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24. Spieltag • Samstag, 03.03.2012 • FCK - VfL Wolfsburg-Fußball GmbH • IB Nr. 12 Saison 2011/12 | Infoblättsche Kurvenorgan der Generation Luzifer 1998

IB 12.11/12 VfL Wolfsburg-Fußball GmbH - Generation Luzifergeneration-luzifer.de/ib/2012/ib_1112-12_wolfsburg.pdf · Mainz 05 Seite 6 History, 33. Spieltag 1998 Seite 7 Stasi 2.0

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[Dirk] Hallo Freunde!

Was für eine Woche liegt hinter uns allen! Dass wir in der Pfalz durchaus leidgeprüft sind ist bekannt, den-noch tut es einem immer wieder im Herzen weh zu sehen, wenn es unserem Verein nicht gut geht. In solch einer Phase sind wir gerade wieder zweifelsohne. Das verlorene Spiel letzte Woche, der Marsch hinauf auf den Betze direkt danach, die Ratlosigkeit von Kuntz, Kurz, Abel und Tiffert, die alles nur noch schlimmer machte, die Aussprache am nächsten Tag, deren Er-gebnisse – zumindest die Aasgeier der Medien – nicht interessieren. Kaiserslautern hat nun einen Naziskan-dal. Wie wir dazu stehen wisst ihr alle. Dass sich die Medien natürlich immer auf brisante, die Auflage stei-gernde Themen stürzen, ebenfalls. Nein, es war nicht leicht diese Woche.

All dies stellt jedoch kein Lamento dar, sondern eine momentane Bestandsaufnahme. Und momentan ist es auch so, dass dutzende von Fanclubs unserem Aufruf „Gemeinsam für unseren FCK“ gefolgt sind und unse-re Aktion unterstützen, welche wir mit einem großen Spruchband vor der Westkurve abrunden werden. Dafür danken wir Euch allen recht herzlich, nur ge-

| Editorial

Infoblättsche Nr. 12 | 2011/2012 | 1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg-Fußball GmbH

Gemeinsam für unseren FCK Seite 3

Mönchengladbach Seite 4

Mainz 05 Seite 6

History, 33. Spieltag 1998 Seite 7

Stasi 2.0 Seite 8

Fußballkulturen Seite 10

Letzte Worte Seite 12

Inhaltsverzeichnis:

meinsam sind wir stark!

Hinweisen möchte ich Euch noch auf unseren Info-stand, bei dem es neben den neuen, überdimensiona-len Aufklebern nun auch endlich die fünfte Ausgabe des WegbeGLeiters zu kaufen gibt. Die Seitenzahl hat sich erneut gesteigert, der Inhalt ist vielfältiger denn je. Kurzum: wir glauben euch eine wirklich gelunge-ne Ausgabe abgeliefert zu haben. Was euch inhaltlich erwartet erfahrt ihr auf den folgenden Seiten. Lese-empfehlung!

Genug der Worte, es wurde in den letzten Tagen schließlich genug geredet und geschrieben. Erledigen wir in der Kurve unsere Hausaufgaben. Stehen, so schwer es manchem vielleicht auch fällt nach den letz-ten Leistungen, bedingungslos hinter unserer Mann-schaft. Bauen sie auf wenn es mal nicht gut läuft, feuern sie lautstark und geschlossen an. Jeder singt jedes Lied mit! Damit wir nach dem Spiel sagen können: Was für eine Woche – Gott sei Dank mit einem Happy End!

Wir schaffen das! Gemeinsam für unseren FCK!

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| Spielberichte

1.FC Kaiserslautern - MönchengladbachWieder kein Sieg

Spiel:

Auch nach den schlechten Ergebnissen in den ver-gangenen Spielen, konnte man dank Statistik trotz-dem mit einem Funken Hoffnung in die Partie ge-hen, denn die Fohlen konnten seit über 15 Jahren keinen Sieg mehr auf dem Betzenberg erringen. Im Vergleich zum Spiel in München wurde die Mann-schaft auf fünf Positionen umgestellt und startete überraschend kämpferisch in die Partie. Nach eini-gen Minuten des Abtastens gab es jedoch die erste gute Möglichkeit für die Gäste, Juan Arango schoss den Ball knapp über Trapps Tor.

Rund fünf Minuten später war es dann soweit, Hermann stand frei vor Trapp und erzielte den Führungstreffer für die Fohlen (9.). Im Gegenzug gab es die erste Torchance für die Roten Teufel: Pi-erre de Wit traf nach einem Freistoß leider nur die Latte. Kurz darauf fiel dann wenig überraschend

nach Vorlage von Reus das 0:2 durch Arango (14.), was gleichzeitig auch der Halbzeitstand sein sollte.Marco Kurz wechselte zur Halbzeitpause zwei neue Offensiv-Spieler ein, Sukuta Pasu kam für de Wit und Derstroff für Sahan, doch die Mannschaft vermochte erst nach einer viertel Stunde mehr Torgefahr auszustrahlen. Gepaart mit viel Leiden-schaft, Kampf und Einsatz fiel in der 63. Spielmi-nute dann folgerichtig der Anschlusstreffer, durch ein echtes Traumtor von Jessen aus gut 25 Metern wurde das 1:2 erzielt. Damit hatte nun wirklich keiner gerechnet.

Nach dem Treffer ging das Spiel nur noch in eine Richtung, denn Lautern drängte auf den Ausgleich. Letzten Endes blieb die zweite Halbzeit allerdings nur ein erster Schritt zur Besserung, auf dem auf-gebaut werden kann, da es beim 1:2 bleiben sollte. Schade!4 |

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Westkurve:

Wie immer begann die Westkurve auch heute laut-stark, was jedoch – und alle zwei Wochen grüßt das Murmeltier- nicht lange anhalten sollte. Aufgrund der desolaten Spielleistung und den zwei Gegentoren in den ersten 15 Minuten flachte die Stimmung enorm ab – wem will man es verdenken? In der zweiten Halbzeit sah das schon ganz anders aus: Die Mann-schaft zeigte Kampfgeist und Leidenschaft, und auf einmal war die Kurve auch wieder da! In solchen Zeiten muss nur ein Funke auf dem Platz fliegen und die Kurve ist wieder voll da. Das wurde der Mann-schaft auch in der letzten Woche nochmals deutlich gemacht. Wir wollen nur Kampf und Leidenschaft sehen, Aufopferung für uns und diesen Verein – dann wird die Kurve immer lautstark und geschlossen hin-ter ihnen stehen! Besonders nach dem Anschluss-treffer konnte die Westkurve absolut überzeugen. Wir müssen jetzt am Ball bleiben, Leute! Block 8.2: Erneut stand die Meute viel zu breit, anstatt sich ge-schlossen hinter Ferino zu positionieren. Egal wer, ob harter Kern oder Jungspund: Alle müssen ihren Teil zu einem lautstarken Block 8.2 beitragen!In den kommenden Spielen geht auf jeden Fall noch mehr! Gemeinsam für Lautern!

Gästeblock:

Die rund 8000 Mitgereisten Borussen konnte man ab und an vernehmen, für eine so hohe Anzahl an Gästefans blieben sie aber hinter den Erwartun-gen zurück. So wirklich laut wurde es nur bei den Gassenhauern, dennoch war die Beteiligung im augenscheinlich völlig überfüllten Stehplatz über weite Strecken sehr gut. Positiv auffallen konnten die Gäste zudem noch durch die hohe Anzahl von Zaunfahnen. Hier war eben ein Traditionsverein mit einer gewachsenen Fankultur zu Gast.

Aktionen:

Zu Spielbeginn gab es eine kleine Aktion der „Fre-netic Youth“, bestehend aus Konfetti und einem Spruchband („8.Februar 1932 - Die Geburt einer Legende“) , mit dem sie Horst Eckel nochmals zu seinem 80. Geburtstag gratulierten. Im Block 8.2 zeigten wir zwei Spruchbänder, „Wir sind immer für dich da“ und „Keep on fighting, Metzinger“ auf Grund eines weiteren willkürlich vergebenes SV’s für ein wichtiges Mitglied unserer Gruppe. Durch-halten, ihr Beiden. Keiner gibt auf!

[Kitzler]

Infoblättsche Nr. 12 | 2011/2012 | 1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg-Fußball GmbH

| Spielberichte

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| Spielberichte

[Niklas] Eine Ohnmacht befällt mich. Gerade hat der Mainzer Szalai das 2:0 erzielt. Erst 17 Minuten gespielt und schon mit zwei Toren in Rückstand. Verzweifelt frage ich mich, wie man sich aus dieser Misere noch retten kann. Leider kommt es noch schlimmer. 30. Minute, 3:0! Keine Gegenwehr, kein Kampf sondern komplette Arbeitsverweigerung! Vor dem Spiel hatte man noch auf die sportliche Kehrtwende gehofft. Motiviert durch die kämpferisch und spielerisch starke zweite Halb-zeit gegen Gladbach sollte ein Sieg gegen den Karnevalsverein, der wohl auch das Provozieren von Gästefans fest in seinem lustigen Konzept verankert hat, neuen Mut bringen.

Nach dem Spiel, welches durch das Tor von Choupo-Moting letzten Endes 4:0 verloren ging, präsentier-ten die Mainzer ihr „Derbysieger“-Spruchband, diesmal sogar richtig rum. Dass die Haltung zum Thema Derby / kein Derby nicht auf Gegensei-tigkeit beruht, sollte bekannt sein, denn ein Der-by benötigt nun einmal einen respektierten und ernstzunehmenden Gegner. Mainz ist das nicht! Das einzige, was dem kleinen Haufen geblieben ist,

sind die Schmähgesänge und Spruchbänder gegen Fritz Walter und die traditionelle Geschichte des FCK.

Wenigstens konnte der Gästeanhang einige Mi-nuten zeigen, wer die unangefochtene Nummer 1 ist. Bis zum 2:0 war man sehr stimmgewaltig und

konnte im Baumarkt den Mainzer Obernarren bei seinen Lautsprecherdurchsagen übertönen. Zudem gab es zu Spielbeginn eine ordentliche Py-roshow, bei welcher über 30 Bengalos den Gäste-block in rotes Licht tauchten. Der Gästeblock da-raufhin komplett am abdrehen. Pyrotechnik heizt die Stimmung einfach positiv an!

Mainz 05 - 1.FC KaiserslauternScheiß 05er

Infoblättsche Nr. 12 | 2011/2012 | 1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg-Fußball GmbH

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| Spielberichte

Nach dem 2:0 fanden noch einige Mainzer Szene Artikel den Weg an den Zaun, welche vornehmlich von der Sektion Rheinhessen in der Vergangenheit eingesammelt wurden.

Am Abend in KL angekommen, machte sich noch eine große Abordnung FCK-Fans auf den Weg zum Stadion, um die Mannschaft nach der desola-ten Leistung zu stellen. Man konnte allerdings nur noch den Trainer- und Betreuerstab sowie Stefan Kuntz und die Spieler Tiffert und Abel antreffen. Daraufhin wurde für Sonntag, 12:30 Uhr ein Tref-

fen in der Nordtribüne vereinbart, bei welchem die gesamte Mannschaft anwesend war, um sich den Fragen der aufgebrachten Fans zu stellen. Die Mannschaft und wir Fans müssen nun beim Spiel gegen Wolfsburg ALLES geben! Gemeinsam mit der Mannschaft kämpfen und siegen.

Alles Geschehene muss am Samstag vergessen sein. Es zählen nur die drei Punkte gegen den un-sympathischen VW-Club!

Gemeinsam für den 1. FC Kaiserslautern!

1. FC Kaiserslautern – VfL Wolfsburg 4:01. Bundesliga, 02.05.1998 (Westside Story 7)

[GL #001] Der Tag, an dem Geschichte geschrieben wurde. Heute war es alles andere als ein normales Heimspiel. Jeder wusste, dass es heute passieren konnte. Jeder hoffte, dass es heute passieren würde, doch keiner glaubte so richtig dran. Die nervliche Anspannung war schier unerträglich. Doch auch ich konnte nicht so richtig daran glauben, da ich nicht an ein Unentschieden der Bayern dachte. Dennoch machte sich alles vor dem Spiel Mut.

Wo war nun der beste Platz für diesen Krimi? In der Westkurve die Mannschaft anfeuern? In der Halle vor Premiere sitzen und immer informiert sein? Letztendlich gab ich mir das Spiel von der Haupttribüne aus, da ich es in der Westkurve wohl nicht ausgehalten hätte.

Dann ging es los. Unsere Jungs ließen wie erwartet nicht´s anbrennen und waren den Wolfsburgern in allen Belangen überlegen, wenngleich Reinke zwei-mal retten musste. Spätestens nach dem 2:0 war das Ding gelaufen und das Interesse galt nur noch

dem Spiel in Duisburg. Die Anzeigetafel war zufäl-ligerweise ausgefallen und die Stadiondurchsagen hielten sich in Grenzen. Die letzten Minuten war ich dann echt am Ende und dem Kreislaufkollaps nahe.

Dann war unser Spiel aus. Keiner wusste Be-scheid. Nach rund 15 Sekunden Jubel. Ich freute mich nicht, noch gab es keine Bestätigung. Auch die Spieler jubelten, sie sahen den Schlusspfiff auf Premiere. Jetzt war auch mir klar, dass wir es tat-sächlich geschafft haben. Der 1. FC Kaiserslautern ist Deutscher Meister 1998. Und das auch noch als Aufsteiger. Endlich, die Erlösung. Alles hüpfte durch die Gegend. Nun ging es auf den Rasen, wo ich allerdings ziemlich planlos umherirrte. Das „You´ll never walk alone“ nun kam mehr als ge-nial. Nachdem sich das ganze etwas gelegt hatte, ging´s zunächst zum Kiosk und später zum feiern in die restlos überfüllte City. Es folgte eine unver-gessliche Nacht, da wir bis zum Amateure-Spiel am nächsten Tag durchmachten.

Infoblättsche Nr. 12 | 2011/2012 | 1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg-Fußball GmbH

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| Fanszene

Stasi 2.0E-Mail-Überwachung

[DS] In der ehemaligen DDR war es üblich je-den Brief der vom Westen „rüber machte“ auf-zudampfen, zu lesen und dann erst weiterzuleiten. In Kellern diverser Stasi Ämter saßen also dut-zende Personen die nichts anderes zu tun hatten als Briefumschläge über Wasserdampf zu halten bis sich die Klebestelle des Umschlags löste und diesen dann zu öffnen. Heutzutage unvorstellbar, abgesichert durch das Briefgeheimnis können wir relativ sicher sein, dass unsere gesendete Post nur von dem von uns bestimmten Adressaten geöffnet wird.

Doch was ist mit unserem E-Mail Verkehr, dem wohl meist verwendeten Kommunika-tionsmittel der heutigen Zeit?

Im Jahr 2010 wurden etwa 40 Milliarden E-Mails versendet (exklusive Spam), jeder von uns sieht wohl täglich in seinem Postfach nach ob eine neue Nachricht darin gelandet ist, doch hat sich jemand von euch mal Gedanken darüber gemacht was mit euren Nachrichten passiert nachdem ihr auf den „Senden“-Button drückt?Im Jahre 2010 wurde exakt 37.292.862 E-Mails bzw. Datenverbindungen durch deutsche Geheim-dienste überprüft (Bundesamt für Verfassungs-

schutz BfV, Bundesnachrichtendienst BND, Militä-rischer Abschirmdienst MAD). Hierbei werden die gesendeten Nachrichten auf 2000 Schlagwörtern zum Thema Terrorismus, ca. 13.000 Stichwor-te zum Bereich der Proliferation (Rüstung bzw. Waffenhandel) und 300 Schlagwörter zur illegalen Schleusung (Zitat aus zwei neuen Berichten des Parlamentarischen Kontrollgremiums für die Ge-heimdienste, PKG). Insgesamt wurden durch diese Überwachungsmethode jedoch in nur 213 Fällen verwertbare Hinweise für die Geheimdienste ge-funden. Für mich wirklich kein Wunder, wer ver-wendet schon das Wort Bombe, Waffe oder ähn-liches in einer E-Mail, wenn er in der Realität eine etwaige Tat oder einen Handel plant?

Doch was heißt das jetzt für den unbe-scholtenen Bürger der einfach nur seinem Kumpel in Buxdehude von der letzten Par-tynacht berichten will?

Verwenden wir z.B. das Wort Bombe in einer un-sere Nachrichten, bspw. „Bomben-Party gestern“ oder „die Überraschung hat eingeschlagen wie eine Bombe“, befinden wir und schon auf dem Schirm der Terroristenjäger und diese können ohne irgendwelche rechtlichen Konsequenzen zu befürchten, sich unsere E-Mail von A bis Z durch-lesen.

Doch auf welcher rechtlichen Grundlage dürfen die Geheimdienste meine privaten Nachrichten anzapfen? Stellen sich da nicht die Datenschützer oder Richter quer?

Leider nein, im Paragraf 5 und folgende des so-genannten G-10-Gesetz, in welchem die Befug-nisse der Geheimdienste in das in Artikel 10 des Grundgesetzes garantierte Brief-, Post- und Fern-meldegeheimnis geregelt ist, steht geschrieben das weder der Bundesdatenschutzbeauftragte Zugriff auf das Vorgehen der Geheimdienste hat, noch

Infoblättsche Nr. 12 | 2011/2012 | 1.FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg-Fußball GmbH

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| Fanszene

ein richterlicher Beschluss für eine solche Überwachung notwendig ist. Weisungsbefugt ist hierbei einzig und allein das oben bereits genannte Parlamentarische Kontrollgremium für die Geheimdienste, PKG.

Was interessiert das mich, ich habe doch nichts zu verbergen?

Genau diese Phrase öffnet dem Überwachungsstaat Tür und Tor, jeder sollte ein Recht auf überwa-chungsfreie Kommunikation und freie Meinungsäußerung haben. Dies ist eine wichtige Grundlage unserer Demokratie. Das am Anfang meines Artikels genannte Beispiel der DDR sollte jedem Warnung genug sein sich von solchen Phrasen zu distan-zieren und für seine Rechte einzu-stehen.

Was kann ich gegen diese Über-wachung tun?

Das einfachste und effektivste Mittel ist es eine Verschlüsselungssoftware zu installieren, durch diese werden eure E-Mails sicher und erreichen ihren Adressaten ohne das Drit-te mitlesen. Auch ohne der totale Computer-Freak zu sein, lässt sich ein Verschlüs-selungs Plug-in einfach installieren, was zu einem hohen Mass an Sicherheit führt. Weitere Informa-tionen zum Thema Verschlüsselung findet ihr on-line unter:

http://www.selbstdatenschutz.info/e-mail_ver-schluesseln/

Lasst nicht alles mit euch machen, lest die Tages-presse (exklusive Springer Produkte), schaut euch Nachrichten an, hinterfragt was in diesem Land passiert, nur so kann eine funktionierende Demo-

kratie erhalten werden. Beschliessen möchte ich mit einem weit verbreiteten Zitat von Benjamin Franklin: „Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“

Wer sich über diesen Artikel hinaus zu diesem Thema informieren möchte, seien folgende Artikel ans Herz gelegt:

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2012-02/e-mail-ueberwachung-rechtliche-grundlagenhttp://www.zeit.de/digital/datenschutz/2012-02/geheimdienst-ueberwachung-email

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| Fanszene

FußballkulturenAssociação Académica de Coimbra - Gil Vicente FC 0:2

Portugal | Coimbra | Estádio Cidade de CoimbraPrimeira Liga (1. Liga)

Reiselust, die Sehnsucht nach einem fremden Land und neuem Länderpunkt sowie die Flucht vor der barbarischen Kälte Mitteleuropas verschlugen mich auf die iberische Halbinsel. Mit einer irischen Flug-gesellschaft startete ich ab dem wohl bekanntesten Billig-Gockel Deutschlands nach Porto durch. Von dort aus sollte es via Zug über den Hauptbahnhof Campanhã ryan ins Vergnügen, genauer gesagt ins etwa 100 Kilometer entfernte Coimbra gehen, zu welchem sich anhand seiner rund 150.000 Einwoh-ner und dem davon nicht zu verachtenden Studen-tenanteil ein Vergleich mit Heidelberg aufdrängt. Auch der anfänglich etwas verasselte Eindruck täuschte und die verwinkelte Universitätsstadt entpuppte sich als Kulturort und wusste durch vie-le ansehnliche Gebäude und enge Gassen zu gefal-

len. Nahe der ältesten Universität des Landes be-findet sich auch eine studentische Einrichtung mit Schriftzug und Wappen des Fußballclubs, der in den 1870er Jahren als Studentenorganisation gegrün-det wurde und von mir an diesem Montagabend besucht werden sollte. In diesen Räumlichkeiten ist unter anderem neben einer Anlaufstelle für ERAS-MUS-Angelegenheiten, mehreren Verkaufsläden für Schreibwaren und akademischer Bekleidung auch eine kleine Bar integriert, schließlich muss auch für genügend Flüssignahrung gesorgt sein. Warum auch sollten die portugiesischen Kommilitonen da anders ticken als unsereins?

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel zog es mich schließlich Richtung Stadion, welches dank der freundlichen Einwohner sehr einfach zu erlau-fen war. Seit 2003 existiert es in seiner heutigen Form, nachdem es für gerade einmal zwei Partien

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| Fanszene

der Fußball-EM 2004 umgebaut wurde. Beim Au-ßenanblick fühlte man sich erschreckenderweise an etliche niederländische Grounds erinnert, wo diverse Einkaufsläden im Stadion integriert sind. Ich bin zwar immer froh, wenn eine Sportstät-te nicht sinnlos an irgendeiner Autobahn fernab von jeglicher Zivilisation hingepflastert wird und stattdessen da steht, wo sie hingehört, nämlich in der Stadt bei den Leuten, muss man darin aber unbedingt Unterhosen und Rasierschaum kaufen können? Naja, sei’s drum. Im Ticket-Office auf der Hauptseite ereilte mich schließlich eine freudige Nachricht von freiem Eintritt samt freier Platz-wahl. Obrigado! Zwei junge Heimfans erklärten mir, dass ein Sponsor wohl die Kosten für sämtli-che Tickets übernehmen sollte, die an diesem Tage über die Theke gingen. Für die Statistikfreaks unter euch: 5.312 an der Zahl.

Trotz vorhandener Laufbahn machte das Stadion von innen einen recht passablen Eindruck. Drei Viertel der Zuschauerränge sind zweistöckig und in orangen und verschiedenblauen Sitzschalen gehalten. Die einstöckige Hintertorkurve war ge-sperrt und diente als Ablage für Banner von Verein und Sponsoren. Insgesamt sicher ein „Neubau“ der angenehmeren Sorte.

In Halbzeit eins gelang den Gästen aus Barcelos nach 13 Spielminuten nach einem Freistoß der Führungstreffer per Kopf und man war fortan

die aktivere Mannschaft, während das Heimteam keine einzige nennenswerte Chance herauszu-spielen vermochte. Dies änderte sich im zwoten Abschnitt zwar, aber unterm Strich trat eine zu umständliche Spielanlage zu Tage. Gil Vicente hielt sich schadlos und nutzte einen Konter eine Vier-telstunde vor dem Ende zum 0:2. Technisch sicher eine ansprechende Partie, welche vom Tempo her allerdings nicht mit den Topligen Europas Schritt halten kann. Ungewolltes Wortspiel.

Die heimische Anhängerschaft um die „Mancha Negra“ und die „Velha Guarda“ ließ sich in einem Außenblock im Unterrang der Gegengeraden nie-der und tischte zu Spielbeginn acht mittelgroße Schwenker und eine Portion weißen Rauch sowie einige Schals und Doppelhalter auf. Anfangs konn-te der Support zufriedenstellen, jedoch flachte er zusehends ab, sodass mit der Zeit nur noch der Vorsänger zu vernehmen war. Rund 50 Gäste überwandten die 180 Kilometer Entfernung und supporteten im Unterrang der doppelstöckigen Kurve zur Haupttribüne hin ihre Farben mit drei Schwenkfahnen und einigen Doppelhaltern. Auf-fällig hierbei, dass der „Hahn von Barcelos“, das Wappentier des Gil Vicente FC, dabei allgegen-wärtig war und vom Jungfan bis hin zur Oma alle Altersklassen vertreten waren. Immer mal wieder konnte man die paar Dutzend hören, welche nach der Partie die Heimreise mit drei verdienten Aus-wärtspunkten im Gepäck antreten durften.

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| Vor dem Spiel...Nach langer Arbeit freuen wir uns euch mitteilen zu können, dass zum Wolfsburg Heimspiel die inzwischen fünfte Ausgabe unseres Fanzi-nes „Der WegbeGLeiter“ erscheint.

Wie gewohnt mit leichter Verspätung, da-für mit einer nochmals gesteigerten Seitenzahl, findet ihr auf 140, wie immer komplett in Farbe gehaltenen Seiten, für gut angelegte vier Euro alles rund um den FCK, seine Fanszene und vieles mehr.

Den „WegbeGLeiter“ erhaltet Ihr im Stadion nicht nur an un-serem Stand. Haltet nach unseren fliegenden Händlern Ausschau! Ein Versand wird ab drei Exemplaren angeboten. Bestellungen ein-fach an [email protected].

Inhltlich erwartet euch folgendes: Spielberichte zu allen Pflichtspie-len des FCK, ausgewählte Spielberichte des FC Metz sowie ein Be-richt zur 20 Jahre Tribune Est Feier, Südamerika Tour, unterwegs in Ar-gentinien, Brasilien und Uruguay, Champions League Quali Tour, Worte des Vorsängers, Spiele, die zur Legende wurden, dieses Mal: Wolfsburg – FCK 1999, Interview mit dem ehemaligen FCK Torwart Jürgen Macho ( h e u t e Athen), Fanclubvorstellung + Interview: Berliner Bagaasch, Kommentar: FCK Fans in Baden, Fußballhure Hoffenheim – Warum hingehen die beste Alternative bleibt, Vom sicheren Gewahrsam, unbestimmten Rechtsbegriffen und unsinnigen Stadionverboten. Ein Anwalt berichtet, Do it yourself!, Rückblick: Fankongress 2012, Ultras.ws boykottieren!, Football is (not) coming home. Spiele in England vor 10 Jahren und heute + Ein Versuch die Lautlosigkeit der englischen Fußballzuschauer zu erklären, Das Phänomen der Deindividuation – Ein Plädoyer für die Kennzeichnungspflicht bei Polizisten, Gruppenin-terview zum Thema Stimmung – Drei Generationen GL Mitglieder im Gespräch.

Wie ihr hoffentlich bereits erahnen könnt, eine vielfältige und abwechslungsreiche Ausgabe mit vielen guten Gedankenanstößen rund um den Ball und darüber hinaus.

Zugreifen, solange der Vorrat reicht!

Infoblättsche der Generation Luzifer • Auflage: 1.000 Stück • Herausgeber: Generation Luzifer, Postfach 1155, 67105 Schifferstadt • Redaktion: Dirk, Dön, DS, Jonas, Kitzler, Niklas • Layout: Tom

• online unter: www.gl98.de

Kleingedrucktes: Das Infoblättsche ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinne. Es dient vielmehr als Rundbrief von Fans für Fans des 1.FC Kaiserslautern. Alle hier dargestellten Fotos und Berichte stellen lediglich Tatsachen dar und sollen weder zu Gewalt noch Alkoholkonsum aufrufen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist! Berichte und Fotos spiegeln lediglich die Meinung der jeweiligen Autoren wieder, nicht zwangsläufig die Meinung der Generation Luzifer.