14
CASE REPORT Höckerersatz im Molarenbereich mit einem thermoviskosen Bulk-Fill-Komposit – ein klinischer Fallbericht Prof. Dr. Jürgen Manhart, München Zusammenfassung: Direkte Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich gehören zum Standard im Therapiespektrum der modernen konservierend-restaurativen Zahnheilkunde. Diese Füllungsart hat in vielen klinischen Studien ihre Leistungsfähigkeit im kaulasttragenden Seitenzahnbereich unter Beweis gestellt und wird mittlerweile auch vermehrt in Defekten mit Höckerersatz als Alternative zu indirekten Versorgungen eingesetzt. Die Verarbeitung erfolgt im Regelfall in einer aufwendigen und zeitintensiven Schichttechnik. In den zahnärztlichen Praxen besteht allerdings eine große Nachfrage nach möglichst einfach und sicher bzw. schnell und somit ökonomischer zu verarbeitenden Materialien auf Kompositbasis für den Seitenzahnbereich. Dieser Bedarf kann durch immer beliebter werdende Bulk-Fill-Komposite mit gesteigerten Durchhärtungstiefen abgedeckt werden. Eine neue Entwicklung in dieser Materialklasse stellt ein Komposit mit thermisch gesteuertem Viskositätsverhalten dar. Schlüsselwörter Bulk-Fill-Technik, thermoviskoses Komposit, Komposit, direkte Restaurationen, Seitenzahnbereich, Adhäsivrestaurationen, Höckerersatz 1. Einleitung Die Indikationen für direkte Kompositrestaurationen haben in den letzten Jahren aufgrund der materialtechnischen Verbesserungen der Kompositwerkstoffe und zugehöriger Adhäsivsysteme bei gleichzeitiger Optimierung der Behandlungsprotokolle eine stetige Erweiterung erfahren [1-13]. Direkte Kompositrestaurationen sind heutzutage für viele zahnärztliche Praktiker die bevorzugte Füllungsvariante, auch für große Kavitäten im okklusionstragenden Seitenzahnbereich [9, 14-17]. Im Fokus des Interesses steht hierbei auch immer mehr die substanzschonende Versorgung von Defekten mit Höckerbeteiligung als Alternative zu indirekten Onlays und Teilkronen [2, 9, 18- 29]. Der Ersatz von einzelnen oder mehreren Höckern mit direkten Kompositen stellt mittlerweile

Höckerersatz im Molarenbereich mit einem thermoviskosen ... · CASE REPORT aus werkstoffkundlicher Sicht kein Problem mehr dar und ist wissenschaftlich abgesichert [30]. Allerdings

Embed Size (px)

Citation preview

CASE REPORT

Höckerersatz im Molarenbereich mit einem thermoviskosen Bulk-Fill-Komposit – ein klinischer Fallbericht

Prof. Dr. Jürgen Manhart, München

Zusammenfassung:

Direkte Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich gehören zum Standard im

Therapiespektrum der modernen konservierend-restaurativen Zahnheilkunde. Diese Füllungsart

hat in vielen klinischen Studien ihre Leistungsfähigkeit im kaulasttragenden Seitenzahnbereich

unter Beweis gestellt und wird mittlerweile auch vermehrt in Defekten mit Höckerersatz als

Alternative zu indirekten Versorgungen eingesetzt. Die Verarbeitung erfolgt im Regelfall in einer

aufwendigen und zeitintensiven Schichttechnik. In den zahnärztlichen Praxen besteht allerdings

eine große Nachfrage nach möglichst einfach und sicher bzw. schnell und somit ökonomischer zu

verarbeitenden Materialien auf Kompositbasis für den Seitenzahnbereich. Dieser Bedarf kann

durch immer beliebter werdende Bulk-Fill-Komposite mit gesteigerten Durchhärtungstiefen

abgedeckt werden. Eine neue Entwicklung in dieser Materialklasse stellt ein Komposit mit

thermisch gesteuertem Viskositätsverhalten dar.

Schlüsselwörter

Bulk-Fill-Technik, thermoviskoses Komposit, Komposit, direkte Restaurationen,

Seitenzahnbereich, Adhäsivrestaurationen, Höckerersatz

1. Einleitung

Die Indikationen für direkte Kompositrestaurationen haben in den letzten Jahren aufgrund der

materialtechnischen Verbesserungen der Kompositwerkstoffe und zugehöriger Adhäsivsysteme bei

gleichzeitiger Optimierung der Behandlungsprotokolle eine stetige Erweiterung erfahren [1-13].

Direkte Kompositrestaurationen sind heutzutage für viele zahnärztliche Praktiker die bevorzugte

Füllungsvariante, auch für große Kavitäten im okklusionstragenden Seitenzahnbereich [9, 14-17].

Im Fokus des Interesses steht hierbei auch immer mehr die substanzschonende Versorgung von

Defekten mit Höckerbeteiligung als Alternative zu indirekten Onlays und Teilkronen [2, 9, 18-

29]. Der Ersatz von einzelnen oder mehreren Höckern mit direkten Kompositen stellt mittlerweile

CASE REPORT

aus werkstoffkundlicher Sicht kein Problem mehr dar und ist wissenschaftlich abgesichert [30].

Allerdings ist der intraorale Aufbau eines oder mehrerer kompletter Zahnhöcker mit Komposit,

zusätzlich zur Versorgung der okklusalen Isthmus- und approximalen Kastenbereiche eines

Defektes, für den Behandler ein erheblicher Mehraufwand in der additiven Gestaltung. Dies

bedarf entsprechender Übung und zieht meist auch eine deutlich längere Ausarbeitungsphase

nach sich, da die Höhe der direkt im Mund modellierten Höcker praktisch kaum sofort passt und

meist erst durch Zurückschleifen adjustiert werden muss, um eine korrekte statische und

dynamische Okklusion einzustellen. Deshalb ist bei der Versorgung einer sehr großen Kavität, die

den Ersatz mehrerer Zahnhöcker erfordert, eine indirekte Restauration immer noch eine sinnvolle

Alternative; dies erfordert aber oft einen zusätzlichen Abtrag an Zahnhartsubstanz [9]. Klinische

Untersuchungen zu Seitenzahnkompositrestaurationen mit Höckerersatz zeigen eine akzeptable

bis sehr gute klinische Performance und qualifizieren diese Restaurationen in ausgewählten

klinischen Fällen als Alternative zu indirekten Versorgungen [15, 31-34].

Üblicherweise werden lichthärtende Komposite aufgrund ihrer Polymerisationseigenschaften und

der limitierten Durchhärtungstiefe in einer Schichttechnik mit Einzelinkrementen von max. 2 mm

Dicke verarbeitet. Die einzelnen Inkremente werden wiederum jeweils separat polymerisiert, mit

Belichtungszeiten von 10-40 s, je nach Lichtintensität der Lampe und Farbe bzw.

Transluzenzgrad der entsprechenden Kompositpaste [35]. Dickere Kompositschichten führten mit

den bis vor Kurzem verfügbaren Materialien zu einer ungenügenden Polymerisation des

Kompositwerkstoffs und somit zu schlechteren mechanischen und biologischen Eigenschaften

[36-38].

Vor allem bei großvolumigen Seitenzahnkavitäten kann das Einbringen des Komposits in 2 mm

dicken Schichten ein sehr zeitintensives und techniksensitives Vorgehen sein [30]. Deshalb

besteht bei vielen Zahnärzten der Wunsch nach einer Alternative zu dieser komplexen

Mehrschichttechnik, um Komposite zeitsparender und somit wirtschaftlicher und gleichzeitig mit

größerer Anwendungssicherheit verarbeiten zu können [39-42]. Hierfür wurden in den letzten

Jahren die Bulk-Fill-Komposite entwickelt, die bei entsprechend hoher Lichtintensität der

Polymerisationslampe in einer vereinfachten Applikationstechnik in Schichten von 4-5 mm Dicke

mit kurzen Inkrementhärtungszeiten von 10-20 s schneller in der Kavität platziert werden können

[35, 40, 43-46].

Die Bulk-Fill-Komposite werden üblicherweise in zwei Varianten angeboten, die eine

unterschiedliche Anwendungstechnik erfordern:

1. Niedrigviskose, fließfähige Bulk-Fill-Komposite, die gut an den Kavitätenboden

und die Kavitätenwände anfließen und die Innenwinkel und -kanten der

Präparationen optimal benetzen. Diese fließfähigen Bulk-Fill-Komposite müssen an

CASE REPORT

der Oberfläche von einer zusätzlichen Deckschicht (2 mm Dicke) aus einem

seitenzahntauglichen, herkömmlichen Hybridkomposit geschützt werden [30, 47,

48], da ihr reduzierter Füllkörperanteil und die vergleichsweise großen Füllkörper

für einen geringen Polymerisationsstress optimiert sind. Dies resultiert allerdings

im Vergleich zu traditionellen Hybridkompositen in schlechteren mechanischen

und ästhetischen Eigenschaften, wie einem geringeren E-Modul, einer höheren

Abrasionsanfälligkeit, einer größeren Oberflächenrauigkeit sowie einer schlechteren

Polierbarkeit [35, 49-53]. Darüber hinaus dient die Deckschicht zur Ausgestaltung

einer funktionellen okklusalen Konturierung, die mit einer fließfähigen Konsistenz

kaum oder nur sehr schwierig zu gestalten wäre.

2. normal- bis hochviskose, standfeste, modellierbare Bulk-Fill-Komposite, die bis an

die okklusale Oberfläche reichen können und keine schützende Deckschicht und

somit kein zusätzliches Kompositmaterial benötigen.

Bulk-Fill-Komposite in beiden Viskositätsvarianten erlauben aufgrund optimierter

Durchhärtungstiefen Schichtstärken von 4-5 mm. Dies bedeutet, dass die hochviskosen Vertreter

in einer Kavitätentiefe, die maximal der Durchhärtungstiefe des Materials entspricht, in einer

Einschichttechnik eingesetzt werden können. Liegen tiefere Defekte vor oder werden die

fließfähigen Varianten eingesetzt, so erfordert dies immer ein zweiphasiges Vorgehen mit einer

zusätzlichen Kompositschicht.

Einen neuen Ansatz verfolgt das thermoviskose Bulk-Fill-Komposit VisCalor bulk (VOCO,

Cuxhaven). Hierbei handelt es sich um ein bei Raum- und Körpertemperatur hochviskoses

Kompositmaterial, das durch Erwärmung in einem Kompositofen oder einem speziellen Dispenser

mit Aufheizfunktion auf die Temperatur von 68 °C bzw. 65 °C in eine fließfähige Konsistenz

überführt wird (Thermo-Viscous-Technology). Das Material fließt in der erwärmten Phase optimal

an die Kavitätenwände an, auch in engen und untersichgehenden Bereichen, und erleichtert

somit die Applikation des Füllungswerkstoffs in den Zahndefekt. VisCalor bulk erreicht bei

Zahnkontakt innerhalb kurzer Zeit Körpertemperatur und geht somit wieder in den hochviskosen,

modellierbaren Zustand über. Das Material vereint somit die Fließfähigkeit eines flowable

Komposites während der Applikation mit der Modellierbarkeit eines stopfbaren Komposites. Da

die gesamte Kavität mit demselben Material gefüllt werden kann, ergibt sich auch eine

Zeitersparnis gegenüber kombinierten Systemen aus fließfähigen und modellierbaren

Kompositmaterialien. VisCalor bulk kann in Schichten von bis zu 4 mm Dicke verarbeitet werden

und wird in 4 Farben angeboten (Universalfarbe, A1, A2, A3). Es weist eine

Polymerisationsschrumpfung von 1,44 Vol.-% bei gleichzeitig niedrigem Schrumpfungsstress (4,6

CASE REPORT

MPa) auf. Das Material verfügt mit einer Biegefestigkeit von 164 MPa über eine hohe Stabilität

und sichert durch eine geringe Wasseraufnahme eine gute Farbstabilität und stabile mechanische

Eigenschaften. Die Applikationskompule hat eine schmale, biegsame Kanüle, die eine direkte

Applikation des thermoviskosen Komposits auch in schwer zugängliche Bereiche und enge

Kavitätenareale ermöglicht.

2. Klinischer Fall

Eine 50-jährige Patientin erschien in unserer Sprechstunde zum Austausch der Kompositfüllung

in Zahn 46, da sich aufgrund des fehlenden distalen Approximalkontakts regelmäßig eine

Speiseimpaktation im Zahnzwischenraum zum zweiten Molaren einstellte (Abb. 1).

Der Zahn reagierte auf den Kältetest ohne Verzögerung sensibel und zeigte auf den

Perkussionstest ebenfalls keine Auffälligkeiten. Nach der Aufklärung über mögliche

Behandlungsalternativen und deren Kosten entschied sich die Patientin für eine plastische

Füllung mit dem thermoviskosen Bulk-Fill-Komposit VisCalor bulk (VOCO GmbH, Cuxhaven) in

der Bulk-Fill-Technik.

Zu Beginn der Behandlung wurde der betreffende Zahn mit fluoridfreier Prophylaxepaste und

einem Gummikelch gründlich von externen Auflagerungen gesäubert. Anschließend wurde die

passende Kompositfarbe am noch feuchten Zahn ermittelt. Das alte Kompositmaterial wurde nach

der Verabreichung von Lokalanästhesie vorsichtig aus dem Zahn entfernt. Nach dem Exkavieren

wurde die Präparation mit Feinkorndiamanten finiert. Im Bereich des distalen Kastens verlief die

Defektbegrenzung deutlich subgingival, der distolinguale Höcker fehlte und musste nachfolgend

somit komplett mit Komposit wieder rekonstruiert werden (Abb. 2). Die Kompositfüllung in Zahn

47 wurde an der mesialen Fläche rekonturiert, da sie eine unphysiologische Ausbuchtung aufwies

(Abb. 2).

Abb. 1: Ausgangssituation: Insuffiziente Kompositfüllung in Zahn 46 (Foto über Intraoralspiegel).

CASE REPORT

Nachfolgend wurde das Behandlungsareal durch das Anlegen von Kofferdam isoliert, der im

distalen Approximalraum des zu behandelnden Zahns in der Langlochtechnik positioniert wurde

(Abb. 3).

Im Anschluss wurde die Kavität mit einer zirkulären Metallmatrize eingegrenzt (Abb. 4), die im

distalen Bereich mit einem lichthärtenden Provisoriumsmaterial (Clip, VOCO, Cuxhaven)

stabilisiert wurde (Abb. 5).

Auf einen distalen Keil wurde verzichtet, da die Gefahr bestand, dass dieser die Matrize beim

Einbringen auf den Kastenboden disloziert hätte.

Für die adhäsive Vorbehandlung der Zahnhartsubstanzen wurde das Universaladhäsiv Futurabond

M+ (VOCO GmbH, Cuxhaven) ausgewählt. Bei Futurabond M+ handelt es sich um ein modernes

Einflaschen-Universaladhäsiv, das mit allen gebräuchlichen Konditionierungstechniken und

sämtlichen derzeit angewendeten Adhäsivstrategien kompatibel ist ("Multi-mode"-Adhäsiv): der

phosphorsäurefreien Self-Etch-Technik und beiden phosphorsäurebasierten Etch-and-Rinse-

Konditionierungstechniken (selektive Schmelzätzung bzw. komplette Total-Etch-Vorbehandlung

Abb. 2: Nach der Entfernung der alten Füllung und Exkavation kariöser Zahnanteile wurde die Kavität finiert. Am distalen Kastenboden verläuft die Defektgrenze deutlich subgingival und der fehlende distolinguale Höcker muss komplett mit Komposit rekonstruiert werden.

Abb. 3: Isolation des Behandlungsgebiets mit Kofferdam, der im Bereich 46 und 47 in der Langlochtechnik appliziert wurde.

Abb. 4: Abgrenzung des Zahndefekts mit einer zirkulären Metallmatrize

Abb.5: Konditionierung der Zahnhartsubstanz mit 35%-igem Phosphorsäuregel.

CASE REPORT

von Schmelz und Dentin mit Phosphorsäure). Auch bei diesen Universaladhäsiven resultiert die

vorangehende Phosphorsäurekonditionierung des Zahnschmelzes (selektive Schmelzätzung) in

einer besseren Haftvermittlung [54-56]. Im Gegensatz zu den klassischen Self-Etch-Adhäsiven

verhalten sich die neuen Universaladhäsive unempfindlich gegenüber einer Phosphorsäureätzung

des Dentins [57-61]. Die Möglichkeit, bei Verwendung dieser Universaladhäsive das

Applikationsprotokoll in Abhängigkeit von intraoralen Notwendigkeiten ohne Wechsel des

Haftvermittlers jederzeit kurzfristig variieren zu können, reduziert die Techniksensitivität und gibt

dem Behandler die nötige Freiheit, auf unterschiedliche klinische Situationen (z.B. pulpanahes

Dentin, Blutungsgefahr der angrenzenden Gingiva, etc.) flexibel reagieren zu können.

Im vorliegenden Fall wurde die Total-Etch-Vorbehandlung von Schmelz und Dentin mit

Phosphorsäure eingesetzt. Hierzu wurde 35%-ige Phosphorsäure (Vococid, VOCO GmbH,

Cuxhaven) zuerst zirkulär entlang der Schmelzränder aufgetragen und wirkte dort für 15 s ein.

Danach wurde zusätzlich das gesamte Dentin der Kavität mit Ätzgel bedeckt (total etch) (Abb. 5).

Nach weiteren 15 s Einwirkzeit wurden die Säure und die damit aus der Zahnhartsubstanz

herausgelösten Bestandteile gründlich mit dem Druckluft-Wasser-Spray für 20 s abgesprüht und

anschließend überschüssiges Wasser vorsichtig mit Druckluft aus der Kavität verblasen (Abb. 6).

Abbildung 7 zeigt die Applikation einer reichlichen Menge des Universalhaftvermittlers

Futurabond M+ auf Schmelz und Dentin mit einem Microbrush.

Das Adhäsiv wurde für 20 s mit dem Applikator sorgfältig in die Zahnhartsubstanzen einmassiert.

Nachfolgend wurde das Lösungsmittel mit trockener, ölfreier Druckluft vorsichtig verblasen und

der Haftvermittler danach mit einer Polymerisationslampe für 10 s ausgehärtet (Abb. 8).

Abb. 6: Vorsichtige Trocknung der Kavität nach dem Absprühen der Phosphorsäure.

Abb. 7: Applikation des Haftvermittlers Futurabond M+ mit einem Minibürstchen auf Schmelz und Dentin.

CASE REPORT

Es resultierte eine glänzende und überall gleichmäßig von Adhäsiv benetzte Kavitätenoberfläche

(Abb. 9).

Dies sollte vor dem Einbringen des Restaurationsmaterials sorgfältig kontrolliert werden, da matt

erscheinende Kavitätenareale ein Indiz dafür sind, dass nicht ausreichend Adhäsiv auf diese

Stellen aufgetragen wurde. Im schlimmsten Fall könnte sich dies in einer verminderten Haftung

der Füllung an diesen Bereichen auswirken. Parallel dazu einhergehend wäre auch eine optimale

Versiegelung betroffener Dentinareale gefährdet. Eine mangelhafte Versiegelung einzelner

Dentinabschnitte kann bei vitalen Zähnen zu persistierenden postoperativen Hypersensibilitäten

führen. Diese Komplikation, die oft den Austausch einer neu angefertigten Restauration bedingt,

lässt sich aber in den meisten Fällen durch ein sorgfältiges Adhäsivprotokoll vermeiden. Werden

daher bei der visuellen Kontrolle derartige, nicht von Adhäsiv abgedeckte, matt aussehende

Areale entdeckt, so wird dort korrigierend selektiv nochmals Haftvermittler aufgetragen, um die

Adhäsivschicht zu optimieren.

Das in einem Kompositofen (Caps Warmer, VOCO, Cuxhaven) auf 68 °C erwärmte thermoviskose

Komposit VisCalor bulk (VOCO, Cuxhaven) (Abb. 10 und 11) wurde zuerst nur im Bereich des

distalen Kastenbodens in geringer Menge appliziert (Abb. 12).

Abb. 8: Nach dem sorgfältigen Verblasen des Lösungsmittels aus dem Adhäsivsystem erfolgt die Lichtpolymerisation des Haftvermittlers für 10 s.

Abb. 9: Nach dem Auftragen des Adhäsivs zeigt die versiegelte Kavität in allen Bereichen eine glänzende Oberfläche.

Abb. 10: Das thermoviskose Komposit VisCalor bulk wird in einem Kompositofen (Caps Warmer) auf 68 °C erwärmt.

Abb. 11: Die schmale, biegsame Kanüle der VisCalor bulk-Kompule erleichtert eine direkte Applikation des Füllungsmaterials auch in schwer zugängliche Bereiche und enge Kavitätenareale.

CASE REPORT

Die schmale, biegsame Kanüle der VisCalor bulk-Kompule erleichtert dabei eine direkte

Applikation auch in schwer zugänglichen Bereichen und engen Kavitätenarealen (Abb. 11).

Ein spezielles Handinstrument (Easy Contact Point, Helmut Zepf Medizintechnik GmbH,

Seitingen-Oberflacht) zur Gestaltung eines straffen Approximalkontaktes wurde in die noch nicht

polymerisierte Kompositmasse eingesetzt (Abb. 13).

Durch kontrolliertes, festes Andrücken des an der Spitze des Arbeitsendes gabelförmig gestalteten

Instrumentes gegen den Nachbarzahn wurde die Matrize im Kontaktbereich in die gewünschte

Form gebracht und der Zahn sowie auch der Nachbarzahn wurden – wie bei der Verwendung

eines Holzkeils - minimal aus der Ruheposition ausgelenkt um die Matrizenbanddicke zu

kompensieren; gleichzeitig wurde ein zervikaler Kompositsteg ausgeformt, der nach dem

Aushärten des Füllungsmaterials für 20 s mit einer Polymerisationslampe (Lichtintensität ≥

1.000 mW/cm²) (Abb. 14) – das Instrument bleibt beim Polymerisationsvorgang in der Kavität –

die Matrize in dieser vorverspannten Position gegen den Nachbarzahn stabilisiert und dadurch

einen straffen Approximalkontakt gewährleistet (Abb. 15).

Abb. 12: Im ersten Schritt wird VisCalor bulk nur im Bereich des distalen Kastenbodens in geringer Menge appliziert.

Abb. 13: Ein spezielles Handinstrument (Easy Contact Point, Helmut Zepf Medizintechnik GmbH) zur Etablierung eines straffen Kontaktpunkts wird in die noch nicht polymerisierte Kompositmasse eingesetzt.

Abb. 14: Durch festes Andrücken des am Arbeitsende gabelförmigen Instrumentes gegen den Nachbarzahn wird die Matrize im Kontaktbereich in die gewünschte Form gebracht und der Zahn sowie auch der Nachbarzahn werden minimal aus der Ruheposition ausgelenkt um die Matrizenbanddicke zu kompensieren, gleichzeitig wird ein zervikaler Kompositsteg ausgeformt. Die Polymerisation stabilisiert das derart ausgeformte Komposit.

CASE REPORT

Nachfolgend wurde mit dem nächsten Inkrement VisCalor bulk das restliche Kavitätenvolumen

(maximale Schichtstärke 4 mm) komplett in der Bulk-Fill-Technik aufgefüllt (Abb. 16) und die

Außenkontur des fehlenden distolingualen Höckers modelliert (Abb. 17).

Diese Schicht wurde wiederum für 20 s mit Licht polymerisiert. Nach Entfernung der

Metallmatrize wurde die Restauration auf Imperfektionen kontrolliert und anschließend noch

zusätzlich für jeweils 10 s von mesiobukkal, mesiolingual, distobukkal und distolingual

nachbelichtet.

Nach Abnahme des Kofferdams wurde die höckerersetzende direkte Bulk-Fill-

Kompositrestauration sorgfältig mit rotierenden Instrumenten (okklusal) und abrasiven

Scheibchen (approximal) ausgearbeitet und die statische und dynamische Okklusion adjustiert.

Danach wurde mit diamantimprägnierten Silikonpolierern (Dimanto, VOCO GmbH, Cuxhaven) eine

glatte und glänzende Oberfläche der Restauration erzielt. Abbildung 18 zeigt die fertige direkte

Kompositrestauration mit Höckerersatz, welche die ursprüngliche Zahnform mit anatomisch

funktioneller Kaufläche, physiologisch gestaltetem Approximalkontakt und ästhetisch akzeptabler

Erscheinung wiederherstellt. Zum Abschluss wurde mit einem Schaumstoffpellet Fluoridlack

(Bifluorid 12, VOCO GmbH, Cuxhaven) auf die Zähne appliziert.

Abb. 15: Deutlich ist am distalen Kastenboden der Kompositsteg zu sehen, der die vorgespannte Situation fixiert und somit die Matrizenschichtstärke kompensiert und für einen straffen Approximalkontakt sorgt.

Abb. 16: Mit dem zweiten Inkrement aus dem thermoviskosen Bulk-Fill-Komposit VisCalor bulk wird das komplett Restvolumen der Kavität gefüllt.

Abb. 17: Der fehlende distolinguale Höcker ist komplett in Komposit aufgebaut. Es schließt sich die Lichtpolymerisation des Füllungsmaterials für 20 s an.

CASE REPORT

3. Schlussbemerkungen

Die Bedeutung direkter Füllungsmaterialien auf Kompositbasis wird in der Zukunft weiter

zunehmen. Es handelt sich hierbei um wissenschaftlich abgesicherte und durch die Literatur in

ihrer Verlässlichkeit dokumentierte, hochwertige permanente Versorgungen für den kaubelasteten

Seitenzahnbereich [11, 62-68]. Gemäß der neuen S1-Leitlinie der DGZ und der DGZMK zu

Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich aus dem Jahr 2016 (AWMF-Registernummer:

083–028) können diese Restaurationen nach der aktuellen Datenlage zur Versorgung von Klasse-

I- und -II-Kavitäten erfolgreich im Seitenzahnbereich eingesetzt werden [30].

Die Ergebnisse einer umfangreichen Übersichtsarbeit haben gezeigt, dass die jährliche

Verlustquote von Kompositfüllungen im Seitenzahnbereich (2,2%) statistisch nicht

unterschiedlich zu der von Amalgamfüllungen (3,0%) ist [64]. Auch für Defektkonfigurationen

mit Höckerersatz werden direkte Kompositrestaurationen mittlerweile vermehrt eingesetzt und

erweisen sich hier in ausgewählten klinischen Fällen als Alternative zu indirekten Versorgungen

[15, 31-34]. Der zunehmende wirtschaftliche Druck im Gesundheitssystem erfordert für den

Seitenzahnbereich neben den zeitaufwändigen High-End-Restaurationen auch eine einfachere,

schneller zu erbringende und somit kostengünstigere Basisversorgung. Hierfür sind seit einiger

Zeit Bulk-Fill-Komposite mit optimierten Durchhärtungstiefen auf dem Markt, mit denen man in

einer, im Vergleich zur 2 mm-Schichttechnik mit traditionellen Hybridkompositen,

wirtschaftlicheren Prozedur klinisch und ästhetisch akzeptable Seitenzahnfüllungen legen kann

[69, 70]. Neben den normalen Bulk-Fill-Kompositen steht dem Behandlungsteam im Bereich der

plastischen Adhäsivmaterialien mit großer Durchhärtungstiefe nun auch noch eine

Materialvariante mit thermisch gesteuertem Viskositätsverhalten zur Verfügung.

Abb. 18: Endsituation: Fertig ausgearbeitete und hochglanzpolierte Bulk-Fill-Kompositrestauration mit Höckerersatz. Die Funktion und Ästhetik des Zahnes ist wieder hergestellt.

CASE REPORT

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. Jürgen Manhart Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Goethestraße 70 80336 München E-Mail: [email protected] www.manhart.com www.dental.education

Der Autor bietet Fortbildungen und praktische Arbeitskurse im Bereich der ästhetisch-

restaurativen Zahnheilkunde (Komposit, Vollkeramik, Veneers, postendodontische Versorgung,

Zusammenarbeit Zahnarzt und Zahntechniker, ästhetische Behandlungsplanung, Bisshebung im

Abrasionsgebiss) an.

CASE REPORT

Literatur

1. Wolff, D., H.J. Staehle, and C. Frese, Komplexe Zahnaufbauten als Alternative zur Überkronung.

ZWR, 2015. 124(1): p. 30-34.

2. Hickel, R., et al., Direct composite restorations: extended use in anterior and posterior situations.

Clinical Oral Investigations, 2004. 8(2): p. 43-44.

3. Frese, C., D. Wolff, and H. Staehle, Proximal box elevation with resin composite and the dogma

of biological width: clinical r2-technique and critical review. Oper Dent, 2014. 39(1): p. 22-31.

4. Frese, C., D. Wolff, and H.J. Staehle, Die R2-Technik: zweiphasige direkte Kompositrestauration.

Restaurative Versorgung extrem tiefer Kavitäten. Zahnärztliche Mitteilungen, 2014. 104(5): p. 50-

59.

5. Frese, C., D. Wolff, and H.J. Staehle, Komplexe Seitenzahnrestaurationen in der R1- und R2-

Technik. Schwierige Ausgangssituationen und deren Lösung bei direkter Versorgung mit

Kompositmaterialien. DFZ Der Freie Zahnarzt, 2014. 58(12): p. 72-81.

6. Frese, C., et al., Recontouring teeth and closing diastemas with direct composite buildups: a 5-

year follow-up. J Dent, 2013. 41(11): p. 979-85.

7. Roggendorf, M.J., et al., Effect of proximal box elevation with resin composite on marginal quality

of resin composite inlays in vitro. J Dent, 2012. 40(12): p. 1068-73.

8. Manhart, J. and R. Hickel, "Bulk Fill"-Komposite. Neuartige Einsatztechnik von Kompositen im

Seitenzahnbereich. Swiss Dental Journal, 2014. 124(1): p. 19-28.

9. Lynch, C.D., et al., Guidance on posterior resin composites: Academy of Operative Dentistry -

European Section. J Dent, 2014. 42(4): p. 377-83.

10. Staehle, H.J., Minimally invasive restorative treatment. J Adhes Dent, 1999. 1(3): p. 267-84.

11. Heintze, S.D. and V. Rousson, Clinical effectiveness of direct class II restorations - a meta-

analysis. J Adhes Dent, 2012. 14(5): p. 407-31.

12. Staehle, H.J., C. Frese, and D. Wolff, Neue konservierend-restaurative Optionen in der

Gerontostomatologie. Zahnmedizin up2date, 2017. 11(2): p. 127-151.

13. Frese, C. and H.J. Staehle, Wie invasiv ist minimalinvasiv? Management von Einzelzahnlücken

aus konservierender Sicht. DFZ Der Freie Zahnarzt, 2018. 62(3): p. 70-77.

14. Demarco, F.F., et al., Longevity of posterior composite restorations: not only a matter of

materials. Dent Mater, 2012. 28(1): p. 87-101.

15. Scholtanus, J.D. and M. Ozcan, Clinical longevity of extensive direct composite restorations in

amalgam replacement: up to 3.5 years follow-up. J Dent, 2014. 42(11): p. 1404-10.

16. Deliperi, S. and D.N. Bardwell, Direct cuspal-coverage posterior resin composite restorations: A

case report. Oper Dent, 2006. 31(1): p. 143-50.

17. Laegreid, T., et al., Clinical decision making on extensive molar restorations. Oper Dent, 2014.

39(6): p. E231-40.

18. Plotino, G., et al., Fracture resistance of endodontically treated molars restored with extensive

composite resin restorations. J Prosthet Dent, 2008. 99(3): p. 225-32.

19. Denehy, G. and D. Cobb, Impression matrix technique for cusp replacement using direct

composite resin. J Esthet Restor Dent, 2004. 16(4): p. 227-233.

20. Brackett, W.W., et al., Effect of restoration size on the clinical performance of posterior

"packable" resin composites over 18 months. Oper Dent, 2007. 32(3): p. 212-6.

21. Fennis, W.M., et al., Fatigue resistance of teeth restored with cuspal-coverage composite

restorations. Int J Prosthodont, 2004. 17(3): p. 313-7.

22. Segura, A. and R. Riggins, Fracture resistance of four different restorations for cuspal

replacement. J Oral Rehabil, 1999. 26(12): p. 928-31.

23. Macpherson, L.C. and B.G. Smith, Replacement of missing cusps: an in vitro study. J Dent, 1994.

22(2): p. 118-20.

24. Mondelli, R.F., et al., Conservative approach to restore the first molar with extensive destruction:

A 30-month follow-up. Quintessence Int, 2013. 44(6): p. 385-91.

25. Kois, D.E., et al., Evaluation of fracture resistance and failure risks of posterior partial coverage

restorations. J Esthet Restor Dent, 2013. 25(2): p. 110-22.

26. Kantardzic, I., et al., Influence of cavity design preparation on stress values in maxillary

premolar: a finite element analysis. Croat Med J, 2012. 53(6): p. 568-76.

CASE REPORT

27. Xie, K.X., et al., Fracture resistance of root filled premolar teeth restored with direct composite

resin with or without cusp coverage. Int Endod J, 2012. 45(6): p. 524-9.

28. ElAyouti, A., et al., Influence of cusp coverage on the fracture resistance of premolars with

endodontic access cavities. Int Endod J, 2011. 44(6): p. 543-9.

29. Kuijs, R.H., et al., A randomized clinical trial of cusp-replacing resin composite restorations:

efficiency and short-term effectiveness. Int J Prosthodont, 2006. 19(4): p. 349-54.

30. Federlin, M., et al., Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich. S1-Handlungsempfehlung

(Langversion). AWMF-Registernummer: 083–028; Stand: Oktober 2016; gültig bis: Oktober

2021. Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 2017. 72(1): p. 75-82.

31. Laegreid, T., N.R. Gjerdet, and A.K. Johansson, Extensive composite molar restorations: 3 years

clinical evaluation. Acta Odontol Scand, 2012. 70(4): p. 344-52.

32. Deliperi, S. and D.N. Bardwell, Clinical evaluation of direct cuspal coverage with posterior

composite resin restorations. J Esthet Restor Dent, 2006. 18(5): p. 256-265.

33. Opdam, N.J., et al., Seven-year clinical evaluation of painful cracked teeth restored with a direct

composite restoration. J Endod, 2008. 34(7): p. 808-11.

34. Fennis, W.M., et al., Randomized control trial of composite cuspal restorations: five-year results.

J Dent Res, 2014. 93(1): p. 36-41.

35. Ilie, N. and B. Stawarczyk, Bulk-Fill-Komposite: neue Entwicklungen oder doch herkömmliche

Komposite? ZMK, 2014. 30(3): p. 90-97.

36. Tauböck, T.T., Bulk-Fill-Komposite. Wird die Füllungstherapie einfacher, schneller und

erfolgreicher? teamwork J Cont Dent Educ, 2013. 16(4): p. 318-323.

37. Ferracane, J.L. and E.H. Greener, The effect of resin formulation on the degree of conversion and

mechanical properties of dental restorative resins. J Biomed Mater Res, 1986. 20(1): p. 121-31.

38. Caughman, W.F., et al., Correlation of cytotoxicity, filler loading and curing time of dental

composites. Biomaterials, 1991. 12(8): p. 737-40.

39. Margeas, R., New Bulk-Fill Material Simplifies Restorations to One Step. Inside Dentistry, 2014.

10(10): p. 86-90.

40. Manhart, J., Muss es immer Kaviar sein? – Die Frage nach dem Aufwand für Komposite im

Seitenzahnbereich. ZMK, 2011. 27(Sonderausgabe März 2011): p. 10-15.

41. Margeas, R.C., Bulk-Fill Materials: Simplify Restorations, Reduce Chairtime. Compend Contin

Educ Dent, 2015. 36(1): p. e1-e4.

42. Burtscher, P., Von geschichteten Inkrementen zur Vier-Millimeter-Bulk-Fill-Technik –

Anforderungen an Komposit und Lichthärtung. DZW Die Zahnarzt Woche, 2011. Ausgabe

39/2011(39): p. 6-8.

43. Czasch, P. and N. Ilie, In vitro comparison of mechanical properties and degree of cure of bulk fill

composites. Clin Oral Investig, 2013. 17(1): p. 227-235.

44. Finan, L., et al., The influence of irradiation potential on the degree of conversion and mechanical

properties of two bulk-fill flowable RBC base materials. Dent Mater, 2013. 29(8): p. 906-12.

45. Manhart, J., Neues Konzept zum Ersatz von Dentin in der kompositbasierten

Seitenzahnversorgung. ZWR Das Deutsche Zahnärzteblatt, 2010. 119(3): p. 118-125.

46. Fleming, G.J., et al., The potential of a resin-composite to be cured to a 4mm depth. Dental

Materials, 2008. 24(4): p. 522-529.

47. Ilie, N., A. Kessler, and J. Durner, Influence of various irradiation processes on the mechanical

properties and polymerisation kinetics of bulk-fill resin based composites. J Dent, 2013. 41(8): p.

695-702.

48. Ferracane, J., G. Alex, and R. Margeas, Question: Are Bulk-Fill Composites a Good Idea? Inside

Dentistry, 2014. 10(10): p. 42-44.

49. Hickel, R., Neueste Komposite - viele Behauptungen. BZB Bayerisches Zahnärzteblatt, 2012.

49(9): p. 50-53.

50. Ilie, N., S. Bucuta, and M. Draenert, Bulk-fill resin-based composites: an in vitro assessment of

their mechanical performance. Oper Dent, 2013. 38(6): p. 618-25.

51. Condon, J.R. and J.L. Ferracane, Evaluation of composite wear with a new multi-mode oral wear

simulator. Dent Mater, 1996. 12(4): p. 218-26.

52. Condon, J.R. and J.L. Ferracane, In vitro wear of composite with varied cure, filler level, and filler

CASE REPORT

treatment. Journal of Dental Research, 1997. 76(7): p. 1405-1411.

53. Poggio, C., et al., Surface roughness of flowable resin composites eroded by acidic and alcoholic

drinks. J Conserv Dent, 2012. 15(2): p. 137-40.

54. de Goes, M.F., M.S. Shinohara, and M.S. Freitas, Performance of a new one-step multi-mode

adhesive on etched vs non-etched enamel on bond strength and interfacial morphology. J Adhes

Dent, 2014. 16(3): p. 243-50.

55. Hanabusa, M., et al., Bonding effectiveness of a new 'multi-mode' adhesive to enamel and dentine.

J Dent, 2012. 40(6): p. 475-84.

56. McLean, D.E., et al., Enamel Bond Strength of New Universal Adhesive Bonding Agents. Oper

Dent, 2015. 40(4): p. 410-7.

57. Takamizawa, T., et al., Influence of different etching modes on bond strength and fatigue strength

to dentin using universal adhesive systems. Dent Mater, 2016. 32(2): p. e9-21.

58. Wagner, A., et al., Bonding performance of universal adhesives in different etching modes. J Dent,

2014. 42(7): p. 800-7.

59. Lenzi, T.L., et al., Bonding Performance of a Multimode Adhesive to Artificially-induced Caries-

affected Primary Dentin. J Adhes Dent, 2015. 17(2): p. 125-31.

60. Loguercio, A.D., et al., A new universal simplified adhesive: 36-Month randomized double-blind

clinical trial. J Dent, 2015. 43(9): p. 1083-92.

61. Munoz, M.A., et al., In vitro longevity of bonding properties of universal adhesives to dentin.

Oper Dent, 2015. 40(3): p. 282-92.

62. Da Rosa Rodolpho, P.A., et al., 22-Year clinical evaluation of the performance of two posterior

composites with different filler characteristics. Dent Mater, 2011. 27(10): p. 955-63.

63. van de Sande, F.H., et al., 18-year survival of posterior composite resin restorations with and

without glass ionomer cement as base. Dent Mater, 2015. 31(6): p. 669-75.

64. Manhart, J., et al., Review of the clinical survival of direct and indirect restorations in posterior

teeth of the permanent dentition. Oper Dent, 2004. 29(5): p. 481-508.

65. Opdam, N.J., et al., Longevity of posterior composite restorations: a systematic review and meta-

analysis. J Dent Res, 2014. 93(10): p. 943-9.

66. Opdam, N.J., et al., 12-year survival of composite vs. amalgam restorations. J Dent Res, 2010.

89(10): p. 1063-7.

67. Pallesen, U. and J.W. van Dijken, A randomized controlled 30 years follow up of three

conventional resin composites in Class II restorations. Dent Mater, 2015. 31(10): p. 1232-44.

68. Pallesen, U. and J.W. van Dijken, A randomized controlled 27 years follow up of three resin

composites in Class II restorations. J Dent, 2015. 43(12): p. 1547-58.

69. Manhart, J., H.Y. Chen, and R. Hickel, Three-year results of a randomized controlled clinical trial

of the posterior composite QuiXfil in class I and II cavities. Clin Oral Investig, 2009. 13(3): p.

301-7.

70. Burke, F.J., et al., The current status of materials for posterior composite restorations: the advent

of low shrink. Dent Update, 2009. 36(7): p. 401-402.