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METROPOLREGION HAMBURG Ideenworkshop zur Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt) 17. Mai 2019 Feuerwache, Kaltenkirchen Korridore für Machbarkeitsstu- dien

Ideenworkshop zur Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg ... · In der verdichteten Stadt, aber auch der freien Natur sind Radschnellwege kaum ohne Eingriffe umzusetzen. Für die

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METROPOLREGION HAMBURG

Ideenworkshop zur Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

17. Mai 2019 Feuerwache, Kaltenkirchen

Korridore für Machbarkeitsstu-dien

Dokumentation des Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

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Ideenworkshop zur Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

1. Ablauf der Veranstaltung

• Begrüßung und Einführung • Vorstellung des Projektes und des Arbeitsstands der Machbarkeitsuntersuchung für den Rad-schnellweg

Hamburg-Bad Bramstedt • Gesprächsphase in Gruppen zur Sammlung und Diskussion von Ideen für die Führung der Radschnellweg

Hamburg-Bad Bramstedt (Norderstedt-Mitte) • Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick

2. Begrüßung und Einstieg

Dr. Susanne Elfferding, Projektkoordinatorin für die Radschnellwege der Metropolregion Hamburg und Vertreterin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), begrüßt die etwa 70 Anwesenden zur Ideenwerkstatt für die Machbarkeitsstudie über den Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg und freut sich auf einen ergiebigen Austausch.

Die Trasse Bad Bramstedt-Hamburg ist eine von insgesamt von insgesamt neun geplanten Radschnellwegen auf dem Gebiet der Metropolregion Hamburg. In einer Potenzialanalyse wurden 2017 erstmals mögliche Trassen identifiziert und Kriterien zur Trassenauswahl umrissen. Die darauf basierenden Machbarkeitsstudien werden zu 80% von der Metropolregion Hamburg gefördert. Die Bearbeitung erfolgt in der Verantwortung der beteiligten Kommunen, die Projektkoordination obliegt der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg.

Schematische Darstellung Radschnellwege

Dieter Bracke, 1. Stadtrat Kaltenkirchen, begrüßt als Vertreter der gastgebenden Gemeinde im Anschluss alle Anwe-senden und die Vertreterinnen und Vertreter der Umlandgemeinden. Er wünscht allen Beteiligten eine interessante Informationsveranstaltung und hofft auf viele Hinweise zu den vorgeschlagenen Routenverläufen.

Heiko Birnbaum, Klimaschutzmanager im Kreis Segeberg, erläutert, dass sowohl der Kreis Segeberg und die Stadt Norderstedt als auch die Stadt Hamburg Auftraggeber für die Machbarkeitsstudie seien. Sie übernehmen federfüh-

Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

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rend mit den beteiligten Städten und Gemeinden die Koordination und die Planung der Radschnellwege zusammen mit dem Fachplanungsteam. Auch er sei gespannt auf den heutigen Input.

Beate Hafemann, Büro TOLLERORT entwickeln & beteiligen, begrüßt als Moderatorin und stellt neben dem Ablauf die weiteren Mitwirkenden der Veranstaltung vor:

• Kreis Segeberg: Joachim Brunkhorst • Stadt Kaltenkirchen: Kathrin Schwanke, Christoph Toschke sowie Jens Rümenapp als externer Planer des Bü-

ros Gertz Gutsche Rümenapp, • Stadt Bad Bramstedt: Bürgermeisterin Verena Jeske, Peter Strübing • Stadt Norderstedt: Christine Haß • Gemeinde Henstedt-Ulzburg: Inna Busch, Volker Duda • Planungsgemeinschaft Verkehr PGV-Alrutz (beauftragt mit der Machbarkeitsstudie): Jonas Göber, Sabrina

Perlitius, Elke Willhaus • aus dem für die Moderation und Dokumentation zuständigen Büro TOLLERORT entwickeln & beteiligen: Bea-

te Hafemann und Olga König.

Beim Einlass wurden die Beteiligten gebeten, sich an Abfragen über den Wohn- bzw. Arbeitsort und das Mobilitätsverhalten zu beteiligen. Frau Hafemann greift die Eingangsabfragen auf, um einen Eindruck von der Zusammensetzung des Teilnehmerkrei-ses zu gewinnen. Es zeigt sich, dass etwa die Hälfte der Anwe-senden interessierte Anwohnerinnen und Anwohner sind. Die andere Hälfte kommt aus Politik, Verwaltung und Verbänden. Die Abfrage des Mobilitätsverhaltens zeigt, dass jeweils gleich viele der Anwesenden im Alltag überwiegend sowohl mit dem Pkw als auch dem Fahrrad unterwegs sind. Viele sind auch re-gelmäßig mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs. An-hand ergänzender Abfragen stellt Frau Hafemann fest, dass etwa die Hälfte der Beteiligten bereits Fahrräder mit elektri-scher Unterstützung fahren oder schon einmal gefahren sind, etwa ein Viertel der Anwesenden hat schon einmal ein Lasten-rad getestet und zwei sind probeweise E-Scooter gefahren.

Frau Hafemann betont, dass im Rahmen einer Machbarkeits-studie zunächst geprüft werde, welche Route für den Radschnellweg machbar und geeignet wäre. Die Studie stellt noch keine Detailplanung dar. Ziel der Veranstaltung sei, Hinweise der Beteiligten auf eine möglicherweise geeignete Führung des Radschnellwegs, auf mögliche Probleme und Konflikte sowie Lösungen einzuholen. Mit ihrer Ortskenntnis könnten die Beteiligten helfen, die Planungen zu verbessern. Heute werden noch keine Entscheidungen über den Verlauf der Route getroffen.

Abfrageplakat: Wie sind Sie überwiegend unterwegs?

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3. Vorstellung des Auftrags und des Arbeitsstands der Machbarkeitsuntersuchung

Elke Willhaus und Jonas Göber, PGV-Alrutz, stellen den Auftrag, die Rahmenbedingungen und Standards sowie die bisher vorliegenden Routenvorschläge für den Radschnellweg vor.

Die Machbarkeitsstudie umfasst mehrere Arbeitsschritte, die im Zeitraum von zwei Jahren bearbeitet werden. Die heutige Veranstaltung gehört zur Phase der „groben Trassenfindung“, dem ersten Schritt der Machbarkeitsstudie.

Was sind Radschnellwege? Radschnellwege …

• sind ein Netzelement in der Radverkehrsplanung in Deutschland für Entfernungsbereiche bis zu etwa 25 km, • für den Alltagsradverkehr, vor allem Berufspendler, • verknüpfen wichtige Quell- und Zielbereiche mit hohen Potenzialen, • sollen ein durchgängig sicheres und attraktives Befahren auch bei höheren Geschwindigkeiten ermöglichen

und damit • Reisezeiten deutlich verkürzen. Dabei gilt jedoch, dass jede Fahrradfahrerin und jeder Fahrradfahrer in der

eigenen Geschwindigkeit fahren kann. Zügiges Vorankommen soll vor allem durch den Abbau von Barrieren und Möglichkeiten zum Überholen erreicht werden.

Radschnellwege sind keine …

• klassischen Radwege, • Velorouten oder • „Radautobahnen“.

Frau Willhaus erläutert, dass Radschnellwege eine Anpassung an ein verändertes Mobilitätsverhalten darstellen. Im Radverkehr werden weitere Wege zurückgelegt, einen wesentlichen Anteil daran haben Pedelecs, von denen eine immer größere Zahl im Straßenverkehr zu sehen ist. Radschnellwege können Verlagerungen vom Kfz auf das Fahrrad im Pendlerverkehr bewirken und haben so einen Nutzen für die Umwelt. Außerdem erhöhen Radschnellwege die Verkehrssicherheit für den Radverkehr.

Radschnellwege werden demnach vorwiegend für den Pendelverkehr und nicht als Freizeitroute geplant. Dabei wer-den Quell- und Zielorte miteinander verbunden. Dies sind u.a. Wohnorte, Bahnhöfe, Arbeitsplatz- und bedeutende Schulstandorte. Radschnellwege sollen Pendlern eine verkürzte Gesamtreisezeit ermöglichen und damit Menschen dazu anregen das Auto häufiger stehen zu lassen. Sie sind ein integrierter Bestandteil kommunaler Radverkehrsnetze.

Grundanforderungen an Radschnellwege sind die sichere Befahrbarkeit (z.B. durch das Vermeiden ungesicherter Que-rungen), geringe Reisezeitverluste durch Anhalten oder Warten (z.B. durch Vorrang an Kreuzungsstellen) sowie eine ausreichende Wegebreite (4 Meter), so dass Radfahrende auch nebeneinander fahren können und auch Lastenräder überholt werden können. Radschnellwege sollten außerdem weitgehend vom Fußverkehr separiert sein, hohe Belagsqualitäten sowie eine umweg- und steigungsarme Linienführung aufweisen.

eRadschnellweg in Göttingen (PGV Alrutz). RS 1 im Ruhrgebiet (PGV Alrutz)

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Frau Willhaus erklärt weiter, dass sich ein Radschnellweg situationsangepasst aus verschiedenen Arten der Radver-kehrsführung zusammensetze. Je nach örtlichen Rahmenbedingungen sind möglich

• selbstständig geführte Radwege, • fahrbahnbegleitende Radwege oder Radfahrstreifen oder • Fahrradstraßen (mit Vorrang gegenüber kreuzenden Straßen).

An Kreuzungen erhalten Radschnellwege wenn möglich Vorrang oder werden an Ampeln mit einer optimierten Grün-phase berücksichtigt. Frau Willhaus erläutert, dass intelligente Ampelschaltungen auch Einfluss auf die Grünphasen für Radfahrende haben können. Auch größere Bauwerke wie Unter- oder Überführungen sind im Rahmen des Rad-schnellweges denkbar.

In der verdichteten Stadt, aber auch der freien Natur sind Radschnellwege kaum ohne Eingriffe umzusetzen. Für die Einrichtung von Fahrradstraßen oder die Anlage ausreichend breiter Radwege kann es erforderlich werden, dass Kfz-Parkplätze oder Kfz-Fahrstreifen reduziert werden. Auch ein Eingriff in die Naturlandschaft ist laut den Ausführungen von Frau Willhaus nicht immer zu vermeiden.

Im Anschluss stellt Frau Willhaus kurz zwei Beispiele für bestehende Radschnellwege in Deutschland vor: Der eRadschnellweg Göttingen verbindet auf einer Länge von bisher gut 4 km die Universität mit der Innenstadt. Eine Verlängerung in eine Nachbarstadt erfolgt derzeit. Der Radschnellweg Ruhr RS1 soll künftig über 100 km durch das Ruhrgebiet führen und ist heute zwischen Duisburg und Essen schon befahrbar. An diesem Beispiel zeigt Frau Willhaus u.a. auf, dass auch der Fußverkehr berücksichtigt wird. Im Falle querender Fußwege kann z.B. durch die Gestaltung auch die Aufmerksamkeit der Radfahrenden auf die Querungsstelle gelenkt.

Herr Göber stellt anschließend die Ergebnisse der Onlinebeteiligung vor, die im Vorfeld der Veranstaltung vom 26. Januar bis 24. Februar 2019 im Internet angeboten wurde. Insgesamt sind 68 Beiträge mit ungefähr 40 Trassenvorschlägen eingegangen. Textliche Vorschläge sind digitalisiert worden. Alle plausiblen Vorschläge haben Berücksichtigung bei der Streckenplanung gefunden.

Im Anschluss stellt Herr Göber die Trassenvorschläge vor, die das Planungsteam unter Berücksichtigung der Hinweise aus der Online-Beteiligung erarbeitet hat. Der Radschnellweg Hamburg-Bad Bramstedt wird etwa eine Länge von 40 km haben. Radfahrende nutzen häufig nur Teilabschnitte und nicht immer die gesamte Trasse.

Der heute zu diskutierende Korridor reicht von Bad Bramstedt bis Norderstedt-Mitte und ist in drei Abschnitte unter-teilt. Die Bearbeitung der weiteren Trassenführung von Norderstedt-Mitte bis Hamburg erfolgt auf Grund der Länge der Trasse eine Woche später am 24. Mai 2019 in Ochsenzoll. Die drei Abschnitte bilden die Grundlage für die nach-folgende Gruppenarbeit.

Für die Diskussion wurden die drei Trassenvorschläge in den Plänen unterschiedlich eingefärbt:

• Rot: Lentföhrden, Nützen, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg Bahnhof, Ulzburg-Süd • Blau: Bad Bramstedt, HolstenTherme, Kaltenkirchen Stadtgebiet, Kisdorf, Ulzburg-Süd • Grün: HolstenTherme, westlich Kaltenkirchen Süd, Henstedt-Ulzburg • In violett sind unterschiedliche Anbindungsmöglichkeiten dargestellt

Rückfragen der Beteiligten

Im Anschluss an den Vortrag können die Beteiligten Fragen stellen und Anmerkungen äußern. Die Diskussion der vor-geschlagenen Routen wird in die anschließende Gesprächsphase vertagt.

• Angeregt wird, den Radschnellweg noch visionärer zu planen und ggf. wetterunabhängig z.B. vollständig überdacht zu führen. Frau Willhaus erklärt, das sei prinzipiell eine gute Idee. Ob eine Realisierung möglich sei, müsse das weitere Verfahren zeigen.

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• Frage: Welche Rolle spielen die Kosten bei der Umsetzung der Radschnellweg? Frau Willhaus erklärt, dass die Herstellungskosten als ein Bewertungskriterium mehreren berücksichtigt wer-den. Bei der heutigen Ideenwerkstatt sollten die Kosten jedoch zunächst eine untergeordnete Rolle spielen, damit die Streckenalternativen gleichberechtigt diskutiert werden könnten.

• Frage: Die Strecke von Bad Bramstedt nach Hamburg ist sehr lang und die vorhandenen Radwege werden ak-tuell von sehr wenigen Radfahrenden genutzt. Ist dieser Ausbau wirklich notwendig? Das Planungsteam erklärt, dass die Potenziale durch die Potenzialanalyse, die der Machbarkeitsstudie vor-geschaltet wurde, ermittelt worden seien. Durch hohe Ausbaustandards werden Pendler zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad motiviert. Diese angestrebte hohe Ausbauqualität würde den heutigen Verbindungen fehlen, so dass die heutige Nutzung keine Rückschlüsse auf die spätere Nutzung zulässt.

Angemerkt wird, dass es bei der Führung eines Radschnellwegs zu Konflikten mit der Natur kommen könnte. Der Wildwechsel müsse bedacht werden. Bei der Abholzung von Wald steige die negative CO2-Bilanz.

Frau Willhaus erklärt, dass die Planung der Trassenführung eines Radschnellwegs eine sehr genaue Abwä-gung erfordere. Bevor Bäume gefällt werden, müsse ein hoher Nutzen nachgewiesen werden. Zu bedenken sei aber auch, je mehr Menschen auf das Rad steigen und das Auto stehen lassen würden, desto besser sei es für Mensch und Natur.

• Frage: Die Radschnellwege verlaufen radial. Wird es Querverbindungen geben? Das Planungsteam erläutert, dass Querverbindungen durch kommunale Radverkehrsnetze abgedeckt wer-den.

• Frage: Welche Geschwindigkeit kann auf einem Radschnellweg erreicht werden? Ist er geeignet für alle Rad-fahrerinnen und Radfahrer? Frau Willhaus erläutert, wie auf anderen Radwegen auch, gelte hier die gegenseitige Rücksichtnahme. Ein Radschnellweg solle ein zügiges Vorankommen ermöglichen. Außerdem sei er so breit, dass auch zwei ne-beneinander her Radfahrende überholt werden können. Somit sei die Grundvoraussetzung für die Nutzung durch alle „Radnutzertypen“ gegeben.

• Frage: Ist die Instandhaltung der Radschnellwege geklärt? Frau Dr. Elfferding erklärt, dass die Zuständigkeit für die Radschnellwege noch nicht geklärt sei. Die beteilig-ten Länder stimmen sich darüber derzeit ab.

4. Gesprächsphase in Gruppen zur Sammlung und Diskussion von Ideen für die Füh-rung des Radschnellwegs Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

Die Beteiligten haben im Anschluss Gelegenheit, in drei Gruppen mit freiem Wechsel die untersuchten Routen im Detail kennenzulernen und Fragen, Bedenken sowie Anregungen zu äußern. Die Hinweise werden mit Klebezetteln auf den Plänen bzw. auf Flipcharts notiert.

Eine Gruppe betrachtet den Abschnitt zwischen Bad Bramstedt und Kaltenkirchen, eine Gruppe den Abschnitt Kalten-kirchen bis Henstedt-Ulzburg und eine dritte Gruppe den Trassenverlauf zwischen Ulzburg-Süd und Norderstedt-Mitte.

Das Planungsteam stellt jeweils den Abschnitt kurz vor, erläutern die alternativen Routen. Im Anschluss stehen fol-gende Leitfragen im Raum:

• Welche Trassenvorschläge bzw. welche Abschnitte sind gut nutzbar? • Welche Trassenvorschläge sind nicht gut? Wo sehen Sie Probleme und Konfliktstellen? • Was empfehlen Sie, um die Probleme und Konfliktstellen zu lösen? • Was empfehlen Sie darüber hinaus im Allgemeinen? • Welche Trasse favorisieren Sie? (verbunden mit der Möglichkeit, eigene Routenvorschläge in einen A4-Plan

einzuzeichnen) Im Anschluss an die Gesprächsphase stellt das Fachplanungsteam Eindrücke und besondere Hinweise aus den Grup-pen vor. Die Notizen an den Wänden aus den Gruppen sind im Anhang notiert.

Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

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Abschnitt 1 - Trassenverlauf zwischen Bad Bramstedt und Kaltenkirchen

• Korridor auf Gebiet von Bad Bramstedt, Kal-tenkirchen-Land und Kaltenkirchen

• Zwangspunkte durch geplante Autobahn • Übergang bis Bahnhof Kaltenkirchen

In der Gruppe werden die rote und blaue Trassen-führung zwischen Bad Bramstedt und Nützen kont-rovers diskutiert. Die Mehrheit der Beteiligten spricht sich für die blaue Führung abseits vom Kfz-Verkehr und eine geradlinige Führung entlang der B4 aus. Konflikte werden an Querungsstellen gesehen, an denen der Kfz-Verkehr hohe Geschwindigkeiten erreicht. In Nützen wird ein Wechsel auf die rote Trasse angeregt. Ab der Haltestelle HolstenTherme sind die Meinungen zur Trassenführung unterschied-lich. Viele Beteiligte sprechen sich für die rote Trasse entlang der Haltestellen Kaltenkirchen und Kalten-kirchen-Süd aus. Es wird auch der Vorschlag geäu-ßert, die Trasse dichter an den Siedlungsgebieten im Norden von Kaltenkirchen zu führen oder die Trasse durch die Innenstadt zu legen. Angeregt wird eben-falls, die Route entlang der Wüstenkate westlich der A7 zwischen Nützen und Kaltenkirchen zu führen. Als weitere Idee wird geäußert, eine neue Unterfüh-rung beim Dodenhof anzulegen, damit die Kreuzung ohne Wartezeiten gequert werden könne. Es gibt den Hinweis, den landwirtschaftlichen Verkehr zu berücksichtigen.

Abschnitt Bad Bramstedt und Kaltenkirchen

Diskussion zum Abschnitt 1

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Abschnitt 2 – Trassenverlauf in Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg

• Endpunkte: Ortseingang Kaltenkirchen bis Bahnhof Ulzburg-Süd

• Übergang zwischen Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg

Das Interesse an Abschnitt 2 ist besonders groß. Viele Beteiligte sprechen sich im Norden für die grüne Führung abseits bestehender und frequen-tierter Wege durch das Gewerbegebiet aus. Al-lerdings sollten aus Sicht der Anwesenden zwei Trassenführungen realisiert werden (grün und blau), damit alle Quell- und Zielorte sowohl im Osten als auch im Westen abgedeckt werden können. Die blaue Route im Stadtgebiet Kalten-kirchen wird abgelehnt, da hier mit zu vielen Konflikten gerechnet wird. Vielmehr sollte die Route nördlich am Stadtgebiet vorbeigeführt werden. Eine Routenführung entlang der AKN-Strecke besteht bereits und wird allgemein nicht als attraktive neue Verbindung gesehen. Viele Konfliktpunkte sprechen ebenfalls gegen diese Trassenführung. Intensiv wird die gestrichelte blaue Verbindung diskutiert. Diese wird aufgrund der zentraleren Lage bevorzugt. Allerdings wird angemerkt, dass klimasensitive Bereiche entlang der Trassenführung (Moor) geprüft werden soll-ten.

Abschnitt Kaltenkirchen – Henstedt-Ulzburg

Diskussion zum Abschnitt 2

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Abschnitt 3 – Trassenverlauf zwischen Ulzburg-Süd und Norderstedt-Mitte

• Korridor größtenteils auf Norderstedter Gebiet

• Übergang von Henstedt-Ulzburg nach Norderstedt

• Ziel Bahnhof Norderstedt-Mitte

Die Trassen verlaufen abschnittsweise durch sen-sible Landschaften. Hier gilt es, die Belange des Naturschutzes zu beachten. Die Beteiligten zeigen kleinräumig alternative Führungen auf, durch die der Eingriff in die Natur geringer ausfallen könnte. Die Anwesenden regen mehrheitlich an, die lila Route nicht weiter zu verfolgen. Sie liegt eher am Rand des Trassenkorridors und weist viele Rich-tungsänderungen auf. Eine Trassenführung durch Wohngebiete mit Tempo 30 wird generell als weniger attraktiv angesehen, da es hier keine geradlinige Trassenführung geben kann. Bevorzugt wird von vielen die Schleswig-Holstein-Straße als direkte und gerade Führung. Ergänzend dazu wird eine Lärmschutzwand angeregt, um Beeinträchti-gungen durch Lärm zu vermindern. Diskutiert wird auch, ob es überhaupt sinnvoll wäre, parallel zur Veloroute (rote Trasse) einen Radschnellweg an-zulegen. Die Mehrzahl der Anwesenden favorisiert mit dem Radschnellweg eine zweite Achse auszu-bauen, so können zwei gut ausgebaute Verbin-dungen geschaffen werden.

Die grüne Verbindung wird eher unter dem Frei-zeitgesichtspunkt gesehen und könnte sinnvoll sein, wenn sich Norderstedt weiter nach Osten entwickelt.

Abschnitt Ulzburg Süd – Norderstedt-Mitte

Diskussion zum Abschnitt 3

Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

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5. Abschluss

Frau Dr. Elfferding, bedankt sich für die aktive Teilnahme und die vielen wertvollen Beiträge, die gesammelt werden konnten. Im nächsten Schritt würden die Trassenvarianten genauer bewertet, um schließlich eine Vorzugsvariante zu ermitteln. Dabei würden die Hinweise der Beteiligten einbezogen. Sie haben die Möglichkeit, am Ausgang eine Post-karte mitzunehmen und bei Bedarf weitere Hinweise ausgefüllt an den Kreis Segeberg zu senden.

Überblick über das Verfahren der Machbarkeitsstudie

Die Bürgerbeteiligung zum Abschnitt Süd (Norderstedt bis Hamburg) findet am Freitag, den 24. Mai 2019 um 16:30 Uhr in der Pfarrgemeinde St. Annen, Schmuggelstieg 22 statt.

Frau Hafemann schließt die Veranstaltung mit einem herzlichen Dank an alle Mitwirkenden sowie die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer.

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Gruppe 1: Bad Bramstedt, Kaltenkirchen-Land und Kaltenkirchen

Anmerkungen auf dem Plan:

• Ausbau Oskar-Alexander-Straße wäre erforderlich • Rote Trasse = direkt/schnell, Radweg vorhanden, Bepflanzung zwischen Autostraße und Radweg • Blaue Strecke = wenig Kreuzungspunkte/wenig Verkehr • B4 = wird nicht für RSW angenommen (Müll wird aus Autos rausgeworfen) • Wenig Kfz-Verkehr • Aue/Lentföhrden – Schmalweg nutzen! • Geplante AKN-Trasse mittlerweile gebaut • Grüne Welle würde reichen → neue Überführung möglich • B4 = geradlinig • Gefährliche Querungsstelle (100 km/h) (1 – siehe Plan) • Direkte Verbindung zur A7-Brücke schaffen (über Kampen) • Bahn auch ohne Wartezeit queren! • Y-Trasse: Aufsplitten – über Würten – aus Nord-Kaltenkirchen • Wetterunabhängige Trasse • Feuchtgebiet Kaltenkirchen (3 – siehe Plan) • Kosten berücksichtigen! • L320 = Alternative • Trasse über Wüsten • Städtischer Bereich Kaltenkirchen verdichtet_ nordöstliche Umgehung wäre besser • Landwirtschaftlichen Verkehr berücksichtigen • Durch Kaltenkirchen = Weg vom Zentrum über grüne Wege Richtung Ulzburg (AKN-Trasse) • Innerstädtisch adäquate Anbindung

schaffen (höherer Standard im Westen möglich)

• Bahnquerungen prüfen → Unterfüh-rungen bauen

• Mit günstigen Materialien (Kohlestoff-fasern/Carbon/Glasfaser) → Brücken-bauwerte schaffen

• Untertunnelung Kamper Weg – Norderstraße (Straße und Bahn – 2 sie-he Plan)

• Grüne Trasse = beste Anbindung

Arbeitsergebnisse Gruppe 1

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Gruppe 2: Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg

Anmerkungen auf dem Plan:

• Außerhalb Stadt • Grüne Linie: Kreuzung des Autobahnzubringers! • Brücke statt „Kringel“ • Moor

Weitere Anmerkungen:

Abschnitt 1:

• Bahnhof soll angebunden werden • Blaue Route konfliktreich + eventuell im Zentrum nördlich verlegen • Grüne Route positiv, weil viele wichtige Punkte angefahren werden (Schulen) • Grün oder eher rot, weil Kaltenkirchen auch Radverkehrskonzept erstellt • Grün zu weit weg von Industriegebiet • rote Route (RSW ist etwas Neues) • Kaltenkirchen für rot, am besten realisierbar • Grün hat zu wenig Fürsprecher, aber „sie ist doch eigentlich die attraktivste“ • Anwohner ist für grün

Abschnitt 2:

• HU-ler für rot, beste Trasse • Neben AKN ist schlecht/Konkurrenzsituation • Konflikte sprechen gegen rot/blau gestrichelt besser • Knotenpunkte anbinden, am besten auf rot + aber geringe Realisierungschancen • Heidekoppel zu viele LKWs • Blau gestrichelt in Summe am meisten mehrheitsfähig

Abschnitt 3:

• Blau gestrichelt ist Favorit + abseits von B-Plan-Grenzen + vielleicht oberhalb von Henstedt an blau durchge-zogen

• Parallel zur AKN wird sich durchsetzen, blau kommt nicht • Konflikt mit Natur bei blau/Klimasensitiver Bereich eingezeichnet • Eine Teilnehmerin ist grundsätzlich gegen RSW, weil sie glaubt, dass normale Menschen einen Radweg nicht

mehr benutzen - RSW verdrängen vielleicht Rad-und Wanderwege • Lila: ist auch zu prüfen

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Arbeitsergebnisse Gruppe 2

Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

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Gruppe 3: Henstedt-Ulzburg und Norderstedt

Anmerkungen auf dem Plan:

• Klimasensitive Bereiche! • Keine Bäume für RSW fällen! Artenschutz beachten! • Biotop Pimnau • Landwirtschaftliche Wege nicht durchgängig • RSW nah an Naturschutzgebieten vorbei führen → Attraktivierung • AKN-Zug wirbelt Staub auf! • Flächenverfügbarkeit! • RSV an Strommasten vorbeiführen • Industriestammgleis nutzen • Äußere Tangenten attraktiv • Überdachung U-Bahn/AKN • Zu umständlich (lila Trasse)

Weitere Anmerkungen:

• Bahn → Staub → nicht zu nah • Radweg unter Bäumen • Kadener Chaussee → Richtung Quickborn • Bahngleis/-damm Ostseite, Norderstedt

Arbeitsergebnisse Gruppe 3

Dokumentation Ideenworkshop / Radschnellweg Bad Bramstedt-Hamburg (nördlicher Abschnitt)

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Impressum

Veranstalterin

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg Projektkoordinatorin Radschnellwege Susanne Elfferding (Doctor of Engineering, Waseda University) E-Mail: [email protected]

Kreis Segeberg Fachbereich Umwelt, Planen, Bauen Kreisplanung, Regionalmanagement, Klimaschutz

E-Mail: [email protected]

Stadt Norderstedt Amt für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr Christine Haß

E-Mail: [email protected]

https://metropolregion.hamburg.de/rsw-badbramstedt-hh/

Moderation und Dokumentation:

TOLLERORT entwickeln & beteiligen mone böcker & anette quast gbr Beate Hafemann, Olga König E-Mail: [email protected] Internet: www.tollerort-hamburg.de

Fachplanung

Planungsgemeinschaft Verkehr PGV-Alrutz GbR Jonas Göber [email protected] Sabrina Perlitius E-Mail: [email protected] Elke Willhaus E-Mail: [email protected] Internet: www.pgv-alrutz.de

Bildnachweis

Foto Titelseite: S. Elfferding/MRH

Karte Seite 1: Metropolregion Hamburg

Weitere Karten: PGV-Alrutz Fotos: S. 4 PGV-Alrutz, weitere TOLLERORT entwickeln und beteiligen