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Audio Physic: Avantera

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Lautsprecher: Avantera von Audio Physic

Mit derselben Präzision, mit der Schwei-zer ihre Uhren bauen, fertigt der deutscheHersteller Audio Physic in der Referenz-Linieseine Lautsprecher. Zwischen dem Einstiegs-modell Virgo und dem Platzhirsch Cardeashat Chefentwickler Manfred Diestertich denAvantera angesiedelt, den Nachfolger der er-folgreichen Avanti.

Über die Verarbeitungsqualität von AudioPhysic zu diskutieren, hieße Eulen nachAthen zu tragen. Die Gehäuse sind gewohntmakellos und eine Hand über den Korpusgleiten zu lassen, lässt fast schon Glücksge-fühle aufkommen. Abgesehen davon ist dasDesign äußerst ansprechend. Die Front ist re-lativ schmal, hinten mündet die Form des Ge-häuses in einer Rundung. Um eine höhereStandfestigkeit zu erreichen, werden unterdem Gehäuseboden vorne und hinten Quer-streben aus Aluminium montiert, die an ihrenkreisrunden Enden justierbare Spikes aufneh-men. Die Gesamterscheinung wirkt trotz derHöhe von immerhin 1,15 Metern edel undrecht filigran. In einer Zeit, in der wohnlichesAmbiente wieder einen hohen Stellenwert be-kommen hat, entspricht der Avantera diesenBedürfnissen voll und ganz. Er hat einen eige-nen Kunst-Objektcharakter mit einem ausmeiner Sicht hohen Akzeptanzfaktor.

Doch weiß der Avantera nicht nur durch

seine Optik zu überzeugen. Auch aus techni-scher Sicht hat er einiges zu bieten. Alle imAvantera eingesetzten Chassis sind Eigen-entwicklungen von Manfred Diestertich, derden leichten und äußerst stabilen, "klingelfrei-en" Metallmembranen beste Klangeigen-schaften zuschreibt. Zuerst ist da der Konus-hochtöner HHCT II zu nennen, der sich imAufbau wesentlich von einer Kalotte unter-scheidet. Insbesondere im Hinblick aufFeinauflösung soll hier ein Maßstab gesetztwerden - getreu dem Firmenmotto: no loss offine detail.

So verwundert es nicht, dass auch diebeiden Mitteltonchassis (HHCM), die wie derHHCTII in einer eigenen Kammer sitzen, Ko-nuskonstruktionen sind. Ebenso wie derTweeter haben sie eine entkoppelnde Doppel-korb-Konstruktion aus Kunststoff (innen) undMetall (außen). Sie unterscheiden sich aller-dings dadurch, dass das untere von ihneneine doppelt gewickelte Schwingspule hat,was eine etwas veränderte Filterwirkung zurFolge hat. Die feststehenden Metall-Phase-plugs bei den Mitteltönern sollen die Wärme-abfuhr optimieren und Komprimierungseffektevermeiden.

Auf die gleiche Technik greift man in Bri-lon bei den Tieftönern zurück. IdentischeChassis für denselben Arbeitsbereich einzu-setzen, hat den Vorteil, dass die Membranflä-che vergrößert wird und sich der Hub in Gren-zen hält. So arbeiten diese vier Chassis selbstbei höchster Belastung wesentlich akkurater.Manfred Diestertich beschäftigt sich seit vie-

Der Reiz des Besonderen

von Robert Schmitz-Niehaus

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len Jahren intensiv mit Resonanzbedämpfungund gilt auf diesem Gebiet sicherlich weit überDeutschland hinaus als ein anerkannter Ex-perte. Insofern liegt es nahe, dass er beijedem Konstruktionsdetail der Resonanz-unterdrückung zugunsten eines besserenKlangs große Aufmerksamkeit schenkt. Des-halb sind alle Chassis mit Neopren-Dübelnbefestigt. Der Hochtöner wird nochmals spe-ziell entkoppelt. Zwischen rückwärtiger An-schlussplatte mit den Polklemmen und Bo-xengehäuse übernimmt diese Aufgabe dieVCT(Vibration Control Terminal) -Technik so-wie zusätzliche Vibrationsdämpfer bei denWBT-Buchsen.

HörerlebnisIn den letzten Monaten habe ich mich

mehr als nur intensiv mit dem Avantera aus-einandergesetzt. Das hieß auch, hart an mirund ihm zu arbeiten. Denn selten zuvor habeich den Wunsch gehabt, einen Lautsprecherin dieser Preisklasse noch viel länger in mei-nem Hörraum zu haben. Einräumen muss ich,dass mir mein Kollege MK bei unserem letz-ten Treffen Wandler in dieser Liga vorgestellthat, die allesamt ein hohes Niveau erreichen,allerdings mit ganz unterschiedlichen Klang-abstimmungen, was mich ebenso erstauntwie überrascht hat. Hier ist nämlich inzwi-schen ein Qualitätsniveau erreicht worden,das noch vor einer Dekade einer anderenPreisliga vorbehalten war.

Ich habe mich natürlich gefragt, worandas wohl liegen könnte? Ich habe tief in mirden Reiz verspürt, das letzte Quäntchen raus-holen zu müssen. Das ist für mich, rückbli-ckend betrachtet, das höchste Lob, was icheinem Lautsprecher aussprechen kann. An-sonsten sind sie eben so la'la (zurück in die

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Wolfgang Amadeus Mozart - ViolinkonzerteNr. 4 D-Dur KV 218 Nr. 5 A-Dur KV 219DG/Audiophile LP (180 g)Klang und Pressung erstklassigDie Konzerte in D-Dur KV 218 und in A-DurKV 219 sind im Jahre 1775 entstanden. Mo-zart war damals neunzehn Jahre alt undKonzertmeister an der fürstlich-erzbischöfli-chen Hofkapelle seiner Heimatstadt Salz-burg. Das Gefällige und Liedhafte formt denmelodischen Stil. Konventionelle Töne sindunüberhörbar. Speakers Corner hat die LPneu aufgelegt und klangtechnisch erstklassigproduziert.

Giora FeidmanThe Dance of Joy, Pianissimo 0908/CDGiora Feidman hat eine unverwechselbareArt eine Klarinette zu spielen und ist dabeiunvorstellbar virtuos. Diese CD ist einfachumwerfend. Jedes seiner Lieder sprüht nurso vor Lebensfreude und reißt den Hörer mit.Die Begleitmusiker stehen in der Leistungnicht nach.

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Verpackungskiste und an den Hersteller) oderdurchaus gut und empfehlenswert oder aberoh'la'la. Da muss ich dann tief durchatmen,dann lerne ich wieder einmal dazu und dasempfinde ich als ebenso wichtig wie wohltu-end. Denn Stillstand ist Rückschritt, weil sichalles um einen herum ständig weiter entwi-ckelt. Beim Avantera verhält es sich ebenso.Insgeheim habe ich das Gefühl, dass er michwährend der hörtechnischen Liason ab undzu mal locker rechts überholt hat.

Tja, nun sitze ich da, habe - ich sucheVergleiche im Automobilbau - einen ausge-wachsenen Sportwagen mit ansatzweisemLimousinencharakter vor mir stehen. Ich gebeGas, indem ich den Volumenregler aufdrehe.Und unversehens merke ich, wie Leistung inKlang umgesetzt wird. Dann muss ich mir nunkonsequenterweise Gedanken machen umReifen und Felgen. Wie positioniere ich dieseBoxen richtig? Welche Aufstellungsabständeim Raum sind die besten? Die sichere Stra-ßenlage ist hier das stabile Tieftonfundament;ohne das geht bei mir in der Wiedergabe nix.

Auf mich kommt nun das Problem derPartnersuche zu. Und da gibt es doch erfreuli-cherweise viel Licht am Horizont. Diese Laut-sprecher kommen mit relativ vielen Verstär-kern klar. Eine gewisse Leistungsreserve istbei einem Wirkungsgrad von 89 dB nicht vonNachteil. In diesem Fall danke ich ausdrück-lich Ingo Hansen von Phonosohpie, der mirfür die Hörphase leihweise mit einer hausei-genen Kette unter die Arme griff. Die Konstel-lation Audio Physic und Phonosophie habeich in der Vergangenheit schon mehrfach ge-hört, und ich verbinde damit äußerst ange-

muster

Der Avantera ist ein erwachsener Standlautsprechermit seitlich angeordneten Bässen. Deshalb ist dieFront relativ schmal.

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Achse trifft sich also deutlich hinter meinemSitzplatz. Eine stärkere Anwinklung geht mirzu stark auf Kosten der horizontalen Abbil-dungsbreite und kann je nach Raum bei derWiedergabe abhängig von der angeschlosse-nen Elektronik eventuell sogar zu leicht har-schen Spitzen im Hochton führen. Der Avan-tera ist halt ein Präzisionsinstrument,ansonsten würden sich solche Feinheitennicht herausschälen. Ich muss in meinemHörraum glücklicherweise keine Kompromis-se eingehen, kann ihn weitgehend so aufstel-len, wie ich es mag. Die Entfernung zur Rück-wand ist sehr variabel: Je näher, destoweniger Auflösung, zeigt sich bei den einzel-nen Versuchen. Der Avantera atmet ab 50 cmauf und ab 90 cm so richtig durch. Von denSeitenwänden ist er dabei nicht weiter alseinen Meter entfernt.

Die Abstimmung ist so, dass der klarenKonturierung der Vorzug gegenüber aufge-setzter Fülle gegeben wird, was aber nichtsgemein hat mit der Abstimmung alter Modellenoch zu Zeiten Joachim Gerhards. Eine mirdamals zu kühle Analytik ist unter NachfolgerManfred Diestertich einer ebenbürtigen Fein-auflösung, jedoch mit deutlich sanfteremKlang gewichen. In meinem recht großen,hohe Basspegel verarbeitenden Raum sindMännerstimmen glaubhaft, kleine und großeOrchester überzeugen ebenfalls.

Gewiss ist es nicht jedermanns Sache,hörend zu beurteilen, wie gelungen der Über-gang von einem Chassis auf ein anderes undwie gut die Weiche ist. Nach einiger Erfah-rung mit Drei-Wege-Lautsprechern halte ichden Avantera in dieser Hinsicht für einen ge-lungenen Wurf. Die Übergangszonen im Fre-quenzbereich sind akustisch unauffällig. Hörtman Schallplatten, die in dieser Hinsicht hohe

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Mstislav Rostropovich - VioloncelloSviatoslav Richter - KlavierPhilips/Audiophile Doppel-LP (180 g) Klang und Pressung erstklassigDie russischen Klassikinterpreten SviatoslavRichter und Mstislav Rostropovich waren zuLebzeiten schon Legenden. Gefragt warensie als Solisten ebenso wie als Ensemble-spieler. Ihr technisches Spiel ist perfekt undträgt dennoch ungemein viel Herz in sich.Beethovens Kompositionen gewinnen da-durch ungemein. Die Doppel-LP ist musika-lisch wie klangtechnisch ein ganz heißerTipp.

nehme Hörerinnerungen - geht sicherlichauch anders, auch anders gut - keine Frage.

In dieser Produktkonstellation geht es mirvorrangig um Dynamik, Homogenität, Luftig-keit und sinnlichen Kitzel. Also um alles das,was sich ein gestandener High-Ender vonHerzen wünscht. Wenn diese Wünsche erfülltwerden, ist das ein besonderer, ein unwahr-scheinlicher Reiz. Genau den verspüre ichbeim Fahren gewisser Autos.

So ein Wandler wie der Avantera erforderteinen respektvollen Umgang. Der Zwischen-abstand von beiden Boxen liegt bei etwasüber 2,50 Metern bei relativ stark angewinkel-ter Stellung auf die Hörposition. Von dort aus(fast drei Meter) sehe ich noch etwa die Hälfteder Innenseiten. Die gedachte verlängerte

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Anforderungen stellen, kann man schwerlichein Lob unterdrücken. Die Chorgruppen ste-hen im Raum, die Luft und die akustischenVerhältnisse sind greifbar. Männliche Stim-men halten eine ausgewogene Balance zwi-schen Brust und Kehle, die Standorte der ein-zelnen Sänger sind spielend auszumachen.Höre ich Violinkonzerte von Mozart ("Violin-konzerte Nr. 4 D-Dur, Nr. 5 A-Dur"; DG), binich angetan von der gut artikulierten und aus-gewogenen Wiedergabe. Das hohe Auflö-sungsvermögen verbindet sich überdies miteiner exzellenten Räumlichkeit. Die Violinkon-zerte stammen noch aus den Salzburger Jah-ren und zählen zur galanten Epoche in Mo-zarts Leben. Das ist ganz und gar der heitereMozart. Kritiker sprechen auch vom "Raffaelder Musik". In jenen Jahren hat er die reinevollendete Schönheit hervorgehoben.

Feine Timbrierungen eines Cembalos ar-beitet der Avantera sauber heraus, ohne sieabzuschwächen. Besonders kritisch ist einCello ("Beethoven Sonaten für Klavier undCello", Rostropovich/Richter, Philips 2920.Das ist eine Zusammenstellung aller Beetho-ven Sonaten für Klavier und Cello, eingespieltvon zwei der bedeutendsten Interpreten des20. Jahrhunderts. Die beiden Sonaten Op. 5

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Neben normalen Spikes sind auch SSC-Füße erhältlich,die klanglich unbedingt zu empfehlen sind. Damit es gutaussieht, gibt es Abdeckkappen.

(1796) in F-Dur und g-Moll entstanden zurAufführung am Hofe des WidmungsträgersKönig Friedrich Wilhelm II. von Preußen.Beethoven selbst ein virtuoser Spieler spielteden Klavierpart). Ihm kann schnell Ausdrucks-kraft entzogen werden, das Typische des In-struments tritt dann zurück. Hört man dieBeethoven-Sonate ganz entspannt und weißum die Qualitäten eines Cellos, muss manehrlich zugeben, dass alle Details da sind.Das hat nichts von einer nur bespanntenHolzkiste. Das hohe Maß an Differenzierunglässt sich auch mit Giora Feidmans Klarinette("The Dance of Joy"; Pianissimo PM 0908)und van Morrisons Stimme prüfen. Ich denke,das ist ein Verdienst vom Konushochtöner,der schnell und präzise einen wirklich gutenJob verrichtet. Höhen und Mitten laufen ein-fach glatt und unspektakulär geschmeidig ineinander über.

Auch im Bass zeigt sich der Avantera sou-verän. Es klingt homogen, straff und dyna-misch. Ein Schlagzeug fliegt dem Hörer beihöheren Lautstärken regelrecht um die Ohren

und der Druck ist nicht nur auf den Ohren,sondern am ganzen Körper zu spüren: DieserLautsprecher macht selbst bei Volllast keineZicken.

Fazit: Am Ende dieser Beschreibungkann ich nur meine eigene Entscheidung fäl-len, die höchst subjektiv und durch meine per-sönlichen Präferenzen geprägt ist. Ich magräumliche Abbildung, Definition, Dynamik,Klangfarben und so manches Mal höre ichauch gerne richtig laut: All das schüttelt derAvantera lässig aus dem Ärmel und wirkt da-bei völlig ungestresst: eben wie ein Siegertyp.

RSN

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Das Produkt:Avantera; 3-Wege LautsprecherEmpfohlene Verstärkerleistung: 40-250 W, Impedanz: 4 OhmFrequenzgang: 28 Hz - 40 kHzTrennwerte: 150 Hz und 2,8 kHzWirkungsgrad: 89 dBMaße: (HxBxT): 1150 x 240 x 420 mmGrundfläche(BxT) 370 x 500 mmGewicht: 40 kgHersteller: Audio Physic GmbHAlmerfeldweg 38, 59929 BrilonTel.: +49 (0)2961 - 961 70, Fax: +49 (0)2961 - 516 40E-Mail: info@audiophysic.deInternet: www.audiophysic.de