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Newsletter Pferdeklinik LMU Ausgabe 4, Dezember 2017 Herzlich Willkommen in der Klinik für Pferde Abteilung für Innere Medizin und Reproduktion! Liebe überweisende Tierärzte, auch in diesem Jahr möchten wir uns für das Vertrauen, das Sie uns entgegengebracht haben und entgegenbringen, bedanken. Mit diesem Newsletter möchten wir Ihnen einen Überblick über Neuigkeiten aus der Pferdeklinik der LMU geben. Dieses Jahr sind erstmals auch zwei Fallberichte aus unserem Hause mitenthalten.

Herzlich Willkommen in der Klinik für Pferde · diesen Fällen und so auch bei „Pepe“ sind Muskelrelaxantien, wie Diazepam, ausreichend. Zur Zur Linderung der Schmerzen wurden

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Newsletter Pferdeklinik LMU Ausgabe 4, Dezember 2017

Herzlich Willkommen in der Klinik für Pferde

Abteilung für Innere Medizin und Reproduktion!

Liebe überweisende Tierärzte,

auch in diesem Jahr möchten wir uns für das Vertrauen, das

Sie uns entgegengebracht haben und entgegenbringen,

bedanken. Mit diesem Newsletter möchten wir Ihnen einen

Überblick über Neuigkeiten aus der Pferdeklinik der LMU

geben. Dieses Jahr sind erstmals auch zwei Fallberichte aus

unserem Hause mitenthalten.

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Fortbildungsveranstaltung der Pferdeklinik Altforweiler

May A.: Management von Druse- und Herpes-Ausbrüchen

Voorjaarsdagen, Den Haag

Goehring L.: Vorträge zu den Themen Luftsackerkrankungen und

Neurologisches Gangbild

Wittschorek J.: Myocardial function in horses during general anaesthesia

evaluated by conventional and colour- tissue Doppler echocardiography –

a comparism of different methods

28. bayrische Tierärztetage, Nürnberg

May A.: Ausgewählte Infektionskrankheiten für den Pferdepraktiker – ein

Update;

Cushing und EMS beim alten Pferd

ACVIM Forum, Washington

Duran-Graeff C.: Hair cortisol concentration as a stress biomarker in

horses

Goehring L.: Vortrag zum Thema Latenz von EHV-1

ESDAR Conference, Bern

Hahn K., Falkenau A., Goehring L., Witte T.: Massive chronic-infectious

periorchitis and hydrocele in a stallion

BEVA Congress, Liverpool

Goehring L: Vortrag zum Thema EHV-1 assoziierte Myelopathie

BPT-Kongress, München

Goehring L. und May A.: Neurologie Seminar

Goehring: Neurologisches Gangbild und Läsion; EHV-1 Ausbrüche- was

tun?

May A.: Neurotrope Infektionen: Botulismus konkret; Journal Club

Neurologie (mit J. Cavalleri)

Rückblick Fortbildungen und Kongresse 2017

Fortbildungen mit Pferdeschwerpunkt 2018

18.-20.01.2018 Leipziger Tierärztekongress, Leipzig

07.-09.02-2018 European Symposium on Equine Reproduction, Ghent

21.-23.02.2018 51.Jahrestagung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung, Hannover

11.-13.04.2018 Voorjaarsdagen, Den Haag

14.-16.06.2018 ACVIM Congress, Seattle

22.-28.07.2018 International Symposium on Equine Reproduction, Cambridge

12.-15.09.2018 BEVA Congress, Birmingham

04.-06.10.2018 DVG-Vet Kongress, Berlin

07.-10.11.2018 ECEIM Congress, Ghent

15.-17.11.2018 bpt Kongress, Hannover

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Im Januar 2017 wurde ein 11-jähriger Rheinischer Kaltbluthengst aufgrund von rezidivierendem hohem Fieber sowie

einem einseitig hochgradig vergrößerten Skrotum in unserer Klinik vorgestellt. Der Hengst war bisher nicht im

Deckeinsatz und vorberichtlich wurde kein Trauma beobachtet. Die bisherige Behandlung mit verschiedenen

Antibiotika und Entzündungshemmern führte zu keiner Verbesserung der klinischen Symptomatik.

Bei Ankunft in der Klinik zeigte der Hengst ein ungestörtes Allgemeinbefinden außer einer erhöhten

Körpertemperatur von 38,7°C. Bei der Adspektion des äußeren Genitale fiel ein rechtsseitig deutlich vergrößertes

Skrotum (1) ohne äußerliche Anzeichen von Verletzungen auf. Das Skrotum war vermehrt warm, nicht verschieblich

und derb, aber nicht schmerzhaft. Die Hoden konnten palpatorisch nicht eindeutig identifiziert werden. Die

sonographische Untersuchung zeigte eine wabenartige Struktur mit flüssigkeitsgefüllten Kammern sowie Fibrinfäden

(2). Beide Hoden waren darstellbar und von homogener Struktur. Die gewonnene Flüssigkeit nach steriler Punktion

war gelblich und leicht zähflüssig (3). In der bakteriologischen Untersuchung wurde Strep. equi spp. zooepidemicus in

geringen Mengen nachgewiesen. In der rektalen Untersuchung fiel ein geringgradig verdickter rechter Samenstrang

auf. Zur weiteren Diagnostik wurde außerdem ein Bauchpunktat entnommen, das ohne besonderen Befund war.

Fallbericht „Major“

1) Rechtsseitig vergrößertes Skrotum

2) Sonographisches Bild des Skrotum mit wabenartiger Struktur

3) Gewonnene Flüssigkeit nach Punktion

Aufgrund der erhobenen Befunde wurde die Diagnose „chronisch-infizierte Hydrozele mit Periorchitis“ gestellt.

Der Hengst wurde konservativ mit Na-Penicillin (25.000 I.E./kg i.v. alle 6h), Gentamicin (6,6mg/kg i.v. alle 24h)

und Flunixin-Meglumine (1,1mg/kg i.v. alle 24h) behandelt, da die Besitzer vorerst eine Kastration vermeiden

wollten.

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Fortsetzung Fallbericht „Major“

Nach einer Woche ohne Verbesserung des Zustandes und weiterhin Fieber wurde eine beidseitige Kastration

durchgeführt. Der pathologische Befund ergab eine hochgradige chronische fibrinöse und granulierende

Entzündung der Hodenhüllen. Im rechten Hoden wurde keine Spermatogenese nachgewiesen. Hinweise auf die

Ursache oder Erregerbeteiligung konnten nicht gefunden werden.

Nach weiterer konservativer Behandlung an der Klinik konnte der Wallach in die Obhut des Haustierarztes zur

weiteren Beobachtung nach Hause entlassen werden.

Hinweise auf die Ursache der Periorchitis und chronischen Hydrozele konnten nicht gefunden werden. Sie

könnten idiopathisch oder sekundär nach einem unbeobachteten Trauma, einer Orchitis oder Periorchitis

aufgetreten sein

Intraoperatives Bild des rechten Hoden

Verdickte Hodenhüllen mit wabenartiger Struktur

Rechter Hoden umgeben von der verdickten Hodenhülle

(Bei Rückfragen oder Interesse Tel. 089-21802613 oder [email protected])

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Tetanus-Ein Fallbericht

Ein Fall, der uns dieses Jahr besonders beschäftigt hat, ist die Krankengeschichte des 4-Wochen alten

Shetty-Fohlens „Pepe“. Die Mutterstute wurde vor „Pepes“ Geburt nicht gegen Tetanus geimpft und somit

enthielt das Kolostrum keine schützenden Antikörper. „Pepe“ wurde uns im April diesen Jahres festliegend

und krampfend in Seitenlage vorgestellt.

Die Tetanus-Erkrankung stellt eine Infektion mit den Exotoxinen von Clostridium tetani dar. Der Erreger ist

ubiquitär verbreitet, sodass es leicht zu einer Kontamination über Wunden oder Verletzungen kommen

kann. Pferde sind besonders empfänglich für diesen Erreger. Die Exotoxine Tetanolysin und

Tetanospasmin sind für die Erkrankung verantwortlich, wobei das Tetanospasmin als Neurotoxin klinisch

die bedeutendere Rolle spielt. Aufgenommen im Blutkreislauf gelangt das lösliche Neurotoxin zu den

peripheren Nerven und den nahe gelegenen Motorneuronen. Dort finden eine Aufnahme in die Axone

und ein retrograder Transport in die Nervenzellkörper statt. Der anschließende transsynaptische Übertritt

in die terminalen Nervenendigungen der inhibitorischen Interneuronen des zentralen Nervensystems hat

zur Folge, dass die postsynaptische Hemmung spinaler Motorneurone verhindert wird; die erkrankten

Pferde zeigen Muskelrigidität und Spasmen.

Der Beginn der klinischen Symptome kann sehr variabel sein, liegt allerdings häufig bei 1-3 Wochen. Erste

Anzeichen sind meist, bedingt durch kürzere Axone, in der Hals-Kopf-Region lokalisiert. Genicksteifheit,

Trismus und kontrahierte Gesichtsmuskeln sind Beispiele für klinische Anzeichen einer

Tetanuserkrankung. Relativ charakteristisch ist der Vorfall des Dritten Augenlids, der durch die

Kontraktion des Musculus retractor bulbi ausgelöst wird. Im weiteren Verlauf kann es je nach

Schweregrad zu einem steifen Gang, der pathognomonischen Sägebockstellung bis hin zum Festliegen

kommen, wie in dem Fall des kleinen „Pepe“. Die Mortalität liegt je nach Studie zwischen 54% bis 75%.

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Tetanus-Ein Fallbericht Fortsetzung

Die Therapie von Tetanus-Patienten basiert auf vier Grundsätzen:

1. Ruhige, reizarme Umgebung: „Pepe“ wurde mit seiner Mutterstute in einer abgedunkelten Box

aufgestallt. Laute Geräusche und äußere Reize können tetanische Spasmen induzieren und

wurden nach Möglichkeit vermieden.

2. Elimination von Clostridium tetani und ungebundenem Toxin: Das Fohlen erhielt parenteral

Penicillin, und Tetanusantitoxin, um das noch ungebundene Toxin zu neutralisieren. Die

Antitoxingabe wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert, da das Toxin nur über einen begrenzten

Zeitraum im Blutkreislauf zirkuliert und gebundenes Toxin nicht mehr für das Antitoxin zugänglich

ist. Dennoch wird aktuell die Antiserumverabreichung empfohlen.

3. Sedation/Muskelrelaxation/Analgesie: Phenotiazinderivate, beispielsweise Acepromazin, können

bei adulten Pferden eingesetzt werden um die Erregungszustände zu reduzieren und die Tiere zu

beruhigen. Der Einsatz ist allerdings bei Fohlen nicht empfehlenswert, da die Acepromazin-

induzierte Vasodilatation bei Fohlen zu einem nicht unerheblichen Wärmeverlust führen kann.

Auch Alpha-2 Agonisten, wie Xylazin oder Detomidin, können zur Sedierung der erregten

Patienten eingesetzt werden und verfügen zusätzlich noch über muskelrelaxierende und

analgetische Effekte. Auch hier ist der Einsatz beim Fohlen nach Möglichkeit zu vermeiden. In

diesen Fällen und so auch bei „Pepe“ sind Muskelrelaxantien, wie Diazepam, ausreichend. Zur

Linderung der Schmerzen wurden NSAIDs (Flunixin 1 mg/kg i.v.) verabreicht.

4. Unterstützende Maßnahmen: Die unterstützenden Maßnahmen haben eine große Bedeutung bei

der Therapie eines an Tetanus erkrankten Tieres. Das Tetanus-Toxin bindet irreversibel an die

Nervenendigungen, sodass für die Genesung eine Neubildung der Nervenendigungen notwendig

ist. Dieser Prozess kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. „Pepe“ erhielt eine

Dauertropfinfusion mit kristalloiden Lösungen und Glucose, sowie in regelmäßigen Abständen

Milch per Magensonde. Um Dekubitus zu verhindern, wurde „Pepe“ alle 3 Stunden vorsichtig

gewendet. Da kein Kotansatz beobachtet wurde, wurden mehrfach Klistiere eingegeben, bis

harter Kot abgesetzt wurde. Harnabsatz fand kontinuierlich statt.

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Tetanus-Ein Fallbericht Fortsetzung

„Pepe´s“ Allgemeinbefinden besserte sich langsam, aber stetig unter der durchgeführten Therapie. Nach

10 Tagen intensiver Betreuung konnte das Hengstfohlen mit Unterstützung einige Minuten in

Sägebockhaltung stehen. Die Beweglichkeit besserte sich weiterhin, sodass „Pepe“ in den folgenden Tagen

zunehmend mehr den Kopf heben konnte und in Brustlage verharren konnte. Selbstständiges Trinken an

der Mutterstute war weiterhin nicht möglich. Allerdings nahm die Häufigkeit der Muskelspasmen

sukzessive ab. Nach 3 Wochen war „Pepe“ schließlich in der Lage selbstständig aufzustehen, sich mit

einem sehr steifen Gang zu bewegen und an dem Euter der Mutterstute zu trinken. In diesem stabilen

Zustand wurde „Pepe“ schließlich in die Obhut seiner Besitzer entlassen. Mittlerweile zeigt „Pepe“ ein

ungestörtes Allgemeinbefinden und tobt laut Besitzerin auf der Weide. „Pepe´s“ Krankengeschichte

betont die Bedeutung der Tetanus-Prophylaxe, auch wenn die Häufigkeit solcher Fälle abnimmt. Speziell

bei Zuchtstuten und tragenden Stuten sollten unbedingt die regelmäßigen Impfungen beachtet werden

um einen adäquaten Schutz für das neugeborene Fohlen zu gewährleisten.

Aktueller Stand Pferdeklinik Oberschleißheim

Der Bau der neuen Pferdeklinik in

Oberschleißheim schreitet voran!

Über den Sommer tat sich einiges an

der Großbaustelle in

Oberschleißheim.

Nachdem erst nur eine große Grube

das Projekt erahnen ließ, sind die

Fortschritte nun auch von weitem zu

sehen.

Wir sind gespannt auf die weiteren

Entwicklungen. Hier ein aktuelles

Foto aus dem November 2017.

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Über die Vorteile lokaler oder systemischer Antibiotika zur Behandlung einer bakteriellen Endometritis der Stute

wird kontrovers diskutiert. Eine lokale Behandlung ist zeitlich begrenzt nur während der Rosse möglich und

erhöht das Risiko der Kontamination bei Einbringen der Antibiose. Einige Antibiotika können das Endometrium

nach lokaler Gabe reizen sowie die Gefahr von Resistenzentwicklungen erhöhen und die Ansiedlung von Pilzen

und Hefen begünstigen. Bei systemischen Antibiotika wird dagegen oft über eine zu niedrige Konzentration im

Endometrium berichtet.

Im Sommer und Herbst 2017 fand deshalb in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Haupt- und Landgestüt

Schwaiganger eine Studie über den „Nachweis von Gentamicin im Uterus gesunder Stuten nach systemischer

Gabe“ statt. Diese Studie soll beweisen, dass die

Konzentration von Gentamicin in der Gebärmutter auch nach systemischer Gabe ausreichend hoch ist, um über

der minimalen Hemmstoffkonzentration für relevante Keime zu liegen. Für diesen Nachweis wurden den Stuten

Serum, Uterussekret und Uterusbiopsien zu bestimmten Zeitpunkten nach intravenöser Gentamicin-Gabe

entnommen. Nach den ersten Ergebnissen können wir bestätigen, dass Gentamicin nach systemischer

Applikation im Uterus von gesunden Stuten in genügend hoher Konzentration ankommt und einer ähnlichen

Pharmakokinetik wie im Serum unterliegt. Den genauen Versuchsablauf sowie alle Ergebnisse können dann in

entsprechenden Veröffentlichungen 2018 nachgelesen werden.

Bei Rückfragen oder Interesse Tel. 089-21802613 oder [email protected]

Update-aktuelle Studien

Gentamicin im Uterus gesunder Stuten

Salivette zur Gewinnung von Uterussekret

Uterusbiopsie

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Infektion mit EHV-1 an

Update-aktuelle Studien (2)

EHV-1 Latenz Projekt

Im vergangen Jahr haben wir uns auch weiterhin intensiv mit dem EHV-1

Latenz Projekt * beschäftigt. In diesem Forschungsprojekt wird die Latenz

des Equinen Herpesvirus-1, deren Nachweis und Verteilung in den

Geweben erforscht.

Sowohl bekannte Rückzugsorte des Virus während der Latenz, als auch

weitere mögliche Lokalisationen wurden mittels realtime Polymerase

Kettenreaktion (PCR) untersucht. Hierbei konnte genomische Virus DNA

sowohl im Lymph- als auch im neuronalen Gewebe nachgewiesen werden.

Detaillierte Untersuchungen der Virus RNA Expression finden im Zuge einer

Kooperation mit dem Genzentrum der LMU München (LAFUGA) statt. Die

Proben werden dort mithilfe von deep sequencing (Next generation

sequencing, NSG) analysiert. Zusätzlich zur genomischen Analyse erfolgt

eine histopathologische Auswertung des neuronalen Probenmaterials.

* mitgefördert durch die Grayson Jockey Club Research Foundation,

Lexington, Kentucky

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

für eine Studie zum Thema „Equides Herpesvirus im Hengsthoden“ benötigen wir auch im nächsten Jahr für einen Vorversuch Hoden (inkl. Nebenhoden) von Hengsten im Alter bis 24 Monate. Sollten Sie in Ihrer Klinik/Praxis Kastrationen bei Hengsten dieser Altersgruppe durchführen, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn wir die Hoden zur histologischen Untersuchung bekommen könnten. Die Hoden können nach der Entnahme in formalinhaltiger Lösung gelagert und an uns geschickt werden. Wir senden Ihnen im Vorfeld gerne geeignete Probengefäße sowie eine Einverständniserklärung für die Patientenbesitzer zu. Falls Sie Proben haben, die für unsere Studie in Betracht kommen, melden Sie sich bitte unter [email protected]. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Christiane Otzdorff

Hoden gesucht

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Update-aktuelle Studien (3)

Hodenperfusions-Modell

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Das Studium der Veterinärmedizin habe ich in Chile abgeschlossen. Dann

arbeitete ich ein Jahr lang im Gestüt ‚Haras San Patricio‘ und habe auch eine

klinische Studie (Ovulationsinduktion bei Stuten) durchgeführt, wo ich mein

Interesse an der Forschung entdeckte. Daraufhin zog ich in die USA, wo ich an der

weltbekannten Klinik Rood and Riddle Equine Hospital als Tiermedizinische

Fachangestellte für sechs Monate arbeitete. Nachdem ich ein Stipendium erhielt,

um in Deutschland zu promovieren, entschied ich mich nach Hannover zu ziehen,

um an der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover unter der

Leitung von Prof. Feige mein PhD-Studium (Melanomtherapie beim Pferd) und

auch ein Internship zu absolvieren. Dann nahm ich eine Residency-Stelle an der

Large Animal Clinic der University of Saskatchewan an. Dort habe ich in 2013 eine

Residency des American College of Veterinary Internal Medicine (ACVIM) im

Bereich Large Animal Internal Medicine begonnen. Diese habe ich im Juli 2016

nach Erfüllung aller Anforderungen zum Diplomate of Large Animal Internal

Medicine abgeschlossen. Forschungsmäßig beschäftigte ich mich mit Stress- bzw.

Cortisol-Analysen beim Pferd und anderen kanadischen Wildtieren (2013-2017).

Seit Oktober 2017 gehöre ich zum Team der Klinik für Pferde, wo ich als

Oberärztin der Inneren Medizin Pferde tätig bin.

Dr.Carolina Durán

Mitarbeiter News

Tiermedizin habe ich in Hannover an der Tierärztlichen Hochschule (TiHo)

studiert und im Frühjahr 2013 mit dem Staatsexamen erfolgreich

abgeschlossen. Daraufhin absolvierte ich ein zweijähriges rotierendes

Internship an der Klinik für Pferde der TiHo und fertigte zeitgleich meine

Doktorarbeit unter der Leitung von Prof. Sabine Kästner an. Die Dissertation

beschäftigte sich mit dem „Einfluss von Butorphanol, Midazolam oder Ketamin

auf die Romifidin-basierte Sedierung während der Zahnextraktion beim Pferd“.

Im Anschluss war ich als Assistenztierärztin in der Abteilung Innere Medizin an

der Klinik für Pferde der TiHo tätig, bis ich im September dieses Jahres meine

Residency des European College of Equine Internal Medicine an der

Pferdeklinik der LMU München begonnen habe

Dr.Maria Müller

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Mitarbeiter News

Nach einer handwerklichen Ausbildung orientierte ich mich während der

Elternzeit um und studierte Tierpsychologie an der ATN. Danach machte ich

eine Zusatzausbildung zur Tierphysiotherapeutin mit Spezialisierung auf

Pferdeosteopathie. Seit April 2017 verstärke ich das Team der Tierpfleger

der LMU.

Nach dem erfolgreichen Abschluss meines Tiermedizinstudiums an der

Ludwig-Maximilians-Universität München im April 2017 bin ich seit dem

01. September als Doktorandin an der Klinik für Pferde der LMU München

Innere Medizin und Reproduktion tätig. Im Rahmen meiner Dissertation

beschäftige ich mich im Moment mit der Etablierung eines Modells zur ex

vivo Perfusion von Hengsthoden, um die Infektionsmechanismen am

Endothel der Zellen im Zusammenhang mit dem Equiden Herpes Virus Typ

1 (EHV-1) zu untersuchen.

Carina Haupt

Claudia Julius-Wilhelm

Geboren und aufgewachsen bin ich in Dresden. In diesem Jahr habe ich die

Ausbildung zur TFA in der Klinik für Pferde Innere Medizin und

Reproduktion der LMU München begonnen.

Ich freue mich auf spannende Ausbildungsjahre!

Berit Weißker

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http://www.pferd.vetmed.uni-muenchen.de/inneremedizin-reproduktion/index.html

Das Team der Pferdeklinik der Ludwig-Maximilians-Universität wünscht Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das Jahr 2018!

Aktuelle Hinweise über Fortbildungsveranstaltungen, Veröffentlichungen sowie Informationen zu wichtigen Erkrankungen finden Sie auf unserer Homepage