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[2-12] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1 HESSENseiten HESSENseiten BUNDmagazin 2. Quartal Heft 2/ 2012 EDITORIAL IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.Hessen Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz SPENDENKONTO BUND Hessen Konto-Nr. 369 853 , Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 NEWSLETTER Abbonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter as Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Nachtflüge zwischen 23 und 5 Uhr am Flughafen Frankfurt sind rechtswidrig, der Schutz der Menschen vor nächtlichem Lärm muss Vorrang vor den wirt- schaftlichen Interessen der Flughafenbetreiber und der Airlines haben. Die Gesundheit der Menschen ist höher zu werten als ökonomische Interessen, eine gute Nachricht für die gesamte Region. Unverständlich bleibt, dass die hessische Landesregie- rung gegen das Urteil des Hessischen Verwaltungsge- richtshof geklagt hat, gegen ihr eigentliches (vorgebli- ches?) Ziel, die sogenannte Mediationsnacht von 23 bis 5 Uhr frei von planmäßigen Flügen zu halten. Hierzu kommentierte sogar die unverdächtige Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass die Position von (Noch-) Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) nicht vermit- telbar sei und letztlich bei den Menschen nur Kopf- schütteln auslöse. Dass der gleiche (Noch-) Wirtschaftsminister Posch parallel zu dieser „Schilda‘schen“ Klage immer wieder massiv Stimmung gegen den Naturschutz in Pla- nungsverfahren macht passt da ins Bild. Wer unfähig ist, seine planerischen Hausaufgaben korrekt und um- fassend abzuarbeiten und dann in Gerichtsverfahren belehrt werden muss, dass Naturschutz eben doch sei- ne Begründung und Rechtfertigung nicht nur aus den einschlägigen Gesetzen heraus sondern auch als Da- seinsvorsorge für die Menschen hat, der zeigt letztlich nur seine alte, nicht mehr zeitgemäße Position eines Betonpolitikers, der in die Jahre gekommen ist und nichts dazu gelernt hat. Es wäre an der Zeit, dass sich die hessische Landesre- gierung an wirklich nachhaltigen Zielen orientiert und dies auch im politischen Handeln zeigt. Es reicht nicht aus, in Gipfeln, Konferenzen und Strategien wohlfeile Sonntagsreden zu halten, im politischen All- tagsgeschäft dann aber das Gegenteil zu tun, Sachent- scheidungen meist gegen Natur- und Umweltschutz- belange zu treffen und keine zukunftsorientierten Grundsätze für eine Politik der Nachhaltigkeit als Ma- xime der politischen Entscheidungen zu fassen. Der BUND in Hessen setzt sich dafür ein, dass das The- ma der Nachhaltigkeit ins Zentrum der Landespolitik gerückt wird, wir lassen nicht locker in unseren Forde- rungen nach einer Neuausrichtung der Agrarpolitik, der Zertifizierung des Staatswaldes gemäß den Kriteri- en des FSC und einer Neuorientierung in der Verkehrs- politik, hin zu mehr öffentlichem Verkehr und weg von der Wahnvorstellung, durch immer mehr Straßenbau könnte man eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik gestalten. Die hessische Landesregierung hat in den letzten Jah- ren immer wieder gezeigt, dass eine Politik der Nach- haltigkeit nicht in ihr Konzept passt, dass Partikula- rinteressen immer wieder in den Vordergrund gestellt werden und fast alle Investitionsmaßnahmen letztlich naturzerstörend und umweltbelastend wirken. Dies muss ein Ende finden. Gelegenheit wird die Landtags- wahl in 2013 bieten, die aus Sicht des BUND zu einer Richtungswahl werden wird: „Weiter so“ unter Inkauf- nahme von Naturzerstörung und Umweltverschmut- zung oder Umsteuern, hin zu wirklich nachhaltigen Entwicklungen in der Energiepolitik, der Gestaltung der Kulturlandschaft und einer erkennbaren Neuaus- richtung in der Land- und Forstwirtschaftspolitik. Lassen Sie uns zusammen alles dafür tun, dass in Hes- sen eine Wende gelingt, die mehr Rücksicht auf die Na- tur und die Bedürfnisse der Menschen nach einer ge- sunden Umwelt nimmt und eine Politik auf der Grundlage einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrate- gie umsetzt. Jörg Nitsch Unbelehrbar – unbeirrbar? D Jörg Nitsch, Vorstandsmitglied des BUND Hessen

Hessenseiten im BUNDmagazin 2 / 2012

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Vier Mal im Jahr erhalten BUND-Mitglieder das bundesweite BUNDmagazin – in Hessen mit den extra Hessenseiten. Die Mitgliederzeitschrift des BUND informiert über zentrale Fragen des Umwelt- und Naturschutzes, berichtet über die Arbeit des BUND und gibt Öko-Tipps für den Alltag. Im Hessen-Einleger gibt es zusätzliche Informationen auf Landesebene, von den Orts- und Kreisverbänden, den Arbeitskreisen und der BUNDjugend Hessen. Ein Abonnement kostet 15 Euro im Jahr. Mitglieder erhalten das BUNDmagazin kostenlos.

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HESSENseitenHESSENseitenBUNDmagazin

2. QuartalHeft 2/2012

EDITORIAL

IMPRESSUMHerausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.HessenRedaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.)Layout und Satz: Julia Beltz

SPENDENKONTOBUND HessenKonto-Nr. 369 853 , Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01NEWSLETTERAbbonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter

as Bundesverwaltungsgericht hat entschieden:Nachtflüge zwischen 23 und 5 Uhr am Flughafen

Frankfurt sind rechtswidrig, der Schutz der Menschenvor nächtlichem Lärm muss Vorrang vor den wirt-schaftlichen Interessen der Flughafenbetreiber und derAirlines haben. Die Gesundheit der Menschen isthöher zu werten als ökonomische Interessen, eine guteNachricht für die gesamte Region.

Unverständlich bleibt, dass die hessische Landesregie-rung gegen das Urteil des Hessischen Verwaltungsge-richtshof geklagt hat, gegen ihr eigentliches (vorgebli-ches?) Ziel, die sogenannte Mediationsnacht von 23 bis5 Uhr frei von planmäßigen Flügen zu halten. Hierzukommentierte sogar die unverdächtige FrankfurterAllgemeine Zeitung, dass die Position von (Noch-)Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) nicht vermit-telbar sei und letztlich bei den Menschen nur Kopf-schütteln auslöse.

Dass der gleiche (Noch-) Wirtschaftsminister Poschparallel zu dieser „Schilda‘schen“ Klage immer wiedermassiv Stimmung gegen den Naturschutz in Pla-nungsverfahren macht passt da ins Bild. Wer unfähigist, seine planerischen Hausaufgaben korrekt und um-fassend abzuarbeiten und dann in Gerichtsverfahrenbelehrt werden muss, dass Naturschutz eben doch sei-ne Begründung und Rechtfertigung nicht nur aus deneinschlägigen Gesetzen heraus sondern auch als Da-seinsvorsorge für die Menschen hat, der zeigt letztlichnur seine alte, nicht mehr zeitgemäße Position einesBetonpolitikers, der in die Jahre gekommen ist undnichts dazu gelernt hat.

Es wäre an der Zeit, dass sich die hessische Landesre-gierung an wirklich nachhaltigen Zielen orientiertund dies auch im politischen Handeln zeigt. Es reichtnicht aus, in Gipfeln, Konferenzen und Strategienwohlfeile Sonntagsreden zu halten, im politischen All-tagsgeschäft dann aber das Gegenteil zu tun, Sachent-scheidungen meist gegen Natur- und Umweltschutz-belange zu treffen und keine zukunftsorientiertenGrundsätze für eine Politik der Nachhaltigkeit als Ma-xime der politischen Entscheidungen zu fassen.

Der BUND in Hessen setzt sich dafür ein, dass das The-ma der Nachhaltigkeit ins Zentrum der Landespolitikgerückt wird, wir lassen nicht locker in unseren Forde-rungen nach einer Neuausrichtung der Agrarpolitik,der Zertifizierung des Staatswaldes gemäß den Kriteri-en des FSC und einer Neuorientierung in der Verkehrs-politik, hin zu mehr öffentlichem Verkehr und weg vonder Wahnvorstellung, durch immer mehr Straßenbaukönnte man eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitikgestalten.

Die hessische Landesregierung hat in den letzten Jah-ren immer wieder gezeigt, dass eine Politik der Nach-haltigkeit nicht in ihr Konzept passt, dass Partikula-rinteressen immer wieder in den Vordergrund gestelltwerden und fast alle Investitionsmaßnahmen letztlichnaturzerstörend und umweltbelastend wirken. Diesmuss ein Ende finden. Gelegenheit wird die Landtags-wahl in 2013 bieten, die aus Sicht des BUND zu einerRichtungswahl werden wird: „Weiter so“ unter Inkauf-nahme von Naturzerstörung und Umweltverschmut-zung oder Umsteuern, hin zu wirklich nachhaltigenEntwicklungen in der Energiepolitik, der Gestaltungder Kulturlandschaft und einer erkennbaren Neuaus-richtung in der Land- und Forstwirtschaftspolitik.

Lassen Sie uns zusammen alles dafür tun, dass in Hes-sen eine Wende gelingt, die mehr Rücksicht auf die Na-tur und die Bedürfnisse der Menschen nach einer ge-sunden Umwelt nimmt und eine Politik auf derGrundlage einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrate-gie umsetzt.

Jörg Nitsch

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Jörg Nitsch,Vorstandsmitglieddes BUND Hessen

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Das Ende des Energiegipfels muss Startschuss fürdie Energiewende in Hessen sein

Gastreferat von Hubert Weiger:Energiepolitik, Landwirtschaft und ehren-amtliches Engagement

Bundesvorsitzender Hubert Weiger betont, dass die zen-trale Stärke des BUND die ehrenamtliche Basis des Ver-bandes und die Vielfalt des Engagements sind. Um-weltverbände sind ebenso wie die Politik Teile der Bür-gergesellschaft. „Wir laden Politiker ein, zu uns zu kom-men und uns zuzuhören, dann hören sie nämlich das,was sie in zehn Jahren selbst sagen werden, heute abernoch vehement ablehnen.“, zitiert Weiger einen KV-Vorsitzenden.Der Vorsitzende verweist auf einen großen Erfolg des

BUND und der Anti-AKW-Bewegung: Der Atomausstiegist geschafft, auch wenn er viel zu lange dauert und im-mer noch AKW bis 2022 am Netz sein werden. Zu ver-muten ist, dass hinter den politischen Aktivitäten ge-gen die Fotovoltaik eine Strategie steckt, die Energie-wende zu bremsen: Fotovoltaik und Wind senken heu-te schon die Preise an der Strombörse, deshalb machenKonzerne Milliarden weniger Gewinne. Weiger kritisiertferner, dass es mit der energetischen Sanierung von Ge-bäuden nicht vorangeht, dass das KWK-Gesetz stocktund beklagt das viel zu geringe Engagement der Bun-desregierung für die Energieeffizienzrichtlinie, mit derBetriebe verpflichtet werden, Energie einzusparen. Agrarpolitik ist ein weiteres wichtiges Thema für den

Verband. Nur mit nachhaltiger Landnutzung könnendie Ziele des Naturschutzes erreicht werden. Land-

Am 24. März 2012 fand im Bürgerhaus Saalbau Gallus in Frankfurtdie diesjährigen Landesgelegiertenversammlung des BUND Hessenstatt. Auf der Tagesordnung standen das Gastreferat des Bundesvor-sitzenden, die Verleihung des Eduard-Bernhard-Preises, die Wahl desVorstandes sowie Beschlussfassungen zu Anträgen.

wirtschaft muss so betrieben werden, dass Natur vorihr nicht mehr geschützt werden muss. Landwirtschaftmuss den Boden schützen und Strukturelemente för-dern, die Nahrung auch für Bienen bieten. Die Ver-braucherinnen und Verbraucher wollen eine gesundeLebensmittelproduktion. Leider wundern sich immernoch viel zu wenig Menschen, dass Billigfleisch bei Dis-countern billiger angeboten wird als Gemüse. DerBUND sagt deshalb: Wir haben eine Landwirtschafts-politik zu Lasten von Mensch, Tier und Natur satt. Hu-bert Weiger dankt ausdrücklich der BUNDjugend fürdie tolle Unterstützung bei der Agrardemo in Berlin.Eine dritte Agrardemo im Januar 2013 wird zentral imZeichen der Bundestagswahl stehen. Der BUND wirdvon der Politik eine vernünftige Landwirtschaft fordern.Dazu gehört, dass Tierhaltung an die Fläche gebundenwird. Die BUND-Positionen sind nicht gegen die Bauern

gerichtet, sondern der BUND setzt sich für eine gesundeund ökologisch verträgliche Landwirtschaft, für regio-nale Erzeugung und für gute Arbeitsplätze ein. DerDeutsche Bauernverband (DBV) versucht alte Gräbenzwischen Landwirtschaft und Naturschutz aufzureißen.So muss die aktuelle Kampagne des DBV gegenFlächenverbrauch gewertet werden. Denn der DBVwendet sich nicht mit dem BUND gegen Flächen ver-brauchende Großprojekte, sondern fordert die Ab-schaffung der Kompensationsregelung: auf landwirt-schaftlichen Flächen soll kein Naturschutz als Ausgleichmehr stattfinden. Unerträglich ist, dass der DBV die-sen Ausgleich als schlimmer darstellt als die Flächen-versiegelung durch Bauvorhaben. Unter dem langan-haltenden Applaus der Delegierten dankt der VorstandHubert Weiger für seine aufrüttelnde, kämpferische undMut machende Rede.

Bundesvorsitzen-der Hubert Weiger

redet vor den Delegierten

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Vorstandsbericht

Jörg Nitsch, begleitet von einer Präsentation von Her-wig Winter, stellt die Aktivitäten des Landesvorstandsvor. Fukushima hat alles verändert, nach 35 Jahren Ein-satz und Kampf stehen die beiden Schrottreaktoren inBiblis endlich still. Das zweite große Thema für den Landesverband war

der Flughafenausbau Frankfurt. Mit der Eröffnung derneuen Landebahn ging der langjährige Kampf gegenden Ausbau verloren. Aber der BUND wird weiter Lärm-minderungskonzepte für die Region, nicht nur für dieNacht, sondern ganztägig fordern. In den Energiegipfel der Landesregierung brachte

sich der BUND umfassend ein. Politisch wichtigstes Er-gebnis: Windkraft auch im Wald. Der BUND wird dieLandesregierung an ihren Taten messen, vorbereitetwird eine „Kontrolle“ durch den BUND. Mindestensjährlich soll geprüft werden, ob Richtung und Ge-schwindigkeit der Energiewende stimmen. Im Hessischen Ried stirbt der Wald, 30.000 ha sind

bedroht. BUND-Ziele dort sind: Erhalt der Wälder undSchutz der Menschen. Der BUND fordert FSC in Staats-und Kommunalwald, die Forstlobby blockiert. Die Biodiversität ist nach wie vor gefährdet. Der

BUND ist aktiv, der Wildkatzenwegeplan ist in der Um-setzung. Gemeinsam mit dem ÖJV hat der BUND denAK Hessenluchs gegründet: Jetzt sind die Erfolge da,der Luchs ist zurück, es gibt auch Belege für Jungtiere.Der Nationalpark Kellerwald ist als erster NP inDeutschland als IUCN-Kat. II anerkannt worden undTeil des Weltnaturerbes Europäische Buchenwälder.Das Biosphärenreservat Rhön feiert 20-jähriges Be-

stehen, der BUND fordert den Verzicht auf die B 87nsowie eine gemeinsame, länderübergreifende Verwal-tungsstelle. Die A 44 bleibt ein verkehrs- und natur-schutzpolischer Zankapfel.

Verleihung des Eduard-Bernhard-Preises

Der „Eduard-Bernhard-Preis” des BUND Hessen wur-de an die langjährigen aktiven BUND-Mitglieder Trau-de und Hans Ackermann verliehen. VorstandssprecherOtto Löwer würdigte ihren jahrzehntelangen Einsatzfür den Umweltschutz, für den sie sich mit hoher fach-licher Kompetenz und immer in einer freundlichen,kollegialen und herzlichen Weise eingesetzt haben. Die promovierte Ärztin Traude Ackermann ist seit

1991 Vorsitzende des BUND Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf, den sie in vielfältiger Weise repräsentiert.

Als „gute Seele“ ist sie täglich einige Stunden in der Ge-schäftsstelle des Kreisverbandes anwesend. Sie küm-mert sich um Mitarbeiter, Praktikanten sowie Mitglie-der, den Geschirrverleih, sorgt für die finanzielle Basisdes Kreisverbandes, beantwortet Bürgeranfragen,mischt in Arbeitsgruppen zu Verkehr, Kinder- und Ju-gendpädagik, Streuobstwiesen sowie in der LokalenAgenda 21 Marburg und im Freundeskreis des Botani-schen Gartens mit.

Der emeritierte Professor für Experimentalphysik HansAckermann war von 2001 bis 2011 Sprecher des lan-desweiten Arbeitskreises Energie. Er wusste schon imJahr 1978 in seiner Antrittsvorlesung über das Ende derAtomenergie, dass die Atomwirtschaft eine gefährlicheund unmenschliche Sackgasse der Energiewirtschaftist. Gemeinsam mit der Gruppe Ökologie in Hannoverwurden fachlich hochfundierte Ausarbeitungen gegensieben in Planung befindliche Wiederaufbereitungs-anlagen erstellt. „Denen die guten Argumente liefern –als Physiker – die die Welt so nicht hinnehmen wollen,wie sie ist oder werden soll“. Das war sein Motto, bisheute. Verbunden mit seiner ehrenamtlichen Arbeitbeim BUND hat er sich gleichermaßen für den Ausbauder erneuerbaren Energien, der Solarenergie, der Win-denergie eingesetzt – in Forschung und Lehre an derUniversität wie beim Engagement in Marburg und Um-gebung für die Umsetzung ganz konkreter Projekte. ObSolarthermie in kommunalen Bädern und Gebäuden,ob Fotovoltaik-Beteiligungsanlagen auf kommunalenWohnbauten, Hans Ackermann wirkte mit, entwickel-te die Konzepte, überzeugte Skeptiker vor Ort. Dass er-neuerbare Energie immer mit Energieeffizienz ver-bunden werden muss, demonstrierte er immer durchseine Grafik, wie der Stromverbrauch bei ihnen zuhauseSchritt für Schritt deutlich reduziert wurde.

Unter lang anhaltendem Beifall der Delegiertendanken Traude und Hans Ackermann für die Ehrung.

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Traude und HansAckermann mitHubert Weiger

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LDV-Beschlüsse

Zumeist einstimmig oder großmehrheitlich nach je-weiliger Diskussion beschlossen die 126 Delegiertenfolgende Anträge:

Die Landesdelegiertenversammlung ruft den hessi-schen Bauernverband dazu auf, mit dem BUND ge-meinsam gegen die wirklichen Verursacher des Flächen-verbrauchs zu kämpfen und die in der aktuellen Kam-pagne des Deutschen Bauernverbandes „Stoppt Land-fraß“ erhobene Forderung nach Abschaffung des na-turschutzrechtlichen Ausgleichs aufzugeben.

Das Ende des Energiegipfels muss Startschuss fürdie Energiewende in Hessen sein. Der Antrag nimmtBezug auf die Ergebnisse des Hessischen Energiegip-fels mit beispielsweise zwei Prozent Vorrangfläche fürWindkraftstandorte (auch in Waldbereichen) mit Aus-schlusswirkung für die übrigen Flächen in der Landes-planung.Die LDV vermisst im Abschlussbericht Ziel-

vorgaben für die Verringerung des Strom- und Wärme-bedarfs und fordert einen Verkehrsgipfel.

Die Landesdelegiertenversammlung kritisiert dieLandesregierung für ihre Weigerung, wirkungsvolleMaßnahmen für eine dauerhafte Senkung gesund-heitsschädlicher und klimawirksamer Luftschadstoffezu ergreifen. Sie fordert deshalb die Landesregierungauf, dem Gesundheitsschutz endlich Vorrang ein-zuräumen, ihre Blockadehaltung für großräumige Um-weltzonen aufzugeben und ein landesweites Konzeptzur Luftreinhaltung vorzulegen.

Die Delegierten fordern den Hessischen Landtag auf,die Rodung von Wäldern der Schutzkategorie „Bann-wald“ gesetzlich zu verbieten und fordern in einem In-itiativantrag den Erhalt des Botanischen Gartens in Mar-burg.

bm

Der neue Landesvorstand:

(von links)Schatzmeister

Thomas Rahneraus Biebesheim,

Herwig Winter ausMörlenbach,

Otto Löwer ausKassel,

Rudolf Schäfer ausFrankenberg,

FachratssprecherDirk Teßmer aus

Biebertal, Hermann Maxei-

ner aus Hünfelden,Simone Emanuel

aus Seeheim-Jugenheim,

Andreas Elend ausFriedrichsdorf

und Jörg Nitschaus Obertshausen

Das Protokoll der LDV wird Interessierten auf

Anfrage zugeschickt

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AK Wasser:Besichtigung von Wasserwerk und FeuchtgebietenDer AK Wasser lädt ein, am Samstag, 18. August um 10:30 Uhr zunächst das Wasserwerk Inheiden der OVAG beiHungen (Ovagstraße 21, 35410 Hungen) zu besuchen und einen Vortrag über das Förderregime anzuhören. Etwa 800 Meter entfernt geht es dann zum Hofgut Grass, das als Kultur- und Limesempfangszentrum eingeweihtwurde. Darum gelegen sind Feuchtgebiete, die durch die Einhaltung der Grenzgrundwasserstände bisher recht gut gedeihen. Bitte anmeldenmöglichst bis zum 1. August unter [email protected] oder Telefon (06150) 73 13.

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ENERGIE

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Neunter Praxis-Workshop des Arbeitskreises Energie

Strom – umweltschonende Erzeugung und Nutzung Über sechzig Teilnehmerinnen und Teilnehmerdiskutierten am 17. März 2012 im Marburger Stadt-verordnetensitzungssaal mit Experten über diezwar bequem nutzbare, aber bislang überwiegendumweltbelastend erzeugte Energieform Strom.Eingeladen hatte der AK Energie im BUND Hessenin Zusammenarbeit mit der Marburger AG Energieder Lokalen Agenda 21.

Hans Ackermann erinnerte für den AK Energie an denAnstieg des erneuerbar erzeugten Stromanteils seit demletzten Strom-Workshop des BUND vor acht Jahren umfast den Faktor drei. Bürgermeister Dr. Franz Kahle be-tonte, dass sich die Stadt Marburg über die Tagung desBUND sehr freue. Die Energiewende müsse gerade inden Kommunen vorangetrieben werden. Nach wie vorgebe es aber zahlreiche Widerstände gegen den not-wendigen Ausbau der regenerativen Energien, insbe-sondere der Windkraft.Das fachliche Programm war in die vier Blöcke „Er-

zeugung“, „Offenes Diskussionsforum“, „Nutzung“ und„Intelligente Vernetzung und Speicherung“ gegliedert.

Block „Erzeugung“Vortrag: „Kleine Kraft-Wärme-Kopplung in der Ener-

giewende“ von Dr. Horst Meixner (hessenENERGIE, Wies-baden) Durchsetzung des Effizienzprinzips am Markt ist aufeine aktive Energiepolitik angewiesen;Förderung von aussichtsreichen Mini-KWK-Anla-gen muss radikal vereinfacht werden, etwa durch ei-nen einmaligen Investitionszuschuss.Vortrag: „Potenziale für Wind- und Sonnenstrom im

Binnenland“ von Dr. Stefan Bofinger (Fraunhofer IWES,Kassel)Beide Erzeugungsarten ergänzen sich gut im saiso-nalen Verlauf; für ortsabhängige Potenzialabschätzungen müssen Annahmen kennzeichnender Eigenschaften von PV-Dachanlagen, PV-Freilandanlagen und Windparks getroffen werden;zwei Prozent der Länderflächen für Windparks könn-ten ca. 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs er-zeugen.

Block „Offenes Diskussionsforum“Vier Fragen standen im Mittelpunkt des „Offenen

Diskussionsforums“ in Form eines World-Cafés:„Windkraft in meinem Wald?“;„Elektromobilität – Fluch oder Segen?“; „Energieeinsparung“;„Kommunale Handlungsmöglichkeiten“.

Block „Nutzung“Vortrag: „Effiziente elektrische Energienutzung in Haus-

halt, Kommunen und Gewerbe“ von Dipl.-Ing. Armin Raatz(KEEA, Kassel)Industrie: Einsparpotenziale bei Antriebsmotoren,Pumpen und Beleuchtung;Privathaushalte: Einsparmöglichkeiten bei Wäsche-trocknern, Heizungspumpen, Herden, Kühlgeräten,Fernsehern, Rechnern und Beleuchtung. Vortrag: „Feldtests von Wärmepumpen: Werbung und

Wahrheit“ von Dr. Falk Auer (Lokale Agenda 21, Lahr)Reale Feldtests sind wichtig für Ermitttlung der Ge-samtenergiebilanz;nur erdgekoppelte WP mit Flächenheizungen führenzu nennenswerter Energieeinsparung , Luft-WP sindwenig effizient.

Block „Intelligente Vernetzung und Speicherung“Vortrag: „Energieversorgung der Zukunft durch intel-

ligente Vernetzung“ von Prokurist Holger Armbrüster(Stadtwerke Marburg)Intelligente elektronische Zähler oder Smart Metershaben zentrale Bedeutung; Pilotstudie der Stadtwerke Marburg und sieben wei-terer Versorger in Deutschland: Nutzer-Informationdurch das parallel geführtes Energiesparkonto führ-te zu merklichen Einsparungen.Vortrag „Speicher für die Stromversorgung in der En-

ergiewende“ von Hans Ackermann (BUND, Marburg)Speicher nicht nur zur Glättung von Nachfragefluk-tuationen, sondern zunehmend zum Ausgleich vonlangfristigen, saisonalen Schwankungen;Einsatz von Stromspeichern in einer Größenordnungvon Erdgasspeichern erforderlich, Einbindung überPower-to-Gas-Konzept(Verwendung von Über-schussstrom aus Sonne und Wind zur Erzeugung vonWasserstoff und weiter zu Erdgas/Methan).

Hans Ackermann, Andrea Graf, Holger Marks

CD mit allen Referaten 4 € inkl. Versand in der Landesge-schäftsstelle desBUND Hessen Tel. 069/[email protected]

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ENERGIE

VERKEHR

Erdgasgewinnung in Nordhessen? BUND fordert Verbot der Erschließung unkonventioneller Lagerstätten mittels Fracking

Gefahr fürs Nachtflugverbot?

ie deutsche Tochter des kanadischen Energieun-ternehmens BNK in Nordhessen beabsichtigt, un-

konventionelle Lagerstätten von Erdgas mittels Frackingzu erschließen. Beim Fracking werden große Mengen Wasser, ver-

setzt mit teils hochgiftigen und wassergefährdendenChemikalien und weiteren Zusätzen, unter hohemDruck in die gashaltigen Schichten verpresst. Durch dieAufsprengung des Gesteinsverbundes kann das Erdgasdann gefördert werden. Nach Auffassung des BUND ist das Fracking eine

Technologie, die erhebliche Risiken für die Umwelt birgtund deren Folgen für die dort lebenden Menschen nichtabschätzbar sind. Völlig ungeklärt ist, inwieweit die Erd-gasförderung mittels Fracking ohne Beeinträchtigungdes Grundwassers und weiterer Umweltschäden erfol-gen kann. Aus den USA und aus Norddeutschland, wodas Verfahren bereits angewendet wird, sind zahlreicheStörfälle bekannt.

Besonders kritisiert der BUND auch, dass nach deut-schem Recht für die Erkundung von Lagerstätten we-der eine Öffentlichkeitsbeteiligung noch eine Umwelt-verträglichkeitsprüfung vorgesehen ist. Nach dem Bun-desberggesetz ist eine Umweltverträglichkeitsprüfungmit formeller Öffentlichkeitsbeteiligung erst in der spä-teren Gewinnungsphase notwendig, dann aber aucherst ab einem täglichen Fördervolumen von 500.000Kubikmeter Erdgas. Daher fordert der BUND eine grundlegende Novel-

lierung des undemokratischen Bergrechts. Die Lan-desregierung fordert der BUND auf, eine Erschließungunkonventioneller Erdgasvorkommen nicht zu geneh-migen. Energieeinsparung, Effizienz und ErneuerbareEnergien müssen dieser umweltzerstörenden und Men-schen missachtende Methode der Energiegewinnungentgegengesetzt werden.

Rudolf Schäfer

Am 27. und 28. Februar führte eine Delegation desBündnisses der Bürgerinitiativen (BBI) Kein Flug-hafenausbau – für ein Nachtflugverbot Lobby-Ge-spräche in Brüssel.

iel des Besuches war, direkt bei den Entscheidungs-trägern in Brüssel zu erfahren, was es mit diesem

Verordnungsentwurf auf sich hat und wie der weitereZeitplan zur Umsetzung dieser Verordnung aussieht. Die BBI-Delegation, Gabriele Franz (BI Stopp Flug-

lärm) Kelkheim, Dirk Treber, Vorsitzender der Interes-sengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF)e.V., Mörfelden-Walldorf und Martin Kessel, Ge-schäftsführer der die Europäische Vereinigung gegendie schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs(UECNA), Mörfelden-Walldorf, besuchten folgende po-litischer Entscheidungsträger: Ständige Vertretung vonDeutschland und der Bundesländer Rheinland Pfalzund Hessen; Spitzenbeamte der EU Kommission MOVE(Verkehr); Mitarbeiter der EU Kommission ENVI (Um-welt), Vertreter Dänemarks, die die aktuelle Ratspräsi-dentschaft bis Ende Juni 2012 innehaben; Mitgliederaus allen Fraktionen des Europaparlamentes aus demBereich Transport und Verkehr und hessische MdEPs;

Berichterstatter und Schattenberichterstatter für dasFlughafenpaket (Bodenverkehrsdienste, Slot-Vergabe,Betriebsbeschränkungen) aus Österreich und Deutsch-land.Der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zu

lärmbedingten Betriebsbeschränkungen als ein Teil des„Airport Packages“ wurde von den meisten angespro-chenen Europaabgeordneten durchweg kritisch bis völ-lig ablehnend gesehen. Eckard Seebohm von der Ge-neraldirektion Verkehr, unter dessen Leitung dieser Vor-schlag erstellt wurde, war gegenüber einigen wesentli-chen BBI-Änderungsvorschlägen sehr aufgeschlossen.Die Diskussion über den Kommission-Vorschlag standzu diesem Zeitpunkt erst ganz am Anfang. KritischeStellungnahmen kamen bisher fast ausschließlich ausDeutschland, das alles beim Alten lassen will. Fazit des Besuches ist: Der Verordnung gilt es ener-

gisch entgegen zu wirken, auf lokaler Ebene, in Hessenund ganz Deutschland und ebenfalls in den europäi-schen Mitgliedsländern: Die EU-Kommission und dieEuropaparlamentarier werden nur dann etwas gegendiese neue Verordnung unternehmen, wenn sich mög-lichst viele Bürger und Bürgerinnen, Umweltverbände,kommunale Gebietskörperschaften, Parteien und In-stitutionen aktiv werden.

Dirk Treber

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ZJetzt Mitmachen auf BUND Internet-

Plattform,an Europaabgeordnete

wenden:www.kein-nachtflug.eu

Mehr Infos:www.bund-hessen.de

> Flughafenwww.flughafen-bi.de

www.uecna.eu

Der Verordnungsentwurf „Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und desRates über Regeln und Verfahren für lärmbedingte Betriebsbeschränkungen auf Flughäfen derUnion im Rahmen eines ausgewogenen Ansatzes“ sieht vor, dass die EU-Kommission das Rechterhält, in allen 27 EU-Staaten unmittelbar in bestehende oder kommende Regelungen zuNachtflugverboten und -beschränkungen eingreifen zu können. Fragen des Fluglärmschutzes,der Gesundheit, des Umweltschutzes oder des Wertverlustes einer Immobilie werden nicht vor-rangig geprüft, sondern können „unter anderem beachtet werden“. Bereits Anfang Juni 2012 solldem Verkehrsausschuss des Europaparlaments ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen unter-breitet werden. Deshalb: Mitmachen bei der Aktion unter www.kein-nachtflug.eu!

Mehr Infos:Rudolf Schäfer

Frankenberger Str. 12a35066 Frankenberg-

RöddenauTel/Fax:

(06451) 23 041 50Mobil:

(0162) 7 44 77 39rudolf.schaefer

@bund.netwww.bund-waldeck-

frankenberg.dewww.bund-hessen.de

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Kleidertausch aufUmweltmesse in Hanau

Am Samstag, 31.3. und Sonntag,1.4. fand die alljährliche HanauerUmweltmesse statt. Auf der sonsteher auf das Bauwesen fokussier-ten Veranstaltung war in diesemJahr neben den Modeschauen derSchülerfirma Stoffwechsel ausGelnhausen, einem fair-trade-Schokobrunnen und dem Verkaufvon fair produzierten Sachenauch die BUNDjugend Hessen mitihrer Kleidertauschaktion prä-sent.Das Interesse daran war vonAnfang an groß und und vieleKleidungsstücke fanden schnellneue BesitzerInnen. Der Kleidertausch war begleitet

von einer Ausstellung zu den The-

Fairtragen. Das erlöste Geldkommt einem Unicef-Projekt zu-gute, das Kindern in Indien an-stelle von Kinderarbeit den Schul-besuch ermöglicht!

Am Sonntagabend konnten wirdann mit dem guten Gefühl nachHause fahren, eine tolle Aktiongehabt zu haben und viele unse-rer Inhalte vermittelt zu haben.Unser Dank gilt den Mitarbeite-rinnen des Umweltzentrums Han-au und den Jugendlichen der ev.Jugendgruppe, die uns toll unter-stützt haben.

Lukas Keller

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Frühlings-Interaktiv-Treffen in Darmstadt

Am 24.–26.02.2012 trafen sich dieMitglieder der BUNDjugend Hes-sen zum „Frühlings-Interaktiv-Treffen“ im Darmstädter Forst-haus Fasanerie, um zu diskutie-ren, zu planen und um auf der Ju-gendvollversammlung die neueLandesjugendleitung zu wählen.Traditionell führt die BUNDju-gend bei diesem Wochenendeeine öffentlichkeitswirksame Akti-on durch. Schwerpunktthema ist in die-

sem Jahr das Thema „Ernährungund Landwirtschaft", dabei ste-hen die schädlichen Auswirkun-gen einer industrialisierter Land-wirtschaft auf Umwelt und Klimaim Mittelpunkt. Weil insbesonde-re der hohe Fleischkonsum – inDeutschland etwa 88 kg pro Kopfund Jahr – negative Auswirkungenauf das Klima hat, befragten dieals Gemüse verkleideten Jugendli-chen am Samstag die Besucher-Innen des Wochenmarktes aufdem Schloßplatz in Darmstadt zuihren Einstellungen zur vegetari-schen Ernährung. Sie wollten un-ter anderem erfahren, was die

PassantInnen von einem Veggie-Day in Darmstadt halten (einemTag, an dem in Kantinen undMensen verstärkt vegetarischeGerichte angeboten werden).Mehr als zwei Drittel der Befrag-ten sprachen sich für einen Veg-gie-Day in Darmstadt aus.

Am Sonntag wurde auf der Ju-gendvollversammlung eine neueLandesjugendleitung gewählt.Sprecherinnen sind Hille Sunder-meier aus Lich, Frederike Nau ausButzbach und Charlotte Schindleraus Gießen; BeisitzerInnen sind

Fabian Kaufmann aus Wald-Mi-chelbach, Henrik Sprankel ausGrünberg, Tosif Brehl und LouBoehm aus Frankfurt.Außerdem wurde der Haushalt

für das laufende Jahr und der The-menschwerpunkt „Finanzen“ fürdas Eine-Erde-Camp der BUND-jugend verabschiedet. Dabei wol-len sich die Jugendlichen mit denHintergründen und Auswirkun-gen der Euro-Finanzkrise ausein-andersetzen. Das Camp findetvom 26.07.-02.08.2012 auf derBurg Lißberg statt.

Sabine Wolters

men Textilproduktion und -kon-sum, darunter zwei Stationen desGlobalisierungskritischen Stadt-rundgangs.Highlight waren drei Versteige-

rungen von ökologisch und fairproduzierten Kleidungsstücken,gespendet von den Firmen augen-maedchen.de, batata, armedan-gels, 3Freunde, Hess natur und

Page 8: Hessenseiten im BUNDmagazin 2 / 2012

Noch nichts vor in den Sommerferien?

30. Juni–7. Juli • Segeln mit der Jonas • Dänische Ostsee• ab 16 Jahre445/430 €*

Mit einem ehemaligen Plattboden-Frachtschiff die „Dänische Südsee“ er-obern, mit Anpacken beim Segelsetzen, Faulenzen an Deck und ab und zuein Landgang …

1.–8. Juli • Rein ins kühle Nass • NFH Plätlinsee, JH Waren • 13–15 Jahre360/345 €*

Direkt am Haus ist die eigene Badestelle. Jeden Tag ist viel Zeit für Spiel undSpaß im Wasser und an Land. Wir erkunden zu Land und zu Boot die tolleLandschaft rund um Plätlinsee. Außerdem machen wir einen Abstecher inden Nationalpark Mecklenburgische Seenplatte zu See- und Fischadlern.

26. Juli–2. August • Das goße Eine-Erde-Camp • Burg Lißberg • 13–26 Jahre130/115 €*

Schon Tradition: Zelten, Lagerfeuer, viele Workshops, theoretisch wie praktisch,zum Ausprobieren und Spaß haben, diesmal mit dem Schwerpunkt „Welt-ausverkauf? Nein danke!“ – wir beschäftigen uns mit den Finanzmärkten, denGrenzen des Wachstums und Occupy. Mehr Infos unter www.erde-retten.de

5.–11. August • Rhönindianer • Poppenhausen/Rhön • 10–12 Jahre235/220 €*

Ihr übernachtet in Tipis, seid viel draußen in der Natur und lernt, wie die Indi-aner zu leben. Bogenbauen, Lagerfeuer machen gehört natürlich dazu. Außer-dem gibt es viele Ausflüge in die Umgebung, einen Tag wandert Ihr mit La-mas durch die Rhön.* Reduzierte Preise für BUNDmitglieder

8 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-12]

Kontakt

BUNDjugend HessenOstbahnhofstr. 13, 60314 FrankfurtTel. (069 ) 67 73 [email protected] www.bundjugendhessen.de

* •) •:Das Jahresprogramm

für Kinder und Jugendliche und das Fortbildungsangebot

für TeamerInnen/GruppenleiterInnen

gibt es als Pdf auf derHomepage oder als

kostenlose Papierflyer

Preisverleihung Natur-tagebuch im Bioversumin Darmstadt

Über hundert Kinder aus ganzHessen haben im Jahr 2011 amWettbewerb Naturtagebuch teil-genommen, acht Kinder und zweiGruppen wurden mit Preisen aus-gezeichnet, außerdem erhielt eineSchulkasse des Landgraf-Ludwig-Gymnasiums in Gießen als Beloh-nung einen Ausflug zum Frankfur-ter Palmengarten. Alle GewinnerInnen des Wett-

bewerbes waren zu einer Preisver-leihung Ende Januar 2012 ins Bio-versum nach Darmstadt eingela-den worden. Hier erfuhren dieKinder in einem anschaulichenWorkshop viel über die Winterfüt-terung von Vögeln. Dann wurdendie Tagebücher vorgestellt undPreise und Urkunden übergeben.

Sabine Wolters

Kinder • Kinder • Kinder • Kinder • Kinder • Kinder • Kinder • Kinder • Kinder • Kinder

Veranstaltungen • Veranstaltungen • Veranstaltungen

Die GewinnerInnen

Einzel-TeilnehmerInnen8-10 jährige:Maximilian König,Fulda: Mitarbeit und Erlebnisse imGarten der Großeltern; Anna ElisaRivera Schulze, Gilserberg: Ver-schiedene Obstbäume im Garten;Zora Schmidt-Rüdt, Biedenkopf-Dexbach: Kletterrose am Haus. 11-12 Jährige: Clara- Maria Hip-

pert, Petersberg: Herbarium überWiesenpflanzen; Ann-CatharineThierolf und Milena Sophie Dahl-berg, Groß-Bieberau: Kaninchen;Viola Schmidt-Rüdt,Biedenkopf-Dexbach: Forschererlebnisse imWald; Leander Schmidt-Rüdt: Son-derpreis als jüngster Teilnehmer.

Gruppen„Bambini-Gruppe“ der freiwilli-gen Feuerwehr, Ranstadt Ober-Mockstadt: Lebensraum Bach;„Eisvögel“ Naturschutzbundgrup-pe, Rodenbach: Aktivitäten auf ei-ner Streuobstwiese. Klasse der Landgraf-Ludwig-Schule im

Palmengarten

Die Gewinner-Kinder im Bioversum

Die „Eisvögel“ aus Rodenbach, Siegergruppe beim Naturtagebuch-Wettbewerb

Foto

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