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© Ennemoser Wirtschaftsberatung GmbH: Tourismus – Golf – Immobilien www.ennemoser.at Seite 1 von 2 AUTOMATENHOTELS Hotels „ohne“ Personal Version 1.1 08.09.2010 Automatenhotels.docx (GN) Über „Hotels ohne Personal“ wird derzeit häufig diskutiert und in den Medien berichtet. Weitere verwendete Begriffe: Hotel ohne Rezeption, self-check-in, Automatenhotels. Gemeint ist allerdings eine Betriebsform ohne Rezeption, d.h. ein Hotel wo der Gast selbst mittels Kreditkarte eincheckt und nicht ein Hotel gänzlich ohne Mitarbeiter. Auch das Frühstück wird meist auch von Automaten „serviert“. 1. Geschichte Etabliert für diese Betriebsform hat sich der Begriff „Automatenhotels“; entwickelt hat sich dieser Typ aus den Motels. 2. Einige Beispiele Österreich: Orange Wings, Krems und Wr. Neustadt www.orangewings.com Hotel Caldor, Münchendorf bei Wien www.hotel-caldor.at Basic Hotel, Innsbruck www.basic-hotel.at Deutschland: Vasano Suites, Leipzig www.vasano.de War bereits 1996 geplant: Goodnight in Augsburg de.wikipedia.org/wiki/ Augsburger_Hotelturm Schweiz: Tower Hotel, Waldkirch www.towerhotel.ch Niederlande: Qbic, Amsterdam, Antwerpen, Maastricht www.qbichotels.com Dänemark: Omega Hotel, Kopenhagen 3. Hybride Formen Automaten-Check-In während der Nacht oder ruhigerer Zeiten tagsüber, sonst besetzte Rezeption. 4. Hotelketten Accor: Formule 1, Motel 6, Etap www.accorhotels.com Hyatt: Neue Marke ANDAZ (Luxushotels) www.andaz.com

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AUTOMATENHOTELS

Hotels „ohne“ Personal

Version 1.1 – 08.09.2010 Automatenhotels.docx (GN)

Über „Hotels ohne Personal“ wird derzeit häufig diskutiert und in den Medien berichtet. Weitere verwendete Begriffe: Hotel ohne Rezeption, self-check-in, Automatenhotels.

Gemeint ist allerdings eine Betriebsform ohne Rezeption, d.h. ein Hotel wo der Gast selbst mittels Kreditkarte eincheckt und nicht ein Hotel gänzlich ohne Mitarbeiter. Auch das Frühstück wird meist auch von Automaten „serviert“.

1. Geschichte Etabliert für diese Betriebsform hat sich der Begriff „Automatenhotels“; entwickelt hat sich dieser Typ aus den Motels.

2. Einige Beispiele Österreich: Orange Wings, Krems und Wr. Neustadt www.orangewings.com Hotel Caldor, Münchendorf bei Wien www.hotel-caldor.at Basic Hotel, Innsbruck www.basic-hotel.at Deutschland: Vasano Suites, Leipzig www.vasano.de War bereits 1996 geplant:

Goodnight in Augsburg de.wikipedia.org/wiki/ Augsburger_Hotelturm

Schweiz: Tower Hotel, Waldkirch www.towerhotel.ch Niederlande: Qbic, Amsterdam, Antwerpen, Maastricht www.qbichotels.com Dänemark: Omega Hotel, Kopenhagen

3. Hybride Formen

Automaten-Check-In während der Nacht oder ruhigerer Zeiten tagsüber, sonst besetzte Rezeption.

4. Hotelketten

Accor: Formule 1, Motel 6, Etap www.accorhotels.com Hyatt: Neue Marke ANDAZ (Luxushotels) www.andaz.com

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STATMENT AUTOMATENHOTELS

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1. Wie sieht der österreichische Markt für „personallose“ Hotels aus, wie entwickelt

sich dieser?

Die Betriebsform des „personallosen“ Hotels wird sich so wie in anderen EU-Ländern überwiegend in Städten entwickeln. In der Ferien-Hotellerie ist der Aufenthalt und die damit gewünschte Dienstleistung länger als in der Stadt-Hotellerie. Zudem sind ausreichend günstige Angebote von Beherbergungs-Leistungen in der österreichischen Ferienhotellerie vorhanden.

2. Wie viele solche Hotels gibt es in Österreich?

Nach unserem Kenntnisstand gibt es in Österreich derzeit vier solche Hotels. Als letztes „personalloses“ Hotel wurde nach unserem Wissen das Basic Hotel in Innsbruck (3 Sterne) mit dem Slogan „clever sleeping“ eröffnet (www.basic-hotel.at).

3. Welche Kostenvorteile entstehen durch dieses Konzept?

In der Hotellerie gibt es zwei Primär-Kostenpositionen (Warenaufwand, Personal). Die Personalkosten-Tangente in der Hotellerie in Österreich beläuft sich je nach Kategorie und Standort zwischen 30% und 55% des Netto-Umsatzes. Die gehobene Stadt-Hotellerie mit vier und fünf Sternen hat Personal-Aufwendungen von 40% bis 55% des Umsatzes. Generelle Aussage: Je höher die Kategorie desto höher der Personal-Auffand, da mehr Dienstleistung. Durch das fast „personallose“ Hotel kann ein Hotellier den üblichen Hotelpreis um ca. 20% bis 30% reduzieren. Bestimmte Leistungen des Hotels wie Rezeption/Verwaltung, Zimmerreinigung, Hotelreinigung, etc. verbleiben und werden im Regelfall outgesourced.

4. Wer ist die Zielgruppe?

Die Zielgruppe ist Geschäftsreisende mit einem Hotel-Budget von maximal € 35,- bis € 40,- pro Person und Tag. Weitere Zielgruppen sind sicherlich Studenten sowie Personen, welche ihre Ansprüche nach dem Geldbörserl richten müssen. Auch Personen mit einer hohen „Anonymitäts-Präferenz“ werden an einem solchen „personallosen“ Hotel interessiert sein.

5. Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Touristen?

Ein im Regelfall neuwertiges Hotel mit reduziertem Preis (ein Großteil der Lohnkosten fallen weg) sind die Haupt-Vorteile.

6. Haben Sie Umsatzzahlen oder Richtwerte für den Umsatz von solchen Hotels?

Als Richtwert für solche Hotels kann man einen jährlichen Umsatz pro Zimmer mit ca. € 9.000,- bis € 11.000,- ansetzen. Die Kapazität von uns bekannten Hotels beträgt ca. 40 Zimmer, sodass sich als Umsatz eine Größenordnung von ca. € 350.000,- plus USt. pro Jahr und Nebenumsätze ergibt.

7. Gibt es einen Trend in Richtung „personallose“ Hotels?

Es gibt sicherlich nur einen limitierten Markt für „personallose“ Hotels in Österreich. Diese werden sich überwiegend auf Städte reduzieren. Wie schon oben ausgeführt, wird es in den Ferien-Orten weniger solche Hotelformen geben. Grundsätzlich ist es jedoch auch in größeren Ferien-Orten nicht auszuschließen, dass vor allem wegen dem ausgetrockneten Arbeitsmarkt von der Angebotsseite her solche Betriebsformen von Hotels nicht ausgeschlossen sind.