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THE -lOHN C IH~Rü
I,IBRARY.
NACHTRÄGE ZFR
I{ENNTNISS DER CONIFERENHÖLZER DER
PA1~AEOZOISCHEN FORMATIONEN.
AUS DEM NACHLASS VON
H. R. GÖPPERT,
IM AUFTRAGE DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
BEARBEITET
"ON
G. STENZEL.
AUS DEN ABHANDLUNGEN DER KÖNIGL. PREUSS. AKADEMIE DER 'WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN VOM JAHRE 1887.
MIT 12 TAFELN.
BERLIN 1888.
VERLAG DER KÖNIGL. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN.
IN COMMISSION BEI GEORG REIMER.
NACHTRÄGE ZUlt
KENNTNISS DER CONIFERENHÖLZER DER
PALAEOZOISCHEN FOR~IATIONEN~
AUS DEM KACHLASS VON
H. R. GÖPPERT,
IM AUFTRAGE DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISbENSCHAFTEX
BEARBEITET
yON
G. STENZEL.
AUS DEN ABHANDLUNGEN DER KÖNIGL. PREUSS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN YOM JAHRE 1887.
MIT 12 TAFELN.
BEnLI~ 1888.
VERLAG DER KÖNIGL. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN.
IN COMMISSION BEI GEORG REIMER.
Vorgelegt in der Sitzung der phys.-math. Classe am 17. März 1887.
Zum Druck eingereicht am 7. Juli 1887, ausgegeben am 12. Mai 1888.
Vorwort.
Unter allen Pflanzenfamilien hat den' verewigten Göppert bei seinen vielseitigen und umfassenden Studien keine so andauernd beschäftigt, wie .die der Nadelhölzer und keiner hat er dabei eine so lebendige innere Theilnahme zugewendet, .als dieser. Ich höre ihn noch, so viele Jahre .auch darüber hingegangen sind, bei einem Gange durch den botanischen Garten über "die geliebten Ooniferen" sprechen, und wie er die lebenden liebevoll pflegte und ihr Gedeihen verfolgte, so führte er den Besucher gern zu dem durch ihn erhaltenen riesigen Stammrest von OupresstrwxyIon Protolanx von Laasan hin, welcher eine Hauptzierde der palaeontologisehen Aufstellung im Breslauer botanischen Garten bildet. Funde wie dieser, Stamm- oder Wurzelstücke ohne Blätter, Blüthen oder Früchte hatten ihn schon früh veranlafst, den inneren Bau des Holzes aus den verschiedenen Gruppen der Nadelhölzer vergleichend zu untersuchen und .die Ergebnisse in der 1841 erschienenen Abhandlung "De' Ooniferarum structura ahatomica" niederzulegen, während er eine umfassende Anwen.dung auf die Bestimmung fossiler Ooniferenhölzer in der "Monographie .der fossilen Ooniferen" (1850) machte. Noch heut, nach vierzig Jahren, ill denen unsere Anschauungen auf so manchem Gebiete der Pflanzenkunde - vorweltlicher wie lebender - eine völlige Umwälzung erfahren hahen, sind die fünf, oder, wenn man die beiden Unterabtheilungen der
1*
385519
Pinnsform beson(1erR zUhlt, Rech" Formen des inneren Baues rler N adel
hölzer als c1ie naturgemäfseRten allerkallnt, so Rchiitzbare und eingehende
UnterRllchungen über clieRen Ge~enstan(l Reitdl'm von yerschiedenen Seiten
gemacht worden sim1. Dies alll'in wUn1e bei (1em bedeutendell AntheiL
welchen (lie Nu(1elhölzer an (leI' Zusammensetzung der Floren fast aller
Formationen gehabt babell un(l bei der Hüufigkeit ihrer Erhaltllng als
blofRe Stamm-, Ast- oc1er Wnrzelhölzer hinreichen, um, trotz rler unläug
Larell Mängel hei Aufstellung ullCl ALgrenzung der Arten, Göppert's
N amen eine ehrenvolle Stelle in (leI' Geschichte (les Pflanzenreichs zu
sichern. .L\.ber unermü(llich ,,'ar (len;elbe allch ferner Lestrebt, unsere
Kellutnifs (lieser merkwürdigell Familie zn erweitern, wie zahlreiche Bei
tJ'üge in c1er Preisschrift ü LeI' die Bilc1llng der Steinkohle, in der Flora
des Übergangsgehirges, (leI' Flora (leI' permischen Formation, der Bern
steinflora und in vielen zerRtreuten , bis in seille slJäterell ,Jahre reichen
den AufsLi,tzl'n beweisen.
Gegen das Ende seines Lebens encllich beschäftigte ihn der Ge
danke, ullsere Kenntnisse auf diesem Gebiete in einer Monographie der
fossilen Coniferenhölzer, namentlich (leI' palaeozoischen Formationen, zu
einem Ganzen zu vereinigen. Als einen Vorläufer derseILen veröffent
lichte er, ein überaus glücklicher Gedanke, sein "Arboretum fossile, eine
Sammlung yun Dünnschliffen fossiler Cuniferenhölzer, namentlich der pa
laeozoischen Formationen", welche je(lem die Möglichkeit bietet, rlurch
eigene BeoLachtnng sich ein Urtheil üLer (lie darin enthaltenen Artell zu
Lil(len un(l sie Ll'i Vergleichung mit anderen, namentlich neu aufgefunde
nell zu Rathe zu ziehen, llnd balrl danach die ,. Re\"i~ion seiner Arbeiten
üLer die Stämme l1er fossilen Conifel'ell, insbesomlpre der Araucariten, im
botanischen Centralhlatt von Uhhvorm für das ,Jahr 1881".
Die beaLsichtigte Monographie selbst war bchon soweit vorbereitet,
l1afs ihr Erscheinen in (1em BeiLlatt zum Arboretnm fossile (S. 2 Anmer
kung) angekl"mdigt werden konnte. Leider ist es rlem Verfasser llicht
mehr vergöllnt gewesen, clieselLe zu vollenden unrl nach seinem, am
18. Mai 18~4 erfolgten Tode hat es llicht gelingen wollen, aus den hin
terlassenen Papieren (las "\Verk herzustellen. Bei (leI' :;\;lehrzahl (leI' Arten,
welche grofsentheils in der Folge. wie in der "Re\'ision seiner Arbeiten
fIber die Stämme tossiler Coniferen ", aufgeführt werden, fand sich "wemg
deI' Conlferenhöl:::el' der pa7aco::oisclllu Frmrwtio !I I 11.
mehr vor, als die schon aus anderen Schriften bekannten Diagnosen mit
den Citaten, Angabe des Vorkommens und der FUlHlortc, zllweilen ll(j('h
einzelne Bemerkungen über die Erhaltnngsa,rt ulHI nber besomlel's IJezcich
nende Artmerkmale. N ur bei einer kleineren Zahl war (lie gellauere
Kenntnifs der Art durch neue Abbildungen c1es anatomischen Daues ge
fördert und es schien doch wünschenswerth, diese Beitrüge llicht \'('rIOrell
gehen zu lassen. Andererseits ist die Stellung VOll Interesse, ,velchc'
G ü p pe rt zuletzt gegeniiLer dem bedeutendsten Fortschritt eingenolllluell
hat, welchen die Beurtheilnng fossiler Coniferenhü1zt'r durch deu von
Grand' Enry und B. Renault geführten Nachweis erfahreIl hat, dafs
ein erheblicher Theil derselben von Cordaiten herstamm~·. Es ist w:1hr,
Göppert nahm nicht jede Neuerung ohne viele Prüfung als eine Vel'Lcs
serung auf; er hielt fest am Altell, so lange das Neue nicbt erwiesen
oder doch durch überwiegende Grünc1e gestützt ·war - ein zwar !licht
für den raschen, aber gewifs für den stetigen Fortschritt der Wissellschaft
richtiger Grundsatz - hier aber hat. Cl' drei, noch im Arboretum fo~sile
und ill der .,Revision" unter Arallcarites stehende Arten zn lIer Gattung
Corclaites gebracht. Diese ulld die oLen bezeichnetell Arten sind im Fol
genden behandeh. Lm dieser Arbeit ihren ursprünglichen Charakter lllöglichst zn
wahren, habe ich Gattungs- UUfl Artnamen , wie sie \'on G ö pp e r t zn
letzt angenommen worden waren, unverälldert beibehalten, ebenso lIi0
Diagnosen mit geringen, fast uur Jie Fassung betreffendell Äw1erllugen.
In demselben Sinne habe ich, wo ich die im Nachlafs vorgefuntlellt'll Fi
guren clurch noch naturgetreuere zu ersetzen versucht haLe, lIazn nur
solche Schliffe benutzt, welche von G ö pp er t ::,i(:her tIer jedesmal IJehall
de1ten Art zugerechnet wOl'c1en waren. Es waren dies uamellt1icb aie
DÜllnschliffe und Stücke seiner früheren Sammlung, grofsentheils noch
eigenhändig von ihm bezeichnet, welche sich gegeuwärtig im mineralogi
schen Museum der Universität Breslau befilldeu um1 deren Benutzung mi1'
durch die Güte des Herrn Geheimrath R öm er iu so znvorkonllnellrll'l'
'Veise ermöglicht w01'(len ist, dafs ich ihm dafür zu grofsem Dallke \'el'
pflichtet bin; ferner die DÜlln~chliffe in Gö pp e rt \; Ham1exemplar c1\'~
Arboretum fossile, welches ich der besonderen Güte seiuer Tochter ver
danke ulld in zwei weiteren Exemplaren derselben Samllliung ans <ll'1'
H. n. G ü P PER T: ]{uchtnige ::/1}' Eenntllij's
\Verkstatt VOll Voigt und Hochgesang in Göttingell. Die dabei gemachten Beobachtungen habe ich bei den einzelneu Arten unter der Überschrift: "Zur Erklärung der Figuren" angeschlossen, welche als eine Ausführung der kurzen, im N achlafs vorgefundenen Erklärung der Abbildungell angesehen werden können. Ich habe früher auf Wunsch des Verewigten viele Zeichnungen fossiler PRanzen, namentlich ihrer anatomischen Verhhltnisse, ausgeführt und die <iabei gemachten, Beobachtungen auch wiederholt ihm übergeben, und da beide stets seine Billigung gefunden haben, darf ich wohl annehmen, dafs das auch im vorliegenden Falle geschehen sein würde. Fehler oder Mängel diesel' Abschnitte dürfen ihm aber jeclenfalb nicht zur Last gelegt werden. Möchte es mir gelungen sein, diese Nachträge noch so zu gestalten, da[s sie des hoclwerdienten Verfassers nicht ganz ul1\vel'th erscheinen, welcher bis in's hohe Greisenalter für die Förderung unserer Kenntnifs der fossilen Flora mit seltenem Erfolg thätig gewesen ist.
Breslau, im Februar 1887. Dr. G. Ste n z e 1.
der Coni/aellhölzer der ]Jalaeo:Olschen FO/,lIwtt'O)/ell. 7
In Betreff der Abgrenzung des zu behandelnden Gebietes bemerkt
Göppert in der Einleitung, dafs er Dawson's J->I'ototaxites nicht
für eine Conifere halten könne, sonderu übereinstimmend mit C tLrr u
thers zn den Algen zähle. Nur in der Form von Ab(lrücken, heifst
es, hatten wir bisher Anzeichen von der Existenz der Algen in j eneH
frllhen Epochen unseres El'Clballs, der silurischen und devonischen For
mation. Noch wal' es nicht gelungen, versteinte Reste von Algen zu
finden, welche Art der Erhaltung bei der für diese VerhüJtnisse so un
günstigen Beschaffenheit der die Algen zusammensetzenden Subf>ümz, wie
ja leicht ersichtlich, nur äu[serst selten eintreten kanu. Mlissell doch
hierzu ganz besomlers günstige Umstände zusammentreffen bei der leicht
zersetzbaren, von au[sen bis ins Innere hinein gleit:hmäfsig zelligell, clmch
keine Lagen grö[serer Dichtigkeit durchsetzten Substanz dieser Organis
men. Eine Ausfüll ung der Caulome wird noch seltener eintreten kön
nen, da eine, den Fäulni[sprozefs der inneren Schichten überdauernde
Rinde, wie sie besonders deu Dikotyledonen zukommt, hier \'öllig fehlt,
welche die Einführung der mineralischen Ausfüllungsmasse nach erfolgtem
Ausfaulell des inneren Gewebes ermöglichte. Bei allen diesen Unwahrscheinlichkeiten ftlr die Erhaltung fler Al
gen in dieser Form ist es ganz besonders interessallt, ein Vorkommen
versteinerter Seealgen mit völlig erhaltener Struktur constatiren zu können.
Da ws 0 n entdeckte in den pflanzenführenden devonischen Schich
ten von Gaspe in Unter- Canada ver~teinte holzartige Massen, "welche er
für Coniferen, und zwar wegen der Streifung der Zellen, für taxLlsal'tige
hielt und als PJ'otota:cites Logani beschrieb.
Gegen diese Bestimmung erhebt sich C arnlth er s und meint hier
wegen des Mangels der Markstrahlen - die Da"\Vson in einzelnen radia
len Sprüngen im Holz angedeutet wissen will - und dem (lamit Zllsam
menhängenden Mangel jeglicher Anordnung der Holzzellen zu radialen
H. H. G 0 l' l' E R T: lYacht/'(i:F ~UJ' Il.cnlltnij's
Reihl'n, WIe Sle f-,Oll~t den Conifel'en <1urcbv\'eg zukomme, dazu wegen der
aLl[::;erordl'ntlich miichtig entwickelten Intel'cellularsubstanz das Caulom
einer Alge \'01' ~ich zu sehen, wekhe er als J.YnllatuphycllS Logan" Le
zeichnet. Naeh Eill::;icht cltr mir von Herl'll Dawsoll crüticfst mitgetheilten
b b
SpC'cimina, wie tler in Göttillgen Lei Voigt und Hochgesang hergestellten
aUflgeztichneten mikroskopischen Präparatp, wel(;he mit den von Carru
the1's gegebelll'll Abbildungell ganz übereinstimmen, kann iuh diesem nur
Ltipflichten. 'Venn Da ws 0 n unter Anderem die bedeutende Stärke der aufgefundenell Stammstucke von 2 - 3' im Durchmesser betont, so möchte
iuh Joch an elen relativ enormen Durchllles~er der jetzt lebenden ~Iacrocy.sh·.s -Arten erinnern.
In dem systematisuhen Theile des 'Verkes ,,'erdell von Göp
pel't, abweichend von Jee "ReYision seiner Arbeiten über die Stämme der fossilen Ooniferen A}'auc(f/'Z'tes Uuangon(h'a}lus, AI'. lJrandlingz'z' und Al'. nwr!1I11oslIs zu der Gattung Cordaites gebeacht; ich habe geglaubt an Cord. lJrandlingi/ noch den davon kaum zu trennenden Ar. Tlwnnens~'s anschliefsen zu müssen. Dann folgen die Gattungen Arullcal'Ües, die gewifs mit
Recht aufreuht erhaltene Gattung Protopitys, dann Pitys und endlich P/nite.s. N ur von der Gattung Curdaäes sind im Folgenden alle von G ö p -
]J ed hier zum erf-,ten Male zu dieser Gattung gelJ1'achten Arten aufgefiihrt: bei den Gattungen A.J'aucan·tes und Pinz'tes nur diejenigen, deren
Kenntnif::; durch tlie gebrachten Nachträge in etwas vervollständigt werden kOllllte.
der Con~ff}>ellhöl:(']' der palaco:;olsc!u;n Formatlollell. 9
I. Cordai tes Grand' Eury 1).
Trunci medulla amplissima illtervallis transversis divisa, ligni stratis
structura Araucariarllm vi\'entiull1 et fossiliulll cincta. Folia spiraliter
disposita la to -linearia, basi s llbconstricta i'iessilia, apice 0 btuse rotl1ndata,
integra, nervis parallelis percnrsa. Flores dioeci.
Cordaites Ouangondianutl GÖpp. (Dawson sp.).
C. trul1c:is ramosis, medulla amplissima cavernosa, c1ii'if;epimentis
transversis incompletis septata, ligni E>tratis concentricis (liE>tinctis, trachei
dis amplis punctatis, punctis 3 -.) - Rerialiblls alternantibu'3, contigui:-:, hexa
gOllis, poris oblongis; radiis merlullaribuE> 1-3 - f;erialibu:-:, [simplicibllS, \'.
cOlllpositis 2-3-serialibusJ e plul'ibllS [10-14J cclllllis superpositis forlllatis.
Dado,1;ylon Ouallgo){rh'unmn J. "\V. DawE>on, Canadian Naturalist YI, 1861,
p. 165, Fig. 1-4. - On tbe Flora of the Devonian Periorl in North
EaE>tern Americ:a in: Qnat. J. Geol. Soc. Vol. XVIII, L011(1. 1862,
p. 306. - Acadian Geology, 2. Ed. 1868, p. 535, Fig. 185. - The
fo:-:,sil plants of the Devonian and Upper-Silmian formations of Canada I, 1871, p. 12, TaL. 1, Fig. 1-4; 15 (vgI. p. 21, Sterl/berg/'(I;
dgl. II, 1882, p. 102, 124).
A.)'(wcarltes OU(fllgo))dlwl1ls GÖpp. in Revision der fos:-:,ilen Conifc
ren S. 10.
Mittlerer devoniE>cher Sandstein (D(ldo,rylon-Sandstein) von St. John
und Lepreuu in Neu -BraunRch weig. Auch die im Ober<1evon von Scau
menac-Bay gefundenen Stücke von Sternbergl'(t mögen nach Dawson \'on
Dado;('ylon Ouaugondimwm her::;talllmen (The fOE>i'iil Flora of the De\'on.
etc. form. of Canacla, II, p. 102, Tab. 24, Fig. 21).
1) Die Gattung C01'daites i:"t zuen,t von tT llger aufgei'>tellt worden. Göp pert
bezeichnet wohl GI' a n d' E ury als deren Autor, weil wir diesem erst die yolbtiindige
Kenntnif8 derselben verdanken.
Ph!Js. Abh. 18&7. Il. 2
10 H. R. G ü P PER T: -LYacht]'(;yc :::/(]' ](enJ/tll~i~'
Di<: Stümme mit J alll'esringen ühnlichen Kreisen; die Tl'achei<1en
mit 3 - [) Reiheu (lidü gedrängt stehen(ll'l', daher sechspckig erscheinen
der Tüpfel. Ein von Hrn. Daw:;,oll mir gLitigst mitgetheiltes Bruchstück
(h~s Stamml':;' olme Markcylin(ler enü;pricht ganz uu(l gar der von ihm
u<:,,'<:benen BeschreibUl!O' un(l Abbildunu . Der Markcvlinrlel' i:;,t sehr rfl'ofs ClD Cl b J b ,
gekammert, ähnlich wie der von Jllglans regz'a, das sicherste Gattungs-
merkmal abgeben(1. Diese Kammerung wird auf medianen Läng:;,schnit
kn durch querstreifige, nicht ganz Lis ill die Mitte reichenue Vorsprünge
kenntli<:!1-
Sehr passen(l vergleicht sie SChOll Da w:;, 0 n mit (len kleinen SUim
meu, (lie in der Steinkohlenflora unter (1 em Namen 8ternoe7'gia oder JI'lZ'sz'(( bekannt un<l mit Yucca ouer D)'acaena verglichen worden sin(l, wel
che aber schon Dawson als die Achsen von fossilen Stämmen, unter
anderen von Araucariten, ansieht. (On the varieties an(l moc1e of pre
servation of the fossils knovm as Sternbergiae. Canadian N aturali:;,t for
Oct. 1861, Fig. 1-7.) Er hat also lange vor Renanl t un(l Grand'
Eury (lie"en Zusammenhang erkannt, was übrigens Gran(l' Enry in der
Flore carbon. de la Loire etc. p. ~46 auch anführt. Diesem kommt in
dessen da" Verclienst zu, die ganze Pflanze aus ihren fossilen Resten im
Zusammenhange restaurirt zu haben.
Ohne Zweifel können \vir die Al't zu Gonlm'tes Graml' Eury brin
gell, da ihre Merkmale mit deneu (liesel' Gattung übel'einstimmen, bis auf
die Gegenwart der cOllcentrischen Holzkreise im Stamme, deren Fehlen bei (1()}'(Zm'tes der Autor diesel' Gattung ausdrücklich betont. Doch kön
lien zufüllige Umstände die El'haltung dieses Merkmals be(lingen, welches
bei allen Arancariell, le lJen elen wie fossilell, :;,chwerlich in A bret1 e gestellt
wer(len kanu, wie ganz im allgemeinen bei (len fossilen Conifel'en concen
trische, gewöhnlich J ahl'esringe genannte, Lagen der Holzzellen ebenso
vorhanden sillLl, wie bei den lehendell, aLer e lJenso mannigfach sch wan
ken(l in ihrer Ausbildung, wie bei diesen. Diese Schwankungen aber
scheinen weniger abhängig von Gattungsdifferenzen zu sein, als vielmehr
von äufseren U m:;,tänden, wozu bei den fossilen noch der Einflufs des ge
sanunten \7 ersteinerungsprozesses kommt. Hier soll nm angeführt werden,
was für die Unterscheidung der Arten der palaeozoischen Conifel'en er
forderlich scheint.
der COII~'ferellhöl::er der }w/a(!0::o/S('!iel! Funnat/unell. 11
Gewöhnlich geht das dünnwandige Fri'thlingsholz in das (lickwall
dige Herbstholz allmählich übel', währell(l letzteres mit scharfer Grenze
geo'en da~ Frühlino'sho]z des nächstäu[serell ,JahresrinO'es abo'esetzt ist o 0 0 0 •
N ur ist bei den Araucal'ien <lie Grenze zwischen den einzelnen Holzkrei-sen mitunter schwer zu erkennen, da llie Reihpn yer<lickter Zellen llur in spärlicher Weise markirt sind; letztere fehlell aber durcllalls uicht gänzlich, wie Sc ha c h t einst behauptete, we(lel' im Stamm noch 1Il Iler Wurzel.
Nicht muner ferner gehen die Frühlingszellen allmi:ihlich 1Il die dickwandigen Herbbtzellen über; bei einigen Oupressineen scheint (lieser allmähliche Übergang zu fehlen, wie ich solches auch bei fossilen, z. B. CU}Jressinoxylon Protolal'ix beobachtet habe. Auch bei Abietineen kommt Ähnliches in Folge besonderer Wachsthumsverhälttlisse der betreffenden Stämme vor, besonders dann, wenn der ganze Jahresring nur eine geringe Entwickelung erfahren hat und nur aus wenigen Zellreihen bl:'steht. In diesem Falle folgen in demselben Jahresringe weitlumige, dünnwandige Frühjahrs- und englumige, dickwanclige Herbstzellen ohne Vermittelung auf einander. Dieses Verhalten beobachtete ich an einem t Meter hohen Stämmchen VOll Pimls Abies L., welches ich etwa 100 Fu[s unter dem Gipfel aer sonst baum- und strauchlosen Schneekoppe in 4800 Fu[s Höhe sammelte. Die Jahresringe bestehen hier ans 3 - 6 ra(lial auf einamler folgenden Zellreihen ; ein allmählicher Übergang der weitlumigen Frühjahrszellen in die englumigen Herbstzellen ist selten zu beobachten.
Zwischen diesen Extremen liegen nun viele Mittelstufen, ,,'maus denn hervorgebt, ein wie geringer \Verth auf die Beschaffenheit der Jahresringe bei Unterschei(lung der Arten zu legen ist.
Wie im Holz (les Stammes, so ist auch in dem der Wurzel (leI' meisten Ooniferell dieses Verhalten aer Jahresringe sehr schwankend una ebenso der allmähliche oder aber unvermittelte Übergang von Frühjahrszu Herbstholz von äu[seren Verhältnissen dllrchau~ abhängig.
12 H. R. G ü pp ER T: .lVuclttr(i/J!' :/11' ]{l!llIltnij's
Cordaite8 BraucUingii (Lind. et Hntt. sp.). (TaL I, Fig. 1-4.)
C. truncis ralllosis, me(lulla larga" ligni stratis con~entri~is obso
letis, tracheidis amplis puncta,tis, punctis 2-4-, rarius 1- vel 5-seriali
bus, alternantibu'3 ~ontiguis, poris oblongis: radiis merlullaribus uniseriali
bus a,ut raro l)iserialibu<.; e cellulis 2 --40 supel'positis fonna,tis lllultipun
ctatis pnnctis areolatis.
Pinl'tcs ß]'(twZhngl'i Li n cll ey et H n ttOll, foss. Flora of Gl'eat-Brit. I,
t1). 1. - Withalll, observations IIp. fo<;s. veg. p. 31, th.4, fig. 1-4
("vVic1eoIJen tree"); Withalll, iutern. strllct. p. 73, tb. 9, fig. I-G;
tb. lU, fig. I-G; tb. IG, fig. 3. - Unger, Chloris prot. p. 30.
~l]'(wca]'ites Br. GÖpp. iu Index palaeont. in Bronn, Gesch. (1.
Nat. III, 2, S. 42 (AI'. Brundlill!Jl'i und "lI'. 8tember!Jl'l) - Tchihatcheff, voyage dans l'Altai p. 389. - l\Ionogr. (1. foss. Conif. S. 232, Ta,f. 39,
40, 41, Fig. 1-7. - Fossile Flora d. penn. Form. S. 255. - Arboretum
foss. p.4, N. 25-27. - Revis. cl. foss. Conif. S. 12. - Germar, Petref.
lithantr. Wettin. etc. Fasc. V, p. 49, t. 21, 22. - Gut 1) i er, in Geiuitz, Vel'steiu. (1. Dyas, II, 'S. 23.
Dado:tylon lJr. Enrll. ::'Y11. Couif. p. 299. - Unger, gen. et spec. plant. fo::,s. p. 379. - Granrl' Eury, flore carbonif. clu dept. (le Ia Loire
p.2G4. AJ'(lllcCll'l·o.rylon BI'. Kr aus, ill Schimper, traite de Pal. II, p. 382.
[ConZaio:tylon BI'. Felix, ver::,teill. Hölzer v. Frallkeub. in Sachs.,
in Sitzung::,ber. d. natf. Ges. Leipzig, IX. ,Jahrg. 1882, S. G. - C. Br((ndh'1l!JI'i und C. C?'ednen', Morgenroth, fossile Pflanzenreste v. Kalllenz in
Sachsen, S. 38. 39.J In gro[sen Stämmen bekannt ans der Kohlenformation von N ew
Castle, des Loire - Departements, VOll Saarbri.'!cken, von vVettin bei Halle
a. S., von Chomle in Böhmen ulld VOll Waldeuburg in Schlesieu; aus der
permschen Formation von Zwickau unc1 Hane. Nach Felix auch bei
Frankellberg in Sachsen, Altenberg bei Chemnitz, vom Potzbel'g bei vVolf
stein in der Rheiupfalz, nach Mol' gen l' 0 t h bei Kamenz in Sach<;en und
bei Ilmenau in Thüringen.
Ich folge hier dem Vorgange von Witham und Grand' Eury,
insoferu ich nur des Baues der Tracheillen wegen die Art annehme; wie
(ler Comjcrcnh;;1;;('J' dl'J' pa1r(('o::o/schul FOJ'lno/t'II!/I"t.
es sich aber mit (leI' für die Bestimlllung aer Gattllllg so wichtigell Gröfse
unrl Beschaffenheit des Markcylin(ll'rs verlüiJt, kOllllte ich Ilicht ermittelll,
da sich (lerselbe in meillell, 1- 3' (lickell, durch sehr (lunkdgeüirotes
kieselsaures Eisen verf\teinten Stämmen llicht erkellllen lid·s.
Zwischen (liesel' Art und [)rulo,ceylon ~ lcadt'w/1I1/i unterscheidet GI' a n cl'
Enry (1. c. p. 264) noch D. int('}Tnerlt'/lIn, weleh0's ihm selbst aber nur
als eine Mittelform O(ler als eiue Übel'gangsform en;cheillt.
Zur Er k1 iirun~ !ler Fignren.
Taf. I, Fig. 1. Das vou Göppel't mit Bestimmtheit zn (liesel' Art
gezogene fossile Holz von Altwasser l)ei Waldellburg iu SchIeflien, von
welchem auch die Dünnschliffe des Arhoretum fossil(· entllommCll sina,
ist r1urch ausgeschiec1ene Kohle (lunkel geüirbt ullc1 vor o(ler hei (leI' Ver
steinerung durch die Einwirkung des \Va-;sen., stark all gegriffen \yon1en.
Die Wän(le der Tl' ach eid e n sind meist n LU' 110ch ganz aÜlln, daher selbst
an deli besf\er erhaltenen Stellen in einer, auch bei awlerell Arteu ~ich
oft "wiec1erholeu(len eirrcnthilmlichen Art S förmio' yerLo(f(>n (tl' tr') was b Cl Cl , ,
sich (lurch einen, schief gegen (lie Uichtnng cler Mal'kstrahleu \yirkewlen
Druck el'klären lä[st. Eiu solcher mufste hei d<:'lll liegenrlell Stamlll auch (lnrch (laf\ Ge"wicht (leI' obereu Theile anf die untereu ausgeübt wenlen,
durch (lie c1arüber gelagerten Massen aber auf alle Th('i1e (les Stamllles,
welche nicht gentrle oben 0(10'1' untell lagen, "\vo (blln (leI' Druck parallel
den Markstrahlen, oder gerade seitwärts, wo er rechtwiuklig auf (liese
traf, unrl selbst au dieseu Stellen konnte eille kleine \~ erLludel'nng iu der
Druckrichtung wiihren(l des Zusammensinkens des Stammes leicht ähn
liche Erscheinungen hervorrufen. Weniger verbogen si11(l die Markstrah
len (m, 'in', rn") und wo die Trachei(lell sich an diese allf\chliefsen, kann
man aeren ra(lialen Dmchmef\ser noch ziemlich gut, (lurchschnittlich auf
O,07 mm schätzen.
Bei (leI' geringen Dicke rler Tracheidenwandungell treten schon im
Querschnitt (lie T ü p fe 1 als kleine, knollenförmige Anschwellungen aus
denselben hervor, mit fast ebenso verbogenem Umri::;se, wie die Trachei
den und nur selten mit (leutlichem, scbarf umgrenzten TüpfelraL1m. Schon
hier sieht man sie selten einzeln, meist 2 oder 3 (Fig. 1, t, t), sehr sel-
14:
tell 4 nebell einan<ler. Ähnlich zeigen sich auch auf dem ra(lialen Längs
schliff die etwa U,U13-0,014 1l111 hohen, nicht Relten aber noch kleineren
Tüpfel l ) fast gleich häufig in 3 (Fig. 2, t, t) wie in 2, fo>elten in einer oeler ill 4, immer altel'llirellden Heihell; dicht gedrängt, so (bfs sie meist
eillell schad sechseckigl'n Un1l'ifs haben. Ziemlich verschie(len erscheint auch der illllerl' POl' U s. Er ist zwar stets elliptisch, oft aber so schmal,
dafs l'r faft lillealisch wirrl; dabei oal<1 so ~chief gestellt, dafs er unter einem halheu Rechteu gelwigt ist (Fig. 2, 1)) und dann die Tüpfelspalte der anliegl'nden Tracheillenwand fast rechtwinklig kreuzt; bald wenig ge
neigt, ja fast wagerecht. Ähnliche Schwankungen beobachtet man auch Lei anderen Arten, und da die grofse Verschiedenheit in der Richtung der Tüpfelspalten bei nahe an einander in rlerselben Trachei(lenwand lie
genden Tüpfeln nicht Wühl durch Veränderungen beim Versteinerungsprozds erklärt werden kann, so wird deren Werth für die Unterscheidung der Arten mindestens seht' zweifelhaft.
Die Markstrahlen silld sehl' zahlreich; am häufigsten sind sie im Querschnitt (les Stammes nur durch zwei Tracheirlenreihen getrennt (Fig. 1, in' - m") , weniger häufig schon durch 3 - 5, selten durch 7 (711 - m'). Sowohl der ra(liale wie der tangelltiaIe Längsschnitt zeigen die einfachen Markstrahlen im Vergleich zu früheren Augaben überraschend hoch, llie Mehrzahl 8 -12, nicht wenige darüber, bis 40 Stockwerke hoch. Die einzelnen Zellen dagegen sin(l niedrig, ihr Lumen nicht yie} mehr als 11 maI so hoch, als einer der gröfseren Tüpfel der Tracheidenwand, ein Verhältniü" welches ziemlich beständig ist und vielleicht zm Unterscheidung tler Arten etwas beitragen kann. So ist, wenn lllan
1) Die hier, wie Im Folgenden angeführten Mafse der Tüpfel geben die Höhe derselben, nicbt ihre Breite an, 'weil die letztere an den vun mir untersnchten Hölzern
noch viel gröf~eren Schwankungen unterlag, alE> <lie Höhe. Bei sechseckigen Tüpfeln wird
<laher die von der Mitte der unteren bis zur Mitte der oberen Seite gemessene Höhe nur
annähernd ~, genauer schon -H der von Ecke zu Ecke gemessenen Breite betragen oder diese ~ <ler Höhe. Ich habe ferner, um bei der verschiedenen Gröfse der Tüpfel, oft in
derselben Reibe, brauchbare ,Verthe zu finden, da, wo sie einander oben und unten be
rührten odel" gar plattgedrückt hatten, <lie Höhe einer Reihe von Tüpfeln gemessen un<l daraus den DUl"ch~chnittswer(h berechnet. Meist sind zu diesem Zweck viele Reihen aus
verschiedenen Stellen der mir zugiinglichen Schliffe gemessen und yon den am besten er
baltenen der Mittelwerth genommen worden.
du Conijerenhülzer da jJaZaen::;Ii/:,chw FOI'71wt/onPIl.
für die hier behandelten Cor(laiten- ulHl Al'aucaritcnhülzel' mittlere, ab
genmclete ,Verthe zu Grnn(le legt, bei:
Hühe eines Hühe einpr Tiipf'·l auf dip Hiilte Tiipfels Markstrah Izell(' CI (l( r J\1 ar k..,trah IzcI I e
Cord. Eret wlhllgit' O,013 mlll 0,02' u 1 ~ ~ 11'. Tlwnnensis 0,014 " Ü,02GIIIIl 1 4
G
eOl'd. rnedllllosus 0,013 " 0,023 " U J
-' tl'. Un,gen' 0,01 "
O,OG "
G
AI'. ßel'neJ'tlwwS , 0,01 ., O,OG ., G AI'. Tcltiha tchejjz0 IWS Ü,008:Jllllll 0,03 3~ ~ll'. caruonaCflis 0,014
" 0,02
" 1~ _ tl', Eluelfel dellSlS 0,011 O,02.j .. ')1
" ""'4
~1j'. Cllpl'eliS a) Ural. 0,0125 ., O,O:?j ., 2 (3) A!al/,sj. 0,012J" 0,03 ')1
" ., ., ;..;~
Die vel'hältnifsmäfsige Höhe der Tüpfel zu der der MarkRtrahlzellen hält
mit der letzteren ziemlieh gleicheIl Schritt unrl elie aufgefClhrten Artell
!aRsen sieh danach in 4 GruPIJen bringe11; indem auf (li0 Hühe ei11e1'
Markstralzelle kommen 1Jei
1. Al', curTJnnacelis nUll COl'd. ßl'awliingü' : 1 ~ Tüpfel,
11. ~11'. Thmwellsls, Cord. 1!ler!lIl1oslIs, AI', Elbelj'dr/II/SI'S, Jr. CUP)'(IIS
2 Tüpfel (1~-2D,
IU. ~lr. TcltilwtduffiUll1ls : 3 0 Tüpfel,
IV. AI'. Uilgeri, Al'. lJel'IlPl't/wws : 6 Tüpfel.
Natürlich "\vird es, wie l)ei jeclem zuerRt zur Artumgrenznng be
nntzten Merkmale, 8rRt noch umfangreicher yergleichenc1er UntersudlUn
gen bedürfen, mll seinen Werth 11[1(1 (las l\!afs seiner Yerwewlharkeit fest
zl1:-itellen; ;;'0 manche Berichtigungen aber auch (lie allgeführten Zahlen
erfahren mögen, so ist ihr Unterschie(l doch so grof<;, flaf8 man wohl er
warten darf, (lafs man ehe derselben der Ausdruck für bestänrlige Vel'hült
nisse sein werden.
Schwer 'war es, wie leider llLll' zu oft, übel' die (len Marbtrahlell
eigenthümliche Tüpfelung ins Klare zu komme11. Zuweilen schie1181l die
gewöhnlichen Tüpfel der Tracheiden (llll'ch (Fig. 2, t'); meist liefsell sieh
etwas kleinere, länglichrunde, Rchief gestellte Höfe erkennen, eine Reihe
IG H. U. G ü P P E TI T: }..~(lchtJ'(i'ge Z/lr XenntniJs
in j l'ller Markstrahlzelle ,3 4 auf (lie Breite einer Tracheide (Fig. 2,
mt, Fig. 3), seltener 2 Reihen, WIl' Fig. 4, mt. Doeh sind fliese Höfe
theib so unklar begrenzt, theils von so ver~chie(lenel' Gestalt und Grö[::;e,
lind nebe11 ihllen ::,on::,t ähnliche, ganz kleine Ringe, (la[~ ihre Natur im
merhin zweifelhaft bleibt. Sicher als l\fal'k~trahltüpfel kann man wohl nur
die kleinen rundlichen Poren (Fig. 2, ?n t') allsehen , mit undeutlich um
grenzten hellen Höfen, iiJmlieh den welliger gut erhaltenen Markstrahl
tnpfeln von "lJ'aIlC(l}'ites Thwmensis (Fig. 8, m t). Morgenroth trenllt in seiner oben angeführten Abhandlung über
die fosstlen Pftanzenre::,te im Diluvium von Kamenz in Sachsen von ('or
dra'o:ty!()1t B)'(lwllilt!Jü' mit meist in 3, seltener in 2 o(ler 4 alternirenden
Reihen stehenden Tüpfeln, welche durchschnittlich nur 0,0172 mm im Durch
mes~er haben, und mit häufiger zusammengesetzten Markstrahlen, Hölzer
mit \rerhüJtni[~mä[big engen Tracheiden, mit fast stets zweil'eihigen, durch
sdmittlich 0,0185 1111ll ln'eiten Tüpfeln und meist einreihigen, doch auch an
Lelielligen Stellen zweireihigen Markstrahlen und bezeichnet diese als Cord. ( '}'edn CI' i.
Da[::; bei (lell lebenden Nadelhölzern der Tüvf'eldurchmesser eine
()'e\yi::;~e Bebtämli0'keit zeiot o'eht schon aus (len Untersuchuno'en VOll H b b b'b b'
Mohl (Dotan. Zeitullg 18G2, Sp. 235) hl"rvor und es kann dieselbe ge-
wifs für llie Erkennung veri"chiedener Arten vorweltlicher Nadelhölzer um
so werthvoller seill, als (lie Zahl der für je(le Art be:;,tän<1igen l\Ierkmale
eine so au[sel'orclentlieh geringe ist. Leider ist (lie Grö[se der Tüpel bei
den fo~silen Hölzern, selb~t bei einem und (lemselben Stücke gröf::,eren
Schwallkungcn untenyorfen, ab es \vohl lJei elen lebellflen der Fall 'war.
Sieher ist, lh[::; l1ie Tüpfelhöfe oft nicht bis an den lll'~prünglichen Rand
erhalten ~inc1, wie die zerstreuten kleinen Tüpfel von CordaÜps medullo
sus (Taf. II, Fig. 24:): von ~l}'(wcar/tl's cnpl'eus (Taf. IX, Fig. G8, t'); von
Piilltes ('uillUcnt:/(t)//{s (Taf. XII, Fig. 98, t") zeigen; aber selb::,t ~echseckig
abgeplattete Tüpfel ::,itlll nicht selten durch helle oder undurchsichtige
::,chwarze Streifen getrennt, innerhalb del'en lllan die ursprüngliche Grenz
linie nicht lllehr erkennt. In diesen Fällen kann durch eine vorsichtige
Schätzung der eigentliche Durchmes::,er oft noch annähernd bestimmt wer
den. Nidlt Belten ~cheinen aber auch gut erhaltene Tüpfel bald uurch
Quellung de~ Holze::, ausgedehnt, bald durch Schwinden desselben verklei-
der Conijerenhülzer der palaeozoischen Forl)ultionf/n. 17
nert worden zu bein, so da[s man auch VOll dief'em Merkmal für die Un
ter~cheidung der Arten nur mit grofser Vorl'icht ,,,ir(l Gebrauch lllachen
können. Der von Morgenroth gefundene Unten,chie(l scheint dazu zu
gering zu sein. Abgesehen VOll dem nicht unerheblichen Gröfsenunter
schied in verschieJenen Theilen (les Balllne~, wie Ästeu, Stamlll Ullrl W ur
zeIn und Mo l' ge n l' 0 t h uimmt wenigstens vou eiuem erheJJlichen Theil
der von ihm zu (ioru. Creclnen' gezogenen Hölzern an, dafs sie vielleicht
Wurzelhölzer sind - liegt der von ihm zwischen ('. ('reell/eri und C. ßmndhngii angegebene Unterschie(l inllerhalb der Grenzen, zwischen de
nen der Tüpfeldurchmesser auch gleichartiger Theile ~chwankt. So giebt
Mo hl an, da[s z. B. im Wurzelholz der Föhre einreihige Tüpfel einen
mittleren Durchmes~er = 0,011"' hatten, zwei neben eillandel' liegemle
zusammen nur = 0,0198"', also jerler = 0,0099"'; es war also einer (leI'
einreihigen Tüpfel 0 breiter, als einet' der zweil'eihigell. Bei C. ('J'eclllPJ'~'
sind die zweireihigen Tüpfel nach Morgenroth 0,0185"11ll breit, (lie meist
dreireihigen VOll C. ßr((}ullingii 0,0172, also die er8ten noch uicht 1\ breiter als die letzteren. Bei den von mir verglichenen Schliffen von
Altwasser ist die Höhe der Tüpfel lloch geringer; (lurchsclmittlich, wie
oben angefülll,t, nicht über 0,0 141111l1, oft bi" 0,013 llilll und darunter herab
gehelld, so dafs ihre Zugehörigkeit zu einer an(leren Art, als (he r1er
beiden von Mo l' ge n I' 0 th unterf'uchten schon mehr 'Vahrscheinlichkeit hat. Ob (lie lJei ('. DJ'andlillgh Fel. viel häufiger als bei ('. CJ'edl!( ri
Morg. zusammengesetzten Markl'trahlen so bestämlig mit (len etwas klei
neren, in der Regel dreireihigen Tüpfeln zusammen vorkommen werden,
um darauf einen grof~en ,Verth zu legen, ,,'ir(l bei der weiten Yerbl'ei
tnnO' (leI' Axt erst durch umfmlO'reiche Ullter~uchuno'ell ±'esto'estellt wel'-b b b b
den müssen, um so mehr, als (lie VOll Morgenroth hierher gerechneten
Stücke z. T. zu Al'. mnul!Juus gehören, ",dehen er mit ('. Bnrndliilgii ver
ellllgt. Die Stämme, auf deren Dau die Art gegrüwlet ist, Piw'tes Dmilrllingii With., welche man abo doch keinel'falb VOll (lerflelben au~schliersen
kann, haben nach der ausdrücklichen ~~llgaLe 'Vitham's einreihige Mark
strahlen. Auf Ja" augenfülligl'te Merkmal, Jie in (ler Regel bal(l zwei-, bald
drei- bis vierreihigen Tüpfel hat Gö IJ}Jert bcholl in der für (he Kennt
nifs der Coniferenhölzer urumlle u enden MonoO'ralJhie der fO~1oJilell Conifebob
Pliys. Abh. 1867. 1I. 3
18
ren hinge"\viesen und die Wahrscheinlichkeit, (1a[s diese Verschiedenheit
auf zwei verschiedene Arten hinfleute, eingehenrl besprochen, ohne rla[s
Morgen 1'0 th, welcher die für heide Formen gegebenen Abbildungen bei
seinen beiden Arten anführt, sich veranlafst sieht, dies zu erwähnen. Es
wäre das für die bessere Begründung seiner neuen Art um so erheblicher
gewesen, als Göppert seine Unterscheidung nicht auf Stücke gründet,
welche theils von Stämmell, theils von Wurzeln herrühren, sondern nach Anfiihnmg der verschiedenen Zahl (leI' Tüpfelreihen aus(lrücklich hinzu
fiigt "ein Moment, das dann in Beziehung auf Unterscheidung der Arten mir wichtig erscheint, wenn von Stämmen gleichen Durchmessers odel'
gleichen muthma[slichen Alters, wie im vorliegenden Falle, die Rede ist".
Trotzdem sind diese Merkmale Göpp ert zu unsicher erschiellen, nm auf
sie besondere Arten zu gründen. Er hat den in dem Index palaeonto
logicus a. a. O. aufgestelltell Ar. Sternbergii schon in der Monographie der fossilen Coniferen wieder mit der von Germal' veröffentlichten Form von
Halle a. S. untel' Ar. Brandlingii, wie "\\'ir glauben mit Recht, vereinigt.
Wir schlie[sen an diese Art, wegen der fast yollstänrligen Überein
stimmung ihres anatomischen Baues an:
Araucarites Thannensis GÖpp. (Taf. I, Fig. 5-10.)
Ar. ligni tracheidis leptoticbis punctatis, punctis uni - triserialibus
spiraliter disp0l'itis snbcontiguis, radiis medullaribus simplicibus (rara compositis), e cellulis 1-25 et pluribus super}Jositis formatis.
Ar. Beillertimws 13. Thannensis Güppert, Arboretum fossile S. 4:
N.13-15. Kohlenkalk von Thann in den V ogesen.
Die Markstrahlenzellen sind auf ihren radialen ,Vandungen mit
Hoftüpfeln versehen und zwar stehen letztere gewöhnlich zu je zwei über
der Breite einer Holzzelle, selten drei oder auch vier.
Organische Suustanz ist noch in reichlichem Ma[se hier erhalten.
Interressant ist bei dieser Art das au[seronlentlich häufige Vorkommen
von concentrisch gebauten Kieselablagerungen im Innern der Holzzellell.
Yon Araucarz'tes 1.'ogesiaclis leicht durch die viel höheren Mark
strahlen zu ullterscheiden.
d!'/' Coni/al.!ilhö!::er de)' palllcu::u/i)G!u n Furllwtz'UIII'II. 19
Znr Erklürullg uer Fignrpu.
Der Querschliff, von welchem Fig. ;) eitle <leI' am beskn erhalte
nen Stellen wiellergiebt, ans Gö pp ert '13 Sammlung und von diesem ReIbst
bezeichnet, jetzt im milleralogiRchen MURemll (leI' Breslaner UniversiUit, lüü,t weder mit blofsem Ange noch uuter dem Mikroskop Zuwacbf:,f',treifen
oder J ahrringe erkenuen. Die ursprilnglich fa~t <luadratischen Trach eide n lassen an den abgerundeten Eeken deutliehe Intel'cellularräume
frei. Sie zeigen in ausgezeichneter \Veise den Übergang in Rolche Tracheiden, welche (lurch schief- seitlichen Druek et\vas verbogen (t)"), endlich ganz zusammengedrückt sind (lr") un<l nun scheinbar sehr viel klei
nere Zellen mit S förmig gebogenem, sehr engem Lumen darstellen. Ob aber die jetzt ganz dünnen Wandungen, olJgleich sie nach innen mei~t
ganz glatt begrenzt 1:>ind, anfänglieh nitht erheblich <licker gewesen sind, bleibt immerhin zweifelhaft.
N lll' hier uml da sieht man zwischen den wenig auseinander wei
chenden radialen Wänden feine l' ü pfe 1 spalten (t, t), während (Ee Tüpfel auf dem tangentialen Längsschnitt oft ebenso als knollenartige Ansch,vellungen aus der Trachei(lenwand heraustreten (Fig. 9, t), wie auf dem Querschnitt von Cord. Brandhngii. Auf (len radialen Langseiten der Tra
cheiden stehen die Tüpfel ein- bis zweireihig, selten dreireihig, besonders in den lanzettlich verbreiterten, zuges}Jitzten Enden, gedrängt, einander mehr O(ler weniger zu regelmüf"igen Seeh~ecken abplattend. Nicht selten aber stehen die einreihigen Tüpfel so gedrängt übereinander, <lafs sie nicht
nur oben und unten platt, ;.;ondern auch so auffallend in die Breite gezogen sin<l (Fig. 6), (13.[13 sie einigermafsen an die von Protop/tys Buchiww
erinnern; nur i::;t hier der innere Porus überall rundlich; und selten nur sieht man eine schmale elliptische S}Jalte über ihn weglaufen. Bei ande
ren Tüpfeln \vieder ist die ursprüngliche Umgrenzung als ein Netz scharf gezeichneter sechseckiger Maschen erhalten; der erhaltene Theil des Tüpfelhofes füllt die Maschen nicht mehr vollständig aus, sondern liegt als
braune Scheibe, mit kleinem, rundliehen Porus in ihrer Mitte, innerhalb
derselben, manchmal kaum noch halb so grofs, als der sie umgebende Umrifs (Fig. 7). Dieser braucht nur noch undeutlich zu werden uml
endlich zu verschwinden - uml die Tüpfel zeIgen ganz das Bild, wie bei (1oJ'cZw'tes rncdulloslfs (Taf. II, Fig. 23, 24).
.. * ,)
2U H. R Go l' l' E R T: J.Yucht)'((fr ::/11' ]{I'mdilij~'
Die zahll'eicht'll :Marks tr a111 e n silHl ziemlich breit (Fig. J, m),
fa:-.t stets einschichtig 1) unel im Allgemeitll'll hoch (Fig. 9); einstöckige
sind selten, nLlr etwa der huwlertstt', (1agegell sil1<l zwei-, (h'ei-, vier uwl
fünfi:>Wckige fast gleich hüutlg, viele bis zwanzigstöl'kig: nicht wenige ge
hen darüber hinaus, und hier und (b, zühlt man üLer 50 Stockwerke.
Die Zahl der hohell Markstrahlen ist vielleieht noch O'rö[ser als es an-b ,
fangs scheint, 'weil diesellJen an vielen Stellell seitlieh zusammengedrückt,
ihre Zellen dunkel ausgefüllt von elen Zllsamlllengerll'üekten und verLoge
nen vV~inelen der allgrt'nzewlell Traeheidall sclnver zu unterseheiden sill<1.
Die einzelllen Zellen sinrl etwa 0,02G"11l hoch; ihre tangentialen Scheide
wäncle senkrecht oder wellig :schief nach auf8en geneigt.
1) Ieh wiihle diei:ien An'ldruck fiir di,J Zahl dl'r im Markstrahl neben einander
liegeuden Zelli:ichichten. Auf dem tangentialen Liitlg'l"chnitt ersr!Jeint freilich jede <;olchl'
Schicht nur als eine Reihe über einander gestellter Z,'llen und die Markstrahlen werd('u
danach oft al;.; ein-, zwei-, drei- und mehrn'ihig(', als uni-, Li-, tri- v. pluriserialei'> b,'
zeichnet. Yon anderen wird aber, und nicht mit Unrecht, davon an'>gegangpn, daf" im
Markstrahl jeder dipi'>t>r Zellen eine llOriLontale odet· radiale Zdlreih,· enhpricbt und ('s
heil\t dann, der Mark"trahl Lestehe ans so viel Zellreih(·tl. wie im tangentialen Liing,,
schnitt Zellen über einander stehen; auch einfarhe Markstrahlen würden dantl als mehr
reihig 7U b('zeidwen sein, wenn sie mehr al~ einl' Zelle IlOch "ind. Die~e Zweideutigkeit
wird vermieden, wenn wir mit Hartig die über einander stellenden Zell reihen als Stock
werke und danach die Markstrahlen al" ein-, zwei-, drei- und mebri'>tückig bezeichnen.
Dpr für die ne L e n einander liegendpn Zellreihen \'orge'lchlagene Ausdruck "Lager" hat
sich vielleicht des!talu nicht allgemein eingpbürgert. \\"eil wir Lei einem Lager unwillkür
lich an eitle liegende Schicht denken, wiihrend der Au~drnck "Schicht" siclt eber auf
stehende, neLen einander geordnete Platt"n anwenden lilf'lt. E'l würden dann die :Mark
strahlen spin:
A. Einschichtige (unilaminares), einfache, simplices: aus nur etller Schicht über
einander gestellter, horizontaler Zelireil1Pn gebildet;
a) einstöckige, unistrues: nur eine horizontale Zellreihe;
L) zwei- und mehrstöckige, Li- '" pluri"trups: ans 2 und mehr "olchen Reihen zusammengesetzt.
B. Mehrschichtige (plurilaminares), zusammengesetzte, compositi: aus zwei oder
mehreren neben einander gestellten Schichten zusammengesetzt, deren jede aus
einer oder mehreren über einander gestellten horizontalen Zellreihen Lesteht;
a) zweischichtige, Lilaminares;
b) drei- und mehrschichtige, tri- v. plurilaminares.
21
Auch hier komlllen zuweilcll Markstrahlen vor, Ll;i delll'll l'inzelne
Stellen z'weischichtig silHl, lllei~t Ulll' ein f-ltockwcrk, ~elten lllC}lr<'l'f' (Fig. 10), wo clnrch die verschie(lene Höhe, ill welcher (lil' alnvech~cltl(len Zelll'D
der beicleu Scllichteu liegpn, jecle Tüuschnn!.!; a1Lsge:--('lllo:--f-:en i::,t, wüln'l;lHl
bei etwas schief getroffenen Marb,trahll;ll wuhl durch die zum \'()r:-,dwill
kOlllmen(leu Seitl;lnvüncle cler f-lchein zwei"chichti~cr Mal'btrahleu henor
gernfeu werclen kallu, rlerl;ll i'ocheillbar (loppeltc Zelleu (laull aLer uebell
einu}}(ler auf gleicher Höbe liegeu.
Die Mark::strahltüpfel (Fig. 8) zeigen elJell i'oO groise \Tl;r~chie
(leuheiten, ,vie clie Ti'lVfe 1 der Trachei(len, tlwils llacb (leI' Art ihrer Er
haltuug, theils llach cler Lage der Flüch(~, in welcltel' (leI' Schliff sie clurdl
~cllllitten Imt. Dal'\ Leste Dilcl ihrer ur~l)rünrflicllell De~chaffenheit <felJell b b
,vohl (lie feinen, schief nach linkt; anf[o,teigemlen Fipalteu mit kleillelll,
~charf begrenztem Huf (mt'): wo rlcr Puru~ l'lllldlich i:-,t (mt"), (la i~t
wohl (leI' Tüpfelkanal nahe am Hofe getroffell "'0 l'(1 ell , wühren(l (lie"er
oft allein noch ~ichtl)ar ist, lJ<dcl scharf rwgrellzt (1/1 t lrl), Lald mehr Oller
,veuiger verwaRcheu. In eiuem rlul'ch eiue Marlu·tr::thlzelle lmd eine Tra
chei(le gebilcleten Felrle steht oft nur ein solcher Tüpfel, nicht i'-elten aber
z,rei nelJell einanrler, doch auch 3-4 iu 1-2 Heiljeu, wie dies lJei (j.
]JmndliJl.r;ü· (lie Regel ist.
Auch SOllRt stimmt rler Bau (les Stammes VOll ~:lJ'. TItrum e/l.q·,,' mit
dem VOll Co)'d. Brcwdlill,r;il' von Altwasser lJei 'Val(lpllhnrg in Schlesien so
~ehr ülJereiu, (lafs die geringetl oben lJ(:~mcrktell .'dJ\Yeichungen uns nicht
Lestimmen würden, beirle verschierlellen Arten zuzureehllen. Nur Jas Al
ter cler sie Lelterberlren(len Fonnationen könnte (la,rr(::'O'eu alJO'eführt wer-b <::> b b
(1en. C. DJ'(wdlingl'i i'3t vornehmlich in (leI' obern Kohlenformatiun uml
im Rothliegenclen gefunden worclen, ~elteuer, wie hei 'oN aldenllUrg, in cler
ült0ren Kohlenformation ; AI'. Tlwnncnsis im Cnlm. Bei (leI' vielfachen
Yerwanrlt"c11aft cler Floren clieser ganzen Schid1tenreihe würde aher die
ser Umstand allein der Vereinigullg Leider Formen nicht schlechthin ent
gegenstehen und es würde clann die hessere Erhaltung der letzteren zur
vollstänc1igeren Kenntnifs (ler Art einige erwllnschte Beitrüge liefern. Das
von Morgenroth a. a. O. S. 39 erwähnte Holz vou Thann im Elsa[s
stimmt nach seiner Angabe mehr mit (leI' VOll ihm als ('ord. B)'((nrlhllgi~·
Felix bezeichneten Form fiberein.
22 H. R G ü l' PER '1: lYllc/tt/'(i!ie ::ur Kenntnijs
Corc1aites lnedullo~ns GÖpp. (Taf. I, Fig. 11; Taf. II, Fig. 12 - 24; Taf. III, Fig. 25, 26.)
O. truncit:> ramosis, merlulla amplissima in trunculis variae aetatis
COl'p0l'e lignoso vix angu~tiore, tl'allS\'el'~e septata, ligni stl'atis concel1tri
sis obsoletis, tracheidis punctatis, punctis 1-2 - (3 - 4) - serialibus alternantibus approxilDatis v. contiguis pal'vis rotunuatis, ra (Ei" medullaribus ~implicibll::3 e cellulis plenunque 4- G, rar ins 1-18 superpositis formatis.
Ar((uc(lJ'/'tes lIledll110SIlS G ö pp., fossile Flora d. perm. Fonnat. S. 259, Taf. LX, Fig. 3 -8. - Revi~. foss. Conif. S. 16. - ArlJor. fossile
N.53-55. A1'ancan'oxylon medullosmu Kraus 1. c. p. 383. (jalamiteu li/~eata Cotta, Demlrol. S. 72, Taf. 16, Fig. 1.
('almnz'tes h'neatus Stern1. Vers. II, S. 51.
In der pel'lnischen Formation bei Chemnitz.
All delll bif-her in 11Ul' mäf::;ig dicken, sonst gut erhaltenen StUcken
gefUll(lenl'll Stamm beobachtete idl uas Vorkolllmen von Ästen an mehreren Exempbren, so an dem in der Flora der permsehen Formation Taf. LX, Fig. 5 abgebildeten; ebenw an dem, welches \vir jetzt Taf. II, Fig. 13, a, a !larstellen und bei dem ganz anders gestalteten Fig. 14, (I, a,
bei welchem eine Andeutullg einer q uirlförmigen Stellung der Äste nicht zu verkellnen ist.
Dei' Markcylinder ibt ganz allgemein von ungewöhnlicher Entwickelung, ~o da[s er dem Durchmesser des ihn umgelJenrlen Holztheiles in Jer Regel gleichsteht, namentlich bei den kleineren (Fig. 13, 111; 16111), wä,hrellll er selbst 1Jei gröfseren nicht allzusehl' zurücktritt (Taf. I, Fig. 11,
Taf. II, Fig. 12, 1I1-JH). In dei' Regel ist er durch meist aus Thon bestehendes Bergmittel ausgefüllt, nur selten, wie der umgebende Holzmn-ntel !lurch Kie~ebä,ure ver~teint und zeigt (bnn die der Gattung COl'daites nach TIenault\; !lnd Grand' Eury's Entdeckungen eigenthümliche Querfächel'Lll1g (Fig. 15, 111). Bei dieser Art der Yel'steinerung sind auch \vohl
noch die grofsen Pai'em:hymzellen des Marks (Fig. 17, 111) im Zusammenhange mit den anstofsellllen Tracheiden des Holzes (tl') erhalten. In
diet:>em lassen :,ich concentrische Kreise oder Jahresringe bei einzelnen
Exemplaren nicht verkennen, bei anderen siml sie nicbt zn hpmerkell nnd
mikroskopisch überhaupt ni('ht nachzmveispn.
Zur Erkliirullg tIpr Fi gurell.
Das Mark besteht aus di'nlllw<lndigen, rUlHllichen, namentlich im
mittleren Theil sehr grofsen Parenchymzellen (Fig. 17, ~l), welclH' bis über 0,1 ffim im Durchmesser haben. Weiter nach allfsen werden (liesel
ben kleiner (0,05 - 0,03 I1lffi) und sin<l hier auf dem Querschnitt von den
inllersten Holzzellen nicht sicher zu uuterscheiden, weil auch diese all /ler
Grenze des Markkörpers noch l1icht radial gestellt sinrl, son/lern erst wei
ter nach aufsen in diese Anordnung übergehen.
Auf dem Längsschnitt ist (las Mark vou mehr oder weniger regel
mäfsigen, oft mit buntem Chalzedon ausgefüllten Lücken uuterbrochen,
ohne doch immer zusammenhängende QuerscheirIewü,nde zu bilden: (loch
sind (lie Zellen breiter als hoch und in (lueren orIer schiefen, niemals aber
in Längsstreifen erhalten, was immerhin auf (lie Bil(lung eines gefächer
ten Markes hinweist.
Die inneren, das Mark umgebellflen IIolzzellen, welche, wie schon erwähnt wor<len ist, noch nicht in ra(liale Reihen georrlnet sind,
eine Anordnung, welche in Fig. 17 bei H wohl etwas zu sehr hervortritt,
siwl keine getüpfelten Tracheirlen, sondern gleichen sehr fein gestreiften
Treppengeüifsen, sinrl zum Theil vielleicht auch Spiralzellen mit sehr en
gen Windungen, doch lie[s der mir zur Verfügung stehemle Dünnschliff
kein ganz befriedigendes Bild gewinnen. Indefs dürfen wir wohl hoffen, über den Ban, namentlich der inneren Theilp des Stammes von emem
der sächsischen Palaeontologen, welchen reicheres Material zu Gebote
steht, eine vollstän(lige Darstellung zn erhalten. Die ,veiter nach aufsen folgenden Trachei(len rIes eigentlichen
Holzes sind in streng radiale Reihen georrlllet (Fig. 17 t 1', Fig. 18). Sie
siwl im Querschnitt fabt ynadratisch, durch radiale Streckung mehr recht
eckig, auch stumpf - sechseckig , die gröf:::;eren von einem mittleren Durch
lllPsser von etwa 0,05 mm in radialer Richtung, einzelne bis gegen U, 1"1111•
Sie scheinen wie in eine durchsiehtig-amorphe Masse eingebettet zu lie
gen, indem ihre äufsere \Vandschicht mit der der anstofsenden Trachei(len
so zusammengeflossen ist, dafs die ursprüngliche Trennungsftäche nur
21 H. R G ü l' PER T: KachtJ'(ige zur Kmiltllifs
hier uwl (la (lurch eine zarte Linie ange(leutet ist. Rings um den Hohlraum jeder Tradlei(le zieht sich aber in annähernd gleicher Stärke eine
c1ÜlllH:' ~chidlt, rlurch scharfe Linien oft so deutlich nach innen und aus
f,en abgegrem:t, c1afs iSie wohl nicht der AnsfüllLlng zuzurechnen, sondern
als (he innerste Lage der c1icken Tracheirlenwanrl zu 1Jetrachten i:-;t.
TÜIJfel i'>inrl im Quen;chnitt nicht (leutlich zu erkennen; vielleicht
c1euten einzelne trü!Je Flecke zwischen (len rarlialen Trachei(lenwandungen
(Fig. 18, t) ihr Vorhandensein an. Auch die l'a(lialen Längsschliffe zeigen
nur selten zllsammenhängen(le Tüpfell'eihen, eine oder zwei auf einer
TracheiclellwalHl (Fig. 19, t, t') zuweilen vielleicht auch drei (t"). Doch
siml dann tlie Tlipfel meist nm an rlen einall<ler zugekehrten Seiten 0,1'
halten, nach aufsell aber offen (Fig. 20), indem die äu[sere Hälfte abge
urochen oder al1fgelü<;t wor(len ist. Hier ist ihre Höhe durchschnittlich
etwa ü,012 11111: doch schwankt sie zwischen 0,011 und 0,013 11l1ll und selbst
O,U 14 mm, indefs möchten (liei'>e Ver::-.chierlenheiten grofsentheils in der ve1'
schiedellell Art ihrer Erhaltung begrüll<let sein. Bei weitem zierlicher
f,ill<l ehe ganz yel'eiuzelten oller in kleiner Zahl ü l)ereillamler gestellten
kleinen rundlichen Tüpfel mit kreisrnn(lem oder etwas länglichruJ1(lem
Porus (Fig. 23, 24). Oft sind diei'>elben ge;-;vruugen oller zerLrochen, balc1
einander uoch berühren<l, 1Jal(1 dm'ch kleine Zwischenräume getrennt;
e~ macht ganz (len Eiwlruck, dafs die Tracheidenwan(l bei (leI' Verkiese
lung :-;tark aufgeweicht, llie meisten TÜ1)fel unrleutlidl geworden ulld llur
diL' \venigen, welehe in einen festen braunen Stoff verwandelt worden,
als zierlil'he, in (leI' Mitte uurchLuhl'te Scheibchen übrig ge1)lieben i'>eien,
Lal(l einandtT noch 1Jel'ühl'enc1 bald aUi'>einamler (ferÜ(J;:t o(ler (fanz zer-, b D
streut. Daf" in(lefs der kreisruude Po ru s kein (leI' Art eigenthllllllithes
Merkmal ist, zeigell hier und da vorkolllllleuue TÜ1Jfe!l'eihen, wo (lersellJe
griifser UJl(l lÜllgJich rn11(l i::-.t (Fig. 21): ~eltell fin(let lllan f'ogal' solche
mit :-,paltellfürmigelll, von (lem der NaehlJartracheitle gekreuzten Porns
(:B"; ()' .) .)) J.......,o _.;.; •
Die Mark::-.trahlen f'inrl zahlreich? gewöhnlich 11lll' durch 2-3, i'>eltell dm'ch eille, öfter durch 4-9 TracheiLlelll'eihell von einander ge
treUllt, eint~tl'h, von yer...,dliecleller Höhe; hei manchen Stikken herrschen
die vier- Lis ~echs~töckigell Markstrahlen VOI', lJei anderen sind (lie ein
-.;töd.igell besOl}(len; zahlreich (Fig. '25); (loch kommen auch höhere (Fig.
der Conijcrcllhöl::Cl' der palaco::olsclun Fonliatt'onrn. 25
26, m), bis 18 Stockwerke hohe \'01'. Die einzelnen, etwa O,023 1ll1ll hohen wie breiten Zellen sind oben und nnten eingezogen ull(l gegen einanrlel' abgerundet, so (lafs (leI' Markstrahl im TangentiaJschnitt ein fast ro~enkl'anzförmiges Ansehen hat.
11. Araucarites Presl et GÖPI)ert.
TI' u n c 0 rum structura fere Aral1cal'ianUll et Dammal'arum viventium. T1'unci e medulla centrali intervallis 110n divisa et ligni stratis concentricis plus minus conspicuis v. ob~oletis fonnati. T l' ach eid a e pnnctatae, punctis 1-4-serialibns spiralitel' c1ispositis. Puncta approximata saepius contigua ac mutua compressione sexangularia vel subcontigua, plerumq ue nonnisi in parietibus radiis mec1ullaribns parallelis et invicem oppositis obvia, in alteris pal'ietibus rarius obvia et semper minora. Radii medullares simplici rarius duplici celll1larum serie formantur, punctati, punctis fere semper annulatis, rarius exannulatis.
Die vorstehende Diagnose ist von der früheren von 1839 kaum abweichend und hat nur eine wesentliche Berichtigung in so fern erfahren, als zufolge neuerer Beobachtungen (lie Tüpfel auf den Markstrahlen mit einem Hofe umgeben und uicht einfache Tüpfel sind.
a. Devon 1).
Araucarites Ungeri GÖpp. (Taf. III, Fig. 27 -35.)
Al'. medulla lal'ga, ligni stratis concentricis vix distinctis, tracheidis pachytichis pnnctatis, punctis 1- 3 -serialibus, spiraliter dispositis, radiis medullaribus simplicibus (rarius biserialibus) e cellulis pluribus formatis.
Ar. Ungrri Göp p., Revis. c1. fossilen Coniferen S. 10. - Arbor. foss.
N.9-11.
1) Z i m m e r man n , Jahrbuch der preuf:>. geologischen Landesanstalt für 1884,
S. LXXI, ist geneigt, den Cypridinenschiefer von Saalfeld dem untersten Culm zuzurechnen.
Phys. Abh. 1887. II. 4
26 11. R. G ü P P E rr T: J.Yachtl'(ije :/11' Kenntni/s
~lp0J'o:rylon prl'migellimii Ung, in U nger und Richter, Beiträge zur Palaeontologie d, Thüringer 'Val(les, in Denksehr, 0, k, Akad. d. Wisso (Wien), math.-natw. Cl. 10. Btl. 1855, S. 181, Taf. 13, Fig.3-11. Krans in Schimper 1. c. p.38.').
Im Cypridinenschiefer, ml Bereich der ersten Landflora, bei Saalfeld in Thüringen.
Für diese Art, welche lln Bau ihres Holzes ganz von dem Typus der Abietineen ist, wurde wegen des Fehlen8 der TÜIJel auf den Holzzellen bei den von U 11 ger untersnchten ExemlJlaren von diesem eine eigene Gattung gegründet und diese dem entsprechend Aporoxylon genannt. Auch ich konnte bei mehreren mir von Herrn Dr. Richter mitgetheilten Exemplaren dieses merkwürdigen Fossils in der That keine Tüpfel bei den Holzzellen auffinden; bei anderen aber gelang dies (Fig. 30). Fast niemals fehlten sie bei einem jüngeren mit der vielstrahligen Markkrone, wie sie bei Abietineen vorkommt, versehenen Stämmchen (Fig. 27, 28). Die Gattung .Aporo.rylon mufste daher eingezogen werden.
Eine Andeutung von Jahl'esringen kann man bei diesem Holze in delll zonenweisene V orkommen radial yerkürzter Zellen finden.
Die Markstrahlen Rind einreihig, eme bis 'wenige ZeJlen über einander.
Zur Erklärung der Figuren.
Die letzte Angabe, sowie eine Vergleichung der in G ö p pe rt '8
N achlafs enthaltenen Figuren mit den Dünnschliffen im Arboretum fossile N. 9 -11 lassen keinen Zweifel dal'über, da[s diese wie die damit ganz übel'einstimmenden im mineralogischen Museum der Breslauer Universität yon Göppert der Charakteristik seines A?'aucan'tes Ungen' zu Grunde gelegt worden sind. Auf (liese allein beziehen sich die folgenden Angaben. Ob sie aLer zu derselben Art gehören, wie Unger's Aporo,l'ylon pninigenium, scheint trotz wesentlicher Übereinstimmung der gro[sen Verschiedenheit rler Markstrahlen wegen doch nieht ganz sicher zu sein un(l wird sich nur durch Vergleichung der von U n ge l' benutzten Stücke und Dünnschliffe entscheiden lassen, welche ich leider trotz vielfacher Bemühungen nicht habe erlangen können.
der ('onijffcllhül:;cr der ]Jal{feo::olsch{'n FonHatt·OI/lJ 71. '27
Das Mark cles Stammes (Fig. 27,111: Fig. 28, ]1) war fast so dick, wie der dasselbe umgebende Holzring (11), aber nicht, vi'ie bei den Cordaiten, gefächert. In dem Holz sind unzweifelhafte Zuwachs- oder J alll'l'inge nicht vorhanden; es finden sich wolll hier uml da, tangentiale Streifen radial verkürzter Tracheiden, dieselben Silld aber meist nach aufsen nicht scharf abgegrenzt, somlern geheIl hier eben so allmählich wie nach innen in die weitereu Tracheiden über: auch sinrl sie nicht durchgehend, sondern verlieren sich nach rechts wie nach liuks.
Die radialen Reihen der Trachei(len (Fig. 29) keilen sich nicht selten nach au[sen (tr') oder nach innell (tr") aus. Im Querschnitt sind sie quadratisch, die grö[seren etvl'a ü,03 mm breit, öfter noch rechteckig, indem sie von innen nach aufsen etwas gestreckt erscheinen. Innerhalb der oft scharfen Umgrenzungslinie zieht sich meist eine ebenfalls ziemlich scharfe Linie hin, welche wohl eine, nicht eben rlicke, äu[sere Zellwetnd begrenzte. Der Innenraum ist entweder ganz (lunkel ausgefüllt oder die Mitte wird von einer hellen Lücke eingenommen, \velche zu weilen bei ganzen Tracheidenreihen so gleicbmäfsig gestaltet und begrenzt ist, dafs sie ganz den Eindruck eines kleinen Lumens macht, welches noch von einer dicken inneren Wandschicht umgeben war, wie dies U n ger für sein Ap0l'o,rylon ]Jrimigenimn a. a. O. Fig. ;:, auch annimmt.
Tüpfel sind nur bei \venigen Tracheiden auf flen radialen Längs\vänden mit einiger Sicherheit zu erkennen. Wo aber längere Strecken dieser vVände mit einem regelmäfsigen Netz von sechseckigen dunklen Flecken bedeckt sind, welche durch feine helle Linien gegen einander abgegrenzt werden, wie Fig. 31, und dabei oft in längere, mit einanrler abwechselnLle Reihen geordnet sinrl, da ist die Ähnlichkeit mit den Tüpfelreihen anderer Araucariten- und Cordaiten-Hölzer so grofs, da[s man flic einzelnen Flecke wohl unberlenklich etls Tüpfel hetrachten kann, auch wenn, was bei der ganzen Erhaltungsweise nicht zu scl1\yer ins Gewicht fällt, ein Porus nirgends zu unterscheiden ist. Unterstützt wird diese Annahme noch (lurch die, in den tangential durchschnittenen Wänden oft sichtbaren längeren Reihen linsenfönnigel' dunkler Stellen (Fig. 33, t), deren senkrechter Abstand mit (lem über einander stehender Tüpfelflecke übereinstimmt, nnrl welche ganz den Reihen von Tüpfelspalten in den längs llurchsclmittenen radialen ,Vänden der Araucaritenhölzer gleichen.
4*
28 H. R. G ü P PER T: JYachtnije ::;/{r ]{enntJll/'s
DieseIl Tüpfeln reihen sich l1ann ein- oder zweireihig stehende Tüpfel
mit schon meIn verwaschenem Umri[s an (Fig. 32, (t") und an diese
l1ie in 2 -3 Reihen üLer die Tracheil1enwände zerstreuten dunklen Flecke
mit gro[sem trüben Hof, wie in der aus GÖ}J pe rt's N achlafs entnomme
nen, bei stürkerer Vergrö[serung gezeichlletell, Fig. 30, bei welcher diese
110ch noch ziemlich in der Anordllung und gegenseitigen Entfernung ste
hen, wie bei l1eu vorher Lezeichneten Tüpfeln. Diesen schon einiger
mafsen zweifelhaften Bildungen ähneln endlich mehr oder weniger dunkle,
über die Fläche zerstreute Punkte auf trübem, auch wohl mit feinen
Sprüngen tlurchzogenell Grunde, welche sicher nur dem ausfüllenden Kalk
angehören. Danach würden die sehr kleinen, nur 0,01 111111 hohen Tüpfel in 1-3 Reihen, altemirend, gedrängt oder doch sehr gellähert stehen;
die mehrreihigen vieleckig, die einreihigen abgerundet (Fig. 32). Sehr ausgezeichnet sind bei Al'. Ungeri GÖpp. die Markstrahlen.
Mehr als drei Viertel (lerselben waren einstöckig, nur etwa der siebente
Theil zweistöckig, noch nicht halL so viel dreistöckig und nur sehr wenige, unter mehr als hundert nur zwei, vier- und vielleicht sechsstöckig;
sämmtlich eim;chichtig; zusammengesetzte Markstrahlen scheinen nur als
unregelmäfE,ige und mehr zuütllige Bildungen vorzukommen, indem sich hier o(ler da eine eillzelne Zelle schief an rEe Fuge zweier Zellen eines
einfachen Markstrahls anlegt (Fig. 35, rn'). Iu so enge Grenzen aber fEe Zahl der Stockwerke eilIgeschlossen ist, einen um so ungewöhnlicheren Spielraum hat die Höhe der einzelnen Markstrahlzellen. Dei einstöckigen MarkstrahleIl sind l1ieselbeu im Querschnitt, abo auf dem tangentia
len Längsschnitt l1es Holzes Lreit elliptisch, Leiderseits spitz (Fig. 33, rn, rn'; Fig. 35, m), im Durchschnitt etwa 0,056"1111 hoch, aber zwi:schell ganz kleinen, 0,(l4'"1ll, und gro[:sen, Li:, 0,08 11111
' hohen schwankend. Die wenigen
mehrstöckigen Markstrahlen haben meist auffallend hohe uml dalJei schmale
Zellen mit fast rechteckigem Querschnitt, aber an den Fugen duch etwas
eingezogen (Fig. 34). \Vie der Querschnitt zeigt (Fig. 29, ?n, rn) sind sie etwa 0,08 - 0,09,"m laug, also durchschnittlich nur etwa ein und einhalb
lllal so lang, wie hoch. Besomlers häufig ist es hier, da[s ein- uml zweistöckige Markstrahlen z'wischen denselben zwei Tracheiden in grö[serer
Zahl nahe über einander stehen, 'wie Fig. 33, m', ja, durch so kleine
Strecken der Tracheidenwand getrennt, da[s sie zusammen fast das An-
df/' (1omjercllhül::CJ' r!fJ' palaco~O?'schfn Fonrwtio)/f!l.
sehen eines vielstückigen Markstrahls haben, wie aas in ühlllicher Wpise
aueh l)ei anderen Al'teu vorkommt: so "teIlt Fig. 40 allf Tat'. ;) eiu cll'r
artiges Zusammeustofsen über einander stehelHler Markstrahlen hei ~l/'(l/t
ca n'tes Tcht7w tch cjJian IlS aar.
Ganz auders ist dies alles bei" lpuJ'{J.(;!Jlon }Jl'imifjflli7l1n TTng. Hier
fehlen einstöckige Markstrahlen, welehe Lei AJ'((uc(wites Ullfjfrl GÖpp. die
,veit übenviegende Mehrzahl Lilden, gauz ulHl staH höch;-,tew; vierstöcki
gel' sind hohe, bis zwanzigstöckige Regel; (hZll silHl sie oft auf ziemliche
Strecken zweisehichtig unr1 wie gewöhnlich aus lauter ziemlieh gleich ho
hen und breiten Zellen zusammengef'etzt. N LUl ist ja r1ie Höhe r1er Mark
strahlen sehr wechselnd. Zu ('oTdaites BrandTillfjii, zu welehem Göppert
anfangs llur Stämme mit höehstens siebcnstöckigen, spätel' bis zehnstöcki
gen, Markstrahlen rechnete, z~ihlen wir jetzt auch solehe mit dreifsig bis
vierzig Stockwerke hohen; aLer bei r1en kleinsten Zahlen scheint (las
Sehwanken so gro[s nicht zu sein. Einstöckige Markstrahlen sina bis
jetzt Lei manchen Arten noch gar llicht, bei keiller sonst vonvaltenrl allge
troffen worrlen. Kommt nUll noeh (1ie Versehiedenheit in r1er Zahl (leI'
Sehiehten un(l in der Gestalt der einzelnell Zellen dazu, so ist r1er oben
ausgesproehelle Zweifel, ob Aporo,ry1on primZ!Jf'l7iwlL Ullg. uml AnWC((Tltes
Unfjerl GÖIJP' derselben Art angehörell, ge'lyifs gerechtfertigt.
Zusatz.
Die Anführung von ArWlcarites R/chterl GÖ)Jp. (Unger sp.), =
nadoJ_'!}1on Richten' Unger, in Sitzullgsber. r1er k. k. Akad. r1er Wiss. zu
Wien, Bd. XXXIII, p. 270, Tab, 11, Fig. 6, b (soll heifsen p. 230, Tab. II,
Fig. 9 -11), in Revision d. foss. Conif. S. 10 auE, dem Cypri(liuenschiefer
von Saalfelr1 in Thüringen lJeruht wohl nur auf einem Verseheu. Uugel"s JJado.ty1on R/chterl stammt aus tlem Weifsliegent1en un,l die so,yohl im
Arboretum fossile N. 12 gegebenen, 'I"ie aie aus Göpperfs Sammlung im
miueralogischen Museum der Breslauer Universität allein vorhalldeuen ra
rlialen Längsschliffe haben ein von sämmtlichen SchliffeIl des ~icher aus
r1em Cypri(linenschiefer '1'011 Saalfel(l herstalllmendell Ar(lllcaritcs Ungerl GÖpp. so alJweicheu(les AUf'sehen, (lafs tler Fundort (les ~ lraucarites (Da
do,cylon) RichtpJ'l' im Devon wohl unbedenklich gestrichen werc1en kann.
30 H. 11. G 0 l' P E rr T: ~~(lcltt/'(ije :::UJ' EenntniJs
h. Cnlm.
Araucarites Beinertianns GÖpp. (Taf. IV, Fig. 36 - 39.)
Al'. ligni Eltratii:> concentricis haud conspicuis, tracheidis amplis punctatis, punctis 1-2 -, rarius 3 -serialibus spiraliter dispositis approximatis aut suhcontiguis l'otunclatis, raclii::; me(lullaribus latis 1-, rarius 2-serialibuEl e cellulis crassis 1-10, rarius pluribus superpositis formatis.
Al'. Beinertianus GÖpp., Monogr. d. foss. Con. S. 233, Taf.42, Fig. 1 - 3; Taf. 43, Fig. 1; - Flora de~ Übergangsgeb. S. 254, Taf. 35, Fig. 1-4; - Revis. d. foss. Con. S. 11; - Arbor. foss. N. 13-15 .
..Jmucan·oxylon BeineTtianwn Kraus in Schimper 1. c. p. 381.
Im Kohlenkalk bei Glätzisch-Falkenberg mit PTotopitys Huchiana
Göppert.
Wie schon in der Flora des Übergangsgebirges a. a. O. angeführt ist, findet sich (liese, an dem angezeigten Ort aufgefundene Art, wie die mit ihr zugleich vorkommenc1e Pl'otopitys Buclu'cnw uncl 8ttfpnaria mitten in dichter, kiesel- und kalkhaltiger Grauwacke in einzelnen Bruchstücken VOll grauer Farbe, welche sich im Äu[seren wenig von denen der Proto
pitys unterscheillen, durch kohlensauren Kalk versteint . In ihnen ist keine Spur einer com;entrischen Ablagerung der Holzzellen sichtbar.
Wegen der Undurehsichtigkeit (les Versteinerungsmaterials wurde die mikroskopische Untersuchung damals nnr an Schliffen bei auffallendem Licht ausgeführt und eine Ansicht des Horizontal- und des Tangential-Längsschliffes uur bei schwacher Vergrö[serung gezeichnet (MonogI'. d. fo~~. Conif. Taf. 42, Fig. 2, 3; Flora (1. Überg. Taf. 35, Fig. 2, 3), die Ansicht des radialen Längsschnitts (Mon. d. f. C. Taf. 43, Fig. 1; Flora d. Üb. Taf. 35, Fig. 4) rlurch Behalllllung mit Salzsäure gewonnen, die das versteinerlllle Material auflöste und die organische Faser zurücklie[s uud 1Jei starker Vergröfserung ("iV) gezeichnet. Jetzt geEl tatten die bei V oigt und Hochgesang hergestellten DünllElchliffe eine genauel'e Erkenntni[~ des anatomischen Daues des Holzes.
der ConiferC'lduJlzer der ]Jalueo:::oischl'J/ FOl'm(ftl·lJnell. ~l
Zur ErklüruJ1(J' d('l' Fi<fur('ll. h h
Das aus Göppert's SmnmlUllg stammende Hauptstück diesel' Art
1m mineralogischen Museum der Univerf>itiit Dreslall if>t eill halldbreites
flaches Holzbruchstück ohne Mark und Rin(le. J)a~~elhe bestellt aus ra
dialen Reihen von Tl' ach eid e n (Fig. J 6) von sehr verschiedener Grö[se,
deren mittlerer radialer Durchmesser etwa 0,05mlll, (leren tallgentialer
0,04mm, ist; aber Reihen weiterer Tra<.:heiden von 0,06-0,08mlll , vereinzelt
bis O,lomm wechseln mit mittleren und kleinen VOll 0,037 111111 un(1 darun
tel'; namentlich werden die Markstrahlen mehrfach von Heihen auffallend
kleiner Tracheiden begleitet. Wo das Holz gut erhalten ist, sind die
Tracheiden quadratisch, mit kleinen Illtercelllllarrämnen an den Ecken;
einige mit stumpf gebrochener Seitenkante, mit scharf begrenztem, oft mit
doppeltem Umri[s umzogenen, rundlichen Lumen, <lahel' besonrlers dick
wandig an den Ecken. Vielfach ist aber (las Holz ganz verwittert unrl
in ein Haufwerk von Tracheidenwandungen zusammengefallen, von dem
ein kleiner Theil Fig. 36 bei tr dargestellt ist. Selbst in den besser er
haltenen Theilen sind die Tracheiden meist etwa., seitlich (tangential) zu
sammengedrückt und wo sie noch iu ihrer ursprünglichen Lage erhalten sind, doch ihre Wände verbogen. Auch hier sinrl diese an den E<.:ken
meist noch (liek, an den breiteu Wänrlen aber oft nnr noch ganz dünn.
Die T ü p fel auf ihren radialen Wänrlen (Fig. 38) sind fast immer
ein- bis zweireihig, selten (lrei- und vielleicht zuweilen vierreihig; die
mehrreihigen wechselstämlig, wenn auch einzelne, wie das bei anderen
Arten ebenfalls vorkommt, neben einander rücken (t'). Sie stehen einan
der nahe; die mehrreihigen namentlich herühren einander fast, sind aber
seIhst dann kreisnmd oder etwas queroval , nur selten platten sie sich
gegen einander ein wenig ab. Sie gehören zu den kleinen Tüpfelll, indem ihr Hof nur 0,01 mm hoch ist; manchmal beobachtet man die merk
würdige Erschein ung, (la[s sie nach dem spitzen Enrle einer Tracheide
hin an Grö[se abnehmen (t"), wenn auch nicht annähernd in dem Grade,
wie Ei c h wal d dies bei Arallc({rites ui({rm~'clls abbil(letI). Der in n ere
Porus zeigt sich als eine schmal-lanzettliche Spalte, stet<; schief, aber
1) Lethaea Rossica, P. I, p. 242; TaL. XXI, Fig. 2.
H. H. G ü P PER 1: lYuclttJ'ci:r ::1lJ' Emntuus
Lal(l mehr, bal(l weniger geneigt, öfter sehr steil, meist \'on (lem Poren
spa1t (ler angl'ellzemlell Tmcheide gekreuzt.
Nicht so zahlreich \vie gewöhnlidl sind (lie (lafiir seh1' breiten
Markstrahlen; auf (lem Querscbllitt (lurch 1-15 unrl mehr, dm'eh
schnittlich (lurch etwa 8 Reihen VOll Traeheic1en getrennt (Fig. 36, m), sind sie zwar in der Mehrzahl einschichtig (Fig, 39, 'in), aber doch nicht
wenige, im Ganzell vielleieht (ler (lritte Theil, eill o(ler mehrere Stock
werke hoch zweischichtig (Fig. 36 111, Fig. 39 m') selten sogar dreischich
tig (rn"). Ihre Höbe ist im Ganzen gering; wenige zwar f-ind einstöckig, elie lJei weitem meisten aber nur zwei- bis aeht-, auch wohl zehnstöckig;
n ur auf (lem rarlialen Längsschliff zeigte eill Markstrahl 18 Stockwerke,
doch ist eine solche Zählung weniger zuverlässig, weil bei ein wenig
schief gehendem Sehnitt zwei übel' einanrler un(l nahe hinter einander
liegende Marbtrahlen scheinbar zURammenflief~en können. Ist sehon (lie Breite der Markstrahlen, welche wellig hinter der
mittlerell Breite (ler Trachei(len zurückbleibt, eine grofse, so steht die
Höhe ihrer einzelnen Zellen in einem noch ungewöhnlicheren Yer
hältuifs zn der ,Veite (ler Tracheiden und der Kleinheit ihrer Tüpfel, etwa
wie Lei Arauca?'/tes Ullgen' GÖpp. KOlllmen dort, hei der anfsergewöhnlichen Versehie(lellheit (leI' Markstrahlzellen auf elie Höhe von einer dersel
Leu 3 - 8 Tüpfel, so sinrl hier die Markstrablzellell bei einer Höhe von
0,04-0,07"", j~L selbst O,l mm so hoch wie 4-6, selten bis 9 Tüpfel. Niedrigere Markstrahlzellen sin(l nicht häufig; auf (lem ra(lialen Schnitt schei
nen sie, \'1'0 derselbe etwas schrüg gegangen ist, bei ihrer geringen Breite leicht nie(lriger, ab; sie wirklich sind, auf (lem tangentialen ~ehnitt dagegen (Ee seitlich zl1sammenge(lrüekten zn hoch. Bei einer radialen Länge
\TOIl 0,12 mm würdell dann etwa 60 Tüpfel auf (lie Seiten wand einer Mark
strahlzelle kommell, wä,brend bei den mei~ten Arten nur 4 - 20 auf derselben Platz tinrlen würden,
Danach scheint es wenigstens nicht unwahrscheinlich, dafs die vie
len kleinen TIin6e mit dunklem Mittelpunkt, welche an manchen Stellen der radialen Mark'> trahlenwände zahlreich bei einander stehen (Fig. 37,
rnt), von Markstrahltüpfeln herrühren. Dieselben wür(len dann einen
etwas kleineren Hof haben, als elie Tracheidentüpfel und einen runden
der Conife1'enhöl::;el' der pal(leo:u~'schell Po I'/IW tt"u 1/1'11. 33
Porus. Doch sind sie yiel zu 'wemg deutlich, um S18 E>idl~r I',) 1 1.J0[:'"('.}
Färbungen des Gesteins zu unterscheiden.
Araucarites Tchihatcheffianus GÖpp. (Taf. IV, Fig. 40, 41; Taf. V, Fig. 42-50; Taf. VI, Fig. 51.)
Ar. medulla parca, ligni stratis concentl'icis distinctis latis v. latissimis, tracheidis punctatis, punctis 1-4 - serialibus spiraliter dispo<;itis contiguis, imle hexagonis, racliis medllllaribu~ uni- v. hinc in(le biserialibus e celllllis 1-25 sllperpositis fOl'luatis.
Al'. Tchihatc;heffianus Göppert in Tchihatcheff, voyage scient. dans l'Altai; Paris 1845, p. 389; pI. 30-35, fig. 14-19,21,23. - Mon. fOSE>. Oon. S. 235. - Revis. der Oouifer. S. 11. - Arboretum fof's. N.22-24.
Dadoxylon Tch. E udl i ch er, synops. Oon. p. 300. Araucariu.'cylon Tch. Kraus in Schimper 1. c. p. 381.
Am Altai bei Alfonino am rechten Ufer der Illia. Nach AngalJe des Finders aus dem älteren Kohlengebirge oder dem Liegenden desselben. Iu neuel'er Zeit wird diese BeE>timmung in Zweifel gezogen, da die sonst daher stammenden Petrefacten sogar der J llraformation angehören (Joh. Schmalhausen, Beitl'äge zur Jurafiora Rufslands, mit 16 Tafelll, St. Petersburg 1879). An der Selbständigkeit der Art würde dies zunächst nichts ämlern, da sie doch nur ab locale Art in Betracht kommt, sonst eigenthümliehe Merkmale nicht besitzt.
Durch Kalk versteint ; im Äufseren Hnd nach Art der Erhaltung sehr ähnlich Araucart"tes Beinertianlls. Die Stücke zeigpn eine auffallende constante Längswellung der Holzfasern, ",,,ie man ~ie unter den leben(len Hölzeru häufig bei (leI' Birke finflet, lJei Nadelhölzern aber nur äufserst E>elten und dann nur bei sehr schwachen Stämmen auf ~teinigem Unter
grunde. J ahre~ringe sind auf <;lem Querschnitte makro- und mikroskopis<.:h
deutlich zu unterscheiden.
Phys. AiJh. 1887. II.
34 H. R. G ü P PER T: .Nacläl'(ifjP :::1l1' Eenntnij's
Zur Erklärung der Figuren.
D:1s Mark ist 1Jei (lem Stammstück, von welchem Fig. 40 emeu
Strelfen clar:"tellt, lei(ler nicht sichel' zu erkenllen, an dem vollstäncliger
erl1t~ltenen Stllck mit ellgeren ,Jahresringell, das daher vielleicht von einem
Aste stammt, aber immerhin einen stattlichen Umfang hatte, und von
welchem Fig. 41 einen nlmlichen Theil wiedergiebt, war es nur etwa 3mm
stark, also ganz ähnlich den jetzt lebenden Nadelhölzern ; noch nicht so
dick, als durchschnittlich die eillzelnen Jahresringe, wodurch es schon
von einem grofsen Theil der fossilen Araucaritenhölzer der palaeozoischen
Formationen abweicht. Die scharf begrenzten Jahrringe sin(l bei dem grofsen Stamm
stück, welches aufsen ein paar starke Astnarben zeigt (Tchihatcheff,
voyage, pI. 30, fig. 14), VOll einer Breite, wie sie nicht so leicht wieder vorkommen dürfte. Nm die engsten schwanken zwischen 4 -11 mm oder
z\vischen 7_10mm im radialen Durchmesser, die stärksten zwischen 8-11, ja 10 - 20 111m
, so dafs ihre Dicke durchschnittlich zu mehl' als lern auge
nommen werden kann (Fig. 40), wührend sie bei dem gedrungener ge
wachsenen Stücke (Fig. 41) auf der schmalen Seite durchschnittlich 2tmm,
auf der breiteren bis 4 mm dick sind. Von diesem scheinen auch die
Dünnschliffe entnommen zu sein, welche nur 1:\ - 4mm breite J ahrringe zeIgen.
Der scharfen Begrenzung der Jahrringe bei Betrachtung mit blossem Auge entspricht ein so plötzlicher Wechsel in der Weite der Trachei
den zwischen dem Herbstholz des älteren und dem Frühlingsholz des nächst jüngeren Jahrriugs, wie man denselben bei einem leben(len Nadel
holz der gemäfsigten Zone nur erwarten kann, weshalb man diese Zuwachsstreifen wohl unbedenklich als Jahrringe bezeichnen kann. Ist die
Weite der Tracheiden des Frühlingsholzes an verschiedenen Stellen
eine sehr verschiedene - bei den gl'öfseren kann man den Durchmesse!'
im Durchschnitt zu 0,047"1ll annehmen - so ist die Verändenmg des radialen Durchmessers von innen nach aufsen in jedem Zuwachsringe ein
viel regelmäfsigerer. Unmittelbar an die engen Hel'bstholztracheiden des
letzten Jahrrings (Fig. 42, h-h) schliefsen sich nach aufsen mehrmal so
'weite Frühlingsholztracheiden; meist nicht sogleich die weitesten, sondern
der Coniferenhöl~er der pa7aeo::m'schen FOl'lIloh'oner", 35
einige Lagen von etwas kleinerem Durchmesser (/'), dann er::,t die weitesten, jüngeren Frühlingstracheiden (f") , welche den gl'öfsten Theil des Jahl'rings bilden. Nach aufsen gehen diese oft ziemlich rasch in die Mittelbildung zwischen Frühlings- und Herbstholz über, welche ich der Kürze wegen als Sommerholz (s) bezeichnen will, dessen Trachei(len fast durchweg in radialer Richtung merklich zusammengedrückt sinrl, und mit (len ganz plattgedrückten wenigen (1- 3) Reihen Herbsttracheideu (h - h) schliefst der Jahrring ab. So hatten bei einigen radialen Reihen emes Jahrrings einen mittleren radialen Durchmesser die Tracheiden:
a b des älteren FrCthlingsholzes 0,050mm 0,050mm
des ji.ingeren Frühlingsholzes 0,062 0,060
des Sommerholzes 0,030 0,036
des Herbstholzes 0,031 0,018
Bei den Reihen schmalerer Tracheiden, WIe sie oft zwischen den weiteren eingeschaltet sind, haben dagegen, öfter als dies bei den weiteren der Fall ist, schon die innersten Tracheiden des Jahrrings die gröfste Weite. So hatten einen radialen Durchmesser:
flie des älteren Frühlingsholzes . 0,052 mm
die (les jüngeren Frühlingsholzes 0,047
die des Sommerholzes 0,036
des Herbstholzes . 0,012
Diese an den verschiedenen Stellen verschiedener Stücke zwar mehr oder weniger au:sgeprägte, aber sich immer wiederholende stufenweise, starke Verengerung der Sommer- und Herbsttracheiden und (leI' unvermittelte Anschlufs weiter Frühlingstracheiden ist eine so ausgezeichnete Eigenschaft der vorliegenden Art, dafs wir G ö p p e rt nur beistimmen können, wenn er in der Beschreibung derselben in Tchihatcheff's Reisewel'k einen so gl'ofsen vVerth auf das::,elbe legte, dafs er danach den Araucan'tes Tc1n'1wtclufjianus VOll allen anderen Araucaritenhölzern mit undeutlichen Zllwachsringen (annulis concentricis minus distinctis) trennte und WH' hier seiner ülteren Auffassung vor der oben angeführten den Vorzug geben. Ja, es scheint diese, den anderen Araucariten der älte-
5*
36 11. R. G ü P P E TI T: -,-Y(fchtni":r ::1lJ' J(('nntIiVs
sten Formationen fehll'mle Al1:o,bildung <leI' .Jahrringe die Annahme zu
llntel'E>tützen, dars elie Schicht(;n, alls welchen das Fossil' stammt, nicht
dem Bel'gkalk, sondern der Juraformation angehören, was um so glaub
licher ist, als Tchihatcheff ~ie nicht selbst an Ort und Stelle hat be
obachten können (a. a. 0., p. 390).
Die Dicke der 'Vandungen war wohl nicht nur bei den Herbst
tracheiden mit ihrem engen Lumen, sondern auch bei den Frühlings
tracheiden, von denen jetzt oft nur noch c1er änfspre Umrifs erhalten ist,
hier und da mit Andeutung c1er Tüpfel (Fig. 42, t, t), eine ziemlich be
deutende, wie bes:o,er erhaltene Stellen zeigen (Fig. 43). Hier sind die
Trachei(1en noch in ihrer ursprünglichen Lage erhalten; eine feine Linie
in der Mitte c1er Scheidewände ist vielleicht eine Andeutung der ursprüng
lichen Trenm1llgsfläche. Öfter aber sind die Tracheic1en, namentlich des
Sommer- und HerbstholzeR, bald nach der einen, bald nach der anderen
Seite auseinanc1er gerückt und haben unregelmäfsige helle, strukturlose
Zwischenräume zwischen sich gelassen (Fig. 42, s', s').
Auch im racEalen Längsschnitt (Fig. 44) lassen sich die Jahrringe
deutlich erkennen. Auf englumige, oft c1urch helle Zwischenrüume an
Stelle c1er (licken 'Vandungen (vgI. Fig. 42, s', s') getrennte Tracheiden
mit einreihigen Tüpfeln (Fig. 44 h) folgen unvermittelt weite Frühlings
tracheiden (f') mit 2 - 3, dann die jüngeren, noch ,veiteren (f") mit 3
bis 4 Tüpfelreihen, welche wohl die innere Wandfläche ganz bedeckt
haben mögen. Die schon im Quer~chnitt (Fig. 42, t, t), wie im Tangen
tialschnitt (Fig. 45 t) angedeuteten sehr kleinen Tüpfel stehen dicht, wo
sie mehrreihig sind alternirend, abgeplattet Rechseckig; ihre gewöhnliche Höhe schwankt nur wenig um O,OOS;)llllIl; die deR Herbstholzes schienen
mir meist ehvas kleiner zu sein. Der Porus bildet eine enge Spalte, wie
auch Göppert in einer Bemerkung anführt zur Berichtigung c1er in Tchi
hatcheff:o, Reisewerk (1. c' pI. 34, Eg. 21) gegebenen Abbildung, in ,,,eI
chel' c1er Poms rune1 darge"\tellt ist Meist ist er horizontal oder wenig
schräg, in welchem Fall er sich zuweilen mit dem der anliegenden Tracheiden unter sehr schiefen WillkeIn kre uzt.
Die zahlreichen Markstrahlen (Fig. 42, 1'fl, m') sind auf dem
Querschnitt des Stammes meist n ur durch 2 - 4 Tracheidenreihen ge
tl'l'nut, öfter auch durch 5 - 9, selten durch mehr oder auch nur durch
37
eine. Sie :'lind zum bei weitem gröfstl'll Theile einf'aeh (Fig. 4~») unter mehr als :100 an einem 8chlifl"(, verglichenen ,yaren e-, fa-,t 0j:; -und die wenigen zusammengesetzten erf->cheinell nur ill dCI' Höbe yon einer (Fig. 45 m) oder wenigell Zellen (Fig. 46 - 40) (llll'ch <blle]JCn gelagerte zweischichtig. Die eill- lJis (lreisWGkigcll Mark:-,traldcll halJe idl
stets einschichtig gefundell: bei den höhere!! :'lind nut' üufser:st selten
einige obere und zugleich einige untere Zellen verdoppelt (Fig. 46); lllei..,t siml es mittlere ZelleIl , wie Fig. 45, m; Fig. 47 - 49. Sind e<; Jlu:Jlrere, so liegen sie gewöhnlich nicht auf gleicher Höhe, somlern mit eiuall(ler abwechselnd, kaum aber mehr als drei über einallder. Etwa ein FÜllftel
allel' Markstrahlen ist einstöckig, die ein- bis dreistöckigen bilden mehr als die Hälfte, nur selten trifft man 10-16 stückige an; auch in dem tangentialen Längsschnitt in Tchihatcheff, 1. c. pI. ;35, fig. 23 sind nur 1- 5 stöckige abgebildet. Gleichwohl ist es bei den gro[:;.,en Schwankun
gen, welchen die Höhe der Markstrahlen unterliegt, nicht unwahrscheinlich, dafs auch solche mit 2 j Stockwerken vorkommen, wie f'ie G ö pp e J'i., in rler Diagnose angiebt.
Schwankend ist, wie gewöhnlich, die radiale Länge (leI' Mar'kstrahlzellen, welche zwar in der Regel nicht viel über oder unter 0,16 Olm beträgt, aber doch nicht selten unter O,l Olm sinkt orlel' bif-> gegen 0,25 111ffi
steigt; dagegen sind sie ziemlich gleichmäfsig etwa 0,03 uIH hoch. Nicht so leicht ist der Ball der Markstrahltf,pfel zu el'kennen.
Die behöften schienen mir durchscheinemlp Tracheirlentüpfel zu sein; nur au dünnen Rün<lern zeigten die Markstrahlzellen mehrfach ziemlich dicht
gestellte, lünglichrl1nde, ein wenig schief gestellte, aber unbehöfte Poren (Fig. 50, mt). Ähnlich sind auch auf dem I'adialen Lüngsschnitt in Tchihat ehe ff 1. c. pI. 34, fig. 21 kleine, runde, hoflo:'le Poren, G - 13 auf einem, durch einen Markstrahl und eine Tracheide gebildeten Felde abgebildet, 3-4 über wie neben einander. Dagegen belllerkt Göppert nun, in Übereinstimmung mit rler Zeichnung, von welcher rler Haupttheil
Taf. VI, Fig. 51 wiedergegeben ist, da[s ,,<lie Markstrahlzellen auf dei' radialen Wand mit kleineren Tüpfeln versehen waren, die keine bestimmte
Anordnung erkennen lassen. Gewöhnlich kommen 3 - 4 auf (lie Breite einer Holzzelle. Auch diese Tüpfel haben einen spaltenförmigell, schräg
gpstellten Porus.:· "Harzgänge jeder Art fehlen."
:]8 H. H. G Ü l' PER T: jI,'achti'(lfjl' ::u]' Kenntnifs
c. Kohleuforlllation.
Araucarites carbonacem; GÖpp. (Taf. VI, Fig .. 53 - 59; Taf. VII. YIII.)
Al'. ligni strati::, concentricis plus minus distinetiEl punctatis, punctis 1-3 -serialibus spiraliter dispoElitis contiguis, radiis medullaribus um
serialibus e cellulis 1-20 et pluribus Eluperpositis formatis.
Ar. car00llaceus GÜpp., Monogr. d. foss. Con. S.234, Taf. 43, Fig. 5. - Revis. d. Conif. S. 11. - Arbor. foss. S. 4, N. 31-33. - Ar. cal'uonan'1ls GÖpp. in Bronn, Gescll. d. Nat. IU, S. 42.
Finites car00nacells With., int. struct., p. 73, tab. 11, Fig. 6-9 (vgI.
p. 49. 50). Ar<lllcan'o:cylon car00nacewn Kraus a. a. O. p. 38l.
In einzelnen Bruchstücken in der productiven Steinkohlenformation au[seronlentlich verbreitet; bildet hier eigentlich den abfärbenden Theil der Kohle unter dem Namen mineralische Holzkohle, fa,seriger Anthracit,
obschon sie nicht wie dieser schwer, sondern leicht verbrennlich ist. Kleinere Reste dieses Holzes kann man wohl in jedem Steinkohlenstücke auffinden; den mikroElkopischen Nachweis liefern Splitter (wie die in
G ö p p e rt, fossile Flora des Übergangsgebirges in Nova Acta Ac. L. C. Vol. XXII (Bd. 14) Suppl. auf Tafel 39, Fig. 6-9 abgebildeten), vielche zerbrochene Tracheiden mit 1-3 Tüpfelreihen zeigen.
Seltener kommt t1ie Art in grö[seren Stämmen vor, wie in den
einzelnen Kohlenlagern Obel'schlesiens, z. B. bei My"lowitz in fler Theodorgrube iu förmlichen Scheiten, auf Heinrichs Freude bei Lendzin in 1m
Länge und (larüber. Auf der sammetglänzenden Oberfläche solcher Stücke, wie r1em breitgedrückten Stamme aus r1er Przemsa- Grube in Oberschle
sien (Taf. VIII, Fig. 61) sieht man auf den zarten Längsstreifen (leI' Holz
faiSerung noch feinere, jene rechtwinklig durchschneic1ende Streifen, (lie Mal'kstrahl<:'n. Durch diese Zeichnung unterscheiden sich diese Reste von gro[::;en Blä,ttern von Noeggpmtlu'a oder auch von COl'dcu'tes, nicht aL er
von den Stämmen der letzteren, wodurch dann die specifische Bedeutung
des Ar. C((r00naCeus noch mehl' in Frage gestellt wird. Inzwischell ist
<:'1' doch ah Collectinlame noch beizubehalten und die photographischeu
der Coniferenhülzer der palaeozo/schen FOJ'1llrdl-·OIlI'II.
Abbildungen jener grofsen Stämme, \"ie auch c1ef'jenig('ll auE, der Luisen
grube in Oberschlesien (Tat'o VII, Fig. GO) r1l'Irfteu (1ic's vielleicht rechtfertigen.
Zur Erklärnng der Figuren.
Das Mark ist ft'eilich, ~wo es ülJerhaupt erhalten ist, \V1e TaL YI,
Fig. 53, .L11, gegen das angrenzende Holz nur unc1eutlich abgegrenzt, (loch
scheint es nllr von geringer Dicke gewesell zu f>ein, uicht dicker vielleicht,
als Lei unseren N ac1elhölzern, jedenfalls weit zurückbleibelHl hinter dem
weiten Mal'kkörper gleich dicker Uordaiten - Stämme.
Das Ho lz zeigt so deutliche, abwechselnd he11(:,l'e unr1 dunklere
concentrische Ringe (Taf. VI, Fig. 53: Taf. VII, Fig. 60), (1afs man auf
den ersten Blick Jahrringe \'01' sich zu haben glaubt. Die Regelmäfsig
keit, mit welcher sie auf grofse Strecken abwechseln, dip Breite der Flü
chen, über 'welche sie sich gleichförmig erstrecken, unterstützen diese Annahme, namentlich aber (lie Zu- un(l Abuahme ihrer Dicke gauz wie bei
den lebenden Na(lelhölzel'l1. So folgen bei dem Stämmchen Fig. 53 auf
die inneren, 2_3 mm breiten ,Jahrringe nach aufsen ganz allmählich schwächer werdende, erst 11 mm, dann nur noch 1 In 11 (licke. Ähnlich sind bei
(lem grofseu Stamm die Jahrringe an sich z\"ar viel dicker, als bei dem
schwächeren Stücke, welches vielleicht "on einem Aste herrührt; aber auch hier sind die inneren Ringe .5 mm
, (lie äufseren nur noch 4Jl1m (Eck.
Selbst weun sich unter dem Mikroskop weder eine Verengerung des Lu
mens der Tracheiden gegen die Grenze (les ,Jahrrings wahrnehmen läfst,
noch eine Verdickung der Wamlungen, so kann man doch ebenso wenig
wie (h, wo bei lebenden Araucal'ien solche Ringe regelmäfsig wechseln,
dies einem blofsen Zufall zuschreiben. Mag das ungleiche Aussehen (leI'
abwechselnden Schichten nun von (leI' hier gröfseren, r10rt geringeren
Dichtigkeit der WalHlullgen, von der Ablagerung fremder Stoffe in ihnen,
namentlich von Farbstoffen oder von anderen Ursachen herrühren - im
mer wird die regelmäfsig auftretende Erscheinung mit gröfster Wahrschein
lichkeit auf die wechselnden ,Jahreszeiten zurückzuführen sein. Es scheint
deshalb die Angabe von Zuwachsstreifen , \>i7 0 sie mit einer gewissen Re
gelmäfsigkeit auftreten, namentlich im ganzen Umfange des Stnckes wahr-
4U H. R G (; I' P E U T: l\'ac!dnije :::u)' Kenntnifs
nelnubal' sim1, nicht ohne \Verth, [LUch wo die gewöhnlichen Unterschiede
c1er verschiedenen Schichte11 rler Jahrringe nicht ausgebildet sind. Die 'Vanc1ung der Tracheiden des Holzes ist i11 Kohle verwan
c1elt, welche wenigstens (h, wo sie llur eine merkliche Dicke hat, uncll1l'chsichtig untl bchwarz erscheint. Die ziemlich dicken Wände (Fig. 54)
ha1)en zahlreiche Rif,se und Sprünge; sie erscheinen c1aher vielfach c1urchbroche11, oft wie aus kurzen Stikken zusammengesetzt. Da[s c1ie::;,e aber hÜllfig ihre ursprünglichc Lage beibehalten haben, so da[s das Zellnetz noch gut genug erkannt werden kann, deutet darauf hin, da[s die::;,e Risse nur kurz sind, und über wie unter denselben die in einem Querschnitt getrennten Theile noch zusammenhängen. Oft freilich sind die Tmcheiden nicht nur schief, wie in Fig. 54, sondern so zusamme11gedrückt und verschoben oder es sind so unzusammenhängende Trümmer der Wände erhalten, daJs man kein Bild mehr von der ursprünglichen Anordnung und Gröfse derselben gewinnen kann. Wo ihr Umrifs am besten erhalten ist, bilden sie gera,de radiale Reihen von gleichförmigen quadratischen oder quer-rechteckigen Feldern von 0,04 - 0,05 mm mittlerem Durchmesser.
Doch scheint die Gröfse der Tracheiden wie gewöhnlich sehr wechselnu; an dem in Göppert's Monogr. d. foss. Oon. Taf. 43, Fig. 5 abgebildeten Querschnitt sind sie nur 0,02 - 0,025 11l1U breit.
Auch an den Längsschliffen sind die dickeren Theile der Wandungen, also namentlich die sich von vorn nach hinten erstreckenden, lll1-
durchsichtig schwarz; die c1ünnen dagegen scheinen braun durch und die allerfeinsten lassen auf gelhbraunem Grunde hier und da noch die zarten Umrisse der Tüpfel, zuweilen noch in grofsel' Deutlichkeit erkennen. Die::;,elben sind im Mittel etwa 0,014 - 0,015mm hoch, gedrängt, oft einreihig (Fig. 55) oder zweireihig alternirencl (Fig. 56), hier und da auch dreireihig (Fig. 57), dann namentlich von scharfer, dunkler Linie begrenzt. Der gm1Ze Schllitt zeigt eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem durch Verkohlen eines Holzstllcks von A1'(wcal'ia nmllinghami erhaltenen Präparat (Fig. 52). Sehr man11igfach stellt sich der innere POl' U s dar, bald al::;, einfacher schmaler Spalt, fast senkrecht, ein wenig bald nach links (Fig. 55, P'), bald nach rechts oben (p") ablenkend, hier und da der eine hinter clem an(leren durch::;,cheinend, so da[s sie einen nach unten offenen sphl' bpitzcn 'Vinkel bilt1ell; öfter ist der Porus breiter, selbst ellipÜ::;,ch
der ('oilifcrertll;jl;;er der palaeo::,o/schl'lI FOl mat/ollen. 41
und mehr geneigt, so (hfs (Ee hinter einalldel' liegenrlen sidl llnt\:'r schie
fen 'Vinkeln kreuzen (Fig. 56, 57), obwohl auch hiet' öft\:'r nl1l' eille Po
ren:;,palte sichtbar ist, o(ler 11m' elie Kreuzungsstelle als l'LlJlcllicher heller
Fleck hervortritt (Fig. 57, p). Am wenig-:,ten deutlich sind (lie Markstrahlell. Auf dem Quer
schnitt ziehen sie sich als schmale Unterbrechung der sonst an einan(ler
schliefsenden radialen Reihen der Tracheiden yon innen nach aufsen
(Fig. 54, 117), ohne dafs irgend etwas \'on ihrem Bau zu erkennen ,yä,re.
Im Tangentialschliff (Fig. ;)9) sind sie meist zwischen undlll'chsichtigen,
vielfach zerdrückten und geborstenen Kohlenstreifen eingeschlossen, so
dafs nur bei ,yeBigen die Zusammensetzung sicher zu ermitteln ist. Diese
schienen einfach; (lie wenigen neben einander liegenden Zellen waren
wohl nur durch den etwas schiefen Schnitt getroffene hinter einander lie
genrle. Die Höhe der Markstrahlen betl'llg nur selten 1-4, meist 6-16 Stockwerke, doch zählte ich einigemal über 20. Die Höhe (leI' einzelnen
Zellen ist wenig über 0,02 rnm, so dafs sie noch nicht 11mal so hoch sind,
als die Tüpfel fler Tracheiden.
Die Markstrahltüpfel scheinen nur in geringer Zahl auf einem
durch einen Markstrahl und eine Tracheide gebildeten Felde zu liegen (Fig. 58). Sie erscheinen einzeln oder zu zwei auf einer Tracheidenbreite
als kleine dunkle Flecke, in (lenen man hier und r1a einen schwarzen
Mittelpunkt zu erkennen glaubt (pi), oder als gröfsere elliptische Ringe
(pli), vielleicht flie Höfe derselben.
Araucarites Elberfeldensis GÖpp. (Taf. IX, Fig. 62 - 65.)
Al'. ligni strati:;, concentricis hinc inde conspicui::;, tracheidis pun
ctatis, punctis 1-4- (raro 5-) serialibl1b spiraliter dispositis contiguis, ra
diis medullaribus uniserialibus e multis cellulis superpositis formatis.
Al'. Elbelfeldensl's GÖpp. in ArlJor. foss. Beilage, S. 3.
KohlenreYier der Grafschaft Mark, entdeckt unweit Elberfeld.
Als ich auf (leI' Reise yon Ems nach Breblau dl1l'ch den DÖIJpersLerger
Bahnhof der Bergisch - MÜl'kischen Eisen babn fuhr, bemet'kte ich \'om
Waggon aus drei stammartige Gebilde, welche f'ich bei näherer Betrach-
Ph!Js. Abh. 1887. II. r;
42
tung auch wirklich als ver-;tt'intt' Stämme auswiesen. Woher stammten dieselLeu'( In der nächsten Nühe ist llichts als (levonisches Gestein, aus
,velchem ich allerrlillgs SChOll vor 30 Jahren, aber auf einem anderen
Punkte, ein Farnkraut, TJ'I'clUi/lWW'tl's f)1'!JL)i)phy71I1s, gefnnrlen hatte. Auch der nlJerwiegemle Kalkgehalt , die Araucarienstructur, slJrachen nicht dagegen, nur da::; kohlige Äufsere (lerselben nicht (lafür , (la(,s die Stämme
jener Formation angehörten. Sogar amtlich eingezogene Kunde bezeugte, dafs rliese Steine ,ou einer gmlz genan bezeichneten Stelle vor einer
Reihe von Jahren gefunden, auf den Bahnhof geschafft und dort in Vergessenheit gerathen seien. Inzwischen ruhte man doch nicht uml suchte gröfsere Gewifsheit übel' das Vorkommen zn erlangen, und es stellte sich deun nun elldgültig heraus, dafs (liese AngaLen nicht richtig seien, sonrlern dafs die fraglichen Stämme aus <1em lJeuachbarten Märkischen Kohlenreyiere herrührten (nach Beiblatt z. Arbor. foss. S. 3 ans der Kohlenformation bei ·Witten), von ,vo sie in unbestimmter Zeit nach dem Bahnhofe auf (lie von mir hemerkte Stelle gelangt wären.
Ob nun alle (es sollen ;) - 6 ~ti."!ck gewesen sein) zu einem und
demselben Stamm oder derselben Art gehört haben, vermag ich nicht zn sagen. Die beiden Exemplare, welche ich der Freundlichkeit des Herrn Pastor Heinersdorf yerdanke, stimmen mit einander überein. Von schwarzer Farbe, wie gewöhnlich entrindet, kohlehaltig und durch Kalk versteint kann mau anf oer Oherfläche keine concentrischen Kreise entdecken, während bei rIer mikroskopischen Betrachtung einzelne dunklere Streifen zum Vorschein kommen.
Herr Pastor Heinersrlorf sandte einen der Stämme nach Bonn, (leu ich nicht weiter zu beschreiben vermag. und zwei zu mir nach Breslau, ·wo ich c1iese1l1en bei unserer }Julaeontologischen Parthie im botanischen Garten aufgestellt habe. Sie sind ziemlich gleich hoch, Itm
, und auch gleich dick, 3 1lI, von schwärzlichem, kohligem Äufserell, durch welches nirgend::; krystal1inisches Gestein hervortritt; wenig Kiesel-, überwiegenrl Kalkgehalt, wie aus der beistehenden, von Herrn Gi s s 111 a nn gefälligst angestellten Analyse sich ergiebt:
der COllijerellhöl:;a dt r jJalol'l):;uischen PI)}'))W{l·OIlI'Il.
Kohlenstoff'
Wasser
KohleuAaul'el' Kalk .
Kohlen:-;aure Magnesia
Kohlell:-;aures Ei::;enoxyrllli
Eisenoxyd
Kiesel siillre
(J, 18 :;
1,21 " G.'J,75"
9,45 ,~
12,22 "
10,48 " 0,93.,
100,222
Zur Erklärung dpr Fi~nrell.
43
Der Quersehnitt (Fig. 62) zeigt rlie Tracheiden, wo f'le noch
gut erhalten sinn, Von gleiehförmigem Umri[s, wenn aueh wie ge\vöhnlich
mit den Reihen weiterer TracheiJen von 0,08 mm mittlerem Durchmesser
hier und da Reihen engerer, ja ganz enger a1Jweehseln. Bei rlem einen
der bei den von mir yel'glichenen QuerAchliffe aus der Göppert'schen
Sammlnng im Bre~lauer mineralogischen Museum ist, obwohl er von ill
nen nach aufsen 2011111 mifst, nirgends eine Verengerung der Tracheiden
zu erkennen; bei dem anderen, nur 12 111'" messenden sind wohl zwei deut
liehe eoneentrische Streifen et\va 9'" I von einander entfernt vorhan
den; beide sind aber rladurch ent~tan(len, da[s mehrere Lagen gleich wei
ter Traeheiden rlunkler gefiirbt sind, ohne rlurum dickwandiger zu wer
flen, oder stark zllElammengedrückt mit verbogenen und zerknickten ,Viin
elen, wie dies freilieh in der Nähe der Jahrringgrenze z. B. bei Araucarites Tchihrlfcheffiwws öftel' vorkommt, aber anch an anderen Stellen. In
beilIen Fällen liegt ferner Lei Al'. Elbe}ftlclelisis die Grenze nicht streng
in einem coneentrischen Bogen, sondern ~ehweift stellenweise nicht uner
heblich nach innen oder au[sen ab. Als Jahl'ringe können daher diese
eoncentri~chen Streifen hier wohl nicht betrachtet werden.
Die Tracheiden sind dickwandig; die ,Viinde, mit stiirkel'en und
schwächeren Sprüngen in den verschiedensten Richtungen llurehsetzt, la,,
sen hier und da Andeutungen der zwischen ihuen liegenden Tüpfelriiume
(Fig. 62, t) erkennen. Die Tüpfel sind ein- bis zweil'eihig (Fig. 64), öfter
<.11'ei- bis vierreihig, an den verbreiterten Enden eIer Tracheiden stellen-G ·x·
44: Il. H. H C, P PER T: J.Y({ChtJ'(i1/1' :/11' ]{enntilij~'
wpu.;e selbst fllnfreihig (Fi6. G:3), steh; al tCl'l1irelHl, gerlrüngt, dah er lJei
mehreren Reihen scharf sech~et'ki!:(, 1111l' et\ya O,Ull 11111l hu<..;11. Der Porus
erscbeint oft :11s rUlldlichcr llnnklcl' Fleck oder al" heller Kreis, bei gün
stiger Erhaltung als Spalte, meist schmal, fast strichfünnig, oft aber
schm:11 elliptisdl: fa'3t wagerccbt oder i'lchief JJis 4:;)0 geneigt, 11ach rechts
o(ler liub aufi'lteigend, je llaclHlem (1ie ,'ordere oder hilltere TracheiJen
wall(l '10111 Schnitt getroffen worden ist: zuweilen ~ind bei(le sich kreu
zenden Spalten sichtbal'.
Zwischen den Trachei(lenreihen \'erlaufen zahlreiche 1\1 a l' k s tr a h
le n, dmchschnittlich etwa durdl G, die HäHte (lerse1ben aber nur durch
1-4:, selten durch viele, vielleicht bis 20, derselbeu getrellllt (Fig. G2, 1n, m). Sie sind mei~t 2 -11 Rtockwerke hoch (Fig. G5), ;;,elten bi::> über
20 oder nur 1: (lie einzelnen Zellen im Tangelltialschnitt rechteckig, etwa
0,025 111lll hoch. 'Venig deutlich sind ihre Tüpfel. Der eisenhaltige Kalk
stein, durch welchen das Holz \'ersteint ist, hat so z:1hlreiche feiue Risse,
"welche in allen Richtungen verlaufemIoft kleinere oder gröfsere zellell
ähnliche Umrisse llachahmen, dafs man selbst bei schürfer umschriebenen
Ringen lllit dunklem Mittelpuukt (Fig. G3, m t) nicht jeden Zweifel an
ihrer Natur unterdrücken kaun. Siml JiesellJen "wirklidl behöfte Mark
strahlti1pfel, so haben diese in mehrereu Reihen, also ill ziemlich grofser
Zahl auf dem rlLll'ch einen Markstrahl und eine Tracheide gebildetell Felde
gestanrlell.
Arm/car/tes Ellmjeldensls stimmt in manchen Sti.icken mit dem der
selben FOl'lnation allgehörigen Ar. c((roonaceus überein , so dafs man ge
neigt sein könnte, ihn derselben Art zuzurechnen. Die bei Ar. ElUe,jeld( nSls etwas gröfsel'e Höhe der Markstrahlzellen würde bei den immerhin
erhe blichen Schwankungen diesel' Gröfse bei einer und derselben Art
nicht erhe ]J1ich in::; Gewicht fallen; ebenso dafs die Tüpfel oft (h'ei- bis
vierreihig, bei AI'. c((l'uonaceus nur ein- bis zwei-, selten dreireihig stehen;
daf" dieselben aLe!' bei der letzten Art t lllal so hoch sind, als bei der
ersten, macht die Zugehörigkeit LeiJer zu derselben Art an sich schOll
unwahr~cheinlich, noch mehr aber, weil bei der Verkohlung c1er SUimme
des Ar. cal'oonacells wahrscheinlich ein starkes Rchwinc1en des Holzes
stattgefumlen hat, bei der Yerkalkung des Ar. ElOe,/eldensis eher eine
Quellung, wofür auch die ungleiche, oft gro[se Dicke der Tracheiden-
der Conijerellh;jl:;er (Zr I' palufu:::olschen FurlJ/(Itiunell.
wandungen (Fig. G2) spl'ieht. Mögen Lei(1t~ Veränd\:'l'llllg\.:l1 iu der Längs
richtnng nicht bedeutend ge\vesen Rein, so hätten sir' imllJl'l'llill auf eillp
Ansgleichung des Unterschier1f's in der IIühe (1\:'1' Tüpfel biuwirhn mi'is'oen.
(1. Pe rmi s ch e F o1'ma ti Oll.
Araucarite~ cupreus GDpp. (Taf. IX, Fig. GG-G9; Taf. X, Fig. 70-77; Taf. XI, Fig. 78-84.)
Ar. ligni stratis cOllcentricis oLsoletis, t1'acheidarum vnnctis uuibiserialibus, in yar. (J uni-triserialiblls, spirc1liter (1ispositis contiguis aut
sllbcontiguis, radiis medullaribns simplicibus e cellnli:-. magl1Is plerUlllflue
1-10, interdum 30 et pluribus superpositis fOl'matis.
Ar. CUPTfllS GÖpp., Monogr. (1. foss. Oonif. S. 233; Taf. 43, Fig. 2-4.
- Flora d. perm. Form. S. 258. - Revision (1. fo-;s. eon. S. 15. -
ArLor. foss. S. G; N. 5G-G1.
AI'(lucaTlo,Tylon cuprewn Krans in Sclümper 1. c., p. 383.
In der permischen Formation des U ra ls stets reich an KUIJfer
oxyd, oft grün gefärbt, mitgetheilt dmch den yel'stol'Lenen verdienten
Forscher jener Gegenden, vVangenheim v. Qualen; irlentisch mit r1em im Kupfersan(lstein vom Kossinitz in Bö h me n und mit dem \'011 Man s
fe 1 d, \yodureh ::lich die I(lentitüt der ger1achten Formationen mit der
russischen nachweisen läJst.
Zur Erklärung der Figuren.
a) Ar. cUjJ?'eus yom Kossinitz in Böh men (Fig.6G-69). "In
der unteren Etage (les Rothliegenden, bemerkt J 0 k e 1 y 1), finden sich fos
sile Hölzer namentlich am Kozinec hei Stal'kenbach, wo sie neben anr1e
ren Pflanzenresten in der erzführell(len SandsteinLank vorkommen. Es
1) Allgem. Übers. über d. Gliederung u. d. Lagerungsverhiiltn. d. Rothlieg. im
west!. Theile des Ji~iner Kreises in Böhmen, im Jahlbuch der K. K. geolog. Reicb~anst.
(Wien), Jahrg. 1861/62, Bd. XII. S.393.
40
ist l1ies ein gntllel', glimmerfülll'cneler ~andstcin ..... von 5 Klafter Mä(:h
tigkcit. .... Die Holzstümme, (leren nLLhcre Bestimmung Herr Profebsor
Dr. G ö pp ed Übel'llOllllllen hat" ullll unter denen sich auch Araucarites cuprells GÖpp. vorgefUllllen Imt, "sind Lei Yerschiedener Lünge ~- 2' im
Dnrcllllle1'ser sbrk und liegen parallel zu elen 20 - 2:)° in Süd einfallen
den Schichten". Ein Stück eines 1'olchen von der Grube Elllilie Pauline
am Berge Kossinitz (Kuzine(:; in der Flora der permischen Formation
S. 258 :-,teht wohl nur durch Druckfehler Koriner) ist in Fig. 66 dar
ge~tellt.
J ahnin ge sind im Querschnitt (Fig. G7) nicht aufzufinden. Die
noch in einzelnen, seltener in 2 neben einander yerlaufenden Reihen er
haltenen Tracheiden mit fast quadratischem Umrifs laufen ohne Unter-
bredlLmg yon innen nach aufsen ,
Durchmest>er und et\vas darüber.
die grö[sereu von 0,04 - 0,05 11J1l1 im
Meist aber i"iwl sie schief zusallllllen-
gedrückt, mit länglich-rundem (tl') oder ganz flachem S-förmigem Lumen
(t?"), \\ ährend ihre i"tarken Wandungen noch in ihrer ursprünglichen Dicke
erhaJ ten sinr1.
Die im Querschllitt nirgend~ deutlichen T ü p fe 1 sind auf dem ra
dialen Lüug:-,::;chnitt (Fig. 68) meist nur in zarten Umrissen zu erkennen,
in 1- 2, hier und da vielleicht in 3 Reihen. Z,,'ischen ihnen lüuft frei
lidl meist eine schmale helle Leiste hin, so dafs sie sidl nicht eigentlich
berühren. Da ;;,ie aber, wenn sie mehrreihig :-,illfl, einen scharf "ielkan
tigen Umrif::; angenolllmen halJen (t), uml selbst eiureihig oben und unten
abgeplattet und da(lurch (lueruval gewor<1en sinrl, haben sie sich wuhl
allfänglich in der Mitte des hellen Streifells berClhrt. Dann halJen die
Tüpfel ,,'uhl eine mittlere Höhe VOll O,013 1ll1ll gehabt. obwohl sie nicht
unerheblich Ulll diese Gröfse schwankel!. Der nleistens rundliche Porus
i::;t ~elten sl:harf begrellzt, doch an manchen Stellen deLltlidl genug schief-
1'paltenförmig; sehr selten nur ist die Kreuzung der übel' einander liegen
den nuch zn erkellnell.
Daneben liegen, auf den ersten Blick gauz vert>cllledene, viel k 1 e i
nere kreiRrunde Tüpfel mit rundem oder kurz-elliptischem, steilen Po
rus, welche wie kleine braune ScheiLen in senkrechten Reihen auf der
Tl'acheic1enwand liebO'eu. Ihre O'e()'en"eiti(re Entfernuno' ist aber duch so b b b b , dafs eine ~enkrechte Reihe derselben eben so hoch ist, wie die einer
da eomferen!tü1::rj' der )Ja1r(ro,:;oisc!trn Fonnlft/oru 11. 47
gleichen Zahl sich beri'threnrIer gewöhnlicher Tüvfel, so (10.1':-:; es wohl kei
nem Z"'wei[el unterliegt, fla,r.·; (lie-.;e kleinen Ti'tVfel llicht eigellthüllllichp
Bil(lungen sind, son(lern nur die inneren, den Porns umgeLl:'lHlen Theile
gewöhnlicher Ti'tpfel, viellpicht (lu(lureh auf flem Schliffe erhalten, duJs
derselbe mitten (ll1l'ch den Tüpfelhof gegangen ist.
Einfache orIer dovpelte Heihen wirklich kleinerer Tüpfel (Fig.
69, t') si]](l zuweilen auf elen tangentialen Wandftüchen der Tracheiden
zerstreut, währenfl lllan in lIen radialen Wandungen Reihen (1 urchschllit
tener gewöhnlieher TÜ}Jfel erkelmt (t). Die NI ar k s t rah 1 e n sill(l, wie dies bei der meist starken Zusam
(lrfLckullg des Holze~ kaum anders zu envartell war, so vel'flrückt, (lafs
auf rIem Tangentialschliff nur wenige ganz zu verfolgen ~iJl(1. In der
Hegel sind sie einfach (Fig. 69, rn), doch kommen auch hier zmveilen 2
neben einander gelagerte Zellen vor ('ni', 1n'). Auf (lem Ra(lialschliff zählt
man 1 - 30 Stocbverke unfl fbrüher; (lie einzelnell ZelleIl ~inel recht
pC'kig, 0,025 1l11ll hoch unfl etwa 4 - G mal so lang.
1)) Al'. Cl/prellS vom Ural (Taf. X, Fig. 70-72).
Über das Vorkommen der Stümme (1i.e8er Art uurl ihre merkwür
digen Beziehungen zu dem Auftreten der Kupfererze, fast ansschliefslieh
KnvferlasUl' L1nd :Malachit, fIes sürIwestlichen Umls um Djelebei im Gou
vel'l1ement Orenburg zwischen fIel' Diöma (Djema o(ler Dema, N ebenflufs
der Bjelaja, welche in flie Kama mündet) und (les Ik's (Nebenflnfs <1er
Kama) bemerkt Wangenheim von Qualen 1): "Einp bes01lfle1'e Art reicher
Erze liefern im bunten Sanchteine die, die !lngemeill gro[::,en Anhäufun
gell von fossilen Holz:'>tämmen begleitendell KupferoxyrIe, .. .. Diese
Holzstämme siurl oft von der Dicke eines Fingers bis zu ~ Arschin" (Ar
schin, Elle = 71 (ffi) ,. haben selten Seitenäste, (ll1rchschneiflen den bunten
Sanostein horizontal nach allen Richtungen, doch immer in einem ge
wissen Niveau mit unbe(leutenflem Steigen !lnd Fallen, "ind mit Kuvfer
gl'i"!n gallz durchzogen, (las ni.cht allein die Rinde neLst dem Holze und
dell näher umgebenden Sandstein in reiches Kupfererz verwall(lelt hat,
sondern auch gewöhnlich noch in (lem tauben Gesteine Spuren ,Ton Ku-
1) Geognost. Beitdige z. Kenntnifs der Gebirg'3forrn. d. wp<;tl. Ural~ in Bull. d.
1. societe imper. d. natural. de Moscou, 1840, p. 389--429.
48 H. H. G ü l' I' E R T: lYuclltl'fig( zu/' lCenntniJs
IJf'eroTün zeiO't so dafs J' e näher dem Holze, desto reicher der KUIJfer-Cl "Cl , ,
gehalt i~t. .... Die kleineren Holzstämme oder Äste sind oft etwas
plattgedl'lickt, die gl'öfseren aber gewöhnlich rund mit deutlicher Holz
textur" (wohl in den an einer anderen Stelle genannten "wahren Lignit"
verwanrlelt) "ganz mit Kohlenstoff oder Hufs durchzogen".
"Nicht selten finden sieh viele Arschinen lange, horizontal liegende Holzstämllle, wo Rinde unrl Holz in (len schönsten erdigen Malachit ver
wandelt, der innere Kern des Holzes aber ganz mit braunsehwarzem mil
dem Rufs angefüllt ist, daher die Bergleute diese Ho]zstämme gewöhnlich
Röhren nennen. ....... Der Bergmann murs f'ich oft mehrere Faden
lang durch die taube und harte Gebirgsart hindurcharbeiten, bis er einen
kleinen, einzeln im bunten Sandstein liegenden, mit Kupfergrün durehzo
genen Holzstamm findet, der nun als Spur dient, um auf noeh weiter
liegende reiche Anhäufung dieser fossilen Hölzer mit Kupfererz hillzu
leiten ". Wenn Wangenheim von Qualen die AnRieht aussprieht, da[s
die meisten dieser Holzstämme den Dikotyledonen - zu denen er offen
bar auch die Nadelhölzer rechnet - anzugehören scheinen, obwohl sich
einzelne mit bündelweisen Holzfasern finden, bei denen keine Jahrringe zu erkennen sind, so i:;,t dem gegenüber zu bemerken, dafs an den Quer
schliffen gerade an den gut erhaltenen Stellen J ah I' ri n ge so wenig, wie an elen böhmisehen Stücken zu finden sind. Lange radiale Reihen von
Tracheiden (Fig.70) zeigen nirgends eine Verdickung der Wände oder eine Verringel'lmg ihres radialen Durehmessers in mehreren neben einan
der liegenden Reihen, gesehweige in ganzen Bogen. Auch f>onst stimmen
sie mit denen der böhmischen Hölzer übel'ein, nur in (leI' geringen Dieke
der zierlichen Wanelungen liegt ein auffallender Unterschied beider Vor
kommnisse, doch ist dieselbe wohl n ur der Zerstörung der Verdickungsschichten während der Versteinerung der Uralischen Stämme zuzusehrei
Len. Die gut erhaltenen Tracheiden hatten radial und tangential ziem
lich gleichell Durchmesser, eher etwas mehr nach aufsen als yuer ge
streckt; wie gewöhnlich mehrere Reihen mittelgrofser von 0,04"11 mittle
rem Durchmesser mit Reihell gröfserer von 0,05 mm und wieder kleinerer
von 0,025" 1ll Breite ahwechselnd.
der COllijerenhö{zer der pa[oeo:;ul'schpn Fonnall·oIlPI1. 49
Nicht selten hat der Querschnitt die zierlichen, lill~enförmigeu
T ü p fe 1 räume, 1- 2 z\vibchen 2 rarlialen Tr<lcheidem\'änrlen getroffen
(Fig. 70, t). Recht deutlich zeigt sich hier an einigell Stellell (t'), wie
Tüpfel auf (len gebrochenen, eigelltlich radialen TraclleiflemYänrll'n so
schief liegen können, da[s sie auf eiuem Tangelltialscllllitt (las ~\nsehu
\'011 Tüpfeln auf den nach aufsen und innen gewendeten \Van(lungen
haben, vollenrls, wenn der Schnitt ein ,yellig schief gerichtet ist, was
bei den aufseronlentlich häufigen Verbiegungen (leI' radialeu Heihen bchon
am lebenden Holz keinebwegs selten, viel öfter noch an rlen lJei rler
Yersteinerung aufgeweichten und gequetschten Hölzern YOrkolTIlllt. Die
wie bei deu Stücken vom Kos~initz nur in zartell Umrissen angedeuteten
Tu pfel stehen auf den radialen Lällgswänden der Trachei(len (Fig. 71)
fast stets gedl'ängt, die zweireihigell abwechselnfl, einander eckig plattdrückend, (lie einreihigen oft oben un(l untell flachgeflrückt, uahel' queroval oder eiförmig, etwa 0,012ynlTI hoch, also ein wenig nierlrigel', als im
Durchschnitt bei den lJöhmischen Hölzern; abel' selbst abgesehen davon,
dafs auch bei tliesen oft kleinere Tüpfel vorkommen, ist fIel' Unterschied
zu gering, um für eine Unterscheidung verschiedener Arten ins Gewicht zu fallen.
Viel deutlicher, als bei den Stücken vom Kossinitz sind die Mark
strahlen erhalten, gewöhnlich durch 3-6, zuweilen durch mehrere o(ler nur durch 1- 2 Tracheidenreihen getrennt (Fig. 70, n'i, m). Sie
siud einschichtig (Fig. 72); nur zuweilen, wie wohl immer ill diesem Fall,
liegen namentlich bei den mehrstöckigen an einer bis rlrei Stellen je zwei
Zellen neben einander oder sie sind selbst auf gröfsere Strecken zwei
schichtig, indem jederseits 2 - 6 Zellen mit eillanrler abwechseln. Die
Höhe der Markstrahlen ist in der Regel gering, 1- 25 stückig, abel' un
ter ihnen bilden die 2 - 5 stöckigen übel' die Hälfte. Die einzelnen Zel
len sind etwa 0,025 mm hoch, rechteckig, durch beinahe senkrechte Wände
gegen einander abgegrenzt (Fig. 71), und [) -10mal so lang als hoch.
c. Ar. CllprellS von Mansfeld (Taf. X, Fig.73-77; Taf. XI, Fig. 78 - 84).
Auf den Querschnitten (Fig. 73, 74) verlaufen die radialen Reihen
von gleichförmigen Tracheiden auf lange Strecken, ohne dafs irgendwo
eme Zu wach s gr enz e zu erkennen wäre, bald viele Reihen grö[serer,
Phys. Abh. 1987. II. 7
jO H. R. G ü P PER T: .L"uc1ztni!;( ;;/(}' Kermtnij:y
0,()7;) - 0,1' 11l ln'eiter, nebell einancler, baltl mit einzelnen Reihen mittle
rer und kleiner, ü,ü25 mrl' breiter, abwechsellHl. Fallen die gro[f:en 1'ra
ehe i (1 e n (Fig. 73, tr) au[ser ihrer ungewöhnlichen Weite namentlich durch
ihre Breite auf, ·welche elen radialen DLll'chmesser oft nicht unerheblich
rtlJertrifi't, so siml von (len mitte]gro[sen unrl kleineren ganze radiale Rei
hen mit dunklem, ja l'lchwarzem Inhalt erfüllt (Fig, 74, tr), manchmal
so cli<:bt, (la[", (Ee Querwüntle sich nur schwach als schmale helle Streifen
abheben. Al1lllidles zei~t sich auch oft bei einzelnen Markstrahlzellen,
doch dürften beiderlei F~irbllngen \'o'ohl 11Lll' Zllll1 kleineren 1'heil VOll zer
setztell organischen Inbaltsstoffen, hauptsächlich aber von der eigenarti
gen Yer~teiJ]erlll1g~masse herrOhl't'n. Dagegell i~t die dunkle Färbung der
noch ziellllidl rlicken 1'racheiclel1\vLtmlullgen mehl' oder weniger verkohl
tem organi~<:hell Stoffe zu danken, welcher sich am Hingsten im Innern
der~elbell erhalten hat.
Die T ü p fe 1 treten schon an manchen Stellen des Querschnitt",
1-3 nehen einander als rundliche dunkle Stellen mit hellerem Spalt in
elen rallialen \Yünilen der Tracheiden eingeschlos"en (Fig. 73, t; 74, t) orIer
wie dickere Knollell hervor (Fig. 74:, t'), die \r amI unterbredlend, doch
l1irgemls recht scharf begrenzt. ~\..uf elen radialen Lüngsw~inden dagegen
stehen die Tüpfel bei einigen Stückeu vurwiegellfl in 1- 2, bei anderen
in 2 - 3 schuurgraclen Reihen, kaum je, wie das bei den Stücken \Tom
Dral sehr hüufig ist, bald nach rechts, bald nach liuks vortretend. Die
einzelnen 1'rlpfelhöfe erscheinen kreisruncl, einallder nur eben berührend,
selteuer sechseckig. Nm wo die geraden Reihen unterbroehen sind,
wo 3 Reihen in 2 odel' 2 in eine übergehen, sind vereinzelte Tüpfel quer
eiförmig, wie sie bei elen Hölzern vom Ural und vom Kos::;initz häufig
Y01'konu11en. '\Yührend ferner bei diesen der Porus meist un(leutlich,
rundlich oder nm wellig länglich ist, erscheinen hier in ganzen Tüpfel
reihen scharf umgrenzte, elliptische, schiefe Spalten, welche sich mit de
nen Ller anliegentlen Tracheiden kl'euzen. Ja, nicht f\elten setzen sieh
Reihen (lieser schiefen Spalten auf den Tracheidenwänden fort, wo die
Höfe undeutlich geworden oder ganz gescllwunden sind (Fig, 75, }J, p). Äufserlich ähnlich den Reihen zerstreuter kleine!' Tüpfel llei den Stücken
vom Kossinitz (Fig, 68, t'), aber doch ihrem Wesen nach wahrscheinlich
yerschieden sind Reihen zerstreuter Tüpfel auf denselben Tracheiclen-
der COllij'el'enhö!zeJ' der palaeozlJiiichen FOJ'lIwtlonen. J1
wandungen (Fig. 78), welche darüber oder (lal'llDter gesthlossene Tüpfel
reihen tragen; denn sie siml so wenig kleiner als (liese letzteren, <1a[s
sie, aueh zn deren Grö[tie ergänzt, oft noch el'heLlich von einaurlel' a1)
stehen wÜl'llen. Gruppen etwas kleinerer Tüpfel ~onst anch mit
schief-spaltenföl'migen, auch wohl gekreuzten Poren finden sich hil'r und
da ohne bestimmte Ordnung übel' kurze Stree;ken rler nach aufsen ge
kehrten Wandungen der Tracheiden zerstreut (Fig. 79).
Noch kleiner sind die Markstrahltüpfel (Fig. 76), \'on denen in
der Regel 2 - 4, aber auch 5 oder 6 auf einem, dUl'e;h eine Markstnthl
zelle und eine Traeheide gebildeten Fel(le stehen, mit kreisl'llndem oelel'
etwas schief -länglich -rundem Hofe nml schiefem Porenspnlt. Die Tra
cheidenwan(l rings um sie her ist aber fast immer unehen, wie runzelig
und die so lJeschaffene Stelle rundlich abgegrenzt, so da[s "ie scheinbar von einem sehr grofsen Hofe umgeben :;.,ind. Fällt nun gar ein solches
gröfseres oder kleinel'es Stück der Tracheidenwaml heraus, wie dies na
mentlich oft bei elen oberen (m) und unteren (m') Zellen eines MarkstrahIs stattfindet, so wir(l der Anschein eines sehr gro[sen Tüpfelhofes noch
mehr erweckt. An seinem RamIe liegen aber oft noch die kleinen Tüpfel
gut genug erhalten, um (las Irrige einer solchen Annahme zn zeigen.
Die Markstrahlen selbst sind wie gewöhnlich durch 1- 8, durchschnittlich (lUl'ch 4 Tracheic1enl'eihen getrennt. Etwa viel' Fünftel
der~elben sind einschichtig (Fig. 77, m) 1-50 Stoekwerke hoch, doch
sind mehl' als zwanzigt-,töckige selten, (Ee zwei- bis vierstöckigen betragen
schon mehl' als die H~iJfte, die zweistöckigen allein etwa den fünften Theil
der einfachen Markstrahlen. Sehr mannigfaltig sind die mehrschiehti
gen aUtigebilrlet. Die Hälfte clerselben hat n ur eine Doppelzelle , beide
ent\veder neben einamler (Fig. 80), oder eine zwischen zwei andere f,eit
lieh eingeschoben, mit ihnen abwechselnd, wie Fig. 77, m'; dies ist in der
grofsen Mehrzahl (leI' Fälle die 2. Zelle vom oberen oeler unteren Enrle
des Markstl'ahls. Seltener sind 2 Doppelzellen über einallder (Fig. 81, 82) oder an \'erschiedenen Stellen des I\lat'kstrahls (Fig. 77, 1/"/", 111,"); noch
seltener liegen 3 - 4 Doppelzellen über einander, wie Fig. 84 an einer
oeler Fig. 8;) an zwei Stellen des Markstrahls; ja hier erscheint dersel1le
sogar 1- 2 Zellen hoch c1reischichtig. Endlich kommen selbst Mark
strahlen \'01', welche an drei, dmch einsehichtige Strecken getrennten
7"'
H. R. G ü P PER T: l.Vuc!dl'li":F ZW' KenntniJs
Stellen Doppe1zellell führen. Die Breite der Markstrahlzellen ist etwa
0,03" 1n und etwa~ (brüber, die Höhe (lerselbell aus (leI' Mitte der Mark
strahlen etwa eben so grufs, wühreml (lie En(lzellell uncl dem entspre
ehen(l (lie Zellen (leI' ein- und zweistückigen Markstrahlen meist höher sind, Lis 0,05 111. Die sehr schwankeu(le radiale Er'3trecknng ist gewöhn
lidl vier- bis füufmal so gr()f~, als die Höhe der Zel1en.
ßlicken 'wir schliefslieh auf die drei Vorkommnisse von räumlich
weit auseinander liegen(len Örtlichkeiten noch einmal zurück, so finden
wir den Ball der Hölzer aus l1en Kupfergruhen des Ur al mit dem cler
bö 11 m is eh en vom KO~Rillitz so übereinsti1llll1eud, dafs ihrer Zugehörigkeit
zu einer und derselben ..<.\..1't nichts entgegeusteht. Die wenigen Verschie
denheiten stehen in Beziehung zu der sehr geringen Dicke der Tracheidenwanc1ullgen bei den Hölzern YOlU Ural, welche \vohl nur eine Folge
der verschieden<:'n Art (leI' Yersteinenmg ist. Auffal1end \'erschieden tritt
uns dagegen der innere Bau r1er Stämme VOll Mansfeld entgegen. Wer die oft viel gröfseren Trachei(len, die groben Markstrahlen mit etwas hö
heren Zel1en, namentlich aber die schnurgraden Reihen von kreisrunden
oder rUll<llich-sechseckigen Tüpfeln, meist zu 2-3 auf einer Tracheiden
wand mit scharf umgrenzten ~chiefell, oft gekreuzten Porellspalten neben den <:,in- biD zweireihigell, oben [111(1 unten abgeplatteten, oft bald rechts,
bald links <:'twas vortretenden Lreit-eirunden Tüpfeln der uralischen Hölzer mit ihr<:'n rundlichen Puren si<:,ht, der möchte schwerlich geneigt sein,
beide von derselben Art herzuleiten. Gleichwohl sind diese in die Augen
springenden Untel'schiede alle nicht von so grofser systematischer Bedeutung, da[s man eine Trennullg in zwei Arten darauf begründen möchte,
ehe durch Vergleichung mehrerer Sti'tcke von jedem der verschiedenen Fundorte festgestellt ist, welche dieser Merkmale an je(lem derselben be
ständig auftreten. Es scheint daher am richtigsten und zugleich im Sinne
des Verfassers, welcher, wie ich aus der später geänderten Bezeichnung
der Figuren schliefse, auch anfänglich geneigt gewesen ist, die Mansfelder
Stämme als eigene Art zu betrachten, auf das Vorhandensein dieser Verschiedenheiten durch Aufstellung zweier Formen hinzuweisen, deren wei
tere Verfolgung erst ihren Werth feststellen kann.
der Conijerenhölzer der pal(leozo~·schen FOJ'maü·onen. 53
ArallCar'l·tes cupre1ls G. a) UTalens'l·s.
Tracheidis mediocribus, punctis 1-:; - seriulibus, sel'iebus pllls mi
nus flexuosis, radiorum medullul'ium gracilium cellulis c. 0,025 mrn altis.
In der permischen Formation (1cs Urals und Böhmens.
ß) M ansfeldens'l·s.
Tracheidis amplis, punctis 1- 3 - serialibus, seriebus stl'ictis, ru(Jiis
medullaribus grossis, e cellulis c. 0,03 11101 et ultra altis compositis.
Im Kupferschiefer von Mansfe1(1.
111. Pinites GÖppert.
Trunci structura interna Pinorum viventium, e medulla centrali et
ligni stratis concentricis plus miuusve conspicl1is formati. Tracheidae
punctatae, punctis plerumq ue rotunclis discretis uni- aut in truncis anno
sioribus et in radicibus bi- vel triserialibus, semper tarnen in eodem plano
horizontali juxta positis. Hadii medullal'es tum simplices aeq uales turn
compositi inaequales bi- vel triseriales ducturn magnum resiniferum in
cludentes. Ductus resiniferi simplices (parenchyma lignosum) et compositi.
GÖpp. MonogI'. d. foss. Con. S.21l.
Cedroxylon et Pz"tyoxylon Kraus in Schimper 1. c., p. 364.
Ich habe die Gattung P'l·nÜes in ihrem ganzen Umfange, also für die
Abietineen, mit Ausnahme der Araucarien und Dammara, beibehalten und
nur einzelne daraus entfernt, deren Kennzeichen hinreichenden Anla[s zur
Aufstellung neuer Gattungen darboten aus den bereits in der "Revision
meiner Arbeiten über die Stämme der fossilen Coniferen" entwickelten
Gründen. Abgesehen vom Fehlen von V egetations- und Fructificationstheilen
entbehren die Stämme selbst auch oft der wesentlichen, zu ihrer Unter-
s~heit1ullg notlnY0wligell Theile, wie uamelltlich (les Markes und der Tü
pfel (leI' Markstl'ahlen, sodafs Ullsicherheit 1lllS auf' jedem Schritte begeg
net. So venuochte ja Kruus, der die Gattung in zwei selbE>tständige
Gattungen (t:dro.ry(un ul1<l Pityo.?-,ylon spaltete, für elie von ihm aLge
treullte GuttLllJ0' zwar eine Art alE> welli"'sten'l vermeintlich sicher zu ge-b b
\Villnen, flie <111<1eren aLer nur sehr unsicher als hierher gehörig zu er-
klül'ell. ,VOZll also die Trelll1Lll1g'( Man warte so lauge, Lis die dazu
(rehül'i(ren anderweitibo'en Ül'(rtme mit eUllbO'el' Sicherheit bekannt sind. b b b
Pinitei) Conwentzianl1E::; GÖpp. (Taf. XI, Fig. 85-87; Taf. XII, Fig.88-100.)
P. ligni f->tratis eoncelltricis (li<.;tin~tis, traeheidis IJllllctatis, punetis
1'0tuIHlis (1is~retis in llna 'Serie vel in (lualJus seriebu'3 in eorlem plano
horizontftli juxta positi8, ra<liis medullaribu'S Sillll)1ieibns vel Li-pluriE>eria
liLns (ludull1 re"iniferul1l magnum indlldentibus [duetibus resiniferis com
positis per btl'atonUl1 :zonam exteriorem (lisp81'sis l P. (1olUcent:lanu::; GÜpp., Revis. cl. foss. Oon. S. 19; Arhor. foss, S. 6,
N. 68-70.
Im 'Valc1ellLurger Kohlem'evier von Dr. 00 n wen tz gefunden und
von mit' nach ihm benanllt.
Intel'esE>ant wegtn der Seltenheit des Vorkommens; (lurch die gro
fsen, in elen Markstrahlen vorhandenen Harzgü,nge den Abietineen (P/'nlls picea, Abies, sz'h'estl'l~s) verwandt.
SdlOll fl'üh(::r habe ich eigenthüm]iche, Ooniferennadeln sehr älm
liehe Blattabdrücke allS der oberschlesischen 'wie nierlerschlesiE>chen Stein
kohle, aie einzigen dieser Art, abgeLilelet, ohne sie besonders zu benen
Hen; ZUel'bt in meiner Preiss~hrift über die Entstehung der Steinkohlen,
Haarlem 1848; soelanl1 vi'iedel'holt in meiner Flora der permischen For
mation, S. 244, Taf. 64, Fig. 1, 2. Das Vorkommen dieser Abdrücke auf
gleicher Lagerstütte mit den Stammresten ,'ol'liegencler Art dürfte, wenn
auch llieht mit Sicherheit, so (loch mit ein igel' V\T ahrscheinlichkeit, die
vielleicht spüter durch weitere Funde mehr gestützt '''eI'den wird, die
Zugehürigkeit jeller Blattabdrücke zu P~'lIites ('onlcentziallUs nahe legen.
([Pt ConifeTe nhö! 7C]' der palaeo::'l)z'sche /I Fo]'tJ( rül'ol/f' n.
Zn r E r k 1 ii run g d r r Bi g n r r 11.
Das Stück, auf welcheEl die Art gegrClu<let if-t, hat Ur. COn\yelltz
nach einer gefälligen MittlwiJullg desselLell, anf eiuem, im ~omJller 1878
in Gemeinschaft mit Göpprrt ulltel'1l01l1111enen Au:-:,fluge auf eilleI' Ihlrle
des Kohlenreviers ullweit l\ltw<Lf-ser Lei 'YaJ(leuhul'g ill ~clJJe~iell gefun
den. Der Haupttheil des<;elhell, eine et'wa Irr" (licke, J"tt breite Llll(l elJen
so hohe Platte befindet sich jetzt ueb::-t einem Ideillel'en Si ücke im llJille
ralogischen Museum der ßreEllauer Uniyel':-:,ität; ein noch kleill('l'e<.;, aber
dem Allsehen nach besonders gut erhaltelles Stl'tt:k ist illl Be~itz (le~ Ent
deckers. Alle sinr1 graulich sch'wurz, VOll einem Gehalt an kohliger SIlU
::-tallz, denn sowohl ein (li"lnnel' ~plitter Lrallllte f-ich vor (lem Löthrohl'
fast \yeif<.;, als auch das PU}YC'l' auf dem PlatilllJlech über aer Gasflamme.
Der salzsaure A uszng gal) eiue deutliche, wenn auch nicht starke Eisen
reaction und der wiü';Eleri'fe Au<;zub(f (les mit ~o(la Q.'e~chmolzeuen Pnlvers o ~
erstarrte mit Salzsäure versetzt beim Stehen zu einer festell Gallert von
Kieselsäure. Es iElt daher anzunehmen, da[s (las Holz durch et\Ya~ eisen
haltige Kieselsäure yerElteillt ist, \vährewl die kohlige SuLst::mz, wie die
Dünnschliffe zeigen, [af-t ausschlie[~lich in den oft ganz undurchsichtigen,
schwarzen Zellwiinden sich erhalten hat und nLlr in ~ch\yachen wolkigen
Flecken oder Streifen im Innern der Zellen, namentlich an den verllluth
lieh früher harzführenden Stellen; doch kann (he braune Farbe hier anch
wohl durch Eisenhydroxyrl hervorgebracht sein.
Auf dem ra(halell Längsbl'uch sieht man deutlich hellere, matte
und dunklere, glänzende Streifen abwechseln, offenbar VOll Jahrringell
herl'ührellfl. Von diesell zeigt der, Fig. 87 in fünffacher Vel'gl'öfsenmg
wiedergegebene Qllerschliff fast ;), etwa 2 Illill bl'eite, das helle Frühlings
holz (f) gegen das dunklere Sommer- und HerLstholz (s) meist ziemlich
deutlich abgesetzt. Das Frühlingsholz (Fig. 91, f) nimmt die grö[sere
Hälfte, Lis drei Viertel, jedes Jahrrings ein. Es ist Dm selten noch in
stetigem Zusammenhange mit dem Herbstholz (h) des vorangegangellen
Jahrrings erhalten, da es aus gl'ofsf'l1, etwa 0,05 - 0,06 0101, zU\veilen aLer
üLer O,l mm weiten Tracheiden mit dünnen vVänden Lesteht, welche da
her meist sehr verbogen, zerbrochen, an einander gedrückt und dabei
von den derberen Herbstholzzellen aLgerissen sind. Sonst scheinen sie
H. R. G ü P P E rr T: l\'(/cht!'c;ge ;;I(}' KermtniJ;:;
trutz allem, \\'ohl verlllC)O'e der Dur~hdrin()'l1lw mit (leI' anfänfrlich noch b 0 0 b
z~ihen Kie;;,elsäme noch ziemlich an ihrer ur;;,prilllglichen Stelle erhalten,
was namentlich der Längsscllllitt zeigt, wo oft ganze Reihen von Früh
ling;-.llUlz-Zdlwän(len ]Jeinahc gleich weit von eillallller elltfernt und nur
wellig geLogen herahlaufen.
Daran schlief:sen sich nach all["C'n (lie viel ] )C'sser, oft in langen
nl<1ialC'll Reihen erhaltellen So llllll e r h () lz - Trachei(len (Fig. 85, s - S;
Fig. 90, ;:;; Fig. 91, s-s), llur noch 0,05 - 0,03" 1ll im radialen Durch
mec.,:ser, aber (1ie letzteren meist erheblich ]Jreiter, daher im Querschnitt
rechteckig, mit ziemlich (lieken Wal1l1ungen,
An (leI' äu[::,eren Grenze des Jahrring8 el1(lli~h liegen meist eine
o(ler mehrere Reihen HerLstholz-Tra~heic1ell mit ganz ellgem, oft nur
eine Querspalte bildenden Lumen (Fig. 85, h, h; Fig. 89, h), in radialer
Richtun<)' nur ° 015 - ° 02 mm im Durchme'iser (bbei so lJl'eit wie die b " ,
Somme1'1101z - Tracheiden, daher flach - rechteckig, mit dicken 'Vamlungen,
in Leidell Beziehungen scharf gegen die au[sen ansto[senden Frühlings
holztracheiden abgesetzt. Ist die:se Abgrenzung au~h nicht ü]Jerall gleich
au:sgeprügt, so trifft dies du~h vorzugsweise Stellen mit unvollkommener
Erhaltung der Gewebe, wie Fig. 91, s, und selbst an (len wenigen Stellen,
an (lenen die Grenze des Herbst- und des Frühlingsholzes mehr verwi:scht
i8t, IMst 8ich eine erhebliche Yerkürzung des rauialen Durchmessers von
der inneren nach der äU[8eren Grenze des Jahnings nicht verkennen.
Diese lä[t>t si~h überall verfolgen. Beispiele aus denselben radialen Rei
hen zeigen sie noch deutlicher, als die uben gegebenen Mittelwerthe aus
einer grö[:seren Zahl Tracheiden in verschie(lenen Reihen. So war der
mittlere rac1iale Durchmesser:
In eUler Reihe
a) emer Tracheide aus dem Frühlingsholz 0,052 mm
" ,.
" " Inneren Sommerholz 0,041
,. ,. "
., äu[se1'en Sommerholz 0,034
II ,~ " Herhstholz (4 Heihen) 0,016
der Coniferenhöl:er der pulueo::oischen Fonniltl'rJnll/. j7
In emer aucleren Heihe
1J) eUle!' Tl'a<:heide aus dem Frühlingsholz O,Ü;)3 lUHl
,. ., ., 111ne1'en Sommerholz 0,()3:J
., " "
~i,u[seren Sommerholz 0,034
,. Her1Jstholz (3 Heihen) 0.017
In l'Iner dritten Reihe
c) ewer Tracheide aus rlem lllneren Friihlingsholz O,083 tlllll
)' " ~iu[seren Frühlingsholz O~ 04:9
,. "
Sommerholz 0,0:27
" ., Herbstholz (6 Reihen) 0,017
Eine so durchgreifende Ans1lilclung abgegrenzter Zuwachsringe konnte bei
A?'cwcarites Tchilwtcheffimws die Vermuthung unterstützen, c1a[s derseILe
nicht aus der Steinkohlenformation herstamme, son<1ern einer viel jünge
ren Ablagerung angehöre, bei deren Bihlullg schon ein Wechsel sehr yer
schiedener Jahreszeiten stattgefundell halJe; daran aber, da[s JYillitfS ('011-
'{oentzianus aus der Steinkohlenform:1tion herstamme, haben \yir gar kei
nen Grund zu zweifeln und wir \ye1'(len ebensO\yenig anstehen könueu,
auch Elchon zur Zeit ihrer A bla(J'eruuo' in J' edem Jahr eine reo'elmä[sio'e b b b b
Folge von Zeiträumen anzunehmen, in welchen auf ein rasches \Yachs-
thum ein yel'langsamtes und auf c1ieses eine Zeit der Ruhe folgte.
Ebenso auffallend wie die Au~bildlillg (leI' Jahrrillge ist die Yer
theilung der T Cl P fe 1 auf den Lüngs\Y~ln(len der Tra<:heidell. Die grof~e
Mehrzahl (leI' letzteren iElt überhaupt frei da\'oll) n:1mentlich die I' a(lial e n
Wände der Herbstzellen; die c1er weiteren Tracheiden zeigen hier und d3
Tüpfel. Fig. 86, aus dem Göppert'schen Nachlafs, zeigt freilich die ra
dialen Wände aller Tracheiden (t r) ihrer ganzen Länge nach mit Tüpfel
reihen besetzt. Bei der Treue der beiden anderen Figuren 85 und 87~
habe ich geglaubt, auch diese, offenbar etwas s<:hematische Ab1Jilüung
uieht übergehen zu dürfen, ob\\'ohl ich selbst an keinem Pl'üparate eilll
gleich vollkommene Ausbildung der Tüpfel gefunden habe. Die Anord· P],J/Q ;1]']' 1RR7 rf
58 H. R. Go P PER T: lYacht)'(ige ::10' KenntniJs
Dung, (li\:' Ge~talt, (Ee- verschiedene Gröfse der letzteren stimmen mit den
verglichenen Schliffen so weit überein , dafs es recht 'wohl möglich ist,
dafs (he Zeichnung einem 'wirklichen Sehliffe nachgeLildet ist. In (leI'
Regel aber fillden sie sich bei weitem häufiger auf den Tangentialschlif
fen. Mag ein Theil derselben immerhin radialen 'Vandstücken angehören,
welche bei r1em Zerbrechen und Verschieben der Wünde in eine annähernd
tangentiale Lage gekommen sind, so bleibt das häufigere Auftreten von
Tüpfeln an ::;ich schon auffallend; nicht selten aber liegen diese dicht ne
ben genau rechtwinklig getroffenen Markstrahlen, also gewifs auf (len nach
auf::;en o(ler nach innen ge\yeudeten Trachei rlenwanclungen, olme (1afs zwi
Elchen ihnen un(l den auf den seitlichell Wämlen liegendeu Tüpfeln ein
durchgreifender Unterschied aufzufinden wäre.
Auf den einzelnen Längswänc1en sincl sie am bäufigsten eil1l'eihig,
einancler berührend oder doch sehr genähert (Fig. 86, t; Fig. 93), öfter
durch kleine Zwischenräumc von 110 - 5 ihrer Höhe oder etwas darüber getrennt (Fig. 86, t'; Fig. 94, t; Fig. 98, t); selten so weit von einander entfernt, (lafs deI' Z\vischenraum das Mehrfache ihrer Höhe Leträgt (Fig.
94, t"; Fig. 96). Wo sie zweireihig sind, stehen fast ausnahmslos je zwei
auf gleicber Höhe neben einander (Fig. 86, t"; Fig. 95; Fig. 97, tj Fig. 98, t'). Dafs bier und da einer etwas höher o(ler niedriger liegt, wie
Fig. 97, t', ja, einmal ein Tüpfel mit zwei benachbarten alternil't, das sind
eben so vereinzelte Ausnahmsfälle, wie das Vorkommen neben einandel'
stehender Tüpfel bei den Cordaiten- und Araucariten -Holzern.
Fast eben so schwankend, wie ihr gegenseitiger Abstand ist auf
fallender Weise die Gröfse der Tüpfel. Die gröfsten finden sich unter den einreihigen. Wo sie nicht schräg getroffen sincl, erscheinen sie hiet'
als kreisrunde Scheiben von O,025 mm, vereinzelt selbst bis O,027 mm Dmch
messer mit rundcm Porus. Fast ebenso grofs sind oft die zweireihigen
Tüpfel; daneben aber kommen bei diesen, wie bei den einreihigen sehr
viel kleinere vor, deren Durchmesser bis auf O,02 mlO, ja bis auf O,014mm
heruntergeht, wie aus den Figuren 93 -96 und 98, t, t' ersichtlich ist.
Von diesen, noch ringsum oder doch so weit von der braunen Trachei
denwancl umgebenen Tüpfeln, dafs an ihrer vollständigen Erhaltung nicht
zu zweifeln ist, wohl zu unterseheiden sind sehr kleine Tüpfel auf den
tangentialen, seltener, wie auch die grofsen Tüpfel, auf den radialen Wän-
der Conij'erenhölzer der palaeu::oischl'll FOl'lna tioll eil. ;)9
den der Tracheiden, wo diese in farblose, (llll'chsichtige Kie:'lelmas~e ver
wandelt sinel. Iu ähnlichen Abständeu, wie oie gewöhnlichen Tüpfel,
in einfacheIl Reihen (Fig. 98, t") oder zwei nehen eill<Lwler (Fig. 97, t, t'), in allen A1stufungen 1is zur Gl'üfse kleiner Tüpfelpol'en, aber noch mit
scharf begrenztem, braunen Ringe Ulnzogeu, sino sie gewifs nur ullvoll
sWndig erhaltene Tüpfel, WIe wir sie iihnlich bei Corrlultes nlfrlllllosllS
(Taf. II, Fig. 23, 24) un(l 1ei ~!ruucarltes cupreus (Taf. IX, Fig. 68, t') gefunden hauen.
Noch mannigfaltiger als die Tüpfel bind die Markstrahl eu aus
gebildet. Zum uei weitem gl'üf~ten Theile silHl oieseIben einfache
(Fig. 85, m; Fig. 86, 111), wenn man darunter alle die begreift, welche nur
aus ein e l' Hauptreihe von Zellen uestehen. Lei(ler sin(l dic Einzeluhei
ten ihres Baues wegen (leI' meist zu undurchsichtiger Kohle geworoenen
vVaml nur selten recht zu erkennen; doch :'lieht man ihre wagerechten
Zellwände in starren, gera(lell Linien von innen nach aufsen laufen (Fig.
86, m; Fig. 92), mit nur wenig schiefen Quel'\v~i,nclen, ulld wo nicht die
grofsen Tüpfel (leI' Tracheiden durchscheinen, wie in Fig. 86, scheinen in
je(lem (lurch eiue l\Ial'kstl'ahlzelle und eine Tracheioe gebildeten Felde
1-2 kleine Tüpfel zu stehell (Fig. 92), deren wahre Beschaffenheit a1er
nirgend<; mit oer \\'ünschens\vel'then Deutlichkeit zu erkennen ist. Die
einzelneu Zellen siml etwa O,025 mm hoch; der ganze Markstrahl meist nur 3 - 8 Stockwerke hoch.
Den Übergang zu (len grofsen, harzführenden Markstrahlen machen
solche, welche noch wenig hüher sind (0,2 - 0,3 um), (leren Zellen aber
ungleich hoch U11<l tonllenförmig sind lIud in (leu Einbuchtungen zwischen
je z\veien einen weiten Intercellulargang oder eine kleine drei kantige Zelle
haben (Fig. 99, ~) - welches von bei(len, ist bei (leI' Art der Erhaltung
der \Yandungen nicht leicht zu entschei(len; die gröfseren jedenfalls sino
wahrbcheinlich Zellen unrl der Markstrahl dann freilich kein einfacher
mehr. In (leI' :Mitte enolich ist eine sehr gro[se Zelle oder wahrschein
licher ein durch Auflösung der Scheiclewäncle mehrerer Zellen entstande
ner Hohlraum (hz), welcher dem Anschein nach einen Harzgang gebil
det hat. Ganz ähnlich sind endlich die gl'ofsen Markstrahlen gebaut,
welche lllan schon im Querschnitt (Fig. 85, m'; Fig. 88, m, m) ab lJreite
ö'"
60 H. R. G ü P PER T: IVacht"(('ye zur Kenntni/"
Streifen zwischen den Trachei(lenreihen verfolgen kann. Dieselben siml
O,G - 0,7 5mm uml etwa 12 - 2;) Stockwerke hoch, im tangentialen Schnitt
(Fig. 87, 'm'; Fig. 100) lanzettlich, zugespitzt, nur oben und unten ein
schichtig, gegen (lie Mitte hin 3 - 5 Zellen breit und hier mit einem
gro[sen rumllichen Hohlraum (h::) mit dunkelbraunen Flecken und Strei
fen, 'wohl den Resten eines Harzganges, der c1urch Zerstörung der hier
ursprünglich lagernden Zellen entstandeu ist.
Euc11idl ziehen unsere "~ufmerksamkeit auf sich zahlreiche tangen
tiale etwa ~mm lange dunkle StriGhe (Fig. 88, h::;), 'welche ziemlich gleich
mü[sig im Somllwrholz (s) von dessen innerer Grenze am Frühlingsholze
desselben J ahrl'ings bis zu dessen äu[serel' Grenze vertheilt sind; sehr
selten findet sich einer jenseits der letzteren in deu angrenzenden Thei
leu des Frühliugsholzes des nächsten Jahrrings. Der mittlere und Haupt
theil clerselben ist, älllllich (lem gro[scn Harzgange der zusammengesetz
ten Markstrahlen ohne organische Struktnr mit braunen orler schwarzen
Flecken und Streifen erfüllt, welche 'wohl als Überreste eines harzigen
Inhalts gerleLltet werden können. Die an lliesen breitgezogenen Streifen
grenzellllen Tracheiden ~ind mehl' oder weniger zerstört, zerbro<.;hen, ver
bogen, zusammengedrückt; die von innen auf sie zuhtufenden 8 -12,
zn weilen bis 20 Tracheidelll'eihen o'eheu o'e"'en sie hin meist fädlerförmiO' b <:1 0 b
aus einander; rEe mittleren siml unterbrochen, die seitlichen umziehen sie im Bogen, um auf (leI' Au[-;enseite "\yie(ler zusammenzutreten. Da[s
aber die Entwickelung des Holzes dabei gestört '\\'orrlen ist, kaun man
daraus schlie[sen, cla[s die üu[sere (-}renze des Jahrrings fast vor jedem
solchen Harz behäl tel' eine deutliGhe Einbiegung zeigt (Fig. 88). Die
einfachen Markstrahlen lassen keine J)estimmte Beziehung zu ihnen
erkennen ~ i'>ie laufen bald seitlich nahe an ihnen vorüber, balrl sind sie
dmch (lie Harzbehältel' unterbrodlen: dagegen durchsetzen die gro[sen
Marhtrahlen (Fig. 88, In, m) besonders gro[se Harzbehälter uud es mag
die Harzahsonderllug der einen wohl mit der der anderen in Beziehung
stehen.
Einfache Harz (J'äno'e oller harzführendes Holz]Jarench}Tffi scheint b b
nicht vorhanden ZLl sein.
de1' Conijerenhöher der palaeozm·schen Fornwtlrmen.
Erklärung der Abbildungen.
Bei allen Figuren bezeichnet:
H das Holz,
M da'> Mark, rn den Markotrahl,
rnt die Markstrahltlipfel,
p den Poru;; der Tüpfel,
die Tüpfel der Tracheidenwand, t r die Tracheiden.
61
Die neu gezeichneten Figuren sind mit "J; bezeichnet; die Stiirke der Vergröfse
rung ist in Klammern beige~etzt.
Fig. po.
Flg. 2*.
Tafel I.
Fig. 1 - 4. Cordaites Brandlingii GÖpp. (S. 12).
Querschnitt des Holzes e~J)·
Radialer Läng:"odmitt ( CU1 I). mt undeutliche IIöfe "Oll ~Iarkstrahltüpfeln; m t'
Mar kstrahltüpfel.
Fig. 3. 4*. Kleine Theile eines ähnlichen Schnitts e~n).
Fig.5'!.".
Fig. G".
Fig.7*.
Fig.8*.
Fig. 5 -10. Arallcarites Thannensis GÖpp. (S. 18).
Querschnitt aus dem Holzkiirper. tr' wenig-, t r" otark 8förmig zusammenge
drückte Tracheide; t, t quer durcbschnittene Tüpfel C~U).
Radial-Längswand einer Tracheide mit sehr breit gedrückten Tüpfeln e~O).
Reihe von Tüpfeln mit unvollstiindig erhaltenem Tüpfelhof C-~U).
Markstrahl im radialen Längoschnitt; dessen Tüpfel mit rundem (mt, rnt") und
spaltenförmigem Porus (mt'); mt'" Hof eineo Tüpfels (~O).
}'ig. 9"~. Tangentialer Längi:>schnitt mit 2 einfachen Markstrahlen; durchschnittene Tü-
pfel C~U).
F · 10* M k hl '!'h . 1· h·· S h· (200) Ig. ." ar stra z. "zweIsc HC hg Im tang. c mtt 1 •
G2
Cordoites 1IiP(lullosus fiiipp. (S. 22).
Fig. 11. Qllerschliff eines Stiinlll1chens von Chrmnitz, mit schwacher Andeutung von
Holzkreisen (nut. Gr.).
Tafel II.
Fig. 12 - 24. Cordai/es medulloslls nöpp. (S. 22).
Fig. 12. Querbchliff eille~ btiirkerell, breit gellt tickten Stamme<" von Cltemnitz (nat. Gr.).
Fig. 13. l±. Zwei StiinJmchen nlit ARtnarbelI, 0, 0 (nut. Gr.).
Fig. 15. Stamm"tück, der Liillg" nach so gespalten, dar:, der Markcylinder (M) bloü,,
gelegt if"t und die Qu>;rfächerung de,,:,ellJen deutlich wird (nat. Gr.)
Fig. 16. Horizontalschliff eine" kleinen Stänlll1cbeUb (nat. <+r.).
Fig. 17. Ein Theil des vorigrn, stark vergtö[~rrt. 111 :Mark; 11 Grenze zwischen Mark
und Holz; 1)" TraclJeiden des Holzes; m Marbtrahl.
Fig. 18~. Quer:,chnitt eines kleinen Theils de,; Holzes; t undeutliche Spur eines quer
d urchsdll1ittenen Tü pfels e~U).
Fig.19. Radialer Läng~schnitt aus d"m Holzkiirprr von Fig. 16 (Vergr. wIe Fig. 17).
Fig. 20*. Doppelte Reihe alternirender Tüpfel, nach au[sen offen, von einem ähnlichen
Schliff, wie Fig. ] 9 e~U).
Fig. 21 *. Reihe quer-ovaler Tüpfel mit grof:"em Porus (4;0). Fig. 22"*. Dunkle Tracheidenwand mit undeutlich begrenztem, elliptischen Tüpfelhof und
gekreuzten Porenspalten (4~').
Fig. 23""", 2J*. Stücke von Tracheidenwandungen mit kreisrunden z. Th. zerbrochenen
Tüpfeln mit rundem Porus C~u).
TaJd III.
Fig. 25 - 2G. Corcloites medullosus GÖpp. (S. 24).
Fig. 25*. Tangtcntialer Liingssclmitt mit niedrigen Markstrahlen, mit breiten, aufgetrieuenen Zellpn C~O).
Fig. 26. Dpsgl. mit höheren Markstrahlen aus dem Stück Tafel H, Fig. 16; Vergr. wie
bei Fig. 17, 19.
Fig.27.
Fig.28.
Fig. 27 - :>5. Araucarites Ungeri GÖpp. (S. 25).
Querschliff eine::, halben Stiimmchens (nat. Gr.).
Liillg:,schliff de:,selben (nat. Gr.).
Fig. 29*. Quer:"chnitt aus dem Holzkörper; t1", tr" sich auskeilende Tracheidenreihen e~)).
Fig. 30. Radialer L1ingsschnitt mit einstöckigem Markstrahl (m); Querwand der Zelleu des::,ellJen sebr scbief gestellt (4~U).
deT ConifeTenhöl::er der palaeo::Ol~'chen ForHwh·olien. G3
Fig. 31. Radiale Längswand zweier Tracheiden mit zwei !lnd dreireihigen Tüpfeln (2°1°)· 2* L . . I (201/J). Fig. 3 '. Radialer ängsschnitt mit einreihigen. E>teIIf'nweise z\\PiredJlgen Tüpfe n
Fig. 33*. Tangentialer Längsschnitt mit einstöckigen (m, m'), einern undeutlich zweistiicki
gen, einern ursprünglich wohl mehrstöckigen (m") l\Iark5trahl und mit durchschnittenen Tüpf('ln (t) in den radial('ll Tracheidenwiinden (c~u).
F · 34* U 'f' . f h M I I I . T . I I . (2/JU) Ig. ". mn s etnes elll ac en ar {stra 1 s Im angentJa sc 1m tt 1 •
Fig. 35·~. Umri[s eines einschichtigen Markgtrahls (1It) und eines nnregelmäfgig-zweischich
tigen (m') im Tangen tial5chni tt e~U).
Fig. 36*.
Fig. 37*.
Fig.38+:-.
Fig. 39*.
Tafel IV.
Fig. 36 - 39. Araucarites Beinertianus ({(ipp. (S. 30).
Querschnitt aus dem Holzkörper mit ziemlich gut erhaltenen (tr) und einigpn
ganz zusammengedrückten Tracheidell (Ir'), und einem zweischichtigen Mark
strahl (1Il) e~O).
Radialer Längsschnitt. Markstraili mit zweifelhaften Tüpfeln (mt) e~O).
Dgl. Einige Tracheiden mit ein- und zweireihigen Tüpfeln (t'); die Tüpfel einer Reihe (t") sich deutlich verjüngend C~ I). Tangentialer Läng",,,chnitt mit eillem Theil eines der gewöhnlichen einfachen Markstrahlen (m) und 2 unregelrnä[gig mehrschichtigell (m', 111"); in den radia
Wandungen Reihen durchschnittener Tüpfel (t, t) e~U).
Fig_ 40 - 41. Araucarites Tchihatcheffianus GÖpp. (S. 33).
Fig. 40. Streifen aus dem Querschnitt eines Stammes mit sehr breiten J ahrringen, aus
Tchihatcheff, voyaye, Taf. 33, Fig. 18, z. Th.
Fig. 41. Streifen aus dem Querschnitt eines Stückes (Astes?) mit engeren Jahrringen, ebendaher, Taf. 32, Fig. 17, z. Th.
Tafel V.
Fig. 42 - 50. Araucarites Tchihatcheffianus GÖpp. (S. 33).
Fig. 42*. Querschnitt aus dem Holzkörper mit einer Jahrringgrenze. f' älteres Früh
lingslJOlz des äu[seren Jahrrings; f" jüngeres sowohl des inneren wie des äus
seren Jahrrings; s Sommerholz; :/, s' strukturlose Stellen zwischen dessen Tra
cheiden; h-h Herbstholz, hier nur 1-2 Tracheidenschichten stark; t, t durch
schnittene Tüpfel in den radialen Tracheidenwandungen (~U).
Fig. 43*. Kleiner Theil aus gut erhaltenem Frühlingsholz; die Tracheiden zeigen dicke
Wandungen e~O).
G4 H. 11,. G 0 l' PER T: Nacht)'{{ge zu)' J(enntnifs
Fig. 44·Y.·. Radialer Liillgsschnitt; h enge Tracheiden des Herbstholzes; jr weite des äl
teren, j" noch weitere des jüngeren Frühlingsholzes (~~(J).
Fig. 45*. Tangentialer Längsschnitt mit mehreren einfachen Markstrahlen und einem in
der Mitte zweischichtigen (rn); durchschnittene Tüpfel in den radialen Tra-
cheidenwandungen e~o).
Fig. 46". Markstrahl, oben und unten eine Zelle hoch zweischichtig e~().
(2°1°)· Fig. 47* und 48*. Markstrahlen, in der Mitte 2 - 3 Zellen hoch zweischichtig
Fig. 49''''. Zwei über einander stehende Markstrahlen fast zusammenfiiefsend, der untere
3 - 4 Zellen hoch zweischichtig e-~Q)·
Fig. 50'*. Radialer Längsschnitt einiger Markstrahlzellen mit Tüpfeln (mt) e~O).
Tafel VI.
Araucarites Tchihatchejflanus GÖpp. (S. 33).
Fig. 51. Radialer Längsschnitt aus dem Holz mit Tüpfeln der Tracheiden und einem
Markstrahl mit gut erhaltenen kleinen Tüpfeln mit schiefem Porenspalt.
Arauearia Curminglzami Ait.
Fig. 52. Probe des verkohlten Holzes, noch deutlich die Tüpfelung zeigend, zum Vergleich mit den ähnlichen Theilen fossiler Hölzer, namentlich des Araucarites car
bonaceus.
Fig. 53 - 59. Arallcarites carbonaceus GÖpp. (S. 38).
Fig. 53. Querschnitt eines kleinen Stammes mit Andeutung concentrischer Holzkreise und mit Mark CM) (nat. Gr.).
Fig. 54". Querschnitt des Holzes; die Tracheidenwände verkohlt, das Innere hell, mit
bräunlichen Streifen und "Yolken. Bei In ein undeutlicher Markstrahl e~O).
Fig. 55·x-. Radiale Läugswand einer Tracheide mit einer Reihe Tüpfel mit steiler, bald links- (1/), bald rechtsläufiger (1/') Porenspalte C~U).
Fig. 56':+. Radialer Längsschnitt; eine Tracheide mit zweireihigen Tüpfuln und meist ge-( 200) kreuzten Porenspalten l'
Fig. 5F. Dgl. mit dreireihigen Tüpfeln und sehr verschieden gebildeten Porenspalten (2-'f!). Fig. 58*. Radialer Liingsschnitt durch einen Markstrahl mit kleineren (p') und grö[seren
(p") zweifelhaften Markstrahltüpfeln (~~).
Fig. 59''''. Tangentialer Längsschnitt mit 2 einfachen Markstrahlen e~O).
der Conijerenhö!zer der palaeozoz'sclwn FonnationeIl. 65
Tafel VII. Araucarites carbonaceus GÖpp. (S. 39).
Fig. 60. Querbruch eines grofsen Stammes mit deutlichen concentrischen Kreisen, von
der Königin-Luise-Grube in Ober&chle&ien (nat. Gr.).
Tafel VIII. Araucarites carbo1laceus GÖpp. (S. 38).
Fig. 61. Radiale Längsbruchfläche eines breitgedrücktell Stammes; die Längsstreifen der
Holzfasern durch die Querstreifen der Markstrahlen gekreuzt; dadurch unter
scheiden sich diese Stücke von den ihnen sonst ähnlichen Blättern der Corq.ai
ten und etwaiger Monocotyledonen, die dergleichen Querstreifen entbehren.
Tafel IX. Fig. 62 - 65. Araucarites Elbe11eldensis GÖpp. (S. 41).
Fig. 62-*. Querschnitt aus dem Holzkörpel'; t, t Andeutung von durchschnittenen Tüpfeln
in der Tracheidenwand e~U).
Fig. 63*. Radialer Längsschnitt mit vierreihigen Tüpfeln (t, t) auf den Tracheidenwänden und kleinen, nicht ganz sicheren Tüpfeln (mt) auf den Markstrahlzellen e~O).
Fig. 64*. Dgl. mit ein- und zweireihigen Tüpfeln und einigen kurz durchschnittenen ('00) Marbtrahlzellen (11<) -1 •
Fig. 65*. Tangentialer Längsschnitt mit einem einfachen Markstrahl e~O).
Fig.66-69. Araucaritescupreus GÖpp. aus Böhmen (S.45).
Fig. 66. Stammstück mit angeflogenem Kupfergrün, von der Grube Emilie Pauline am
Berge Küt,sinitz (Kozinec) bei Starken bach in Böhmen, von der Seite gesehen
(nat. Gr.).
Fig. 67*. Querschnitt eines kleinen Theils des Holzkörpers ; die Tracheiden dickwandig, z. Th. noch ziemlich gut erhalten (tl'), z. Th. Sförmig zusammengedrückt (tr') e~O).
Fig. 68*. Radialer Längsschnitt mit grofsen. gedrängten Tüpfeln (t) und kleinen, entfern
ten (unvollstiindig erhaltenen) t' e~))·
Fig. 69. Tangentialer Längsschnitt mit einfachpm Markstrahl (rn), stellenweise zwei
schichtigen Markotl'ahlen (m', m'), kleinen Tüpfeln auf den tangentialen (t'),
uud durchschnittenen Tüpfeln (t) in den radialen Tracheidenwänden e~U).
Phys. Abh. 18157. 1I. 9
66 H. R. G ü P PER T: IVacht)'(;ge zu)' Kenntnijs
Tafel X.
Fig.70-72. Aroucarites turNUS G. vom Ural (S. 47).
Fig. 70*. Querschnitt au:" uem IIolzkörper; t' durchschnittene Tüpfel in 2 fast tangen-
tial gerichteten rauialen Wiinclcll von Tracheiden ( 20[0).
v' 71 x R ,. I LI' ""r 1 IJ ( ) I . Tu"pf6 1 (2°1°) • .l' Ig. '. aUla er ängssc lllltt; mal' {:"tra J eil 1/1, m () me CJ!{ene "-
Fig. 72*. Tangentialer Liing~::;chnitt; t, t dllrcln,rhllittene, z. Th. schräg', Tüpfel in den
rauialen Liing:,wiindpn der Tracheiden C(~IJ).
Fig. 73-77. A1'(l/(carite~ CU]ireu.~ G. von Mans[(·lu (S.49).
Fig. 737:'. Querschnitt uurch einige Reihen gr()[~er, Fig. 7·!" kleiner' Tracheiden, Von wel
chen letzteren eine Reihe (tl') mit schwarzem Inhalt erflillt ist; t, t ' dnrch-
1 · 'r" f I (2UII) sc 1111ttene ur e l'
Fig.75'·. Radialer Längsschnitt durch Tracheiucn mit zwei- und dreireihigen Tüpfeln,
von clenpn nach unten hin nur noch die Poren:-.palten (p. p) erhalten sind e~O).
Fig. 76'*. Radialer Lärlgs'>chnitt uurch einen Markstrahl mit kleinen Mark~trahltüpfeln
(mt) und groI:,en Löclll rn (m, m') in oer Tracheidenwand e~U). Fig. 77». Tangentialer Liingi'>"chnitt mit einem einfachen Markstrahl (In), einem an zwei
Stellpll zweischichtigl'n \Iark&trahl (m', m") und uurchschnittenen Tüpfeln (t, t) . d l' I l' l'd ".1 (2UU) l!l en rtlC la en 1'a(; leI cnwanuen ['
Tafel XI.
Fig.78-84. Araucarites cupreus G. \on Mansfeld (S. 51).
Fig. 7)"'. Radiale Liinggwanu einer Tracheide mit zer::,treuten, etwas kleineren Tüpfeln
C1U). Fig. 79'·. Tangentialer Läng":,,cbnitt mit :2 einfacllPll Markstrahlen und zeri'>treuten, klei
nen Tlipfeln auf uer tangentialen Traclleiuenwand (~~U).
Fig. 80*. Tangentialer Durch~dlllitt eines eillfaclwll, nur in einem Stockwerk zweischich-tigen Markstraljl~ C~U).
F · 81" 8 2" D I l. 2 8 t 1 1 . l' I' (ZUU) 19. "',. '''''. g., auer oc nyer ce zWeli'oC HC ltlg 1 •
Fig. 63"". Mark:"trahl, oUt'n zw,-"i-, ullten ui:,; dreischichtig e~O).
Fig. 8·P. Dgl. 3 Stockwerke z\\ eischichtig e~O).
Fig. 85 - 87. Pinites Corllcentzialills G. (8.54).
Fig.85. Querscbnitt dmch den üu[sel'en Theil eines Jahrrings; s, s Somrnerholz; lz, 11
Herustholz; In einfacher', m J zusammengesetzter Markstrahl mit gl'O[sem Hal'zgang.
Fig. 86. Radialer Liing~schnitt; Ir Tracheiden mit einreibigen (t') und zweireihigen (t"),
der Conijerenhölzer der palaeozoischen Formationen. 67
auf gleicher Höhe stehenden Tüpfeln; In Markstrahl mit durcbscbeinenden Tra
cbeidentüpfeln.
Fig. 87. Tangentialer Längsscbnitt; rn einfacher, 1n' zusammengt'setzter Markstrahl mit
Harzgang hz.
Tafel XII.
Fig. 88 - 100. Pinites Conwent:::ianns GÖpp. (S. 55).
Fig. 88~-. Querschnitt eines Stammstücks; f Früblinggholz, s Sommerholz eines Jahrrings;
1n, m grofse Markstrahlen; 71::: Harzuehiilter G)· Fig. 89-*.
Fig.90-*.
Fig. 91"".
Fig. 92".
Fig. 93'*.
Fig.94'X'.
Fig. 95".
Fig.96;;.
Fig.97"'.
Fig.98*.
Fig. 99~-.
Fig. 100*.
Äu[sere Grenze eines Jahrrings; f FrLihlingsholz des nächst jüngeren, h Herust-(~(1!U) • holz des älteren Jabrrings
s Theil des Sommerbolzes des letzteren J abrrings e~O).
f Früblingsbolz desseluen J abrringg; s s Herust- und Sommprbolz des näcbst-"I (200) a teren l'
Radialer Längsscbnitt durch einen Mark&trabl mit undeutlicben Markstrabl" f 1 (200) tup e n l'
Stück einer Tracbeide mit gro[sen, einreihigen, sicb uerübrenden oder geniiher-
T " f I (200) ten up e n l'
D~l. mit kleineren, etwas entfernten Tüpfeln e~U).
Dgl. mit zweireihigen Tüpfeln e~U).
Dgl. mit weit von einander austehenden Tüpfeln von mittlerer Grüfse e~O).
Stück einer Tracheidenwand mit klt'inen Ringen, den Üuerre~tcn euen so vie
ler Tüpfel, von dpnen je 2 uald l1("Uen einander (t), bald nrschieden hoch stdlen (t'). Poru& winzig e~O).
Stück einer Tracheide unten mit grof:,pn, ein- uis zWt'ireihigpn Tüpfeln (t. t'),
ouen mit kleinen Ringen, ähnlich, do~b etwas e;rijf~er, al.., Fig. 07 e~O).
Tangentialer Durch~chnitt eilles mittli'ren MarkstrabI" mit IIarzgang (h::) und
kleinen, seitlich an den Fugen der gröf.,eren einge'>cbaltt'ten Zellen (?) (:::) C~}
Tangentialer Durchscbnitt eines grüf:,en Markstrahl:, mit Harzgallg (h::.) e~U).
ü8 H. R. G 0 P PER T: Nachtrage zu)' KenntniJs du Conijel'enhölzer etc.
111 haI t.
beite
Vorwort 1 Einleitung 7
Cordaites 9
Ouangondianus 9
Brandlingii . 12
Araucarües Thannensis 18 Cordaites medullosus 22 Arauca1·ites 25
Ungeri 25 Beinertianus 30 Tchihatcheffianus 33 carbonaceus . 38 Elberjeldensis 41 cupreus 45
Finites 53 Conwentzianus 54
Erklärung der Abbildungen 61
Bu '!Idruckprei der l(ünigl. Akademie der Wi"sclIbchaften (G. V u g t). Berlin, Univenitäbstr. 8.
EPrea/.f.Llkad. d.lIwf!Il.f'rlu.
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1- 4: Cordaite s Brandlingii._ 5 - 10: Ar. Thannensis. 11: C. me dullo sus.
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E PreuIJ. Akad. d. Wi/Jensclv.
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12 - 24 : Cord. medullosus.
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25 - 26: Cord. medullosus. _ 27 - 35: Araucarites Ungeri.
6;jppeT't~ ConilPrenhölxer .
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36 - 39: Ar. Bejnertianus. _ 40 . 41: Ar. Tchibatcheffianus.
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~2 - 50: Al'aucarites Tchihatcheffianu s.
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55. 56. 59.
51: Ar. Tchjhatcheffianus. _ 52: Ar'aucaria Cunninghami. 53 - 59: Araucarites carbollaceu~.
6'0(;10 ) 11 1 .
60: Ar. carbonaceus.
Giippert, wm/erenhölx er.
ZC.Preu./S...dkad. d.lJ7i/Scnscll/. Pl'!jsik..Abk I'a/' V!lI
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61: Ar. carbonaceus.
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62 - 65: Ar. Elberfeldensis._ 5'6- 69: Ar. cupreus (aus Böhmen.)
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70 - 77: Ar. cupreus 00 - 72 : v.Ural j 73 - 77: v.Mansfeld.l
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78- 84: Ar. cupreus (von MansfeldJ _ 85 - 87 : Pinites Conwentzianus.
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G.Stenzel gez. C.1aue 11th.
88 - 100 : pjnites Conwentzianus .
Giipper0 Coniler·enhölxer .
561.52 0400 c.1 Nachtrge zur kentniss der Coniferen
11 1111111111111111 111 1111111111 11 111111 111 11
086 747 656 UNIVERSITY OF CHICAGO
,
RueLtll'llckl:l'ci der KÖlligl.,Akademie der Wisscnschnften (G. Vogt). nrl'lin,' UllhCl'sit:its - S:, ilf"C' 8
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