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HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK Ständchen mit Bändchen: Boxen von Elac, Quadral, Martin Logan, Monitor Audio HIFI RELOADED MASSIG SPASS Schwere Spieler um 3000 Euro – von Pro-Ject und VPI CDs, LPs, Downloads Gehört und bewertet: Musik- tipps mit Klangnote! 65 65 02 / 2013 NAD Masters Digital Music Suite & Accuphase E-260 Weltpremieren im Test www.audio.de Deutschland 6,- € Österreich € 6,70 - Schweiz sfr 12,00 Spanien € 7,95 - BeNeLux € 7,00 Griechenland € 9,00 - Italien € 7,95 Finnland € 8,85 - Slowenien € 7,95 NAD: Modulare Streaming-Anlage mit Super-DAC Accuphase: Der Amp für wirklich alle Fälle Coole Röhren für die Zweitanlage Dynamikwunder- Box von Zu Audio

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HIFI · SURROUND · HIGH END · MUSIK

Ständchen mit Bändchen: Boxen von Elac, Quadral, Martin Logan, Monitor Audio

HIFI rELoAdEd

MaSSIG SpaSS Schwere Spieler um 3000 Euro – von Pro-Ject und VPI

CDs, Lps, DownloadsGehört und bewertet: Musik-

tipps mit Klangnote!

6565

02 / 2013

NAd Masters digital Music Suite & Accuphase E-260

Weltpremieren im Test

www.audio.de deutschland 6,- €

Österreich € 6,70 - Schweiz sfr 12,00Spanien € 7,95 - BeNeLux € 7,00

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NAd: Modulare Streaming-Anlage mit Super-dAC Accuphase: der Amp für wirklich alle Fälle

Coole röhren für die Zweitanlage dynamikwunder- Box von Zu Audio

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54 www.audio.de ›02/2013

Digital-Player › Streaming-Kette

Sonderdruck

aus Ausgabe 2/13

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Masters & Server Zum 40-jährigen Firmenjubiläum hat NAD für die Fans ein

besonderes Präsent parat: Die „Masters Digital Music Suite“,

ein HD-Streaming-Trio aus Player, Wandler und Speicher, steckt

voller technischer wie klanglicher Überraschungen.

■ Text: Christine Tantschinez, Bernhard Rietschel

Das Kürzel NAD steht für „New Acoustic Dimension“. Genau die hatte Marty Borish im Sinn,

als er an Weihnachten 1972 mit einigen europäischen Vertrieben sein Konzept für eine neue HiFi-Marke besprach. Es ganz anders zu machen als die anderen, besonders als die großen Elektronik-riesen. Statt auf opulente Optik und Mar-keting-Gimmicks zu setzen, wollte man sich aufs Wesentliche konzentrieren und mehr Klang fürs Geld bieten. Rund um Cheftüftler Bjørn Erik Edvardsen ent-standen legendäre Verstärker wie der 3020 aus dem Jahr 1975, der die Herzen

der Musikfans im Sturm eroberte und NAD weltweiten Ruhm bescherte.40 Jahre später hat NAD wieder eine Idee, es ganz anders zu machen als andere. Zum runden Firmengeburtstag hat die zur kanadischen Lenbrook-Grup-pe (u. a. mit PSB) gehörende Firma eine Überraschung im Gepäck: ein großes Streaming-Rundum-sorglos-Paket na-mens Masters Digital Music Suite, be-stehend aus den drei Geräten auf dieser Doppelseite. Zum Ripping-fähigen Strea-ming-Transport M50 gesellen sich der passende Universal-Wandler M51 und der extrem lautlose Musik-Datensafe Fo

tos:

J. B

auer

, MPS

, Arc

hiv

teSt 1Streaming-Transport

NAD MASterS M50

2500 € 2Ripping-Festplatte

NAD MASter M52

2500 €

3D/A-WandlerNAD

MASterS M51 1700 €

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M52. Zusammen kann diese Troika, die AUDIO bereits acht Wochen vor dem für Februar geplanten Marktstart exklusiv testen durfte, Musik aus dem Netzwerk und dem Internet streamen, CDs ab-spielen und rippen, Musikdatenbanken speichern und verwalten und die analog gewandelten Daten als Vorstufe direkt an einen Endverstärker weiterreichen. Modular-KücheAnders ist, dass NAD diese Fähigkeiten konsequent auf drei Geräte verteilt und

nicht in einen einzigen Musikserver zwängt. Zwar ist ein leichter Trend bei einigen weiteren Herstellern erkennbar, die Netzwerk-Verarbeitung räumlich von der Wandler-Sektion zu trennen (siehe Shanling auf Seite 44), aber die Motive dazu sind so vielfältig wie unterschied-lich. Bei NAD sprechen gleich mehrere plausible Gründe für die Entscheidung. Zum einen arbeitet im Streaming-Player M50 ein leistungsfähiger und vollwerti-ger Prozessor aus der ARM-Familie, der einen kompletten PC mit Rechenpower

versorgen kann. Diesen potenziellen HF-Störenfried auf akustisch relevante Schaltkreise loszulassen, läge dann doch nicht im Sinne der Entwickler. Zum anderen bietet NAD auch eine Reihe an

„Direct Digital“-Verstärkern an, wie den ebenfalls aus der Masters-Serie stam-mende M2 oder den jüngeren C 390DD, an die der M50 alternativ andocken kann. Und es gibt durchaus Netzwerk-Fans, die bereits einen hochwertigen Wandler besitzen und nur noch auf ein reines Streaming-Laufwerk gewartet haben.

1 Streaming-Transport

NAD M50, 2500 €

Die Essenz eines guten Streaming-Players ist nicht allein der Klang. Schon gar nicht, wenn er wie der M50 digitale Daten im Grunde von einem Aggregatzustand in den nächsten überführt. Umso wichtiger ist in diesem Falle der Komfort der Bedienung und wie intelligent der Player seine Besitzer durch das Labyrinth seiner Musikarchive führt. Beim M50 wurde das Bedienkonzept quasi vom Reißbrett aus neu entworfen – und die Fragestellung war merkbar nicht: „Was kann unser Chip?“, sondern: „Was will der Kunde?“. Die von AUDIO seit Jahren in gewohnter Regelmäßigkeit eingefor-derten Tugenden eines Streaming-Players wie Gapless-Fähigkeit (keine Zwangspausen in für unterbrechungsfreie Wiedergabe ausgelegten Stücken) erfüllt der M50 spielend. Mit einem kleinen Preis: Der volle Komfort bietet sich dem Genießer nur über die App und ein Apple iPad. Beim iPhone-App ist die Darstellung schon begrenzter, und an Apps für Android wird noch gearbeitet. Internetradio und Streaming-Dienste wie WIMP sind bereits integriert – weitere Optionen sind mit Software-Updates jederzeit denkbar.

intelligenz auf einem Streich

Quellen: Der M50 bietet Internetradio, den kostenpflichtigen Abo-Musikdienst WiMP und natürlich die Mediathek, die auf Netzwerk-Festplatten, dem M52 oder auch auf USB-Speichern liegen kann.

einStellung: Ruft das

Konfigurationsmenü auf. Von dort aus kann

der User den M50 einrichten, z. B. neue

Netzwerk-Shares eingliedern.

PlayliSte: Die Ad-hoc-Playliste

zeigt fein übersicht-lich die ausge-

wählten Titel in der Warteschlange.

albumanSicht: Sie präsentiert

alle Covers (soweit vorhanden).

Fehlende Bilder lassen sich auch

neu suchen.

SortierfunKtionen: Das Musikarchiv kann nach Album, Artist, Titel , Playlisten sortiert werden oder nach den letzten Neuzugängen. Ein Muss für Musiksammler.

aKtueller titel: Der gerade spielende Titel ist links unten mit Coveransicht immer im Blick. Einmal drauftippen öffnet die Player-Ansicht rechts.

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Der M50 kann dank seiner mannigfalti-gen Digitalausgänge mit so ziemlich jedem Konverter anbandeln, wahlweise über AES/EBU, über die Koax- und Toslink-Outputs bis hin zur HDMI-Lei-tung. Letztere überträgt natürlich keine Videobilder, transportiert aber PCM-Sig-nale mit bis zu 24bit/192kHz. Der dafür zuständige Baustein von Analog Devices übermittelt die Audiodaten als I2S-Stream inklusive der Taktinformationen

– im Verbund mit seinem kongenialen Partner-DAC M51 die beste, weil jitter-

unempfindlichste Verbindungsmöglich-keit (siehe Messlabor auf Seite 60).Die High-Resolution-Audiodaten im WAV- oder FLAC-Format fischt sich der M50 gekonnt aus dem heimischen Netz-werk oder von den Festplatten des M52. Die Option für Auflösungen bis hin zu 24/192 fehlte dem ersten NAD-Strea-mer C446 noch (Test in AUDIO 8/2011). Und dies ist bei weitem nicht die einzige Veränderung. Wo beim C446 noch eine Streaming-Lösung vom Zulieferer Fron-tier Silicon die Hauptverantwortung für

multiroom: Mehrere Netzwerk-

Clients aus der Familie können von

einer Controller-App gesteuert werden. Im Moment gibt es nur den M50, doch

Zuwachs ist bereits geplant.

now Playing: Zeigt das gerade

spielende Stück mit schöner großer

Cover-Art.

warteSchlange: Die noch ausstehenden Titel werden als Bildergalerie gezeigt, durch die sich pfeilschnell vor- und zurückwischen lässt.

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Der M52 soll, seinem Beinamen „Digital Music Vault“ nach, eine Art Tresorraum sein, in dem die Musikdaten wohlbehütet, aber auch in direkter Nähe lagern können. Denn still wie ein „Vault“ (was auch Gruft bedeuten kann) ist der M52 auf jeden Fall. Umhüllt von einem Stahl-Chassis und dem edlen Masters-Gewand drehen drei Festplatten ihre ruhigen Runden – geräuschlos, denn die speziell für Server-Farmen konstruierten Massenspeicher

arbeiten mit viel langsameren Drehzahlen als normale Multimedia-Harddiscs, sie lärmen weniger und brauchen außerdem fast keine Kühlung. Somit kann der M52 auf Lärmquellen wie Lüfter oder Ventilatoren guten Gewissens verzichten. Für die Sicherheit der Musik-schätze soll ein RAID-Mechanismus sorgen (Redundant Array of Independent Discs). Dabei werden die Daten kontinuierlich redundant auf mehreren Discs gespeichert

und gespiegelt – fällt eine der Festplatten aus, sind sie dann auf den beiden übrigen Speichern noch archiviert. Deswegen bleiben von den drei Terabyte nur zwei Terabyte an Gesamtkapazität übrig, was aber noch üppig Platz lässt für eine gigantische Musik-sammlung. Blind darauf verlassen sollte man sich allerdings nicht – auch bei einem RAID-System können mehrere Festplatten gleichzeitig versagen. Die alte Informatiker-

PanzerSchranK für muSiKSchätze

2 Datenspeicher

NAD M52, 2500 €

die Datenverarbeitung trägt, wurde im Digital Music Player der Masters-Serie das Netzwerk-Board komplett selbst bestückt – und programmiert. Ein Weg, der Mut und Investitionen erfordert und den in der HiFi-Welt bislang nur ein über-schaubares Grüppchen einschlug. Aller-dings auch die einzige konsequente Vorgehensweise, um als Hersteller un-abhängig über Updates, Erweiterungen und vor allem die Intelligenz seiner Strea-mer zu entscheiden.

IntellIgenzbestIeGerade die Software und das Bedien-konzept sind beim M50 bemerkenswert anders. Zwar hat der Streamer auch ein vierzeiliges Display, das sich aber mit rudimentären Statusanzeigen und Infos zum gerade gespielten Song kurz hält. Vorzugsweise wird der Player über ein Apple-Tablet gesteuert, auf dem die kos-tenlose NAD-App läuft und die Möglich-keiten der Benutzerführung in erstaunli-cher Pracht demonstriert (siehe Kasten Seite 56). Gapless-Playback sowie schneller Vor- und Rücklauf sind eine Selbstverständlichkeit. Alles an der Be-dienung in der App ist durchdacht, und selbst die Bitte der AUDIO-Redaktion, auch an die eifrigen Musiksammler zu denken und eine Sortierung der Alben à la „Neu hinzugefügt“ zu integrieren, wurde berücksichtigt. Die Konzentration

auf eine App als universelle Steuerung macht die Handhabung effizient, schnell und komfortabel, reduziert aber die Fall-back-Optionen: Die beiliegende Fern-bedienung steuert die tatsächlichen Player-Funktionen wie Play oder Stop und bei Bedarf auch die Wandler-Vor-stufe M51, ruft aber nicht das Netzwerk- oder Setup-Menü auf. Über einen Web-browser am Computer kann man den M50 im Netzwerk konfigurieren, jedoch nicht in der Musikbibliothek stöbern und Titel anwählen. Wie bei allen Streaming-Geräten gilt die Devise: Alles läuft so stabil, wie das Netzwerk es zulässt. Die Investition in ordentliches Equipment beim Heimnetzwerk spart oft Zeit und schont sicherlich Nerven.Zur Software-Intelligenz zählt auch die Schnelligkeit, mit der sich der M50 den Inhalt freigegebener Netzwerk-Musik-ordner aneignet. Für die Indizierung der rund 26 000 Titel starken AUDIO-Media-thek benötigte der NAD nicht mal eine halbe Stunde – inklusive Cover-Art. Dann stand sie dem Benutzer auch schon fein säuberlich geordnet zur Verfügung. Der Clou: Der M50 merkt sich ähnlich wie ein Sonos-System den Speicherort der Daten und legt selber nur Verweise ab. Da er diese Daten selbst erstellt und pflegt, ist er nicht auf externe Intelligenz angewiesen – auf der NAS muss also kein Mediaserver-Programm laufen. Auf

dem AUDIO-Wunschzettel für zukünf-tige Updates fehlt eigentlich nur noch die Sortierung nach Ordnerstruktur, um auch unsauber getaggte Dateien schnell wieder zu finden.

MusIK-server-Modus anZur Masters-Suite gehört auch eine eige-ne Speicherlösung namens M52. Dieser Datensafe, der mit drei jeweils ein Tera-byte fassenden Server-Platten im RAID-5-Modus bestückt ist (insgesamt eine Kapazität von zwei Terabyte, entspricht rund 3000 Stunden Laufzeit in CD-Qua-lität), fällt optisch garantiert nicht als Festplatte auf. Noch weniger klanglich: Selbst sensible Ohren werden keinen Mucks wahrnehmen, der annähernd in die Kategorie „lärmend“ fällt. Der M52 ist in erster Linie für alle HiFi-Fans gedacht, die ihre Zeit nicht vor einem Computer verbringen und beim Hören auf keinen Fall an einen solchen erinnert werden möchten. Er kann über das Netz-werk aber mit bereits vorhandenen Musik daten bestückt werden und dient dem M50 als festgelegter Speicherort für gerippte CDs. Sobald der M50 per Netzwerk mit dem Internet und per USB mit dem M52 verbunden ist, startet auch schon der Ripping-Modus: CD prü-fen, vier Musikdatenbanken online nach den passenden Informationen abfragen, auslesen, Files und entsprechende Me-

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weisheit gilt auch hier: Daten, die nicht an drei verschiedenen, physisch getrennten Orten gespeichert wurden, existieren schlicht nicht. Der M52 ist speziell als Datensafe und Ripping-Speicher für den M50 konstruiert – und bringt außer einem USB-Anschluss keine weiteren Schnittstellen mit. Verbunden mit dem Streaming-Client, kann der M52 im Netzwerk gefunden und mit Daten bestückt werden – für HD-Files ist dies im Moment auch der einzige Weg; schließlich kann der M50 nur Audio-CDs auslesen. Im Gespräch ist aber eine zukünf-tige Option für direkte HD-Download-Einkäufe auf den Datenspeicher.

taKtvoll: HDMI-Anschlüsse an einem Streaming-Player sind ungewöhnlich, aber in diesem Fall mehr als sinnvoll. Über das HDMI-Kabel schickt der M50 die Musikdaten synchron getaktet via I2S-Schnittstelle an den M51 weiter.

stecKbrIeF

Vertrieb

www.ListenpreisGarantiezeitMaße B x H x TGewicht ANSCHLÜSSeUSB 2.0Anzahl FestplattenRAID-LevelGesamtkapazität

SPeZIFIKAtIONeNVerbrauch Standby / Betrieb (Angaben des Herstellers)

NADM52Dynaudio0 41 08 / 41 80 0nad.de2500 Euro2 Jahre44 x 7,8 x 30 cm8,1 kg 1 x Mass Storage Mode352 Terabyte

0,5 Watt /20 Watt

tadaten auf der Festplatte speichern, CD ausspucken, fertig. Die Tracks werden in rund der Hälfte ihrer Spielzeitdauer aus-gelesen und finden sich anschließend wahlweise als FLAC oder MP3 (oder auch beides, falls der MP3-Player eben-falls bestückt werden soll) fein säuber-lich in der Mediathek eingeordnet wie-der – natürlich mit passender Cover-Art. Sollte diese bei einem exotischen Exem-plar fehlen, lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt die Suche danach erneut star-ten. Ist der M50 nicht mit der externen Festplatte verbunden, spielt er die CDs einfach als Player ab. Last not least übernimmt der Universal-Wandler M51 das Kommando. Seine

Verantwortung ist umso gewaltiger, weil dem Streaming-Player selbst als Trans-port klanglich keine so relevante Rolle zufällt. Im Vergleich mit einem per S/P-DIF an einen neutralen Wandler ange-schlossenen Linn Sneaky DS zeigten sich zwischen den beiden Netzwerk-Streamern, wenn überhaupt, nur margi-nale Unterschiede, im Blindtest kaum mehr nachvollziehbar. Die Hauptrolle beim Klang spielt im NAD-Trio ganz klar der DAC.

WandlungsFähIg Dieser ist im Modul-Konzept von NAD nicht nur einfach ein Wandler. Der M51 trägt nicht umsonst den Beinamen

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Als der M51 vor einigen Monaten (AUDIO 4/2012) zum Vorab-Test in der Redaktion lan-dete, staunten die Tester bei der Inspektion des Geräteinneren nicht schlecht: Die gewohnte Audio-Arbeitsteilung, bei der ein D/A-Wandlerchip (oder mehrere) einer analogen, meist aus OP-Amp-Chips beste-henden Ausgangsstufe zuarbeitet, ist im NAD-DAC einer neuen, konsequent bis un mittelbar vor die Ausgangsbuchsen digi-talen Funktionsweise gewichen. Herz des neuen Konzepts ist ein DDFA (Direct Digital Feedback Amplifier) des Chipherstellers Zetex. Dieser Großkäfer empfängt Audiodaten aus den verschiedenen Eingängen des M51

im gewohnten PCM-Format und rechnet sie in einen pulsweiten-modulierten (PWM-) Bitstrom mit 7bit Auflösung bei einer Samplingrate von 844kHz um – also in eine rasende Folge von Pulsen konstanter Spannung, die 128 (=27) verschiedene Breiten haben können. Verstärkt man diesen Puls-Strom mit geeigneten Schalttransistoren, reicht ein mildes Tiefpassfilter, um daraus wieder analoge Musikwellen werden zu las-sen. Die Schaltung nach der Digital-Digital-Wandlung ist in jedem Fall sehr einfach und effizient, das Maß der Ausgangsverstärkung dabei beliebig skalierbar: Die Direct-Digital-Vollverstärker M2 und C390DD liefern üppig

dreistellige Leistungen fast ohne Abwärme, im M51 wiederum ist die Schaltverstärker-Ausgangsstufe so klein dimensioniert, dass man sie an existierende Verstärker, Endstufen oder Aktivboxen anschließen kann. Abgesehen von der Power funktionieren die volldigitalen Schaltverstärker und der DAC aber nach völlig identischem Prinzip. Man kann den DAC also als Kleinleistungs-Schaltverstärker betrachten – oder umge-kehrt die Vollverstärker als DACs mit riesigen Ausgangsstufen beschreiben. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.Zur Funktionsweise gehört auch, dass vom analogen Ausgang ein Korrektursignal auf

Direct Digital – Der name iSt Programm

Die Frequenzgänge des M51 (o.Abb.) sind linealgerade bis auf einen ganz leichten Anstieg ab ca. 20kHz. Hervorragend ist der Störabstand mit 122dB, der Ausgangswider-stand liegt mit 143Ω im absolut unkritischen Bereich – der M51 kann auch längere Kabel

ohne Klangverlust treiben. Klirr findet sich nur in winzigen Mengen und ist in den Spek-tren bloß deshalb sichtbar, weil das extrem geringe Rauschen ihn nicht verdeckt. In der Harmonischen-Analyse (1) verläuft der Klirr außergewöhnlich flach, ohne den sonst üb-

lichen Anstieg zu höheren Ausgangspegeln. Interessant die Jittermessungen der M50/M51-Kombi bei S/P-DIF- und HDMI-Verbin-dung (2,3), den Letztere klar gewinnt (470 vs. 334ps). Limitierender Faktor ist der M50

– der M51 solo liefert extrem geringe 151ps.

meSSlabor

„Direct Digital DAC“ und steht in direkter technischer Verwandtschaft zu Digital-Verstärkern wie dem M2, ebenfalls aus der Masters-Reihe. Wie der NAD-Amp transformiert der M51 eintreffende PCM- in PWM-Signale mit genügend Headroom für die Pegel-Informationen (siehe Kasten unten) und arbeitet nicht nur als Signalkonverter für High-Bit-Re-solution bis zu 24/192, sondern bedient

als regelbarer Vorverstärker direkt die XLR- oder RCA-Eingänge einer End-stufe. Am M50 angedockt, ist der DAC direkt über dessen Fernbedienung kontrollierbar. Zu seiner Eingangsvielfalt zählen neben AES/EBU und S/P-DIF auch ein asynchroner USB-Eingang (mit eigenem Treiber für Windows-PCs) und zwei HDMI-Schnittstellen für HD-Signa-le, die beispielsweise schon ein relativ

günstiger Universal-Player ganz bequem in Stereo-PCM-Form von SACD, DVD-Audio oder Blu-ray liefern kann. Zusammen mit ihrem Zuspieler-Gefähr-ten M50 musste sich die DAC-Vorstufe direkt einem ähnlich wandelbaren Geg-ner mit Streaming-Client, multiplen Eingängen und Vorverstärker-Qualitäten stellen: dem Linn Akurate DSM (AUDIO-Test 2/2012). Gewohnt kraftvoll und

3 D/A-Wandler

NAD M51, 1700€

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den Eingang des DDFA-Chips rückwirkt, das von einem weiteren Prozessor berechnet wird. Diese intelligente digitale Gegen-kopplung (digital feedback) ist Namensgeber des DDFA-Chipsatzes und wohl mitverant-wortlich für den extrem niedrigen Klirr des Geräts. Eine weitere Qualitätssteigerung ergibt sich aus der achtkanaligen Auslegung des Chipsatzes: Da der M51 als Stereogerät nur zwei Kanäle benötigt, bündelt der DDFA je vier seiner Ausgänge zu umso präziser arbeitenden Teams. Ganz nebenbei regelt der Chip auch noch die Lautstärke auf höchst seriöse, einer klassischen Poti- oder PGA-Chip-Lösung in vielerlei Hinsicht überlegene Weise. Da die Berechnungen intern mit 35 Bit Genauigkeit erfolgen und direkt in einem entsprechend skalierten PWM-Signal resultieren, kann NAD auch den prinzipiellen Nachteil vieler digitaler Lautstärkeregelungen umgehen, unterhalb eines bestimmten Pegels die

Dynamik des Nutzsignals zu beschneiden. Der M51 besitzt selbst bei -60dB genügend Auflösung, um einem 24bit-Signal noch kein bit zu krümmen.Auch andere DSP-Funktionen lassen sich auf dem Chip umsetzen – im 390DD etwa gibt es ein digitales Bassmanagement und eine Klangregelfunktion. Das Direct-Digital-Konzept lässt sich in verschiedenen Konsequenz-Stufen verfolgen: Das Signal kann – bei den DD-Vollverstärkern – bis fast an die Lautsprecherklemmen digital bleiben, oder es wird bereits – beim M51 – vor den Cinch-Buchsen wieder analog. In beiden Fällen jedoch ist der Signalweg im Vergleich zu konventionellen Lösungen bestechend einfach und geradlinig. Vom Prinzip her vergleichbare Technik findet sich aktuell noch in recht wenigen Geräten. Wadia etwa setzt mit dem rein digitalen Vollverstärker 151 und dem D/A-Wandler 121 ein verwandtes Konzept um.

univerSal-Dac: Neben den Ausgängen in Cinch und XLR reihen sich Eingänge für alle erdenklichen Quellen: AES/EBU, Koax, Toslink, asynchrones USB, zwei HDMI-Inputs.

hochleiStungS-icS: Der große Chip rechts unten ist ein HDMI-Spezialist von Analog Devices, links auf dem Mainboard der Zetex-Chip. Für Strom sorgt ein Schaltnetzteil.

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d/a-Wandler

Vertrieb

www.ListenpreisGarantiezeitMaße B x H x TGewicht DIGItAL IN/OUtUSB Host / Stream / iPodUSB Host: max. Auflösungkoax / opt. / BNC / AES / HDMIDigitalausgang

AUSGÄNGeCinch / XLR / DINPegel regelbarschaltb. Digitalfilter

AUSStAttUNGFernbedienungAnzeige kHz / BitSoftware updatefähigBesonderheiten

audIograMM

Klang HDMIKlang XLRAusstattungBedienungVerarbeitung

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NADMASTERS M51Dynaudio0 41 08 / 41 80 0nad.de1700 Euro2 Jahre43,5 x 7,8 x 30 cm5,8 kg • / • / –bis 24/192• / • / – / • / 2x HDMIHDMI - • / • /– • –

vom M50 • • HDMI mit I2S-Bus, HDMI-Video-Through

ÅUniversell einsetzbar, überragende Ausstat-tung, durchdachte Lautstärkeregelung. Í – 125125überragendsehr gutüberragend

125 PUNKteSeHr GUt

streaMIng-transport

Vertrieb

www.ListenpreisGarantiezeitMaße B x H x TGewicht ANSCHLÜSSeLaufwerk CD / DVD / BDAnalog In / OutUSBDigital In koax / optischDigital Out

Netzwerk FUNKtIONeNDisplay OSDschneller Vor-/Rücklauferweiterte Playlists (Queue)Bluetooth / AirPlayCoveranzeigeRadio FM / DABInternetradio / Musik-AboFormatebenötigte ServerGaplessvollw. Steuerung via Appüberträgt ganze Playlistsmax. Abtastrate

audIograMM

Klang lossless1

BedienungVerarbeitung

KLANGUrteIL1

PreIS/LeIStUNG

NADMASTERS M50Dynaudio0 41 08 / 41 80 0nad.de2500 Euro (ohne Wandler)2 Jahre43,5 x 11,5 x 33 cm 8,1 kg • / – / –– / –• (Typ A)– / –koax / opt. / AES/EBU / HDMI Ethernet / WLAN • (4-zeilig) • / • • – / – • (über ControlApp) – / – • (TuneIn) / • (WiMP) WAV, FLAC, AAC, ALAC...– •••24/192

ÅHochaufgelöst, tolle räumliche Abbildung und Feindynamik. Í Über Koax-Verbindung Timing nicht ganz präzise. 1351

sehr gutüberragend

135 PUNKte1

SeHr GUt

fazit

zugegeben: beim ersten ge-spräch über die masters Digital music Suite war ich skeptisch. zu groß war die verwunderung, warum man ausgerechnet bei einem Streaming-Player die wandlersektion auslagern und taktfehler riskieren sollte. Doch die Skepsis wich dem erstaunen und der begeisterung. nicht nur, dass naD mit der hDmi-verbin-dung und i2S-Schnittstelle zum m51 dem Jitter wirksam entge-gentritt und meine erste befürch-tung zerstreute. für mich gehört vor allem die Software-lösung des Streaming-Players mit zu den besten auf dem markt. ob man den m52 dazu braucht, sei jedem selbst überlassen – aber die Kom-bi m50 und m51 ist eine wucht.

Christine tantschinezStv. Chefredakteurin AUDIO

geschmeidig, legte der Schotte sofort die Messlatte weit hoch, kitzelte den Hörer mit feinen, gleichzeitig kraftvollen Stimm-Modulationen des Estonian Male Choir, ließ die Kontrabass-Saiten im elegant-jazzigen „Smoothie“ (auf Iiro Rantalas Album „My History Of Jazz“, als HD-Download bei highresaudio.de) im perfekten Timing schnalzen und verlieh dem Gitarrenspiel sowie der eigentümlichen Stimme von Robin Peck im wunderschönen „Tiger Mountain Peasant Song“ der Fleet Foxes viel Ausdruck und Körper. Das NAD-Gespann konterte mit er-staunlicher Feinheit, einer größeren Bühne und ließ den Raum deutlicher Ge-stalt annehmen: die Kirche, in welcher der Estische Männerchor steht; das Stu-dio, in dem die Kontrabass-Töne verhal-

len. Doch fehlte es der Kombi im ersten Durchgang noch am punktgenauen, per-fekten Timing des Linn. Sobald aber die Tester die Digitalschnittstelle von AES/EBU auf HDMI wechselten und der I2S-Bus Wirkung zeigen konnte, änderte sich das schlagartig: Die Konturen wur-den schärfer, der Bass straffer, das Tem-po exakter. Der Unterschied zu einer S/P-DIF-Verbindung war selten in dieser Deutlichkeit nachvollziehbar. Der Linn Akurate DSM machte nach wie vor seinem Namen alle Ehre, differenzierte die Stimmen im Estonian Choir mühelos, floss im Takt des Kontrabasses nur so dahin und präsentierte Stimmen als Teil der Musik, nicht als deren Gegenpart. Das NAD-Gespann hielt, über HDMI verbunden, mit seiner Auflösung und hervorragenden Feindynamik dagegen. Kurzum: ein klares Unentschieden. Für NAD und viele Streaming-Fans bedeu-tet die Masters Digital Music Suite aber nicht weniger als eine neue Dimension, nicht nur akustisch. Die Kombi ist jeden-falls schon vorbereitet auf Zuwachs: Die Software kann auch mehrere Clienten im Netzwerk verwalten.

nicht ohne mein iPaD: Um alle Möglichkeiten des Streaming-Players auszu-kosten, sollte das NAD-App auf dem iPad lau-fen, auf iPhone und iPod wird es schon enger.

1Einstufung in Verbindung mit Wandler M51

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3/13 stereoplay.de54

Test & Technik Streamer/Wandler

Großer BahnhofNett und freundlich erscheinen die Neulinge. Ein optischer Trick. Tatsächlich de� niert NAD mit dieser Kombination die Spielregeln der Kette neu: Der Transport spielt von CD, aus dem Netzwerk und dem eigenen Server, die Daten werden per HDMI und Superchip besonders edel verarbeitet.

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Ein kleiner Schritt in Buch-staben, aber ein großer

Schritt für die audiophile Menschheit. Ein Doppel wie dieses links auf dem Foto wur-de in alten Tagen „Laufwerk-/Wandler-Kombi“ genannt. Heu-te spricht alle Welt hingegen von einer „Transport-/Wandler-Kombi“. Ein unscheinbarer Buchstabentausch mit Folgen. Was ist geschehen? Oder tiefer gefragt: Was ist ein „Trans-port“? Um ein simples Bild zu bemühen: Ein Transport ist ein gewaltig angelegter Bahnhof, der auf mehreren Gleisen Si-gnale einfahren lässt, verwaltet, Weichen stellt und wieder ab-fahren lässt. Je mehr und je si-cherer, desto besser.

Der neue M50 von NAD ist das Paradebeispiel. In der Front-ansicht könnte er mit einem CD-Player verwechselt werden, bei der Rückansicht beginnt das große Staunen. Ein rundes Dut-zend Ein- und Ausgänge stehen bereit. Überraschenderweise alles im Singular: ein XLR, ein Cinch... Der M50 klingt nicht selbstständig, alles � ießt rein digital, ein analoges Stereo-Signal kommt erst mit fremder Hilfe zustande – eben über den Wandler M51. Wer zudem noch alle Informationen über Tracks, Künstler, Au� ösung und Play-lists sehen möchte, sollte ein Apple- oder Android-Phone be-sitzen. Besser noch: ein groß-formatiges iPad.

Ein Konzept der besten Mög-lichkeiten und zugleich der höchsten Abhängigkeiten. Nur das Team zählt, der Verbund. Die neusten „Digital Suite“-Produkte von NAD sind die vielleicht wichtigsten für die Zukunftsausrichtung der Com-pany. Zugleich stehen sie in der Tradition der „Masters“-Philo-sophie, der teuersten Familie innerhalb des Katalogs.

Die Gehäuse sind wuchtig, resonanzbedämpft und pulver-beschichtet. Das sieht man nicht auf den ersten Blick, denn die Designsprache von NAD ist wie gewohnt angenehm unaufgeregt und Show-frei.

Che� ngenieur Björn Erik Edvardsen hat den M50 nicht nur als Sparringspartner für den Wandler M51 erschaffen. Be-reits 2009 hat NAD den M2-Vollverstärker vorgestellt, der radikal digital ausgelegt ist: Der M50 kann hier direkt angekop-pelt werden. Wer dafür die RS-232-Schnittstelle nutzt, lässt auch ein umfassendes Paket an Steuerdaten � ießen: Über die iPhone-App greift man direkt auf die Lautstärkesteuerung der Hardware zu.

Direkt in die EndstufeIn dieser Maximal-Konstella-tion spart man sich also die Kosten für den Mittelsmann, den M51-Wandler. Obwohl hier eine Milchmädchenrechnung droht, schließlich liegt der M2-Amp bei einer Preisempfehlung von 6000 Euro. Wer noch kei-nen besitzt, fährt mit dem M51 (1700 Euro) deutlich günstiger, vielleicht sogar doppelt güns-tiger. Das schlankste Stück der „Masters“-Familie (Höhe: acht Zentimeter) wandelt nämlich nicht nur, sondern kann auch als vollwertiger Vorverstärker kon� guriert werden. Direkt in die Endstufe, direkt in die Ak-tivbox – ein verlockender Ge-danke. Das werden wir in einer der nächsten Ausgaben testen.

Der M51 verfügt auch über eine asynchrone USB-Schnitt-stelle. Man kann ihn also direkt mit dem Mac oder PC verbin-den und Dateien bis 192 Kilo-hertz hören.

Nach so viel Positivem etwas Negatives: Leer geht aus, wer seine Musikdaten Apple-kon-

form in AAC oder in Apple Lossless gerastert oder gekauft hat. NAD verweigert über den M50 die Annahme dieser Da-tenpakete – noch. Der deutsche Vertrieb versichert glaubhaft, dass ein künftiges Software-Update die erweiterte iTunes-Welt erschließen wird. Alles andere wäre ein Affront.

Sehr clever beutet NAD da-gegen eine andere Idee aus: Wenn ich schon mit dem M50 im Kern einen Linux-basierten Hochleistungsrechner im HiFi-Gewand habe – warum biete ich nicht gleich auch einen Rip-ping-Service für CDs an? Das Laser-Laufwerk wäre vorhan-den, die Festplatte fehlt aber. Konsequent � ankiert NAD des-halb das M50/51-Duo mit dem M52 – zwei Terabyte Gesamt-speicher, formschön verpackt im Familien-Design. Drei Fest-platten rotieren im verlustsi-cheren RAID-5-Verbund: Ist per USB der Kontakt zum M50 hergestellt, hinterlegt das Lauf-werk den Silberscheibeninhalt als FLAC- und/oder MP3-Dateien auf den Festplatten.

Digitale Kraftwandlung Man sieht es den „braven“ Komponenten auf dieser Seite nicht an, doch NAD hat damit die Tür in die digitale Zukunft extrem weit aufgestoßen: mit einer modularen Architektur, die kein anderer Hersteller vor-weisen kann. Und mit internen Bauteilen, nach denen sich auch die höchst edlen Namen der Branche sehnen.

So wandelt der M51 mit einem DDFA-Chip (Direct Di-gital Feedback Ampli� er) des nahe Manchester angesiedelten Herstellers Zetex. Der Chip bricht mit nahezu allen Tradi-tionen bekannter Digital/Ana-log-Wandler. Bislang entstand guter Analogklang nach der

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Test & Technik Streamer/Wandler

Logik des Multiplizierens: Viele Einzel-Chips helfen viel, rastern feiner und korrigieren sich ge-genseitig im Verbund. Anders der DDFA-Gedanke: Ein ange-liefertes PCM-Format wird umgerechnet in einen PWM-Standard. Also pulsweitenmo-

duliert: eine Digital-Digital-Wandlung, bei der das PWM-Signal bis knapp vor die Ausgangsbuchsen gejagt wer-den kann. Das digitale Signal ist hochwertig, stabil und sehr handlich mit Schalttransistoren wandelbar und lässt sich ver-

stärken. Ein Konzept, das den M51 zu einem ernsthaften Vor-verstärker macht.

Und der böse Plagegeist schlechthin: der Jitter? Ihn treibt man am besten mit einem HDMI-Kabel aus. Ebenfalls ein Machtwort, das NAD da im

Audio-Geschäft propagiert. Über HDMI � ießt eine kom-plette I2S-Architektur zwischen Transport und Wandler.

Philips hat das „Inter-IC Sound Interface“ vor fast 30 Jahren als sicheren Dialog zwi-schen Schaltkreisen entwickelt.

Ohne den kompletten philosophischen Diskurs beginnen zu wollen: Wir schwimmen wie Dagobert Duck in einem Pool wun-derbarer Musik. Fast jede Aufnahme ist verfügbar, gerippt, käufl ich: im weiten Web oder auf der nahen Festplatte. Die High-End-Kombi der Zukunft wird immer nur so gut sein können wie die Visualisie-rung der ihr nahen Musik-daten. So hat NAD nicht nur die hier vorgestellten

„schönen Schachteln“ M50 und M51 entwickelt, son-dern auch eine gute Soft-ware zur Verwaltung von Musikdateien und Web-Streams. Eher mühsam könnte man sich auch über das Display des M50 und die mitgelieferte System-fernbedienung fortbewe-gen. Also sollte man die NAD-App herunterladen – via iTunes für alle iOS-Kom-ponenten. Eine Android-Version ist noch für die-ses Quartal angekündigt.

Dann sieht man einen gut gemachten Spagat zwi-schen medialer Fülle und nötiger Reduktion. Die App präsentiert die Cover der

aktuell gespielten Tracks, ebenso die Playlist-Warte-schleife. Ein Fingertipp –und die Vielfalt der Internet-Streaming-Plattformen

Warum NAD eine eigene App entwickelt hat

Darf ich Dir mal meine Musiksammlung zeigen?

Koaxial und optisch sind eher Relikte. Der beste Kontakt: ein HDMI-Kabel – über das NAD eine I²S-Architektur übertragen kann,

Serial- und Word-Clock inklusive. Ein Mac oder PC lässt sich direkt per asynchronen USB an den Wandler koppeln.

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stereoplay TesturteilKlang (24/192 / 24/96 / 16/44,1)

Absol. Spitzenkl. 67/65/63 PunkteGesamturteilüberragend 93 PunktePreis/Leistung überragend

BewertungKlang (24/192 / 24/96 / 16/44,1) 67/65/63

Messwerte 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Kompakte Form trifft enorme Fülle an Kontakten und Mög-lichkeiten – Pre-Amp-Option inklusive. Über HDMI-Kontakt eben so offen wie präzise in der Abbildung, dabei stets human, dynamisch, nie hart.

NAD M51 – Wandler1700 Euro (Herstellerangabe)Vertrieb: DynaudioTelefon: 0 41 08 / 41 80 0 www.nad.deAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 43,5 x H: 7,8 x T: 30 cmGewicht: 5,8 kg

MesswerteFrequenzgänge

Stets sehr ausgewogen mit minima-lem Anstieg oberhalb des Hörbereichs

Klirrspektrum 96/24

Sehr geringer Klirr deren Kompo-nenten nur des niedrigen Rauschens wegen so deutlich sichtbar sind

Jitterspektrum Coaxial in

Sehr niedriger Jitter (159 ps), auch via USB sehr gering (158 ps)

Rauschabstand 122 dBAusgangswidand 141 ΩVerbrauch Standby/Betrieb 0,4/13W

-30dB

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-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

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-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

BewertungKlang (24/192 / 24/96 / CD) 67/65/58

Messwerte 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wuchtig verarbeitete Laufwerk-/Transport-Kombi. Die CD-Aus-beute ist gut, klar besser jedoch der Stream. Identisch das Ver-hältnis vom gutem Koax- zum superben HDMI-Kontakt.

NAD M50 – Transport2500 Euro (Herstellerang.)Vertrieb: DynaudioTelefon: 0 41 08 / 41 80 0 www.nad.deAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße je: B: 43,5 x H: 12 x T: 33 cmGewicht: 8,1 kg

MesswerteFrequenzgang

Klirrspektrum

Jitterspektrum Netzwerk via M51

Etwas mehr Jitter (334 ps) zeigt die Kombi bei Netzwerksignalen mit zahlreichen, jedoch niedrigen Einzel-komponenten

Verbrauch Standby/Betrieb 0,4/9,5 W

stereoplay TesturteilKlang (24/192 / 24/96 / CD) Absol. Spitzenkl. 68/67/60 PunkteGesamturteilüberragend 92 PunktePreis/Leistung sehr gut

3dB

0dB

-3dB

-6dB

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-15dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

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-70dBV

-90dBV

-110dBV

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-150dBV20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

-80dB

-90dB

-100dB

-110dB

-120dB

-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

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Übertragen werden neben den reinen Musik- auch die Serial- Daten wie Word-Clock – streng synchron und konfektionierbar in den Wortlängen. Ein effek-tiver Jitter-Austreiber – was sich auch hören lässt.

Der Testaufbau für diese Erkenntnis war archaisch sim-pel: das neue Album „Bad As Me“ von Tom Waits – als CD, als davon gerippte FLAC-Datei bei 44,1 kHz / 16 Bit und als Edel-Download in FLAC bei 96 kHz/24 Bit. Mit Fokus auf die schönste Schnulze des Al-bums: Tom Waits besingt ge-meinsam mit Keith Richards the „Last Leaf“, das letzte Blatt im Herbstwind. Herrlich schräg, inklusive Handorgel, aber mit konturenstarkem Bass.

Die CD unterschlug in un-serem Testlauf den feinen, aber wichtigen Moment, wenn Keith Richards an das Mikro schleicht und zum Auftakt einatmet. Nicht, dass die M50/51-Kombi spröde mit der Silberscheibe verfahren wäre – es war eher der plötzliche Aha-Effekt, als

die eigentlich identischen Daten von einem simplen USB-Stick ausgelesen wurden. Die räum-liche Abbildung erschien deut-lich präziser, der Abstand zwi-schen den Mikrofonen und Sängern greifbar: Hätte man vorher noch mutmaßen können, dass sich Waits und Richards nie begegnet sind und die Ein-zelstimmen in getrennten, ano-nymen Studios eingespielt wur-den, belehrte uns die kleine FLAC-Form des Gegenteils. Viel Aura. Der größte Kick in der Klangsteigerung.

Die 96 kHz/24 Bit-Version ging in die Tiefe der Binnen-informationen, der Stimm- und Instrumentenfarben – schön. Und ebenso eindeutig wie selt-sam: Der alte, simple, digitale Kontakt über Koax oder Licht-leiter spielte bei Weitem nicht so souverän auf wie die von NAD propagierte HDMI-Ver-bindung. Eindeutig die beste Wahl, ein Plus um über zehn Prozent – halbe Universen in den Weiten der Referenzklasse. Andreas Günther ■

erscheint, in-klusive TuneIn und WiMP. Eine Spotify-Einbin-dung wäre per Software-Up-date nachlieferbar, wenn der M50 mit dem Internet verbunden ist. Wer die ganz kleine, feine Lösung bevorzugt, könnte auch eine direkte Verbin-dung ohne Router einrich-ten – einen direkten Dialog per WLAN nur zwischen Handy, NAD-Transport und

beispielswei-se einem angedockten USB-Stick. Selbst bis in die Tiefen

von Multi-Room- und Basiskonfi gurierung kann man sich vortasten. Die Sache hat allerdings einen Haken: Die volle Pracht ist derzeit nur der iPad-App vorbehalten, auf dem iPhone grenzt das kleinere Display naturgemäß die Fülle ein.

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März 2013

Deutschland: 6,50 €Österreich: 7,15 € Schweiz: 13,00 sfr BeNeLux: 7,60 € Italien: 8,45 €

Spanien: 8,45 €Slowenien: 8,45 €Slowakei: 8,45 €Finnland: 9,60 €Griechenland: 9,75 €

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USB-Digitalbox KEF X300A für 800 Euro

Deutschland 6,50 €Die technische Dimension von HiFi03 | 2013

50

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2025

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Nubert AW-1100und 4 weitere intelligente Subwoofer ab 700 Euro im Test

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