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IMPULSE QUARTERLY ON IMPACT INVESTING – Q3/2017 FOR A BETTER FUTURE Liebe Leserinnen und Leser, der Herbst hält Einzug und im Bereich Impact Investing starten die weltweiten Konferenzen, Seminare und Round Tables zu diesem Thema. Aber wird in diesen Sektor wirklich schon Geld investiert? Und wer sind die Investoren? Wir haben die Antworten auf diese Fragen für Sie zusammengefasst und eingeordnet. In dieser Ausgabe ist unsere Region im Fokus Südamerika mit dem Länderschwerpunkt Ecuador: Auf dem Kontinent sind wir mit dem IIV Mikrofinanzfonds mit 12,8% investiert. Eines unserer größten Engagements haben wir mit 7,4% des Fondsvolumens in Mikrofinanzinstituten (MFIs) in Ecuador. Das Land wurde 2016 durch ein starkes Erdbeben erschüttert. Wir berichten, wie es den MFIs und dem Land 1 ½ Jahre nach dem Erdbeben geht. Herzliche Grüße Edda Schröder Impact Investing Gobal Impact Investing Network Report 2017 Kontakt Invest in Visions GmbH Schubertstraße 27, 60325 Frankfurt am Main Telefon +49 (0) 69 / 20 43 4 11 - 0, Fax +49 (0) 69 / 20 43 4 11 - 30 [email protected] www.investinvisions.com Region im Fokus: Südamerika und Ecuador: Erdbeben 2016 – der Alltag danach Invest in Visions Update Edda Schröder und Dr. Andrij Fetsun vor Ort in Tadschikistan

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IMPULSEQUARTERLY ON IMPACT INVESTING – Q3/2017

FOR A BETTER FUTURE

Liebe Leserinnen und Leser,

der Herbst hält Einzug und im Bereich Impact Investing starten die weltweiten Konferenzen, Seminare und Round Tables zudiesem Thema. Aber wird in diesen Sektor wirklich schon Geld investiert? Und wer sind die Investoren? Wir haben die Antwortenauf diese Fragen für Sie zusammengefasst und eingeordnet.

In dieser Ausgabe ist unsere Region im Fokus Südamerika mit dem Länderschwerpunkt Ecuador: Auf dem Kontinent sind wirmit dem IIV Mikrofinanzfonds mit 12,8% investiert. Eines unserer größten Engagements haben wir mit 7,4% des Fondsvolumensin Mikrofinanzinstituten (MFIs) in Ecuador. Das Land wurde 2016 durch ein starkes Erdbeben erschüttert. Wir berichten, wie esden MFIs und dem Land 1 ½ Jahre nach dem Erdbeben geht.

Herzliche Grüße

Edda Schröder

Impact InvestingGobal Impact InvestingNetwork Report 2017

KontaktInvest in Visions GmbHSchubertstraße 27, 60325 Frankfurt am MainTelefon +49 (0) 69 / 20 43 4 11 - 0, Fax +49 (0) 69 / 20 43 4 11 - [email protected]

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Region im Fokus:Südamerika und Ecuador: Erdbeben 2016 – der Alltag danach

Invest in Visions UpdateEdda Schröder und Dr. Andrij Fetsun vor Ort in Tadschikistan

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1 Siehe auch: Annual Impact Investor Survey 2017, The Global Impact Investing Network2 Morgan Stanley (2017): Morgan Stanley Investment Management Raises More Than $125 Million for its First Global Impact Fund. Press Release,

https://www.morganstanley.com/press-releases/morgan-stanley-investment-management-raises-more-than--125-milli (26.09.2017)3 Ward, The Guardian (2013): Why won’t corporations invest in socially conscious startups?,

https://www.theguardian.com/business/2013/dec/20/corporations-invest-socially-conscious-sustainable-startups (26.09.2017)4 Skroupa, Forbes (2017): Sorting Out Impact Investing In A Changing Market,

https://www.forbes.com/sites/christopherskroupa/2017/05/30/sorting-out-impact-investing-in-a-changing-market/ (26.09.2017)

INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 2

gLOBAL IMPAcT InvESTIng nETwORk REPORT 2017

Der jährlich erscheinende Bericht des Global Impact Investing Network (GIIN), der bekanntesten Inter-essensvereinigung im Bereich Impact Investing, beleuchtet die Marktmeinung der Investoren aus demSektor und versucht ein aktuelles Stimmungsbild der Branche wiederzugeben. Eine viel diskutierte Fragein dem am 17. Mai 2017 veröffentlichten Bericht war, wie sich der Eintritt von großen Banken undFinanzunternehmen auf den Gesamtmarkt auswirken würde.1 Die Ergebnisse lassen sich anhand dernachfolgenden Grafik veranschaulichen:

Grafik: Eigene Darstellung auf Grundlage der Ergebnisse der „Impact Investor Survey 2017“, GIIN

In den letzten Jahren hat sich eine Vielzahl von Großbanken und bekannten Asset Managern dem Bereich Impact Investing ver-schrieben. Erst im Mai diesen Jahres kündigte die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley an, sie habe ein Kapital von125 Millionen USD eingesammelt, um ihren ersten Impact-Investing-Fonds auf den Markt zu bringen, den PMF Integro Fund I.2

Von den Impact-Investoren, die für den diesjährigen GIIN Report befragt wurden, mahnten mehr als 71% an, bei der Teilnahmeder Großbanken am Impact-Investing-Markt das allgemeine Risiko eines „Mission Drift“ für den Gesamtmarkt zu sehen. Zuhoch wird die Gefahr eingeschätzt, dass „Impact Investing“ – ähnlich wie die Corporate-Social-Responsibility- und Environ-ment-Social-Governance-Bewegungen vieler Großfirmen der letzten Jahre – am Ende lediglich als „Greenwashing“ und Mar-ketingmaßnahme von potentiellen Kunden wahrgenommen werden könnte – insbesondere dann, wenn die sozialen bzw.Umweltziele nicht ebenso stringent verfolgt werden wie das Ziel einer finanziellen Rendite.3

Demgegenüber sehen viele Umfrageteilnehmer den Eintritt von Branchengrößen auch als Chance für den Impact-Investing-Markt, eine breitere Aufmerksamkeit unter potentiellen Investoren zu erlangen. Erst wenn Großbanken Impact-Investing-tauglicheProdukte anbieten, könne sich der Sektor im Mainstream etablieren. Zu groß sei sonst die Befürchtung, dass es sich lediglichum ein Leuchtfeuer des aktuellen Nachhaltigkeitstrends handle, mit dem lediglich um neue Kundengelder geworben wird.4

IMPAcT InvESTIng

Yannick Rust Investment [email protected]

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Fortsetzung: Global Impact Investing Network Report 2017

Der Markteintritt von etablierten Finanzunternehmen könnte zudem in Zukunft dazu führen, dass vermehrt potentielle Impact-Projekte ebenso stringent das Ziel finanzieller Rentabilität verfolgen wie das Ziel des sozialen Mehrwerts.

Dies könnte im Umkehrschluss einen erhöhten Kapitalzufluss in Impact-Investing-Vehikel bedeuten, die dann ihre Mittel inweitere nachhaltige Projekte anlegen könnten – ein positiver Kreislauf würde in Gang gesetzt werden. Mit Spannung darf erwartetwerden, inwieweit die empfundenen Chancen und Risiken der Umfrageteilnehmer bis zum nächsten Bericht in 2018 tatsächlicheingetreten sind. Die Invest in Visions sieht auch weiterhin eine wachsende Nachfrage auf Seiten der Investoren nach Produkt -angeboten im Impact-Investing-Bereich und schätzt daher, dass der Markt auch in Zukunft starke Wachstumszahlen erfahrenwird.

INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 3

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SüdAMERIkA

In einen Brief an seinen Bruder Wilhelm schrieb Alexander von Humboldt über Ecuador: „Die hohenschneebedeckten Gipfel, die tätigen Vulkane und […] Erdbeben […], ihre Vegetation und die Sitten ihrerBewohner machen die Gegend zu der interessantesten der Welt.“

Auch heute gibt es nicht nur in Ecuador, sondern auf dem ganzen Kontinent immer wieder im doppeltenSinne Erschütterungen: verursacht durch Vulkane und tektonische Verschiebungen oder auch(wirtschafts-) politische Spannungen.

Argentinien und das durch Korruptionsskandale geschüttelte Brasilien quälen sich seit Jahren durcheine hausgemachte Rezession. Die Andenländer und auch Kolumbien blieben dagegen von der Finanz -krise 2008/09 weitestgehend verschont und glänzten auch in den Jahren der weltweiten Rezession mitpositiven Wachstums zahlen.

Alle Länder Südamerikas, bis auf Venezuela, kann man als Demokratien bezeichnen, auch wenn popu listische, aber demokratischgewählte Regime regieren, z. B. in Bolivien und Ecuador.

Gemein ist fast allen Ländern Südamerikas, dass der Unterschied zwischen Arm und Reich groß ist, die Mittelschicht aber fastkeine Rolle spielt. Wie in Europa gibt es aber auch Besonderheiten der Länder bezüglich sozialer Schichten und Milieus, dieeine Verallgemeinerung unmöglich machen.

Im Doing Business Report der Weltbank spiegelt sich diese Heterogenität wider. Dabei findet man das beste Land mit Kolumbienauf Platz 47, gefolgt von Ländern wie Peru (54) und Uruguay (90). Weit abgeschlagen sind Ecuador (114), Argentinien (116),Brasilien (123) und insbesondere Venezuela (187), in denen die Einkommensschere eklatant auseinanderdriftet.

Unter den von der UNO als „least developed countries“ 6 definierten Ländern befindet sich kein südamerikanisches Land (inganz Lateinamerika zählt nur Haiti dazu). Auf dem Human Development Index (HDI)7, der neben der durchschnittlichen Lebenser-wartung bei Geburt, der durchschnittlichen und der voraussichtlichen Schulbesuchsdauer und auch das (kaufkraftbereinigte)Bruttonationaleinkommen pro Kopf als Indikator berücksichtigt, schneiden Länder wie Chile (38) und Argentinien (45) sehr gutab. Brasilien ist auf Platz 79 zu finden, Peru auf 87, Ecuador auf 89, Kolumbien erst auf Rang 95. Weiter unten folgt Bolivien(116).

Südamerika hat zwei zum Teil konkurrierende regionale Wirtschaftsbündnisse geschmiedet. Der Mercosur umfasst, wenn mandie assoziierten Länder mitzählt, alle südamerikanischen Volkswirtschaften, wobei Venezuela 2017 suspendiert wurde. Die Bo-livarianische Allianz für Amerika (ALBA) umfasst eher populistisch regierte Länder wie Ecuador, Bolivien und Venezuela und –wirtschaftlich eher schwache – Staaten der Karibik und Zentralamerikas. Ist der wichtigste Handelspartner für den Mercosurdie EU, zielt ALBA auf die Stärkung des Binnenhandels in der Region und Unabhängigkeit gegenüber den USA und Europa.

Mikrofinanz spielte und spielt in allen Ländern Südamerikas eine große Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie kanngerade den nachhaltigen Aufbau eines Mittelstandes fördern und zudem zur Stabilisierung der politischen Systeme beitragen.Das Gros der Länder kann sich dabei auf eine recht verlässliche Regulierung stützen, die fast ausnahmslos Mikrofinanz als Teildes Finanzsystems reguliert und überwacht. Es ist eine fortschreitende Formalisierung der Mikrofinanzinstitute zu beobachten,z. B. in Ecuador oder Bolivien, wo die großen MFIs über eine normale Banklizenz verfügen.

INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 4

REgIOn IM FOkUS

5 Doing Business (2016): Doing Business 2017. Equal Opportunity for All, http://www.doingbusiness.org/reports/global-reports/doing-business-2017 (26.09.2017).Der Doing Business Report umfasst quantitative Indikatoren in Bezug auf Regulierung für Unternehmen bis hin zum Investitionsschutz, wobei insgesamt 10 Indikatoren in 190 Ländern verglichen werden.

6 United Nations: Least Developed Countries (LDCs), https://www.un.org/development/desa/dpad/least-developed-country-category.html (26.09.2017)7 United Nations Development Program: Human Development Report, http://hdr.undp.org/en/content/human-development-index-hdi (26.09.2017)

Benedikt G. HoffmannKaufmännischer [email protected]

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Fortsetzung: Region im Fokus - Südamerika

Neben den oben beschriebenen sozialen Problemen, haben gerade die Andenländer auch mit großen Herausforderungen aufgrundihrer geografischen Lage zu kämpfen. Kontinuierlich schiebt sich die ozeanische unter die kontinentale südamerikanische Platte,das Gebirge wächst und Erdbeben sind die Folge. Die Länder der Anden wie Chile und Bolivien werden in regelmäßigen Abständenvon Erdbeben erschüttert. Ent wickeltere Länder wie Chile verfügen über einen Katastrophenschutz, der von der Prävention überdie unmittelbare Versorgung bis hin zum Wiederaufbau reicht. In einem wirtschaftlich schwächeren Land wie Ecuador könnenErdbeben jedoch starke wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Vor allem kleine Geschäfte und Landwirte sind vonsolchen Naturkatastrophen schwer betroffen und können im Zweifelsfall, wenn das Geschäftshaus beschädigt oder die Erntevernichtet wird, nur schwer ihre Kredite bedienen. Dadurch können sie in eine Schuldenspirale geraten. Zum Glück gibt es Abhilfedafür: Einerseits bieten immer mehr MFIs Kreditausfallversicherungen an, andererseits wissen die Institute durch ihre Nähe zumKunden meist recht gut, wo ein kleiner Anschubkredit oder eine Stundung die prekäre Situation löst.

So wie Alexander von Humboldt beim Aufstieg zum Pichincha von einem Erdbeben überrascht wurde, erging es auch derBevölkerung Ecuadors am 16.04.2016 mit einem Beben mit der Momenten-Magnitude 7,8 Mw. Dies stellte auch die MFIs vorgroße Herausforderungen, die im Großen und Ganzen gut gemeistert wurden. Invest in Visions unterstützt deshalb auch weiterhinMFIs in Ecuador mit langfristigem Engagement.

INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 5

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Überblick über den Mikrofinanzsektor Ecuadors

Mit einem Anteil von 7,84% lag Ecuador per Ende Juli 2017 auf dem zweiten Platz des IIV Mikrofinanz-fonds-Exposures. Diese Stellung in unserem Portfolio lässt sich mit dem gut entwickelten Mikrofi-nanzsektor des Landes und seiner komplett dollarisierten Wirtschaft erklären. Insgesamt investierenwir derzeit in neun Mikrofinanzinstitute in Ecuador. Viele der Endkreditnehmer sind in den BereichenAgrar und Handel tätig.

Als im April 2016 ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 auf der Momenten-Magnituden-SkalaEcuador erschütterte, waren auch Kunden von MFIs betroffen. Informationen über das Wohlergehen derMenschen im Allgemeinen und unserer Geschäftspartner im Besonderen bekamen wir nur schleppend.Glücklicherweise ließ sich feststellen, dass das Ausmaß der Schäden viel größer hätte sein können. Füreinige MFIs ergab sich nach dem Erdbeben sogar ein Produktions- bzw. Wachstumsschub, aber daswar nicht bei allen der Fall.

Wie aus der linken Seite der folgenden Grafik hervorgeht, erhöhten sich die Risikodeckungsquoten für die 14 investierten MFIsvon Dezember 2015 bis September 2016 um 1,79%. Zugleich nahm, wie der rechte Teil der Grafik zeigt, die Anzahl der aktivenKreditkunden sukzessive ab.

Übersicht der Deckungsquoten und Anzahl der aktiven Kunden für eine Probe ausgewählter betroffener Institute

Quelle: RFD Erdbeben-Report

Die Risk Coverage Ratio zeigt die Abdeckung des Risikos durch einen MFI-Darlehensverlust. Die Kennzahl gilt als grober Indikator dafür, wie groß dieMöglichkeit der Kompensation eines Darlehensverlustes im „worst case“ wäre.

Eine Umfrage Ende Quartal 2016 durch das gemeinnützige lokale Netzwerk RFD (Red de Instituciones Financieras de Desarrollo)unter sieben MFIs zeigte, dass sie zwischen ein und zehn Prozent ihres Portfolios aufgrund des Erdbebens abschreiben mussten.Durch staatliche Fördermittel konnten 14% dieser Abschreibungen kompensiert werden. Alle befragten MFIs gaben zudem an,dass sie Lebensversicherungen für ihre Kunden ermöglichen, aber nur 43% boten ihren Kunden und Mitarbeitern Infrastruktur-Versicherungen an. Alle MFIs verfügten über einen Notfallplan, dessen Umsetzung sich allerdings aufgrund der Schwere derZerstörungen als schwierig erwies.

Bei der Betrachtung des gesamten ecuadorianischen Kreditportfolios (Grafik 2) sieht man deutlich, dass sich das Finanzsystemerholt. Hier sieht man auch, dass der Wert des Portfolio at Risk (PAR) für den gesamten Sektor einen positiven Abwärtstrendanzeigt.

INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 6

Dr. Andrij Fetsun Senior [email protected]

Risk Coverage - Ratio Average 14 MFIs

96.00%

95.50%

95.00%

94.50%

94.00%

93.50%

93.00%

92.50%Dec-2015 Mar-2016 Jun-2016 Sep-2016

93.83%

94.52%94.65%

95.62%

Number of Active Credit Clients - Total 14 MFIs

840.000

820.000

800.000

780.000

760.000

740.000

720.000

700.000Dec-2015 Mar-2016 Jun-2016 Sep-2016

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INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 7

Bei der Betrachtung des gesamten ecuadorianischen Kreditportfolios (Grafik 2) sieht man deutlich, dass sich das Finanzsystemerholt. Hier sieht man auch, dass der Wert des Portfolio at Risk (PAR) für den gesamten Sektor einen positiven Abwärtstrendanzeigt.

Überblick über Ecuadors Finanzsektor – Credit Portfolio und PAR

Quelle: RFD Erdbeben-Report

Die Kennzahl PAR (Portfolio at Risk) zeigt an, wie viel Prozent der ausgehändigten Kredite sich bereits über 30 Tage im Zahlungsrückstand befinden.

Ecuadors Mikrofinanz-Industrie zeigt aufgrund der Ölpreissenkung eine stabile Erholung nach dem Erdbeben und demwirtschaftlichen Downturn des Marktes. Das Portfolio ist stabil und seine Qualität hat sich im ersten Quartal 2017 verbessert.

Gemäß der Analyse unabhängiger quantitativer Datenerhebungen und nach unserer Erfahrung kann man sagen, dass die MFIsin Ecuador die unmittelbaren Schäden wie auch die wirtschaftlichen Folgeschäden sehr gut gemeistert haben. Dies ist umsobeachtenswerter, da die makroökonomische Kulisse mit sinkenden Ölpreisen die wirtschaftliche Situation zusätzlich erschwert.

Der im Mai mit nur knappem Vorsprung gewählte Präsident Lenín Moreno Garcés hat der Bevölkerung einen Kampf gegen dieKorruption angesagt, eine Verringerung des Haushaltsdefizites und eine Revolutionierung des Gesundheitssystems. Wir sind imengen Kontakt mit den MFIs und berichten bei Neuigkeiten im Monatsbericht.

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Technical Assistance in Tadschikistan

Senior Portfoliomanager Dr. Fetsun ist seit Juni2017 Mitglied des Steering Committee des tad-schikischen MFI Oxus und war im August zweiWochen lang vor Ort. Um nachhaltiges Wachstumzu sichern, arbeiten wir mit dem MFI zusammenan der Umstrukturierung seines Geschäftsmodells.Es konnte bereits im Juli die zum Ziel gesetzteProfitabilität erreichen und dies im August wieder-holen.

Kundenbesuch in Tadschikistan

Was tut sich in Tadschikistan seit den schwierigenJahren 2015 und 2016? Um sich ein Bild vor Ortzu machen, verbrachte Edda Schröder eine Wocheim Juli in Tadschikistan und besuchte Mikrofi-nanzinstitute, in die der IIV Mikrofinanzfonds in-vestiert ist. Erfreulich war zu sehen, dass dieMikrofinanzinstitute die Herausforderungen derstarken lokalen Währungsabwertung der letztenzwei Jahre gemeistert haben. Auch die Nachfrageder MFI-Kunden nach Darlehen nimmt wieder zu.

INVEST IN VISIONS IMPULSE – Q3/2017 SEITE 8

InvEST In vISIOnS UPdATE

„Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen in Tadschikistan haben wir von dem IIV Mikrofinanzfondsein Darlehen erhalten. Für dieses uns entgegenge-brachte Vertrauen sind wir sehr dankbar. Wir werden das Darlehen pünktlich zurückzahlen.“

CEO einer Bank in Tadschikistan

Dr. Fetsun beim MFi Oxus

Endkreditnehmer in Tadschikistan

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Die INVEST IN VISION IMPULSE erscheinen einmal im Quartal und richten sich an Interessierte und Anleger. Die in Frankfurt amMain ansässige Invest in Visions GmbH ist spezialisiert auf Impact Investment und bereits seit über zehn Jahren in der Brancheaktiv.

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