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[3-11] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1 HESSENseiten HESSENseiten BUNDmagazin 3. Quartal Heft 3 / 2011 EDITORIAL Foto: Brigitte Martin Fotos: Henner Gonnermann Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de Spendenkonto: Konto-Nr. 369 853, Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz IMPRESSUM Spendenkonto des BUND Hessen: Konto-Nr. 369 853 Frankfurter Sparkasse BLZ 500 502 01 m Hessischen Ried sind 30.000 Hektar Wald akut gefährdet, doch in der Politik herrscht Grabesstille. Gerade im „Internationalen Jahr der Wälder“, das auf das „Internationale Jahr der Biodiversität“ folgte, soll- te auch unsere Landesregierung handeln und nicht nur in Sonntagsreden den Wert des Waldes für Natur und Menschen beschwören. Der grundsätzlichen Unterstützung des Parlaments kann sie sich sicher sein, denn fraktionsübergreifend wurde bereits vor Jahren eine Resolution über den Wert des Waldes auch in Hessen beschlossen und 2006 bestätigt, dass das Sterben weitergeht. Hauptursache für die Waldauflösung der alten Laub- und Mischwälder im Hessischen Ried ist unbe- stritten die übermäßige Grundwasserförderung ins- besondere von Wasserversorgungsunternehmen. Lei- der ist vom Versprechen „Waldsanierung bleibt auf der Tagesordnung“ der früheren Umweltministerin Silke Lautenschläger seit dem Amtsantritt von Lucia Puttrich nichts mehr zu hören. Dabei ist klar: Sind die Wälder erst zerstört, ist die Trinkwasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes gefährdet. Anstatt Konzep- te zur punktuellen Verbesserung der Situation vorzu- legen, wird öffentlich davon gesprochen, dass die „Grundwasserbuchen und –eichen“ der Vergangen- heit angehören würden und neue Baumarten im Ried wachsen sollten. Dadurch allerdings, würden gerade die geschützten Käferarten wie Eichenheldbock, Hirschkäfer und Eremit sowie andere Tierarten in diesen weitgehend als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete ausgewiesenen Wäldern mittel- und langfristig auf der Strecke bleiben, sind sie doch auf Eichen ange- wiesen, die über hundert Jahre alt sind. Schädlich, absurd und überaus gefährlich für die Wälder im Hessischen Ried ist auch die Rolle von Wirtschaftsminister Dieter Posch. Posch untersagte die Grundwasseranreicherung aus Wettbewerbsgrün- den. Für den BUND ist es grotesk, dass der Wirt- schaftsminister hier das Verursacherprinzip aushe- beln und die Zerstörung der Wälder mit dem Argu- ment möglichst niedriger Wasserpreise festschreiben will. Daher sind die Forderungen des BUND an die Lan- despolitik: Schnellstmögliche Vorlage der 2007 in Auftag gege- benen Machbarkeitsstudie zur Grundwasseranrei- cherung mit dem Ziel der Waldstabilisierung und dem gleichzeitigen Schutz der Siedlungsgebiete, Umsetzung des Konzeptes von Hessen-Forst aus dem Jahr 2007 zur Wiederaufspiegelung der Grundwasserstände im südlichen und mittleren Hessischen Ried, Konsequente Durchsetzung der Verursacherhaf- tung gegenüber der Wasserwirtschaft, Durchführung einer Landtagsanhörung zur Auf- klärung des Stillstandes bei der „Rettung der Wäl- der im Rhein-Main-Gebiet“, Vorlage eines jährlichen Berichts über die Fort- schritte bei der „Rettung der Wälder im Rhein- Main-Gebiet“. Der Wald geht uns alle an. Daher bitten wir Sie, un- terstützen Sie uns bei unserem Bemühen, Ihre Brigitte Martin Waldsterben im „Internationalen Jahr der Wälder“ Brigitte Martin, Vorstandsmitglied des BUND Hessen Von links: BUND-Vorsitzender Hubert Weiger, Gerns- heims Bürgermeister Peter Burger, Landesvor- standsmitglieder Jörg Nitsch und Otto Löwer, Naturschutzreferent Thomas Norgall und Forst- experte Henner Gonner- mann im Hessischen Ried (siehe Bericht S. 2). I

Hessenseiten im BUNDmagazin 3 / 2011

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Vier Mal im Jahr erhalten BUND-Mitglieder das bundesweite BUNDmagazin – in Hessen mit den extra Hessenseiten. Die Mitgliederzeitschrift des BUND informiert über zentrale Fragen des Umwelt- und Naturschutzes, berichtet über die Arbeit des BUND und gibt Öko-Tipps für den Alltag. Im Hessen-Einleger gibt es zusätzliche Informationen auf Landesebene, von den Orts- und Kreisverbänden, den Arbeitskreisen und der BUNDjugend Hessen. Ein Abonnement kostet 15 Euro im Jahr. Mitglieder erhalten das BUNDmagazin kostenlos.

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[3-11] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1

HESSENseitenHESSENseitenBUNDmagazin

3. QuartalHeft 3 /2011

EDITORIAL

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Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0, www.bund-hessen.deSpendenkonto: Konto-Nr. 369 853,Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.)Layout und Satz: Julia Beltz

IMPRESSUM

Spendenkontodes BUND Hessen: Konto-Nr. 369 853Frankfurter SparkasseBLZ 500 502 01

m Hessischen Ried sind 30.000 Hektar Wald akutgefährdet, doch in der Politik herrscht Grabesstille.

Gerade im „Internationalen Jahr der Wälder“, das aufdas „Internationale Jahr der Biodiversität“ folgte, soll-te auch unsere Landesregierung handeln und nichtnur in Sonntagsreden den Wert des Waldes für Naturund Menschen beschwören. Der grundsätzlichenUnterstützung des Parlaments kann sie sich sichersein, denn fraktionsübergreifend wurde bereits vorJahren eine Resolution über den Wert des Waldesauch in Hessen beschlossen und 2006 bestätigt, dassdas Sterben weitergeht.

Hauptursache für die Waldauflösung der altenLaub- und Mischwälder im Hessischen Ried ist unbe-stritten die übermäßige Grundwasserförderung ins-besondere von Wasserversorgungsunternehmen. Lei-der ist vom Versprechen „Waldsanierung bleibt aufder Tagesordnung“ der früheren UmweltministerinSilke Lautenschläger seit dem Amtsantritt von LuciaPuttrich nichts mehr zu hören. Dabei ist klar: Sind dieWälder erst zerstört, ist die Trinkwasserversorgungdes Rhein-Main-Gebietes gefährdet. Anstatt Konzep-te zur punktuellen Verbesserung der Situation vorzu-legen, wird öffentlich davon gesprochen, dass die„Grundwasserbuchen und –eichen“ der Vergangen-heit angehören würden und neue Baumarten im Riedwachsen sollten. Dadurch allerdings, würden geradedie geschützten Käferarten wie Eichenheldbock,Hirschkäfer und Eremit sowie andere Tierarten indiesen weitgehend als Fauna-Flora-Habitat-Gebieteausgewiesenen Wäldern mittel- und langfristig aufder Strecke bleiben, sind sie doch auf Eichen ange-wiesen, die über hundert Jahre alt sind.

Schädlich, absurd und überaus gefährlich für dieWälder im Hessischen Ried ist auch die Rolle vonWirtschaftsminister Dieter Posch. Posch untersagtedie Grundwasseranreicherung aus Wettbewerbsgrün-den. Für den BUND ist es grotesk, dass der Wirt-

schaftsminister hier das Verursacherprinzip aushe-beln und die Zerstörung der Wälder mit dem Argu-ment möglichst niedriger Wasserpreise festschreibenwill.

Daher sind die Forderungen des BUND an die Lan-despolitik:

Schnellstmögliche Vorlage der 2007 in Auftag gege-benen Machbarkeitsstudie zur Grundwasseranrei-cherung mit dem Ziel der Waldstabilisierung unddem gleichzeitigen Schutz der Siedlungsgebiete,Umsetzung des Konzeptes von Hessen-Forst ausdem Jahr 2007 zur Wiederaufspiegelung derGrundwasserstände im südlichen und mittlerenHessischen Ried, Konsequente Durchsetzung der Verursacherhaf-tung gegenüber der Wasserwirtschaft,Durchführung einer Landtagsanhörung zur Auf-klärung des Stillstandes bei der „Rettung der Wäl-der im Rhein-Main-Gebiet“,Vorlage eines jährlichen Berichts über die Fort-schritte bei der „Rettung der Wälder im Rhein-Main-Gebiet“.

Der Wald geht uns alle an. Daher bitten wir Sie, un-terstützen Sie uns bei unserem Bemühen,

Ihre Brigitte Martin

Waldsterben im „Internationalen Jahr der Wälder“

Brigitte Martin,Vorstandsmitglieddes BUND Hessen

Von links: BUND-VorsitzenderHubert Weiger, Gerns-heims BürgermeisterPeter Burger, Landesvor-standsmitglieder JörgNitsch und Otto Löwer,NaturschutzreferentThomas Norgall und Forst-experte Henner Gonner-mann im Hessischen Ried(siehe Bericht S. 2).

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WALD

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usammen mit den LandesvorstandsmitgliedernOtto Löwer, Brigitte Martin und Jörg Nitsch, Na-

turschutzreferent Thomas Norgall und ForstexperteHenner Gonnermann sowie Gernsheims Bürgermei-ster Peter Burger bewertete BUND-Vorsitzender Hu-bert Weiger den durch Grundwasserüberförderung ein-getretenen Zustand der Riedwälder bei Gernsheim. „Was sich bisher im Hessischen Ried abspielt ist einSkandal.“ Peter Burger fühlt sich wie viele seiner Kolle-gen in den Riedkommunen allein gelassen. Die Grund-wasserentnahmen seien unschädlich, doch jeder Laiesieht die massiven Trockenschäden im Gemeindewaldvoranschreiten. Dabei müssten Wasserwirtschaft undWaldschützer eigentlich zusammenarbeiten, denn dieWaldzerstörung gefährdet langfristig auch die Trink-wassergewinnung. Schon der heutige geschädigte Waldkann die üblichen Wasserschutzfunktionen nicht mehrerbringen. Die aufgelichteten, stark vergrasten Wälder

veringern die Grundwasserneubildung und führen zuerhöhten Einträgen von Schwermetallen und Stickstoffin das Grundwasser.

Zwar legte die Politik 1999 im Grundwasserbewirt-schaftungsplan für das Hessische Ried Sanierungsge-biete fest, in denen durch die Einleitung von Wasser inden Oberboden, die so genannte „Infiltration“, wiederdie Grundwasserflurabstände des Jahres 1965 erreichtwerden sollen. Doch auch zwölf Jahre nach in Kraft tre-ten des Grundwasserbewirtschaftungsplans fehlt es anspeziellen Infiltrationsanträgen, mit denen zum Schutzdes Waldes die notwendigen Grundwasserflurabstän-de von im Mittel ein bis 2,5 Meter hergestellt werdensollen. Statt dessen wurde kürzlich für das Sanierungs-gebiet Gernheimer Wald“ ein Infiltrationsantrag gestelltund bewilligt, der auf eine erhöhte Grundwasserent-nahme und nicht auf die Erhöhung des Grundwasser-spiegels zielt.

Thomas Norgall

Mehr Infos:www.bund-hessen.de

> Wasser > Hessisches Ried

er den Dokumentarfilm „Henners Traum“ vonKlaus Stern sah, erinnert sich an die vollmundi-

ge Ankündigung des Hofgeismarer CDU-Bürgermei-sters Henner Sattler, die gigantische Freizeitanlage„Schloss Beberbeck Resort“ Pfingsten 2011 eröffnen zuwollen. Über sieben Jahre wurde geträumt. Planung,Investorensuche und Finanzbilanz sind glatt dane-bengegangen.

Nachdem schon im Dezember 2010 der hessischeWirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) das erfolgloseSpiel nicht mehr mitspielen wollte, schien Beberbeck,trotz Sattlers Beharren auf weiterer Investorensuche,gerettet. Aber erst die Kommunalwahl im März 2011brachte die entscheidende Wende. Die CDU-Fraktionverlor ihre absolute Mehrheit. SPD, WSD und Linke be-schlossen im Juni 2011 gegen die CDU-Stadtverordne-ten, die Bauleitplanung und die Investorensuche ein-zustellen. Welche finanziellen Belastungen die langjähri-ge Träumerei für die Stadt Hofgeismar und deren Bür-ger gebracht hat, ist noch nicht absehbar. Die stadtei-gene, nur für das geplante Projekt gegründete „Besitz-gesellschaft Beberbeck“ wird von einem Insolvenzgut-achter geprüft. Bisher sind noch keine abschließendenErgebnisse an die Öffentlichkeit gedrungen.

Das Aktionsbündnis Beberbeck (BUND, HGON,NABU, SDW) und die BI „Pro Beberbeck – regional den-ken“ haben durch ihre gute Zusammenarbeit und ihrekontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit gegen die natur-zerstörenden Pläne einen Erfolg zu verzeichnen. Durchdieses Bündnis wurde die Bevölkerung im weiten Um-kreis sensibilisiert. Sogar BUND-Vorsitzender Hubert

Weiger wetterte im November 2010 in Hofgeismar ge-gen Sattlers Pläne.

Das Aktionsbündnis Beberbeck betonte immer wie-der, dass der landwirtschaftliche Betrieb als hessischeDomäne Bestand haben muss. Für den BUND bleibtweiterhin der Wunsch bestehen, den Betrieb auf öko-logische Landwirtschaft umzustellen. Dies würde sichoptimal mit dem die Domäne umgebenden Naturraummit seinen Naturschutzgebieten vertragen.

Die Forderung des Aktionsbündnisses, den Rein-hardswald, Hessens größten Staatswald, als Naturparkauszuweisen, wurde von Umweltministerin Lucia Put-trich abgelehnt. Puttrich begründete das damit, dassder Reinhardswald laut Gesetz nicht genug schützens-werte Gebiete vorweisen könne. Dies aber entsprichtweder der Wirklichkeit vor Ort noch der als Argumentvorgeschobenen Gesetzesvorgabe. Die Umweltmini-sterin wurde daher vom Aktionsbündnis zu einem Be-such in den Reinhardswald eingeladen, um sich vonder naturräumlichen Bedeutung des Reinhardswaldesselbst ein Bild zu machen und mit den Naturschutz-verbänden über die Zukunft der Region zu diskutieren.

Das Aktionsbündnis Beberbeck als solches wird sichmit dem Schlussstrich unter das gescheiterte Projektauflösen, da Bauleitplanung und Investorensuche be-endet wurden. Die Zusammenarbeit der Verbände bleibtjedoch bestehen, sie sind wachsam und kooperativ,wenn es darum geht, die Region Reinhardswald zuschützen und naturverträglich zu entwickeln. Zu tungibt es dort genug.

Otto Löwer

Schäden durch Grundwasserabsenkung

Mit Hubert Weiger im Hessischen Ried

GROSS-

PROJEKT

Henners Traum ist geplatzt

Wie geht es weiter mit Beberbeck?

Hubert Weiger

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NETZWERK

NATURSCHUTZ

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„Was ist eigentlich die Lockstockmethode? Wie kann ich selber eine Waldanalyse erstellenund wie sieht das Trittsiegel der Wildkatze aus?“Diese und weitere Fragen werden durch unsereneue Biodiversitätskiste beantwortet, die für vieleAktionen geeignet ist.

estimmungsbücher, ein Wildkatzenschädel, Plüsch-tiere, ein Trittsiegel-Stempel und vieles mehr schaf-

fen Forschung und Wissenschaft zum Erleben. Zusam-men mit Hintergrundinformationen und Anregungenzur Diskussionsrunde wird das Lernen im Freien zumbesonderen Erlebnis. Insgesamt acht Biodiversitätski-sten können in verschiedenen Natur-Zentren in Hes-sen und der Landesgeschäftsstelle ausgeliehen werden.Die genauen Standorte erfahren Sie über unsere Ho-mepage. Der Landesverband bietet für Pädagogen undTeamer auch Schulungen zur Biodiversitätskiste an.

Die Kiste ist Teil eines Bildungspakets rund um dieWildkatze, das seit Juli im Einsatz ist. Es bietet Lehrern,Erziehern und Umweltpädagogen tolle Anleitungenund Materialien für den Projekttag im Grünen, den Un-terricht im Klassenzimmer oder den Ausflug mit demNatur-Guide. Es ist jedoch nicht nur für die Schule ge-eignet. Genauso können damit Aktionen für Kinder-oder Jugendgruppen, Ferienspaß, Kindergeburtstage,Kitas oder den Kindergarten veranstaltet werden. DasPaket gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit,abstrakte Begriffe wie Biodiversität oder Biotopvernet-zung praktisch zu erfahren und ist für jede Altersgrup-pe vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II geeignet.

Neben der Biodiversitätskiste steht die Bildungs-mappe „Bildung für die Katz“ mit Anleitungen, Infor-mationen und Arbeitsblättern für Aktivitäten auf un-serer Homepage zur Verfügung. Dort gibt es auch dasinteraktive Simulationsspiel „Katz und Maus“. Dabeilegen die Kinder den Lebensraum von Wildkatze Mar-tha an und lernen, wie die LebensraumzerschneidungMarthas Leben beeinflusst.

Lotte Schulz

Die Wildkatze im BriefkastenMausefalle und Nachtjäger ... auch so lässt sich

die Wildkatze beschreiben. Um mehr Unterstützer fürdie gefährdete Art zu gewinnen, fand im August eine„CityCards“-Aktion statt. Hessenweit wurden Postkar-ten mit vier kreativen Wildkatzenmotiven in Kneipenund Kinos verteilt und konnten von dort kostenlosmitgenommen werden. Mit jedem Motiv wurden In-formationen über die Wildkatze, beispielsweise zuihrer Nahrung oder ihrem Lebensraum, vermit-telt und für eine Patenschaft geworben.Auf diese Weise war es möglich,auch das junge Ausgehpublikumanzusprechen und für die Wildkat-ze zu begeistern. Ob verschickt oder an den Kühl-schrank geheftet, die Karten bilden ei-nen tollen Blickfang. Deshalb stehen siejetzt auch auf der Homepage zum Down-load und zum Verschicken zur Verfügung.

Die Wildkatze onlineSeit diesem Sommer stehen die neu überarbeite-

ten Wildkatzenseiten bereit. Mit wissenswerten Wild-katzeninfos, einem praktischen Beobachtungsmelde-bogen, aktuellen Wildkatzenterminen und einer Kin-derecke gibt es viel zu entdecken. Sie finden dort auchdie Downloadmaterialien des Bildungspakets. Zudemwurde der exklusive interne Bereich für BUND-Aktiveüberarbeitet. Dort können sie weiteres Infomaterialund nützliche Tipps und Beschreibungen der Materia-lien für den nächsten Infostand finden. Also nichtswie los auf die virtuelle Entdeckungstour!

Werden Sie WildkatzenretterWir suchen Paten für die hessische Wildkatze.

Mit den Spenden wollen wir gezielt „unseren“ Wild-katzen helfen beispielsweise durch Anpflanzungenvon Gehölzverbindungsstreifen, Informationsveran-staltungen oder Bestandskartierungen. Die Paten-schaft eignet sich auch gut zum Verschenken, etwazum Geburtstag der Enkel oder zu einem Jubiläum.Der neue Pate erhält von uns eine Urkunde sowie einkleines Überraschungspaket und wird über die Akti-vitäten im Wildkatzenprojekt auf dem Laufenden ge-halten.

Die Wildkatze am InfostandIm vergangenen Frühling und Sommer wurden

viele Infostände rund um die Wildkatze von BUND-Aktiven organisiert wie der besonders aufwändigeStand des Kreisverbands Hochtaunus beim Hessen-tag. Zahlreiche Wildkatzenmaterialien zur Ausleiheund Aktionsvorschläge für BUND-Gruppen gibt es inder Landesgeschäftsstelle.

Bildungspaket

Die Wildkatze vom Kindergarten bis zum Abitur

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Mehr Infos:Wer an einem Lehr-gang teilnehmenmöchte, Interessean den Materialienoder Fragen hat,kann sich gern aufder Homepage oderüber die Landesge-schäftsstelle beiSarah Friedrichsdorfinformieren

Kontakt:Sarah FriedrichsdorfNetzwerk NaturschutzTel. (069) 67 73 [email protected]/wildkatze

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AKTION

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Mehr Infos und Bildbericht:

www.bund-hochtaunus.de.

ehntausende von Besuchern, Familien mit Kindernund Schulklassen, aber auch viel Prominenz wie

Umweltministerin Lucia Puttrich, BildungsministerinDorothea Henzler, der Landrat des Hochtaunuskreisesund viele Bürgermeister besuchten das große Kuppelzeltvon BUND Hochtaunus und SDW auf der Sonderschau„Der Natur auf der Spur“ mit den BUND-Schwerpunk-ten Wildkatze und Klimaschutz sowie zu Fledermäusenvon der SDW. Rollups mit Wald- und Wildkatzenim-pressionen, selbst gezogene Wildkräuter und Bäum-chen, ein neuer, von den Oberurseler Werkstättenhergestellter Wildkatzenweitsprung und der große, voneinem Graffiti-Künstler mit der „schmelzenden Erde“gestaltete Klimaballon kamen zum Einsatz. Als Preiseund Werbeartikel dienten Bleistiftwindrädchen und Re-genbogenbleistifte mit BUND-Logo und Wildkatzen-buttons. Das geführte Zelt-Gästebuch enthält viele vonBegeisterung zeugende Einträge.

Beim feierlichen Empfang der Umweltverbände fürgeladene Gäste aus Politik und Verbänden am erstenSamstag wagten auch Politiker und das Hessentagspaarden Wildkatzenweitsprung. Den Rekord stellte andiesem Tag Ellen Enslin (MdL, Die Grünen) mit einemSprung von zwei Metern aus dem Stand auf.

Absoluter Höhepunkt war der Schmetterlingstag amersten Sonntag. Der Zugang zu einem im Kuppelzeltaufgebauten Freiflugzelt für Schmetterlinge musste we-gen des großen Andrangs an Besuchern geregelt wer-den. Der Schmetterlingsexperte Alfred Westenbergervon Apollo e. V. hatte lebende heimische Schmetter-linge eigens für diesen Auftritt gezüchtet sowie Raupenund Futterpflanzen mitgebracht. Am Nachmittag wur-den die Tiere von Kindern in die Freiheit entlassen.

Über 50 Aktive von BUND und SDW teilten sich dieDienste (bis zu elf Stunden täglich) an den zehn Ak-tionstagen. Sie trugen weiße T-Shirts mit dem Ver-bandslogo vorne und auf dem Rücken das abgewan-delte Motto der Schau „Schon immer … Der Natur aufder Spur“. Der Dank von Claudia Weiand, Vorsitzendedes BUND Hochtaunus, gilt an dieser Stelle allen Ak-tiven beim BUND im Hochtaunuskreis, allen voran Hei-de-Marie und Hartmut Kullmann, Frauke Vens Cappell,Almut und Peter Gwiasda, Doris Warlich, Michael Bern-hardt, Gaby Terhorst und Marco Eschelwek sowie derSDW für die tolle und problemlose Zusammenarbeit.Betont wird, wie gut auch die Zusammenarbeit mit denZuständigen von Hessen-Forst, den Hessentagsbeauf-tragten und allen Zuständigen bei der Stadt Oberurselklappte. Die Umweltverbände hoffen, dass das ThemaNachhaltigkeit zum festen Bestandteil zukünftiger Hes-sentagsplanungen wird. Sie mahnen jedoch, die fürFestzelte unnötigerweise in Oberursel gefällten Bäumeim Herbst durch Neupflanzungen zu ersetzen.

bm/Claudia Weiand

Kreisverband Hochtaunus

Die Wildkatze auf dem HessentagEin Jahr lang Vorbereitung und zehn Tage Aktion unter dem Motto der „BUND ist bunt“ zum Hessentag in Oberursel

Umweltministerin Lucia Puttrich trägt sich in das Gästebuch ein. Links Dr. Claudia Weiand (Vorsitzende BUND Hochtaunus), rechts: Chri-stoph von Eisenhart Rothe Landesgeschäftsführer SDW)

Heimische Tagfalter hautnah beim Schmetterlingstag

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MAGAZIN

nde Mai veranstaltete derBUND-Kreisverband in Ko-

operation mit dem Kompetenz-zentrum für Erneuerbare Energi-en Rheingau-Taunus einen Ener-gie-Szenario-Workshop.

Unter fachkundiger Anleitungvon Dipl.-Ing. Hans-HeinrichSchmidt-Kanefendt, wissen-schaftlicher Mitarbeiter der Ost-falia-Hochschule Fakultät Versor-gungstechnik und regionale Ener-giekonzepte in Wolfenbüttel, soll-ten die 26 Teilnehmer (teils inkommunalpolitischer Verantwor-tung, teils lokalpolitisch interes-siert) ein fundiertes Energie-Ba-sisszenario für den Rheingau-Tau-nus-Kreis kalkulieren und denFragen nachgehen:

Wie viel Energie aus erneuer-baren Quellen ist in unsererRegion gewinnbar? Und wie erreichen wir das ZielHundert-Prozent-Erneuerbare-Energien-Region?

„Es ist wichtig vom Ziel her zudenken“, so Schmidt-Kanefendt.„Wir müssen von der vertrautenVorstellung Abschied nehmen,dass jeder beliebige Energiebedarfjederzeit gedeckt werden kann.Bisher war dies einfach machbar,durch größere Kohlebagger, stär-kere Ölpumpen, dickere Pipelines.Künftig wird nicht mehr der ver-meintliche Bedarf für die Energie-bereitschaft maßgeblich sein,sondern das auf den verfügbarenFlüchen zu erschließende Ange-bot. Allein wegen dieser Progno-sen ist es notwendig, sich als Kreisoder Kommune wieder auf dieEnergie-Selbstversorgung zu kon-zentrieren und das Projekt hun-dert Prozent erneuerbare Energi-en mit seinen Chancen voranzu-treiben“.

Eine Energie-Selbstversorgungmacht unabhängig von Ener-gieimporten und erzielt Wert-schöpfung für die eigene Region.Das wurde am Beispiel des Land-

Arbeitskreis Abfall/Technischer Umweltschutz

Belastung durch Recyclingbetrieb in Braunfels-Tiefenbach befürchtet

Workshop

„Zukunftsfähige Energieversorgung für den Rheingau-Taunus-Kreis“

lte künstliche Mineralfasern(KMF), meist aus Abbruch-

und Rückbaumaßnahmen, wer-den im kleinen Gewerbegebiet imdörflichen Braunfels-Tiefenbach(Lahn-Dill-Kreis) laut WoolrecGmbH „zerkleinert, gemahlen,von Störstoffen befreit, mit Zu-satzstoffen vermischt und zu Kon-glomeraten verdichtet“ (Abschluss-bericht für das Umweltbundes-amt, November 2003). Dabei ent-steht das Produkt Woolit. Es soll inZiegeleien als Porosierungsmitteleingesetzt werden. Durch Hitze-behandlung sollen dort die Mine-ralfaserteilchen ihre krebserzeu-gende Wirkung verlieren. Die An-wohner bangen um ihre Gesund-heit, denn der KMF-Einsatz ist seitdem Jahr 2000 wegen der Einstu-fung als krebserzeugend verboten.Die Bewohner fürchten, dass mit

Der Recyclingbetrieb neben Wohnhäusern

Alte künstliche Mineralfasern (KMF) auf den Straßen von Braunfels-Tiefenbach

Beistoffen wie PCBs, Phenolhar-zen, krebserzeugendem Formal-dehyd, Mineralölen, Mykotoxi-nen, Arsen, Kupfer und auch mitAsbestverunreinigungen oder As-bestmischmaterial aus der Her-stellung und Verarbeitung vonKMF gerechnet werden muss.

Die vom BUND ArbeitskreisAbfall/Technischer Umweltschutzunterstützte Interessengemein-schaft (IG) fordert daher unab-hängige medizinisch-toxischeGutachten für Woolit, die Verar-beitung neben dem Wohngebietmit strengeren Auflagen und Kon-trollen für den Betrieb – auch beiAnlieferung, Eingangskontrolleund möglichen Bränden, um dieGesundheitsgefährdung der Be-völkerung und die Umweltkonta-mination mit KMF und weiterenGiftstoffen zu verhindern.

Dr. Elisabeth Schneider

Mehr Infos:Dr. ElisabethSchneider (für dieIG Tiefenbach +LandesarbeitskreisAbfall/TechnischerUmweltschutzBUND Hessen), Alte Hofstr. 12,25619 Braunfels-Tiefenbach

kreises Goslar aufgezeigt. Dortwerden jährlich 200 Mio. Eurofür Energie ausgegeben, vondenen 130 Mio. Euro auf Nim-merwiedersehen abfließen.Durch die Umstellung aufheimische regenerative En-ergiequellen kann das Geldim regionalen Wirtschafts-kreislauf verbleiben und damit dieWirtschaftskraft vor Ort stärken.

Nach der Vorstellung des Bestan-des der erneuerbaren Energien inder Region diskutierten die Teil-nehmer in vier Arbeitsgruppen,wie viel der bestehenden Regions-fläche für das Ziel einer Hundert-Prozent-Erneuerbare-Energien-Region an Solar-, Windpark- undBiomassenfläche genutzt werdenkönnte. Anhand der von Schmidt-Kanefendt entwickelten Simulati-onssoftware 100prosim konntesofort angezeigt werden, wie vielEnergie mit dem jeweiligen Ener-gieansatz von Sonne, Wind und

Dipl.-Ing. Hans-Heinrich Schmidt-Kanefendt

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eit 1989 organisiert der OV imFrühjahr und Herbst einen

Pflanzenflohmarkt. Durch dielangjährige Tradition wurde dasEreignis zu einer festen Einrich-tung in der Gemeinde und weitüber ihre Grenzen hinaus bekanntund beliebt. Die Veranstalter freu-en sich immer wieder, zu denTauschbörsen derzeit mehr als 40Aussteller und viele Interessentenaus zahlreichen Orten der Umge-bung begrüßen zu dürfen.

Samstagvormittags werdenStauden, Samen und Zimmer-pflanzen von Hobbygärtnern undLiebhabern bestaunt, gekauft, ge-tauscht und verkauft. Gratis gibtes an vielen Ständen fachkundigeInformationen über Standortbe-dingungen sowie Methoden derAufzucht und Vermehrung vonPflanzen.

KURZNACHRICHTEN

Flörsheimer Störche gesichtetIn Flörsheim be-ringte Störchewurden gesich-tet: Das Männ-chen mit derRingnummer5X928 aus 2008brütete ab Aprilin Mainz-Lau-benheim, einStorch wurde

am 1. Juni 2010 beringt und dreiMonate später über tausend Kilo-meter entfernt bei Barcelona ge-sichtet. Bernd Zürn

Neues Vogel-BuchEinen Überblicküber alle in Hes-sen nachgewie-senen Brutvo-gelarten mitAngaben zurVerbreitung,Ökologie undErfassungs-

stand gibt „Vögel in Hessen –eine neue Avifauna für Hessen“für 49,90 Euro. Herausgeber undBezugsadresse: Hessische Gesell-schaft für Ornithologie und Na-turschutz (HGON), Lindenstr. 5,61209 Echzell. Jörg Nitsch

FacebookÜber 400 Fans hat der BUND Hes-sen auf Facebook. Auch einigeBUND-Gruppen sind schon im so-zialen Netzwerk. Werden Sie Fan: www.facebook.com/BUND.Hessen

BUND Darmstadt

Die zweite große Insektennist-wand wurde von BUND-Aktivenin Darmstadt vollendet. Viele klei-ne Nisthilfen haben dieses Jahrauch Kinder beim Umweltdiplomgebastelt. bm

Das BUND-Team ist stets mit ei-nem Stand vertreten, um überverschiedene Sachthemen undallgemeine Naturschutzarbeit zuinformieren. So konnten Besucherin den zurückliegenden Jahrenbereits Wissenswertes erfahrenüber Gärtnern ohne Gift, Nisthil-fen für Nützlinge, Hornissen undWespen, Wiederansiedlung vonEuropäischen Sumpfschildkrötenam Reinheimer Teich, Qualität desTrinkwassers und Quantität derQuellschüttungen in der Gemein-de, Kompostieren im eigenen Gar-ten sowie die nachteiligen Folgenwilder Kompostablagerungen.

Angeboten werden vom OVauch eigene Produkte wie Ohr-wurmschlafhöhlen, Insektenho-tels, Nistkästen und Topinambur(Süßkartoffel).

Wolfgang Feiß

Biomasse gewonnen und wie vielProzent des heutigen Energiever-brauchs in der Region abgedecktwerden könnte.

Ergebnisse: Fast die Hälfte, ge-messen am heutigen Energiever-brauch, könnte mit erneuerbarenEnergien gedeckt werden. EineHundert-Prozent-Erneuerbare-Energien-Region ist nur möglich,wenn das größte Potenzial, dieEnergieeinsparung, auch durchGebäudesanierungen, genutztwird. Ohne Windenergie ist diesesZiel nicht zu erreichen.

Insgesamt war die Veranstaltungein voller Erfolg, da sie zu einerüberparteilichen, sachgerechtenDiskussion anregte. Die Simulati-onssoftware 100prosim wurdeden Teilnehmern im Anschluss anden Workshop zur Verfügung ge-stellt. Das Programm bietet auchohne Expertenwissen die Mög-lichkeit, das Energie-Basisszena-rio weiter zu optimieren. „Davonwerden wir ganz bestimmt Ge-brauch machen“, so ein begeister-ter Teilnehmer am Ende der Ver-anstaltung.

Kornelia Klimmek

Mehr Infos:www.wattweg.net

Kornelia Klimmek,BUND Kreisverband

Rheingau-Taunus

Termine und Infos:www.bund-seeheim-

jugenheim.de

Ortsverband Seeheim-Jugenheim

22 Jahre Pflanzenflohmärkte

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Eine-Erde-Camp 2011:

Experimentierfeld für zukunftsfähigen Lebensstil

Vielseitig und prall gefüllt wardas Programm des einwöchigenEine-Erde-Camps der BUND-jugend Hessen. 60 junge Leute zwischen 13und 23 Jahren aus ganz Hessennahmen an dem Zeltlager vom25.06.-02.07.2011 auf demZeltplatz Wirberg (ReiskirchenSaasen) teil.

Workshops, Sport undSchwerpunkt AfrikaDie Jugendlichen konnten jeweilsvormittags und nachmittags auseinem breiten Angebot an Work-shops wählen. Das Spektrum um-fasste inhaltliche Angebote zuUmweltthemen wie Atomkraft, er-neuerbare Energien und Gentech-nik aber auch gesellschaftspoliti-schen Themen wie die politischeAufbruchssituation in Nordafrika.

Denn ein Schwerpunkt desCamps war der Kontinent Afrika,zu dem es jeden Tag inhaltlicheund praktische Workshops gab. Eswurde afrikanisch gekocht, außer-dem konnten die Teilnehmer/in-nen Eindrücke von verschiedenenHilfsprojekten in Afrika gewinnenund Kiswahili kennen lernen.

Daneben gab es viele prakti-sche Angebote wie Stelzen bauen,Filzen oder Speckstein bearbei-ten. Ein Imkerei-Workshop, dieSuche und Anlage eines Geo-Caches sowie eine Fledermaus-exkursion boten zudem Gelegen-heit, sich naturkundlich zu betä-tigen.

Hautnah erlebbar wurde dasThema „Eine Erde“ beim Simula-tionsspiel „Fair play für den Welt-handel“, bei dem die Teilnehmer/innen sich auf verschiedene Län-der aufteilten und die unfairenHandelsbedingungen im Spiel er-fuhren.

Zum Ausgleich und zur Ent-spannung dienten verschiedeneSpiel- und Sportmöglichkeiten,für die Frühaufsteher wurde vordem Frühstück Yoga und Qi Gongangeboten.

Sternenkunde und FeuerjonglageDie Teilnehmer/innen ver-

säumten kaum eine Workshop-Phase – trotz langer Nächte mitSingen am Lagerfeuer. Auch dasAbendprogramm hatte einiges zubieten: so stellte ein Workshop dieErgebnisse seiner Feuerjonglagevor und es wurde eine Kleider-

tauschbörse durchgeführt. BeimSternenkunde-Workshop wurdendie zum Teil klaren Nächte für Be-obachtungen genutzt. Ein Höhe-punkt war der Auftritt zweier jun-ger Bands aus der Region. „Moti-on of confidence“ und „CressyJaw“ sorgten dafür, dass die Ju-gendlichen sich trotz Nieselregenordentlich warm tanzten.

Umweltfreundliche Anreise undvollwertige Verpflegung

Der Rahmen des Camps warbewusst nachhaltig gestaltet. DieAnreise konnte per Zug oder perFahrrad erfolgen. Eine kleineGruppe nahm das Angebot wahr,mit dem Rad von Gießen aus überden Radweg im Wiesecktal (R7)zum Wirberg zu fahren.

Die Verpflegung war vollwertigund überwiegend vegan, wahlwei-se vegetarisch. Obwohl für viele

HandwerklicherWorkshop: Bau von „Schwedenstühlen“

Lesen im „Wohlfühl-zelt“, Vorführung der Feuerjonglage undSchokoladenwork-shop (fair und lecker)

27. August, 14–18 Uhr • Gesundes Fast Food – Falafel & Co. • Hochtaunus-kreis, Dorfgemeinschaftshaus Hausen-Arnsbach • 5 € • Anmeldung:Tel. (0 60 81) 1 67 55Dass gesundes Essen schnell gehen kann und nicht langweilig sein muss,werden wir in diesem Workshop unter Beweis stellen. Dass es viel zum Um-welt- und Klimaschutz beitragen kann, werden wir auch aufzeigen.

3. September, ab 13 Uhr • Freizeiten-Nachtreffen • Frankfurt, Naturfreun-dehaus NiederradAlle Teilnehmer/innen der diesjährigen Freizeiten sind herzlich eingeladen,sich beim gemeinsamen Nachtreffen wieder zu sehen, auszutauschen, Bil-der zu schauen, in den Fundsachen zu stöbern und sich auf die neue Freizei-tensaison 2012 zu freuen.

1.–4. September • Weltbewusst Sommertreffen • Barsinghausen beiHannover • 15/20 €Das bundesweite Vernetzungstreffen der globalisierungskritschen Stadt-rundgänge – nicht nur für Insider. Wie funktioniert fairer Klamottenhandel?Weltmärkte und Kaffee, Konsumkritik, quo vadis? Projekttage und Projektezum Thema Konsum & Globalisierung. Weitere Informationen: www.weltbewusst.org/sommertreffen

23.–25. September Herbst-Interaktiv-Treffen (HIT)Bad Nauheim, VCP-HeimEin buntes Wochenende mit schönenWorkshops und kreativen Aktionen,vielen Informationen und tollen Pro-jektvorstellungen. Da kann jede/rmitmachen. Außerdem legen wir dasProgramm und unsere inhaltlichenSchwerpunkte für 2012 fest.

30. September.–03. Oktober • Bundesweites Aktiventreffen derBUND-jugend • Burg LutherDas ultimative Treffen aller BUNDjugend-Aktiven zum Einsteigen, Kennen-lernen, Austauschen, Aktionen planen, Vernetzen ...

8 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [3-11]

Kontakt

BUNDjugend HessenOstbahnhofstr. 13, 60314 FrankfurtTel. (069 ) 67 73 76 [email protected] www.bundjugendhessen.de

* •) •:Das komplette Jahresprogramm

und eine Übersicht derKinderfreizeiten gibt es

als Pdf auf unserer Homepage. Es kannauch in Papierform

kostenlos bei uns bestellt werden.

Termine • Termine • Termine • Termine • Termine • Termine

Herbstfreizeiten • Herbstfreizeiten • Herbstfreizeiten

Für Jugendliche

10.–14. Oktober • Anders leben in Siebenlinden • Siebenlinden/Altmark15–22 Jahre • 95/80 €Wir erkunden das Ökodorf Siebenlinden: Wohnen, Arbeiten, in Gemein-schaft leben und Ökologie konsequent umsetzen an einem gemeinsamenLebensort. Wir können die verschiedenen Wohnprojekte besichtigen, helfenpraktisch mit bei der Umsetzung neuer Projekte.

Für Kinder

17.–22. OktoberHerbstzeit – ApfelzeitApfelhof Rimhorn/Odenwald 8–12 Jahre • 165/150 €Der Name ist Programm: Auf demApfelhof dreht sich im Herbst allesum die Ernte und Verarbeitung vonÄpfeln. Dabei können wir mithelfen,werden aber auch kleine Ausflügemachen und genug Zeit haben, umZiegen, Schweinen und Esel „gutenTag“ zu sagen.

ungewohnt, kam das Essen beiden Teilnehmer/innen sehr gutan. Die Lebensmittel wurden ausbiologischem Anbau möglichstaus der Region bezogen. Damitsollte ganz praktisch ein Beitragzum Klimaschutz geleistet wer-den. Zum Thema Ernährung undMassentierhaltung wurden Work-shops angeboten, außerdemkonnten die Teilnehmer/innenEis und Brotaufstriche selber her-stellen.

Alle Teilnehmer/innen lobten dieMischung von theoretischen undpraktischen Angeboten und dieMöglichkeit, frei wählen zu kön-nen sowie die gute Gemeinschaftund Stimmung im Camp. Für dasjunge 14-köpfige Camp-Team derBUNDjugend Hessen steht fest:Der Aufwand hat sich gelohnt –auch im nächsten Sommer wirdes ein Eine-Erde-Camp geben!

Sabine Wolters

Jugendgruppe Frankfurt – wer macht mit?Ob Mars-TV, Guerillia-Gardening oder Anti-Atom-Aktion: die Jugendgruppe Frankfurt hat viele kreativeIdeen – zum Teil schon umgesetzt – und sucht nochweitere Erden-Retter/innen. Die Gruppe trifft sich immer dienstags um 18 Uhrin den Räumlichkeiten der BUNDjugend, Ostbahn-hofstr. 13 in Frankfurt.

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