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1 11/2011 Wilfried P. Bales HIV – Mythos oder ernstzunehmende virale Bedrohung? Teil 1: Zur HIV/Aids-Kritik und ihren lebensgefährlichen Folgen für HIV-Patienten Die HIV-Infektion ist allen Argumenten seitens der HIV/Aids-Kritik zum Trotz eine rea- le und ernstzunehmende virale Infektion. Die Leugnung der Existenz des HI-Virus ist keine Hilfe für HIV-positive Menschen und führt häufig zu schwerwiegenden immu- nologischen Abwärtsentwicklungen mit opportunistischen Infektionen, Wasting und Kaposi. Fatal ist, dass selbst HeilpraktikerInnen und ÄrzteInnen als so genannte Dis- sidenten durch ihre kritischen Sichtweisen und fehlenden, unzulänglichen und gren- zenlosen alternativen Therapien bei HIV-Positiven gravierende Krankheitsentwicklungen bis hin zu Aids-definierenden Krankheiten verursachen und fördern. Obwohl viele HIV/Aids-kritisch orientierte HIV- Patienten schwere opportunistische Infektio- nen, Kaposi und Wasting entwickelten oder an Aids gestorben sind, werden diese Fakten fortwährend seitens der HIV/Aids-Kritik igno- riert. Die antiretroviralen HIV-Medikamente werden einseitig als toxisch und lebensver- kürzend schlecht geredet, obwohl seit Ein- führung der Proteasehemmer ab 1996 viele HIV-Patienten damit gut (weiter-) leben konn- ten und seither die Aids-Todesrate zumindest hierzulande enorm zurück gegangen ist. Was bedeutet ein HIV-positiver Antikörpertest aus kritischer Sicht? Prof. Hässig hat bereits 1996 dazu ausgeführt, dass ein positiver Ausfall der HIV-Antikörper- tests bei Infektion mit HI-Viren einen Hinweis auf eine vorbestandene Schwächung der zel- lulären Immunreaktionen darstellt. Dr. Kremer erklärt, dass der HIV-Test nur einen allgemei- nen Hinweis gebe auf mögliche Antikörper- bildung gegen Zelleiweiße im Organismus oder gegen bestimmte Alloantigene oder mikro- bielle Antigene. Dies aber sei ein Hinweis auf eine zelluläre Immunschwäche. Der HIV-Test könne nur indirekt im Kontext mit anderen kli- nischen und Laborparametern einen unspezi- fischen Hinweis auf eine bestehende TH2-Zell- Dominanz und Störung der Zellsymbiose ge- ben. Höchst bedenklich und für HIV-Betroffene letzt- lich lebensgefährlich sind die Ansichten di- verser HIV/Aids-Kritiker, die die Existenz von HIV leugnen, den HIV-Test als hochgefährlichen Test bezeichnen oder HIV-Positiven die Emp- fehlung geben, wenn diese gesund seien, soll- ten sie nichts weiter tun. Der Virus habe ur- sächlich nichts mit der Krankheit zu tun, sei kein tödliches Virus, sondern eher ein Passa- giervirus. Es gebe keinen Beleg dafür, dass HIV die Helferzellen dezimiere. (1, 2, 3, 4) Solche Ansichten zeugen von einer bedenklich falschen Wahrnehmung und Unkenntnis hinsichtlich der Entwicklung und dem Fortschreiten von HIV-Infektionen. Für einen erfahrenen Therapeuten sind die Pro- bleme anhand diverser Laborparameter deut- lich und früh erkennbar – lange bevor Symp- tome und Krankheiten auftreten. Stoffwechsel- und Immundysregulationen sowie Mikro- und Makronährstoffdefizite sind frühzeitig sichtbar und können bei rechtzeitigem Entgegenwirken korrigiert werden, sodass HIV-Positive die Chance er- halten, länger ohne HIV-Medikamente leben zu können. Bei vielen HIV-Patienten bleibt allerdings auf- grund des bereits vor der HIV-Infektion ge- schwächten Immunsystems oder der erst spät festgestellten HIV-Infektion nur der schnelle Ein- satz antiretroviraler Medikamente. Fatal ist, dass HIV/Aids-Kritiker oftmals emp- fehlen, dass ein HIV-Positiver nichts tun soll, wenn er sich gesund fühle und auftretende Krankheiten mit Antibiotika, Antimykotika und Tuberkulotika behandelt werden sollten. (5, 6) Dies lässt außer Acht, dass erfahrungsge- mäß erst durch eine vorliegende HIV-Infek- tion, dem dadurch bedingten erhöhten Bedarf an Aminosäuren, Mikro- und Makronährstoffen, Glutathion und der vor allem eindeutig primär durch HIV ausgelösten Immunaktivierung ei- ne negative und progrediente Entwicklung in Gang gesetzt wird, an deren Ende regelmä- ßig ein Anstieg von Immunaktivierung und Viruslast und daraus folgend ein zunehmen- der Abfall der zentral bedeutsamen Helfer- zellen steht und letztlich unbehandelt zu op- portunistischen Infektionen, Kaposi und Was- ting und damit zur Aids-Diagnose führt. Daher sollte ein positiver HIV-Test immer dazu auffordern in weiteren Untersuchungen die Stoffwechsel- und Immunsituation abzuklären. HIV-Schwerpunkt- oder HIV-Uni-Ärzte konzen- trieren sich primär auf Helferzellen und Vi- ruslast und veranlassen den Immunstatus und die HIV-RNA-PCR. Sie kümmern sich aber nicht um die weiteren Ursachen, die zum An- stieg der Viruslast oder dem Abfall der Hel- ferzellen führen. Sie beobachten meist nur den Verlauf und empfehlen bei Verschlechterung der Situation entsprechend den Deutsch- Österreichischen Richtlinien unter Einbezie- hung individueller Faktoren die antiretrovira- len Medikamente. Zwischenzeitlich schlägt das Pendel wieder zum früheren Einsatz der HIV-Medikamente aus bei Helferzellen zwi- schen 350-500/ml und einer HI-Viruslast >100.000/ml. Definitionen der HIV/Aids-Kritik zum Aids-Syndrom Die bekanntesten Vertreter der HIV/Aids-Kri- tik sind seit jeher Prof. P. Duesberg, E. Pa- padopulos-Eleopulos und hierzulande Prof. A. Hässig (†), Dr. H. Kremer, Dr. C. Köhnlein und die Ärztin J. Sacher. Der gemeinsame Nenner aller HIV/Aids-Kritiker ist, dass HIV nicht als alleinige Ursache für Aids anerkannt wird. Prof. Duesberg erkennt als einziger Dis- Aus einem Irrtum wird keine Wahrheit, auch wenn man ihn noch so weit verbreitet. Aus einer Wahrheit wird kein Irrtum, selbst wenn kein Mensch sie sieht. Mahatma Gandhi Titel: Unerkannte Erreger – (opportune) Infektionen Dieser Artikel ist mit freundlicher Genehmigung entnommen aus Ausgabe 11/11. Bestellen Sie Ihr Probeheft oder testen Sie die neue Download-Möglichkeit im Zeitschriften-Archiv von www.comed-online.de.

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  • 111/2011

    Wilfried P. Bales

    HIV Mythos oder ernstzunehmende virale Bedrohung? Teil 1: Zur HIV/Aids-Kritik und ihren lebensgefhrlichen Folgen fr HIV-Patienten

    Die HIV-Infektion ist allen Argumenten seitens der HIV/Aids-Kritik zum Trotz eine rea-le und ernstzunehmende virale Infektion. Die Leugnung der Existenz des HI-Virus istkeine Hilfe fr HIV-positive Menschen und fhrt hufig zu schwerwiegenden immu-nologischen Abwrtsentwicklungen mit opportunistischen Infektionen, Wasting undKaposi. Fatal ist, dass selbst HeilpraktikerInnen und rzteInnen als so genannte Dis-sidenten durch ihre kritischen Sichtweisen und fehlenden, unzulnglichen und gren-zenlosen alternativen Therapien bei HIV-Positiven gravierende Krankheitsentwicklungenbis hin zu Aids-definierenden Krankheiten verursachen und frdern.

    Obwohl viele HIV/Aids-kritisch orientierte HIV-Patienten schwere opportunistische Infektio-nen, Kaposi und Wasting entwickelten oder anAids gestorben sind, werden diese Faktenfortwhrend seitens der HIV/Aids-Kritik igno-riert. Die antiretroviralen HIV-Medikamentewerden einseitig als toxisch und lebensver-krzend schlecht geredet, obwohl seit Ein-fhrung der Proteasehemmer ab 1996 vieleHIV-Patienten damit gut (weiter-) leben konn-ten und seither die Aids-Todesrate zumindesthierzulande enorm zurck gegangen ist.

    Was bedeutet ein HIV-positiver Antikrpertestaus kritischer Sicht?

    Prof. Hssig hat bereits 1996 dazu ausgefhrt,dass ein positiver Ausfall der HIV-Antikrper-tests bei Infektion mit HI-Viren einen Hinweisauf eine vorbestandene Schwchung der zel-lulren Immunreaktionen darstellt. Dr. Kremererklrt, dass der HIV-Test nur einen allgemei-nen Hinweis gebe auf mgliche Antikrper-bildung gegen Zelleiweie im Organismus odergegen bestimmte Alloantigene oder mikro-bielle Antigene. Dies aber sei ein Hinweis aufeine zellulre Immunschwche. Der HIV-Testknne nur indirekt im Kontext mit anderen kli-nischen und Laborparametern einen unspezi-fischen Hinweis auf eine bestehende TH2-Zell-Dominanz und Strung der Zellsymbiose ge-ben.

    Hchst bedenklich und fr HIV-Betroffene letzt-lich lebensgefhrlich sind die Ansichten di-verser HIV/Aids-Kritiker, die die Existenz vonHIV leugnen, den HIV-Test als hochgefhrlichenTest bezeichnen oder HIV-Positiven die Emp-fehlung geben, wenn diese gesund seien, soll-ten sie nichts weiter tun. Der Virus habe ur-schlich nichts mit der Krankheit zu tun, seikein tdliches Virus, sondern eher ein Passa-

    giervirus. Es gebe keinen Beleg dafr, dassHIV die Helferzellen dezimiere. (1, 2, 3, 4)

    Solche Ansichten zeugen von einer bedenklich falschen

    Wahrnehmung und Unkenntnishinsichtlich der Entwicklung

    und dem Fortschreiten von HIV-Infektionen.

    Fr einen erfahrenen Therapeuten sind die Pro-bleme anhand diverser Laborparameter deut-lich und frh erkennbar lange bevor Symp-tome und Krankheiten auftreten.

    Stoffwechsel- und Immundysregulationensowie Mikro- und Makronhrstoffdefizitesind frhzeitig sichtbar und knnen beirechtzeitigem Entgegenwirken korrigiertwerden, sodass HIV-Positive die Chance er-halten, lnger ohne HIV-Medikamente lebenzu knnen.

    Bei vielen HIV-Patienten bleibt allerdings auf-grund des bereits vor der HIV-Infektion ge-schwchten Immunsystems oder der erst sptfestgestellten HIV-Infektion nur der schnelle Ein-satz antiretroviraler Medikamente.

    Fatal ist, dass HIV/Aids-Kritiker oftmals emp-fehlen, dass ein HIV-Positiver nichts tun soll,wenn er sich gesund fhle und auftretendeKrankheiten mit Antibiotika, Antimykotika undTuberkulotika behandelt werden sollten. (5, 6)Dies lsst auer Acht, dass erfahrungsge-m erst durch eine vorliegende HIV-Infek-tion, dem dadurch bedingten erhhten Bedarfan Aminosuren, Mikro- und Makronhrstoffen,Glutathion und der vor allem eindeutig primrdurch HIV ausgelsten Immunaktivierung ei-ne negative und progrediente Entwicklung inGang gesetzt wird, an deren Ende regelm-ig ein Anstieg von Immunaktivierung und

    Viruslast und daraus folgend ein zunehmen-der Abfall der zentral bedeutsamen Helfer-zellen steht und letztlich unbehandelt zu op-portunistischen Infektionen, Kaposi und Was-ting und damit zur Aids-Diagnose fhrt.

    Daher sollte ein positiver HIV-Test immer dazu auffordern

    in weiteren Untersuchungen die Stoffwechsel- und

    Immunsituation abzuklren.

    HIV-Schwerpunkt- oder HIV-Uni-rzte konzen-trieren sich primr auf Helferzellen und Vi-ruslast und veranlassen den Immunstatusund die HIV-RNA-PCR. Sie kmmern sich abernicht um die weiteren Ursachen, die zum An-stieg der Viruslast oder dem Abfall der Hel-ferzellen fhren. Sie beobachten meist nur denVerlauf und empfehlen bei Verschlechterungder Situation entsprechend den Deutsch-sterreichischen Richtlinien unter Einbezie-hung individueller Faktoren die antiretrovira-len Medikamente. Zwischenzeitlich schlgtdas Pendel wieder zum frheren Einsatz derHIV-Medikamente aus bei Helferzellen zwi-schen 350-500/ml und einer HI-Viruslast>100.000/ml.

    Definitionen der HIV/Aids-Kritik zum Aids-Syndrom

    Die bekanntesten Vertreter der HIV/Aids-Kri-tik sind seit jeher Prof. P. Duesberg, E. Pa-padopulos-Eleopulos und hierzulande Prof.A. Hssig (), Dr. H. Kremer, Dr. C. Khnleinund die rztin J. Sacher. Der gemeinsameNenner aller HIV/Aids-Kritiker ist, dass HIVnicht als alleinige Ursache fr Aids anerkanntwird. Prof. Duesberg erkennt als einziger Dis-

    Aus einem Irrtum wird keine Wahrheit,auch wenn man ihn noch so weit verbreitet.Aus einer Wahrheit wird kein Irrtum,selbst wenn kein Mensch sie sieht.

    Mahatma Gandhi

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  • 2 11/2011

    sident die Existenz von HIV an, sieht den Vi-rus aber nicht urschlich fr die Entwicklungvon Aids. Vielmehr korreliere nach seiner An-sicht Aids zu 95 % mit Risikofaktoren wie zumBeispiel acht Jahre homosexuelle Promiskui-tt, Drogenkonsum, Hmophilie und Unterer-nhrung. (7)

    Prof. Hssig sah im Aids-Syndrom ein schwer-wiegendes Immunschwche-Syndrom als Aus-druck eines persistierenden hyperkatabolenStoffwechselzustandes mit einer stressindu-zierten Ganzkrperentzndung. Schon in fr-hen HIV-Jahren wurde seitens der Zricher Stu-diengruppe unter seiner Leitung proklamiert,dass die Ursache fr Aids in anhaltendemStress bestehe durch psychische, traumati-sche, toxische und pharmakotoxische, ernh-rungsbedingte und infektise Belastungen mitnachfolgender Verschiebung des TH1/TH2-Zytokin-Gleichgewichtes und daraus resultie-rendem negativem Einfluss auf wichtige Im-munparameter. (8, 9)

    Die australische Wissenschaftlerin Dr. E. Pa-padopulos-Eleopulos vertritt mit ihren Mitar-beitern folgenden Ansatz: Aids und all diePhnomene, die man mit HIV bezeichnet, wer-den hervorgerufen durch Vernderungen deszellulren Redox, welche ihrerseits hervorge-rufen werden durch die oxidative Natur der Sub-stanzen und Einwirkungen, die sowohl allenAids-Risikogruppen als auch den Zellen, dieman bei der Kultivierung und Isolation von HIVverwendet, gemein sind. (10)

    Nach Dr. Kremer ist die zellulre Immun-schwche Aids Folge einer erworbenen Er-schpfung des antioxidativen Thiol-Pools inden Helferzellen und anderen Zellsystemen.Immunologisch manifestiere sich dieses Thiol-Mangelsyndrom (Glutathion, Cystein, Lipon-sure) durch ein Typ 2-Cytokin-Muster(TH1/TH2-Switch). Die Strung der zellulrenund humoralen Antikrper-Immunitt durchnichtinfektise und infektise Faktoren fhredurch zu starke oder lang andauernde ber-stimulation der NO-Gasproduktion der Im-munzellen zur Hemmung der NO-Gasproduk-tion und stattdessen zur gesteigerten Akti-vierung von Antikrper produzierenden Zellen.Ursache sei eine ungewhnlich, exzessive undlangandauernde nitrogene und oxidative

    als Aids definiert. Hier ist anzumerken, dassDr. Kremer von der Nichtexistenz des HIV aus-geht. (11)

    Diese Theorien sind eine wesentliche Orientierung fr denmit HIV-Patienten arbeitendenTherapeuten, was nicht heit,

    dass smtliche Faktoren bei jedemHIV-Patienten zutreffen mssen.

    Dennoch steht man als Therapeut in der Pra-xis vor vielen Fragen, die nicht mit diesenTheorien bereinstimmen. So ist beispiels-weise Fakt, dass sich nicht jeder HIV-Patientin einer TH2-Dominanz befindet, einen Gluta-thionmangel oder eine oxidative und nitrosa-tive Belastung hat, aber dennoch abfallendeHelferzellen. Auch haben viele HIV-Patientennichts mit den von Duesberg und anderen Dis-sidenten postulierten hufigen Infektionen,Drogen oder Poppers zu tun, weisen aber den-noch eine Immundefizienz und bei Nichtbe-handlung eine progrediente Abwrtsentwick-lung auf.

    HIV/Aids-kritische Patientensind besonders gefhrdet

    Fakt ist ebenso, dass in den zwlf Jahren mei-ner Praxis diejenigen HIV-Patienten die meis-ten Mikronhrstoffdefizite, Stoffwechsel- undImmundysregulationen aufwiesen, die sich lan-ge an der HIV/Aids-Kritik orientiert hatten undbei HIV/Aids-kritischen Heilpraktikern und rz-ten unzulngliche und grenzenlose alternativeTherapien erhielten. Dazu gehrten u. a. Vita-min-C-Hochdosis-Infusionen, Ozontherapie, Bio-resonanz, Akupunktur, ayurvedische Prpara-te, Hypercintherapie, Homopathie, Blutzap-per und Magnetpulser nach Dr. Beck sowieMMS von der Eigentherapie mit diversen Im-munprparaten ganz abgesehen. (12)

    Dies zeigt, dass einzelne Methoden der Na-turheilkunde oder Homopathie fr sich hiervllig unzureichend sind.

    Das Fortschreiten einer HIV-Infektion kann im Rahmeneiner ganzheitlichen Therapie allenfalls aufgehalten werden.

    Grundlage sind umfangreiche, die blichenrztlichen Untersuchungen ergnzende spe-zielle Laborparameter und Laboruntersu-chungen, mit denen alle wichtigen Faktoren un-tersucht werden; bei Vorliegen von Defizitenund Dysregulationen wird mit verschiedenenAnstzen und Prparaten, vor allem aber mitorthomolekularer Medizin im ganzheitlichenSinne behandelt. Dabei ist sehr entscheidend,wie frh ein HIV-Patient die alternative Unter-sttzung sucht und ob die entsprechende The-rapie dauerhaft im ntigen Umfang durchge-fhrt und finanziert werden kann.

    In der Praxis und erst recht HIV-Positiven hilft der Streit um den Nachweis und die

    Existenz von HIV nicht weiter.

    Biologisch orientierte Therapeuten sollten sichdaher vielmehr an den sichtbaren Stoffwech-sel- und Immundysregulationen, Mikro- und Ma-kronhrstoffdefiziten der Patienten orientie-ren. Es gibt zahlreiche Hinweise auf eine primr durch HIV ausgelste Belastung vonStoffwechsel und Immunsystem wie z. B. In-flammation / Immunaktivierung (CD3, CD8,CD38), Anstieg von HIV, Abnahme von CD4, CD16/56, Zunahme von CD8, Hypergammaglo-bulinmie, Mikro- und Makronhrstoffdefizite,Dysproteinmie / Albumin, Dyslipidmie / HDL,Dysregulative Zytokine, Glutathiondefizit, in-testinale Strungen usw.

    Die auffllige Vielzahl dieser Befunde sind zu-mindest fr mich ohne HIV nicht erklrbar, diesinsbesondere bei Patienten, die durchaus be-reits vor der HIV-Infektion oder im Laufe der In-fektionszeit gesund leben und sich gesund er-nhren. Auch die Psyche bzw. die Angst vorHIV und Aids kann hier nicht als ausreichenderGrund gelten, da auch Patienten, die nichts vonihrer HIV-Infektion wussten, eine Immun-schwche und Aids-definierende Krankheitenentwickeln.

    Beispiele HIV/Aids-kritischerHIV-Patienten

    Im Folgenden mchte ich anhand einiger Bei-spiele von HIV/Aids-kritischen HIV-Patienten

    Stressbelastung durch Nitrit-In-halation (Poppers), mikrobiel-le Antigen- und Toxinstimulati-on, immuntoxische Pharmaka(antiretrovirale Medikamente,Antibiotika, Sulfonamide, An-timykotika) und andere Stress-faktoren. Die Folge sei, dasssich intrazellulre Mikrobenwie Pilze, Parasiten, Myko-bakterien und Viren (opportu-nistische Krankheitserreger)innerhalb von Krperzellen un-gehemmt vermehren knnen,die normalerweise durch NO-Abwehrgas symptomlos eli-miniert werden. Dieser klini-sche Krankheitsbefund werde

    Wilfried P. BalesHeilpraktiker, Dipl.-Sozialarbeiter, Yogaleh-rer, Naturheilpraxis seit 1999. BioImmun-nologische Schwerpunktpraxis, insbeson-dere fr Patienten mit HIV, Immunschwche,CFIDS, CFS, Borreliose, Burnout. Seine we-

    sentlichen Methoden sind: BioImmuntherapie, MitochondrialeTherapie, Ausgleichstherapie n. Dr. Kremer, Nhrstoffmedi-zin, Homopathie, Darmsanierung, Infusionstherapie, Ener-giemedizin.

    Kontakt:Thielenstr. 29, D-50825 Kln

    Tel.: [email protected]

    www.heilpraxis-bales.de, www.helferzelle.de

    Das sind die Weisen, die durch den Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.

    Friedrich Rckert

    Titel: Unerkannte Erreger (opportune) Infektionen

  • 311/2011

    darstellen, um welche Faktoren es bei der HIV-Infektion geht und welche schwerwiegendennegativen Folgen dabei die zu lange Orientie-rung an der HIV/Aids-Kritik und das Nichtstunbzw. eine grenzenlose alternative HIV-Therapieoder die zu spt in Angriff genommene allo-pathisch-medizinische Therapie hat.

    HIV/Aids-Kritiker Aids-Patient HIV-Existenz-berzeugterDer Patient lehnte aufgrund seiner Orientierungan der HIV/Aids-Kritik den HIV-Test ab, obwohltrotz gesunder Lebens- und Ernhrungsweisezunehmend Symptome wie Hautbeschwerdenund Gewichtsverlust (insgesamt 27 kg) auf-traten. Erst im fortgeschrittenen Stadiummachte der Hausarzt ohne Wissen des Pa-tienten einen HIV-Test, der positiv ausfiel, wo-zu der Patient nach eigenem Bekunden selbstin diesem Stadium seine Zustimmung ver-weigert htte.

    Der Patient suchte in diesem Zustand noch ei-nen ca. 1.000 km entfernten HIV/Aids-kriti-schen Arzt auf, der ihm lediglich Antibiotikaund Cortison verordnete, den deutlich sicht-baren Schwchezustand mit erheblichem Ge-wichtsverlust aber nicht als Alarmzeichenwahrnahm. Wenige Wochen spter hatte derPatient einen Kreislaufkollaps und wurde vonseinem Lebenspartner in eine Uni-Klinik ge-bracht, wo man Helferzellen von 8/2,3 %/ml,Ratio 0,3, eine HI-Viruslast von 1.800.000/ml,eine fortgeschrittene Kryptokokken-Enzepha-litis, Wasting-Syndrom, Soorstomatitis und et-liche weitere Diagnosen feststellte. Nach drei-monatigem Klinikaufenthalt berlebte der Pa-tient die schwere Krankheitskrise knapp undverbrachte anschlieend vier Wochen in einerRehaklinik. Seit dem ersten Lebensjahr warder Patient bereits wegen einer wahrschein-lich falsch behandelten Otitis media auf einemOhr taub. Durch die notwendige massive che-mische Therapie wurde er auch auf dem zwei-ten Ohr taub, verlor whrend der stationrenBehandlung seinen langjhrigen Lebenspart-ner und musste seine Firma aufgeben.

    Die Erstkonsultation in meiner Praxis erfolg-te ca. acht Monate spter bei Helferzellen von200/11% (Norm 500-1100/32-66 %). DieVerstndigung war mittels Hrgert mglich,aber schwierig. Der Patient hatte zu diesemZeitpunkt noch erhebliche Mikronhrstoffde-fizite und Dysregulationen: CD8, BSG, TNF,IgE, Peroxide, Nitrostress, Homocystein, a-1-Antitrypsin , Lipoprotein(a) , Selen, Fol-sure, Albumin, Pankreas-Elastase, Dysbak-terie , TH2-Dominanz, Glutathion normal.

    Im vergangenen Jahr hatte der Patient dasGlck mittels einer Cochlea-Operation wiederwesentlich besser hren zu knnen (mit Aus-nahme musikalischer Tne). Er hat eine neueselbstndige Ttigkeit, einen neuen Lebens-partner und nutzt meine complementrmedi-zinische Therapie.

    Drei Jahre spter nach ART-Beginn sind seineHelferzellen bei 322/18%/ml, die Viruslastliegt unter der Nachweisgrenze. Er ist nunmehrentschieden von der Existenz von HIV ber-zeugt und wird demnchst als Botschafter desWelt-Aids-Tages aktiv werden.

    Fortgeschrittenes Kaposi durchgrenzenlose Cellsymbiosistherapie(CST) Der Patient meldete sich telefonisch bei mir,nachdem er seit einem Jahr bei einer HIV/Aids-kritischen rztin in Behandlung war und zwi-schenzeitlich die antiretroviralen HIV-Medika-mente abgesetzt hatte. In dieser Zeit entwi-ckelte sich zum zweiten Mal ein schnell fort-schreitendes Kaposi mit komplett befallenenBeinen und Fen, so dass er vor Schmerzenkaum noch gehen konnte.

    Ich empfahl dem Patienten, sich sofort an ei-nen HIV-Schwerpunktarzt zu wenden und botihm meine Untersttzung an. Von seiner rz-tin hatte der Patient nur wenige Prparate derCST erhalten, die vllig unzureichend waren.Wichtige Untersuchungen waren gar nichtdurchgefhrt worden. Bereits nach der erstenChemo-Infusion konnte der Patient wiederschmerzfrei gehen und nahm die antiretrovi-rale Therapie wieder auf.

    Nach meinen ergnzenden Untersuchungen er-gab sich eine katastrophale Ausgangssituati-on mit 30 Baustellen. Hier nur die wichtigsten:Helferzellen 103/9 %/ml, HIV 54.000/ml, HCV5.310.000/ml, Peroxide , BSG, Neopterin,TNF, Gammaglobuline, IgE, Mundsoor , Se-len , Albumin, Pankreas-Elastase , Glutathi-on, sIgA , Panzytopenie, TH1-Dominanzetc.

    Leider brach der Patient nach wenigen Mo-naten aus Kostengrnden die komplement-re Therapie ab.

    Unverantwortliche CST bei starker Immunschwche

    Der Patient suchte mit Helferzellen von150/7% einen HIV / Aids-kritischen Heilprak-tiker auf, der mit CST nach Dr. Kremer arbei-tet, und erhielt ber ein Jahr eine Flle von Nah-rungsergnzungs-Prparaten sowie so ge-nannte Protokoll-Infusionen. Die Helferzellenfielen weiter ab, der Patient erlitt drei oppor-tunistische Infektionen, davon zwei Lungen-entzndungen (PcP) und eine CMV-Retinitis, dieunbehandelt schnell zur Erblindung fhrenkann.

    Der Patient meldete sich bei mir mit Helfer-zellen von 2/0 %/ml, HIV 760.000/ml. (DerKollege wollte nach Angaben des Patientenselbst in dieser Situation mit seiner Therapiefortfahren!) Nach einer telefonischen Bera-tung am spten Abend begann er bereits amnchsten Tag mit der antiretroviralen Thera-pie (ART) und kam zu mir in die Praxis.

    Die Situation stellte sich im Weiteren wie folgtdar: Glutathion, Selen, Albumin, Arginin, Selen,DHEA, Dysbakterie , Pufferkapazitt, intra-zellulr , Zytokinprofil, HDL , BSG, LDH,Peroxide, Monozyten, Leberwerte, ADMA, Ni-trostress, TNF, TRG , Neopterin, Immunakti-vierung , Ferritin , Leukopenie, Throm-bopenie, Coenzym Q10, Vitamin D3 grenz-wertig, latente Azidose, kognitive Strungen,Tinnitus.

    Zur Verhinderung eines Immunrekonstitutions-Syndroms erhielt der Patient begleitend zurART Infusionen nach von mir erarbeiteten Sche-mata, wodurch sich die Helferzellen innerhalbweniger Wochen auf 201/5 %/ml besserten.Zwischenzeitlich wurde der Patient mit seinerFirma insolvent, weshalb die Therapie nicht fort-gesetzt werden konnte. Die Helferzellen sindnach zwei Jahren bei 570/12 %/ml, die Vi-ruslast erst nach 20 Monaten unter der Nach-weisgrenze.

    Statt HIV-Leugnung Anerkennung der HIV-Existenz

    Um nicht missverstanden zu werden, betone ich,

    dass die Ausgleichstherapie nachDr. Kremer selbstverstndlich

    immer Bestandteil meiner Therapiestrategien ist.

    Nach meiner Erfahrung sind aber weitere undoftmals hher dosierte Prparate erforderlich,insbesondere bezglich Inflammation / Im-munaktivierung, Glutathion, Mitochondropa-thie, Darmtherapie, Neurostress. Die CST /Ausgleichstherapie kann nur dann noch ent-scheidend wirksam werden, wenn die Helfer-zellen noch ein relativ gutes Niveau von ca. 300-350/18-20 %/ml haben, die Finanzierung lang-fristig gesichert ist und der Patient eine guteMotivation und Durchhaltevermgen mitbringt.

    Das zentrale Problem der HIV-Infektion

    ist die Inflammation / Immunaktivierung.

    Gelingt es nicht, diese nachhaltig zu senken,wird die Viruslast ansteigen, die Helferzellensinken und die Stoffwechsel- und Immunsitua-tion sich nach und nach verschlechtern.

    Diese Beispiele belegen explizit die negativenFolgen der fatalen Annahme der Nicht-Existenzvon HIV. Ebenso zeigen sie meines Erachtensdeutlich, dass es in der biologischen HIV-The-rapie Grenzen gibt, die Therapeuten rechtzei-tig im Interesse der HIV-Patienten erkennen undbei ihrer Arbeit bercksichtigen sollten, wenn

    Titel: Unerkannte Erreger (opportune) Infektionen

  • 4 11/2011

    sie von HIV-Patienten und -rzten noch ernstgenommen werden wollen.

    Ausblick

    Der Autor wird in zwei weiteren Beitrgen zuChancen und Grenzen der alternativen HIV-Therapie (ohne ART) sowie zu wichtigen The-men der complementrmedizinischen HIV-The-rapie (ergnzend zur ART) mit Patientenbei-spielen berichten.

    Der Beitrag wird in COMED fortgesetzt.

    1) Khnlein, C.: Film: Keine Angst vor HIV, 2010 http://bewusst.tv/2010/10/keine-angst-vor-hiv/ 2) Sacher, J.: Aids das Virus, das es nichtgibt; Die wahren biologischen Hintergrnde desMythos, raum&zeit 142/2006; http://www.praxis-sacher.de/uploads/media/AIDS-Das_Virus_das_es_nicht_gibt.pdf3) Blumenthal, A.: Film: I wont go quietly 5Frauen, eine Diagnose: HIV-positiv und trotz-dem gesund Wir widersetzen uns der Aids-Lge & Interview zum Film mit Jo Conrad,2011; (Anm.: Eine der Frauen war so gesund,dass sie im April d.J. an Aids verstorben ist!)http://bewusst.tv/2011/07/i-won%2%b4t-go-quietly/ 4) Meyer, C.: Aids Neue Erkenntnisse, dieman nicht verschweigen darf, 2010http://www.wahrheiten.org/blog/2010/07/09/aids-neue-erkenntnisse-die-man-nicht-ver-schweigen-darf/

    5) Khnlein C., a.a.O 6) Khnlein, C.: Die groe Illusion, 2001http://www.rethinkingaids.de/allg/koenl-2.htm 7) Duesberg, Peter: HIV und Aids: Korrelation,aber nicht Ursache, Aids-Forschung 3/19898) Hssig, A.: Stressinduzierte Suppression derzellulren Immunreaktionen, raum&zeit 83/969) Hssig. A. et al.: 15 Jahre Aids, Eine kriti-sche Stellungnahme zur Situation. Schweiz.Zschr. GanzheitsMedizin, 4/199810) Papadopoulos-Eleopulos, E.: Vortrag 12.Welt-Aids-Konferenz Genf, 1998; http://aids-kritik.de/aids/ Perth Group11) Kremer, H.: Die stille Revolution der Krebs-und Aids-Medizin. 200112) Bales, W. P.: Kritische Betrachtung derHIV/Aids-Kritik-Theorien. 2006, http://www.helferzelle.de/wil/kb.php?mode=arti-cle&k=194

    L i t e r a t u r h i n w e i s e

    Titel: Unerkannte Erreger (opportune) Infektionen