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Gewässer-Nachbarschaft Nidda:
Kreuzungsbauwerke von der Furt bis zur Mehrfeldbrücke
Butzbach, 30. Juni 2009
Dr.-Ing. Klaus Träbing
Hydraulische Berechnung von Kreuzungsbauwerken
WASSERBAU
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
2
Inhalt
WASSERBAU1. Grundlagen der Strömungsbewegung
2. Gemeinsamkeiten / Unterschiede von Kreuzungsbauwerken
� Rohr
� Brücke
� Furt
3. Einfache Abschätzungen und Berechnungen
� Querschnittsfläche
� Geschwindigkeit
� Durchfluss
4. Ausgewählte Gesichtspunkte
� Feststoffe
� Gewässer als Lebensraum
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
3
Grundlagen der Strömungsbewegung - 1
WASSERBAU
a. Reibung und Wärme
b. Höhe und Geschwindigkeit
c. Reibung und Wirbelbildung
d. Rauheit und Wirbelbildung
e. Rückstau und Absturz
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.a
WASSERBAUReibung erzeugt (nur) Wärme
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.b
WASSERBAUHöhe und Geschwindigkeit
größere Höhe bedeutet
größere Geschwindigkeit bedeutet
stärkeres Bremsen bis Stillstand
Entsprechung:
1,0 m/s : 5 cm Höhe
2,0 m/s : 20 cm Höhe3,1 m/s : 0,5 m Höhe
4,4 m/s : 1 m Höhe
6,3 m/s : 2 m Höhe
7,7 m/s : 3 m Höhe
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
6
Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.c
WASSERBAUReibung und Wirbelbildung
Unterschiedliche Geschwindigkeiten versetzen Flüssigkeit in Drehung
Ab hinreichender Geschwindigkeit Wirbelbildung, sonst dämpft die Zähigkeit die Wirbel ab
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.d
WASSERBAURauheit und Wirbelbildung
Typische Eigenschaften von turbulenten (verwirbelten) Gerinneströmungen:
mehr
• Durchmischung,
• Druckschwankungen,
• Drall (Wirbel),
• Dissipation (Wärme)
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.e
WASSERBAURückstau und Absturz: Allgemein 1
Unterwasserhöhe hat erst ab einer gewissen Tiefe einen Einfluss auf die Aufstauhöhe
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.f
WASSERBAURückstau und Absturz: Allgemein 2
Unterwasserhöhe hat erst ab einer gewissen Tiefe einen Einfluss auf die Aufstauhöhe: Fließwechsel
ACHTUNG: Bei Fließwechsel GRUNDSÄTZLICH ANDERE BETRACHTUNGEN
Fließwechsel an Wehren praktisch erst wirksam, wenn hu > 70% h ist
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Grundlagen der Strömungsbewegung – 1.g
WASSERBAU
Unterwasserhöhe hat erst ab einer gewissen Tiefe einen Einfluss auf die Aufstauhöhe
Rückstau und Absturz: Kreuzungsbauwerke
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Gemeinsamkeiten / Unterschiede von Kreuzungsbauwerken - 2
WASSERBAU
Rohr - Brücke - Furt
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Gemeinsamkeiten / Unterschiede von Kreuzungsbauwerken – 2.a
WASSERBAU
Rohr - Brücke - Furt
Gemeinsame wichtige Größen für den Durchfluss:
� Querschnitt und Geschwindigkeit
� Vergleichsweise geringe Länge im Vergleich zur Gewässerbreite
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Gemeinsamkeiten / Unterschiede von Kreuzungsbauwerken – 2.b
WASSERBAU
Rohr - Brücke - Furt
Überlastbarkeit mit Durchfluss:
� Rohr < Brücke < Furt ( < Wehr)
� Querschnittsfläche im Rohr wächst nicht mit dem Aufstau
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Gemeinsamkeiten / Unterschiede von Kreuzungsbauwerken – 2.c
WASSERBAU
Rohr - Brücke - Furt
Einengung:
� Rohr < Brücke < Furt
� Einschnürung im Rohr wächst mit dem Aufstau
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen - 3
WASSERBAU
Theoretische Grundlagen: Navier-Stokesche Gleichungen
wesentlich zu kompliziert für praktische Anwendungen wegen
� Wirbelbildung und Turbulenz
� Wechselnde Abmessungen
� Schwankende Durchflüsse
...
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.a
WASSERBAU
Vereinfachung auf wesentliche Größen:
� eindeutige Abmessungen: Durchmesser, Wassertiefe, Länge, Rauheit, ...
� nahezu konstante Werte: Zähigkeit, Erdbeschleunigung, ...
� gestaltabhängige Formen: Einlauf, ...
� durchflussabhängige Einflüsse: Aufstau, Unterwasserrückstau, ...
Berücksichtigung durch einfache Formelansätze mit entsprechenden Beiwerten für
� Rauheit (im Verhältnis zur Wassertiefe)
� Unterwassertiefe (im Verhältnis zu Oberwassertiefe)
� seitliche Einengung (im Vergleich zur Breite)
� Überfallform (Belüftung, Grenzschichtentwicklung, ...)
� ...
-> Verwendung Fachliteratur
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
17
Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.b
WASSERBAU
„Koeffizientenhydraulik“
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.c
WASSERBAU
Wesentliche Fragestellung:
Welchen Aufstau verursacht welcher Durchfluss
Allgemeine Erfahrung: Aufstau steigt mit
� abnehmendem Querschnitt
� längerer Engstelle
� scharfkantigem Einlauf
� Rückstau von Unterwasser
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.d
WASSERBAU Aufstau steigt (oder Durchfluss) fällt mit
abnehmendem Querschnitt:
� höhere Geschwindigkeit ergibt
� mehr bremsende Reibung
längerer Engstelle:
� längere Reibungsfläche erzeugt
� mehr Reibung
scharfkantigem Einlauf:
� erzeugt Einengung und damit
� effektiv abnehmenden Querschnitt
Rückstau von Unterwasser reduziert die
� Aufstauhöhe,
� Geschwindigkeit und
� Durchfluss
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.e
WASSERBAU
Schnelle sehr grobe Abschätzung des Aufstaus nur im Gelände!!!
1. Ungünstigen (hohen) Unterwasserstand schätzen / wählen / ...
2. Höhe im Oberwasser einschließlich Aufstau schätzen
3. Füllhöhe schätzen
• Rohr: Durchmesser
• Brücke: Aufstauhöhe – Sohlhöhe < lichte Höhe
• Furt: Aufstauhöhe
4. Max. Geschwindigkeit aus Aufstau(höhe) schätzen
5. Querschnittsfläche bis Füllhöhe schätzen
6. Querschnittsfläche wg. ungünstiger Einflüsse auf die Hälfte reduzieren
7. Durchfluss = maximale Geschwindigkeit x reduzierte Querschnittsfläche
Entsprechung:
1,0 m/s : 5 cm Höhe
2,0 m/s : 20 cm Höhe3,1 m/s : 0,5 m Höhe
4,4 m/s : 1 m Höhe
6,3 m/s : 2 m Höhe
7,7 m/s : 3 m Höhe
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.f
WASSERBAU
Beispiel nur im Gelände , ersetzt keinen Nachweis!!!
Rohr: Durchmesser 1 m
Durchfluss schätzen für Aufstau von 0,5 m
Unterwasserstand reicht bis Rohrscheitel (Rohr eingestaut)
1. Ungünstiger Unterwasserstand: 1 m über Rohrsohle
2. Höhe einschl. Aufstau im Oberwasser: 1 m + 0,5 m = 1,5 m
3. Füllhöhe: Rohr voll gefüllt
4. Maximale Geschwindigkeit aus Aufstau schätzen
5. Querschnittsfläche bis Füllhöhe: ca. 3/4 m²
6. Querschnittsfläche wg. ungünstiger Einflüsse auf die Hälfte reduzieren: 3/8 m²
7. Durchfluss = maximale Geschwindigkeit x reduzierte Querschnittsfläche = 3,1 m/s x 3/8 m² = ca. 1,25 m³/s = 1.250 l/s
2,0 m/s : 20 cm Höhe
3,1 m/s : 0,5 m Höhe4,4 m/s : 1 m Höhe
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Einfache Abschätzungen und Berechnungen – 3.g
WASSERBAU
Beispiel nur im Gelände , ersetzt keinen Nachweis!!!
Brücke: 3 m breit und 0,5 m lichte Höhe
Durchfluss schätzen für Aufstau von 0,2 m
Unterwasserstand reicht bis Brückenunterkante (Brücke eingestaut)
1. Ungünstiger Unterwasserstand: 0,5 m über Brückensohle
2. Höhe einschl. Aufstau im Oberwasser: 0,5 m + 0,2 m = 0,7 m
3. Füllhöhe: Brückenquerschnitt voll gefüllt
4. Maximale Geschwindigkeit aus Aufstau schätzen
5. Querschnittsfläche bis Füllhöhe: ca. 1,5 m²
6. Querschnittsfläche wg. ungünstiger Einflüsse auf die Hälfte reduzieren: 0,75 m²
7. Durchfluss = maximale Geschwindigkeit x reduzierte Querschnittsfläche = 2 m/s x 0,75 m² = ca. 1,5 m³/s = 1.500 l/s
1 m/s : 5 cm Höhe
2 m/s : 20 cm Höhe3 m/s : 0,5 m Höhe
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Ausgewählte Gesichtspunkte – 4
WASSERBAU
Kreuzungsbauwerke: Rohr - Brücke - Furt
Gewässer dienen nicht nur dem Transport von Wasser / Abfluss, sondern führen außerdem noch Feststoffe (Geschiebe, Schweb-und Schwimmstoffe) mit sich: Gesichtspunkte der Betriebssicherheit
Unabhängig davon dienen sie als Lebensraum im Sinne eines Bestandteils des Naturhaushaltes: Gesichtspunkte der Duchgängigkeit bei Mittel- und Niedrigwasser für Lebewesen, Sohlauflage, Strömung, ...
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Ausgewählte Gesichtspunkte: Feststofftransport – 4.a
WASSERBAU
Rohr - Brücke - Furt
Überlastbarkeit mit Feststoffen (Geschiebe und Treibgut):
Rohr < Brücke < Furt
Verlegte Querschnittsfläche kann unterschiedlich leicht durch Aufstauausgeglichen werden
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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Ausgewählte Gesichtspunkte: Durchgängigkeit – 4.b
WASSERBAU
Rohr - Brücke - Furt
grundsätzlich: Vermeidung von Sohlabstürzen und Sohlversiegelung
bei Mittel- und Niedrigwasser: abgelöste Strahlen, zu hohe Geschwindigkeiten (Bachober- und Mittellauf < 1,5 bis 2 m/s)
PräsentationDr.-Ing. Klaus Träbing
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