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34 Road New York – Miami. 2000 Meilen North to South. Von der Ostküste der USA zur Westküste Floridas und durch die Everglades nach Miami. Hit the

Hit the Road - zenzfotografie.ch · 34 Road New York – Miami. 2000 Meilen North to South. Von der Ostküste der USA zur Westküste Floridas und durch die Everglades nach Miami

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RoadNew York – Miami. 2000 Meilen North to South. Von der Ostküste der USA zur Westküste Floridas und durch die Everglades nach Miami.

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New York City... imposante, multikulturelle Weltstadt mit endloser Vielfalt. Die Metropole mit unschlagbarem Flair macht aus Erstbesuchern Wiederholungstäter.

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Jeder kennt New York, wenn auch nur aus unzähligen Filmen und Büchern. Erst wer New York hautnah erlebt hat, weiss, was es mit der Liebe zur «Stadt, die niemals schläft» auf sich hat. Um sicher zu sein, dass wir angekommen sind, müssen wir als Erstes zum Times Square. Blinkende Leuchtreklamen, Gross-bildleinwände, sich zur Schau stellende Superhelden und un-zählige Besucher aus aller Welt rund um die legendäre 42nd Street lassen uns den Puls der Stadt spüren. Die atemberau-bende Aussicht vom Empire State Building, die Schiffsrund-fahrt zur Freiheitsstatue und eine Fahrradtour durch den herr-lichen Central Park haben wir bei vergangenen Besuchen der Stadt bereits erkundet. Also auf nach SoHo. Das Künstlervier-tel in Lower Manhattan bietet eine Fülle an Kunstgalerien, extravagante Designer und Restaurants. Die «Cast-Iron-Ge-bäude», die ursprünglich als Warenhäuser oder Fabrikhallen dienten, mit ihren typischen Gusseisentreppen an den Back-steinfassaden, wurden zu Wohnraum für die Künstlerszene und sind architektonische Juwele.

Zum Mittagessen spazieren wir nach Chinatown. Die authen-tischen Restaurants verführen mit einer riesigen Auswahl chi-nesischer Gerichte und unzähligen Variationen köstlicher Dim Sums in dampfenden Bambuskörbchen.Zurück nehmen wir die U-Bahn bis zum Meatpacking Dis-trict. Von dort führt die vor fünf Jahren endgültig eröffnete High Line auf 2,5 Kilometern Länge bis Hell’s Kitchen und ist zweifellos einer der beliebtesten Spazierwege New Yorks. Wo früher Güterzüge auf einer neun Meter hohen, 1934 erbauten Hochbahnterrasse ihre Lebensmittel direkt in die oberen Stockwerke der Fabriken lieferten, blühen heute Forsythien, Tulpen und Maiglöckchen. Zwischen den alten Schienen grünt es, Bänke und Wasserspiele laden zum Verweilen ein, und der Panoramablick auf die Stadt mit ihren Sehenswürdig-keiten und den Hudson River ist grandios. Am Abend zieht es uns ins Village. Die lebendige Party- und Ausgehmeile mit den vielen Bars, Restaurants und legendären Musikclubs rund um die Bleecker Street hat eine magische An-ziehungskraft auf meinen Mann, ein Gitarrist aus Leidenschaft.

FOTOGRAFIE&TEXT: CHRISTINE ZENZ

Eine Graffiti-Freiheits-statue auf einer der unver-kennbaren Cast-Iron- Fassaden. Berittene Polizei und Street Cow-boys am Times Square. Chinatown, die chinesi-sche Stadt in der Stadt. High Line Park, bei Touristen ebenso beliebt wie bei New Yorkern.

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Washington D. C.Die Hauptstadt und der Regierungssitz der Vereinigten Staaten von Amerika punktet mit beeindruckender Architektur und Monumenten.

Mit dem Old Town Trolley lassen sich die weitläufigen Sehenswürdigkeiten Washingtons bequem entdecken. Live-musik am belebten Metro-Eingang. Die Statue Abraham Lincolns blickt über das Bassin der National Mall zum George-Washington-Obelisken.

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Die Hauptstadt der USA vermittelt den Charme einer Pro-vinzstadt. Es gibt keinen einzigen Wolkenkratzer, dafür umso mehr Verwaltungsbauten im klassizistischen Stil und ausge-dehnte Grünflächen. Im «District of Columbia», wie George Washington das Gebiet am Potomac River damals nannte, tagte im November 1800 erstmals der Kongress. Die Kuppel des Kapitols überragt die weitläufige National Mall mitten in der Stadt. Die 3,2 Kilometer lange Grünanlage wird von Mu-seen, Denkmälern und Regierungsgebäuden gesäumt und erstreckt sich bis zum Lincoln Memorial. Abraham Lincolns Lebensjahren entsprechend führen 58 Stufen zu dem tempel-ähnlichen Gebäude mit seiner sechs Meter hohen Statue aus weissem Marmor. Hier, vor dem Reflecting Pool, mit Blick auf das Washington Monument, dem 160 Meter hohen Obe-lisken, hielt Martin Luther King 1963 seine berühmte Rede «I have a dream» vor 250 000 Menschen, die bis heute nicht an Bedeutsamkeit verloren hat und auch uns tief berührt. Es braucht Zeit und bequeme Schuhe, um die Meile der Ge-denkstätten bis zum Weissen Haus zu erobern. Erst später wird uns bewusst, dass der Old Town Trolley eine gute Alternative gewesen wäre. Da Mr. President uns nicht zum Kaffee bittet, nehmen wir Kurs auf das Stadtzentrum. Neben Kongress-abgeordneten und Touristen tummeln sich in den Strassen viele Studenten, die an der angesehenen Georgetown Univer-sity studieren und aus dem pulsierenden Alltagsleben dieser Stadt nicht wegzudenken sind.

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Outer BanksDas traumhafte Naturparadies auf der Inselkette gehört zu den Barrier Islands und wurde früher nicht grundlos «Graveyard of the Atlantic» genannt.

Die Augen sind gesättigt, die Beine müde, genau der richtige Augenblick, um sich Erholung am Meer zu gönnen. Wir fin-den ein kleines, einfaches Motel direkt am Strand von Nags Head gleich beim Fishing Pier und graben unsere Füsse in den Sand unserer Natur-Terrasse. Unsere ausgedehnten Spa-ziergänge am kilometerlangen Strand werden von Pelikanen begleitet, die immer in geordneten Formationen fliegen. Viele Hotels gibt es hier nicht, dafür Ferienhäuser, die auf Grund des nahen Meeres auf Stelzen stehen und eher aussehen wie Vogelhäuser. Ob zum Frühstück, Lunch oder zum Abendes-sen, wer hungrig ist, geht zu Sam & Omie’s, einem kleinen Fischer-Restaurant mit unkomplizierter Atmosphäre, authen-tischen Burgern und gutem Seafood.

Die schmale Inselkette vor der Küste North Carolinas ist über 300 km lang, etliche Schiffe sind hier wegen tückischer Un-tiefen, Sandbänken und gefährlicher Strömungen gesunken und hin und wieder nimmt ein Hurrikan Kurs auf die expo-nierten Outer Banks. Die durch Brücken oder Fähren ver-bundenen Inseln sind ruhig und etwas verschlafen, der ideale Ort für Naturliebhaber und Wassersportler. Hier lernten die Gebrüder Wright fliegen. Ihnen ist ein Nati-onal Memorial mit Museum zwischen den Städtchen Kitty Hawk und Kill Devil Hills gewidmet. Ein weiterer Hotspot ist der malerische Leuchtturm Bodie Island der Cape Hatteras National Seashore umgeben von Naturwegen durch die Body Island Marshes.

Braune Pelikane fliegen immer in Formationen, eine Diamantschild-kröte aus Bronze als Erinnerung an ihre fast ausgestorbenen Artge-nossen. Der malerische Leucht-turm Bodie Island liegt inmitten des Naturparadieses von Cape Hatteras National Seashore. Typisches Holzhaus mit Veranda direkt am Strand.

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Interieur der Barbary Coast, einer Bar, die dem Namen Cape Fear alle Ehre macht. Die Dampfschifffahrt verhalf Wilmington zu wachsender Bedeutung als Hafenstadt. Eingang zum kleinen Old City Market zwischen Water- und Front Street.

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WilmingtonSüdstaatenflair und Antebellum-Häuser geben der Altstadt ihren Charakter, auch Little Hollywood ist hier zu Hause.

Nach einigen Tagen der Erholung sind wir wieder fit für einen Stadtbesuch. Wilmington liegt am Hafen des Cape Fear River in Küstennähe und wird auch gern als Holly-wood East bezeichnet, da hier nach Los Angeles und New York die meisten Filme produziert werden. Das sieht man der beschaulichen Stadt nicht auf den ersten Blick an. Im Historic District gibt es gut 230 Antebellum-Häuser im neoklassizistischen Baustil der Plantagenhäuser der Südstaa-ten. Hier werden Kutschenfahrten angeboten, an der Ufer-promenade schlendern wir auf einem langen Holzsteg, dem River Walk, an den vielen kleinen Restaurants entlang, um später eine Bootsfahrt mit einem prächtigen Schaufelrad-Dampfer zu buchen. Der Old City Market mit seinen Läden lädt täglich zum Shoppen ein.

Wir suchen Abkühlung und flüchten in eine dunkle Bar mit bizarrem Dekor, das bestens zu den Gästen passt, die sich in der Barbary Coast ein kühles Bier gönnen. Es erinnert an vergangene Zeiten, in denen Pirat am Cape Fear noch ein Beruf war. An der Front Street liegt die alte Baumwollbörse «Cotton Ex-change», ein restaurierter Lagerhauskomplex, in dem heute Restaurants und Boutiquen zum Shoppen verführen. Wir essen die allerbesten Ale Ribs in der Front Street Bre-wery, die ganz langsam im Smoker gegrillt werden, bis sie so zart sind, dass sich das Fleisch ganz von selbst vom Knochen löst. Dazu gibts eine leicht süssliche, scharfe BBQ-Ale-Sauce, Amerika-Feeling pur!

Wildromantische Strände in Stadtnä-he und unzählige Villen mit wunder-vollen Gärten locken Touristen in das charmante Charleston. Der Verkehr mit den vielen Kutschen und Golf-wagen ist etwas ungewohnt. Die imposante Markthalle in der Altstadt.

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Charleston«Very charming» – als eine der ältesten europäischen Siedlungen des Kontinents lockt Charleston mit seinem «Historic District» und seinem bunten Nachtleben.

Bei uns weckt der Name eher Assoziationen zu dem wilden Tanz von Josephine Baker im Bananenröckchen aus den 20er-Jahren. Tatsächlich haben Charlestons Hafenarbeiter das ekstatische Gezucke nach New York und von dort in die ganze Welt gebracht. Die Stadt wird als attraktivste mittelgrosse Stadt der ganzen USA bezeichnet und liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Ashley und dem Cooper River in Küstennähe. Dank der Preservation Society of Charleston wirkt die ganze Altstadt heute wie ein Freilichtmuseum von Antebellum-Villen mit prächtigen Gärten an langen, schattigen Alleen. Über 800 der Holzhäuser stammen noch aus der Zeit vor 1840 und zeugen von der luxuriösen, aufwendigen Lebensweise der englischen Carolina Lords. Die Meeting Street führt bis zur Spitze der Halbinsel und der Name ist Programm. Im Old City Market und in den zugehörigen Markthallen werden Souvenirs, Kunsthand-werk, wie z. B. Korbwaren, und Lebensmittel verkauft. Oft sieht man Anwohner mit ihren wendigen Golfwägelchen durch die Strassen flitzen. Touristen buchen gerne eine Kut-schenfahrt oder eine Walking Tour und geniessen das leben-dige Nachtleben. Ganz nebenbei verfügt Charleston im na-hen Umfeld über endlose Sandstrände.

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Ein Stopp in Savannah führt uns an die River Street, neben dem Savannah River. Eindrücklich sind die Backsteingebäude am Ufersteilhang. Von der Stadtseite her sind die oberen Ge-schosse des Lagerhausviertels der ehemaligen Baumwollhänd-ler ebenerdig erreichbar. Eisentreppen und Stege verbinden die einzelnen Geschosse und Bauten. Eine steile Strasse führt zum Fluss hinunter. In den ehemaligen Lagerräumen sind heute Restaurants und Bars eingerichtet. Malerisch liegt die Georgia Queen im Hafen und lockt mit einer Rundfahrt. Da es uns bei sommerlichen Temperaturen wieder ans Meer zieht, bleiben wir nur auf einen kühlen Drink.Der Aufstieg bringt uns zum schattigen Park mit den immer-grünen Eichen, die über und über voll mit «Spanish Moss»

bewachsen sind, das wie Bärte von den Bäumen hängt. Tatsächlich haben die Epiphyten weder mit Spa-nien noch mit Moos etwas gemeinsam. Im Film erzählt Forrest Gump seine Lebens-geschichte auf einer Bank des Parks und verlieh den Savannah Squares so Publi-city bis über die Landes-grenzen hinaus.

Savannah Wo Forrest Gump Geschichten erzählt und Bäume Bärte tragen.

Brett’s Waterway Cafe im Hafen mit herrlichem Blick über die Lagune. Der Pirat steht vor Florida’s Oldest Bar. Bezaubernde Holzhäuser mit Steg über die Düne zum Strand von Amelia Island.

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Amelia Island Erholung, weisse Strände, Meer, ton-nenweise Shrimps – die kleine Insel vor Jacksonville ist ein Paradies!

Der kürzeste Weg von der Atlantikküste zum Golf von Me-xiko führt von Jacksonville nach Tallahassee. Um vor dieser langen Etappe noch etwas Energie zu tanken, fahren wir nach Amelia Island, einer kleinen Insel am nordöstlichsten Punkt von Florida. Der traumhafte Strand zieht sich 22 Kilo-meter über die gesamte Länge der Insel und ist ein Eldorado für Shrimp-Liebhaber. Jährlich werden über 1000  Tonnen Shrimps aus dem Wasser gezogen und das Eight Flags Shrimp Festival gefeiert. Golf, Reiten und Wassersport aller Art gehö-ren zu den beliebtesten Aktivitäten. Wir besuchen Fernandina Beach, das hübschere der beiden Städtchen der Insel. Die kleine Altstadt liegt nahe der Lagune.

Der Palace Saloon, Floridas älteste Bar, lockt mit einem Pira-ten am Eingang. Die Geschichte sagt «from shoes to booze». Wo einst Schuhe verkauft wurden, rutschen seit 1903 Schnäp-se über die Theke.Backsteingebäude und Südstaatenhäuser führen zur Front Street und den Geleisen. Von hier aus führt seit 1860 eine Eisenbahnstrecke durch Florida bis hinunter nach Cedar Key.Am Hafen liegt Brett’s Waterway Cafe. Köstliche Shrimps, ein herrlicher Blick von der Terrasse über die Lagune und ein umwerfender Sonnenuntergang, Herz was willst du mehr!

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ApalachicolaDas kleine Fischerstädtchen und die vorgelagerte Insel St. George Island sind ein Austern- und Naturparadies am Golf von Mexiko.

Bis 1840 lebten Apalachicola-Indianer an den Ufern des Apalachicola-Flusses bis hin zum Tallahassee. Die Bewohner erklären uns, der Name bedeutet «Land der freundlichen Menschen». Der grösste Teil des Gebietes gehört zum Nati-onal Forest, der mit über 2300 km2 der grösste Nationalforst Floridas ist. An der Apalachicola Bay im Golf von Mexiko gelegen, ist das kleine Fischer-Städtchen ein Eldorado für Austern-Lieb-haber. Bei einem Gang durch die Market Street wähnt man sich in einer Kulisse eines klassischen Wild-West-Films. Im «The Tin Shed» an der Water Street kann man die kurioses-ten nautischen Antiquitäten kaufen, die nicht nur Seefahrer-Herzen höherschlagen lassen. Wir finden ein Zimmer im «Bryant House» in der Nähe des Zentrums. Einstein, der sprechende Papagei, begrüsst uns mit einem freundlich gekrächzten «Hello». Ken, der als Air-Force-Pilot in Deutschland stationiert war, hat dort Brigitte

kennen gelernt und sie in die Staaten mitgenommen. Sie ist Herz und Seele des Hauses und hat als passionierte Antiqui-tätensammlerin aus ihrem Bed & Breakfast ein prunkvolles Juwel gestaltet. Zum herrlichen europäischen Frühstück be-kommen wir ein perfektes 3-Minuten-Ei, eine Seltenheit in den USA.Strand gibt es hier keinen. Dafür fährt man über die sieben Kilometer lange Brücke auf die vorgelagerte Insel St. George Island. Wir besorgen uns ein kleines Picknick und fahren in das Naturschutzgebiet, den St. George Island State Park, der an der schmalsten Stelle nur 400 Meter breit ist. Hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Nach einem Bad in den Wellen und einer Siesta am endlosen weissen Strand lau-fen wir über Holzstege quer durch den Pinienwald zur Bay. Hier tummeln sich Seevögel und hin und wieder zieht ein Kanu oder Kajak vorbei. Idyllischer kann es nicht sein.

Hübsche Strandhäuser, ein Leuchtturm und Pinienwälder sind die Wahrzeichen von St. George Island. Die Apala-chicola Bay mit idyllischem Hafen, Promenade und Fischkuttern ist bekannt für Austern. Der Schwamm-Mann lockt Touristen in den Souvenirshop. Im «The Tin Shed» findet man nautische Antiquitäten, inklusive schlafender Piraten.

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Clearwater Beach

Naples

Ferienparadies für Heiratswillige und Sonnenhungrige zwischen St. Petersburg und Tampa

Wasserstrassen, gesäumt von prächtigen Villen, und weisse Palmenstrände ver-mitteln das Flair der Karibik.

Unser Weg führt uns weiter nach Süden, entlang der West-küste Floridas nach St. Petersburg und Tampa. Die beiden Städte eignen sich bestens für eine Shopping-Tour, für Stop-overs im Vergnügungspark Bush Gardens oder dem Florida Aquarium. Wir übernachten in Clearwater Beach, auf der vorgelagerten Inselkette am Meer. Der beliebte Ferienort hat einiges an Unterhaltung zu bieten: Piers zum Fischen, einen Ausflug auf

Um von St. Petersburg über die Tampa Bay Richtung Süden nach Naples zu gelangen, überqueren wir die imposante, knapp neun Kilometer lange Sunshine- Skyway-Brücke. Das südlichste Städtchen an der Golfküste beein-druckt mit verschlungenen Kanälen und prächtigen Villen. Im Zentrum von Old Naples, entlang der 5th Avenue, buhlen Boutiquen, Galerien und Stras-sencafés um die Gunst der Touristen. Palmen säumen den weissen Strand und vermitteln uns erstmals ein richtiges Karibik-Gefühl.

einem Piratenschiff oder einem Haifischboot, tolle Restau-rants und Clubs mit Livemusik und Shopping ohne Limits. Am langen Strand sehen wir zwei Hochzeitszeremonien gleichzeitig. Hier gibt man sich romantisch unter freiem Himmel das Jawort. Die schicken Stühle mit hellblauer Schleife werden für die Hochzeitsgesellschaft unkompliziert direkt in den Sand gestellt, Blick auf das Meer und ein atem-beraubender Sonnenuntergang inklusive.

Gemächlich bewegt sich das Wasser durch die Graslandschaft der Everglades, ganz im Gegensatz zu den schnellen Airboats. Bunte Totempfähle der Muscogee Indians schmücken den Safari-Park, der unterschiedliche Arten von Krokodilen und Alligatoren beheimatet.

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EvergladesDie feuchte Graslandschaft ist ein spektakuläres Naturerlebnis. Und wie eh und je das Zuhause von Indianern, Alligatoren, Pythons und Panthern.Der Tamiami Trail führt uns durch die Everglades, UNESCO-Weltnaturerbe seit 1979. Hier leben die Nachkommen der Miccosukee-Indianer, ein Stamm, der einst zu den Seminolen-Indianern, den «Unbesiegbaren» gehörte. Diese liessen sich nicht vertreiben, kämpften in unzähligen Kriegen und wur-den viel zu spät als Indian Nation anerkannt.Wir buchen eine Airboat Safari durch das Sumpfgebiet. Das flache Boot wird mit einem Flugzeugpropeller am Heck an-getrieben, um möglichst auf der Wasseroberfläche zu schwim-men, da hier das Wasser nicht tief ist. Die grösste Fläche dieser Gegend ist mit Gras bewachsen, nur in den etwas erhöhten Gebieten wachsen Sumpfzypressen, Königspalmen und Ma-hagonibäume. Unser Pilot John macht von Zeit zu Zeit einen Stopp, um nach Alligatoren Ausschau zu halten und tatsäch-lich, versteckt in den Grashalmen beobachtet uns keck ein Baby-Alligator. John erklärt, dass die Everglades eigentlich keine Sumpfgebiete sind und das Wasser durch den Fluss aus

dem Lake Okeechobee bewegt wird. Die grösste Bedrohung für das Ökosystem der Everglades seien die asiatischen Tiger-pythons, die bereits einen Grossteil der Waschbären, Opos-sums und Rotluchse verschlungen haben und sogar eine Gefahr für die grösseren Raubtiere wie Alligatoren und Florida-Panther sind!Nach der Safari werden wir in die Arena für die Alligatoren-Show gebeten. Mit dem jungen Mann, der seinen Kopf zwi-schen die Zähne des ausgewachsenen Alligators steckt, möchte ich nicht tauschen. Alligatoren werden sechs Meter lang, fressen jedes Beutetier, das ihnen in die Quere kommt, sind aber gleichzeitig eher scheu, erklärt uns der Alligatoren-Meister. Unser Spaziergang durch den schattigen Dschungel, bevölkert von Alligatoren und Krokodilen sämtlicher Arten, ist von kur-zer Dauer. Die Moskito-Schwärme dieser Gegend sind weni-ger scheu als die bepanzerten Raubtiere und stechen kräftig!

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MiamiDer Brückenkopf zwischen Nord- und Lateinamerika ist die Wahlheimat zahlreicher illustrer Persönlichkeiten, Domizil für Sonnenanbeter und Exilkubaner und Ferienparadies für Partytiger.

Das Ende unserer Tour entlang der Ostküste Amerikas ist Miami. Wir kommen ganz unverhofft in den Genuss eines Appartements in Miami South Beach mit traumhafter Aus-sicht über die Biscayne Bay und die Skyline von Downtown Miami, nur einen Katzensprung vom Art-déco-Viertel mit dem Ocean Drive entfernt. Der Art Deco District katapultiert uns zurück in die Zeit des Aufbruchs der 30er- und 40er-Jahre des 20.  Jahrhunderts. Hunderte farbige Gebäude mit ihren typischen, stilisierten, floralen oder organischen Ornamenten machen das Quar-tier zur Hauptattraktion der Insel vor Miami. Das Colony Hotel ist nur einer der vielen und mittlerweile aufwendig renovierten und restaurierten Zeitzeugen.Durch das Quartier und entlang des langen, weissen Sand-strandes zieht sich der Ocean Drive, die Party- und Flanier-meile mit ihren unzähligen Restaurants, trendigen Bars und Nachtclubs. Sehen und gesehen werden! Manch eine Schön-

heit benutzte den Ocean Drive als Karriere-Sprungbrett. In einer Bar direkt an der Strasse bestellen wir zu zweit einen Drink, der locker für sechs gereicht hätte, und beobachten das bunte Treiben, Oldtimer und edle Luxuslimousinen.In Miami wird mehr Spanisch als Englisch gesprochen. Und das nicht nur im Stadtteil Little Havanna, in dem über eine Million Exilkubaner leben, sondern auch auf dem Ocean Drive. In Little Havanna, rund um die Calle Ocho, pulsiert das Leben und die Luft ist geschwängert von Zigarrenduft. Von Juni bis Oktober ist Regen- und Hurrikan-Saison bei tropischen Temperaturen bis über 40 Grad. Kühl und tro-cken ist es dann in der Aventura Mall, einem riesigen Shoppingcenter im Hollywood-Quartier mit Flagstores angesagter Labels. Wer die Exklusivitäten shoppen möchte, geht in die Bal Harbour Shops im Norden von Miami Beach im Surfside- Quartier. Perfekt, um noch ein paar ex-klusive Mitbringsel zu erobern!

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Blick bei Sonnenuntergang über die Biscayne Bay auf Downtown Miami. Der Ocean Drive ist ein Magnet für Extrovertierte und Partyhungrige. Das Colony Hotel ist eines der vielen architektonischen Highlights im Art-déco-Viertel. Tanzende Girls geben ihr Bestes, um Gäste für einen Kingsize-Drink zu begeistern.

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Im Visier: Christines Tipps & Adressen

SAM & OMIE’S RESTAURANT NAGS HEADBeliebtes Restaurant mit amerikanischem Frühstück, Salaten, Burgern, Sandwiches, Fleisch oder Seafood für den kleinen Hunger zwischendurch oder zum Dinner. 7228 S Virginia Dare Trail, Nags Head, NCT 001 252 441 7366, www.samandomies.net

ANDREW PINCKNEY INN CHARLESTONBoutique-Hotel in einem historischen Gebäude in der Altstadt von Charleston mit tollem Blick von der Dachterrasse beim Frühstück und Afternoon Tea.40 Pinckney Street, Charleston, SC 29401T 001 800 505 8983, www.andrewpinckneyinn.com

LEAF CHARLESTONTolle Bar und schickes Restaurant mit schönem Garten, kosmopolitischer Küche und einer Auswahl an guten Weinen.15 Beaufain Street, Charleston, SC 29401T 001 843 993 2230www.leafcharleston.com

BRYANT HOUSEAPALACHICOLA

Kleines, gemütliches B&B mit 4 Zimmern bei Brigitte, die es

liebevoll mit Antiquitäten ein gerichtet hat und ein

grosszügiges europäisches Frühstück serviert.

101 Sixth Street, Apalachicola, FL 32320

T 001 888 554 4376www.bryanthouse.com

FRONT STREET BREWERY WILMINGTONRestaurant und Brauerei mit köstlichen Brew-B-Q Ribs, Rib-Eye-Steak und gegrilltem Seafood. 9 North Front Street, Wilmington, NC 28401T 001 910 251 1935 www.frontstreetbrewery.com

YOTEL NEW YORKHippes Vier-Sterne-Hotel an bester Lage Nähe Times Square im Herzen New Yorks mit Restaurant, Bar, cooler Terrasse und leckeren Muffins zum Frühstück.570 Tenth Avenue at W42 Street, New York, NY 10026T 001 646 449 7700www.yotel.com/Hotels/New-York-City

Am Times Square mit seinen blinken-den Leuchtrekla-men spürt man den Puls der Stadt, die niemals schläft!

Freiheitsstatuein New York.