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Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf Direktor: Prof. Dr. med. G. Richard Hornhautsensibilitätsveränderung nach topischer Applikation von Dorzolamid, Apraclonidin und Metipranolol Eine vergleichende Studie Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin dem Fachbereich Medizin der Universität Hamburg vorgelegt von Arne-Sven Mammen aus Hamburg Hamburg 2001

Hornhautsensibilitätsveränderung nach topischer ...ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2001/982/pdf/dissertation.pdf · In einer Veröffentlichung von 1986 wiesen Wistrand et al

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Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde

des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf

Direktor: Prof. Dr. med. G. Richard

Hornhautsensibilitätsveränderung nach topischer Applikation von Dorzolamid,

Apraclonidin und Metipranolol Eine vergleichende Studie

Dissertation

zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin

dem Fachbereich Medizin der Universität Hamburg

vorgelegt von

Arne-Sven Mammen

aus Hamburg

Hamburg 2001

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Angenommen von dem Fachbereich Medizin der Universität Hamburg am: 02. April 2002 Gedruckt mit Genehmigung des Fachbereichs Medizin der Universität Hamburg Dekan: Prof. Dr. C. Wagener Referent: Priv. Doz. Dr. M. Kohlhaas Korreferent: Prof. Dr. G. Richard

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Inhalt 1. Einleitung ........................................................................ 1 2. Grundlagen 2.1. Anatomie des Auges ..................................................... 4

2.2. Hornhaut

2.2.1. Anatomie .................................................................... 6

2.2.2. Histologie ................................................................... 7

2.2.3. Funktionen der Hornhaut ........................................... 10

2.2.4. Hornhautstoffwechsel und Nutrition ........................... 10

2.2.5. Physiologie der Hornhaut ........................................... 11

2.2.6. Die Hornhaut im optischen System ............................ 12

2.2.7. Sensible Innervation der Hornhaut ............................. 14

2.2.8. Reinnervation der Hornhaut ....................................... 16

2.2.9. Normale Hornhautsensibilität unter Einfluß

verschiedener Krankheiten ........................................ 17

2.2.10. Die Hornhautsensibilität und ihre Bedeutung ............. 18

2.2.11. Das Hornhautendothel ............................................... 19

2.3. Messung der Hornhautsensibilität

2.3.1. Geschichtliche Entwicklung

2.3.1.1. Frühe Versuche ...................................................... 21

2.3.1.2. Neuere Versuche technischer Lösungen ................ 21

2.3.1.3. Nutzung moderner Technologien ............................ 22

2.3.2. Das elektronisch-optische Handästhesiometer

nach Draeger ............................................................. 23

I

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3. Material und Methoden 3.1. Material

3.1.1. Probanden ................................................................ 27

3.1.2. Untersuchte Medikamente / Präparate

3.1.2.1. Kontrollpräparate ................................................... 29

3.1.2.2. Untersuchte Antiglaukomatosa ............................... 29

3.2. Methode ....................................................................... 32

3.3. Statistische Auswertung ................................................ 34

4. Ergebnisse 4.1. Ergebnisse der Kontrollpräparate .................................. 35

4.2. Ergebnisse Dorzolamid ................................................. 37

4.3. Ergebnisse Apraclonidin ................................................ 38

4.4. Ergebnisse Metipranolol ................................................ 39

5. Diskussion 5.1. Diskussion der Meßmethode ......................................... 40

5.2. Diskussion der Meßergebnisse ...................................... 41

5.3. Schlußfolgerung ............................................................ 45

6. Zusammenfassung ......................................................... 48

7. Literatur ........................................................................... 50

8. Lebenslauf .................................................................... 58

9. Danksagung ................................................................... 59

II

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1. Einleitung

Von lokal zur Augeninnendrucksenkung verabreichten

Betarezeptorenblockern ist seit längerem bekannt, daß sie eine

vorübergehende lokalanästhetische Wirkung auf die Hornhaut haben. Diese

ist je nach Substanz unterschiedlich stark ausgeprägt. Höh, Draeger et al.

haben dies in mehreren Studien gezeigt [2, 17, 19, 27, 29, 73].

Seit August 1995 ist in Deutschland das mittlerweile zu einem

Standardpräparat in der Glaukomtherapie gewordene Antiglaukomatosum

Dorzolamid unter dem Handelsnamen Trusopt erhältlich. Mit diesem

Wirkstoff ist ein Karboanhydrase-II-Hemmstoff lokal einsetzbar [3, 8, 15, 48,

50, 52, 53]. Das Acetazolamid, bekannt als Diamox, muß systemisch in

relativ hoher Dosierung gegeben werden, um lokal eine ausreichend hohe

Wirkstoffkonzentration zu erreichen, damit es augeninnendrucksenkend

wirksam ist. Allerdings treten oft erhebliche Nebenwirkungen auf wie z.B.

Parästhesien, gastrointestinale Beschwerden, Unwohlsein,

Elektrolytverschiebungen, Beeinflussung des Säure-Basen-Haushaltes,

Nierensteinbildung sowie Blutbildungsstörungen aller Zellinien [52]. Die

Ursache solch ausgeprägter Nebenwirkungen ist darin begründet, daß die

Karboanhydrase ubiquitär im Körper vorkommt. Lokal gegeben senkt

Acetazolamid den IOD nicht, da es aufgrund seiner starken Hydrophilie

praktisch nicht ins Auge penetriert.

Dies ist beim Dorzolamid anders, da es durch seine molekulare Struktur,

die einen Thienothiopyranring und weitere CH3-Gruppen beinhaltet,

fettlöslicher ist. Durch diesen Ampholytcharakter penetriert es gut durch die

Hornhaut und gelangt schnell an seinen Wirkort [15, 52].

Der augeninnendrucksenkende Wirkmechanismus beruht auf einer

spezifischen Hemmung der Karboanhydrase-II am Ziliarkörperepithel,

wodurch die Kammerwasserproduktion gedrosselt wird. Das vegetative

Nervensystem wird durch diesen Wirkungsmechanismus nicht beeinflußt, was

in der Glaukombehandlung weitere Vorteile bringt [15, 52].

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In einer Veröffentlichung von 1986 wiesen Wistrand et al. die

hauptsächlich für die Kammerwasserbildung verantwortliche Karboanhydrase-

II auch am Hornhautendothel nach. Dort ist sie verantwortlich für den

Flüssigkeitsaustausch, der dazu beiträgt, daß die Hornhaut dehydriert wird

und klar bleibt [74].

Dorzolamid erreicht lokal gegeben auch am Hornhautendothel eine hohe

Konzentration. Hierdurch wird nun die dort ebenfalls vorkommende

Karboanhydrase-II gehemmt, wodurch es durchaus zu einer Quellung der

Hornhaut kommen kann, z.B. bei Patienten mit irido-corneo-endothelialem

Syndrom oder Cornea guttata [15, 50, 52].

Die wesentlichen Nebenwirkungen von Dorzolamid sind Augenbrennen

und -stechen, Verschwommensehen, Fremdkörpergefühl, Jucken, Rötung,

Tränenlaufen, bitterer Geschmack und selten Kopfschmerzen.

Ebenfalls seit 1995 ist in Deutschland das Antiglaukomatosum

Apraclonidin unter dem Handelsnamen Iopidine erhältlich, nachdem es in

den USA schon 1987 zugelassen wurde [58]. Mit diesem Wirkstoff ist jetzt ein

Alpha-2-Adrenozeptor-Agonist lokal einsetzbar, der aufgrund seiner

Eigenschaften nach systemischer Absorption nicht mehr die Blut-Hirn-

Schranke passiert. Die Muttersubstanz Clonidin, auch bekannt als

Catapresan, kann ebenfalls lokal appliziert werden, um den

Augeninnendruck zu senken. Durch systemische Absorption treten aber

aufgrund der starken Lipophilie des Clonidin erhebliche unerwünschte

Wirkungen auf wie z.B. Sedierung, Müdigkeit, Benommenheit, Blutdruckabfall,

Obstipation und Mundtrockenheit, da es sehr gut ZNS-gängig ist und dort

postsynaptische Alpha-2-Adrenozeptoren an einer zentralen Umschaltstelle

des Barorezeptorreflexes erregt. Der Vagustonus wird somit gesteigert, der

Sympathikustonus nimmt ab [47, 51, 58, 69, 75].

Durch Substituieren einer Aminogruppe in Parastellung am Benzolring

des Clonidin entsteht das Apraclonidin. Diese Aminogruppe ist bei

physiologischem pH-Wert stark polar geladen und damit hydrophiler, wodurch

das Präparat die Blut-Hirn-Schranke nicht mehr passieren kann [51, 69].

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Der augeninnendrucksenkende Mechanismus beruht auf einer Senkung

der Kammerwasserproduktion im Ziliarkörperepithel. Durch Erregung

peripherer präsynaptischer Alpha-2-Adrenozeptoren im Ziliarkörper wird die

Noradrenalinausschüttung gesenkt, wodurch postsynaptisch die cAMP-

Bildung gesenkt wird. Das cAMP aber ist für die Kammerwasserbildung

verantwortlich [51, 58, 69].

Die wesentlichen Nebenwirkungen von Apraclonidin sind

Bindehautbleichung aufgrund der alpha-1-adrenerg bedingten

Gefäßkonstriktion, allergische Reaktionen, Juckreiz, Unbehagen,

Verschwommensehen, Fremdkörpergefühl und Mundtrockenheit [51, 68, 75].

Das Ziel dieser Untersuchung ist es nun, festzustellen, ob Dorzolamid

und Apraclonidin auch einen Einfluß auf die Hornhautnerven und damit auf die

Hornhautsensibilität haben. Daneben wurde ebenfalls das Antiglaukomatosum

Metipranolol (Betamann 0,3%) untersucht. Die Kontrollgruppen erhielten

physiologische Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) bzw. Oxybuprocain (Novesine

0,4%).

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2. Grundlagen 2.1. Anatomie des Auges

Der kugelförmige Augapfel (Bulbus oculi) ist in die knöcherne

Augenhöhle (Orbita) eingebettet, welche hauptsächlich durch weiches

Orbitafettgewebe ausgekleidet wird. Der Bulbus ist von einer festen

Bindegewebshülle (Sklera) eingekleidet, welche vorn in die klare,

durchsichtige Hornhaut (Cornea) übergeht. Am hinteren Pol bildet die Sklera

eine Austrittsöffnung für den Sehnerven und die Blutgefäße (Lamina cribrosa).

Der Sklera liegen zur Mitte des Bulbus hin die Aderhaut (Chorioidea), das

Pigmentepithel und schließlich die Netzhaut (Retina) an. Den größten Anteil

am hinteren Augenabschnitt bildet der gallertartige Glaskörper (Corpus

vitreum).

Abb. 1: Schnitt durch den Augapfel [54]

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Die Netzhaut ist ontogenetisch dem Gehirn zuzurechnen. Sie ist die

bildaufnehmende Struktur. Hornhaut und Linse sind lichtbrechende Medien

und werden als bildentwerfende Strukturen bezeichnet.

Das Auge wird in einen vorderen und einen hinteren Augenabschnitt

unterteilt. Zum vorderen Augenabschnitt gehören Hornhaut, vordere Kammer,

Regenbogenhaut (Iris), hintere Kammer und Linse, welche mit ihrer Rückseite

die Grenze zum hinteren Augenabschnitt bildet.

Die Linse ist normalerweise glasklar und besitzt keine Nerven oder

Blutgefäße, sondern wird vom Kammerwasser durch Diffusion ernährt. Sie

besteht aus Linsenkapsel, Linsenepithel und Linsenfasern.

Der Linsenkern wird aus kernlosen Linsenfasern gebildet. Die Rinde

(Cortex) aus Linsenepithel umgibt den Kern. Die äußere Schicht der Linse

bildet die Kapsel aus Glycoproteinen. Durch die sogenannten Zonulafasern ist

die Linse am Ziliarkörper (Corpus ciliare) aufgehängt. Sie befindet sich damit

zwischen der die Pupille bildenden Iris und dem Glaskörper.

Der Linse als Teil des optischen Systems kommt die Aufgabe der

Akkommodation zu. Diese wird möglich durch die Elastizität der Linse und den

Musculus ciliaris, welcher zirkulär um die Linsenfasern im Ziliarkörper verläuft.

Durch Anspannung desselben erschlaffen die Zonulafasern, sodaß die Linse

sich ihrer Elastizität folgend stärker krümmt. Dadurch steigt ihre Brechkraft.

Im Alter nimmt die Elastizität der Linse immer mehr ab, sodaß die

Akkommodationsbreite der Linse immer kleiner wird. Auch können sich

verschiedene angeborene oder auch erworbene Arten der Linsentrübung

entwickeln: Grauer Star (Cataract).

Im vorderen Augenabschnitt unterscheidet man eine vordere und eine

hintere Kammer. Die vordere Kammer liegt zwischen Hornhauthinterfläche

und Iris- bzw. Linsenvorderfläche. Seitlich wird sie vom Kammerwinkel

begrenzt. Die wesentlich kleinere hintere Kammer wird von der

Irishinterfläche, dem Sulcus ciliaris, den Ziliarfortsätzen und der

Linsenvorderfläche begrenzt.

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Das in Vorder- und Hinterkammer befindliche Kammerwasser wird im Epithel

des Ziliarkörpers gebildet und ist in seiner Zusammensetzung dem Blutplasma

ähnlich. Allerdings sind Laktat- und Pyruvatspiegel drei- bis viermal, der

Ascorbinsäurespiegel ca. 75mal höher als im Blutplasma. Es ernährt Hornhaut

und Linse. Das Kammerwasser fließt von der Hinterkammer durch die

Pupillarebene in die Vorderkammer und von dort größtenteils über das

Trabekelwerk in den Schlemm´schen Kanal ab. Nur ein kleiner Anteil verläßt das

Auge über den uveoskleralen Abfluß [24, 59].

2.2. Hornhaut 2.2.1. Anatomie

Die Hornhaut besteht zu 80% aus Wasser und ist maßgeblich am

Bildaufbau durch das optische System beteiligt. Sie ist normalerweise

gänzlich frei von Blutgefäßen und wölbt sich kuppelförmig über der Iris und

der Vorderkammer vor [24, 26, 34].

Die Vorderfläche der Cornea wird nur durch einen dünnen Film aus

Tränenflüssigkeit benetzt und dadurch vor äußeren Einflüssen geschützt. Ihre

Hinterfläche grenzt direkt an das Kammerwasser in der Vorderkammer, von

wo sie auch mit Nährstoffen versorgt wird. Beim Erwachsenen hat die

Hornhaut einen Durchmesser von etwa 10-13mm, wobei der horizontale

Durchmesser um ca. 1mm größer ist als der vertikale, da sich die Sklera oben

und unten etwas über die Hornhaut schiebt. Am Limbus, das ist der periphere

Rand der Cornea, steht die Hornhaut mit der Bindehaut (Conjunctiva) und der

Sklera in Verbindung. Dort enden auch die Blutgefäße aus der Conjunctiva

kommend, indem sie kleine Arkaden bilden [24, 26, 34, 62].

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2.2.2. Histologie

Das makroskopisch normalerweise völlig transparente Hornhautgewebe

besteht mikroskopisch aus folgenden fünf Schichten:

1. Epithel, mehrschichtig

2. Lamina limitans anterior (Bowman-Membran)

3. Stroma

4. Lamina limitans posterior (Descemet-Membran)

5. Endothel, einschichtig

Abb. 2: Querschnitt der Hornhaut [32]

Zu 1. Das Epithel

Das Hornhautepithel macht etwa 10% der gesamten Hornhautstärke aus

und besteht aus 4-6 Zellschichten. Es kann morphologisch in drei Schichten

aufgeteilt werden. Die oberste Schicht bilden die squamösen Zellen, denen

die mittleren Flügelzellen folgen. Zuunterst liegen die Basalzellen. Nur in

dieser basalen Zellschicht sind noch mitotische Zellteilungen möglich, sodaß

sich das Hornhautepithel etwa alle 7 Tage erneuert.

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Durch freie Nervenendigungen im Hornhautepithel ist die sensible

Innervation gewährleistet.

Der Tränenfilm sorgt dafür, daß das Epithel nicht austrocknet. Er ist ca.

7µm dick und ist unter physiologischen Bedingungen dreischichtig aufgebaut.

Der oberflächliche Lipidfilm stammt aus den Meibom´schen Drüsen, die

wäßrige Zwischenschicht aus der Tränendrüse; und die tiefe Muzinschicht

wird von den konjunktivalen Becherzellen gebildet [24, 26, 34].

Zu 2. Basalmembran und Bowman´sche Membran

Man unterscheidet eine Basalmembran direkt unter dem Epithel und die

darunterliegende Bowman´sche Membran. Die hauptsächlich aus Kollagenen

und Grundsubstanz bestehende Basalmembran ist zwischen 0,2 und 1,5µm

dick und zellfrei. Einzig einige Schwann´sche Zellen der Myelinscheiden

penetrierender Nervenfasern sind zu finden.

Die Bowman´sche Membran wird als ein Teil des Stromas betrachtet. Sie

ist im Lichtmikroskop aber deutlich von der obersten Stromaschicht zu

unterscheiden. Sie ist ungefähr 10µm dick, zellenlos, homogen und besteht

aus Kollagenfibrillen, die im Vergleich zum darunter liegenden Stroma

unorganisierter und aufgelockerter wirken.

Zwei wichtige Funktionen erfüllt die Bowman-Membran:

Zum einen sorgt sie für eine Verankerung des Epithels, zum anderen

bildet sie die Grenze zum Stroma.

Wenn es an der Bowman´schen Membran zu einer Verletzung, einem

Trauma durch eine Operation oder einer anderen pathologischen

Veränderung kommt, kann sich die charakteristische Struktur nicht wieder

regenerieren. Befindet sich diese Schädigung im Bereich der optischen

Achse, also zentral, so steht die Beeinträchtigung der Sehleistung in

Proportion zu dem induzierten irregulären Astigmatismus [26, 34].

Zu 3. Das Stroma

Das Stroma hat mit ca. 90% den größten Anteil an der gesamten

Hornhautdicke. Es besteht zu etwa 75% aus Wasser, in dem Natrium- und

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Kalium-Ionen in Konzentrationen gelöst sind, die sich wesentlich von denen

im Epithel unterscheiden. Das Stroma wird hauptsächlich aus klar geordneten

Kollagenfibrillen in 70-75 Schichten gebildet. Dazwischen liegen vereinzelt

Fibroblasten eingestreut. Das Kollagen macht ca. 70% des Trockengewichtes

der Hornhaut aus. Die Kollagenfibrillen haben am Limbus ihren Ursprung und

verlaufen parallel zur Oberfläche. Sie sind aber in alle Richtungen

untereinander vernetzt. So geben sie der Hornhaut Transparenz und

Stabilität. Vereinzelt sieht man Keratozyten oder Schwann´sche Zellen mit

ihren Axonen in den vorderen zwei Dritteln des Stromas. Auch einzelne

Lymphozyten und Makrophagen kommen vor [19, 26, 34].

Zu 4. Die Descemet-Membran

Die Descemet´sche Membran ist die Basalmembran des

Hornhautendothels und ist aus feinen Kollagenlamellen zusammengesetzt,

welche gitterartig angeordnet sind. Sie ist ca. 10µm dick, elastisch und

regeneriert sich nach etwaigen Traumata sehr rasch [26,34].

Zu 5. Das Endothel

Das Endothel der Hornhaut besteht aus einer einschichtigen Lage

hexagonaler Zellen. Deshalb wurde seine Struktur oft als Wabenmuster

bezeichnet. Diese Zellschicht hat eine Dicke von 4-6µm, die einzelne Zelle

mißt etwa 20µm im Durchmesser. Durch Zonulae occludentes miteinander

verbunden bilden sie eine Diffusionsbarriere, die verhindert, daß das

Kammerwasser in das Hornhautstroma eindringt. Vielmehr kontrollieren die

Endothelzellen durch aktiven Transport und selektive Diffusion den

Stoffaustausch zwischen Hornhaut und Kammerwasser.

Ihre Funktion ist in der Ernährung und Entquellung der Hornhaut zu

sehen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Endothelzellen ab. Da sich

die Zellen nicht regenerieren können, dehnen sie sich aus, um dabei eventuell

entstehende Defekte zu schließen [26, 34].

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2.2.3. Funktionen der Hornhaut 1. Lichtdurchlässigkeit

Die Hornhaut ist im Normalzustand transparent und erlaubt den

Lichtdurchtritt zur Retina. Wenn sie durch Krankheiten oder Verletzungen

eingetrübt ist, vor allem im Zentrum, führt dies zur Minderung der Sehschärfe

und erhöhten Blendungsempfindlichkeit.

2. Lichtbrechung

Die Cornea hat den größten Anteil an der Lichtbrechung des optischen

Systems des menschlichen Auges. Ihre Brechkraft beträgt im Normalfall 42-44

Dioptrien.

3. Schutzfunktion

Da die Hornhaut die Grenze des Auges zur Außenwelt darstellt, bietet

sie ihm Schutz vor dem Eintritt von Viren, Bakterien und Giften. Außerdem

gewährleistet der Cornealreflex einen gewissen Schutz gegen Verletzungen

des Auges. Er löst schon bei feinsten Hornhautberührungen einen Lidschlag

aus.

2.2.4. Hornhautstoffwechsel und Nutrition Damit die Hornhaut ihre Funktionen aufrechterhalten kann, ist sie auf

energieliefernde Prozesse angewiesen. Die Energiegewinnung findet

hauptsächlich durch aerobe und anaerobe Verstoffwechselung von Glucose

zu Adenosintriphosphat (ATP) statt. Normalerweise gelangt Glucose vom

Kammerwasser im Austausch gegen Lactat in die Hornhaut. Daneben finden

sich im Epithel Glucosereserven in Form von Glycogen-Granula, die kurzzeitig

der Energielieferung dienen können.

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Außerdem ist der normale Metabolismus der Cornea auf eine ständige

Versorgung mit Aminosäuren, Vitaminen und anderen Stoffen aus dem

Kammerwasser angewiesen.

Einzig der Sauerstoff gelangt nicht über das Kammerwasser in die

Hornhaut, sondern diffundiert aufgrund des Partialdruckes durch den

Tränenfilm in die Hornhaut. Die Cornea kann einen Abfall des Partialdruckes

von Sauerstoff bis auf 25 mmHg verkraften, ohne daß es zu Ödembildung

kommt. Im Normalfall liegt der Sauerstoffpartialdruck im Tränenfilm zwischen

150 und 50 mmHg, je nachdem, ob das Auge offen oder geschlossen ist [23,

34].

2.2.5. Physiologie der Hornhaut 1. Epithel

Die äußere Grenze der Cornea wird von der mehrschichtigen

unverhornten Plattenepithelschicht gebildet. Sie erfüllt zum einen eine

Schutzfunktion. Weiterhin werden Ionen-Transporte durch das Epithel

beschrieben, welche für die Aufrechterhaltung der Hornhauthydratation

unerläßlich sind. Einerseits wird durch dieses aktive Transportsystem Natrium

vom Tränenfilm in das Stroma gebracht. Andererseits werden aktiv Chlorid-

Ionen in die entgegengesetzte Richtung transportiert, also vom Stroma zum

Tränenfilm hin.

Die Epithelzellen besitzen ein negatives Potential, welches mit einer

hohen intrazellulären Konzentration von Kalium einhergeht. Dagegen wird

extrazellulär eine niedrigere Natrium-Konzentration gemessen. Durch eine

aktive K+/Na+-Pumpe wird dieses Verhältnis zwischen Kalium und Natrium

aufrechterhalten.

2. Stroma

Trotz gegenteiliger Tendenzen wird das Stroma im dehydrierten Zustand

gehalten. Dies geschieht einerseits durch Transportprozesse, welche im

Endothel stattfinden, andererseits auch durch die absoluten und effektiven

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Ionen-Konzentrationen. Die absoluten Konzentrationen von K+ -, Na+ - und Cl-

-Ionen sind im Stroma höher als im Kammerwasser, aber die Aktivität der

Ionen ist in dieser hauptsächlich extrazellulären Struktur etwas geringer als im

Kammerwasser [23, 34].

3. Endothel

Durch aktiven Transport werden Cl- -, HCO3- -, Na+ - und K+ -Ionen aus

dem Stroma in das Kammerwasser gebracht. Dadurch wird auch Wasser

passiv transportiert, wodurch wiederum die makromolekulare Grundsubstanz

des Stromas dehydriert und in einen Zustand der Entquellung versetzt wird.

Dies ist eine wichtige Grundlage für die Transparenz der Hornhaut.

2.2.6. Die Hornhaut im optischen System Hornhaut und Linse sind die beiden wichtigsten lichtbrechenden Medien

des optischen Systems am Auge, wobei die Linse mit etwa 19 Dioptrien den

geringeren Anteil an der Lichtbrechung hat. Die Hornhaut ist die wichtigste

Sammellinse des Auges. Ihre Vorderfläche hat einen Krümmungsradius von

im Mittel 7,7mm und eine Brechkraft von ca. 48 dpt. Die Hornhautrückfläche

besitzt einen mittleren Krümmungsradius von 6,8mm und wirkt als

Zerstreuungslinse mit einer Brechkraft von -6 dpt.

Als gesamte Refraktion des Systems Luft-Cornea-Kammerwasser ergibt

sich also eine Brechkraft von 42 dpt. Damit stellt die Hornhaut den größten

Anteil an der Brechkraft des Auges dar [34].

Die Vorderfläche der Cornea ist relativ unregelmäßig gekrümmt. Eine

nahezu sphärische Krümmung weist sie nur in einem zentralen Bereich von

etwa 3-5mm Größe auf, der in der optischen Achse liegt und nicht identisch

mit dem geometrischen Mittelpunkt, sondern etwas nach nasal oben versetzt

ist. Von diesem Bereich hängt die Präzision der Lichtbrechung damit auch

der Abbildung auf der Netzhaut ab. Schon durch geringste Verformungen, z.

B. durch Entzündungen, Narbenbildungen, Verletzungen oder auch

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Degenerationsprozesse kann die Sehschärfe empfindlich gemindert werden

und die Blendungsempfindlichkeit steigt an [26, 34].

Die optische Brechung der Hornhaut wird also durch die Faktoren

Brechungsindex, Krümmungsradius der zentralen Vorderfläche, der

Hornhautmittendicke und dem zentralen Rückflächenradius bestimmt.

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2.2.7. Sensible Innervation der Hornhaut

Durch den ersten Ast des Nervus trigeminus (N. ophthalmicus) wird die

sensible Innervation der Cornea gewährleistet. Der Nervus ophthalmicus

entspringt aus dem Ganglion trigeminale (Ganglion Gasseri) und verläuft in

der Wand des Sinus cavernosus. Bevor er durch die obere Orbitafissur in die

Orbita eintritt, teilt er sich in den Nervus lacrimalis, den Nervus frontalis und

den Nervus nasociliaris. Der Nervus nasociliaris tritt dann in die Augenhöhle

ein und verläuft temporal unterhalb des Musculus rectus superior und

überkreuzt den Nervus opticus [19, 45].

Abb. 3: Sensorische Innervation des Auges: 1 Nervus ciliaris longus, 2 Nervus

ciliaris brevis, 3 Ganglion ciliare, 4 Nervus lacrimalis, 5 Nervus frontalis, 6 Nervus nasociliaris, 7 Nervus ophthalmicus, 8 Ganglion trigeminale (Gasseri) [30]

Kurz vor der Sklera verzweigt er sich in ein bis drei lange Ziliarnerven,

welche die Sklera in der unmittelbaren Umgebung des Nervus opticus

penetrieren. Nun befinden sie sich im epichorioidalen Raum, verzweigen sich

weiter und bilden nahe des Ziliarmuskels ein Netzwerk, von dem weitere Äste

zur Conjunctiva, zur Sklera und zur Episklera ziehen. Die meisten Fasern

treten in die Cornea ein, einige jedoch durchdringen die Sklera und verteilen

14

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sich um den Limbus corneae herum. - Im epichorioidalen Raum bilden sich

durch viele Verzweigungen Anastomosen mit Fasern aus den kurzen

Ziliarnerven, die sympathische Fasern führen. Intraokular weiterlaufend

gelangen die gemischten Fasern zum Limbus und ordnen sich kreisförmig um

die Hornhaut an.

Abb. 4: Dreidimensionale Zeichnung des vorderen Teils der Cornea [30]

60 bis 80 Nervenäste mit Myelinscheiden verlaufen vom Limbus in

Richtung Hornhaut. Beim Eintritt in corneales Gewebe verlieren sie die

Myelinscheiden und verlaufen weiter im mittleren Drittel des Stromas. Einige

15

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Äste verzweigen sich nach vorn und bilden unterhalb der Bowman´schen

Membran den subepithelialen Plexus. Von dort penetrieren feine Äste das

Epithel, wobei sie die Schwann´schen Zellen verlieren. Es findet eine

nochmalige Teilung der Axone statt; einige erreichen auch die oberflächlichen

Epithelschichten. Man unterscheidet demnach einen basalen Plexus,

aufsteigende Äste und oberflächliche dendritische Zellen, wobei die

Nervenendigungen im Stroma fast ausschließlich im vorderen Drittel zu finden

sind.

Die Descemet-Membran und das Endothel werden nicht sensibel

innerviert [19, 34].

Die Innervation des Hornhautepithels stützt sich auf folgende

Hauptstrukturen [63]:

- Die Bowman-Membran penetrierende Stromanerven

- Basaler Nervenplexus unter der Bowman´schen Membran

- Im basalen Nervenplexus auftretende dendritische Zellen

- Aus dem basalen Plexus entspringende freie

Nervenendigungen, die sich oberflächlich dichotom teilen.

2.2.8. Reinnervation der Cornea

Bei Kataraktextraktion, perforierender Keratoplastik oder auch bei einer

perforierenden Verletzung der Hornhaut werden einige oder auch alle

Nervenfasern durchtrennt, die vom Limbus corneae zum Zentrum ziehen. An

den beiden genannten Operationsverfahren läßt sich also die Reinnervation

der Cornea sehr gut beobachten. In zahlreichen Studien wurde dargestellt,

daß die Reinnervation durch zentripetale, d. h. vom Limbus zum Zentrum

16

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verlaufende Wiedereinsprossung von Nervenendigungen stattfindet [10, 35-

37, 65, 67].

Die meisten Untersuchungen wurden dabei an der extracapsulären

Kataraktextraktion (ECCE) durchgeführt. Es kommt offensichtlich zu keiner

Ausbildung von Kollateralen zwischen intakten Nervenfasern. Dies zeigte

Draeger in einer Studie mit Untersuchung der Oberflächensensibilität drei

Monate postoperativ. Es bestand distal des Schnittes sowohl zentral als auch

peripher völlige Asensibilität. Erst ein Jahr postoperativ kam es im 12 Uhr-

Sektor (Schnittposition ca. 11-1 Uhr) zu meßbarer Empfindlichkeitssteigerung.

Laut Mathers et al. kann man nach perforierender Keratoplastik die Nerven-

Wiedereinsprossung mit 0,027mm Wachstum pro Monat annehmen [18, 44].

Für die Reinnervation kommen zwei Mechanismen in Betracht.

Hauptsächlich im peripheren Hornhautbereich kommt es zur intraepithelialen

Ausbreitung von minderwertigen Axonen. Außerdem wurde von Chang-Ling et

al. weiterhin tierexperimentell herausgefunden, daß die sensible

Reinnervation von der Schnitttiefe abhängig ist. Je weniger stromale Nerven

durchtrennt werden, desto schneller wird die Hornhaut reinnerviert [11,12].

2.2.9. Normale Hornhautsensibilität und Einfluß verschiedener Krankheiten

Die freien Nervenendigungen liegen im Hornhautzentrum kaum 10µm

auseinander. Hieraus ist ersichtlich, daß das Hornhautzentrum eines der am

dichtesten sensibel innervierten Areale des menschlichen Körpers ist. Die

Reizschwelle ist daher in diesem Bereich sehr niedrig und liegt unter 1*10-5N.

Da die Sensibilität in Richtung auf den Limbus abnimmt, steigt die

Reizschwelle auf etwa 10x10-5N an. Im Alter nimmt die Sensibilität etwas ab,

besonders in der 12 Uhr-Position. Dort liegt die Reizschwelle oft bei bis zu

30*10-5N [19, 36].

17

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Daneben findet man erhöhte Sensibilitätsschwellen bei

Stoffwechselstörungen wie z. B. Diabetes mellitus oder Arcus senilis,

außerdem während der Schwangerschaft oder bei Herpes-Keratitis. Auch

Exophthalmus, A-Vitaminose, Corticoideinnahme oder chemisch/elektrische

Schäden gehen mit einer Hypästhesie einher. Bei Patienten im akuten

Stadium einer Konjunktivitis allerdings tritt eine Hyperästhesie auf [36, 57,

60].

2.2.10. Die Hornhautsensibilität und ihre Bedeutung

Die wohl offensichtlichste Funktion der Hornhautsensibilität besteht in

dem Schutz des Auges. Dieser sogenannte Cornealreflex ist der sensibelste

Abwehrreflex des Körpers. Wird die Hornhaut aus irgendeinem Grunde

berührt, so wird das Signal sensibel über den afferenten Anteil des Nervus

trigeminus weitergeleitet und über Motoneurone der Lidschluß ausgelöst.

Wird die Hornhautoberfläche nicht ständig durch den nutritiven

Tränenfilm befeuchtet, so kommt es zur Austrocknung und zu trophischen

Schäden an der Hornhaut. Um dies zu verhindern, wird zum einen

kontinuierlich Tränenflüssigkeit produziert. Zum anderen muß die

Tränenflüssigkeit aber auch gleichmäßig und stetig auf dem Epithel verteilt

werden. Dies wird durch den regelmäßigen Lidschlag gewährleistet. Dieser

erfolgt im wachen Zustand ca. alle 5 bis 10 Sekunden. Daß Tränenproduktion

und -fluß quantitativ mit der sensiblen Innervation der Cornea

zusammenhängen, zeigten Jordan und Baum in einer Studie. Am

anästhesierten Auge nahm der Tränenfluß gegenüber normal sensiblen

Augen signifikant ab. Auch tritt an der denervierten Hornhaut eine signifikante

Abnahme der Lidschlagfrequenz ein, wie Beuermann und Schimmelpfennig

zeigten. Auch kann die Sensibilität als ein Indikator für die trophische

Situation der Hornhaut angesehen werden. Es konnte gezeigt werden, daß an

der denervierten Hornhaut die Mitoserate der Epithelzellen deutlich absinkt.

Folglich ist die Wundheilung und Reepithelialisierung eines Defektes (Erosio

corneae) am denervierten Auge beeinträchtigt, dauert also länger [4, 31].

18

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Zusammenfassend lassen sich folgende zwei Hauptaspekte der

Hornhautsensibilität anführen:

1. Schutzfunktionen:

Cornealreflex, Aufrechterhaltung der Lidschlagfrequenz, Steuerung des

Tränenflusses

2. Indikator für die trophische Situation der Hornhaut:

An denervierter Hornhaut kommt es zu verlangsamter Epithelheilung,

verminderter metabolischer Aktivität, verminderter epithelialer

Zellteilungsraten und zu erhöhter epithelialer Permeabilität.

2.2.11. Das Hornhautendothel

Das Hornhautendothel wird von einer einschichtigen Zelllage gebildet.

Die hexagonalen Zellen haben im Mittel einen Durchmesser von ca. 20µm,

bedecken die Descemet´sche Membran vollständig und haben Kontakt mit

dem Kammerwasser. Sie sind durch Zonulae occludentes miteinander

verbunden. Die Endotheldicke beträgt etwa 5µm.

Quantitativ und qualitativ beurteilbar ist das Endothel erst, seit die

Spaltlampenmikroskopie und -fotografie eingeführt wurde.

Laing et al. gelang die erste in vivo Betrachtung 1975 durch das

Spekularendothelmikroskop [40]. Hierbei wird die Cornea oberflächlich

anästhesiert und das Objektiv auf die Hornhaut aufgesetzt. Dabei wirkt der

Tränenfilm als Immersionsflüssigkeit. Auch per Video ist so eine gute

Beurteilung möglich.

Das Endothel bildet die Descemet-Membran, die Basalmembran des

Hornhautendothels.

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Die zweite für die Hornhaut lebenswichtige Funktion besteht in der

Erhaltung des Hydratationszustandes. Nur durch kontinuierliche Entquellung

ist auch die Transparenz gewährleistet. Zu diesem Zweck gibt es die

Barrierefunktion und die Pumpfunktion. Damit nicht ungehindert

Kammerwasser in das Stroma eintreten kann, bildet die Endothelzellschicht

einen durch tight junctions geschlossenen Zellverband. Durch intraokularen

Druck und den Sog des dehydrierten Stromas strömt aber immer noch passiv

eine gewisse Menge Kammerwasser ins Stroma.

Hier greift nun die Ionen-Pumpe am Endothel regulierend ein. Natrium-

Ionen und Bicarbonat-Ionen werden aktiv aus dem Stroma ins Kammerwasser

transportiert, Wasser folgt passiv. Hierdurch wird die Hornhaut fortlaufend in

einem Zustand der Entquellung gehalten. Bei Versagen dieser Pumpe quillt

das Stroma auf, und die Hornhaut trübt ein. Oft geschieht dies bei einem

Trauma, sei es durch eine Operation oder auch eine Prellung, wobei die

Zellkontakte (zonulae occludentes) unterbrochen werden. Daneben kann auch

die Abnahme der Endothelzelldichte die Pumpfunktion negativ beeinflussen.

Bei einer Rarefizierung unter 400-700 Zellen pro mm2 entsteht ein Ödem [33].

Im Laufe des Lebens nimmt die Endothelzelldichte physiologischerweise

von 3500-4000 Zellen/mm2 bei der Geburt auf ca. 2000-2500 Zellen/mm2 im

Alter ab (80 Jahre). Der Zellverlust wird im wesentlichen durch Vergrößerung

von einzelnen Zellen ausgeglichen. Eine Zellteilung und damit Neubildung ist

beim Endothel nicht möglich. Ebenfalls werden traumatische Endotheldefekte

durch Vergrößerung und Migration geschlossen, wobei in diesem Bereich die

Zelldichte natürlich sinkt. Der Stimulus für die Migration ist der Verlust des

Zellmembrankontaktes.

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2.3. Messung der Hornhautsensibilität

2.3.1. Geschichtliche Entwicklung der Hornhautästhesiometrie

2.3.1.1. Frühe Versuche

Bereits 1894 präsentierte M. von Frey das erste Instrument zur

Untersuchung der Hornhautsensibilität. Es bestand aus einem möglichst

wenig gebogenen Haar, welches an einem Holzstab senkrecht zu seiner

Achse befestigt war und 20 bis 30mm übersteht. Zur Untersuchung wurde das

Haar senkrecht zur Oberfläche auf die Hornhaut aufgesetzt und die Auslösung

des Cornealreflexes des Probanden registriert. Mit verschiedenen Haarlängen

konnten verschieden starke Kräfte ausgeübt werden [22].

Die Nachteile dieser Methode bestehen in der Abhängigkeit der Starrheit

des Haares von seiner Beschaffenheit und seinem Alter. Außerdem ist die

Biegsamkeit des Haares abhängig von der Luftfeuchtigkeit und

Raumtemperatur, sodaß keine exakt reproduzierbaren und vergleichbaren

Ergebnisse zu erhalten waren [19].

Dennoch zeigte Marx schon 1925 mit von Freys Haarästhesiometer in

einer geographischen Messung, daß die Hornhaut im Zentrum etwa 60%

empfindlicher ist als in der Peripherie. Es wurde zudem schon gezeigt, daß

die temporale Hälfte empfindlicher ist als die nasale und die untere Hälfte

empfindlicher als die obere [19, 43].

2.3.1.2. Neuere Versuche technischer Lösungen

1956 modifizierte Boberg-Ans das von Frey´sche Ästhesiometer, indem

er das Haar gegen einen Nylonfaden von definierter Dicke und Biegsamkeit

austauschte. Damit war die Untersuchung nun nicht mehr von der

Luftfeuchtigkeit und der Raumtemperatur abhängig [5].

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Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das Ästhesiometer von Cochet

und Bonnet, welches erstmals 1961 produziert wurde. Über einen

Verstellmechanismus kann hier die Länge des herausstehenden Nylonfadens

variiert werden [13].

Es wurden seit 1956 verschiedene Versuche unternommen, die

Sensibilität der Hornhaut mittels eines Luftstromes zu quantifizieren, unter

anderem von Lele und Weddell (1956), Sugita ( 1977), Rasch (1982) und

Vega (1999) [19, 42, 66, 71].

2.3.1.3. Nutzung moderner Technologien

Schirmer präsentierte 1963 ein Instrument, welches die Kontrolle der

applizierten Kraft, der Auflagefläche und der Friktion erlaubte. Die

Kontaktfläche wurde durch verschieden große Plastikscheiben variiert. Es

wurde gezeigt, daß bei gleicher Kraft mit zunehmend größerer Auflagefläche

die Reizschwelle immer geringer wird. Schirmer konstruierte einen "pressure

index", welcher die Summe des insgesamt applizierten Stimulus darstellte. Er

erklärte seine Ergebnisse als eine Summation von Einzelimpulsen im

getesteten Areal [64].

Das erste elektromagnetische Ästhesiometer konstruierten Larson und

Millodot 1970 mit dem Ziel, die Nachteile der Haarästhesiometer zu

vermeiden. Bei diesem Gerät wird ein doppelt gebogener Platindraht über

einen kleinen Elektromotor angetrieben und mit konstanter Geschwindigkeit

und von 1-200 mg stufenlos regelbarer Kraft in Richtung Cornea bewegt.

Verschiedene andere Ästhesiometer mit einer Federkonstruktion wurden

publiziert [19, 41].

Draeger entwickelte ein optisch-mechanisches Ästhesiometer 1967,

welches besser reproduzierbare Messungen und Ergebnisse liefern sollte. Es

war ähnlich einem handgehaltenen Applanationstonometer zu verwenden.

Das Tastkörperchen aus Draht wird über eine elektromotorisch angetriebene

Feder bewegt. Die exakte Positionierung der Messung wurde über eine Optik

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kontrolliert. Aufgrund der Masse des Tastkörpers und der daraus

resultierenden Resonanzen durch die Eigenbewegung, insbesondere bei

kleinen Kräften, war die präzise Messung jedoch äußerst schwierig [19].

2.3.2. Das elektronisch optische Handästhesiometer nach Draeger

Das oben erwähnte elektro-mechanische Ästhesiometer wurde in den

folgenden Jahren mit Hilfe der modernen Elektronik-Technologie

weiterentwickelt.

Folgende Forderungen wurden an das neuentwickelte Gerät gestellt:

1. Hohe Präzision, Unabhängigkeit von Luftfeuchtigkeit und

Raumtemperatur.

2. Optische Kontrolle der Messung und des Aufsetzpunktes des

Tastkörperchens.

3. Kontinuierlich einstellbare Kraft zwischen 1-1000*10-5 N,

möglichst niedrige Streuung der Kraft.

4. Möglichkeit, die Messung mit voreingestellter Kraft

auszuführen.

5. Möglichkeit einer dynamischen Ästhesiometrie mit

kontinuierlicher Kraftsteigerung, während das Tastkörperchen

auf der Hornhaut aufgesetzt bleibt.

6. Automatische Vorwärtsbewegung des Tastkörpers mit kleiner

definierter Geschwindigkeit und Vermeidung ballistischer

Effekte beim Aufsetzen.

7. Schnelle und einfache Durchführung der Messung zwischen

zwei Lidschlägen.

8. Definierte Reizoberfläche und -kontur, möglichst minimale

Wärmeübertragung.

9. Für den Probanden absolut gefahrlose Messung.

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Der erste Prototyp wurde auf einer Spaltlampe montiert betrieben, was

eine joystickbetriebene Einstellung und eine präzise Lokalisation des

Tastkörpers ermöglichte.

Durch diese Konstruktion war es jedoch für den klinischen schnellen

Gebrauch, z. B. bei neurologischen, neurochirurgischen oder internistischen

Fällen nicht gut einsetzbar.

Aus diesem Grund entwickelte Draeger ein bewegliches und

handgehaltenes Instrument, welches von den Erfahrungen mit dem

Handapplanationstonometer profitierte. Damit können nun Patienten sowohl

im Sitzen wie auch im Liegen untersucht werden.

Abb. 5: Handästhesiometer nach Draeger

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Das Herzstück des Handgerätes bildet ein sogenanntes Drehspul-

Galvanometer, welches normalerweise zur Messung kleiner elektrischer

Spannungen dient. Hier wird es zur Krafterzeugung benutzt, die dann über

einen Hebel, nämlich den Tastkörper, auf die Hornhaut übertragen wird. Über

die Tasten am Gerätegriff wird die Spannung eingestellt, die dann für die

entsprechende Kraft am Galvanometer sorgt.

Über eine Optik wird der Meßvorgang kontrolliert. An einer LED-Anzeige

kann man die zuvor über zwei Tasten (Up oder Down) eingestellte Kraft in X *

10-5 N ablesen. Die Kraft kann entweder bei der statischen Messung vorher

eingestellt werden oder sie wird während der dynamischen Messung

kontinuierlich erhöht. Um Irritationen durch etwaige Lichtreflexe

auszuschließen, ist das Tastkörperchen mit mattschwarzem Lack gefärbt. Die

Größe des Stimulus mißt etwa 1mm im Durchmesser.

Abb. 6: Optische Kontrolle vor und beim Aufsetzen des Reizkörpers, links frontaler und rechts seitlicher Blick af die Cornea

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Zur Messung wird das Gerät mit der Stirnstütze unter optischer Kontrolle

an den Probanden herangebracht. Nach Betätigung des Auslösers fährt der

Tastkörper recht schnell mit ca. 7,7mm/sec bis kurz vor die

Hornhautoberfläche heran. Ab dort bewegt sich der Tastkörper nur noch sehr

langsam mit ca. 0,9mm/sec bis zur Berührung der Hornhaut vorwärts.

Dadurch werden die ballistischen Effekte auf ein Minimum reduziert. Jetzt

kann die Kraft solange erhöht werden, bis der Patient einen Berührungsreiz

angibt.

Zur Sterilisation nach jeder Messung wird das Handgerät auf die

Basisstation aufgelegt, wo die Sterilisation durch ultraviolettes Licht stattfindet

[17, 19].

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3. Material und Methoden

3.1. Material 3.1.1. Probanden

Es wurden fünf Stoffgruppen beziehungsweise Präparate auf ihre

Beeinflussung der Hornhautoberflächensensibilität hin untersucht. In jeder

Stoffgruppe wurden jeweils 50 Probanden (je ein Auge = 50 Augen)

untersucht. Um einen eventuellen Unterschied zwischen jungen und älteren

Menschen feststellen zu können, wurden je Stoffgruppe zwei Untergruppen

mit jeweils 25 Probanden gebildet. Die Altersgrenzen für die Untergruppe der

jungen Probanden lag bei 20 Jahren nach unten bzw. 40 Jahren nach oben.

Die älteren Probanden durften zwischen 60 und 90 Jahren alt sein. Insgesamt

wurden also 250 Probanden untersucht.

In diese klinische Studie wurden nur gesunde Testpersonen

aufgenommen. Alle Probanden wurden vor den Messungen ausführlich über

den Versuchsablauf aufgeklärt und haben ihre Zustimmung erteilt.

Im folgenden werden alle Kriterien aufgeführt und erläutert, die zu einem

Ausschluß von den Untersuchungen führten [55-57, 60, 61].

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Tabelle 1: Zusammenfassung Ausschlußgründe

- akute Infektionen der Augen oder Anhangsgebilde

während eines Monates vor Studienbeginn

- jegliches Kontaktlinsentragen

- wesentliches Augentrauma, tiefe perforierende

Fremdkörperverletzung oder intraokulare Chirurgie in

der Anamnese

- akute Herpes-Keratitis oder Ulcus corneae innerhalb

eines Jahres vor Studienbeginn

- Augenbeschwerden, Augenreizungen

- Zustand nach Keratoplastik

- lokale Medikation am Auge

- schwangere oder stillende Frauen

- Bronchialasthma, chronisch-obstruktive

Lungenerkrankung,

Herzschenkelblock größer Grad I, nicht kompensierte

Herzinsuffizienz, Bradykardie, cardiogener Schock

- Empfindlichkeit auf Betablocker oder sonstige

Augentropfen

- Diabetes mellitus

- systemische Betablockertherapie

- Erkrankungen mit herabgesetzter

Hornhautempfindlichkeit

- Alkohol- und Rauschgiftabhängige

- Einnahme von schmerzstillenden Medikamenten

Bei sämtlichen hier genannten Ausschlußgründen ist entweder eine

Herabsetzung der Hornhautsensibilität zu befürchten, z. B. bei Diabetes

mellitus, systemischer Betablockertherapie, Hornhautulcus, Tragen von

Kontaktlinsen, Schmerzmitteleinnahme oder Drogenkonsum. Andererseits

kann eine Hornhautüberempfindlichkeit bei einigen Krankheiten nicht

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ausgeschlossen werden, z. B. bei Konjunktivitis oder anderen

Augenbeschwerden oder -reizungen.

Darüberhinaus darf es zu keiner negativen Auswirkung auf den übrigen

Organismus kommen, da eine kleine Menge der jeweils getropften Substanz

resorbiert wird und systemisch wirken kann. Bei Asthma bronchiale sind

beispielsweise Betablocker kontraindiziert.

3.1.2. Untersuchte Medikamente / Präparate

Diese Studie untersucht insgeamt fünf Präparate bzw. Medikamente

hinsichtlich ihres Einflusses auf die Hornhautoberflächensensibilität.

Es wurden zwei Kontrollpräparate und drei antiglaukomatöse

Augentropfen geprüft.

3.1.2.1. Kontrollpräparate

In einer Kontrollgruppe wurde physiologische Kochsalzlösung (NaCl

0,9%) als Placebo getestet. Bei 0,9%iger NaCl-Lösung ist kein anästhetischer

Effekt zu erwarten, da die Tränenflüssigkeit in Bezug auf den osmotischen

Druck genau physiologischer NaCl-Lösung entspricht.

Die zweite Kontrollgruppe erhielt das gängige ophthalmologische

Oberflächenanästhetikum Oxybuprocain (Novesine) in 0,4%iger Stärke,

welches eine vorübergehende vollständige Anästhesie der Cornea hervorruft

[16, 19, 21, 49].

3.1.2.2. Untersuchte Antiglaukomatosa

Das Ziel dieser Studie war in erster Linie die Untersuchung des lokalen

Karboanhydrase-II-Hemmers Dorzolamid hinsichtlich des lokalanästhetischen

Effektes auf die Hornhaut. Es ist im Handel seit einigen Jahren unter dem

Handelsnamen Trusopt in 2%iger Stärke erhältlich. Der Wirkmechanismus

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beruht vor allem auf der spezifischen Hemmung der Karboanhydrase-II am

Ziliarkörperepithel, die als Schlüsselenzym an der Kammerwasserproduktion

maßgeblich beteiligt ist. Daneben verbessert Dorzolamid die okuläre

Perfusion. Durch den im Vergleich zu Azetazolamid deutlichen

Ampholytcharakter dringt es in ausreichend hoher Konzentration in das Auge

ein.

Dorzolamid

Die Probanden der zweiten Grupe erhielten das Antiglaukomatosum

Apraclonidin (Iopidine) in 0,5%iger Konzentration. Apraclonidin ist ein relativ

selektiver α2-adrenerger Agonist und ist relativ hydrophil. Es kommt dadurch

zu einer Verminderung der Kammerwasserbildung. Gleichzeitig verbessert

Apraclonidin den trabekulären Kammerwasserabfluß.

Apraclonidin

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In der dritten Gruppe wurde der lokale Beta-Rezeptorenblocker Metipranolol

(Betamann) in 0,3%iger Konzentration getropft. Betablocker senken den

Augeninnendruck über eine Drosselung der Kammerwasserproduktion. Von ihnen

ist seit langem bekannt, daß sie eine deutliche kurzfristige

oberflächenanästhetische Wirkung haben.

Metipranolol

In allen vier getropften Medikamenten ist Benzalkoniumchlorid in

Konzentrationen zwischen 0,0005% (Oxybuprocain) und 0,01% (Metipranolol)

enthalten, welches aber in diesen niedrigen Konzentrationen keinen Einfluß

auf die Oberflächensensibilität haben kann, wie schon Draeger et al. zeigen

konnten [8, 21, 27].

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3.2. Methoden

Getestet werden die oben genannten Präparate Dorzolamid

Augentropfen 2%, Apraclonidin 0,5% und Metipranolol 0,3% in jeweils zwei

Altersklassen. Daneben werden NaCl-Lösung 0,9% und Oxybuprocain 0,4% in

Kontrollgruppen getestet.

Die Kontrollgruppe mit 0,9%iger Natrium-Chlorid-Lösung enthält in

Untergruppe 1a n=25 Probanden (25 Augen) im Alter von 23 bis 40 Jahren

und in Untergruppe 1b n=25 Probanden (25 Augen) von 61 bis 85 Jahren.

In der zweiten Kontrollgruppe mit dem Lokalanästhetikum Oxybuprocain

0,4% befinden sich in Untergruppe 2a n=25 Probanden (25 Augen) im Alter

von 23 bis 39 Jahren und in Untergruppe 2b n=25 Probanden (25 Augen) von

60 bis 88 Jahren.

Gruppe 3a (Dorzolamid jung) enthält n=25 Probanden (25 Augen) im

Alter von 23 bis 40 Jahren, Gruppe 3b (Dorzolamid alt) enthält n=25

Probanden (25 Augen) im Alter von 60 bis 86 Jahren.

Gruppe 4a (Apraclonidin jung) enthält 25 Probanden (25 Augen) im Alter

von 24 bis 40 Jahren, Gruppe 4b (Apraclonidin alt) enthält n=25 Probanden

(25 Augen) von 60 bis 88 Jahren.

Gruppe 5a (Metipranolol jung) enthält 25 Probanden (25 Augen) im Alter

von 23 bis 40 Jahren, Gruppe 5b (Metipranolol alt) enthält n=25 Probanden

(25 Augen) von 60 bis 87 Jahren.

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Tab. 2: Daten der Untersuchungsgruppen

Kontrollgruppen NaCl-Lösung 0,9%:

Gruppe 1a: Alter 23-40 J., Mittel 27,5 J. n=25

Gruppe 1b: Alter 61-85 J., Mittel 72,0 J. n=25

Oxybuprocain 0,4%:

Gruppe 2a: Alter 23-39 J., Mittel 26,3 J. n=25

Gruppe 2b: Alter 60-88 J., Mittel 72,0 J. n=25

Antiglaukomatosa Dorzolamid 2%:

Gruppe 3a: Alter 23-40 J., Mittel 28,8 J. n=25

Gruppe 3b: Alter 60-86 J., Mittel 70,7 J. n=25

Apraclonidin 0,5%:

Gruppe 4a: Alter 24-40 J., Mittel 31,3 J. n=25

Gruppe 4b: Alter 60-88 J., Mittel 69,1 J. n=25

Metipranolol 0,3%:

Gruppe 5a: Alter 23-40 J., Mittel 29,1 J. n=25

Gruppe 5b: Alter 60-87 J., Mittel 69,4 J. n=25

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Die Hornhautsensibilität wurde mit dem elektronisch-optischen

Handästhesiometer nach Draeger gemessen. Entsprechend der dynamischen

Meßmethode wurde vor der Tropfenapplikation und 1, 5, 10, 15 und 20

Minuten nach der Tropfengabe gemessen. Jede Messung wurde dreimal

wiederholt, um aus den Werten den jeweiligen arithmetischen Mittelwert zu

bilden. Es wurde jedesmal diejenige Kraft gemessen, bei der der Proband

gerade eben die Berührung der Hornhautoberfläche durch den Reizkörper

wahrnimmt. Der Lidschlußreflex ist ein zu unsicherer Indikator, da er von

vielen Faktoren abhängig ist. Als Meßpunkt wurde das Hornhautzentrum

gewählt, weil die Sensibilitätsschwelle dort am niedrigsten ist und sie sich mit

zunehmendem Alter kaum verändert [19].

3.3. Statistische Auswertung

Die gewonnen Daten wurden mit entsprechenden Statistik-Programmen

computergestützt ausgewertet. Es wurde davon ausgegangen, daß die Werte

nicht normal verteilt sind.

Zur statistischen Auswertung wurde der Wilcoxon-matched-pairs-Test

aus der Reihe der nicht-parametrischen Testverfahren herangezogen.

34

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4. Ergebnisse

4.1. Ergebnisse der Kontrollpräparate

Bei der Auswertung mit dem Wilcoxon-Test kommt es in der

Kontrollgruppe mit 0,9%iger Kochsalzlösung nur zu geringen

Sensibilitätsverminderungen 1min nach Tropfengabe. Der Ausgangswert von

im Mittel 1,5*10-5N steigt 1min nach Tropfenapplikation auf 2,2*10-5N in der

jüngeren Gruppe 1a bzw. von 1,7*10-5N auf 2,3*10-5N in Gruppe 1b (ältere

Gruppe). Diese Änderungen unterscheiden sich in beiden Altersgruppen kaum

und sind nicht signifikant (p>0,05). Aus diesem Grund sind diese beiden

Gruppen in einer Grafik zusammengefaßt.

Das Lokalanästhetikum Oxybuprocain bewirkt über die gesamte Dauer

der Messungen eine signifikante (p<0,05) Abnahme der Sensibilität in beiden

Altersgruppen, wobei das Auge in der jungen Gruppe 2a im Durchschnitt bis

zur 5min-Messung asensibel ist, in der älteren Gruppe bis zur 10min-

Messung. Die am Ästhesiometer eingestellte Kraft beträgt dann 1000*10-5N.

Ab 15min nach Tropfengabe wird das Auge wieder zunehmend sensibel. In

der Gruppe der jüngeren Probanden ist mit 12*10-5N nach 20min nahezu

wieder die Ausgangssensibilität erreicht. Dies dauert in der älteren Gruppe 2b

geringfügig länger.

35

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Abb. 6: Ergebnisse der Kontrollgruppen NaCl-Lösung 0,9% und

Oxybuprocain

36

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4.2. Ergebnisse Dorzolamid

Bei Dorzolamid zeigt sich in der Gruppe 3a (junge Probanden) nur bei

der 10min-Messung eine diskrete, aber signifikante (p<0,05) Abnahme der

Hornhautsensibilität auf 6*10-5N. In Gruppe 3b (ältere Probanden) zeigt sich

zusätzlich auch 1 und 5min nach Tropfengabe ebenfalls eine diskrete, aber

signifikante (p<0,05) Hyposensibilität an der Hornhaut. Auch hier zeigt das

Ästhesiometer eine Kraft von im Mittel 6*10-5N an.

Abb. 7: Ergebnisse Dorzolamid

37

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4.3. Ergebnisse Apraclonidin

Apraclonidin verursacht ebenfalls nur sehr diskrete

Hornhauthyposensibilitäten, die aber dennoch signifikant waren (p<0,05). In

der Gruppe 4a (junge Probanden) zeigt sich bei 10, 15 und 20min nach

Tropfenapplikation eine Sensibilitätsabnahme auf bis zu 6*10-5N. In der

Gruppe 4b (ältere Probanden) ist die Sensibilität 5, 10 und 15min nach

Tropfengabe auf im Mittel bis zu 12*10-5N signifikant herabgesetzt.

Abb. 8: Ergebnisse Apraclonidin

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4.4. Ergebnisse Metipranolol

Bei Metipranolol schließlich zeigt sich in der Gruppe 5a (junge

Probanden) bei den Messungen 5 und 10min nach Tropfengabe eine leichte

Abnahme der Hornhautsensibilität auf bis zu 25*10-5N zum Zeitpunkt der

10min-Messung (p<0,05). In der Gruppe 5b der älteren Probanden zeigt sich

schon zur 1min-Messung eine signifikante Hyposensibilität mit im Mittel 59*10-

5N. Diese Abnahme der Sensibilität ist mit 6*10-5N zum Zeitpunkt der 20min-

Messung immer noch signifikant.

Abb. 9: Ergebnisse Metipranolol

39

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5. Diskussion

5.1. Diskussion der Meßmethode

Die Bestimmung der Hornhautsensibilität ist schon 1894 von v. Frey

beschrieben worden. In seinen "Beiträgen zur Physiologie des Schmerzes"

stellte er das erste Reizhaarästhesiometer vor. Es bestand aus einem Satz in

der Länge abgestufter Reizhaare, womit eine quantitative Messung der

Hornhautsensibilität möglich war. Die Meßergebnisse werden allerdings

erheblich durch die Rigidität und Alter der Reizhaare beeinflußt, ebenso durch

Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Ästhesiometer von Boberg-Ans

oder auch Cochet und Bonnet sind zwar in ihrer Anwendung im Vergleich zu

von Frey verbessert, weisen jedoch ähnliche methodische Unsicherheiten im

Gebrauch auf. Wegen methodischer oder physikalischer Unsicherheiten der

flexiblen Reizhaare werden heutzutage auch starre Reizkörper verwendet. Bei

diesen wird die auf die Hornhaut ausgeübte Kraft durch das Eigengewicht des

Kontaktkörpers definiert oder über ein Hebelsystem durch Federkraft oder

elektromagnetische Systeme erzeugt. Die elektromechanischen

Ästhesiometer nach Schirmer, Larson oder Gotz fanden allerdings keine

Verbreitung, über klinische Anwendungen und Ergebnisse ist kaum Literatur

zu finden [, 13, 19, 22, 41, 64].

Unter Verwendung moderner elektronischer Technologie gelingt es

Draeger et al. 1967 erstmals, ein Gerät vorzustellen, welches unabhängig von

Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Fertigkeit des Untersuchers ist. In den

folgenden Jahren wird dieses Ästhesiometer in einer zweiten Generation noch

optimiert.

Ein anderer Ansatz der Ästhesiometrie, ohne einen Reizkörper und ohne

Hornhautberührung, ist die Messung der Sensibilität mit einem Luftimpuls. In

den letzten sechs Jahrzehnten veröffentlichten Goldberg, Jalavisto, Boberg-

Ans, Rasch, Weinstein, Murphy, Vega und andere Autoren immer wieder

Apparate zur Sensibilitätsmessung mittels Luftstrom. Allen gemeinsam ist die

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zum Draeger-Ästhesiometer recht große Reizfläche und die Verwirbelungen

des Luftstromes auf der Cornea. Deshalb ist mit den Luftstromästhesiometern

keine präzise Messung durchzuführen [5, 38, 39, 71].

Aufgrund der Bedienungsfreundlichkeit, der Genauigkeit und exakten

Reproduzierbarkeit im Gegensatz zu allen anderen heute gebräuchlichen

Verfahren wurde in dieser Studie das von Draeger entwickelte elektronisch-

optische Handästhesiometer verwendet.

5.2. Diskussion der Meßergebnisse

In der langen Geschichte der Glaukomtherapie ist bisher kein

Medikament beschrieben worden, das frei von jeglichen Nebenwirkungen

appliziert werden konnte. Lokale Reaktionen im Bereich der äußeren

Augenoberfläche reichen von allergischen Symptomen, Alterationen von

bulbärer und tarsaler Bindehaut, der Hornhaut bis hin zu Zeichen des

Trockenen Auges. Auch eine lokalanästhetische Wirkung der

Betarezeptorenantagonisten an der Hornhaut von verschieden starkem

Ausmaß ist von mehreren Autoren wiederholt beschrieben worden und

allgemein anerkannt [2, 19, 27-29].

In dieser vergleichenden Studie wurden die drei topischen

Antiglaukomatosa Dorzolamid, Apraclonidin und Metipranolol bezüglich ihres

Einflusses auf die Hornhautoberflächenempfindlichkeit untersucht. Dabei

konnte die aus Studien von Höh et al. schon bekannte signifikante

Herabsetzung der Hornhautsensibilität bestätigt werden. Dorzolamid und

Apraclonidin wiesen demgegenüber nur eine sehr diskrete, aber zu einigen

Meßzeitpunkten dennoch signifikante Steigerung der Sensibilitätsschwelle auf

[28, 29].

Um die lokalanästhetische Wirkung der verschiedenen Augentropfen

nachvollziehen zu können, wird im folgenden ein kurzer Überblick über die

Hornhautinnervation und die Nervenzellphysiologie gegeben [45, 70].

41

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Das Bauelement des Nervensystems ist das Neuron (Nervenzelle).

Neben einem Zelleib (Soma, Perikaryon) mit dem Zellkern besitzt ein Neuron

ein oder mehrere Zellfortsätze, die Nervenfaser oder Neurit genannt werden.

Die Hornhaut wird vom ersten Ast des Nervus trigeminus (V1) sensibel

innerviert. 60 bis 80 Äste (Neuriten) des Nervus ciliaris longus strahlen vom

Limbus radiär in die Hornhaut ein und bilden dort freie Nervenendigungen

aus. Diese können Schmerz- und Berührungsreize registrieren. Die

Entstehung und Fortleitung einer Erregung (hier Berührungsreiz) in einer

Nervenfaser beruht auf ionalen Prozessen, die sich an der begrenzenden

Zellmembran abspielen (Ionentheorie der Erregungsleitung). Aufgrund der

unterschiedlichen Ionenverteilung im Extra- und Intrazellulärraum entsteht

zwischen dem Innen- und Außenraum eine Potentialdifferenz (Spannung), die

als Membranpotential bezeichnet wird. Änderungen des Membranpotentials

von Nervenzellen bilden die Grundlage für die Fortleitung der Erregungen.

Das Innere einer erregbaren Zelle weist gegenüber dem Außenraum im

Ruhezustand ein negatives Potential, das Membran-Ruhe-Potential, von ca. -

80 mV auf. Die Ursache für die Negativität des Zellineren gegenüber der

Umgebung liegt in der unterschiedlichen Verteilung der Ionen in beiden

Räumen. Die intrazelluläre K+-Konzentration ist etwa 30mal höher als im

Extrazellulärraum. Aufgrund dieser Konzentrationsdifferenz haben die K+-

Ionen das Bestreben, durch die für sie relativ gut permeable Membran nach

außen zu diffundieren. Diese Bewegung wird jedoch dadurch begrenzt, daß

die Gegenionen, insbesondere die Protein-Anionen, die Membran nicht

passieren können. Der Ausstrom einiger positiver Ladungen baut also ein

elektrisches Membranpotential auf, das die weitere K+-Abdiffusion verhindert.

Aufgrund der für sie in Ruhe impermeablen Membran haben die Na+-Ionen

kaum Einfluß auf das Ruhepotential, weshalb das Ruhepotential auch Kalium-

Diffusionspotential genannt wird. Cl--Ionen spielen nur eine untergeordnete

Rolle.

Durch einen adäquaten Reiz (hier die Hornhautberührung) kommt es zu

einer Änderung des Membranpotentials. Wird dieses durch einen derartigen

Reiz um einen gewissen Betrag erniedrigt (depolarisiert) und dabei eine

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bestimmte Schwelle (Schwellenpotential) überschritten, dann nimmt es

schlagartig innerhalb sehr kurzer Zeit (< 0,1ms) weiter ab. Vorübergehend

wird sogar das Nerveninnere positiv gegen die Außenseite der Membran.

Dieses kurzdauernde sogenannte Aktionspotential beruht auf einer durch den

Reiz ausgelösten Veränderung der Membraneigenschaften: Die Membran

wird für kurze Zeit (< 1ms) für Natrium-Ionen etwa 500mal permeabler. Diese

strömen passiv entlang ihres Konzentrationsgefälles in den Achsenzylinder

ein, wodurch sich die Polarisation umkehrt. Der für die Aufstrichphase des

Aktionspotentials charakteristische Na+-Einstrom findet an definierten

Membranstrukturen mit ionenselektiven Kanalproteinen, den Natriumkanälen

statt. Diese sind im Ruhezustand geschlossen, durch die

Membrandepolarisierung zu Beginn des Aktionspotentials ändert sich jedoch

ihre Konformation und sie öffnen sich für die Na+-Ionen. Das Aktionspotential

wird dann über den Nerv weitergeleitet. Nach einer gewissen Zeit schließen

sie sich durch Vorgänge an Teilen der Kanalproteine auf der

Membraninnenseite wieder. Daneben existieren auch Kanalproteine für

Kalium- und Calcium-Ionen. Um nach der Depolarisation das Ruhepotential

wieder aufzubauen, existieren aktive Transportsysteme, die sogenannten

Ionenpumpen, die gegen das Konzentrationsgefälle der Na+- und K+-Ionen

arbeiten: Die Natrium-Kalium-ATPase [45,70].

Lokalanästhetika wie z. B. das Oxybuprocain in der Kontrollgruppe 2 sind

tertiäre Arylamine und damit amphiphile Moleküle. Sie haben ein

wasserlöslichen und einen lipidlöslichen Anteil. Dadurch sind sie in der Lage

sich in die Lipidstrukturen der Nervenzellmembran einzulagern und ins Innere

der Zelle vorzudringen. In den Nervenmembranen erfolgt eine Bindung

innerhalb hydrophober Regionen des Proteinkomplexes, der den

Natriumkanal bildet. Die so gebundenen Lokalanästhetikummoleküle

verhindern an diesen Kanalproteinen die Konformationsänderung und damit

die Depolarisation durch Öffnung dieser Kanäle. Eine Weiterleitung der

Erregung ist dort nicht mehr möglich [9, 16, 49].

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Die lokalanästhetische Wirkung der Betarezeptorenantagonisten beruht

auf demselben Mechanismus. Durch die je nach Präparat stärkere oder

weniger starke Lipophilie durchdringen auch sie die Nervenzellmembran und

blockieren von innen die Natriumkanäle, womit sie einen

membranstabilisierenden Effekt ausüben. Nach Höh und Nastainczyk erfolgt

die lokalanästhetische Wirksamkeit durch "unspezifische", nicht adrenerge,

nicht stereospezifische Bindung geringer Affinität an Rezeptoren, von denen

Betarezeptorenblocker durch Lokalanästhetika, Chlorpromazin und

Tetrodotoxin, nicht jedoch durch Isoproterenol (Betarezeptorenagonist)

kompetitiv verdrängt werden können. Studien von Höh et al. zeigten, daß es

erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Betarezeptorenblockern

bezüglich ihrer lokalanästhetischen Potenz gibt. Betaxololund Bupranolol

bewirken die im Vergleich höchste Sensibilitätsabnahme. Es folgen

Metipranolol und Pindolol. Eine relativ diskrete Sensibilitätsabnahme bewirken

Befunolol, Timolol und Levobunolol. Carteolol zeigt keine Herabsetzung der

Hornhautempfindlichkeit [29].

Für die geringe hyposensibilisierende Wirkung von Dorzolamid und

Apraclonidin sind mehrere denkbare Ursachen zu diskutieren. Zum einen

wäre es möglich, daß das Konzentrationsverhältnis von Kalium zwischen

Nervenzellinnenraum und Umgebung verändert wird. Bei einer extrazellulären

Absenkung des Kaliumspiegels würde die Zelle hyperpolarisiert werden und

wäre somit schwerer erregbar. Weiterhin könnte es zu einer Mikromilieu-

veränderung und Hornhautödembildung in der Nervenzellumgebung kommen.

Vom Dorzolamid ist ja schon bekannt, daß es durch die Hemmung der

Karboanhydrase II am Hornhautendothel zu einer Quellung der Hornhaut

kommen kann. Hierüber berichteten Donohue und Pfeiffer bereits in ihren

Studien [15, 50, 52, 53]. Dorzolamid und Apraclonidin können sich unter

Umständen auch in die Membran der Nervenzelle einlagern, weil beide

aufgrund ihrer Molekülstruktur sowohl hydro- wie auch lipophil sind und damit

Ampholytcharakter haben. Unspezifische Wechselwirkungen mit den Kanal-

proteinen sind daher gut denkbar, wodurch die Erregbarkeit auf diese Weise

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negativ beeinflußt werden könnte. Schließlich muß noch an die schon

bekannten Nebenwirkungen von Dorzolamid und Apraclonidin gedacht

werden. Es werden lokal im wesentlichen Augentränen, Unbehagen, Juckreiz

und Fremdkörpergefühl hervorgerufen. In diesem Zusammenhang ist es

durchaus vorstellbar, daß der Proband irritiert ist und die Berührung der

Hornhaut durch den Reizkörper des Ästhesiometers nicht sofort wahrnimmt.

Der pH-Wert von Dorzolamid-Augentropfen liegt bei 5,65, derjenige der

Apraclonidin-Tropflösung bei 5,3 und kann damit nicht die Ursache sein. Denn

von Lokalanästhetika ist bekannt, daß sie nach Gabe von alkalischer

Boraxlösung länger wirksam sind [19].

Konservierungsstoffe wie Benzalkoniumchlorid sind zwar in den unter-

suchten Präparaten enthalten. Diese scheiden als Ursache der

Hornhauthyposensibilität aber ebenfalls aus, wie Draeger et al. zeigen

konnten. Allenfalls in Konzentrationen, die in der Größenordnung der

Wirkstoffe liegen, sind Empfindlichkeitsänderungen nicht auszuschließen [8,

19]. In den in dieser Studie untersuchten Präparaten ist Benzalkoniumchlorid

aber nur in Konzentrationen von 0,0005% (Oxybuprocain 0,4%) bis 0,01%

(Apraclonidin 0,5%) enthalten.

In der Kontrollgruppe mit Placebo-Augentropfen (Natrium-Chlorid-Lösung

0,9%) kam es zu keiner Hybosensibilität. Dies war auch nicht zu erwarten,

denn die Natrium-Konzentration der Tropflösung entspricht ja der

physiologischen Umgebung der Zelle. Damit sind genügend Natrium-Ionen

vorhanden, um bei einem Reiz eine Depolarisation durch Nervenzelleinstrom

zu bewirken.

5.3. Schlußfolgerung

Es ist schwer, sich eine Sensibilitätsherabsetzung um einige 10-5N

vorzustellen und ihre klinische Bedeutung abzuschätzen. Höh und

Nastainczyk berichten über eine moderate Herabsetzung der

Hornhautsensibilität nach nur einmaliger Gabe von Befunolol 0,5%, Timolol

0,5% oder Levobunolol 0,5%, welche in gleicher Ausprägung nach einem

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6jährigen Tragen von Kontaktlinsen aus CAB (Celluloseacetobutyrat) auftritt

[29, 61]. Aus der geringen cornealen Komplikationsrate bei den Trägern von

hart flexiblen Kontaktlinsen aus CAB ist aber wohl nur eine geringe Gefahr für

die Patienten durch die lokalanästhetische Wirkung der

Betarezeptorenblocker herzuleiten, zumal deren Anästhesie - Responder

ausgeschlossen - nur kurze Zeit anhält. Die stärkere Herabsetzung der

Sensibilität nach Metipranolol 0,3%, laut Höh et al. auch nach Betaxolol 0,5%,

Pindolol 1% und Bupranolol 0,25%, erlangt dagegen durchaus klinische

Relevanz. Denn die Hornhautsensibilität ist schon nach einem Tropfen soweit

herabgesetzt, daß eine Kontaktglasuntersuchung oder oberflächliche

Fremdkörperentfernung durchgeführt werden kann. Sogenannte Responder

reagieren auf Betablocker mit einer über das eben genannte Maß

hinausgehenden langanhaltenden Herabsetzung der Hornhautsensibilität. Es

sind sogar vereinzelt Fälle beschrieben, in denen ein Patient auf lokal

appliziertes Timolol sogar mit völliger Anästhesie der Hornhaut reagiert hat.

Wir verfügen bislang nicht über die Möglichkeit, Responder vor der Einleitung

der Betablocker-Therapie zu erkennen. Kein Augenarzt würde einem

Patienten ein Lokalanästhetikum verschreiben. Aus therapeutischer

Notwendigkeit rezeptieren wir jedoch Betablocker mit zum Teil beträchtlicher

lokalanästhetischem Effekt. Daher sollte uns die Sorgfaltspflicht gebieten, bei

lokaler Betablocker-Therapie am Auge die Hornhautsensibilität in

regelmäßigen Abständen zu kontrollieren, z. B. viertel- bis halbjährlich. Ein

häufigeres Kontrollieren erscheint bei erhöhtem Risiko seitens des Patienten

oder des verwendeten Betablockers erforderlich. Ein erhöhtes Risiko von

seiten des Patienten liegt vor bei Zuständen oder Erkrankungen, die zu

herabgesetzter Hornhautempfindlichkeit führen können, z. B.

Kontaktlinsenträgern, Respondern, Glaukompatienten, insbesondere wenn

schon Papillenexkavationen bestehen oder bei Zustand nach

Winkelblockglaukom sowie postoperativ (Keratoplastik, Kataraktoperationen

mit großem Schnitt). Grundsätzlich sollte daher derjenige Betablocker mit der

geringsten anästhetischen Wirkung verwendet werden [29].

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Bei den in dieser Studie untersuchten Antiglaukomatosa Dorzolamid und

Apraclonidin der neueren Generation zeigte sich eine distrete, aber dennoch

signifikante Hornhauthyposensibilität. Auch wenn die lokale Verträglichkeit der

Präparate bezüglich der Sensibilitätsschwellenwertänderung gut ist, so ist

insbesondere Kontaktlinsenträgern mit Glaukom zu empfehlen, diese zur

Vermeidung eventueller Schäden an der Hornhaut erst ca. 30min nach der

Tropfenapplikation einzusetzen.

In weiteren Studien sollte untersucht werden, ob es auch einen

sensibilitätsherabsetzenden Effekt bei Langzeitanwendung von Dorzolamid

und Apraclonidin gibt. Bei verschiedenen Betarezeptorenblockern konnte dies

nachgewiesen werden [29].

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6. Zusammenfassung

Einleitung

Aus verschiedenen Studien ist seit längerer Zeit die lokalanästhetische

Wirkung von topisch applizierten Betarezeptorenblockern bekannt. Die

neueren Antiglaukomatosa Dorzolamid und Apraclonidin rufen im

wesentlichen lokale Nebenwirkungen wie z.B. Augenbrennen, Jucken,

Verschwommensehen und Fremdkörpergefühl hervor. In einer klinischen

Studie sollte geprüft werden, ob Dorzolamid und Apraclonidin auch einen

Einfluß auf die Hornhautsensibilität haben.

Probanden und Methodik

Es wurden Dorzolamid, Apraclonidin und Metipranolol in drei Gruppen

untersucht. In zwei Kontrollgruppen testeten wir 0,9%ige Natrium-Chlorid-

Lösung und das Lokalanästhetikum Oxybuprocain 0,4%. Je Präparat

untersuchten wir 50 Probanden in zwei Untergruppen zu n=25 Probanden im

Alter von 22 bis 40 Jahren bzw. von 60 bis 88 Jahren. Die Hornhautsensibilität

wurde im Zentrum der Kornea mit dem elektronisch-optischen

Handästhesiometer nach Draeger bestimmt. Gemessen wurde vor und 1, 5,

10, 15 und 20min nach der Tropfenapplikation.

Ergebnisse

In den Kontrollgruppen mit Kochsalzlösung kam es bei der Auswertung

mit dem Wilcoxon-Test zu keiner signifikanten Sensibilitätsänderung (p>0,05).

Beim Lokalanästhetikum wurde bis zur 10min-Messung eine Asensibilität

(p<0,05) der Hornhaut festgestellt. Bis zur 20min-Messung erreichte die

Sensibilität in der Gruppe der jungen Probanden mit 12*10-5N nahezu wieder

den Ausgangswert. In der älteren Gruppe war die Hornhaut zu diesem

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Zeitpunkt mit 627*10-5N noch hyposensibel. Das Dorzolamid bewirkte in

beiden Gruppen nur eine diskrete, aber dennoch signifikante (p<0,05)

Hyposensibilität der Hornhaut (6*10-5N) bei der 10min-Messung, in der älteren

Gruppe auch bei 1 und 5min nach Tropfengabe. Auch das Apraclonidin

bewirkte nur eine diskrete, aber dennoch signifikante (p<0,05)

Hyposensibilität der Hornhaut mit 5,5*10-5N in der jungen Gruppe 10, 15 und

20min nach Tropfengabe. In der älteren Gruppe war die Hornhaut mit Werten

zwischen 5,8 und 12,4*10-5N zur 5min-, 10min- und 15min-Messung

hyposensibel. Bei Metipranolol kam es in der jungen Gruppe zum Zeitpunkt

der 5min-Messung mit im Mittel 17,5*10-5N bzw. zur 10min-Messung mit im

Mittel 24,6*10-5N zu einer signifikanten Hyposensibilität der

Hornhautoberfläche (p<0,05). In der Gruppe der älteren Probanden bewirkte

Metipranolol zu allen Meßzeitpunkten nach Tropfenapplikation eine

Hornhauthyposensibilität mit bis zu im Mittel 58,9*10-5N bei der 1min-Messung

(p<0,05).

Conclusio

Auch wenn Dorzolamid und Apraclonidin nur eine sehr geringe, Metipranolol

eine leichte Hornhauthyposensibilität bewirken, sollten insbesondere

Kontaktlinsenträger mit Glaukom diese erst ca. 30min nach Tropfenapplikation

einsetzen. Bei Metipranolol sollte zusätzlich die Indikation überprüft und bei

längerer Anwendungsdauer regelmäßig die Hornhautsensibilität überprüft

werden.

49

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8. Lebenslauf Name Arne-Sven Mammen Geburtsdatum 21.04.1971 Geburtsort Hamburg Eltern Dipl.-Kfm. Erich Mammen, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

und Ehefrau Renate Mammen, geb. von Schrader Schwester Silke Mammen, Juristin Religion evangelisch Schulbesuch 1977-1981 Grundschule Turmweg in Hamburg 1981-1990 Wilhelm-Gymnasium in Hamburg 1990 Abschluß mit Abitur Bundeswehr 1990-1991 bei der Bundesmarine in Kiel Ausbildung seit 1992 Studium der Humanmedizin in Berlin, später in Hamburg Prüfungen 1995 Ärztliche Vorprüfung 1997 1. Teil der Ärztlichen Prüfung 1998 2. Teil der Ärztlichen Prüfung 1999 3. Teil der Ärztlichen Prüfung Famulaturen Innere Medizin 1995 im Israelitischen Krankenhaus Hamburg Augenheilkunde 1996 in der Universitäts-Augenklinik Eppendorf Augenheilkunde 1997 im AK Barmbek in Hamburg

Urologie / Mikrobiologie in der Praxis Dr. Bünz in Hamburg 1998

Praktisches Jahr Chirurgie 1998/1999 im AK Barmbek in Hamburg

Innere Medizin 1999 im AK Barmbek in Hamburg und im Inselspital/Notfallzentrum in Bern/Schweiz Augenheilkunde 1999 im AK Barmbek in Hamburg

Arzt 01.01.2000 bis 30.06.2001 an der Augenklinik Herzog Carl im Praktikum Theodor, München Assistenzarzt in seit 01.07.2001 an der Augenklinik Herzog Carl Theodor, Weiterbildung München Fremdsprachen Englisch, Latein, Altgriechisch

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9. Danksagung Herrn Prof. Dr. med. G. Richard möchte ich für die freundliche Überlassung des Themas herzlich danken. Herrn Priv. Doz. Dr. med. M. Kohlhaas bin ich sehr dankbar für die stetige Unterstützung, Hilfsbereitschaft und die aufgebrachte Geduld bei der Ausführung der Arbeit. Herrn U. Pichlmaier bin ich wegen der netten Unterstützung bei der statistischen Auswertung der Daten zu Dank verpflichtet. Frau Dr. med. J. Meurer danke ich ganz besonders für ihre stets ermunternden Worte und für die orthographische Durchsicht der Arbeit.

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