maspero, au Collège de France et à l'École des Hautes-Etudes, l'a enthousiasmé. En 1899, il est nommé pensionnaire de l'Institut Français du Caire. Dès 1901, il fait paraître des Textes de V Ancien Testament en copte sahidique dans le Ree . Trav. XXIII, p. 103-124, et l'année suivante, trois articles sur des sujets hiéroglyphiques ainsi qu'un quatrième consacré à des Notes de phonétique et ď etymologie égyptiennes , sujet qui lui sera particulièrement cher. En 1900, il avait été nommé membre de la Commission Internationale pour la

rédaction du Catalogue Général du Musée du Caire • En 1904 paraît le premier volume des Sarcophages antérieurs au Nouvel Empire; la mise au point de l'édition de ces textes cursifs difficiles révèle son exceptionnelle maîtrise. Parallèlement, il publiait dans Ree. Trav. XXVI-XXXVII (1904-1915), la série des Textes religieux égyptiens , editio princeps des célèbres Textes des sarcophages, qui fut un classique de l'égyptologie jusqu'à la grande édition critique des Coffin Texts par A. de Buck. En 1909 sortit le premier fascicule des Stèles du Nouvel Empire , dont le second ne devait voir le jour qu'en 1926 et le troisième en 1957.

Il est impossible de suivre ici en détail une carrière qui se développe sur plus de soixante années, chargée des plus lourdes responsabilités: direction de l'Institut Français d'Archéologie Orientale (1912 - 1914), direction générale du Service des Antiquités (1914-1936, les années de la grande guerre étant passées pour une grande partie aux armées où P. Lacau eut une conduite héroïque), chaire du Collège de France (1938 - 1947).

Toute sa vie - et ses postes en Égypte même lui en fournissaient magnifiquement la possibi- lité - , Pierre Lacau s'intéressa avec prédilection aux monuments et aux problèmes d'architecture. Longtemps encore, à Karnak, on conservera le souvenir du moudir minzaman ( «l'ancien direc- teur») - il approchait alors de 80 ans - , travaillant avec acharnement, sans prendre souci du soleil, copiant, mesurant, d'un bloc à l'autre; il avait

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