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WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND. WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND. IMPRESSUM Herausgeber: Einsatzführungskommando der Bundeswehr Presse- und Informationszentrum Oberst Markus Beck Werderscher Damm 21-29 14548 Schwielowsee OT Geltow Kontakt: Einsatzführungskommando der Bundeswehr Presse- und Informationszentrum Henning-von-Tresckow-Kaserne Postfach 60 09 55 14409 Potsdam E-Mail: [email protected] Druck: BAIUDBw DL I 4, Zentraldruckerei BAIUDBw Fotos: Bundeswehr Stand: Januar 2020 DER EINSATZ AM HORN VON AFRIKA EUNAVFOR Somalia Atalanta Während 2011 noch 176 Angriffe auf Schiffe am Horn von Afrika und 25 Ent- führungen verzeichnet wurden, ist diese Zahl deutlich rückläufig. 2012 wurden noch 34 Angriffe und 4 Entführungen gezählt, zwischen 2013 und 2019 noch 18 Angriffe, aber keine Entführung. Die Seewege am Horn von Afrika sind we- sentlich sicherer geworden. Die Deutsche Marine beteiligt sich an der Operation mit einem Seefernauf- klärungsflugzeug des Typ P3-C Orion. Dieser Flugzeugtyp ist unverzichtbar für die weiträumige Aufklärung im Ope- rationsgebiet. Hinzu kommt die Ver- bindungs- und Unterstützungsgruppe in Dschibuti, die den logistischen Ab- stützpunkt der Mission und damit einen „zweiten Heimathafen“ im Einsatzgebiet betreibt. Alle Hilfslieferungen über den Seeweg sind bisher sicher im Hafen angekommen. Gleichzeitig hat es seit Beginn der Mission keine Überfälle auf durch Kriegsschiffe im „Gruppentran- sit“ begleitete Schiffe im Golf von Aden mehr gegeben. MEHR INFORMATION bundeswehr.de/einsaetze 8,7 MIO KM 2 2008 EINSATZBEGINN 400 SOLDATEN i

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WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND.WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND.

IMPRESSUM Herausgeber:Einsatzführungskommando der BundeswehrPresse- und InformationszentrumOberst Markus BeckWerderscher Damm 21-2914548 Schwielowsee OT Geltow Kontakt:Einsatzführungskommando der BundeswehrPresse- und InformationszentrumHenning-von-Tresckow-KasernePostfach 60 09 5514409 Potsdam

E-Mail: [email protected]

Druck:BAIUDBw DL I 4, Zentraldruckerei BAIUDBw

Fotos: Bundeswehr

Stand: Januar 2020

DER EINSATZ AM HORN VON AFRIKAEUNAVFOR Somalia Atalanta

Während 2011 noch 176 Angriffe auf Schiffe am Horn von Afrika und 25 Ent-führungen verzeichnet wurden, ist diese Zahl deutlich rückläufig. 2012 wurden noch 34 Angriffe und 4 Entführungen gezählt, zwischen 2013 und 2019 noch 18 Angriffe, aber keine Entführung. Die Seewege am Horn von Afrika sind we-sentlich sicherer geworden.

Die Deutsche Marine beteiligt sich an der Operation mit einem Seefernauf-klärungsflugzeug des Typ P3-C Orion. Dieser Flugzeugtyp ist unverzichtbar für die weiträumige Aufklärung im Ope-rationsgebiet. Hinzu kommt die Ver-bindungs- und Unterstützungsgruppe in Dschibuti, die den logistischen Ab-stützpunkt der Mission und damit einen „zweiten Heimathafen“ im Einsatzgebiet betreibt. Alle Hilfslieferungen über den Seeweg sind bisher sicher im Hafen angekommen. Gleichzeitig hat es seit Beginn der Mission keine Überfälle auf durch Kriegsschiffe im „Gruppentran-sit“ begleitete Schiffe im Golf von Aden mehr gegeben.

MEHR INFORMATION

bundeswehr.de/einsaetze

8,7 MIOKM2

2008EINSATZBEGINN

400SOLDATEN

i

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WIR. DIENEN. DEUTSCHLAND.

Geschichte

Somalia zählt zu den größten Krisengebieten weltweit. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen im Land sind auf humani-täre Hilfe angewiesen. Auf dem Seeweg erreicht ein Großteil der Hilfsgüter die betroffene Region. Für den Welthandel sind die Seefahrtswege am Horn von Afrika zentrale Verbindungs-routen. Darüber hinaus gilt dieser Teil des Indischen Ozeans als eines der meistbefahrenen Seegebiete weltweit. Mit Zustimmung der somalischen Übergangsregierung er-ließ der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (VN) im ers-ten Halbjahr 2008 zwei Resolutionen (1814 sowie 1816) als Grundlage für eine Anti-Piraterie-Operation in somalischen Hoheitsgewässern. Allein im Jahr 2009 wurden in den Ge-

wässern vor der somalischen Küste mehr als 200 Schiffe von Piraten angegriffen, circa 40 wurden entführt. Aufgrund der innerstaatlichen Instabilität gelang es der zwischenzeitlichen Übergangsregierung Somalias nicht, dieser Situation Herr zu werden.

Mandat

Im Februar 2008 rief die somalische Übergangsregierung den UN-Sicherheitsrat an und bat um Unterstützung bei der Be-kämpfung der Piraterie. Der Sicherheitsrat beschloss am 2. Juni 2008 in der Resolution 1816, auch fremde Staaten zum Vorgehen gegen die Piraterie in den somalischen Hoheits-gewässern zu ermächtigen. Der Rat der Europäischen Union richtete auf Basis dieser Resolution und des Seerechtsüber-einkommens am 10. November 2008 die Operation Atalanta ein, deren Mandat seitdem stets erneuert wurde. Im Mai 2012 wurde das Mandat auf einen zwei Kilometer breiten Küsten-streifen Somalias erweitert. Hier besteht die Möglichkeit, die Logistik der Piraten aufzuklären und aus der Luft dagegen vorzugehen. Der Deutsche Bundestag beschloss zuletzt im Mai 2019 die Verlängerung des Einsatzes bis zum 31. Mai 2020.

Einsatz

Die EU-Operation „Atalanta“ schützt die Transporte des Welt-ernährungsprogramms, Seeleute und Handelsschiffe am Horn von Afrika und verhindert Piraterie vor der Küste Somalias. Deutschland beteiligt sich seit 2008 an der EU-Operation und hat von März bis August 2016 zum dritten Mal den Komman-deur der EU-Schiffe gestellt. Das Einsatzgebiet umfasst den See- und Luftraum im Golf von Aden sowie einen Teil des Indischen Ozeans und des Arabischen Meeres. Es ist knapp 20-mal so groß wie Deutschland. Die Anzahl erfolgreicher Pi-ratenangriffe ist erheblich gefallen, was unter anderem auf die Präsenz der europäischen Kriegsschiffe zurückzuführen ist.

DER EINSATZ AM HORN VON AFRIKAEuropean Union Naval Force Somalia Operation Atalanta (EUNAVFOR)

Deutschland beteiligt sich seit 2008 an der EU-Operation. Gemäß des aktuellen Beschlusses des Deutschen Bundestages von Mai 2019 können bis zu 400 deutsche Soldaten eingesetzt werden.

Der Auftrag:

• Schutz der Schiffe des World Food Programme, • Verhinderung der Piraterie,

• Überwachung der Fischerei vor der Küste Somalias,

• Unterstützung anderer EU-Missionen in der Region.