9
MAGAZ IN HT nr. 2 03 A 16 prakapenia

HT Magazin #2

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die zweite Ausgabe des Handball Tirol Magazins: Mit aktuellen News, Storys und Hintergründen zum Tiroler Handballgeschehen!

Citation preview

Page 1: HT Magazin #2

MAGAZINHTnr. 2

03A16

prakapenia

Page 2: HT Magazin #2

CONTENTS

˝ANTON PRAKAPENIA˝DER SHOOTER AUS WEISSRUSSLAND

Mit 18 Toren im Match gegen Bruck markierte Anton Prakapenia einen neuen Torrekord in der Schwazer

Osthalle. In Summe knallte der 27-Jährige im Grunddurchgang 122 Bälle ins gegnerische Tor.

Daniel Sprenger befindet sich auf der Überholspur. Mit seinen 20

Jahren fungiert er als Spielmacher bei medalp Handball Innsbruck.

Der Präsident des Tiroler Handballverbandes und Vizepräsident des

Österreichischen Handballverbandes, Thomas Czermin, im Gespräch.

HANDBALL EUPHORIE IN WÖRGL

PROLOGUE Liebe Handballfreunde! Wir gehen in die finale Phase der Meisterschaft. Unser Bundesligateam hat im Playoff mit vier Siegen en suite eine ordentliche Duftmarke setzen können und dürfte sich letztlich souverän für die kommende Bundesligasaison qualifizier-en. Unsere HLA-Mannschaft ist ganz klar auf Schiene in Richtung Viertelfinalspiele und wird auch dort mit attrak-tivem Handball zu überzeugen wissen. In Summe können wir mit den gezeigten Leistungen in dieser Saison sehr zufrieden sein und sehen in vielen Bere-ichen eine Weiterentwicklung bzw. Bestätigung, dass unser eingeschlagene Weg der richtige ist. In dieser Ausgabe des HT Magazins widmen wir uns un-serem Shooter Anton Prakap-enia, dem Tiroler Youngster Daniel Sprenger und blicken zum Handball Standort Wörgl sowie zum Verbandstag des Tiroler Handballverbandes. Ich wünsche Euch viel Freude beim Lesen der zweiten Ausgabe.

Klaus Hauser

Vorstand Handball Tirol

TEAMms, text

dos, text

nash, text

tl, pics

mh, pics

WEBSITEwww.handball-tirol.at

[email protected]

Jetzt wechseln!

www.sparkasse-schwaz.atBesuchen Sie uns auf: facebook.com/sparkasseschwazag

Willkommen bei uns.

Modernstes Banking Österreichs

Kontowechselservice

Page 3: HT Magazin #2

„Wenn Anton im Tempo kommt, ist er in der österreichischen Liga eigentlich kaum aufzuhalten. Seine Physis ist überragend“, kennt Handball Tirol Coach Raúl Alonso die Vorzüge seines linken Rückraumspielers genau. Nicht zu stoppen war der 27-Jährige auch im letzten Spiel des HLA-Grunddurchganges gegen Bruck. Mit 18 Treffern markierte er nicht nur einen Torrekord in der Schwazer Osthalle, sondern krönte sich auch zum Torschützenkönig der Liga (122 Treffer, Anm.). Dass er seit nunmehr fast zwei Jahren in Tirol auf Torjagd geht, verdankt er einem Zufall. „Ich habe eigentlich Fußball gespielt und bin erst mit zwölf Jahren durch einen Handballtrainer in der Schule auf diesen Sport aufmerksam geworden“, erklärt Anton Prakapenia. In seiner Heimatstadt Gomel, der zweitgrößten Weißrusslands, blieb sein Talent nicht lange unentdeckt, sodass schon bald der HC Brest um

ihn buhlte. Dorthin sollte er dann auch siebzehnjährig ins Sportinternat wechseln und erste Erfahrungen im Spitzenhandball sammeln. Während seines Präsenzdienstes schnürte er die Handballschuhe für den Militärclub Dynamo Minsk, bevor er 2013 ein Jahr beim polnischen Club Chrobry Glogow andockte. Seit 2014 ist der 197 cm-Hüne in Tirol und fühlt sich hier rundum wohl. „Meine Frau Katsia und ich sind begeistert von der Landschaft und den Menschen in Tirol. Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden; wir schätzen das sehr, denn

wir wissen, dass das nicht überall so ist.“ Auch die Gründe für seine Leistungsexplosion in der aktuellen Saison kennt der Weißrussische Nationalteamspieler genau. „Es wäre auch in der vergangenen Saison schon mehr möglich gewesen, aber

die Vorbereitung, die Trainings und auch die Matchvorbereitung sind unter Raúl Alonso auf einem ganz anderen Level. Hohe Umfänge mit maximaler Intensität bin ich aus Weißrussland gewohnt, entscheidend ist aber, dass unser Coach mit Konzept die Trainings steuert und eine gute Mischung aus Belastungs- und Regenerationsphasen findet. So macht er uns besser.“ Für die laufende Saison hat der EM-Teilnehmer noch einiges vor, schließlich ist der Start ins Playoff rund verlaufen. „Wir möchten ins Cup-Final4 einziehen und auf

Platz 1 das Playoff beenden. In den Entscheidungsspielen ist dann einiges möglich, wenn wir unsere Qualitäten

aufs Parkett bringen.“ Mit einem Anton Prakapenia in Topform und eingestelltem Visier kann vieles gelingen, selbst wenn der Weißrusse vorrangig natürlich abschließend die Devise ausgibt, von Spiel zu Spiel zu blicken.

122 Tore im Grunddurchgang. Der 27-jährige Weißrusse setzte damit ein kräftiges Ausrufezeichen in Richtung der Konkurrenz. Der Shooter vom linken Rückraum hat noch nicht genug und will im Playoff nachlegen.

DER SHOOTERAUS DEM OSTEN

PHYSISCH ÜBERRAGEND

ANTON PRAKAPENIAA 18 SPIELE A 122 TORE

IM GRUNDDURCHGANG DER HLA SAISON 15I16

Page 4: HT Magazin #2

&Q ATirol mit 5 Wörtern beschrieben?Berge, Schnee, Natur, ruhig, sauber

Wer hat dich in deinem Leben inspiriert?Meine Eltern. Meine Mutter war selbst Profi-Handballerin in der UDSSR und mein Vater hat während seines Studiums Volleyball gespielt.

Was war das letzte Buch, das du ohne Überblättern gelesen hast?Game of Thrones

Wenn du einen Tag lang das Leben einer anderen Person einnehmen könntest, wen würdest du wählen?Wenn ich dazu noch die Zeit zurückdrehen könnte, dann Michael Jordan bei einem NBA Final.

Welches Laster hast du?Schokolade

Wann hast du deinen besten Freund kennengelernt?Andrey habe ich 2005 in Brest kennengelernt, wir haben dort gemeinsam beim HC Brest gespielt.

Welche Tiroler Bräuche und Speisen fallen dir spontan ein?Krampuslauf, Kiachl mit Kraut und Zillertaler Krapfen

Was wolltest du schon immer machen, die Umsetzung ist aber bislang an Zeit, Geld oder Angst gescheitert?Eine Weltreise mit meiner Frau Katsia

Lieblings-App?Facebook

Deine schönste Urlaubsdestination?Venedig und Verona

Wo verbringst du gerne einen freien Nachmittag?

In der Altstadt von Innsbruck

Was vermisst du hier an deiner Heimat am meisten?Familie und Freunde

Die TirolerInnen sind?Sehr freundlich und hilfsbereit

Bester Verteidiger, gegen den du je

gespielt hast?Nikola Karabatic

Wer ist der beste Spieler Österreichs und warum?

Vitas Ziura. Er ist ein kompletter Spieler, ein

Leader auf dem Parkett. Er hat gute Finten, ein

großes Spielverständnis und verfügt über verschiedene

Wurfvarianten.

Bester Torwart der Liga?Aliaksei Kishov

Stärken und Schwächen deiner Mannschaft?

Wir haben ein sehr gutes Mannschaftsklima und eine

starke Deckung. Im Angriff sind wir manchmal noch zu hektisch

und treffen zu schnell die Entscheidung.

Deine sportlichen Ziele?Einen Titel mit Handball Tirol

gewinnen und dann in die deutsche Bundesliga wechseln.

Page 5: HT Magazin #2

wörgl wieder im Handballfieber

AUFBRUCHSTIMMUNG

Die Enttäuschung war groß bei Projektleiterin Manuela Larch und ihrem Team, als sich lediglich fünf Kinder beim ersten Schnuppertraining einfanden. Aber anstatt die Flinte vorschnell ins Korn zu werfen, arbeitete man mit großem Engagement weiter und die Zahl der handballinteressierten Kinder wuchs ständig an. Als sich nach und nach mehr als 30 Kinder mehr oder weniger re-gelmäßig zum Training einfanden, wurde bald klar, dass in Wörgl etwas passieren wird.Die Fahrt zum ersten Mattenhandballturnier in Innsbruck mit drei Mannschaften und vor allem vielen Eltern bestärkte

Im November 2014 start-ete mit Unterstützung von Handball Tirol in Wörgl das Projekt „Handball Wörgl“. Mit Schnuppertrainings an zahlreichen Volksschulen rund um Wörgl konnte man zahlreiche Kinder für den Handballsport begeistern.

Mit großer Begeisterung nehmen rund 40 Burschen und Mädchen an den wöchentlichen Trainingseinheiten des TS Handball Wörgl teil.

MIT VOLLER BEGEISTERUNG

FÜR DEN HANDBALLSPORT

Rang Team I MU111 HIT Innsbruck /1 2 UHC Absam 3 UHC Paulinum 4 HIT Innsbruck /4 (ak) 5 ULZ Schwaz 6 Union Handball Oberland 7 HIT Innsbruck /2 8 HIT Innsbruck /3

Rang Team I MU121 HIT Innsbruck /1 2 UHC Absam /1 3 UHC Paulinum 4 ULZ Schwaz 5 HIT Innsbruck /2 6 UHC Absam /2 7 HIT Innsbruck /3 8 TS Wörgl

RANKING U11 BIS U15Rang Team I MU13

1 HIT Innsbruck /1 2 UHC Absam 3 UHC Paulinum 4 HIT Innsbruck /2 5 ULZ Schwaz 6 Union Handball Oberland

Rang Team I MU141 Spg ULZ Schwaz/UHC Paulinum /1 2 HIT Innsbruck 3 UHC Absam 4 Spg ULZ Schwaz/UHC Paulinum /2 5 Handball Paznaun/Telfs

Rang Team I MU151 Spg ULZ Schwaz/UHC Paulinum 2 HIT Innsbruck 3 UHC Absam

Rang Team I WU11 1 UHC Paulinum 2 SVO Innsbruck

Rang Team I WU12 1 UHC Paulinum 2 TS Union Wörgl

Rang Team I WU13 1 UHC Paulinum 2 SVO Innsbruck

Rang Team I WU14 1 SVO Innsbruck 2 UHC Paulinum

Rang Team I WU15 1 UHC Paulinum 2 SVO Innsbruck

die Verantwortlichen darin, das Projekt weiter auszubauen. Aus einer Trainingseinheit pro Woche wurden schließlich zwei für die Fortgeschrittenen und eine für die immer wied-er nachkommenden Anfänger. Mehr ist leider aus Hallenka-pazitätsgründen derzeit noch nicht möglich.Momentan kommen um die 40 Kinder regelmäßig zum Training und nehmen bereits an den verschiedensten Nach-wuchsbewerben in Tirol teil.Je eine U12 Burschen- und Mädchenmannschaft haben be-reits an mehreren Turniertagen an der Tiroler Meisterschaft teilgenommen und ihre ersten Erfahrungen gesammelt. Wenn auch noch keine Siege in diesen Begegnungen gel-angen, bleibt die Freude am Handball und der Einsatz der Kinder ungebrochen.

Manuela Larch und ihr Trainerteam (Isabell Koller, Christina Moser und Szusanne Vegh) wissen natürlich, dass es noch vieler Trainingseinheiten bedarf, um die Kinder an die an-deren Vereine heranzuführen. Sie sind jedoch auf Grund der positiven Einstellung der Kinder und auch einiger Eltern überzeugt davon, dass es in Wörgl wieder einmal eine Hand-balleuphorie geben könnte.Am 5. März 2016 veranstaltete Wörgl zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder eine Tiroler Jugend- und Mattenhand-ballrunde. Die Begeisterung für Handball war sowohl auf dem Spielfeld als auch auf der Tribüne zu spüren.

von Manuela Larch

TSwörgl

Page 6: HT Magazin #2

VERBANDSTAG THVAm 26. Feber 2016 fand in der Sparkasse Schwaz der Verbandstag des Tiroler

Handballverbandes statt. Neben der Wahl der Funktionäre standen auch Ehrungen verdienter Tiroler Handball Persönlichkeiten am Programm.

Eröffnet wurde die Sitzung mit der Verleihung des Gold-enen Ehrenzeichens an verdiente Persönlichkeiten. Mit dieser höchsten Auszeichnung des THV bedankt sich die Tiroler Handballgemeinde für besondere Leistungen und

hohes Engagement für den Handballsport. Eine Auszeichnung erhielten:

Peter Erler (Stv. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwaz) Mag. Hannes Wanitschek (Obmann UHC Paulinum)

Martin Brunner ( Jugendobmann ULZ Sparkasse Schwaz) Mag. Andreas Seeböck (Obmann SVO Innsbruck)

Nach der Verleihung der Ehrenzeichen gab Präsident Thomas Czermin einen ausführlichen Überblick über die Entwicklung des Handballsports in Tirol. Durch die intensive Arbeit an Tirols Schulen und die gestei-gerte Professionalität in der Jugendarbeit der Tirol-er Vereine konnte die Zahl an handballspielendern-Kindern und Jugendlichen deutlich erhöht werden. Abschließend bedankte sich der Präsident bei den viel-en Freiwilligen für ihre unermüdliche Arbeit im Handball-sport. Heutzutage ist es nämlich nicht mehr selbstver-ständlich, so der Präsident, dass sich Menschen freiwillig und unentgeltlich dem Gemeinwohl zur Verfügung stel-len.

VORSTAND THVPräsident: Thomas Czermin

Vizepräsident: Christian Staudinger

Kassier: Klaus Hauser

Schriftführer: Mag. Andreas Seeböck

Weiteres Mitglied: Dipl. Vw. HR Heinz Öhler

STRAFAUSSCHUSS

Vorsitzender: Mag. Andreas Seeböck

Weitere Mitglieder: Dr. Philipp Zangerl,

Manuela Larch

TECHNISCHE KOMMISSION

Vorsitzender: Mag. Andreas Seeböck

Weiteres Mitglied: Irene Reinalter

SCHIEDSRICHTERAUSSCHUSS

Vorsitzender: Adnan Dautovic

Weiteres Mitglied: Christian Staudinger

Rechnungsprüfer: Ernst Schrattmaier,

Karin Santer

DER NEUE THV VORSTAND

Page 7: HT Magazin #2

TIROLER YOUNGSTER

AM REGIESTUHL

Er ist die kreative Schaltzentrale bei medalp Handball Tirol, besticht durch Torgefährlichkeit, Übersicht und ein großes Kämpferherz: Daniel Sprenger im Portrait.

Daniel Sprenger hat große Ambi-tionen und arbeitet hart, um sein nächstes Ziel, die Aufnahme in den HLA-Kader, zu erreichen.

Auch in schwierigen Situationen Ruhe zu bewahren, ein Spiel zu lenken, die Nebenleute perfekt in Szene zu setzen und dabei selbst Torgefahr auszustrahlen – mit diesen Attributen soll er ausgestattet sein, der opti-male Rückraum-Mitte-Spieler. Zumindest wenn es nach Daniel Sprenger

geht. Der 20-Jährige ist im dritten Bundesliga-Jahr ein unverzichtbarer Bestandteil von medalp Handball Tirol und untermauerte in den letzten Spielen seine derzeitige Topform. Im Playoff reiten der mehrfache „Man of the Match“ und seine Kollegen auf einer Erfolgswelle. „Wir treten im Moment kompakt auf. Mit den Siegen ist auch das Selbstbewusstsein da“, betont Sprenger, der sich eineinhalb Jahre nach einer schw-eren Verletzung in bester Verfassung präsentiert. „Im Herbst 2014 wurde mein link-es Knie ziemlich malträtiert, es war nicht klar, ob ich jemals wieder Handball spielen können würde. Doch ich habe mich zurückgekämpft. Zu Beginn dieser Saison habe ich die Folgen schon noch gespürt, es war vor allem eine Belastung für den Kopf. Mit immer mehr Partien ist die Sicherheit zurückgekehrt“.

IM EINSATZ FÜR DEN UHC

PAULINUM

SPIELMACHER BEI MEDALP INNSBRUCK

Schritt für Schritt zu denken, ist eine Prämisse, nach der sich der Tiroler Youngster immer schon gerichtet hat. In der Schwazer Volksschule knüpfte Sprenger seine ersten Kontakte mit dem Handballsport, während seiner Zeit im Gymnasium Paulinum legte er so richtig los.

Im Nachwuchsbereich eroberte er mit seinen Teams Gold, Silber und Bronze bei Staatsmeisterschaften – 2014 kam noch Platz zwei in der Bundesliga mit medalp Handball Tirol hinzu. Das nächste Ziel ist die Aufnahme in den HLA-Kad-er. „Ich möchte mich in der obersten Spielklasse etablieren und natürlich im Handball so weit kommen, wie es geht. Aber es ist mir auch wichtig, nicht alles auf einer Karte zu setzen, deshalb bin ich im Studium ebenfalls sehr ehr-geizig“, so Sprenger, seit Herbst 2015 Student der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Innsbruck. Ein Spielertyp wie der Däne Thomas Mogensen möchte er werden. „Der Spielstil gefällt mir. Ich suche Eins-gegen-eins-Situationen, bei mir geht viel über Emotion und Kampf. Verbesserungspotential gibt es überall, speziell in der Deckung, im Angriff fehlt mir ein wenig die Abgebrühtheit. Doch ich habe ja noch Zeit, um mich weiterzuentwickeln.“

DANIEL SPRENGER Geburtstag: 21.09.1995

Geburtsort: Innsbruck

Größe: 183 cm I Gewicht: 84 kg

Nationalität: Österreich

Position: Rückraum Mitte, Rückraum links

spielt Handball seit: 2003

bisherige Vereine: UHC Paulinum, ULZ Schwaz, medalp Handball Tirol

Erfolge: U16 Staatsmeister, Schul-staatsmeister, Challenge Cup Sieger, Kaderzugehörigkeit Jugendnationalteam, Vizemeister in der Bundesliga

Hobbies: Reisen, Kino, Lesen und Essen

Ausbildungen: Handball A-Lizenz, allg. Trainerkurs

Page 8: HT Magazin #2

+

Anlässlich der Ausschreibung des Verbandstages gab Präsident Thomas Czermin, der auch Vizepräsident Sport im ÖHB ist, folgendes Interview:

Du bist nicht nur Präsident des Tiroler Handballverbandes, sondern als Vizepräsident Sport im Österreichischen Handballbund auch für die Nationalteams verantwortlich. Wie siehst du die Entwicklung im österreichischen Hand-ballsport? Das hervorragende Abschneiden bei der Heimeuropameisterschaft 2010 war für den Männerhandball die Initialzündung schlechthin. Seither waren wir für zwei Weltmeisterschaften und eine weitere Europameisterschaft qualifiziert, erstmals haben wir in Katar im Jänner 2015 bei einer WM das Achtelfinale erreicht. Aber auch bei den Jugendnationalmannschaften ist ein steter Aufwärtstrend erkennbar, wie allein der 6. Platz bei der U20 EM 2014 beweist. Im Damenbereich sind zuletzt die großen Erfolge ausgeblieben, aber auch da befinden wir uns wieder auf einem erfolg-versprechenden Weg. Dass in den Vereinen, vor allem im Nachwuchsbereich, gut gearbeitet wird, zeigt allein der Umstand, dass eine Reihe unser-er Handballerinnen und Handballer ihr Brot in den stärksten Ligen der Welt verdienen und dort zu den Leistungsträgern zählen.

Wie ist bei all diesen Erfolgen dann das Ranking des Bundes-Sportförderungsfonds (BSFF) zu interpretieren, in dem der Handball hinter „bedeutenden“ Sportarten wie Kick- und Thaiboxen, Bahnengolf oder Frisbee an 37. Stelle gerei-ht wurde? Hier wurden Birnen mit Äpfeln verglichen und herausgekommen sind Zwetschken. Ich möchte mich eigentlich nicht mehr über diese größte Chuzpe, die der österreichische Sport je erlebt hat, auslassen. Nur eines: Die Verantwortlichen für diese Reihung, die eine direkte Auswirkung auf die Zuteilung von Bundesmitteln hat, sind entweder völlig ahnungslos, oder einige Herrschaften haben es sich, ermöglicht durch ein absolut unzulängliches Sportförderungsgesetz, wieder einmal gerichtet. Dass der BSSF die Einsichtnahme in die Berechnungsunterlagen für das Ranking verweigert, spricht wohl für sich.

Die stärksten österreichischen Handballer verdienen ihr Geld im Ausland. Wie stark ist dann die HLA tatsächlich?

Wir sehen uns als Ausbildungsland, die österreichischen Vereine beweisen es laufend, dass sie hervorragende junge Handballer heranbilden können, die nach der Grundausbildung in Österreich in jedem Weltklasseverein willkommen sind.Diesem Ziel haben sich die HLA Vereine verschrieben und sich dazu verpflichtet, maximal drei ausländische Spieler einzusetzen. Kommt ein vierter ausländischer Spieler zum Einsatz, dann hat der Verein ein Pönale von € 10.000.- zugunsten der Jugendförderung zu bezahlen. Den österreichischen Vereinen fehlen natürlich die Mittel, um im Konzert der Großen mithalten zu können. Das ist aber, wie ges-agt, auch nicht unser Anspruch. Wichtig ist eine spannende Meisterschaft, und die wird jährlich geboten.

MENS SANA IN CORPORE SANOA THOMAS CZERMIN A

Was tut sich sonst im Tiroler Handball?

Die gesteigerte Professionalität in der Jugendarbeit zeigt bei den männlichen Jugendauswahlen erste Erfol-ge. So hat Tirol beim Bundesländerturnier des Jahrgan-ges 1998 den dritten Platz errungen, im Jahrgang 2000 wurde um ein Tor der Einzug in das Viertelfinale verpasst. Bei den Mädchen bauen wir gerade eine Jugendauswahl auf. Diese Mannschaft soll nun bei internationalen Turnieren er-ste Erfahrungen sammeln, nächstes Jahr wird sie am Bunde-sländerturnier teilnehmen.

Leider hat sich UHI/TI Innsbruck aus finanziellen Gründen aus der Bundesliga zurückgezogen, hoffnungsfroh stimmen mich aber die Aktivitäten beim SVO und beim UHC Paulinum. Die Damen und Mädchen des SVO nehmen, neben dem Meister-schaftsbewerb in Tirol, auch an den Meisterschaften in Bay-ern teil, die Paulinerinnen treten in Südtirol an.

An dieser Stelle möchte ich mich bei den vielen Freiwilligen für ihre unermüdliche Arbeit im Handballsport bedanken. Heutzutage ist es nämlich nicht mehr selbstverständlich, dass sich Menschen freiwillig und unentgeltlich dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen.

In deiner Funktion als Vizepräsident Sport des ÖHB bist du auch für den Breitensport verantwortlich. Deine Ziele?

Breitensport ist für mich in erster Linie Schul- und Jugendsport. Wir haben, allein aus erzieherischen und gesundheitlichen Gründen, die Verpflichtung, den Kindern die Möglichkeit zur kon-tinuierlichen Sportausübung zu eröffnen. „Mens sana in corpore sano“, ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper, ein junger Mensch braucht für seine ganzheitliche Entwicklung auch die Chance zur körperlichen Ertüchtigung. Der ÖHB hat deshalb die Kooperation mit den Schulen verstärkt, neben dem Turnun-terricht werden von uns Neigungsgruppen geführt, in denen nicht der Handballsport, sondern eine multisportive Betätigung im Vor-dergrund steht. Wenn sich aus diesen Gruppen Kinder für den Handballsport entscheiden, soll es uns recht sein. In sehr vielen Vereinen wurden bereits Kindersportgruppen eingerichtet, um so den Kindern den Übergang zum Vereinssport zu erleichtern. Ganz wesentlich ist aber auch, dass die Eltern von Anfang mit einge-bunden werden und die Eltern auch bereit sind, sich einzubringen. Wir arbeiten laufend an der Verbesserung unserer Breitensport-programme.

Nun zum Handballsport in Tirol. Was sind die Ziele des Projek-tes Handball Tirol?

Wenn man auch mancherorts der Kooperation der beiden HLA Vereine HIT medalp Tirol und ULZ Sparkasse Schwaz kritisch gegenüber gestanden ist, es war die einzige Möglichkeit, den Handballsport in Tirol langfristig abzusichern und ihm eine pro-funde Basis zu geben. Dieses Projekt hat mittlerweile internation-ale Anerkennung erfahren. Die Zielsetzungen des Projektes sind: Verstärkung der flächendeckenden Jugendarbeit, Heranführung von Tiroler Handballern über die Bundesligamannschaft an die HLA Reife, Etablierung neuer Handballvereine in Tirol und Ver-stärkung der Kooperation mit den Schulen.

Wurden bereits erste Erfolge eingefahren, zeigt das Projekt er-ste positive Auswirkungen?

Diese Frage kann man uneingeschränkt mit Ja beantworten. Die Zahl der Jugendspieler, sowohl in Schwaz als auch in Innsbruck, wurde massiv gesteigert, mit mehreren Jugendmannschaften ne-hmen wir zusätzlich an der Südtiroler Meisterschaft teil, um den Jungen möglichst viel Spielpraxis zu geben. Wir unterstützen den Handball in Kappl (Paznaun), wir kooperieren mit dem UHC Absam, TS Wörgl und HC Tirol Meinhardinum Telfs, im Aufbau befindet sich die Zusammenarbeit mit dem BG/BRG Reutte. Im Volksschul-projekt werden jährlich ca. 2.000 Kinder mit dem Handballsport vertraut gemacht. Das Projekt Handball Tirol umfasst also eine Vi-elzahl unterschiedlicher Aktivitäten, die von unseren Trainern und Mitarbeitern mit großem Engagement betrieben werden.

THOMAS CZERMINIM GESPRÄCH

ht

Page 9: HT Magazin #2