3
Herzsee Abbildung: Übersichtsplan, Luftbild, Naturaufnahme Letzte Untersuchung Probenahme: 05.11.2001 Uhrzeit: 11:30 Witterung: heiter bis nebelig Wind: - Lufttemperatur: 5°C Sichttiefe: - maximale Tiefe: - Beprobung in: 0 m Tiefe Nutzung/Aktivität: - Anmerkung: - Limnologische Kurzbeurteilung Beim Herzsee handelt es sich um einen natürlichen Hochgebirgssee im Bereich des Ostalpinen Kristallin. Der Herzsee liegt im Gemeindegebiet Schruns auf einer Seehöhe von 2.216 m und weist eine Fläche von ca. 0,8 ha auf. Auf Grund vorliegender chemisch-physikalischer Analysenergebnisse ist der Herzsee als nährstoffarmes Gewässer einzustufen. Die Nährstoffparameter Stickstoff und Phosphor weisen durchwegs sehr niedrige Konzentrationen auf. Die Menge an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) ist ebenfalls gering. Bedingt durch die geologischen Untergrundverhältnisse ist die Leitfähigkeit des Wassers (Summe aller gelöster, dissoziierter Stoffe im Wasser) niedrig. Die Konzentrationen von Calcium, Magnesium, von Chlorid- und Sulfationen sind gering, was sich auch im Härtegrad des Wassers widerspiegelt. Der Schwarzsee hat demnach ein „sehr weiches“ Wasser. Die bakteriologischen Analysen zeigen, dass die hygienische Belastung im Herzsee unauffällig ist. Eine Untersuchung der Seesedimente – insbesondere hinsichtlich ausgewählter schwer abbaubarer organischer Schadstoffe – zeigt, dass Schadstoffe im Sediment in geringen Mengen nachzuweisen sind. Hauptverantwortlich für den Fund von Schadstoffen in entlegenen Regionen sind globale atmosphärische Transportprozesse. Es handelt sich jedoch um sehr geringe Belastungen.

Herzsee - Land Vorarlberg · KMnO4-Verbrauch [mg/l] 1,6 Kalium [mg/l] - Eisen [µg/l] - ... Stickstoff [Gew. %] 0,60 Phosphor [Gew. %] 0,13 . Schwermetalle Arsen [mg/kg] 46

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Herzsee - Land Vorarlberg · KMnO4-Verbrauch [mg/l] 1,6 Kalium [mg/l] - Eisen [µg/l] - ... Stickstoff [Gew. %] 0,60 Phosphor [Gew. %] 0,13 . Schwermetalle Arsen [mg/kg] 46

Herzsee

Abbildung : Übersichtsplan, Luftbild, Naturaufnahme

Letzte Untersuchung

Probenahme: 05.11.2001

Uhrzeit: 11:30

Witterung: heiter bis nebelig

Wind: -

Lufttemperatur: 5°C

Sichttiefe: -

maximale Tiefe: -

Beprobung in: 0 m Tiefe

Nutzung/Aktivität: -

Anmerkung: - Limnologische Kurzbeurteilung

Beim Herzsee handelt es sich um einen natürlichen Hochgebirgssee im Bereich des Ostalpinen Kristallin. Der Herzsee liegt im Gemeindegebiet Schruns auf einer Seehöhe von 2.216 m und weist eine Fläche von ca. 0,8 ha auf. Auf Grund vorliegender chemisch-physikalischer Analysenergebnisse ist der Herzsee als nährstoffarmes Gewässer einzustufen. Die Nährstoffparameter Stickstoff und Phosphor weisen durchwegs sehr niedrige Konzentrationen auf. Die Menge an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) ist ebenfalls gering. Bedingt durch die geologischen Untergrundverhältnisse ist die Leitfähigkeit des Wassers (Summe aller gelöster, dissoziierter Stoffe im Wasser) niedrig. Die Konzentrationen von Calcium, Magnesium, von Chlorid- und Sulfationen sind gering, was sich auch im Härtegrad des Wassers widerspiegelt. Der Schwarzsee hat demnach ein „sehr weiches“ Wasser. Die bakteriologischen Analysen zeigen, dass die hygienische Belastung im Herzsee unauffällig ist. Eine Untersuchung der Seesedimente – insbesondere hinsichtlich ausgewählter schwer abbaubarer organischer Schadstoffe – zeigt, dass Schadstoffe im Sediment in geringen Mengen nachzuweisen sind. Hauptverantwortlich für den Fund von Schadstoffen in entlegenen Regionen sind globale atmosphärische Transportprozesse. Es handelt sich jedoch um sehr geringe Belastungen.

Page 2: Herzsee - Land Vorarlberg · KMnO4-Verbrauch [mg/l] 1,6 Kalium [mg/l] - Eisen [µg/l] - ... Stickstoff [Gew. %] 0,60 Phosphor [Gew. %] 0,13 . Schwermetalle Arsen [mg/kg] 46

Chemie und Hygiene

Tabelle: Ergebnisse der chemisch-physikalischen und bakteriologischen Analysen Parameter 0 m Tiefe Wassertemperatur (°C) 1,3 pH 7,4 Leitfähigkeit [µS/cm] 70 Calcium [mg/l] 9 Magnesium [mg/l] 3 Natrium [mg/l] - KMnO4-Verbrauch [mg/l] 1,6 Kalium [mg/l] - Eisen [µg/l] - Mangan [µg/l] - Gesamthärte [°dH] 2,0 Karbonathärte [°dH] 1,1 Alkalinität [mmol/l] 0,4 Chlorid [mg/l] <0,5 Nitrat [mg/l] <0,5 Nitrat-Stickstoff [mg/l] - Sulfat [mg/l] 11 TOC [mg/l] 0,60 DOC [mg/l] <0,50 Ammonium [mg/l] 0,005 Ammonium-Stickstoff [mg/l] - Nitrit [mg/l] 0,004 Nitrit-Stickstoff [mg/l] - Gesamt-Phosphor [µg/l] <3 Gesamt-Phosphor filtriert [µg/l] 2 Orthophosphat-P [µg/l] 2 Sauerstoffgehalt [mg/l] 11,4 Sauerstoffsättigung [%] 105 BSB2 [mg/l] 1,7 Koloniebildende Einheiten bei 22°C 0 Coliforme Bakterien 37°C [KBE/100ml] 0 Coliforme Bakterien 44°C [/100ml] 0 Escherichia coli [KBE/100ml] 0 Enterokokken [KBE/100ml] 0

Sedimente

Tabelle: Ergebnisse der Sedimentanalyse (bezogen auf Trockenrückstand) Glühverlust [Gew. %] 12 TOC [Gew. %] 6,0 Stickstoff [Gew. %] 0,60 Phosphor [Gew. %] 0,13

Page 3: Herzsee - Land Vorarlberg · KMnO4-Verbrauch [mg/l] 1,6 Kalium [mg/l] - Eisen [µg/l] - ... Stickstoff [Gew. %] 0,60 Phosphor [Gew. %] 0,13 . Schwermetalle Arsen [mg/kg] 46

Schwermetalle Arsen [mg/kg] 46 Cobalt [mg/kg] 15 Chrom [mg/kg] 68 Kupfer [mg/kg] 31 Molybdän [mg/kg] 4,6 Nickel [mg/kg] 45 Blei [mg/kg] 96 Vanadium [mg/kg] 84 Cadmium [mg/kg] 0,26 Quecksilber [mg/kg] 0,04 Zink [mg/kg] 200 Metalle Aluminium [Gew. %] 2,2 Calcium [Gew. %] 0,53 Eisen [Gew. %] 3,6 Kalium [Gew. %] 0,26 Magnesium [Gew. %] 1,2 Mangan [Gew. %] 0,028 ∑ PCB (6) [µg/kg] 2,3 - <3,5 ∑ 15 PAK [µg/kg] <100 Die Untersuchung der Sedimente zeigt nur geringe Schwermetallgehalte, lediglich Arsen, Chrom, Blei und Zink sind leicht erhöht. Die Werte liegen aber innerhalb der geogen bedingten Bandbreite, ein anthropogener Einfluss lässt sich nicht ableiten. Die leicht höheren Blei- und Zinkgehalte sind vermutlich auf randliche Hofbildungen bei der Entstehung der bekannten Silbertaler Erzlagerstätten zurückzuführen. Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind im Sedimet nachweisbar, allerdings nur in geringen Mengen. Die vorgefundenen Gehalte liegen unter dem Durchschnitt anderer westeuropäischer Gebirgsseen. Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), welche vor allem bei Verbrennungsprozessen entstehen, konnten ebenfalls nur in geringen Mengen gefunden werden. Die Werte liegen durchwegs unter den literaturbekannten Referenzdaten. Die Sedimente können als nicht verunreinigt eingestuft werden. Genauere Informationen können dem Bericht „Untersuchung schwer abbaubarer Schadstoffe in hochalpinen Regionen Vorarlbergs“ (Umweltinstitut des Landes Vorarlberg, Schriftenreihe Lebensraum Vorarlberg, Band 56) entnommen werden: http://www.vorarlberg.at/pdf/schadstoffeinhochalpinenr.pdf