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6 Wir HOLZBAUER | 4.2020 7 FOKUS Von aussen wirkt der Bau im Wallisel- ler Industriequartier wie eine Lagerhalle unter vielen – neu zwar und von einer ge- wissen architektonischen Eleganz, aber sicher nicht aufsehenerregend. Sein Ge- heimnis verbirgt das Gebäude unter ei- nem grauen Fassadenkleid: Imposante 22 Meter ragen im Innern die Regalreihen aus Fichten-Brettschichtholz in die Höhe. Sie bieten Platz für mehr als 6600 Palet- ten und 1500 übergrosse Palettenkisten in vier Fahrgassen, randvoll gefüllt mit Artikeln für die Schweizer Elektrobran- che. Das Hochregallager wird in jeder Fahrgasse durch ein vollautomatisches Regalbediengerät beschickt, welches auf einer Schiene am Boden fährt und auf einer zweiten Schiene am Dach geführt wird. Neben dem Hochregallager ist auch das erste Obergeschoss samt Sozialräu- men sowie der Autostore in Holzbauweise realisiert und durch die Zimmerleute der Künzli Holz AG aufgerichtet worden. Der Autostore ist mit 55000 Be- hältern das Herzstück des Zentrallagers und der Stolz von Benjamin Ertl, Head of Logistics der Winterhalter + Fenner AG. «Im Autostore bedienen 70 Roboter zwölf Warenausgangs- und vier Waren- eingangsstationen», erklärt er bei einem Rundgang durch das Gebäude. Das neue Zentrallager ist aber nicht nur die Ar- beitsstätte der Roboter. Auch Ertl selbst und rund 60 weitere Mitarbeitende freu- en sich auf einen Arbeitsplatz in der ange- nehmen Atmosphäre eines nachhaltigen Holz-Hybridbaus. «So wie es unserer Un- ternehmensstrategie entspricht, beweist die Winterhalter + Fenner AG auch in der Wahl der Bauweise Nachhaltigkeit», betont Ertl. «Für den gesamten Bau wur- HÖHER STAPELN Kniff lig wie ein überdimensionales Steckspiel aus Holz: Das neue Zentrallager der Winterhalter + Fenner AG in Wallisellen (ZH) forderte Planer, Bauleiter und Montageteam gleichermassen. Es ist das erste Schweizer Hochregallager in Holzbauweise und ein Vorzeigeobjekt für die Künzli Holz AG aus Davos. TEXT JOSEF KOLB AG, WINTERHALTER + FENNER AG, DOROTHEE BAULAND | FOTOS JÜRG ZÜRCHER, JOSEF KOLB AG, CLAUDIA REINERT, DOROTHEE BAULAND den fast 1500 Kubikmeter Fichtenholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verbaut, welches total 1500 Tonnen CO 2 speichert. Die Energie, die durch eine Photovoltaik- anlage auf der Dachfläche des Neubaus produziert wird, deckt den Eigenbedarf zu rund zwei Dritteln ab, das entspricht dem Bedarf von etwa 80 Einfamilienhäu- sern.» Schwieriger Baugrund Das Sortiment des Grosshandelsunter- nehmens Winterhalter + Fenner AG um- fasst elektrotechnische Komponenten, lnstallationsmaterial und Produkte für Datennetzwerke. Am Zentrallager in Wal- lisellen laufen die Bestellungen aus der ganzen Schweiz zusammen. Insgesamt rund 450 Mitarbeitende sorgen an 14 Standorten für den reibungslosen Ablauf der Lieferungen. Das zuvor bestehende Zentrallager in Wallisellen war am Ende seiner sinnvollen Nutzungsdauer ange- langt und wurde den Wachstumsplänen des Unternehmens nicht mehr gerecht. Nachdem die Winterhalter + Fenner AG das benachbarte Grundstück mit einer Fläche von rund 9000 Quadratmeter er- werben konnte, folgten die Planung durch das Generalplanerteam (um die Brühwi- ler AG Bauingenieure und Planer) und im Februar 2017 der Spatenstich. Zunächst wurden die Untergeschosse, der Spediti- onsbereich sowie die Treppenhauskerne in Stahlbetonbauweise erstellt. Durch den unerwartet schwierigen Baugrund mit ei- nem hohen Grundwasserpegel hat sich die Bauzeit gegenüber dem ursprüngli- chen Zeitplan jedoch verzögert. Erst 2019 konnten die Zimmerleute der Künzli Holz AG das Hochregallager sowie das erste Obergeschoss samt den Sozialräumen aufrichten. Alle Holzbauteile wurden im Werk in Davos vorgefertigt und dann vor Ort mit Hilfe eines Geometers eingemes- sen und von den Zimmerleuten millime- tergenau versetzt. Die hohe Präzision war wichtig, um den expliziten Toleranzan- forderungen beim Bau des Hochregalla- gers gerecht zu werden. Durchschnittlich waren elf Zimmerleute während gut sie- ben Wochen mit der Montage des Hoch- regallagers beschäftigt und weitere fünf Wochen mit der Aufrichte der Halle und der Sozialräume. Das erste Schweizer Hochregallager aus Holz: 22 Meter ragen die Regalreihen des Zentrallagers der Winterhalter + Fenner AG in Wallisellen in die Höhe. Die einzelnen Regalteile sind im Werk in Davos vorgefertigt und dann in einer Feldwerkstatt vor Ort in Wallisellen zu Teilstücken zusammen- gebaut worden. Mit einem Raupenkran wurden sie millimetergenau versetzt.

HÖHER STAPELN - Künzli Holz AG

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6 WirHOLZBAUER | 4.2020 7FOKUS

Von aussen wirkt der Bau im Wallisel-ler Industriequartier wie eine Lagerhalle unter vielen – neu zwar und von einer ge-wissen architektonischen Eleganz, aber sicher nicht aufsehenerregend. Sein Ge-heimnis verbirgt das Gebäude unter ei-nem grauen Fassadenkleid: Imposante 22 Meter ragen im Innern die Regalreihen aus Fichten-Brettschichtholz in die Höhe. Sie bieten Platz für mehr als 6600 Palet-ten und 1500 übergrosse Palettenkisten in vier Fahrgassen, randvoll gefüllt mit Artikeln für die Schweizer Elektrobran-che. Das Hochregallager wird in jeder Fahrgasse durch ein vollautomatisches Regalbediengerät beschickt, welches auf einer Schiene am Boden fährt und auf einer zweiten Schiene am Dach geführt wird. Neben dem Hochregallager ist auch das erste Obergeschoss samt Sozialräu-men sowie der Autostore in Holzbauweise realisiert und durch die Zimmerleute der Künzli Holz AG aufgerichtet worden.

Der Autostore ist mit 55 000 Be-hältern das Herzstück des Zentrallagers und der Stolz von Benjamin Ertl, Head of Logistics der Winterhalter + Fenner AG. «Im Autostore bedienen 70 Roboter zwölf Warenausgangs- und vier Waren-eingangsstationen», erklärt er bei einem Rundgang durch das Gebäude. Das neue Zentrallager ist aber nicht nur die Ar-beitsstätte der Roboter. Auch Ertl selbst und rund 60 weitere Mitarbeitende freu-en sich auf einen Arbeitsplatz in der ange-nehmen Atmosphäre eines nachhaltigen Holz-Hybridbaus. «So wie es unserer Un-ternehmensstrategie entspricht, beweist die Winterhalter + Fenner AG auch in der Wahl der Bauweise Nachhaltigkeit», betont Ertl. «Für den gesamten Bau wur-

HÖHER STAPELNKniff lig wie ein überdimensionales Steckspiel aus Holz: Das neue Zentrallager der Winterhalter + Fenner AG in Wallisellen (ZH) forderte Planer, Bauleiter und Montageteam gleichermassen. Es ist das erste Schweizer Hochregallager in Holzbauweise und ein Vorzeigeobjekt für die Künzli Holz AG aus Davos. TEXT JOSEF KOLB AG, WINTERHALTER + FENNER AG, DOROTHEE BAULAND | FOTOS JÜRG ZÜRCHER, JOSEF KOLB AG, CLAUDIA REINERT, DOROTHEE BAULAND

den fast 1500 Kubikmeter Fichtenholz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verbaut, welches total 1500 Tonnen CO2 speichert. Die Energie, die durch eine Photovoltaik-anlage auf der Dachfläche des Neubaus produziert wird, deckt den Eigenbedarf zu rund zwei Dritteln ab, das entspricht dem Bedarf von etwa 80 Einfamilienhäu-sern.»

Schwieriger BaugrundDas Sortiment des Grosshandelsunter-nehmens Winterhalter + Fenner AG um-fasst elektrotechnische Komponenten, lnstallationsmaterial und Produkte für Datennetzwerke. Am Zentrallager in Wal-lisellen laufen die Bestellungen aus der ganzen Schweiz zusammen. Insgesamt rund 450 Mitarbeitende sorgen an 14 Standorten für den reibungslosen Ablauf der Lieferungen. Das zuvor bestehende Zentrallager in Wallisellen war am Ende seiner sinnvollen Nutzungsdauer ange-langt und wurde den Wachstumsplänen des Unternehmens nicht mehr gerecht. Nachdem die Winterhalter + Fenner AG das benachbarte Grundstück mit einer Fläche von rund 9000 Quadratmeter er-werben konnte, folgten die Planung durch das Generalplanerteam (um die Brühwi-ler AG Bauingenieure und Planer) und im Februar 2017 der Spatenstich. Zunächst wurden die Untergeschosse, der Spediti-onsbereich sowie die Treppenhauskerne in Stahlbetonbauweise erstellt. Durch den unerwartet schwierigen Baugrund mit ei-nem hohen Grundwasserpegel hat sich die Bauzeit gegenüber dem ursprüngli-chen Zeitplan jedoch verzögert. Erst 2019 konnten die Zimmerleute der Künzli Holz AG das Hochregallager sowie das erste

Obergeschoss samt den Sozialräumen aufrichten. Alle Holzbauteile wurden im Werk in Davos vorgefertigt und dann vor Ort mit Hilfe eines Geometers eingemes-sen und von den Zimmerleuten millime-tergenau versetzt. Die hohe Präzision war wichtig, um den expliziten Toleranzan-forderungen beim Bau des Hochregalla-gers gerecht zu werden. Durchschnittlich waren elf Zimmerleute während gut sie-ben Wochen mit der Montage des Hoch-regallagers beschäftigt und weitere fünf Wochen mit der Aufrichte der Halle und der Sozialräume.

Das erste Schweizer Hochregallager aus Holz: 22 Meter ragen die Regalreihen

des Zentrallagers der Winterhalter + Fenner AG in Wallisellen in die Höhe.

Die einzelnen Regalteile sind im Werk in Davos vorgefertigt und dann in einer Feldwerkstatt vor Ort in Wallisellen zu Teilstücken zusammen- gebaut worden. Mit einem Raupenkran wurden sie millimetergenau versetzt.

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Robuster als Stahl«Die Konstruktion der Hochregale ist in Holz robuster als bei einer vergleichbaren Stahlkonstruktion», beschreibt Ingenieur Christoph Angehrn von der Josef Kolb AG die Vorteile der Holzbauweise. «Dank prä-zise vorgefertigter Bauteile und der Vor-montage zu grossformatigen Teilstücken konnte zudem schnell montiert werden.» Das 22 Meter hohe Hochregallager aus Holz ist 80 Meter lang und erstreckt sich über eine Breite von 20 Metern. Es be-steht aus einem typischen Euro-Paletten-Lager sowie einem Kassettenlager für ge-schlossene Behälter (80 x 220 x 550 mm). «Das Hochregallager ist direkt an die 8,50 Meter hohe Lagerhalle in Holzbauweise angegliedert, die als Obergeschoss auf dem massiven Unterbau steht», erklärt Angehrn. Innerhalb ihrer Abmessungen von 30 auf 80 Metern beherbergt die Hal-le Lagerflächen, Büros und Aufenthalts-räume sowie als Herzstück das 30 auf 50 Meter grosse, vollautomatisierte und sauerstoffreduzierte Kleinteilelagersys-tem – den Autostore. Dieser ist von einer Brettsperrholzkonstruktion umfasst. Die Halle selbst weist ein Stützenraster von zehn auf elf Metern auf. Das Primärtrag-werk besteht aus Zwillingsträgern aus Fichten-Brettschichtholz, dazwischen spannen teilweise überhöhte Dachrip-pen, ebenfalls aus Brettschichtholz. Die Dachscheibe der Halle wird durch eine 42 Millimeter dicke Dreischichtplatte aus-gebildet, welche die horizontalen Lasten zu den Stahl-Aussteifungskreuzen in den Fassaden und den Treppenhauskernen führt.

Das richtige Material einsetzenDie Ingenieure der Josef Kolb AG kon- struierten beide Baubereiche durchgängig in Fichten-Brettschichtholz. Das Grund-gerüst besteht aus präzise vorgefertigten Brettschichtholz-Stehern, die im Abstand von 3,10 Meter aufgestellt sind, und aus Traversen, die als Palettenauflager in die Steher eingelassen sind. «Vor Ort auf der Baustelle wurden die Steher und Traver-sen auf einem eigens dafür entwickelten Vormontagebock zunächst liegend zu 12 auf 22 Meter grossen Teilstücken vor-montiert», beschreibt Thomas Künzli, Geschäftsführer der Künzli Holz AG, die

Der Autostore ist mit 55 000 Behältern das Herzstück des Zentrallagers. 70 Roboter werden hier zwölf Warenausgangs- und vier Wareneingangsstationen bedienen.

Für das Hochregallager, den Autostore und die angegliederte Halle verbaute das Montageteam der Künzli Holz AG aus Davos rund 1500 Kubik- meter Fichten-Brettschichtholz.

Die Kommissionierplätze unterhalb des Autostores. Auch hier setzte die Bauherrschaft auf Holzbau.

Feldwerkstatt. Von dort aus sind sie an-schliessend mit einem Raupenkran in die Vertikale gehoben und auf die Veranke-rungen versetzt worden.

«Die horizontalen Kräfte aus Wind und Erdbeben sowie die Schiefstellung des Lagers werden in Längsrichtung über Holz-Aussteifungstürme zwischen den Regalebenen abgetragen», erläutert Inge-nieur Angehrn die Statik. «Das obere Ende der Aussteifungstürme gibt einen Teil der Last an die Dachscheibe des Zentrallagers aus 80 Millimeter dickem Brettsperrholz ab.» Die Lasten aus der Dachscheibe wer-den über die hölzernen Fassadenkreuze in den Stirnfassaden und die zentral im Gebäude liegenden Treppenhauskerne stabilisiert. Dies ermöglicht die zukünf-tige Erweiterung des Hochregallagers in der Breite. So folge das Gesamttragwerk des neuen Zentrallagers beispielhaft dem Motto «Das richtige Material am richti-gen Ort».

Funktionalität im FokusIn Kürze wird das neue Zentrallager in Betrieb genommen. Dann kann die Ware über vier Andockstellen für Lastwagen im Erdgeschoss angeliefert werden. Die Ver-teilung der Kleinteile und Grossposten, des Langguts sowie der Kabel und Bobi-nen in die verschiedenen Lagerbereiche erfolgt in der Umschlagszone im Erd-geschoss. Kleinteile wie beispielsweise Steckdosen werden über ein Liftsystem in das Kleinteillager des Autostores mit seinen 55 000 Behältern eingespeist. Von dort gehen sie bei Bedarf über die zwölf Ports im Obergeschoss tourengerecht über ein Fördersystem wieder in den Wa-renausgang im Untergeschoss. Von insge-samt 18 Rampen wird die Ware zwei Mal täglich mit Lieferwagen zu den Kunden gefahren.

Für das Hochregallager sind eigens installierte Kommissionierplätze vorge-sehen: im Erdgeschoss für die Einlage-rung, im Untergeschoss für Auslagerung und im Obergeschoss für die Ein- und Auslagerung der Bobinen. Das Langgut, beispielsweise Kabelkanäle, wird im Be-reich des Hochregallagers platziert und hat ebenfalls im Erdgeschoss und im Untergeschoss direkt angebundene Kom-missionierplätze für die Ein- und Aus-

NEUBAU ZENTRALLAGERProjekt: Erstes Schweizer Hochregallager in Holzbauweise, Wallisellen (ZH)Nutzung: Lager, Autostore, Logistik, Transport, Verwaltung, BüroBauherr: Winterhalter + Fenner AG, WallisellenBauzeit: 2017–2020Generalplanung: Brühwiler AG Bauinge- nieure und Planer, Gossau (SG) Architektur und Baumanagement: Trunz + Wirth AG, Uzwil (SG)Massivbauingenieur: Brühwiler AG, Wil (SG)Holzbauingenieur: Josef Kolb AG, Romanshorn (TG)Brandschutzingenieur: Josef Kolb AG, Winterthur (ZH)Holzbau: Künzli Holz AG, Davos (GR)Projektleitung Holzbau: Franz Hauzen-berger, Bruno Frischknecht, Künzli Holz AGUmbauter Raum: 30 000 m3

Holzart und -menge: 1500 m3 Fichten-BSHBaukosten Holzbau: ca. CHF 2,5 Mio.

lagerung. Im Erdgeschoss wie auch im Obergeschoss befindet sich zudem ein Teil des Schnelldreherlagers. Das ist ein Regal- und Flächenlager, welches mittels Stapler rasch manuell bedient werden kann. In der Regel wird die Anlage an fünf Tagen pro Woche im verlängerten Einschichtbetrieb (mit zehn Stunden pro Tag) genutzt. Die Anlage ist technisch je-doch auf einen 24-Stunden-Betrieb aus-gelegt. Im Aussenbereich des Gebäudes sind der Transportverkehr und der Per-sonenverkehr sinnvoll getrennt: südlich erfolgt die An- und Auslieferung der Ware und nördlich die Anfahrt von Personal und Kunden – unter anderem durch einen direkten Zugang von der Glattalbahn.

Stapelung und LagerungDas Gebäude fügt sich seiner Funktion – sowohl im Innen- wie auch im Aussen-leben. So sind durch kleine, aber wir-kungsvolle architektonische Eingriffe im

Gespräch zwischen Regaltürmen: Benjamin Ertl (l.), Head of Logistics der Winterhalter + Fenner AG, und Thomas Künzli, Geschäftsführer der Künzli Holz AG.

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Erscheinungsbild die Stapelung und La-gerung wie auch das emsige Treiben aus dem Inneren auch im Äusseren ablesbar: Das Hochregallager schmiegt sich 15 Me-ter hoch an das dreigeschossige Hauptla-ger an. Fast wie ein Rechenschieber fügen sich die drei Aufenthaltsgeschosse über-einander und zeigen gegenüber der West-strasse beim Vorbeifahren ein Zahlenbild. Südseitig reihen die grossen vertikalen Fenster die Fahrgassen der Regale anei-nander und ermöglichen damit auch eine Belichtung der Arbeitsplätze im Unterge-schoss. Die zurückhaltende Metallfassade mit ihren schlichten Grautönen wirkt edel und signalisiert sowohl den Besuchern als auch den Mitarbeitenden eine angeneh-me Atmosphäre. «Dank seiner fortschritt-lichen und preiswerten Bauweise wird das erste Schweizer Hochregallager aus Holz wohl nicht mehr lange das Einzige sein», zeigt sich Bauherr Benjamin Ertl vom Vor-bildcharakter des Bauwerks überzeugt. w-f.ch, br-ing.ch,trunz-wirth.ch, kolbag.ch (Reproduktionsgrösse 15–5%)

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KÜNZLI HOLZ AGWenn ein traditionsbewusstes Holzbauunternehmen von einem jungen Ma-schinenbauingenieur geführt wird, drängt sich die Frage auf, ob die Künzli Holz AG nun vor allem in die Digitalisierung, die Automatisierung und den Maschinenpark investiert. Doch Geschäftsführer Thomas Künzli relativiert. Zwar sieht der 36-Jährige die Zukunft des Holzbaus definitiv in der Digitali- sierung, doch der bisherige Fokus lag in der klassischen Optimierung der Arbeitsprozesse. Man prüfe aber laufend Investitionsmöglichkeiten in die Automatisierung und Digitalisierung – wie gerade jetzt – in ein neues ERP- System sowie einen Fertigungsroboter. Die Tätigkeitsbereiche der Zimmerei hat er schon früh während seiner Ferienjobs im elterlichen Betrieb kennenge-lernt. Und auch nach seinem Maschinenbaustudium und Arbeitsstationen bei Hilti und Trumpf zog es Thomas Künzli bald wieder auf den Bau: Er war einige Jahre für Implenia in der Baustellenoptimierung und im Lean Management tätig. Seit 2017 führt er nun als CEO die Künzli Holz AG, gemeinsam mit Franz Hauzenberger (Bereichsleiter Gebäudebau) und Dominik Linder (Geschäfts-führer Vogel Fensterbauer AG). Dass sich das Davoser Unternehmen den wechselnden Anforderungen des Marktes gut anzupassen vermag, zeigt ein Blick zurück in die Firmengeschichte: 1878 durch Adolfo Baratelli als Bauun-ternehmung gegründet, nahm das Geschäft durch den Aufschwung des Tourismusortes Davos und den Ausbau der Eisenbahnlinie nach Davos schnell an Fahrt auf. Schon 1912 beschäftigte die Bauunternehmung rund 1500 Mitar-beitende und 50 Pferde. 1921 erfolgte die Übernahme durch Johann Georg Künzli und Pasquale Mai, 1953 stiegen Hansjörg Künzli und Cuno Künzli ins Geschäft ein. 1987 wurde dann der Holzbereich aus der Künzli + Co AG her-ausgelöst und unter dem Namen Künzli Holz AG weitergeführt. Hansjörg Künzli (jun.) übernahm 1989 die Führung im Holzbaubetrieb und das Bauun-ternehmen wurde an die Firma Zschokke verkauft. Hansjörg Künzli war es auch, der die Firma 2001 durch den Kauf der Vogel Fensterbauer AG erwei-terte. Auch Thomas Künzli entwickelte den Betrieb nach seinem Einstieg 2017 weiter: mit dem Kauf der Fassadentechnik AG und der Holzbautechnik AG im Jahr 2018. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 180 Mitarbeitende (da-von etwa 90 im Fensterbau) an sechs Standorten und wickelt rund 700 Pro-jekte im Jahr ab. «Für uns geht der Trend weg vom Einfamilienhaus hin zu den grossen Projekten im Objektbau», so Thomas Künzli. «Doch der Preiskampf im Holzbau ist hart.» Durch die Geschäftsfelder Fensterbau und Fassaden-technik kann die Künzli Holz AG ihren Kunden ein umfangreiches Leistungs-paket anbieten. Den Standort Davos sieht er nicht als Nachteil. «Ganz im Gegenteil – die Bindung unserer Mitarbeitenden an Davos ist positiv. Viele junge Leute kommen gerne nach Davos.» Von Davos aus seien die Baustellen in der ganzen Schweiz gut erreichbar. Und die Montage-Equipen würden für die Zeit auf der Baustelle ohnehin immer vor Ort untergebracht. kuenzli-davos.ch

An der Südseite des neuen Zentrallagers der Winterhalter + Fenner AG wird die Ware angeliefert und abgeholt.

An der Nordseite bei der Tramhaltestelle der Glattalbahn befindet sich der Zugang für Kunden und Mitarbeiter.

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