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ICT im Unterricht der Sekundarstufe I Bericht zur empirischen Bestandsaufnahme im Kanton Schwyz Dominik Petko & Marc Graber Institut für Medien und Schule PH Zentralschweiz - Schwyz, Januar 2010

ICT im Unterricht der Sekundarstufe I - Schwyz · ICT-Test zeigt, dass tatsächlich etwa die Hälfte über gute bis sehr gute Computer- und Internetkenntnisse verfügt. • Als Hauptgründe

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ICT im Unterricht der Sekundarstufe I

Bericht zur empirischen Bestandsaufnahme im Kanton Schwyz

Dominik Petko & Marc Graber

Institut für Medien und Schule

PH Zentralschweiz - Schwyz, Januar 2010

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Inhalt

1 Zusammenfassung............................................................................................................3

2 Ausgangssituation und Fragestellungen ............................................................................4

3 Methoden ........................................................................................................................7

4 Ergebnisse ........................................................................................................................8

4.1 ICT im Bildungskontext..............................................................................................8

4.2 ICT in Schulleitung und Team ....................................................................................9

4.3 ICT-Infrastruktur in Schule und Klassenzimmer.........................................................10

4.4 ICT-bezogene Weiterbildung und Beratung .............................................................12

4.5 ICT-Kompetenzen und Überzeugungen der Lehrpersonen........................................13

4.6 ICT im Unterricht .....................................................................................................15

4.7 ICT-Kompetenzen und Meinungen der Lernenden ...................................................17

4.8 Regionale Unterschiede ...........................................................................................19

4.9 Bedingungen des Computereinsatzes im Unterricht .................................................20

4.10 Kommentare der Lehrpersonen ............................................................................21

5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen ..........................................................................22

6 Ausblick .........................................................................................................................26

7 Literatur .........................................................................................................................27

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1 Zusammenfassung

Die vorliegende Studie bietet einen Überblick über den Stand der Integration von Informations-

und Kommunikationstechnologien (ICT) an den öffentlichen Schulen der Sekundarstufe I im

Kanton Schwyz. Hierzu wurden im Sommer 2009 im Rahmen einer kantonalen Vollerhebung

insgesamt 357 Lehrpersonen und 1.051 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen befragt und

letztere auch einem Test unterzogen. Die Studie wurde im Auftrag des Amtes für Volksschulen

des Kantons Schwyz am Institut für Medien und Schule der PHZ Schwyz durchgeführt. Anhand

der Ergebnisse soll die Umsetzung verschiedener Massnahmen der letzten Jahre überprüft

werden. Dazu gehören die Einführung des zentralschweizerischen Ergänzungslehrplans „ICT an

der Volksschule“ sowie die Bestimmungen zur minimalen Infrastruktur, zur Weiterbildung von

Lehrpersonen in Bezug auf die Lehrplaneinführung und zur Einrichtung von geregeltem Support

und methodisch-didaktischer Beratung an den Schulen. Die Resultate zeigen für annähernd alle

Bereiche, dass die Vorgaben zurzeit noch nicht vollständig umgesetzt sind.

• Erst etwa ein Drittel der Lehrpersonen verfügt in demjenigen Klassenraum, in dem ihr

Unterricht hauptsächlich stattfindet, über die geforderten zwei Computer mit

Internetanschluss.

• Etwas mehr als die Hälfte der Schwyzer Lehrpersonen kennt die Inhalte des

Ergänzungslehrplans ICT und setzt sie zumindest teilweise in ihrem Unterricht um.

• Annähernd zwei Drittel der Lehrpersonen haben sich im Bereich ICT in technischen oder

pädagogisch-didaktischen Kursen weitergebildet.

• Fast 80 % halten den Einsatz von ICT im Unterricht für sinnvoll, und 60 % sind der

Ansicht, hierfür über genügend Kenntnisse zu verfügen.

• Bei 23 % der Lehrpersonen haben Schülerinnen und Schüler mehrfach wöchentlich im

Unterricht die Gelegenheit, am Computer zu arbeiten; bei 51 % geschieht dies wenigstens

einmal im Monat, bei 26 % seltener oder nie.

• Schülerinnen und Schüler bestätigen, dass der Computereinsatz im Unterricht in den

Kernfächern nach wie vor eine Seltenheit darstellt. Die überwiegende Mehrheit der

Lernenden würde gerne häufiger in der Schule am Computer arbeiten.

• Schülerinnen und Schüler sind mehrheitlich selbstbewusst im Umgang mit Computern. Der

ICT-Test zeigt, dass tatsächlich etwa die Hälfte über gute bis sehr gute Computer- und

Internetkenntnisse verfügt.

• Als Hauptgründe dafür, das ICT nicht verstärkt im Unterricht eingesetzt wird, nennen

Lehrpersonen vor allem die unzureichende ICT-Ausstattung im Klassenzimmer, das Fehlen

brauchbarer digitaler Lerninhalte und Lernsoftware sowie auch mangelnde Zeit und

Freiräume.

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2 Ausgangssituation und Fragestellungen

Im Kanton Schwyz wurden in den letzten Jahren verschiedene Weichenstellungen in Bezug auf

den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (engl. ICT) in der Volksschule

vorgenommen, die in verschiedenen Punkten der Stossrichtung aktueller gesamtschweizerischer

Strategien für die Entwicklung einer produktiven Informationsgesellschaft entsprechen (vgl.

EDK, 2007, 2004). Im Jahr 2003 wurde in der Zentralschweiz der Ergänzungslehrplan „ICT an

der Volksschule“ eingeführt, der für das Schuljahr 2008/2009 nun Verbindlichkeit besitzt. Im

Kanton Schwyz wurde die Einführung durch obligatorisch zu besuchende

Weiterbildungshalbtage in allen Schulen begleitet. Der Kanton Schwyz hat darüber hinaus

verschiedene weitere verbindliche Vorgaben erlassen. Unabhängig von spezialisierten

Computerräumen müssen mindestens zwei funktionsfähige Computer mit Internetanschluss in

jedem Klassenzimmer vorhanden sein. Jede Schule muss im Haus einen geregelten technischen

Support und eine pädagogisch-didaktische Beratung in Bezug auf ICT-Einsatz im Unterricht

eingerichtet haben. Die hier tätigen Fachpersonen wurden im zentralschweizerischen

Kaderausbildungskurs KAMEZ qualifiziert, bei dem Lehrpersonen zu Multiplikatorinnen und

Multiplikatoren für das Unterrichten mit ICT ausbildet wurden. Dies wurde im Rahmen der

gesamtschweizerischen Initiative „Public-Private Partnership Schulen im Netz (PPP-SiN)“

unterstützt. Neben dem integrierten Einsatz von ICT in den Schulfächern besteht im Kanton

Schwyz in der 7. Klasse ein obligatorisches Fach „Informatik“ (in Realklassen auch in der 8.

Klasse), in den 9. Klassen ein diesbezügliches Wahlangebot. Der zentralschweizerische

Ergänzungslehrplan „ICT an der Volksschule“ sieht im Bereich der Sekundarstufe I

umfangreiche Lernziele vor, die teils als integraler Bestandteil der normalen Fächer und teils im

(Wahl-)Fach Informatik vermittelt werden sollen. An die Sekundarstufe I richten sich in Bezug

auf die Integration von ICT besondere Ansprüche und Erwartungen. Einerseits entwickeln sich

digitale Medien in der betreffenden Altersstufe zu einem verstärkten Aspekt der

Freizeitgestaltung, andererseits werden diesbezügliche Kompetenzen im Hinblick auf eine

bevorstehende Ausbildung oder den weiteren Schulweg wichtig.

In den letzten Jahren wurden in der Schweiz, aber auch international, Studien durchgeführt, die

den Einsatz von ICT systematisch erfassen. In der Schweiz zeigte die Studie von Barras & Petko

(2007), dass mit der schweizweiten Initiative „Public Private Partnership – Schulen im Netz (PPP-

SiN)“ die Computer- und Internetinfrastruktur verbessert werden konnte und etwa 90 % der

Sek I-Lehrpersonen Computer für Unterrichtszwecke verwenden. Dies geschieht jedoch erst bei

einer Minderheit von knapp 40 % häufig (d. h. mehrfach wöchentlich). Dieser Befund lässt sich

auch durch die Schülerinnen- und Schülerbefragungen der PISA-Studien bestätigen. Etwa 90

% der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler nutzen Computer in der Schule, davon 40 %

mehrfach wöchentlich. Damit liegt die Schweiz jedoch noch unter dem Durchschnitt der OECD

(vgl. Datenbasis: www.pisa.oecd.org). Aus zahlreichen vertiefenden oder übergreifenden

Analysen (für die Schweiz z. B. Petko, 2008; Petko, Mitzlaff & Knüsel, 2007; international z. B.

Law, Pelgrum & Plomp, 2008; Balanskat, Blamire & Kefala, 2006; Korte & Hüsing, 2006;

Venezky & Davis, 2002) lassen sich eine Reihe von Faktoren identifizieren, die für eine intensive

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und innovative Integration von ICT in Schulen von Bedeutung sind. Die relevanten Aspekte

lassen sich zu nachfolgendem Modell verdichten (vgl. Abb. 1).

Abbildung 1: Modell der ICT-Integration in Schulen

Das Modell zeigt, dass bei der Förderung des Einsatzes von ICT in Schulen Faktoren auf

unterschiedlichen Ebenen zusammenspielen. Die Bestandsaufnahme im Kanton Schwyz

orientiert sich an diesem Modell und versucht, Stärken, Schwächen und

Verbesserungspotenziale in den unterschiedlichen Bereichen zu identifizieren. Wichtige zu

erwartende Aufschlüsse für den Kanton Schwyz betreffen z. B. folgende allgemeine Fragen:

• ob die Infrastruktur im jetzigen Masse ausreichend ist

• ob und in welchem Ausmass sich Lehrpersonen am Lehrplan ICT orientieren

• ob Lehrpersonen über nötige Kompetenzen für den ICT-Einsatz im Unterricht verfügen

• ob die bestehenden Weiterbildungsmöglichkeiten geeignete Angebote darstellen

1. Bildungskontext: Ziele, Vorgaben und

Bedingungen

3. Infrastruktur: Hardware,

Software und Content

4. Impulse: Weiterbildung, Beratung und

Support

2. Schulleitung und Team:

Strategie und Prozesse

7. Lernende: Merkmale,

Lernaktivitäten und Lerneffekte

6. Unterricht: Methoden und

Medien

5. Lehrperson: Kompetenzen und Überzeugungen

Angebot

Nutzung

Im Kontext von Gesellschaftsentwicklung,

Technologieentwicklung …

Im Kontext von Kolleg(inn)en,

Fachdiskurs, Lehrmittelverlagen, anderen Anbietern

Im Kontext von Peergroup,

Familie, Freizeitmedien

Im Kontext von anderen Schulen u. Stakeholdern

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• ob die Support- und Beratungsangebote als hilfreich empfunden werden

• ob der Einsatz von ICT mit einem Wandel der Lehr- und Lernkultur einhergeht

• ob ICT in der Schule zu einem alltäglichen Werkzeug des Lehrens und Lernens werden

Für die Sekundarstufe I im Kanton Schwyz existieren darüber hinaus verschiedene besondere

Bedingungen, die unter Umständen die alltägliche Integration von ICT im Unterricht

erschweren. Dazu gehören die Parallelität von Informatik-Unterricht und integrierter ICT-

Nutzung in den allgemeinen Schulfächern und die diesbezüglichen Abstimmungsprobleme.

Weitere Herausforderungen der Koordination von ICT-Aktivitäten sind angesichts des

Fachlehrpersonensystems zu erwarten. In der Sekundarstufe I existiert eine Tradition der Arbeit

in Computerräumen, aber fast keine der integrierten Nutzung von Computern in den

Schulzimmern, was sich möglicherweise auch mit den neuen Vorgaben nicht ohne weiteres

verändern lässt. Im Hinblick auf diese Bedingungen sind folgende spezifische Fragen relevant:

• Ist die gegebene Infrastruktur mit der Kombination aus Informatikzimmer und zwei

Computern im Klassenzimmer für den alltäglichen Einsatz im Unterricht geeignet? Viele

Lehrpersonen haben möglicherweise Hemmungen, den Informatikraum für

Unterrichtszwecke zu nutzen, sei es aufgrund der organisatorischen Hürden, der fast

permanenten Belegung durch das Fach Informatik, der mangelnden technischen

Kompetenz bei Problemen, aus zeitlichen Gründen und der (vermeintlich) ungenügenden

Effizienz, oder, weil ihnen methodische Konzepte fehlen, wie sie mit der ganzen Klasse an

den Computern unterrichten könnten. Zugleich sind Computerräume nicht geeignet,

wenn es darum geht, ICT im Fachunterricht im Rahmen erweiterter Lehr- und Lernformen

kurzfristig zu nutzen (z. B., um einen Begriff zu klären, einen Sachverhalt genauer zu

recherchieren oder mit einer französischsprachigen Partnerklasse E-Mails zu tauschen,

usw.). Das Minimum von zwei Computern je Klassenzimmer kann ebenfalls als Hindernis

empfunden werden, wenn Lehrpersonen nicht über didaktische Konzepte verfügen, wie

sie diese möglicherweise als unzureichend empfundene Infrastruktur in den Unterricht

integrieren können.

• Wird ein Medienkonzept an einer Schule entwickelt und eingehalten? Aus verschiedenen

Studien ist bekannt, dass die Einführung von ICT möglichst mit strategischen

Überlegungen und Instrumenten (z. B. Portfolio-Lösungen) einhergehen sollte. Es soll

festgestellt werden, ob in Schulen Bemühungen in diese Richtung sichtbar werden und

unter welchen Bedingungen dies nicht lediglich als Pflichtübung, sondern als sinnvoll und

hilfreich erlebt wird.

• Wie koordinieren die Fachlehrpersonen den ICT-Einsatz mit den Informatik-Lehrpersonen?

Es wird befürchtet, dass Fachlehrpersonen und Informatik-Lehrpersonen nicht informiert

sind, welche ICT-Aktivitäten die jeweils anderen in ihrem Unterricht einsetzen bzw.

behandeln. Damit sind Lücken oder Doppelspurigkeiten zu erwarten. Im schlechtesten Fall

können Fachlehrpersonen dazu tendieren, die Inhalte des ICT-Lehrplans unbesehen an die

Informatik-Lehrpersonen „abzudelegieren“. Damit hängt auch die Frage zusammen, ob

und wie die Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler im Fach Informatik

aufbauen, in den anderen Fächern aufgenommen und für Anwendungen genutzt

werden.

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• Wie koordinieren die Fachlehrpersonen den ICT-Einsatz in ihrem Unterricht

untereinander? Dabei sind ähnliche Koordinationsprobleme zu befürchten. Auch, wenn

im Schulteam einzelne ICT-aktive Kolleginnen und Kollegen vorhanden sind, kann dies bei

anderen zu unterschiedlichen Reaktionen führen, von „Abdelegation“ bis zu einseitiger

Nachahmung ähnlicher Praktiken, so dass eine Monokultur der ICT-Nutzung entstehen

könnte.

3 Methoden

Im Auftrag des Amtes für Volksschulen und Sport (AVS) des Kantons Schwyz hat das Institut für

Medien und Schule (IMS) der PHZ Schwyz im Sommer 2009 (zwischen dem 25.05.2009 und

dem 08.07.2009) eine Bestandsaufnahme zur Integration von ICT in der Sekundarstufe I (ausser

Privatschulen und Gymnasien) durchgeführt. Im Sinne einer Vollerhebung wurden alle Schwyzer

Sek-I Lehrpersonen und alle Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen zum Ausfüllen eines

Online-Fragebogens eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler absolvierten zusätzlich einen

Multiple-Choice-Test zu ihren ICT-Kompetenzen (eine validierte Kurzversion von Test-Your-ICT-

Knowledge, vgl. Moser & Keller, 2004). Die Befragungen und Tests der Schülerinnen und

Schüler wurden durch die Klassenlehrpersonen koordiniert und erfolgten innerhalb der

Unterrichtszeit. 357 Schwyzer Sek I-Lehrpersonen und 1.051 Schülerinnen und Schüler aus 77

neunten Klassen beteiligten sich an den Erhebungen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von

71 % der angeschriebenen Lehrpersonen und 88 % der Klassen. Die Befragungen erfolgten

namentlich, wurden jedoch vor der Auswertung anonymisiert.

Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse im Überblick in Form von Prozentwerten der

antwortenden Lehrpersonen bzw. Lernenden dargestellt. Bei der gegebenen Stichprobengrösse

haben die Messwerte der Lehrpersonenstichprobe einen Vertrauensintervall von +/- 5 % bei

einem mittleren Wert von 50 %. Der entsprechende Konfidenzintervall bei den Daten der

Schülerinnen und Schüler liegt bei +/- 3 %. Ausführlichere tabellarische Auswertungen,

insbesondere zu regional vergleichenden Analysen und zu einem Vergleich der verschiedenen

Schulformen (dreiteilige/kooperative Sekundarschule), finden sich in den Anhängen.

Wo möglich und sinnvoll, werden die Schwyzer Ergebnisse mit den Resultaten für diese

Schulstufe aus der letzten gesamtschweizerischen Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2007

verglichen (Barras & Petko, 2007; abgekürzt mit CH 2007). Da diese Vergleichswerte bereits

zwei Jahre alt sind, können sie nur mit Vorsicht als Referenz herangezogen werden.

Neben den deskriptiven Befunden werden immer auch differenzielle Auswertungen berichtet,

die sich auf Unterschiede zwischen Teilpopulationen oder Zusammenhänge zwischen Variablen

beziehen. Jedes Kapitel wird mit einer kurzen Interpretation im Hinblick auf die

Evaluationsfragen abgeschlossen.

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4 Ergebnisse

Die Untersuchung liefert Resultate zu sieben relevanten Bereichen der ICT-Integration in

Schulen (vgl. Abb. 1). Die Darstellung der Hauptergebnisse orientiert sich schrittweise an den

Aspekten dieses Modells. Weitere Kapitel widmen sich den Fragen nach regionalen

Unterschieden, den Bedingungsfaktoren einer intensiveren ICT-Nutzung und den

Verbesserungsmöglichkeiten in den Augen der Lehrpersonen.

4.1 ICT im Bildungskontext

Die Einschätzungen zu diesem Bereich erlauben Aufschlüsse darüber, ob und in welchem

Ausmass sich Lehrpersonen von übergeordneten Stellen ihrer Schule in Bezug auf ICT gefordert

und unterstützt fühlen. Zentral ist zudem die Frage, wie stark sich die befragten Lehrpersonen

der Sekundarstufe I am Ergänzungslehrplan ICT orientieren, der seit dem Schuljahr 2008/2009

nach fünfjähriger Einführungsphase Verbindlichkeit besitzt.

• Das Engagement der kantonalen Bildungsbehörden für den Einsatz von Computern und

Internet an den Schulen beurteilen 12 % der befragten Lehrpersonen als eher stark oder

sehr stark. 32 % sind demgegenüber der Ansicht, dass sich die kantonalen

Bildungsbehörden eher wenig oder gar nicht dafür einsetzen.

• Das Engagement der Gemeindebehörden für den Einsatz von Computern und Internet an

der Schule wird von 16 % als eher stark oder sehr stark wahrgenommen. 19 % meinen

jedoch, dass sich die lokalen Behörden dafür gar nicht oder nur wenig engagieren.

• Die Ziele und Inhalte des Ergänzungslehrplans ICT des Kantons Schwyz sind 42 % der

Befragten völlig oder eher vertraut, und weitere 14 % kennen diese teilweise. 33 % geben

an, damit eher nicht oder gar nicht vertraut zu sein.

• Was die Umsetzung dieser Ziele anbelangt, so kommen 31 % der Lehrpersonen zu der

Einschätzung, dass in ihrem Unterricht viele Aspekte des Ergänzungslehrplans eher oder

völlig umgesetzt werden. Bei weiteren 20 % ist dies zumindest teilweise der Fall. 31 %

geben an, den Lehrplan eher wenig oder gar nicht umzusetzen.

Differenzielle Befunde: An jeder Schule gibt es einige Lehrpersonen, die nach eigener

Einschätzung den Ergänzungslehrplan ICT kennen und umsetzen. Die Quote dieser

Lehrpersonen schwankt von Schule zu Schule zwischen 20 % und 60 %. Die Kenntnis und

Umsetzung des Ergänzungslehrplans ICT ist vor allem bei Lehrpersonen hoch, die nach eigenen

Angaben das Fach ICT/Medienbildung/Informatik unterrichten. In dieser Gruppe kennen 76 %

die Inhalte des Ergänzungslehrplans eher gut bis sehr gut, und 63 % meinen, den Lehrplan

auch weitgehend umzusetzen. Schliesst man diese besondere Gruppe, die 23 % der

Stichprobe ausmacht, von den Analysen aus, dann kennen noch 32 % der Lehrpersonen

anderer Fächer die Inhalte des Ergänzungslehrplans, und 22 % setzen ihn tendenziell im

Unterricht um. Etwas höher liegt diese Quote bei Lehrpersonen mit mathematisch-

naturwissenschaftlichen Fächern, etwas niedriger in hauswirtschaftlichen und technischen

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Fächern. Kenntnis und Umsetzung des ICT-Lehrplans sind hoch miteinander korreliert

(r=.79**)1. Dies zeigt jedoch keinen Zusammenhang mit dem eingeschätzten Engagement der

Bildungs- oder Gemeindebehörden.

Interpretation: Aus Sicht einer Mehrheit der Lehrpersonen hat das Thema ICT an Schulen im

Kanton und in den Gemeinden nur eine mittelmässige Priorität. Obwohl der Lehrplan ICT

verbindlich in Kraft ist, ist ein Drittel der Lehrpersonen nicht damit vertraut und setzt ihn nicht

um. Die Kenntnis und Umsetzung des Ergänzungslehrplans konzentriert sich im Wesentlichen

auf eine Subgruppe von etwa einem Fünftel der Lehrpersonen, die hier eine besondere Aufgabe

haben. Angesichts der Verbindlichkeit des Ergänzungslehrplans für alle Lehrpersonen zeigt sich

hier ein Handlungsbedarf.

4.2 ICT in Schulleitung und Team

In den Einschätzungen zu diesem Bereich geht es um die Frage, in welchem Masse die gesamte

Schule ihre Aktivitäten zur Integration von ICT plant und gemeinsam umsetzt. Dazu gehört ein

zielgerichtetes und koordiniertes Engagement verschiedener Akteure.

• Das Engagement der Schulleitung für den Einsatz von Computern und Internet an der

Schule nehmen 52 % der befragten Lehrpersonen als eher stark oder sehr stark wahr.

Weitere 24 % berichten von einem teilweisen Engagement. Demgegenüber sind 9 % der

Ansicht, dass sich die Schulleitung nur wenig oder gar nicht dafür engagiert.

• Das Engagement der ICT-Verantwortlichen der einzelnen Schulen wird von 65 % der

befragten Lehrpersonen als stark oder sehr stark beurteilt. 17 % erkennen ein zumindest

teilweises Engagement. Nur 6 % sind der Ansicht, dass sich die ICT-Verantwortlichen nur

wenig oder gar nicht dafür engagieren.

• Von den befragten Lehrpersonen stimmen 42 % eher oder völlig der Aussage zu, dass an

ihrer Schule ein ausführliches schriftliches Konzept zum Einsatz von ICT existiert (CH 2007:

20 %), während 22 % dem eher nicht oder gar nicht zustimmen.

• Zur Koordination der Umsetzung des Ergänzungslehrplans tauschen sich 19 % der

Lehrpersonen tendenziell mit den Kolleginnen und Kollegen aus. Bei 17 % geschieht dies

teilweise. 58 % besprechen sich in dieser Hinsicht eher nicht oder gar nicht mit ihren

Kolleginnen und Kollegen.

• Welche Aspekte des Ergänzungslehrplans vom Unterricht der Kolleginnen und Kollegen

abgedeckt werden, wissen lediglich 18 % der Befragten tendenziell, und noch einmal 18

% teilweise. 47 % sind diesbezüglich wenig oder gar nicht informiert.

1 Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearmans ρ, wobei ein Wert -1 einen perfekten negativen Zusammenhang bezeichnen würde („je mehr, desto weniger“), ein Wert von 0 auf keinen Zusammenhang hindeutet und ein Wert von 1 auf einen perfekten positiven Zusammenhang (je mehr, desto mehr). Signifikanz: * = signifikant auf dem Niveau p=.05, **=signifikant auf dem Niveau p=.01, ***=signifkant auf dem Niveau p=.001.

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Differenzielle Befunde: An jeder Schule gibt es Lehrpersonen, die das Vorhandensein eines ICT-

Konzeptes an ihrer Schule bestätigen. Die Vorgabe, ein solches Konzept zu entwickeln, scheint

insofern bei allen Schulen umgesetzt worden zu sein. Die Kenntnis dieses Konzeptes bei den

Lehrpersonen schwankt von Schule zu Schule jedoch stark, zwischen 7 % und 75 %. Vor

allem Lehrpersonen mit besonderen Aufgaben im Bereich ICT/Medien haben Kenntnis von

ihrem schulischen ICT-Konzept. Innerhalb dieser Gruppe weiss auch etwa die Hälfte zumindest

teilweise, was andere Lehrpersonen in diesem Bereich unternehmen, und ähnlich viele tauschen

sich zumindest ansatzweise diesbezüglich aus. Das Engagement von Schulleitung (r =.24**)

und ICT-Verantwortlichen (r =.40**) hat einen signifikanten Zusammenhang mit dem

Vorhandensein eines schriftlichen Konzeptes. Dieses korreliert wiederum mit der Kenntnis der

ICT-Aktivitäten der anderen Kolleginnen und Kollegen (r =.39**) und dem diesbezüglichen

Austausch (r=.37**).

Interpretation: Schulleitungen und ICT-Verantwortliche werden im Hinblick auf die Integration

von Computern und Internet an Schulen als tendenziell engagiert wahrgenommen. Dies schlägt

sich jedoch nicht unbedingt in diesbezüglichen schulischen Strukturen nieder. Zwar scheint

gemäss kantonalen Vorgaben offenbar an allen Schulen des Kantons ein ICT-Konzept

vorhanden zu sein, es hat jedoch nur weniger als die Hälfte der befragten Lehrpersonen davon

Kenntnis. Noch einmal deutlich weniger Lehrpersonen tauschen sich über ihre ICT-Aktivitäten

mit Kolleginnen und Kollegen aus. Auch hier sind es vor allem Lehrpersonen, die das

Ergänzungsfach Informatik unterrichten, die eine leicht bessere Kenntnis der Aktivitäten der

Kolleginnen und Kollegen haben und die sich diesbezüglich koordinieren. Angesichts der

grossen Unterschiede beim Wissen um das schulische ICT-Konzept muss gefragt werden, ob

diese Konzepte für Lehrpersonen die nötige Relevanz besitzen. Die Inhalte dieser Konzepte

wären ebenso zu überprüfen wie die Massnahmen, die an den einzelnen Schulen zu ihrer

Umsetzung und Revision getroffen werden.

4.3 ICT-Infrastruktur in Schule und Klassenzimmer

Eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Hard- und Software stellt eine wesentliche

Grundbedingung für die Nutzung von Computern und Internet im Unterricht dar und damit

auch für die Umsetzung des Lehrplans. Der Kanton hat dazu Vorgaben erlassen, deren

Umsetzung mit verschiedenen Fragen überprüft wurde.

• Das Ziel des Kantons, dass mindestens zwei funktionierende Computer mit

Internetanschluss in jedem Klassenzimmer vorhanden sein sollen, ist bei 34 % der

Lehrpersonen erreicht.

• Schwyzer Lehrpersonen der Sekundarstufe I verfügen in den Klassenräumen, in welchen sie

hauptsächlich unterrichten, über durchschnittlich 1.7 Computer (CH 2007: 1.4). 46 %

haben einen Computer, 13 % zwei, 8 % drei und ebenso viele vier, 6 % fünf oder mehr

(CH 2007: 47 % hatten mindestens einen Computer im Klassenraum). 17 % der Befragten

haben zurzeit keine Computer im Klassenzimmer zur Verfügung.

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• Zusätzliche mobile Computer (z. B. aus Laptoppools) können 40 % der Lehrpersonen im

Klassenzimmer einsetzen (CH 2007: 34 %).

• Über Computer in Computerräumen verfügen 86 % der Befragten (CH 2007: 85 %). Nur

3 % haben nach eigenen Aussagen keine Computer in Computerräumen zur Verfügung

(CH 2007: 15 %).

• Die meisten Lehrpersonen können in dem Klassenzimmer, in welchem sie am häufigsten

unterrichten, auf das Internet zugreifen. Bei 72 % erfolgt dies über ein lokales Netzwerk

(LAN) und bei 23 % über ein Funknetzwerk (W-LAN). 13 % haben keinen

Internetanschluss im Klassenzimmer.

• Die Verfügbarkeit von Computern für Lehrpersonen an der Schule wird von 76 % der

Befragten als eher gut oder sehr gut, bzw. von 12 % als eher schlecht oder sehr schlecht

eingeschätzt. Weniger gut wird die Verfügbarkeit von Computern für die Schülerinnen und

Schüler beurteilt. 47 % der Befragten schätzen diese als eher gut oder sehr gut ein,

während 25 % diese als eher schlecht oder sehr schlecht beurteilen.

• Während 77 % der Lehrpersonen die Verfügbarkeit von Internet für Lehrpersonen als eher

gut oder sehr gut einschätzen, ist dies bei der Einschätzung des Internetzugangs für

Lernende nur bei 50 % der Fall.

Differenzielle Befunde: Alle Schulen verfügen über einen spezifischen Computerraum.

Zusätzliche mobile Computer sind nur in der Hälfte der Schulen für eine Mehrheit der

Lehrpersonen einsetzbar. An den meisten Schulen besitzt eine Mehrheit der Lehrpersonen

Computer im Klassenzimmer. Nur an zwei Schulen berichtet eine Mehrheit der Lehrpersonen,

keinen Computer im Klassenzimmer zur Verfügung zu haben. An Schulen der Ausserschwyz

(inkl. Einsiedeln) haben Lehrpersonen im Schnitt deutlich mehr Computer im Klassenzimmer als

in solchen des inneren Kantonsteils. Die Zufriedenheit mit der Computerinfrastruktur für

Lehrpersonen liegt in zwölf Schulen in einem positiven Bereich, in zwei Schulen in einem

mittleren und in wieder zwei Schulen in einem negativen Bereich. Die Computerverfügbarkeit

für Lernende wird von den befragten Lehrpersonen in sechs Schulen im Schnitt eher positiv

beurteilt, in wieder sechs Schulen mittel, und in vier Schulen als eher schlecht. Die Zufriedenheit

mit der Verfügbarkeit von Computern für Schülerinnen und Schüler korreliert deutlich und sehr

signifikant mit der Anzahl der Computer im Klassenzimmer (r=.46**) sowie mit der Anzahl

mobiler Computer zur Ausleihe (r=.47**), jedoch nur in geringem Masse mit der Anzahl der

Computer in einem Computerraum (r=.20**).

Interpretation: Die kantonalen Vorgaben zur Ausstattung mit einer minimalen Infrastruktur im

Klassenzimmer sind weitenteils noch nicht erfüllt. Wenn mit mehreren Schülerinnen und

Schülern am Computer gearbeitet werden soll, ist dies in vielen Schulen nur im Computerraum

möglich. Angesichts dieser Situation müssen die kantonalen Vorgaben überdacht werden. Vor

allem stellt sich die Frage, warum immer noch viele Sekundarstufenschulen vor allem auf

Computerräume und nicht auch auf Computer im Klassenzimmer setzen, zumal die

Zufriedenheit mit der ICT-Infrastruktur vor allem mit der Anzahl der direkt im Klassenzimmer

nutzbaren Geräte korrespondiert. Die Aufgabe, eine bedarfsgerechte Infrastruktur aufzubauen,

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ist heute noch keinesfalls abgeschlossen und stellt ohnehin eine kontinuierliche

Herausforderung dar.

4.4 ICT-bezogene Weiterbildung und Beratung

Im Kanton Schwyz wurde die Einführung des Ergänzungslehrplans ICT durch obligatorisch zu

belegende Weiterbildungshalbtage in allen Schulen begleitet. Darüber hinaus bestand ein

kontinuierliches Angebot der kantonalen Weiterbildung. Schulen haben zudem auch interne

Angebote, mit denen Lehrpersonen in diesem Bereich Impulse erhalten. Die Angaben der

befragten Lehrpersonen zu diesem Bereich geben Aufschluss darüber, ob die bestehenden

Weiterbildungsmöglichkeiten geeignete Angebote darstellen und die Support- und

Beratungsangebote genutzt und als hilfreich empfunden werden.

• Von den befragten Lehrpersonen können 91 % auf kollegiale informelle Beratung, 53 %

auf persönliche technische Beratung (Support) und 13 % auf persönliche pädagogische

Beratung zugreifen. Die Verfügbarkeit von technischem Support wird von 62 % als gut

oder sehr gut eingestuft, die von pädagogischer Beratung von 34 %. Weiter haben 29

% an ihrer Schule die Möglichkeit, an technischen Kursen teilzunehmen, und 18 % stehen

pädagogisch-didaktische Kursangebote zur Verfügung. Darüber hinaus können alle

Lehrpersonen ICT-bezogene Angebote der kantonalen Lehrpersonenweiterbildung nutzen.

• Kollegiale informelle Unterstützung wird mit Abstand am meisten, nämlich von 41 % der

Befragten, sehr häufig oder eher häufig in Anspruch genommen. Weitere Angebote, wie

persönliche technische Beratung (14 %), persönliche pädagogische Beratung (8 %),

technische Kurse (16 %) oder pädagogisch-didaktische Kurse (11 %) werden von deutlich

weniger Lehrpersonen eher häufig oder sehr häufig beansprucht.

• Insgesamt geben 62 % der befragten Lehrpersonen an, schon einmal technische Kurse in

Anspruch genommen zu haben. Bei pädagogisch-didaktischen Kursen in Bezug auf den

Einsatz von ICT im Unterricht sind dies 60 %. Erfahrungen mit persönlicher technischer

Beratung haben 65 % gemacht, mit persönlicher pädagogisch-didaktischer Beratung 48

%, mit elektronischen Beratungsangeboten 54 %. Informelle kollegiale Beratung haben zu

diesem Thema hingegen schon 89 % mindestens einmal in Anspruch genommen. Fast

jede antwortende Lehrperson hat zum Thema ICT bereits in irgendeiner Form Impulse

erhalten.

Differenzielle Auswertungen: An allen Schulen finden sich Lehrpersonen, die bereits technische

bzw. pädagogisch-didaktische Kurse besucht haben. Ebenso haben an allen Schulhäusern

Lehrpersonen schon diesbezügliche Beratungsangebote in Anspruch genommen. Dabei

bestehen jedoch durchaus Unterschiede zwischen den Schulhäusern. In zehn Schulen haben

mehr als drei Viertel der Lehrpersonen bereits an pädagogisch-didaktischen Kursen zum Einsatz

von ICT teilgenommen. An den übrigen sechs sind es mehr als die Hälfte. Demgegenüber sind

es nur drei Schulen, in denen mehr als drei Viertel der Lehrpersonen bereits persönliche

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pädagogische Beratung zur Nutzung digitaler Medien in Anspruch genommen hat. Bei den

übrigen sind es etwa die Hälfte oder mehr.

Interpretation: Eine Vorgabe innerhalb der Lehrplaneinführung war es, alle Lehrpersonen des

Kantons Schwyz diesbezüglich weiterzubilden. Erstaunlicherweise geben jedoch erst rund 60 %

der Schwyzer Sek I-Lehrpersonen an, pädagogisch-didaktische Kurse zum ICT-Einsatz besucht

zu haben. Auch diesbezügliche institutionalisierte Beratung nutzt nur annähernd die Hälfte der

Befragten. Weit verbreitet ist hingegen die informelle Beratung durch Kolleginnen und

Kollegen. In Konsequenz stellt sich einerseits die Frage, wie Lehrpersonen erreicht werden

können, die bislang keine einschlägigen Weiterbildungen besucht haben. Andererseits muss

überlegt werden, wie sich der bislang noch niedrige Anteil der Lehrpersonen, der sich häufig

zum Thema ICT im Unterricht weiterbildet oder beraten lässt, erhöht werden kann. Dafür

müsste Weiterbildung weniger individuell organisiert sein, sondern kontinuierlich über einen

längeren Zeitraum mit Schulentwicklungsprozessen verknüpft werden.

4.5 ICT-Kompetenzen und Überzeugungen der Lehrpersonen

Lehrpersonen sind Schlüsselakteure bei der Integration von ICT in Schulen. Ihre Kompetenzen

und Überzeugungen sind entscheidend dafür, ob und wie Schülerinnen und Schüler mit ICT im

Unterricht in Kontakt kommen. Ein grosser Teil des Fragebogens widmete sich diesen Aspekten.

• Ihre Fähigkeit, mit Standardsoftware umzugehen, schätzen 63 % der Schwyzer

Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I als gut oder sehr gut ein (CH 2007: 47 %).11 %

haben diesbezüglich wenig oder gar keine Kenntnisse (CH 2007: 19 %).

• Bezüglich ihrer Fähigkeiten im Umgang mit dem Internet schätzen sich 68 % der Befragten

als gut oder sehr gut ein (CH 2007: 81 %), während 6 % über wenig oder gar keine

Kenntnisse verfügen (CH 2007: 5 %).

• Ihre mediendidaktischen Kenntnisse für den Einsatz von ICT im Unterricht beurteilen 46

% der Lehrpersonen als gut oder sehr gut (CH 2007: 30 %) und 27 % als mittelmässig. 20

% geben an, diesbezüglich über keine oder nur wenig Kenntnisse zu verfügen (CH 2007:

36 %). 60 % sind dennoch der Meinung, dass sie damit genügend Kenntnisse besitzen,

um Computer und Internet sinnvoll im Unterricht einzusetzen.

• Ihre medienpädagogischen Kenntnisse, mit Schülerinnen und Schülern über Gefahren des

Internet zu reflektieren, halten 49 % der Schwyzer Sek-I-Lehrpersonen für eher gut oder

sehr gut, 21 % für mittelmässig und 23 % für eher schlecht oder sehr schlecht. 62 %

sind dennoch der Meinung, dass sie damit über genügend Kenntnisse verfügen, um Kinder

und Jugendliche für die Probleme und Gefahren der Medienwelt zu sensibilisieren.

• Beim Vergleich der eigenen Computerkenntnisse im Verhältnis zu den Kolleginnen und

Kollegen schätzen sich 42 % der Lehrerinnen und Lehrer als eher gut oder sehr gut ein (CH

2007: 42 %). 16 % denken, im Vergleich zu den Kolleginnen und Kollegen über eher

schlechte oder sehr schlechte Computerkenntnisse zu verfügen (CH 2007: 17 %).

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• Der Aussage, dass der Einsatz von Computern im Unterricht wichtig sei, stimmen 78 % der

Lehrpersonen eher oder völlig zu (CH 2007: 70 %), während 5 % ihr gar nicht oder eher

nicht zustimmen (CH 2007: 7 %).

• 61 % sehen im Einsatz von Computern im Unterricht eine Möglichkeit, die Qualität ihrer

Lektionen zu verbessern. Für 28 % ist dies zumindest teilweise der Fall, während 13 %

dem eher nicht zustimmen. Dabei sind 79 % der Ansicht, dass sich mit Computern

lehrergeleitete Unterrichtsphasen gut unterstützen lassen, und 84 % meinen, dass der

Einsatz von Computern gut für offene Lernphasen geeignet sei.

• 56 % der Antwortenden passt der Einsatz von Computern gut zu ihrer bestehenden

Unterrichtskultur; für 38 % ändert sich etwas in der Lernkultur beim Einsatz digitaler

Medien. 40 % möchten mit der Computernutzung pädagogisch-didaktische Akzente

setzen. Bei den befragten Lehrpersonen besteht ein leichter, signifikanter Zusammenhang

zwischen einer Orientierung an konstruktivistischen Vorstellungen und der Häufigkeit des

Einsatzes digitaler Medien im Unterricht (r=.15*).

• Mit 92 % ist ein Grossteil der Befragten der Ansicht, dass ICT-Kenntnisse für das spätere

Berufsleben der Schülerinnen und Schüler unerlässlich seien (CH 2007: 86 %). Lediglich 1

% stimmt dem gar nicht oder eher nicht zu (CH 2007: 6 %).

• Zum Einfluss des Computereinsatzes im Unterricht auf die Leistungen der Schülerinnen und

Schüler befragt, meinen 40 %, dass die Leistung von Lernenden mit ICT erhöht werden

könne (CH 2007: 34 %). 12 % stimmen dem gar nicht oder eher nicht zu (CH 2007:

17 %).

• 30 % der befragten Lehrpersonen könnten gut auf Computer im Unterricht verzichten (CH

2007: 52 %); 53 % können sich das kaum oder gar nicht vorstellen (CH 2007: 28 %).

• In den letzten Jahren ist die Einstellung zu Computern im Unterricht bei 14 % der

befragten Lehrpersonen stark und bei weiteren 22 % leicht positiver geworden. Leicht

skeptischer sind hingegen nur 10 % und stark skeptischer 4 % geworden. Unverändert ist

die Einstellung nach eigenen Angaben bei 48 %.

Differenzielle Befunde: An allen Schulen ist die grosse Mehrheit der Lehrpersonen von der

Wichtigkeit des Einsatzes von Computern und Internet im Unterricht überzeugt. Mindestens 70

% der Lehrpersonen an jeder Schwyzer Sek-I-Schule halten den Einbezug digitaler Medien im

Unterricht für eher wichtig oder sehr wichtig. In fünf Schulen liegt diese Quote sogar bei über

80 % und in weiteren sechs bei über 90 %. In Bezug auf die selbst eingeschätzten

Kompetenzen der Lehrpersonen existieren zwischen den Schulen gewisse Unterschiede. Beim

Umgang mit Standardsoftware schätzt sich an allen Schulen mehr als die Hälfte als eher gut

oder sehr gut ein. Nur ein Viertel oder weniger fühlt sich hier eher nicht kompetent. Bei den

mediendidaktischen Kenntnissen liegt die Quote der Lehrpersonen, die die eigenen Fähigkeiten

skeptisch einschätzen, bei 14 Schulen zwischen 15 % und 30 % und bei zwei Schulen deutlich

darunter. Ähnlich sieht dies bei den selbst eingeschätzten medienpädagogischen Kompetenzen

aus. Erstaunlich wenig Unterschiede bestehen zwischen Lehrpersonen unterschiedlicher Fächer.

Einzig Lehrpersonen des Ergänzungsfaches Informatik schätzen die schulische Bedeutung von

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Computer und Internet praktisch unisono hoch oder sehr hoch ein. Auch die selbst

eingeschätzten eigenen Fähigkeiten zum mediendidaktischen und medienpädagogischen

Arbeiten im Unterricht werden von dieser Gruppe fast durchgängig als gut oder sehr gut

eingeschätzt.

Interpretation: Im Vergleich zu der gesamtschweizerischen Referenzstichprobe von 2007 sind

Schwyzer Lehrpersonen der Sekundarstufe I Computern und Internet gegenüber positiver

eingestellt, und sie fühlen sich kompetenter, mit diesen Technologien ausserhalb und innerhalb

des Unterrichts umzugehen. Diese positiven Befunde müssen jedoch mit Vorsicht interpretiert

werden, da Effekte der sozialen Erwünschtheit des Antwortverhaltens bei namentlichen

Befragungen nicht ausgeschlossen werden können. Gleichzeitig zeigt sich bei der Eichungsfrage

zum Vergleich der eigenen Kompetenzen mit denen der Kolleginnen und Kollegen keine

systematische Überschätzung, was wiederum für die Aussagekraft der Resultate spricht.

Mangelnde Kompetenzen und konträre Überzeugungen gelten neben mangelnder Infrastruktur

als die wichtigsten Faktoren, die einem Einsatz im Unterricht im Wege stehen.

4.6 ICT im Unterricht

Der Einsatz von ICT im Unterricht kann mit vielfältigen Zielen, Methoden und Medienangeboten

geschehen. Zunächst wird jedoch gefragt, ob Computer und Internet überhaupt genutzt

werden, bevor in einem zweiten Schritt der Frage nachgegangen wird, in welcher Weise dies

geschieht.

• Praktisch alle Schwyzer Sek-I Lehrpersonen nutzen Computer und Internet zur

Unterrichtsvorbereitung. Bei 89 % geschieht dies mehrmals pro Woche (CH 2007: 84

%).

• Die Verwendung von Computern und Internet im Unterricht findet bei 56 % der befragten

Lehrpersonen nach eigener Einschätzung mehrmals pro Woche bzw. fast täglich statt (CH

2007: 39 %). Lediglich 7 % der befragten Lehrpersonen geben an, den Computer und das

Internet nie im Unterricht bzw. nie für schulische Lernaufgaben zu verwenden (CH 2007:

10 %).

• Bei 23 % der befragten Lehrpersonen haben nach eigener Schätzung Lernende täglich

oder mehrfach wöchentlich Gelegenheit, im Unterricht am Computer zu arbeiten, bei 51

% geschieht dies wenigstens einmal im Monat, bei 26 % seltener oder nie.

• Die meist verbreiteten Einsatzformen sind Recherchen im Internet (83 % haben dies schon

einmal im Unterricht eingesetzt), Textverarbeitung (81 %), Beamerpräsentation durch die

Lehrperson (74 %), Nutzung von Lernprogrammen (74 %), Präsentation von Videos (69

%), Präsentation von Schülerarbeiten (69 %), Tabellenkalkulation (60 %), Reflexion von

Gefahren des Internets (57 %) oder der Medienwelt (51 %) sowie Internetkommunikation

(52 %). Nur eine Minderheit hat hingegen schon einmal mit Lernenden Tastaturschreiben

geübt (38 %), mit dem Computer gezeichnet (32 %), Online-Inhalte gestaltet (31 %) oder

digitale Spiele gespielt (25 %).

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• Häufig, d. h. mehrmals pro Woche, werden von Lehrpersonen im Unterricht vor allem

folgende Möglichkeiten von ICT genutzt: Textverarbeitung (33 % setzen dies mehrmals

wöchentlich ein), Internetrecherchen (28 %), Beamerpräsentationen durch die

Lehrpersonen (25 %), Internetkommunikation (21 %). Alle weiteren Funktionen werden

von deutlich weniger Lehrpersonen nach eigenen Angaben häufig genutzt.

• Internet-Lernplattformen wie „educanet2“ oder „moodle“ werden relativ selten genutzt.

5 % der befragten Lehrpersonen lassen ihre Schülerinnen und Schüler mehrmals

wöchentlich oder fast täglich damit arbeiten (CH 2007: 1 %). 46 % setzen diese einmal im

Monat bis einmal pro Woche ein (CH 2007: 23 %), und 45 % nutzen überhaupt keine

Lernplattformen (CH 2007: 57 %).

• 23 % der Lehrpersonen meinen, sie hätten zu wenig Zeit für den Einsatz von Computern

im Unterricht, und weitere 20 % stimmen dem teilweise zu. 32 % führen aus, dass mit

dem Einsatz von ICT ein Mehraufwand verbunden sei.

• Was die Entwicklung der Häufigkeit des Computereinsatzes im Unterricht anbelangt, sind

31 % der befragten Lehrpersonen der Ansicht, dass diese in den letzten Jahren deutlich

zugenommen habe. 38 % sehen eine leichte Zunahme, und lediglich 5 % beschreiben die

Entwicklung als leichte bis deutliche Abnahme.

Differenzielle Befunde: Bezüglich der selbst berichteten Häufigkeit der schulischen ICT-Nutzung

lassen sich einige Unterschiede zwischen den 16 Schwyzer Sek-I-Schulhäusern feststellen. An

drei Schulen lassen mehr als 40 % der Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler mehrmals

wöchentlich im Unterricht am Computer arbeiten; an weiteren drei Schulen liegt diese Quote

bei 30 %, bei sieben Schulen liegt sie zwischen ca. 20 % - 25 %. In drei Schulhäusern geben

weniger als 10 % der Lehrkräfte an, mehrfach wöchentlich mit Schülerinnen und Schülern am

Computer zu arbeiten. Eine häufige Nutzung ist zudem vor allem bei Lehrpersonen der Fächer

Informatik (48 %), Geometrisches Zeichnen (36 %), KL-Stunde (35 %), Mathematik (34 %),

Naturwissenschaften (33 %), Ethik & Religionen (33 %), Deutsch (32 %), Geographie (31 %)

und Geschichte (30 %) zu beobachten, während diese Quote in anderen Fächern bei ca. 20 %

liegt. Hauswirtschaftslehrpersonen setzen Computer äusserst selten ein.

Interpretation: Die Quantität des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht sagt natürlich nichts

über deren Qualität aus. Unregelmässiges, projektartiges Arbeiten wurde mit dem bestehenden

Fragebogen nicht ausreichend erfasst. Auf Basis der vorliegenden Befunde (insbesondere

angesichts der Diskrepanz zwischen allgemeiner Einsatzhäufigkeit und derjenigen auf Seiten der

Lernenden) ist jedoch zu befürchten, dass Computer im Unterricht vor allem ein Werkzeug der

Lehrperson und nicht eines der Lernenden ist. Computer dienen vor allem als

Präsentationsmedium. Angesichts der weiteren verbreiteten Nutzungsweisen kann zudem

vermutet werden, dass Schülerinnen und Schüler vor allem mit simplen Anwendungsszenarien

Erfahrungen sammeln, z. B. mit dem Abtippen eines Textes, dem kurzen Nachschlagen in

einem Internetlexikon oder mit dem repetitiven Üben anhand einer häufig nicht sehr

geeigneten Lernsoftware. Demgegenüber gäbe es vielfältige, wirklich konstruktive

Möglichkeiten, Computer als Werkzeug zum Nachdenken zu verwenden oder kollaborativ zu

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IMS.PHZ.CH 2010 17

arbeiten. Diese Vermutungen lassen sich auf Basis der vorliegenden Daten jedoch nicht mit

letzter Sicherheit erhärten.

4.7 ICT-Kompetenzen und Meinungen der Lernenden

Die Sichtweise der Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge bildet eine wichtige

Datenquelle, die mit den Angaben der Lehrpersonen verglichen werden kann. Dabei ergeben

sich verschiedene überraschende Kontraste bezüglich des Einsatzes im Unterricht. Die

Fähigkeiten der Lernenden im Verständnis von Computern und Internet wurden sowohl mit

Selbsteinschätzungen erhoben, als auch mit einem kurzen Test überprüft.

• Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden ICT-Infrastruktur geben 95 % der befragten

Schülerinnen und Schüler an, in der Schule über fest installierte Computer zu verfügen. 23

% benutzen zudem tragbare Computer. Lediglich 1 % der Schülerinnen und Schüler im

Kanton Schwyz gab an, weder über fest installierte noch über mobile Computer zu

verfügen.

• Nur 9 % der befragten Schülerinnen und Schüler geben an, Computer im Unterricht mehr

als eine Stunde pro Woche zu nutzen. 28 % meinen dagegen, dass sie Computer in einer

typischen Schulwoche gar nicht einsetzen würden. Vergleicht man die Aussagen der

Schülerinnen und Schüler mit denjenigen der Lehrpersonen, so ergeben sich hinsichtlich

der Computernutzung im Schulunterricht deutliche Unterschiede. Es ist jedoch darauf

hinzuweisen, dass nur Daten von Lernenden der 9. Klassen erhoben wurden, während bei

den Lehrpersonen der Sekundarstufe I eine Gesamterhebung durchgeführt wurde.

• Die Ergebnisse können nach Fächern differenziert werden. Im Mathematikunterricht

nutzen nach eigenen Angaben lediglich 2 % aller Schülerinnen und Schüler den Computer

mehr als 60 Minuten pro Woche, 7 % zwischen 31 und 60 Minuten, 26 % zwischen 0

und 30 Minuten und 60 % gar nicht. Die Nutzungshäufigkeit in den

naturwissenschaftlichen Fächern (Physik, Chemie, Biologie) entspricht ungefähr derjenigen

des Mathematikunterrichts. Im Deutschunterricht kommt der Computer durchschnittlich

bei 7 % während mehr als 60 Minuten, bei 11 % während 31 - 60 Minuten, bei 24 %

während 0 - 30 Minuten und bei 53 % gar nicht zum Einsatz. Die Werte im

fremdsprachlichen Unterricht sind ungefähr mit denjenigen des Deutschunterrichts

vergleichbar.

• Während 13 % der Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen zu Hause den Computer

täglich oder fast täglich für Schularbeiten nutzen, kommt er bei 18 % nie oder fast nie

zum Einsatz.

• Mehr als 80 % der befragten Schülerinnen und Schüler sind der Ansicht, mit

Textverarbeitungs- und Präsentationssoftware (z. B. MS Word bzw. PowerPoint)

selbstständig umgehen zu können. Im Einsatz von Tabellenkalkulations-Programmen (z. B.

MS Excel), der digitalen Bearbeitung von Grafiken und Fotos und der Anwendung von

Lernspielen bzw. Simulationsprogrammen halten sich etwa 60 - 70 % der Schülerinnen

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und Schüler für kompetent. 47 % können nach eigener Einschätzung ohne fremde Hilfe

eine Multimedia- Präsentation mit Ton, Bildern und Videos gestalten. 27 % meinen, auch

selbst eine Datenbank erstellen zu können.

• Die Schülerinnen und Schüler wurden mit sechs Fragen zum Verständnis von

Grundbegriffen im Umgang mit Computern getestet. So konnten 88 % eine Bilddatei von

anderen Dateitypen unterscheiden, und 82 % erkannten korrekt einen Scanner als

solchen. 46 % wussten, was eine IP-Adresse ist, und 37 % konnten die Hardware eines

PCs auf ihre Leistungsfähigkeit für unterschiedliche Aufgaben einschätzen. Allerdings

konnten nur 36 % erklären, warum ein MP3-File eine reduzierte Dateigrösse aufweist, und

nur 28 % wussten, was es bedeutet, ein Backup durchzuführen.

• Im Hinblick auf Grundbegriffe im Umgang mit dem Internet ergab der Test folgende

Resultate: 74 % konnten eine Internetadresse von einer E-Mailadresse unterscheiden. 75

% wussten, was ein Blog ist. 70 % hatten eine Vorstellung davon, dass E-Mail

ortsunabhängig funktioniert. 38 % wussten, dass Internetkommunikation wegen ihrer

Schriftlichkeit zu Missverständnissen führen kann. 31 % konnten angeben, wozu eine FAQ

dient, und 14 % wussten, was RSS bedeutet.

• Der Bereich Recht und Sicherheit wurde als dritter Bereich getestet. Hier wissen 37 %, wie

sie ihren Computer vor Viren schützen, und 26 % haben eine Ahnung, dass „Phishing“

eine Art Trickbetrug zum Stehlen von Passwörtern ist. 49 % würden kein Programm

installieren, das ihnen per Mail geschickt wurde. 53 % wissen, dass sie gekaufte Software

nicht weitergeben dürfen, aber nur 16 % haben ein Verständnis für Copyright von Bildern

im Internet. Nur 9 % wissen die Sicherheit unterschiedlicher Passwörter einzuschätzen.

• Bezieht man den Grad der Schwierigkeit der Fragen in die Beurteilung der Ergebnisse ein2,

dann lässt sich mit der - angesichts des sehr kurzen Tests - nötigen Vorsicht sagen, dass 45

% der Lernenden nur über rudimentäre Kenntnisse im Umgang mit dem PC verfügen

(Score <500), 43 % über mittelmässige bis gute Kenntnisse (500 < Score <650), während

10 % sehr gute Kenntnisse besitzen.

• Für 88 % der befragten Schülerinnen und Schüler ist es wichtig bzw. sehr wichtig, in der

Schule mit dem Computer zu arbeiten, und 76 % würden dies gerne öfter tun. 68 %

halten Computerkenntnisse für ihre zukünftige berufliche Tätigkeit für eher oder sehr

wichtig.

Differenzielle Befunde: Die Häufigkeit der schulischen ICT-Nutzung nach Einschätzung der

Lernenden variiert von Schule zu Schule stark. In fünf Schulen gibt mehr als ein Drittel der

Lernenden an, Computer in einer typischen Schulwoche nicht einzusetzen. Bei drei weiteren

Schulen liegt diese Quote oberhalb von einem Viertel, nur in drei Schulen unterhalb von 10

%. Davon relativ unbetroffen sind jedoch die diesbezüglichen Leistungen der Lernenden.

Sowohl die selbst eingeschätzten als auch die getesteten ICT-Kompetenzen zeigen keinen

2 Für diese Auswertungen wurde eine sog. Rasch-Skalierung der Antworten vorgenommen. Zur Bestimmung der Kompetenzen wurden weighted maximum likelyhood-estimates berechnet und auf eine Skala mit einem Mittelwert von 500 umgerechnet. Aufgrund des kurzen Tests sind die geschätzten Fähigkeitswerte jedoch mit hohen Standardfehlern behaftet.

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IMS.PHZ.CH 2010 19

Zusammenhang mit der berichteten Häufigkeit der Computernutzung im Unterricht (r=.07*

bzw. r=-.04). Zusammenhänge finden sich hier hingegen mit der Häufigkeit der freizeitlichen

Computernutzung zu Hause (r=.21** bzw. r=.14**). Bei den getesteten Schülerinnen und

Schülern bestehen, wie nicht anders zu erwarten, sehr grosse Unterschiede zwischen Lernenden

unterschiedlicher Leistungsstufen. Im kooperativen Schulmodell schneiden Lernende der

Stammklasse A (M=528, s=91) beim ICT-Test deutlich besser ab als Lernende der Stammklassen

B (M=476, s=90) und C (M=364, s=81). Bei der gegliederten Sek I sind dementsprechend

Lernende der Sekundarstufe (M=543, s=90) besser als solche der Realschule (M=482, s=107)

und Werkschule (M=430, s=111).

Interpretation: Die geringe berichtete Häufigkeit der schulischen ICT-Nutzung der Lernenden

zeigt, dass Computer und Internet noch nicht als alltägliche Lern- und Arbeitsinstrumente im

Unterricht gelten können. Dass die Häufigkeit schulischer Computernutzung keinen

Zusammenhang mit den gezeigten Computerfähigkeiten der Lernenden zeigt, muss zu denken

geben. Lernende erwerben ihre Computerkompetenzen offenbar eher zu Hause, und es fragt

sich, welche Chancen Schülerinnen und Schüler haben, bei denen dies nicht der Fall ist.

4.8 Regionale Unterschiede

Sämtliche Variablen wurden auf Unterschiede zwischen dem äusseren Kantonsteil inkl.

Einsiedeln und dem inneren Kantonsteil überprüft. Dabei fallen vor allem systematische

Unterschiede im Bereich Infrastruktur auf.

• Es bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Kantonsteilen in Bezug auf die

selbst berichtete Ausstattung mit Computern im Klassenraum, in dem die befragten

Lehrpersonen am häufigsten unterrichten (Ausserschwyz/Einsiedeln: M=1.9, s=1.5 vs.

Innerschwyz: M=1.5, s=1.9)3. Im inneren Kantonsteil ist die Streuung jedoch deutlich

höher.

• Die Region Ausserschwyz (inkl. Einsiedeln) setzt deutlich stärker auf mobile Computer.

Diese stehen hier (inkl. Einsiedeln) 58 % der befragten Lehrpersonen standardmässig oder

auf Wunsch in ihren Klassenzimmern zur Verfügung, während dies in der Region

Innerschwyz nur bei 8 % der Lehrpersonen der Fall ist. .

• Was die Verfügbarkeit von Internet für Lernende anbelangt, schätzen 65 % der befragten

Lehrpersonen der Region Ausserschwyz (inkl. Einsiedeln) den Internetzugang für

Schülerinnen und Schüler als eher gut oder sehr gut ein. In der Region Innerschwyz trifft

dies nur für 33 % der Lehrpersonen zu.

• Die schulische Infrastruktur wird von Lehrpersonen im äusseren Kantonsteil und Einsiedeln

(M=4.0, s=.71)4 im Schnitt deutlich positiver beurteilt als im inneren Kantonsteil (M=3.4,

s=.87).

3 M für den arithmetischen Mittelwert und s für Standardabweichung 4 Skala: 1=negativster Wert – 5=positivster Wert

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• Weiter unterscheiden sich die beiden Regionen hinsichtlich der Existenz eines ausführlichen

schriftlichen Konzeptes zum ICT-Einsatz an der Schule. In der Region Innerschwyz stimmen

57 % der Lehrpersonen der Aussage eher oder völlig zu, an ihrer Schule über ein

entsprechendes Konzept zu verfügen, während dies in der Region Ausserschwyz

/Einsiedeln nur für 28 % der Fall ist.

• In den meisten anderen Bereichen existieren nur geringe Unterschiede zwischen den

Aussagen von Lehrpersonen der unterschiedlichen Kantonsteile.

4.9 Bedingungen des Computereinsatzes im Unterricht

Die Häufigkeit schulischer ICT-Nutzung zeigt einen engen Zusammenhang mit den selbst

eingeschätzten mediendidaktischen Kompetenzen (r=.50**), mit der Anzahl Computer im

Klassenzimmer (r=.45**), mit der Kenntnis des ICT-Lehrplans (r=.33**), aber auch mit den

Überzeugungen im Hinblick auf Bedeutung (r=.34**), Effizienz (r=.31**) und Verbesserung der

Unterrichtsqualität durch ICT (r=.20**). Da bei solchen Korrelationsrechnungen vielfältige

Querverbindungen das Bild verfälschen können, wurde zudem eine ordinale Regressionsanalyse

durchgeführt, um herauszufinden, aus welchen Faktoren sich erklären lässt, ob eine Lehrperson

zur Gruppe der Seltennutzer, der Gelegenheitsnutzer oder der Häufignutzer von ICT im

Unterricht gehört. Demnach ist es wahrscheinlicher, dass eine Lehrperson Computer häufiger

im Unterricht einsetzt, wenn sie

• eine höhere mediendidaktische Kompetenz besitzt (b=.92)5,

• sich stärker am ICT-Lehrplan orientiert (b=.39),

• vom Sinn des ICT-Einsatzes im Unterricht verstärkt überzeugt ist (b=.36),

• über mehr Computer im Klassenzimmer verfügt (b=.31),

• und mehr an diesbezüglicher Weiterbildung oder Beratung teilnimmt (b=.31).

Diese fünf Faktoren erklären zusammengenommen 49 % der Varianz in der Einsatzfrequenz

von Computern im Unterricht.6 Das Modell zeigt, dass die mediendidaktische Kompetenz der

wichtigste Faktor bei der Integration von Computern in den Unterricht ist. Lehrpersonen

benötigen konkrete Vorstellungen, wie sie digitale Medien gewinnbringend im Unterricht

einsetzen können. Nach internationalen Forschungsbefunden ist dieses Wissen eng an

bestimmte Unterrichtsinhalte gekoppelt (sog. „technologisches pädagogisches Inhaltswissen“).

Die diesbezüglichen Überzeugungen lassen sich weiter differenzieren. Für eine intensivere

Nutzung müssen Lehrpersonen nicht nur von der allgemeinen Bedeutung digitaler

Technologien überzeugt sein (hier besteht gleichsam Konsens), sondern auch von den

Mehrwerten in Bezug auf ihre Effektivität und Effizienz für den Unterricht. Zugleich zeigt das

Modell, dass die kantonalen Vorgaben in den Bereichen Lehrplan, Infrastruktur und

5 Standardisierte β-Koeffizienten für logistische Regression nach Menard (2004). 6 Nagelkerke R2=.49 zeigt eine mittlere Erklärungskraft des statistischen Modells bei den genannten fünf Faktoren.

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Weiterbildung, wo sie verstärkt umgesetzt werden, tatsächlich einen nachweisbaren Einfluss

auf die Häufigkeit der Nutzung neuer Technologien im Unterricht besitzen.

4.10 Kommentare der Lehrpersonen

Von den 357 Lehrpersonen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, nutzten 268 die

Gelegenheit, frei zu notieren, was geschehen müsste, damit sie Computer vermehrt im

Unterricht einsetzen. Die Antworten, die in drei offenen Textfeldern geschrieben werden

konnten, werden hier, nach Kategorien zusammengefasst, dargestellt:

• 200 Lehrpersonen (56 %) äussern den Wunsch nach einer besseren Ausstattung mit

Computern, Notebooks, Internetzugängen, aber auch mit Beamern, elektronischen

Wandtafeln und Peripheriegeräten. Gefordert werden vor allem mehr Computer im

Klassenraum, während mehr Geräte im Informatikzimmer oder zusätzliche

Informatikräume bis auf wenige Ausnahmen nicht gewünscht werden. Dabei geht es bei

einigen darum, überhaupt Computer im Klassenzimmer zu erhalten (z. B. „Wir sind

äusserst schlecht bestückt mit Computern - Keine Schülercomputer im

Klassenzimmer!!!“). Aus vielen Äusserungen wird zudem deutlich, dass die gewünschte

Anzahl deutlich über den Vorgaben des Kantons liegt (z. B. „4 - 5 Schülercomputer im

Schulzimmer“, „Mindestens für die halbe Klasse einen Computerarbeitsplatz mit

Internet“, „Für jeden Schüler jederzeit Möglichkeit zur Computernutzung“). Teilweise

werden auch mehr mobile Geräte gefordert.

• 72 Lehrpersonen (20 %) wünschen sich bessere, auf Lehrplan und Lehrmittel

abgestimmte Software und digitale Lerninhalte (z. B. „bessere Lernprogramme“,

„Lernprogramme mit Stoff und Lehrplänen übereinstimmend“). Dies umfasst in mehreren

Äusserungen auch die Anpassung der bestehenden Lehrmittel, die direkter darauf Bezug

nehmen sollten, wie das Lernen durch ICT unterstützt werden kann.

• Für 49 Lehrpersonen (14 %) müssten sich allgemeine Bedingungen ändern, damit sie

Computer vermehrt einsetzen würden. Viele wünschen sich mehr Freiräume und vor allem

mehr Zeit, um Computer im Unterricht einzusetzen. Unter den genannten Ursachen

finden sich der allgemeine hohe Stoffdruck, kleine oder zersplitterte Pensen, zu grosse

Klassen, zu rigide Vorgaben des Stundenplans, der projektorientiertes Arbeiten

verunmöglicht, aber auch die zu geringe Bedeutung, die ICT neben anderen Aspekten der

Schule heute besitzt (z. B. „ICT im Unterricht müsste mit päd/did Priorität und Sichtweise

beurteilt, angeschafft, gepflegt, anerkannt, geschätzt,... werden (und nicht minimalistisch

nach Verwaltungsvorgaben verzögernd, behindernd, gängelnd, einschränkend,

bevormundend...)“).

• 48 Lehrpersonen (13 %) wollen mehr und bessere Weiterbildungsangebote, die weniger

als Kurse und eher als persönliches Coaching oder als schulinterne Weiterbildung

organisiert werden (z. B. „Coaching für einzelne Fächer“, „Im Schulhaus vermehrt

didaktische Einführungen“, „Es müsste auch Weiterbildungen für digitale Immigranten

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geben“). Gefragt sind vor allem spezifische Angebote für bestimmte Fächer oder

bestimmte Kompetenzprofile. Weitere 7 % würden für sich bessere Kompetenzen

anstreben, ohne dabei den Wunsch nach Weiterbildungsangeboten zu äussern.

• Fünf Prozent der antwortenden Lehrpersonen halten ihr Fach für den Einsatz von

Computern als eher ungeeignet. Dies betrifft vor allem stark praktische Fächer, z. B.

Hauswirtschaft oder technisches Gestalten, wobei der Einsatz für ICT für einzelne

Lehrpersonen auch dieser Fächer eine grosse Bedeutung besitzt (z. B. „Brauche eine

Schulleitung, die begreift, dass ICT auch im HW-Bereich immense Bedeutung gewonnen

hat. (Haustechnik wird schlicht ignoriert)“)

• Fünf Prozent der antwortenden Lehrpersonen sehen schliesslich Hindernisse bei den

Schülerinnen und Schülern. Dies betrifft insbesondere Disziplinprobleme (z. B. „Am

Computer vertrödeln viele Schüler oft viel Zeit!!!). aber auch häusliche Infrastruktur (z.

B. „alle müssen einen PC zuhause haben mit Internetanschluss und Drucker“). Vereinzelt

fehlen aber auch basale Kompetenzen (z. B. „Lesefähigkeit und Wortschatz scheinen eher

abzunehmen, sind aber Voraussetzung für eine effiziente Nutzung des Internets.“).

• Wenige (jeweils 2 %) nennen als wünschbare Bedingung einer intensiveren

Computernutzung im Unterricht schliesslich eine besser Koordination im Schulteam oder

eine Veränderung der aktuellen Unterrichtskultur, mehrheitlich in Richtung offenere und

individuellere Lernformen.

5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Die Bestandsaufnahme zeigt, dass die bisherigen Vorgaben bislang nur teilweise umgesetzt

wurden. Die angestrebte Infrastruktur ist erst bei einem Drittel der Lehrpersonen vorhanden.

Die diesbezügliche Weiterbildung hat erst knapp zwei Drittel der Lehrpersonen erreicht. Die

Umsetzung des Lehrplans geschieht erst bei der Hälfte der Lehrpersonen zumindest teilweise.

Im Detail zeigt sich zudem, dass die Umsetzung des Lehrplans vor allem durch Lehrpersonen

geschieht, die das Fach Informatik unterrichten. Computer und Internet werden erst von

wenigen Lehrpersonen regelmässig für Unterrichtszwecke genutzt, und nur wenige

Schülerinnen und Schüler arbeiten in der Schule wenigstens wöchentlich am Computer.

Gleichzeitig stehen die befragten Lehrpersonen dem Einsatz digitaler Technologien im

Unterricht mehrheitlich positiv gegenüber. Dass sie Computer nicht vermehrt im Unterricht

nutzen, liegt nach weit verbreiteter Meinung vor allem an fehlender Infrastruktur im

Klassenzimmer und an zu wenig brauchbaren digitalen Lehrmitteln. Auf Grundlage dieser

Befunde sind verschiedene Empfehlungen möglich, wenn der Computereinsatz in Volksschulen

mittelfristig wirklich zum Alltag werden soll, wobei zu beachten ist, dass die künftige

Entwicklung über alle diese Bereiche koordiniert erfolgen müsste:

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• Infrastruktur

Die Computer- und Internetinfrastruktur sollte in allen Schulen und für alle Lehrpersonen

den Minimalstandards des Kantons entsprechen. Erst ein kleiner Teil der Lehrpersonen

verfügt heute über zwei Computer im Klassenzimmer. Allerdings ist bereits jetzt

abzusehen, dass auch diese Ausstattung nicht bedarfsdeckend wäre. Lehrpersonen

wünschen sich deutlich mehr Geräte für den unmittelbaren Einsatz im Unterricht. Eine

sinnvolle Minimalausstattung, um mit der ganzen Klasse gleichzeitig Gruppenarbeit am

Computer zu betreiben, wäre bei fünf Geräten anzusetzen. Angesichts des Platzproblems

in vielen Klassenräumen sollte es sich dabei um Notebooks handeln, zumal der Preis von

fünf Netbooks heute dem eines Computers mit Bildschirm vor fünf Jahren entspricht. Der

Internetzugang kann auf einfache Weise über WLAN hergestellt werden, das bei Bedarf

aktiviert wird. Zusätzliche Notebookpools können diese Ausstattung ergänzen, wenn mit

der ganzen Klasse in Einzelarbeit an Computern gearbeitet werden soll. Langfristig könnte

jedoch auch auf ein Konzept mit persönlichen Notebooks der Lehrpersonen und

Lernenden hingearbeitet werden. Computerräume scheinen hingegen nicht den

Bedürfnissen der Fachlehrpersonen (ausser denen des Ergänzungsfaches Informatik) zu

entsprechen. Für eine Intensivierung der Nutzung digitaler Präsentationsmedien ist

schliesslich eine bessere Ausstattung mit Beamern oder digitalen Wandtafeln

wünschenswert.

• Digitale Lerninhalte

Ein Teil der Lehrpersonen beklagt den Mangel an guten digitalen Lerninhalten und

brauchbarer Lernsoftware. Tatsächlich besteht jedoch eigentlich kein Mangel, sondern

geeignete Lernmedien sind innerhalb der Informationsflut des Internet nur schwer

auffindbar und vor allem zu wenig mit dem Lehrplan und den genutzten Lehrmitteln

verknüpft. Dieses Problem betrifft nicht nur den Kanton Schwyz, sondern die ganze

Schweiz. Mit der Entwicklung sprachregionaler Lehrpläne bietet sich die Chance einer

koordinierten Sammlung brauchbarer Links und diesbezüglicher Unterrichtsszenarien zu

den verschiedenen Lehrplaninhalten. Empfohlene Lehrmittel sollten zudem künftig stärker

daraufhin geprüft werden, ob sie digitale Übungen und Ergänzungsmaterialien

bereitstellen. Langfristig sollte der Trend dahin gehen, dass Lehrmittelverlage ihre

Publikationen nicht mehr (nur) in gedruckter Form, sondern digital abgeben. Diese Inhalte

könnten über einen Identity-Provider (z. B. AAI bei switch.ch) oder eine nationale

Lernplattform (z. B. educanet.ch) zur Verfügung gestellt und verrechnet werden. Nicht

zuletzt ist aber auch in Weiterbildungen darauf hinzuarbeiten, dass sich sinnvolle Nutzung

von ICT nicht im Einsatz von Lernsoftware oder vorgegebener Lerninhalte erschöpft.

Wichtig ist vor allem ein aktives und konstruktives Arbeiten, bei dem Schülerinnen und

Schüler eigene Inhalte erstellen und sich darüber austauschen.

• Lehrplan

Die Kenntnis und Umsetzung des Ergänzungslehrplans ICT bewegt sich noch immer auf

einem eher niedrigen Niveau. Besser ist diese Quote vor allem bei Lehrpersonen, die im

Bereich ICT besondere Aufgaben haben. Angesichts des geringen Austauschs zwischen

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Lehrpersonen über Inhalte und Umsetzung des Ergänzungslehrplans scheint es, dass seine

Umsetzung gegenwärtig weitgehend an diese Spezialisten innerhalb des Teams

abdelegiert wird. Nicht alle Schülerinnen und Schüler kommen damit in gleicher Weise im

Unterricht mit neuen Medien in Kontakt. Es ist zudem zu befürchten, dass dabei auch die

Systematik der Lehrplanumsetzung nicht gewährleistet ist. Die Umsetzung des Lehrplans

könnte deshalb klarer an bestimmte Kernfächer gebunden werden (z. B. Deutsch, Mensch

und Umwelt, Mathematik, Informatik). Im neuen sprachregionalen Lehrplan müsste

darauf geachtet werden, dass der Bezug zu ICT direkt in die Lehrpläne dieser Fächer

einfliesst. Damit muss die Koordination der Lehrplanumsetzung nicht von jedem

Lehrpersonenteam wieder aufs Neue geleistet werden. Die Erfüllung der Inhalte des

Lehrplans sollte zudem kontrolliert werden, z. B. durch das Ansetzen von Prüfungen für

den Bereich ICT/Medien oder durch das Benoten im Zeugnis. Denkbar und

wünschenswert wäre auch, das Fach Medien/Informatik für alle Schülerinnen und Schüler

für den gesamten Besuch der Oberstufe verbindlich werden zu lassen, wodurch neben

Tastaturschreiben auch die Behandlung der eigentlichen Lehrplaninhalte möglich wäre.

Die Inhalte der Lehrpläne müssten zudem regelmässig aktualisiert werden. Die Dynamik

der ICT-Entwicklung lässt sich anders nicht angemessen abbilden.

• Schulisches Informatikkonzept

Zwar scheinen alle Schulen über ein Konzept zum Thema ICT zu verfügen, die Kenntnis

dieses Konzeptes bei Lehrpersonen ist jedoch sehr unterschiedlich und zumeist eher

gering ausgeprägt. Ein wirksames Informatikkonzept wird in Zusammenarbeit von

Schulleitung, ICT-Verantwortlichen, Lehrpersonen und evtl. externen Partnern entwickelt

und diskutiert. Es entspricht den Bedürfnissen vor Ort und umfasst nicht nur technische

Ausstattung, sondern auch Support, Nutzungsregeln, Nutzungsszenarien und die damit

verbundenen strategischen Ziele. Dieses Konzept sollte in regelmässigen, mindestens

jährlich stattfindenden, Teamsitzungen überprüft und weiterentwickelt werden. Der

Kanton kann hierzu Beratung bieten, die bestehenden Konzepte regelmässig sammeln

und innerhalb der Schulleitungen verteilen. Letztlich geht es darum, einen Dialog über

möglichst geeignete Szenarien zu initiieren, wie Schulen ICT nachhaltig in ihrer Praxis

integrieren können. Denkbar ist zudem die Erstellung eines Selbstevaluationsrasters (vgl. z.

B. https://selfreview.becta.org.uk in Grossbritannien) als Orientierungsrahmen für Schulen.

• ICT-Weiterbildung und Kompetenzen und Einstellungen Lehrpersonen

Viele, aber längst nicht alle Lehrpersonen haben sich im Bereich ICT weitergebildet. Eine

stärkere Durchdringung der Lehrerschaft wäre vor allem durch obligatorische

schulhausinterne Weiterbildung zu erreichen, deren Themen möglichst einen engen

Bezug zu den Zielen des schulischen ICT-Konzeptes hätten. Mit individueller

Weiterbildung werden hingegen vor allem Lehrpersonen erreicht, die ohnehin bereits über

gute ICT-Kompetenzen verfügen. Interne Weiterbildungsanlässe bieten zudem eine gute

Möglichkeit des Austausches, wenn sie so organisiert sind, dass sie nicht nur rezeptive,

sondern auch produktive und kommunikative Phasen beinhalten. Diese

Weiterbildungshalbtage oder –tage können durch an der Schule tätige, ausgebildete

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Kaderlehrpersonen durchgeführt oder extern eingekauft werden. Ein anderer Ansatz

wäre, verstärkt fachdidaktisch orientierte Weiterbildung zum Thema ICT anzubieten.

Dabei sollte vor allem mit konkreten Beispielen von Unterrichtsprojekten gearbeitet

werden. Der Kanton könnte einen gewissen Umfang regelmässiger diesbezüglicher

Weiterbildung für verbindlich erklären. Während Lehrpersonen ICT gegenüber

grundsätzlich positiv gestimmt sind und auch nach eigener Einschätzung über gute

Kenntnisse verfügen, fehlt es vor allem noch an den methodisch-didaktischen Fähigkeiten

zum Einsatz im Unterricht.

• ICT im Unterricht

Der Einsatz von ICT im Unterricht geschieht, insbesondere nach Auskunft der

Schülerinnen und Schüler, noch sehr selten. Zurzeit sind es zudem vor allem die

Lehrpersonen und nicht die Lernenden, die ICT im Unterricht nutzen. Künftig muss es

daher darum gehen, ICT nicht nur als Präsentationsmittel der Lehrpersonen, sondern als

Arbeits- und Lernmittel der Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu etablieren. Eine

intensivere Nutzung von ICT im Unterricht ist an alle zuvor genannten Aspekte geknüpft

und kann kaum direkt verordnet werden. Der Einsatz liesse sich dennoch durch

zusätzliche Massnahmen unterstützen. Lehrpersonen geben an, oft zu wenig Zeit zu

haben, um ICT im Unterricht einzusetzen. Innovationen benötigen neben

Verbindlichkeiten und Unterstützung auch Freiräume. Ein interessantes Konzept hierzu

bietet der Kanton Solothurn, der ICT und Medien als Querschnittsfach auf die

Stundentafel gesetzt hat. Ein anderer Ansatz, die Nutzung von ICT im Unterricht zu

intensivieren, könnte sein, den Einsatz einer Lernplattform oder eines elektronischen

Portfolios für Lernende für verbindlich zu erklären (wie dies gegenwärtig in

Grossbritannien geschieht). ICT wird damit fast zwangsläufig ein ständiger Begleiter ialler

schulischen Lernprozesse.

• Lernende und ihre Eltern

Lernende würden es begrüssen, häufiger in der Schule am Computer zu arbeiten. Zudem

erachten sie Computerkenntnisse für ihre spätere Berufstätigkeit als sehr wichtig. Die

nötigen Kenntnisse scheinen sie heute eher zu Hause als in der Schule zu erwerben. Im

Sinne der Chancengerechtigkeit müsste die Schule hier ausgleichend wirken und auch

Eltern einbinden. Damit Lehrpersonen z. B. Hausaufgaben mit digitalen Medien aufgeben

können, sollten Eltern über die Notwendigkeit einer minimalen Computerausstattung

informiert werden. Alternativ könnte es gängige Praxis werden, dass Schülerinnen und

Schüler private Notebooks in die Schule mitbringen. Schliesslich könnte auch ein Konzept

zur Anschaffung privater Geräte entwickelt werden, zu dessen Finanzierung Eltern einen

wesentlichen Teil mitzutragen hätten. Damit solche Konzepte denkbar werden, ist auch

Elternbildung nötig. Die Erziehungsberechtigten müssen über die Möglichkeiten und

Gefahren neuer Medien informiert sein. Ihre Anstrengungen sollten Hand in Hand mit

denen der Schule gehen.

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Gegenwärtig werden Kanton und Gemeinde von einer Mehrheit der Lehrpersonen nur als

mässig engagiert in Sachen ICT empfunden. Die vorliegende Bestandsaufnahme zeigt, dass ein

neuer und verstärkter Effort in mehreren Bereichen nötig wäre, um das Thema in Schulen

erneut auf die Agenda zu bringen.

6 Ausblick

Um ein noch besseres Bild des Zusammenspiels der verschiedenen Bedingungen zu erhalten,

werden in den nächsten Monaten Fokusgruppeninterviews mit Schulteams an allen

Schulhäusern der Sekundarstufe I im Kanton Schwyz durchgeführt. Im Rahmen eines vom

Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projektes werden darüber hinaus Interviews mit

Lehrpersonen durchgeführt, deren Einstellung zu Computern sich in den letzten Jahren deutlich

verändert hat. Die Resultate dieser Analysen werden separat berichtet.

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