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Hinschauen: Arbeit! 6. Juli – 19. Oktober 2021 Filmreihe 100 Jahre Arbeitnehmerkammer

Hinschauen: Arbeit!

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Hinschauen: Arbeit!

6. Juli – 19. Oktober 2021

Filmreihe100 Jahre Arbeitnehmerkammer

Nein, eine Hauptrolle spielt sie ganz sicher nicht: die Arbeit. Im Spielfilm führt sie bis heute – von spannenden und rühm­lichen Ausnahmen abgesehen – ein Schattendasein. Und das, obwohl die Kamera in einem der ersten Bewegtstreifen der Ge ­schichte auf eine Fabrik gerichtet war: „Arbeiter verlassen die Lumière­Werke“ hieß der Kurzfilm der Lumière­Brüder, gedreht anno 1895. Böse Zungen sagen, dies sei dann auch schon der Höhe punkt gewesen – doch das ist natürlich nicht richtig, ange ­ sichts der Klassiker „Metropolis“ von Fritz Lang oder „Moderne Zeiten“ von Charlie Chaplin und neueren Filmen von Ken Loach („Sorry we missed you“), Valeska Griesebach („Western“) oder Thomas Stuber („In den Gängen“).

Anlässlich des 100­jährigen Jubiläums der Arbeitnehmerkammer und des dazugehörigen Mottos „100 Jahre für eine gerechte Arbeitswelt“ haben Arbeitnehmerkammer, CITY 46 / Kommunal­kino Bremen und das Kulturzentrum Schlachthof eine Auswahl getroffen: Filme, die wir Ihnen gerne zeigen und über die wir gerne sprechen möchten. Wir hatten die Qual der Wahl, denn am Ende ist es nicht leicht, sich für und vor allem gegen gute Filme zu entscheiden. Einige der oben erwähnten werden Sie in unse­rem Programm der Filmreihe wiederfinden. Im Anschluss an die Vorführung gibt es jeweils ein Gespräch mit einem Gast.

Filmreihe – Hinschauen: Arbeit!

Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie zu unserer Filmreihe begrüßen dürfen. Hinschauen: Arbeit!

Elke HeyduckGeschäftsführerin, Arbeitnehmerkammer Bremen

Jörg HeinReferent für Kultur, Arbeitnehmerkammer Bremen

Holger TepeMitglied der Geschäfts-leitung, CITY 46 / Kommunalkino Bremen e. V.

Susanna D. H. Mohr Medienwerkstatt, Kulturzentrum Schlachthof e. V.

— 3

* Publikumsgespräch mit: Benjamin Moldenhauer, Journalist

Die Geschäfte gehen schlecht im krisengebeutelten Portugal. Die Beschäftigten einer Aufzugsfabrik bei Lissabon haben kaum etwas zu tun. Eines Nachts entdecken sie, dass ihre Chefs den Diebstahl der eigenen Maschinen organisieren, um die Fabrik abschreiben zu können. Was tun? Sie diskutieren über Politik, Aktionen oder radikale Maßnahmen und besetzen schließlich ihren Arbeitsplatz. Als sich die Verwaltung komplett aus dem Staub macht, bleiben sie in der leeren Fabrik zurück. Plötzlich eröffnen sich völlig neue, bisweilen absurd überraschende Perspektiven.

Regisseur Pedro Pinho wagt es, seinen Film zur aktuellen Finanz­krise in Portugal mit Genreanleihen beim Musical und beim Politthriller und als Mischung zwischen Fiktion und Dokumen­tarfilm zu inszenieren und schafft eines der aufregendsten Kino­erlebnisse der letzten Jahre. Mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem CineVision­Preis beim Filmfest München 2017.

Regie: Pedro Pinho / mit Carla Galvão, Daniele IncalcaterraP 2018 / 177 Min., port. OmU

A Fábrica de Nada

* Publikumsgespräch mit: Gertraud Gauer-Süß, BIZ – Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung

Stirbt die Arbeiterklasse aus? Verschwindet körperliche Schwerst arbeit? Oder wird sie nur unsichtbar? In sechs Kapiteln, mit faszinierenden Bildern und kongenial vertont von John Zorn, dokumentiert Michael Glawogger (1959 – 2014) Schwerstarbei­ter: in den illegalen unsicheren Kohleminen der Ukraine; bei den Schwefelarbeitern in Indonesien, die auf ihren Schultern bis zu 100 Kilogramm Schwefel vom Vulkan heruntertransportieren; in einem riesigen Schlachthof in Nigeria, in dem die Männer stolz sind, mit der blutigen Arbeit ihre Landsleute zu versorgen; bei landlosen indischen Bauern, die in Pakistan alte Tankschiffe zerschneiden; und bei chinesischen Stahlarbeitern, die in ihrer Branche einer glorreichen Zukunft entgegensehen. In Deutsch­land dagegen wird eine ehemals wichtige Hochofenanlage in einen Freizeitpark verwandelt.

Michael Glawoggers Film war 2005 ein sensationeller Kino­ und Festivalerfolg.

Regie: Michael Glawogger / AT 2005 / 122 Min., teilw. OmU

Working- man’s Death

Di, 6. Juli, 20 Uhr * / Mi, 7.7., 18 Uhr Di, 27. Juli, 20 Uhr * / Mi, 28.7., 18 Uhr

— 4 — 5

CITY 46CITY 46

* Publikumsgespräch mit: Dr. Marion Salot, Arbeitnehmer-kammer Bremen, und Thomas Warner, ver.di Niedersachsen Bremen

Die Turners – Ricky, Abby und ihre zwei Kinder – führen in Newcastle ein Leben wie Millionen andere Briten auch. Während Ricky sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, arbeitet Abby als Altenpflegerin. Obwohl beide Elternteile rund um die Uhr schuf­ten, reicht das Geld für die Familie, in der jeder für den anderen einsteht, vorne und hinten nicht.

Doch dann heißt es: Jetzt oder nie! Dank der digitalen Revolu­tion bietet sich Ricky die Gelegenheit, als selbständiger Kurier­fahrer durchzustarten. Abby und er setzen alles auf eine Karte. Sie verkauft ihr Auto, damit Ricky einen Lieferwagen anschaffen kann. Die Zukunft scheint verlockend. Doch der Preis für Rickys Selbstständigkeit ist viel höher, als gedacht, und die Familie muss um ihren Zusammenhalt kämpfen.

Regie: Ken Loach / mit Kris Hitchen, Debbie Honeywood, Rhys Stone / GB/F/B 2018 / 100 Min., OmU

Sorry we missed you

In den Gängen

Einlass 21 Uhr, Filmstart 21.30 Uhr

Ein Großmarkt in der ostdeutschen Provinz wird der neue Arbeitsplatz von Christian. Der schüchterne 27­jährige taucht ein in eine ihm unbekannte Welt. Bruno, der Kollege aus der Geträn­keabteilung, weist ihn in die Arbeit ein und wird sein väterlicher Freund. In den Gängen trifft Christian auf die Kollegin bei den Süßwaren, die 39­jährige Marion. Der Kaffeeautomat wird ihr Treffpunkt, sie kommen sich näher. Bald ist Christian anerkann­tes Mitglied der Großmarktfamilie. Er besteht die Staplerprü­fung. Und er hat sich längst in die geheimnisvolle Marion ver­guckt. Der ganze Großmarkt fiebert mit, denn sie ist verheiratet.

Der Mikrokosmos Supermarkt, der auf den ersten Blick trist und leblos wirkt, erhält im Laufe der Geschichte durch Thomas Steubers feine Balance zwischen Tragik und Komik eine beson­dere Poesie. Ein leiser, zarter und warmherziger Film über die kleinen und großen Momente des Lebens.

Regie: Thomas Stuber / mit Franz Rogowski, Sandra Hüller, Peter Kurth / D 2018 / 125 Min.

  Open-Air-Kino! Bitte ggf. für wetterfeste Kleidung sorgen.

Di, 10. August, 20 Uhr */ Mi, 11.8., 18 Uhr Do, 19. August, 21.30 Uhr

— 6 — 7

SchlachthofCITY 46

Einlass 21 Uhr, Filmstart 21.30 Uhr

Ein Trupp deutscher Bauarbeiter soll in einer entlegenen Gegend Bulgariens ein Wasserkraftwerk errichten. Es handelt sich um eines dieser EU­Infrastrukturprojekte, über die viele Bescheid wissen, nur die Einheimischen nicht. Da Baustoffe fehlen, macht sich in der Gruppe Langeweile breit. Kurz nach ihrer Ankunft hissen die Arbeiter die deutsche Fahne am Bau. Das, die Sprach­probleme und ihr unsensibles Auftreten führen bald zu Reibe­reien mit den Dorfbewohnern. Ex­Soldat Meinhard ist neu im Trupp und separiert sich zudem durch seine schweigsame Art von den anderen, die ihn misstrauisch beäugen. Dafür gelingt es Meinhard, mit den Einheimischen Freundschaft zu schließen. Sein Kollege Vincent verfolgt das mit Misstrauen.Mit WESTERN erzählt Valeska Grisebach vom Leben als Gastar­beiter: Hier auf dem Balkan sind die Deutschen die Ausländer, deren Verhalten die Idee eines „vereinten“ Europas in Frage stellt.

Regie: Valeska Grisebach / mit Meinhard Neumann, Veneta Frangova / D/BG/AT 2017 / 119 Min., teilw. OmU

  Open-Air-Kino! Bitte ggf. für wetterfeste Kleidung sorgen.

SchlachthofSchlachthof

Western

Fr, 20. August, 21.30 Uhr

Filmabend zum Thema „Gastarbeit“ Arbeiten für Deutschland / Merhaba mein Stahl / Heimaterde

Sa, 21. August, 21 Uhr *

* Publikumsgespräch mit: Ulrich Scholz, Regisseur, sowie dem früheren Betriebsrat und Co-Autor Eike Hemmer (angefragt) und Orhan Çalışır, Regisseur

Fr, 20. August, 21.30 Uhr

— 8 Foto oben: Merhaba mein Stahl / Foto unten: Heimaterde (©Radio Bremen)

Arbeiten für Deutschland

Ein Stahlwerk und „seine“ Ausländer. Eike Hemmer und Ulrich Scholz haben im Jahr 1990 auf der damaligen Klöckner­Hütte Bremen (heute ArcelorMittal) türkische Arbeitsmigranten inter­viewt, die 25 Jahre zuvor als erste „Ausländer“ in der Hütte angefangen haben. Fühlen sie sich in Bremen wohl? Wie sieht es mit Qualifizierung und Aufstieg, auch die ihrer Kinder, aus? Wie ist das Verhältnis zu den deutschen Kollegen? Auch der Betriebsrat kommt zu Wort. In den 25 Jahren haben die Stahl­werke schwere Zeiten erlebt. Wie geht es weiter und ist die „Bre­mer Geschichte“ beispielhaft für die deutsche Stahlindustrie und ihre Arbeiter?

Regie: Ulrich Scholz / D 1990 / 45 Min.

Merhaba mein Stahl

Deutsche und Türken auf der Klöckner­Stahlhütte in Bremen. Im Folgefilm von „Arbeiten für Deutschland“ werden drei Jahre später zwei junge türkische Arbeiter vorgestellt, deren Väter zu der Zeit auch noch auf der Hütte arbeiteten. Die Dreharbei­ten fanden kurz vor der großen Stahlkrise in Deutschland statt, wodurch Klöckner Bremen 1993 fast dicht gemacht worden wäre. Wer wird als erster gehen, wenn es auf der Hütte ernst wird?

Regie: Ulrich Scholz / D 1993 / 28 Min.

Heimaterde

Die Radio Bremen­Reportage erzählt die Geschichte der letzten Reise von İlyas Bayram. Der Vater von fünf Söhnen und zwei Töchtern war Anfang der 1960er­Jahre als türkischer „Gast arbeiter“ nach Deutschland gekommen. Er arbeitete als Schweißer und lebte später als Rentner abwechselnd in Ober­hausen und der Türkei. Es war sein letzter Wunsch, in Heimat­erde begraben zu werden – über 3000 Kilometer entfernt in der Türkei, in den Bergen am Schwarzen Meer.

Um ihn nach traditionellem Ritual bestatten zu können, muss der Leichnam so schnell wie möglich in Richtung Heimat transportiert werden. Die Zuschauer*innen begleiten İlyas Bay­ram auf seinem letzten Weg, angefangen beim Totengebet in Deutschland bis zum Begräbnis in der Türkei. Familie und Freunde erinnern sich an sein Leben und stellen sich auch selbst die Frage: Wo wollen wir einmal begraben werden? Wo ist unsere Heimat? In Deutschland oder der Türkei?

Regie: Orhan Çalışır und Dirk Meißner / D 2012 / 29 Min.

  Open-Air-Kino! Bitte ggf. für wetterfeste Kleidung sorgen.

— 10 — 11

SchlachthofSchlachthof

* Filmgespräch mit Daniel Tilgner

Das Landesfilmarchiv gratuliert der Arbeitnehmerkammer mit einer Auswahl historischer Filmsequenzen aus Bremer Arbeits­welten der letzten 100 Jahre. Gezeigt werden Beispiele vom vorindustriellen Landhandwerk am Beispiel von Torfabbau und ­schifffahrt, vom rasanten Aufstieg der Bremer Industrie, z. B. in der Tabakverarbeitung in der Bremer Neustadt und von der legendären Großschiffwerft A. G. „Weser“. Es werden faszinie­rende Szenen gezeigt von der sehr harten Arbeit der Bremerha­vener Seitenfänger auf Heringsjagd vor Island und viele ebenso unterhaltsame wie informative Bilder mehr.

Archivleiter Daniel Tilgner wird den Film live für das Publikum kommentieren und steht anschließend gern für Fragen zur Verfügung.

* Publikumsgespräch mit: Prof. Dr. Mechthild Schrooten, Hochschule Bremen

Die USA der frühen 1960er Jahre: Es herrscht ein erbitterter Wettstreit zwischen Amerika und Russland um die erste Mond­landung. Die NASA steht unter großem Druck. Die drei Afro­amerikanerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughn und Mary Jackson arbeiten als Mathematikerinnen für eine Unterabteilung der NASA. In Zeiten gesetzlicher „Rassentrennung“ und als Frauen sind ihre Arbeitsbedingungen erheblich schlechter als die der weißen Kollegen. Trotzdem schafft es Katherine John­son, in das Elite­Team der Space Task Group aufgenommen zu werden. Die Empörung ist groß: Eine schwarze Frau soll den weißen NASA­Mitarbeitern ebenbürtig sein?

„Hidden Figures“ erzählt von einer wahren Begebenheit und räumt den drei bis heute fast unbekannten Mathematikerinnen den ihnen zustehenden Platz in der Geschichte der NASA­Raum­fahrt ein. 2015 bekam die 98­jährige Katherine Johnson die Pre­sidential Medal of Freedom verliehen.

Regie: Theodore Melfi / mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe / USA 2016 / 127 Min., OmU

Arbeit in Bremen

Hidden Figures

CITY 46CITY 46

Di, 24. August, 20 Uhr * / Mi, 25.8., 18 Uhr Di, 7. September, 20 Uhr *

— 12 — 13

* Publikumsgespräch mit: Adolf Winkelmann, Regisseur

Der junge Bergmann Katlewski kommt mit seiner kleinbürger­lichen Existenz nicht mehr zurecht und verschwindet eines Tages in seinem Recklinghauser Stollen von der Bildfläche. Nach zwei Wochen taucht er in einem Schacht unter Dortmund wie­der auf, kohlrabenschwarz, desorientiert und verstört. Auf der Suche nach einer Dusche lernt er Ulli kennen, bei der er sich ein­quartiert und mit der er ein neues Leben beginnen will. Doch er muss noch einen Kredit begleichen und deshalb möglichst schnell an möglichst viel Geld kommen. Er versucht es anfangs auf ehrenwerte Art, doch das führt zu nichts. Um mit seiner frü­heren Umgebung abzurechnen, besorgt er sich eine Motorsäge. „Es kommt der Tag, da will die Säge sägen“ ist zu einem Kultsatz aus diesem Kultfilm geworden, weil dahinter ein Lebensentwurf steht: eine Dringlichkeit ohne Wenn und Aber.

Teil 2 der Ruhrgebietstrilogie von Adolf Winkelmann (Die Abfahrer; Nordkurve).

Regie: Adolf Winkelmann / mit Detlev Quandt, Uli Heucke, Tana Schanzara / D 1980/81 / 100 Min.

Jede Menge Kohle

* Publikumsgespräch mit: Ute Buggeln, Geschäftsführerin IG Metall, Bremen

Was den Arbeiter*innen einer Autozulieferer­Fabrik im südfran­zösischen Agen droht, spielt sich weltweit und immer wieder ab: Sie hatten Abstriche beim Lohn gemacht, um die Ausschüttung für die Aktionäre zu erhöhen und ihre Jobs zu erhalten. Doch trotz Rekordgewinn soll das Werk nun geschlossen werden. Für die 1.100 Mitarbeiter*innen in der strukturschwachen Region beginnt ein Existenzkampf. Der altgediente Gewerkschafter Laurent Amédéo führt den Streik mit Wucht an.

Aus den Nachrichten kennen wir diese Bilder, die Ohnmacht und die Wut der Arbeiter*innen, die Hilflosigkeit der Politik und die Unberührbarkeit der Konzernvertreter, die Menschen wie Schachfiguren einsetzen. Stéphane Brizé fängt mit wackeliger Handkamera das zähe Tauziehen hinter den Kulissen wie einen Kriegsfilm ein, verstärkt wie in einem bedrohlich pulsierenden Synthesizer­Soundtrack.

Regie: Stéphane Brizé / mit Vincent Lindon, Mélanie Rover, Jacques Borderie / En guerre – F 2018 / 113 Min., OmU

Di, 21. September, 20 Uhr * / Mi, 22.9., 18 Uhr

Streik

Di, 12. Oktober, 20 Uhr * / Mi, 13.10., 18 Uhr

— 14 — 15

CITY 46CITY 46

* Publikumsgespräch mit: Klaus Hering, ehemaliger Gesamt-betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Bremen, und Michael Loeken, Regisseur

Nach gerade mal acht Jahren Betrieb wurde die 1,3 Milli­arden D­Mark teure Kokerei „Kaiserstuhl“ in Dortmund im Jahre 2000 stillgelegt. Was war passiert? Durch den globali­sierten Stahlmarkt und die billige Konkurrenz in Asien war der Betrieb unrentabel geworden. Wenig später kauft ein chinesi­sches Unternehmen den riesigen Industriekomplex, lässt ihn in seine Einzelbestandteile zerlegen und nach China verfrachten.

Eineinhalb Jahre lang begleiten die Ulrike Franke und Michael Loeken die Demontage und die involvierten Menschen: die 400 chinesischen Arbeiter, die in einem Wohncontainerdorf eine chinesische Insel im Ruhrgebiet errichtet haben; und die weni­gen deutschen Arbeiter, die den Prozess begleiten – sie sind die „Verlierer“ der Globalisierung. Kulturen und Mentalitäten, Träume und Enttäuschungen treffen aufeinander. Spannend, facettenreich, komisch und eindringlich spürt der Film nach, was Globalisierung beinhaltet.

Regie: Ulrike Franke & Michael Loeken / D 2018 / 96 Min., teilw. OmU

Losers and Winners

Preise CITY 46 / Kommunalkino BremenEintritt9 € normal / 5,50 € ermäßigt / 4 € Mitglied

Sonderpreise10er Karte (nutzbar auch außerhalb der Filmreihe)75 € normal / 45 € ermäßigt / 30 € Mitglied5er Karte (nutzbar auch außerhalb der Filmreihe)40 € normal / 25 € ermäßigt / 15 € Mitglied

Ermäßigungsanspruch für Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Rentne r *- innen und Menschen mit Behinderung.1 € Ermäßigung mit der KammerCard der Arbeitnehmer - kammer oder Weser-Kurier AboCard. Verschiedene Rabatte sind nicht kombinierbar.

Kartenreservierung unter www.city46.de/service/kartenreservierung

Preise Kulturzentrum Schlachthof Eintritt14 € normal / 10 € ermäßigt für Zwei (Es werden ausschließlich Zweier-Tickets verkauft.)

Ermäßigungsanspruch für Inhaber*innen der KammerCard der Arbeitnehmerkammer, Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Rent ne r*- innen und Menschen mit Behinderung.

Vorverkauf Open-Air-Kino Kulturzentrum Schlachthof und CITY 46 /

Kommunalkino Bremen

Kino und CoronaBitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch der Veran stal - tung auf der Website www.arbeitnehmerkammer.de/filmreihe über mögliche Änderungen und die geltenden Schutz maß-nahmen.

Weitere InformationenCITY 46

— 16 — 17

Di, 19. Oktober, 20 Uhr * / Mi, 20.10., 18 Uhr

100 Jahre für eine gerechte Arbeitswelt

Die Arbeitnehmerkammer Bremen blickt 2021 auf ihr 100­jähri­ges Gründungsjubiläum. Im ausgehenden 19. Jahrhundert und beginnenden 20. Jahrhundert befanden sich viele Menschen plötzlich in abhängigen Arbeitsverhältnissen – vor allem bedingt durch die Industrialisierung und den Wandel der Produktions­verhältnisse. Arbeiterinnen und Arbeiter organisierten sich, um ihre Interessen besser durchsetzen zu können. In den Anfängen der Weimarer Republik und der sich in dieser Zeit entwickeln­den demokratischen Gesellschaft entstand in Bremen die erste institutionalisierte Vertretung von Beschäftigten in Deutschland – damals noch aufgeteilt in eine Arbeiter­und eine Angestellten­kammer.

Wie Friedrich Ebert zum Vater der heutigen Arbeitnehmerkam­mer wurde, wie sich die Kammer im Laufe der vergangenen 100 Jahre entwickelt hat, warum die Arbeiter­ und die Ange­stelltenkammer im Jahr 2000 fusionierten und wie relevant die Arbeitnehmerkammer als Interessenvertretung auch heute noch ist –davon handelt dieses Buch.

Die Arbeitswelt im Wandel

Anhand von fünf Beispielen zeigt die Wander­Ausstellung markante Veränderungen. Arbeitszeit, Arbeitsschutz oder auch Einkommen: Wie war es früher – wo stehen wir heute?

Vom 6. Oktober bis 3. November 2021 im Haus der Bremischen Bürgerschaft.

Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft.

Weitere Informationen unter www.arbeitnehmerkammer.de/100

240 Seiten mit 227 Abbildungen, 25 EuroErhältlich in den Geschäftsstellen der Arbeitnehmerkammer oder per E-Mail unter info@arbeitnehmer- kammer.de

— 18 — 19

Hinschauen: Arbeit!

Filmreihe zu 100 Jahre Arbeitnehmerkammer6. Juli – 19. Oktober 2021Im CITY 46 / Kommunalkino Bremen und in der Arena am Kulturzentrum Schlachthof

A Fábrica de Nada (S. 4)Di. 6.7., 20 Uhr mit Gast / Mi. 7.7., 18 Uhr / CITY 46

Workingman’s Death (S. 5)Di. 27.7., 20 Uhr mit Gast / Mi. 28.7., 18 Uhr / CITY 46

Sorry we missed you (S. 6)Di. 10.8., 20 Uhr mit Gästen / Mi. 11.8., 18 Uhr / CITY 46

In den Gängen (S. 7)Do. 19.8., 21.30 Uhr / Schlachthof

Western (S. 8)Fr. 20.8., 21.30 Uhr / Schlachthof

Filmabend zum Thema „Gastarbeit“:Arbeiten für Deutschland / Merhaba mein Stahl / Heimaterde (S. 9–11) Sa. 21.8., 21 Uhr mit Gästen / Schlachthof

Hidden Figures (S. 12) Di. 24.8., 20 Uhr mit Gast / Mi. 25.8. / 18 Uhr / CITY 46

Arbeit in Bremen (S. 13) Di. 7.9., 20 Uhr mit Gast / CITY 46

Jede Menge Kohle (S. 14) Di. 21.9., 20 Uhr mit Gast / Mi. 22.9., 18 Uhr / CITY 46

Streik (S. 15) Di. 12.10., 20 Uhr mit Gast / Mi. 13.10., 18 Uhr / CITY 46

Losers and Winners (S. 16) Di. 19.10., 20 Uhr mit Gästen / Mi. 20.10., 18 Uhr / CITY 46

Vorverkauf Open-Air-Kino Schlachthof und CITY 46

Kartenreservierung unter www.city46.de/service/

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