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pharManuel18 120 Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um Lidocain Einleitung 121 Lidocain im Überblick 121 Vorabklärungen 121 Erwünschte und unerwünschte Wirkungen von Lidocain 121 Physikalische, chemische und galenische Eigenschaften von Lidocain und Lidocain HCl 122 Identitätsprüfungen von Lidocain und Lidocain HCl 122 Lidocain auf der Haut 122 Nutzen/Risiko-Beurteilung 122 Welche Konzentration? 123 Lidocain oder Lidocain HCl? 123 Kombinationen und eutektische Gemische 123 Herstellungsvorschriften 124 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 126 Lidocain in der Mundhöhle 126 Nutzen/Risiko-Beurteilung 126 Herstellungsvorschriften 127 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 129 Intranasales Lidocain 129 Nutzen/Risiko-Beurteilung 129 Herstellungsvorschriften 129 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 130 Rektales Lidocain 130 Nutzen/Risiko-Beurteilung 130 Herstellungsvorschriften 130 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 131 Rechtliche Aspekte: OTC oder Rezeptpflicht? 131 Weiterführende Informationen 132 Bücher 132 Internet-Links 132 Lieferanten und Lohnhersteller 132 Quellen 133 Verfasserin: Jeannette Dommer Schwaller, Dr. pharm., pharmaSuisse Manuskript durchgesehen: Stephanie Vollenweider, Dr. phil., eidg. dipl. Apothekerin, Leiterin Wissenschaftliche Produkte & Dienstleistungen, pharmaSuisse

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Page 1: Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um …

pharManuel18

120 Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um Lidocain

Einleitung 121

Lidocain im Überblick 121 Vorabklärungen 121 Erwünschte und unerwünschte Wirkungen von Lidocain 121 Physikalische, chemische und galenische Eigenschaften von Lidocain und Lidocain HCl 122 Identitätsprüfungen von Lidocain und Lidocain HCl 122

Lidocain auf der Haut 122 Nutzen/Risiko-Beurteilung 122 Welche Konzentration? 123 Lidocain oder Lidocain HCl? 123 Kombinationen und eutektische Gemische 123 Herstellungsvorschriften 124 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 126

Lidocain in der Mundhöhle 126 Nutzen/Risiko-Beurteilung 126 Herstellungsvorschriften 127 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 129

Intranasales Lidocain 129 Nutzen/Risiko-Beurteilung 129 Herstellungsvorschriften 129 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 130

Rektales Lidocain 130 Nutzen/Risiko-Beurteilung 130 Herstellungsvorschriften 130 Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung 131

Rechtliche Aspekte: OTC oder Rezeptpflicht? 131

Weiterführende Informationen 132 Bücher 132 Internet-Links 132 Lieferanten und Lohnhersteller 132

Quellen 133

Verfasserin:Jeannette Dommer Schwaller, Dr. pharm., pharmaSuisse

Manuskript durchgesehen:Stephanie Vollenweider, Dr. phil., eidg. dipl. Apothekerin, Leiterin Wissenschaftliche Produkte & Dienstleistungen, pharmaSuisse

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pharManuel18

121Einleitung

Apotheker werden bei ihrer vielseitigen Tätigkeit in der Of-fizin immer wieder durch knifflige Rezepturprobleme her-ausgefordert. Davon zeugen die vielen Anfragen zu galeni-schen Problemstellungen bei der Wissenschaftlichen Zentralstelle (WIZE). Die Hitliste führen Fragen rund um Lidocain an. Trotz WIZE-Publikationen im pharmaJournal (siehe [1,2]) scheint der Informationsbedarf zu Lidocain un-gebrochen. Folgender Beitrag soll möglichst viele Fragen rund um Lidocain beantworten.

• Nicht alle im Folgenden präsentierten Rezeptur-vorschläge sind näher geprüft oder gar standardi-siert. Standardisiert sind z. B. die offiziellen Her-stellungsvorschriften des deutschen Neuen Rezeptur-Formulariums (NRF) [3]. Andere Rezep-turformeln sind aus der Fachliteratur oder von pri-vaten Herstellern übernommen und grundsätzlich ausführbar, aber nicht notwendigerweise auf Sta-bilität, Bioverfügbarkeit etc. getestet.

• Die in diesem Kapitel vorgestellten Herstellungs-vorschriften stellen eine Auswahl dar. Auf Anfrage vermittelt die WIZE Mitgliedapotheken weitere Rezepturvorschriften.

• pharmaSuisse schliesst jegliche Haftung für diese Rezepturen aus. Eine allfällige Herstellung erfolgt allein auf Haftung des herstellenden Apothekers.

Nota bene

Stellt der Apotheker selbst Medikamente her, trägt er eine besondere Verantwortung, da Formula-Arzneimittel ge-mäss Art.  9 Abs.  2 Bst a–cbis des Heilmittelgesetzes (HMG) [4] von der Zulassungspflicht befreit sind («phar-mazeutische Sorgfaltspflicht»)  [5,a]. So muss er vor der Herstellung das ärztliche Rezept auf dessen Plausibilität und Machbarkeit hin sorgfältig prüfenb und das Präparat nach den «Regeln der Guten Herstellungspraxis für Arz-neimittel in kleinen Mengen»c herstellen. In Zweifelsfällen muss der Apotheker mit dem verschreibenden Arzt Rück-sprache nehmen, Alternativen vorschlagen oder die Aus-führung der ärztlichen Verschreibung unter Umständen sogar verweigern.

a Die gesetzlichen Regelungen von Formula-Arzneimitteln werden im pharManuel 2012, S. 179–182, besprochen.

b Die grundlegenden Punkte, die der Apotheker vor der Herstellung abklären sollte, sind in der ersten Folge der «Rezepturprobleme» im pharManuel 2013, S. 171, auf-geführt.

c siehe Kap. 20 Ph. Helv. und Erläuterungen dazu in Kap. 21 Ph. Helv. sowie «Rezep-turen gemäss GMP», pharManuel 2014, S. 165–180

Lidocain im Überblick

Vorabklärungen

• Sinn und Zweck: Lidocain ist ein Lokalanästhetikum vom Amidtyp. Diese stellen wegen ihrer geringen All-ergieinzidenz und ihrer guten Verträglichkeit die derzeit wichtigste und am meisten verwendete Lokalanästheti-kagruppe dar.[6] Aktuell sind nur wenige Lidocain- resp. Lidocainhydrochlorid-haltige Monopräparate zur An-wendung auf der Haut und Schleimhaut von Swissmedic zugelassen. Lidocain-Nasensprays oder rektale Mono-präparate fehlen ganz.[7] Demnach besteht ein Bedarf an Lidocain-Zubereitungen für verschiedene Indikatio-nen und Applikationswege.

• Risikoprüfungd: Wenn die Risikoprüfung einen Wert unter 100 ergibt (vgl. Art. 6 sowie Anhang 1b AMBV [8]), so können Herstellung und Vertrieb nach den «Regeln der Guten Herstellungspraxis für Arzneimittel in kleinen Mengen»c innerhalb des Kompetenzbereichs von Apo-thekern mit kantonaler Herstellungsbewilligung vorge-nommen werden.

• Zulässigkeit der Inhaltsstoffe [7,9] gemäss Arzneimit-telverordnung (Art.  19d VAM): Lidocain und Lidocain HCl sind in der Stoffliste  [10] von Swissmedic aufge-führt.

• Vergütung: Lidocain HCl ist in der Arzneimittelliste mit Tarif (ALT)  [11] aufgeführt. Demzufolge besteht für Krankenkassen die Verpflichtung, eine entsprechende Magistralrezeptur aus der obligatorischen Krankenpfle-geversicherung (OKP) zu vergüten.

Erwünschte und unerwünschte Wirkungen von Lidocain

Lidocain bewirkt eine reversible, lokal begrenzte Betäubung und wird in der Oberflächen-, Infiltrations- und Leitungs-anästhesie (regionale Nervenblockaden) verwendet. Es blo-ckiert spannungsabhängige Natriumkanäle und verhindert so den Einstrom von Natriumionen in die Zelle und damit die Fortleitung von Nervenimpulsen. Lidocain ist ein schnell wirkendes Lokalanästhetikum mit mittlerer Wirkstärke und Wirkdauer. Es ist etwa 4-mal potenter, aber nur 2-mal toxi-scher als Procain. Zudem wird Lidocain auch als parentera-les Antiarrhythmikum eingesetzt.[3,6,19] Gelangt durch unkontrollierte topische Anwendung zu viel Lidocain in den Blutkreislauf, kann es zu gefährlichen Kom-plikationen im Bereich des Gehirns, des Herzens und des Bluts – mitunter sogar mit Todesfolge – kommen. Es drohen Herzrhythmusstörungen, Unruhe, Tremor, Krampfanfälle, Atemdepression, Koma und Methämoglobinämie (letztere insbesondere bei Kindern). Allergien auf Lidocain sind sel-ten.[12–14]

d siehe pharManuel 2012, S. 182–184

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122 Physikalische, chemische und galenische Eigen-schaften von Lidocain und Lidocain HCl

Lidocain (Base)

• Löslichkeit: praktisch unlöslich in Wasser (nur ca. 0,4% löslich), mit steigender Wassertemperatur sinkt die Lös-lichkeit; sehr leicht löslich in organischen Lösungsmit-teln (z. B. Ethanol, Dichlormethan, DMSO), leicht löslich in Ether; Octanol/Wasser-Verteilung LogP = 2,4 [12,15]

• reagiert schwach basisch, pKa = 7,9, pH-Wert einer ge-sättigten Lösung = 9,84 [12]

• nicht hygroskopisch [12]• hitzestabil [12]• Inkompatibilitäten: eutektisches Gemisch mit Prilocain,

Menthol etc. (siehe unter «Kombinationen und eutekti-sche Gemische» weiter hinten) [12]

Lidocainhydrochlorid (Monohydrat)

• Löslichkeit: sehr leicht löslich in Wasser (1 Teil in 0,7 Tei-len), leicht löslich in Ethanol 96% (1 Teil in 1,5 Teilen), praktisch unlöslich in Ether (1 Teil in 400 Teilen) [15]

• reagiert sauer, pH-Wert einer wässrigen Lösung 0,5%: 4,0–5,5 (konzentrationsabhängig) [12]

• kann bei hoher Luftfeuchtigkeit Wasser aufnehmen [12]• sehr hitzestabil [12]• vor Licht geschützt aufbewahren [15]• Inkompatibilitäten:

• unter Alkalizusatz Ausfällung der Base [12]• Lidocain HCl als kationischer Wirkstoff inkompati-

bel mit anionischen und phenolischen Wirk- und Hilfsstoffen  [16], Inkompatibilität mit Carboxy-methylcellulose-Na (anionisch) scheint aber thera-peutisch nicht von Bedeutung zu sein [29]

• gemäss Martindale [17] Inkompatibilitäten mit Am-photericin B, Na-Sulfadiazin, Na-Cefazolin und Na-Phenytoin beschrieben

Identitätsprüfungen von Lidocain und Lidocain HCl

Sowohl Lidocain als auch Lidocain HCl sind in der Ph. Eur. 9 mit entsprechenden Identitätsprüfungen aufgeführt (IR- Spektroskopie, Schmelzpunktbestimmung, chemische Re-aktion/en, siehe dort).[18] Der Deutsche Arzneimittel- Codex®  [3] hat für beide Substanzen Verfahren zur alternativen Identifizierung veröffentlicht, welche aber in der Schweiz streng genommen nicht gesetzeskonform sind.

Lidocain Lidocain HCl

Organoleptische

Prüfung

weisses bis fast weis-

ses, kristallines Pul-

ver [18] mit charakte-

ristischem Geruch [15]

weisses bis fast weis-

ses, kristallines Pul-

ver [18], geruchlos,

schwach bitterer

Geschmack, gefolgt

von einer anästhesie-

renden Wirkung auf

der Zunge [15]

Schmelz­

temperatur*

66–70 °C [18] 74–79 °C [18]

Dünnschicht­

chromatographie

• Untersuchungslösung: 5 mg Substanz in 1 ml

Methanol gelöst

• Referenzlösung: idem, mit 5 mg Lidocain/HCl

mit bekannter Identität

• stationäre Phase: DC-Platte mit Kieselgel F254

• Auftragevolumen: je 2 μL, punktförmig

• Fliessmittel: Cyclohexan 50 Vol%/Dichlor-

methan 40 Vol%/Diethylamin 10 Vol%

• Laufstrecke: 6 cm

• Auswertung: UV-Licht (254 nm) [3]

*ohne vorheriges Trocknen der Substanz bestimmt

Lidocain auf der Haut

Anfragen an die WIZE• Lidocain 8% in Salbengrundlage: Konzentration zu-

lässig? Lidocain-Base oder HCl? Passende Salben-grundlage?

• Herstellungsvorschrift für Lidocain-Gel 10% resp. 30%?• Herstellungsvorschrift für Lidocain-Lösung 20%

resp. 40% für Kosmetikstudio? Wieso so hoch?• Herstellungsvorschrift für Lidocain-Crème 26%? • Welche Lidocain-Konzentration zur Behandlung

postherpetischer Schmerzen? • Kompatibilität von Lidocain in Excipial®?• Herstellung und Plausibilität von Lidocain 23%/Te-

tracain 7%-Gel?• Herstellungsvorschrift resp. Bezugsquelle für LET-

Gel zur Lokalanästhesie bei der Wundversorgung?

Nutzen/Risiko-Beurteilung

Lidocain kommt aufgrund der schmerz- und juckreizlindern-den Wirkung bei schmerzhaften Hautaffektionen  – z. B. Hautschürfungen und -reizungen, Sonnenbrand, leichten Verbrennungen (ersten Grades) – oder Insektenstichen zur Anwendung.[17,19] Kühlende Grundlagen unterstützen die juckreizmildernde Wirkung.[29] Die Wirkung bei solch ge-schädigter Haut bzw. auf Schleimhäuten tritt innert 3 bis 5 Minuten ein.[22]

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123Eine weitere Indikation sind neuralgische Schmerzen, z. B. Post-Herpes-Zoster-Neuralgie, Trigeminusneuralgie oder posttraumatische Neuralgie. Hierzu wird Lidocain 5% in Form eines Pflasters auf die intakte Haut zur symptomati-schen Hautanalgesie eingesetzt. Durch Okklusion wird die lokalanästhesierende Wirkung verstärkt.[17,19,20,22]Lidocain wird auch vor schmerzhaften Eingriffen und klei-neren chirurgischen Interventionen angewendet, z. B. vor Injektionen oder zur Wundversorgung in der Pädiatrie, vor medizinischen Pflasteranwendungen, vor Eingriffen der äs-thetischen Medizin (z. B. bei Kollagenunterspritzungen oder bei der fraktionierten Fotothermolyse mit einem Glasfaser-laser). Gelegentlich wird es dazu mit Prilocain kombiniert und unter Okklusion angewendet (z. B. in Form von Emla®, Anesderm®).[12] Da die Resorption bei intakter Haut allge-mein gering ist, dauert es 1–2 Stunden, bis eine zuverlässige lokale Analgesie erreicht ist [19].Auch im nicht medizinischen Bereich ist Lidocain beliebt, z. B. zur Lokalanästhesie vor Permanent-Make-up, Tätowie-rungen und Piercing.[12]Trotz der geringen Resorption von Lidocain bei intakter Haut [17] muss bei der Lokalanwendung von hohen Konzen-trationen auf grossen Haut- oder Schleimhautarealen mit der Resorption systemisch relevanter Lidocain-Mengen gerech-net werden.[12] Hautverletzungen (auch entzündlich verän-derte Haut), wiederholte Anwendungen und Okklusionsbe-dingungen begünstigen das Auftreten unerwünschter systemischer Wirkungen.[13,21] Zudem sind lokale UAW wie Hautreizungen, Pigmentstörungen, selten auch Kontaktek-zeme und Urtikaria möglich.[12,19,21,22] Entsprechend warnt Swissmedic vor den Risiken bei unsach-gemässer Anwendung topischer Lokalanästhetika und be-grenzte die Dosis von Kombinationspräparaten mit Prilocain und Lidocain (siehe Kasten).[23] Das Pharmazeutische La-boratorium des NRF [12] empfiehlt eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Beurteilung und eine genaue Abklärung der Anwen-dungsbedingungen. Riskante Rezepturarzneimittel sollten nur durch Ärzte und Zahnärzte eingesetzt und die Konzen-tration, die applizierte Dosis und die Therapiedauer begrenzt werden.[12,19] Bei kontrollierter topischer Anwendung ist Lidocain aber gut verträglich und löst nur selten Allergien aus.[12,17]

«Swissmedic warnt vor Risiken bei unsachgemäs-ser Anwendung topischer Lokalanästhetika»[23] Bei Überdosierung von Lokalanästhetika auf der Basis von Prilocain/Lidocain (Emla®) kam es in mehreren Fällen – bei Kindern und Erwachsenen – zu Methämo-globinämien.[23,24] Swissmedic beschränkte deshalb die Dosis bzw. die maximale Hautfläche, auf denen das Medikament angewendet werden darf, auf 10 bis 600  cm2 je nach Alter.[19] Sie fordert, dass das nicht medizinische Personal in Schönheitsinstituten unbe-dingt über die korrekte Anwendung gemäss den Emp-fehlungen der Fachinformation zu informieren sei.[24]

Cave!

Welche Konzentration?

Die WIZE erhält mitunter Anfragen aus Apotheken zu sehr hoch konzentrierten Lidocain-Zubereitungen (≥20%) zur Anwendung vor Tätowierungen oder Permanent-Make-up.[25] Sinnvolle Konzentrationen von Lidocain-Präparaten für eine nicht medizinische Anwendung (Tattoos, Piercings, Laserepilation etc.) liegen gemäss deutscher Arzneimittel-kommission zwischen 1 und 5%. Aus Stabilitäts- und Sicher-heitsgründen sollten nicht mehr als 50 ml abgegeben wer-den.[13] Im medizinischen Bereich gelten Konzentrationen von 0,5 bis 10% [26,27], in der Pädiatrie von 0,5 bis 3% als therapeutisch zweckmässig.[3] Bisweilen werden aber Lidocain-Zubereitun-gen bis 30% vor kleinen chirurgischen Eingriffen oder in der Lasermedizin eingesetzt. Solche Überdosierungen sollten un-bedingt mit dem Verordner besprochen werden.[28]

Lidocain oder Lidocain HCl?

Der pH-Wert beeinflusst sowohl die Löslichkeit von Lidocain als auch die Penetration durch die Hornschicht der Haut, die Permeation im Gewebe und die lokale Wirksamkeit. Lidocain HCl penetriert nur unzureichend durch die Haut und hat damit eine schlechtere Wirkung als die Lidocain-Base. Die Salzform ist im üblichen Konzentrationsbereich kaum aus-reichend schnell und stark wirksam, um kleine Eingriffe an der Haut vornehmen zu können. Bei der Wundversorgung wird hingegen bisweilen Lidocain HCl eingesetzt, was im Hinblick auf die verletzte Haut eine gewisse Berechtigung haben kann.[12]Für eine ausreichend schnell einsetzende und starke Lokal-anästhesie empfiehlt das Pharmazeutische Laboratorium des NRF [12] Folgendes:• Vorliegen der Lidocain-Base (pH 6–6,5)• Lidocain in ausreichend hoher Konzentration und in ge-

löster Form• Penetrationsbeschleuniger (Alkohole, Propylenglycol,

Ölsäure, Dimethylsulfoxid [DMSO], Lecithin etc.)Die wasserunlösliche Lidocain-Base liegt ohne weitere Massnahmen in Cremes und Salben in der Regel suspendiert vor. Deshalb kann der Einsatz einer Salbenmühle zur Teil-chenzerkleinerung nötig sein. In Macrogolsalben ist Lidocain löslich.[12]

Kombinationen und eutektische Gemische

Lidocain bildet mit Prilocain im Verhältnis 1 : 1 ein eutektisches Gemisch, das bei Hauttemperatur flüssig ist und eine gute Penetration in die Haut aufweist. Das Gemisch wirkt auch bei intakter Haut lokalanästhesierend und wird vor kleineren Ein-griffen (Injektionen, Laserbehandlung, Entfernung von Mollusken oder Genitalwarzen, Zirkumzision) eingesetzt. Die eutektische Creme wird normalerweise unter Okklusion an-gewendet, mindestens 1 Std. vor dem Eingriff, bei Kindern zwischen 1 und 5 Jahren könnte 1⁄2 Std. genügen.[12,17]

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124 Bisweilen wird Lidocain auch mit Menthol kombiniert, um eine eutektische Mischung zu erhalten, die flüssig vorliegt und in Cremes emulgiert wird.[12]

Herstellungsvorschriften

Halbfeste Zubereitungen

Lidocain­Softsalbe (5%) [29]

A Lidocain HCl 5,000 g

B Softsalbe KA 95,000 g

Indikation: entzündete, juckende Dermatosen (z. B. Sonnenbrand, Insektenstiche)

Haltbarkeit: 12 Monate

Lagerung: im Kühlschrank, nach Anbruch bei Raumtemperatur

Quelle: Dermatologische Magistralrezepturen der Schweiz. Accessed 15.3.2017, at

www.magistralrezepturen.ch

Herstellung:A in wenig Wasser lösen. Lösung in Softsalbe einarbeiten. In Aluminiumtube (innenschutzlackiert) abfüllen.

Softsalbe KA [29]

A Paraffin dickflüssig 50,000 g

B Vaseline weiss 35,000 g

C Glycerolmonostearat 40–50 5,000 g

D Sorbitanmonostearat 3,250 g

E Polyoxyethylenglykol(30)-stearat 6,750 g

Hinweise: Keine Abgabe an Patienten. Zusammensetzung der Salbe entspricht

weitgehend der Unguentum Cordes.

Haltbarkeit: 12 Monate

Lagerung: im Kühlschrank, nach Anbruch bei Raumtemperatur

Quelle: Dermatologische Magistralrezepturen der Schweiz. Accessed 15.3.2017, at

www.magistralrezepturen.ch

Herstellung:Alle Bestandteile bei 80 °C schmelzen. Dann Salbe homoge-nisieren und kaltrühren. Unter 40 °C schwach rühren, nicht mehr homogenisieren, denn Salbengrundlage reagiert sehr empfindlich auf starke Scherkräfte unterhalb von 40 °C und neigt zur Phasentrennung. In Aluminiumtube (innenschutz-lackiert) abfüllen.

Lidocainhydrochlorid 2/4% in Linola® [29,30]

Lidocainhydrochlorid 1,0 g/2,0 g

Linola® Crème/Emulsion/Fettcrème ad 50,0 g

Aufbrauchsfrist: 3 Monate

Quellen: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhinweise: Lidocain

zur Anwendung auf der Haut (Stand: 15.12.2016). Accessed 19.4.2017, at

http://www.dac-nrf.de

Dermatologische Magistralrezepturen der Schweiz. Accessed 15.3.2017, at

www.magistralrezepturen.ch

Unguentum lidocaini 5% FNA [31]

A Lidocain 5 g

B Propylenglycol 25 g

C Macrogol 4000 30 g

D Macrogol 400 40 g

Aufbrauchsfrist: 3 Jahre

Quelle: Angelehnt an: Formularium der Nederlandse Apothekers. Koninklijke

Neder landse Maatschappij ter bevordering der Pharmacie; 1992

Herstellung:B bis D im Wasserbad auf etwa 60 °C erwärmen. A in der Schmelze auflösen. Ansatz abkühlen, bis sich die Lösung leicht eintrübt. Bis zum vollständigen Erkalten vorsichtig weiter rühren. In Tuben abfüllen.[12,31]

Abb. 1: Klassische Salbenherstellung (© pharmaSuisse)

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125Lipophiles Lidocain­Gel 15%/20%/30%/40% [12]

Lidocain 15,0–40,0 g

Hydrophobes Basisgel DACe ad 100,0 g

Hinweise: Lidocain liegt suspendiert vor und neigt bei Raumtemperatur zum Kris-

tallwachstum.

Lagerung (Rezepturkonzentrat 50%): evtl. im Kühlschrank

Aufbrauchsfrist: 3 Monate

Quelle: Angelehnt an: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhin-

weise: Lidocain zur Anwendung auf der Haut (Stand: 15.12.2016). Accessed 27.2.2017,

at www.dac-nrf.de

Herstellung:Da der Wirkstoff nicht mikrofein gepulvert erhältlich ist, muss das Lidocain-Gel mehrmals durch den Dreiwalzen-stuhl gegeben werden. Bei häufiger Herstellung empfiehlt sich deshalb die defekturmässige Herstellung eines 50%igen Rezepturkonzentrates, das bei Bedarf mit weiterem Hydro-phobem Basisgel DAC verdünnt wird.[12]

[Hydrophiles] Lidocain­Gel 4% [29]

A Lidocain HCl 4,000 g

B Parabenkonzentrat 10% FH 1,000 g

C Propylenglykol 15,000 g

D Wasser gereinigt 77,000 g

E Methocel MC 3,000 g

Indikation: Lokalanästhetikum vor der intratrachealen Intubation (Anästhesie),

Intubation von Magensonden (auf Abteilungen)

Haltbarkeit: 12 Monate

Quelle: Dermatologische Magistralrezepturen der Schweiz. Accessed 15.3.2017, at

www.magistralrezepturen.ch

Herstellung:A, B und C in D (warm) lösen. E in die Lösung einstreuen und mit Polytron dispergieren. Homogene Lösung erkalten lassen und anschliessend im Kühlschrank ausgelieren las-sen. Wasser ergänzen. In Aluminiumtube (innenschutzla-ckiert) abfüllen.[29]

Flüssige Zubereitungen

Wässrige Lidocain-HCl-Lösungen sind aufgrund ihrer man-gelnden Penetration auf intakter Haut wenig sinnvoll.[12] Lidocain-Lösungen werden insbesondere zur Lokalanästhe-sie der Schleimhäute im ORL-Bereich und im Gastrointesti-naltrakt und vor diagnostischen Untersuchungen eingesetzt (Herstellungsvorschriften siehe unter «Lidocain in der Mundhöhle»)[17]. In der Dermatologie können sie im Zu-sammenhang mit der Wundversorgung eine gewisse Berech-tigung haben (siehe «Lidocain oder Lidocain HCl?»). Lösun-

e Oleogel auf der Basis von 95 Masseteilen Dickflüssigem Paraffin und 5 Masseteilen Hochdruck-Polyethylen, nur nach industriellen Spezialverfahren herstellbar, muss vorgefertigt bezogen werden [3]

gen zur Anwendung auf Wunden müssen steril, isoosmotisch und unkonserviert sein.[12]

Sterile Lidocainhydrochlorid-Lösung 2% [12]

Lidocainhydrochlorid 2,0 g

Natriumchlorid 0,45 g

Natriumhydroxid-Lösung 4% q. s.

Wasser für Injektionszwecke ad 100,0 g

Hinweis: Wegen der relativ guten Hydrolysestabilität kann die sauer reagierende

Lösung annähernd neutral eingestellt werden.

Quelle: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhinweise: Lidocain

zur Anwendung auf der Haut (Stand: 15.12.2016). Accessed 27.2.2017, at

www.dac-nrf.de

Herstellung:Lösung mit Natriumhydroxid-Lösung auf pH 6–6,5 einstel-len und bei 121 °C 20 Min. autoklavieren.[12]

Kombinationen

Mit TetracainHoch konzentrierte Kombinationen mit Tetracain/Tetracain HCl sind im Zusammenhang mit Laserbehandlungen be-kannt geworden. Tetracain weist aber eine besonders hohe Systemtoxizität und eine relativ hohe allergene Potenz auf. Deshalb sollte wenn möglich darauf verzichtet werden. Auch ist unklar, ob Lidocain so hoch dosiert werden muss oder ob Konzentrationen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ausreichen.[12,28,32]

Lipophiles Lidocain-Tetracain-Gel [12]

Lidocain 23,0 g

Tetracain 7,0 g

Hydrophobes Basisgel DACe ad 100,0 g

Quelle: Angelehnt an: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhin-

weise: Lidocain zur Anwendung auf der Haut (Stand: 15.12.2016). Accessed

27.2.2017, at www.dac-nrf.de

Herstellung:Die Wirkstoffe liegen suspendiert vor, deshalb muss das Oleogel mehrmals durch den Dreiwalzenstuhl gegeben wer-den.[12]

Mit Adrenalin und TetracainAdrenalin soll die Resorption von Lidocain vermindern und damit dessen Wirkdauer verlängern und Toxizität reduzieren. Eine gewisse Berechtigung scheinen Kombinationen mit Adrenalin bei der Lokalanwendung in der Wundversor- gung (Blutstillung) zu haben. Eine Lidocainhydrochlorid- Epinephrinhydrogentartrat-Tetracainhydrochlorid-Lösung resp. ein entsprechendes Gel («LET-Lösung» oder «LET-Gel») wird bei Kindern für den Verschluss von Hautwunden eingesetzt. Die Lösung wird mithilfe einer sterilen Kom-presse sanft 15 Min. auf die Wunde gedrückt und kann auch

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126 in der Nähe von Schleimhäuten, also im Bereich von Lippen und Augen, angewendet werden.[12]

Lidocain-Epinephrin-Tetracain-Gel (LET-Gel)[12]

Lidocain HCl 4,00 g

Tetracain HCl 0,50 g

Epinephrin HCl 0,05 g

Ascorbinsäure 1,70 g

Hydroxyethylcellulose 5000 1,75 g

Konserviertes Wasser DAC ad 100,0 ml

Hinweise: Das Universitätsspital Lausanne CHUV stellt ein ähnliches Gel her, wobei

statt 0,05 g Epinephrin HCl 75 mg Epinephrintartrat, zusätzlich 100 mg EDTA und als

Grundlage steriles K-Y-Gleitgel verwendet werden. [33]

Das fertige Gel kann z. B. über Spitalapotheken oder das Laboratorium Dr. G. Bich-

sel AG in Unterseen bezogen werden.

Anwendung: vor kleinen chirurgischen Eingriffen bei pädiatrischen Patienten

Haltbarkeit und Lagerung: 2 Monate

Quelle: Angelehnt an: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhin-

weise: Lidocain zur Anwendung auf der Haut (Stand: 15.12.2016). Accessed 27.2.2017,

at www.dac-nrf.de

Herstellung:Lösungen zur Anwendung auf stark geschädigter Haut müs-sen gemäss Ph. Eur. 9 [18] steril sein. Die Herstellungsvor-schrift des CHUV schreibt eine Herstellung unter asepti-schen Bedingungen vor.[33]

Kompatibilitäten mit Fertigbasen

Lidocain HCl 2% ist kompatibel mit [16,29]:• Excipial® Crème • Excipial® Fettcrème• Excipial® U Hydrolotio • Excipial® U Lipolotio • Excipial® Pruri Lotio (O/W)

Lidocain HCl 4% ist kompatibel mit [16,29,34]:• Linola® Emulsion (O/W)• Linola® fett Emulsion (W/O) • Linola® Creme

Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung

Vor allem bei der Anwendung für nicht medizinische Zwecke sind Gebrauchsanweisung und Warnhinweise wichtig, da in der Regel weder Kosmetik- noch Piercing- oder Tattoostudios die Risiken einschätzen können [12,13]. Die Kennzeichnung muss deshalb folgende Punkte enthalten: • Art der Anwendung und Gebrauchsanweisung [12,13]• Hände vor und nach dem Auftragen waschen [20] (Aus-

nahme: Anwendung auf den Händen)

• nur auf saubere, trockene und gesunde Haut auftra-gen [20], Anwendung auf verletzter Haut (z. B. atopisches Ekzem) vermeiden [12,13] (Ausnahme: LET-Zubereitung)

• nicht in Auge, Nase oder Mund bringen [12,13,20]• behandelte Areale nicht dicht abdecken, ausser ärztlich

angeordnet [20]• nicht grossflächig oder über längere Zeit anwenden [19]• Maximaldosis: 20 g einer 5%igen Salbe pro 24 Std., ent-

sprechend 1 g Lidocain-Base pro 24 Std. [17,20]

Lidocain in der Mundhöhle

Anfragen an die WIZE• Herstellungsvorschrift Lidocain-Lösung 5% für

Zahnarzt? • Welche Lidocain-Konzentration für Dexpanthenol-

Lidocain-Mundspülung? • Locaseptil®-Ersatz: kann Cinchocain durch Lidocain

ersetzt werden?

Nutzen/Risiko-Beurteilung

Lidocain-Zubereitungen werden zur Linderung von schmerz-haften Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. Für grossflächigere Beschwerden wie Mukositis und schmerzhafte Mundschleimhautläsionen nach Chemo- oder Strahlungstherapie kommen 1–2%ige Lösungen zur Anwendung.[3,17] Bei lokalisierten Beschwerden der Mund-schleimhaut und des Zahnfleisches wie Aphthen oder Druckstellen bei Zahnprothesen werden vorzugsweise Zu-bereitungen mit einer höheren Verweildauer am Wirkort wie Macrogolsalben, Hydrogele und Haftpasten eingesetzt.[35]Lidocain ist in tiefer Dosierung auch Bestandteil kombinier-ter Handelspräparate für Zahnungsbeschwerden bei Klein-kindern.[19] Seit diverse Fälle schwerer UAW (Krampfanfäl-le, schwere Hirnschäden und Herzprobleme) bis hin zu Todesfällen durch Überdosierungen und versehentliches Verschlucken bei Kindern zwischen 5 Monaten und 4 Jahren mit 2%igen Lidocain-Gels bekannt geworden sind, rät die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA vor der Ver-wendung von Lokalanästhetika bei Zahnungsbeschwerden ab.[20,36] Die in der Schweiz verwendeten Lidocain-Kon-zentrationen bei Zahnungsbeschwerden sind allerdings viel tiefer (0,1–0,34%).[19]Lidocain wird in Form von 4%igen Lösungen oder 10%-igen Sprays auch vor schmerzhaften zahnärztlichen oder anderen medizinischen Eingriffen angewendet, z. B. vor endoskopi-schen Untersuchungen, Biopsien etc. Die Dosierung hängt von der Grösse des zu anästhesierenden Areals ab. In der Zahnmedizin und ORL reichen 10 bis 50 mg normalerweise aus. Für andere Eingriffe sollte eine Maximaldosis von 200 mg/24 Std. nicht überschritten werden.[17]

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127Herstellungsvorschriften

Mundspülungen und -pinselungen, Gurgellösungen

Lidocainhydrochlorid-Lösung 1% mit Dexpanthenol (NRF 7.13.)[3]

A Lidocainhydrochlorid (Monohydrat) 1,0 g

B Glycerol 85% 3,0 g

C Dexpanthenol 5,0 g

D Natriummonohydrogenphosphat x 12 H2O bei Bedarf

E Konserviertes Wasser zu 100,0 g

Anwendung: als anästhesierende Lösung zur Anwendung in Mundhöhle und

Rachen

Dosierung: ein- bis mehrmals täglich 5 bis 30 ml unverdünnt gut im Mund verteilen

und bewegen. Lösung danach ausspucken oder langsam verschlucken. Tägliche

Maximaldosis: 240 ml (= 2,4 g Lidocain HCl Monohydrat).[3,17]

Laufzeit: 6 Monate

Aufbrauchsfrist: 6 Monate

Quelle: Angelehnt an: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

(Hrsg.). Deutscher Arzneimittel-Codex® / Neues Rezeptur-Formularium® (DAC/NRF).

Fortsetzungswerk. Eschborn: Govi Verlag; 2017

Herstellung:A und C in einem Grossteil von E in Becherglas lösen. Ansatz mit B verrühren. Falls nötig, pH mit D auf 6,0–6,5 einstellen. Mit konserviertem Wasser ergänzen. Lösung sofort in Braun-glasflasche abfüllen. Mit graduiertem Dosierbecher abge-ben.[3]

Abb. 2: Herstellung einer Lösung (© pharmaSuisse)

Mundspüllösung gegen Aphthen [37]

Natriumbicarbonat Ph. Eur. 1,2 g

Benocten® Tropfen 60 mg/ml 10 Tropfen

Xylocain® Gel 2% 17 ml

Steriles Wasser 183 ml

Endvolumen 200 ml

Hinweise: Xylocain® Gel 2% kann durch eine Lidocain-Injektionslösung 2% ersetzt

werden; Benocten® Tropfen können durch 21,2 mg Diphenhydramin HCl ersetzt wer-

den.

Dosierung: Erwachsene: 1 Esslöffel (15 ml) unverdünnt 3–5× täglich; Kinder: mit

Wattestäbchen lokal auftragen oder nach ärztlicher Verordnung

Lagerung: im Kühlschrank (Kälte verstärkt anästhesierende Wirkung)

Aufbrauchsfrist: 2 Wochen

Quelle: Gargarisme contre les aphtes. Formule CHUV. Accessed 19.4.2017, at http://

files.chuv.ch/internet-docs/pha/medicaments/pha_phatab_gargarisme_aphtes.pdf

Herstellung:Natriumbicarbonat und Diphenhydramin HCl in 1 ⁄3 des war-men sterilen Wassers in Becherglas auflösen. Xylocain® Gel beifügen und mit Wasser auf 200  ml ergänzen. In Veral- Flaschen abfüllen.[37]

Lidoral 2% [29]

A Parabenkonzentrat 10% FH 1,000 g

B Wasser gereinigt 96,100 g

C Lidocain HCl 2,000 g

D Saccharin Na 0,400 g

E Carmellose-Natrium 2000 0,500 g

Indikation: bei schmerzenden und/oder brennenden Affektionen der Mund-

schleimhaut

Dosierung: 3–5× täglich 5–15 ml Lösung während 2–4 Min. im Mund belassen und

anschliessend ausspucken. Maximale Einzeldosis: 4 mg Lidocain (ca. 0,2 ml) pro kg KG

Haltbarkeit: 12 Monate

Lagerung: Raumtemperatur unter Lichtschutz

Quelle: Dermatologische Magistralrezepturen der Schweiz. Accessed 15.3.2017, at

www.magistralrezepturen.ch

Herstellung:B auf 70 °C erwärmen und mit A mischen. Darin C und D lösen. E portionenweise aufstreuen und jeweils mit dem Po-lytron während 5 Min. dispergieren. Noch warm in Veral- Glasflasche abfüllen.[29]

Schleimhauthaftsalben und -pasten

Besser haftende Zubereitungen mit längerer Verweilzeit kön-nen auf Basis einer hydrophoben Grundlage hergestellt wer-den. Bei Verwendung von Zubereitungen mit Carbomer soll-te besser Lidocain-Base verwendet werden.[35]

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128 Lidocain 2% - Macrogolsalbe für die Mundschleimhaut [35]

A Lidocain 2,0 g

B Himbeer-Aroma 0,3 g

C Saccharin-Natrium 0,1 g

D Macrogol 400 48,8 g

E Macrogol 4000 48,8 g

Quelle: Angelehnt an: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhin-

weise: Lidocain zur Anwendung in der Mundhöhle (Stand: 19.9.2016). Accessed

27.2.2017, at http://www.dac-nrf.de

Herstellung:A wird in D gelöst. E wird geschmolzen, die Lidocain- Mischung hinzugegeben und alles kaltgerührt. B und C soll-ten erst in die erkaltete Salbe gegeben werden.[35,38]

Wasserfreie Lidocain-Schleimhauthaftpaste 2% [35]

Lidocain (Base) 2,0 g

Carbomer 35 000 (z. B. Carbopol® 974 P) 20,0 g

Dickflüssiges Paraffin 40,0 g

Weisses Vaselin 38,0 g

Hinweis: Carbomer 50 000 (Carbopol® 980) ist für die Anwendung an Schleimhäuten

nicht zulässig.

Quelle: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhinweise: Lidocain

zur Anwendung in der Mundhöhle (Stand: 19.9.2016). Accessed 27.2.2017, at http://

www.dac-nrf.de

Kombinationen mit Glukokortikosteroiden

Locaseptil®-ErsatzLocaseptil-Neo®-Lösung enthielt 0,5% Prednisolonacetat und 1% Cinchocain (als benzoat) und wurde 2015 vom Schweizer Markt zurückgezogen  [39]. Cinchocain ist wie Lidocain ein Lokalanästhetikum vom Amidtyp. Es ist aller-dings eines der stärksten und toxischsten langwirksamen Lokalanästhetika.[17] In der Fachliteratur sind keine Her-stellungsvorschriften für Lösungen mit Prednisolonacetat und Cinchocainbenzoat auffindbar. Zudem ist Cinchocain-benzoat als Rezeptursubstanz schwierig zu beschaffen. Hin-gegen existieren standardisierte Rezepturen mit Lidocain und Hydrocortison, die der Apotheker dem Arzt als Alter-native anbieten kann. Eine andere Möglichkeit besteht dar-in, einen Locaseptil®-Ersatz bei einem Lohnhersteller zu beziehen oder – gemäss Arzneimittelkommission des Uni-versitätsspitals Basel [40] – das Locaseptil® durch Kenacort® A Orabase® Haftpaste zu ersetzen, welche allerdings nur Triamcinolonacetonid und kein Lokalanästhetikum enthält.

Hydrocortisonacetat-Suspension 0,5% mit Lidocainhydrochlorid

und Dexpanthenol (NRF 7.14.)[3]

A Hydrocortisonacetat 0,5 g

B Lidocainhydrochlorid (Monohydrat) 1,0 g

C Dexpanthenol 5,0 g

D Natriummonohydrogenphosphat x 12 H2O 0,05 g

E Macrogol-40-glycerolhydroxystearat 0,2 g

F Propylenglycol 40,0 g

G Pfefferminzöl 0,15 g

H Gereinigtes Wasser zu 100,0 g

Anwendung: antiphlogistische und anästhesierende Mundspülung bei Mukositis

und Stomatitis

Dosierung: 2- bis 3-mal tägl. 15 ml in ein Glas Wasser (2 dl) geben und mit der ver-

dünnten Suspension Mundhöhle spülen; ausspucken

Hinweis: vor Gebrauch schütteln

Laufzeit: 1 Jahr

Aufbrauchsfrist: 6 Monate

Quelle: Angelehnt an: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

(Hrsg.). Deutscher Arzneimittel-Codex® / Neues Rezeptur-Formularium® (DAC/NRF).

Fortsetzungswerk. Eschborn: Govi Verlag; 2017

Herstellung:A in einem mit Glasstab tarierten Becherglas unter starkem Erwärmen (90 °C) in F lösen. E und G in einem zweiten mit Glasstab tarierten Becherglas mischen, H und anschliessend C und B hinzufügen. Beide Ansätze miteinander mischen. Die Suspension muss milchig trüb aussehen. Der Ziel-pH-Wert muss bei pH 6,0–6,5 liegen. Ist er zu niedrig, wird D unter Rühren hinzugegeben.[3]

Orales Gel mit 1% Hydrocortisonacetat und 5% Lidocainhydro-

chlorid [41]

A Lidocainhydrochlorid 5,00 g

B Hydrocortisonacetat 1,00 g

C Natriummonohydrogenphosphat x 2 H2O 50 mg

D Glycerol 17,0 g

E Pfefferminzöl 2 Tropfen

F Saccharin Na 100 mg

G Hydroxypropylmethylcellulose (Hypromellose) 4000 3,0 g

H Konserviertes Wasser ad 100 g

Anwendung: max. alle 3 Std. auf Aphthen applizieren

Laufzeit: 2 Monate

Aufbrauchsfrist: 2 Monate

Quelle: Angelehnt an: Formulaire thérapeutique magistral. Edition 2010. Accessed

22.3.2016, at www.fagg-afmps.be/fr/binaries/FTM_Pharmaciens_Edition_2010_

tcm291-121380.pdf

Page 10: Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um …

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129Herstellung:C, F und A in einem 50-ml-Becherglas unter Rühren in 20 ml H lösen. B und G in einem tarierten Mörser mischen, D lang-sam zugeben und mit Pistill vermischen, dann E hinzufügen. Inhalt des Becherglases langsam hinzufügen, mit H auf 100 g ergänzen und mischen. Pistill entfernen und zugedeckt im Kühlschrank ca. 12 Std. quellen lassen. In Tuben abfüllen (siehe Abb. 3).[41]

Abb. 3: Das fertige Gel wird nach dem Quellen in eine Tube abgefüllt (© pharmaSuisse)

Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung

• Pinselung: Zubereitung ein- bis mehrmals täglich auf die betroffenen Mundschleimhautpartien auftragen [3]

• Mundspülung und Gurgellösung: Zubereitung gut im Mund verteilen und bewegen resp. bei Halsschmerzen damit gurgeln, danach ausspucken (oder falls erlaubt, langsam schlucken). Bei Säuglingen und Kindern Lö-sungen auf Läsionen auftupfen, um Verschlucken und unnötige Resorption zu vermeiden.[3]

• Nach Mundspülung resp. Gurgeln 1 ⁄2  Std. mit Essen und Trinken zuwarten, um Verschlucken zu vermeiden.[37] Bei schmerzhaften Läsionen, die die Nahrungsaufnah-me behindern, kann die Anwendung vor den Mahlzeiten erfolgen. Es sollte dabei aber beachtet werden, dass die Lokalanästhesie das Schlucken erschwert, die Gefahr von Bissverletzungen und eine erhöhte Aspirationsge-fahr bestehen.[3]

• übliche Dosierung für Erwachsene und Schulkinder: max. 300 mg Lidocain HCl (Monohydrat) bzw. 4,5 mg/kg KG als Einzelgabe und 2,4 g als Tagesdosis [3]

Intranasales Lidocain

Anfragen an die WIZE• Lidocain 1% Nasenspray gegen Clusterkopfschmer-

zen? • Herstellungsvorschrift für Lidocain 4% Nasenspray

bei Migräne? Anwendung unproblematisch? • Xylocain®-Nasenspray: welche Konzentration und

Dosierung?

Nutzen/Risiko-Beurteilung

Intranasales Lidocain wird zur Behandlung von akuten Clus-terkopfschmerzen und versuchsweise zur Migränebehand-lung eingesetzt. Bei Clusterkopfschmerzen gilt intranasales Lidocain 4–10% als Mittel der 2. Wahl zur Attackenkupie-rung. Therapien der 1. Wahl sind Sauerstoffinhalation, s. c. Injektion von Sumatriptan (6 mg) und Zolmitriptan als Na-senspray (5–10  mg). Zwar hilft intranasales Lidocain nur einem Teil der Patienten und auch nicht immer; allerdings ist es leicht zu verabreichen und gemäss Kopfwehleitli-nie [42] frei von systemischen UAW. Ein Versuch lohnt sich insofern, als Clusterkopfschmerzen extrem schmerzhaft sind und ≥8 Attacken pro 24 Stunden auftreten können.[2,43]Bei Migräne sind Wirksamkeit und Anwendung von intrana-salem Lidocain wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Es wird jedoch von Therapieversuchen berichtet. In Studien wurden 0,4–1  ml 4%ige Lidocain-HCl-Lösungen topisch angewendet.[22,43] Eine weitere Studie auf einer Notfallsta-tion  [44] berichtet von positiven Resultaten mit 10% Li-docain-Nasenspray (1 Sprühstoss à 10 mg) bei verschiedenen Kopfschmerzarten und empfiehlt dessen Anwendung auf-grund der einfachen Anwendung und geringen UAW.

Herstellungsvorschriften

Lidocainhydrochlorid 4% - Nasentropfen/-spray [43]

Lidocain HCl-Monohydrat 0,4 g

Natriummonohydrogenphosphat x 12 H2O 0,15 g

Edetathaltige Benzalkoniumchlorid-Stammlösung 0,1% 1,0 g

Gereinigtes Wasser ad 10,0 g

Hinweise: Lidocain HCl ist zu sauer (pH ~4,5) für die Nasenschleimhaut. Deshalb

muss der pH mit Natriummonohydrogenphosphat angehoben werden. Die Zuberei-

tung ist hyperton.

Quelle: Angelehnt an: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhin-

weise: Lidocain zur Clusterkopfschmerz- und Migränebehandlung (Stand: 3.11.2016).

Accessed 27.2.2017, at http://www.dac-nrf.de

Page 11: Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um …

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130 Edetathaltige Benzalkoniumchlorid-Stammlösung 0,1% (NRF S.18.) [3]

Benzalkoniumchlorid-Lösung 50% 0,197 g

Natriumedetat (Dinatriumedetat-Dihydrat) 1,0 g

Wasser für Injektionszwecke zu 100,0 g

Hinweis: Die Ansatzgrösse sollte nicht unter 100 g liegen.

Haltbarkeit: 1 Jahr

Verwendbarkeitsfrist (nach Erstentnahme): 2 Monate

Quelle: Angelehnt an: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

(Hrsg.). Deutscher Arzneimittel-Codex® / Neues Rezeptur-Formularium® (DAC/NRF).

Fortsetzungswerk. Eschborn: Govi Verlag; 2017

Herstellung:Zur Vermeidung der Ausfällung der praktisch wasserunlös-lichen Lidocain-Base muss die Menge an Natriummonohy-drogenphosphat x 12 H2O individuell an die Rezeptur ange-passt werden. Dazu wird die Substanz sukzessive hinzugefügt und der pH-Wert währenddessen durch Tüpfeln auf Indika-torpapier/-sticks (fein skaliert) überprüft. Der Ziel-pH-Wert sollte bei pH 6,5–6,8 liegen. Dies ist auf Zubereitungen mit bis zu 10% Lidocain HCl (Monohydrat) übertragbar.[43,45]Bei der Auswahl des Behältnisses muss auf die Dosierung geachtet werden. Die freigesetzte Menge kann je nach Art der verwendeten Pipette oder des Sprühventils stark schwan-ken. Für die in der Apotheke verwendeten Behältnisse kann mit ca. 0,05 ml pro Pipette oder 0,15 ml pro Sprühstoss ge-rechnet werden. Nasale Zubereitungen, die in einem Einzel-dosisbehältnis abgegeben werden, müssen den Anforderun-gen der Prüfung auf «Gleichförmigkeit einzeldosierter Arzneiformen» der Europäischen Pharmakopöe genügen.[18]

Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung

• Bei Clusterkopfschmerzen 0,5–1 ml einer 4%igen nasalen Lösung (evtl. bis zu 6 oder sogar 10%) in das Nasenloch auf der von Schmerzen betroffenen Gesichtsseite instil-lieren. Kopf dabei um 45° nach hinten beugen und um ca. 30–40° zur betroffenen Seite rotieren.[2,43]

• Nach der Verabreichung schwächt sich der Schmerz in-nert einiger Minuten ab. Wenn nötig Dosis innerhalb 15 Minuten 1- bis 2-mal wiederholen.[2,43]

Rektales Lidocain

Anfragen an die WIZE• Herstellungsvorschrift für Lidocain 2–4% in fettiger

Salbengrundlage für den Analbereich? • Herstellungsvorschrift für Zäpfchen mit Lokalanäs-

thetika?

Nutzen/Risiko-Beurteilung

Lidocain wird rektal in Form von Suppositorien, Sprays, Sal-ben und Cremen in der Behandlung von Hämorrhoiden und anderen schmerzhaften und juckenden Erkrankungen im Rektal- und Perianalbereich eingesetzt.[17,20] Lidocain- Gleitgele kommen vor proktologischen Untersuchungen und Eingriffen in Verbindung mit Analdehnern und proktologi-schen Instrumenten zur Anwendung.[46]Lidocain wird über Schleimhäute resorbiert. Entsprechend liegen Berichte über schwerwiegende UAW nach Instillation lidocainhaltiger Zubereitungen vor.[17] Die meisten UAW beschränken sich aber auf Lokalreaktionen.[49]

Herstellungsvorschriften

Salbe bei Analjuckreiz [21,46]

Lidocain HCl 2,0 g

Zinkoxid 10,0 g

Schweres basisches Bismutnitrat 10,0 g

Dickflüssiges Paraffin 20,0 g

Weisses Vaselin ad 100,0 g

Anwendung: weiche Paste gegen Juckreiz, zur kurzfristigen Anwendung

Quellen: Zesch A. Externa. Galenik – Wirkung – Anwendung. Springer Verlag; 1988

Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhinweise: Lidocain zur rek-

talen Anwendung (Stand: 22.9.2016). Accessed 27.2.2017, at http://www.dac-nrf.de

Page 12: Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um …

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131Lidocainhydrochlorid-Kathetergel 2% [46]

A Lidocainhydrochlorid (Monohydrat) 2,0 g

B Glycerol 85% 20,0 g

C Natriummonohydrogenphosphat x 12 H2O 0,1 g

D Hypromellose 4000 3,0 g

E Konserviertes Wasser DAC* ad 100,0 g

*enthält auf 100 g 0,025 g Propyl-4-hydroxybenzoat und 0,075 g Methyl-4-hydro-

xybenzoat

Hinweis: Gleitgele für die rektale Anwendung sind in der Regel wässrige Hydrogele

mit einem isotonisierenden Zusatz an Glycerol 85%, Konservierungsmittel, Lokalan-

ästhetikum und Verdickungsmittel und Gleitmittel meist auf Celluloseether-Basis.

Lagerung: nicht im Kühlschrank

Haltbarkeit: 3 Jahre

Aufbrauchsfrist: 1 Jahr

Quelle: Angelehnt an: Pharmazeutisches Laboratorium des NRF. NRF-Rezepturhin-

weise: Lidocain zur rektalen Anwendung (Stand: 22.9.2016). Accessed 27.2.2017, at

http://www.dac-nrf.de

Herstellung:A und C getrennt voneinander in E lösen. Nach vollständiger Lösung beide Ansätze zusammenfügen und die restlichen Bestandteile ergänzen. Der pH-Wert liegt bei 6,0–7,0.[46]

Lidocain-Tribenosid-Suppositorien [47]

A Lidocain 40 mg

B Tribenosid 400 mg

C Witepsol E85 281 mg

D Witepsol W35 1124,6 mg

E Miglyol 812 N 4,4 mg

Quelle: Angelehnt an: Loyd VA. Suppositories. Pharmaceutical Press; 2008

Herstellung:C und D auf 50 °C erhitzen. Geschmolzene Mischung durch Filtersieb in Homogenisier–Mischer (Becomix) transferieren, dabei kleine Portion zur Seite stellen. A, B und E zur Haupt-masse zugeben, Gefäss mit kleiner Portion Fettmasse spülen und ebenfalls in Becomix geben. Gemäss Protokoll (sie-he  [47]) mischen. Je 1,85  g in Suppositorienformen gies-sen.[47]

Lidocain-Suppositorien [48]

Lidocain 0,02 g

Kamillenöl 0,02 g

Adeps solidus ad 1,0 g

Quelle: Angelehnt an: Aspirantenprüfungen Graz. 20.11.2012. Accessed 22.4.2017, at

http://aspiranten.pharmapoint.co.at/wp-content/uploads/Aspirantenpr%C3%

BCfung-Stmk.pdf

Patienteninformationen, Anwendung und Dosierung

• Hände vor und nach dem Auftragen der Salbe resp. der Einführung des Zäpfchens waschen [20]

• Salbe je nach Bedarf mehrmals täglich auf betroffene Stelle auftragen [20,49]

• Zäpfchen – möglichst nach dem Stuhlgang – vorsichtig und nur so weit in den After einführen, dass es mit der Fingerkuppe durch die Analöffnung hindurch noch be-rührt werden kann, idealerweise für einige Minuten in dieser Position halten [50]

Rechtliche Aspekte: OTC oder Rezept-pflicht?

Anfragen an die WIZE• Ab welcher Konzentration ist Lidocain für dermale

Anwendung rezeptpflichtig? • Dürfen Lidocain-Gel/Lösungen 4–5% an Tattoostu-

dios abgegeben werden?• Herstellung einer Lidocain-HCl-Adrenalintartrat-

Lösung für eine Kosmetikerin?

Die Applikation eines Lokalanästhetikums für ein Piercing oder ein Tattoo wird  – im Gegensatz zu den Verfahren selbst  – als medizinische Anwendung eingestuft  [51] und untersteht deshalb der Heilmittelgesetzgebung. In der Stoff-liste [10] von Swissmedic ist Lidocain HCl als Humanarznei-mittel in die Abgabekategorien A bis D eingeteilt, Lidocain- Base in die Kategorien B bis D. Anzumerken bleibt, dass die angegebenen Abgabekategorien für ein zugelassenes ver-wendungsfertiges Arzneimittel und nicht für einen bestimm-ten Wirkstoff gelten und auch Indikation, Dosierung etc. die Abgabekategorie mitbestimmen. Für die Frage nach der Rezeptpflicht von Lidocain-Magistralrezepturen ist die Stoffliste also wenig hilfreich. Im Einzelfall muss sie im Ana-logieschluss und Vergleich mit zugelassenen Spezialitäten beantwortet werden. Da lokalanästhetische Zubereitungen, die zur Applikation vor kleinen chirurgischen Eingriffen be-stimmt sind, gewöhnlich 5% Lidocain enthalten und in die Kategorie B eingeteilt sind, dürfen sie gemäss Kantonsapo-thekervereinigung [51] nur auf ärztliches Rezept an die Pa-tienten abgegeben werden. Demzufolge ist eine Lieferung an Kosmetik- oder Tattoostudios zur gewerbsmässigen An-wendung an Dritten nicht zulässig. Im Zweifel ist der zustän-dige Kantonsapotheker zu konsultieren. Bestellen Kosmetik- oder Tattoostudios Lidocain-Zuberei-tungen in der Apotheke, sollten sie darauf hingewiesen wer-den, ihre Kunden bereits vor der «Behandlung» zu informie-ren, dass sie sich im Vorfeld ein Lidocain-Präparat bei einer Medizinalperson (Arzt, Apotheker) beschaffen sollten, wo sie auch direkt fachgerecht beraten werden. Bei der Abgabe von Lidocain-Zubereitungen in der Apotheke ist es wichtig, dass auf die Gefahren bei der Applikation hingewiesen wird

Page 13: Herstellung in der Apotheke: Rezepturprobleme rund um …

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132 resp. die Zubereitung entsprechend beschriftet ist, um toxi-sche Folgen unsachgemässer Anwendung zu vermeiden. Der Fall der Lidocain-HCl-Adrenalintartrat-Lösung für eine Kosmetikerin ist klar: Adrenalin ist in der Stoffliste [10] in die Abgabekategorie B eingeteilt, weshalb zwingend ein ärztliches Rezept vorliegen und die Lösung direkt an die Kundin abgegeben werden muss.

Weiterführende Informationen

Bücher

• ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerver-bände (Hrsg.). Deutscher Arzneimittel-Codex® / Neues Rezeptur-Formularium® (DAC/NRF). 6  Ringordner, Fortsetzungswerk. Eschborn: Govi Verlag; 2017. Auch als DVD-Version oder Kombipaket bestellbar. On-line-Service inbegriffen

• Breitkreutz J, Kiefer A, Melhorn S. Fit für die Rezeptur. Ein Trainingsbuch für das Apothekenteam. 2. Auflage. Eschborn: Govi-Verlag; 2014

• Deplazes C, Möll F, Gloor S, Panizzon R. Dermatologi-sche Magistralrezepturen der Schweiz. 3. Auflage; 2010 (siehe auch www.magistralrezepturen.ch)

• Ewering I. Kinderrezepturen. Plausibilität, Herstellung und Abgabe. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag; 2016

• Garbe C, Reimann H. Dermatologische Rezepturen. Richtig verschreiben – individuell therapieren. 3. Aufla-ge. Thieme Verlag; 2017

• Kemmritz K. Herstellungsanweisungen für Rezeptur-arzneimittel. Qualitätsgesichert und gesetzeskonform arbeiten. 2. Auflage Eschborn: Govi-Verlag; 2013

• Nahata MC, Pai VP. Pediatric Drug Formulations. 6th edition. Harvey Whitney Books; 2010

• Peuke C. Dreeke-Ehrlich M. Rezeptur für die Kittelta-sche. Leitlinien für die Herstellung. 4. Auflage. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag; 2013

• Pharmazeutisches Laboratorium des NRF (Hrsg.). Stan-dardisierte Rezepturen. Formelsammlung für Ärzte. 9. Auflage. Eschborn: Govi-Verlag; 2017 (auch als E-Book erhältlich)

• Schweizerischer Apothekerverein. Formularium Hel-veticum; 1991

• Thoma K, Daniels R. Apothekenrezeptur und -defektur. Fortsetzungswerk. 7. Auflage. Stuttgart: Deutscher Apo-theker Verlag; 2017

• Willner B, Cutt I. Wurm. Galenische Übungen. 19. Auf-lage. Eschborn: Govi-Verlag; 2013

• Wolf G. Rezepturen. Probleme erkennen, lösen, vermei-den. 4. Auflage. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag; 2013

Internet-Links

Siehe pharManuel online unter «Arzneimittelinformationen im Internet» → «Magistralrezeptur, Galenik»

Lieferanten und Lohnherstellerf

Lieferanten

Schweiz

Hänseler AGIndustriestrasse 35, 9101 HerisauTel.: 071 353 58 58, Fax: 071 353 58 00www.haenseler.ch, [email protected]

Cyntos AGSilbergrundstrasse 1, 8700 KüsnachtTel.: 044 912 01 13, Fax: 044 912 01 71www.cyntos.ch, [email protected]

Districhimie SACase postale 138, 1026 EchandensTel.: 021 691 69 65/66, Fax: 021 691 69 64www.districhimie.ch, [email protected]

Dynapharm DistributionCase postale 205, 1217 Meyrin 1Tel.: 022 980 04 45, Fax: 022 980 04 [email protected]

Georges Walther AGChurerstrasse 77, 8808 PfäffikonTel.: 055 416 10 20, Fax: 055 416 10 30www.gwzag.ch, [email protected]

Pharmaserv AGUnter Sagi 6, 6362 StansstadTel.: 041 340 05 55, Fax: 043 430 20 33www.pharmaserv.com, [email protected]

Ausland

Fagron GmbH & Co KGVon-Bronsart-Strasse 12, D-22885 BarsbüttelTel.: 0049 40 670 67 755, Fax: 0049 40 670 67 768 755www.fagron.de, [email protected]

Weitere Lieferanten: siehe pharManuel 2012, S.  185–187 oder online unter dem Stichwort «Bezugsquellen»

f Auswahl nicht abschliessend/Informationen beruhen auf den aktuellen Kenntnis-sen der Redaktion

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pharManuel18

133Lohnhersteller

Lohnherstellungsvertrag Lässt eine Apotheke eine Magistralrezeptur bei einem Lohnhersteller herstellen, empfiehlt es sich, aus Haf-tungsgründen einen Lohnherstellungsvertrag abzu-schliessen. Der auftraggebende Apotheker haftet für das Produkt, das er abgibt. Ist die Herstellung fehler-haft, so kann er auf den Lohnhersteller nur Rückgriff nehmen, wenn er beweist, dass er einen klaren und richtigen Auftrag erteilt hat.Das Vorgehen und ein Mustervertrag sind in einem Po-sitionspapier der Kantonsapothekervereinigung Nord-west-Schweiz enthalten (siehe http://www.kantons-apotheker.ch/fileadmin/docs/public/kav/posipapiere/h_006_positionspapierlohnherstellung_version_2__november_2012.pdf).

Nota bene

Eine aktuelle Liste mit Lohnherstellern kann auf der WIZE- Website unter folgendem Link abgerufen werden: www.pharmasuisse.org → Angebote → WIZE – Wissenschaftliche Zentralstelle.

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(Arzneimittelverordnung, VAM) (Stand am 1. Mai 2016). Accessed

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