18
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Gebäude-Forum Ɩ gebäude · effizient · intelligent IEQ Indoor Environmental Quality Wesentliches Kriterium beim Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden und Technischen Anlagen Karl-Walter Schuster BTGA und GCP

IEQ Indoor Environmental Quality - btga.debtga.de/files/ISH 2019/14_03_2019_10_30-11_00_Schuster.pdf · Was beeinflusst Indoor Environmental Quality • Thermische Bedingungen - Temperatur,

Embed Size (px)

Citation preview

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten

Gebäude-Forum Ɩ gebäude · effizient · intelligent

IEQ Indoor Environmental Quality

Wesentliches Kriterium beim Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden und Technischen Anlagen

Karl-Walter Schuster BTGA und GCP

Agenda

• Warum bau(t)en Menschen Häuser• Was ist Indoor Environmental Quality IEQ• Luftqualität gewinnt immer mehr an Bedeutung• IEQ beeinflusst Gesundheit und Produktivität - WLP+ Studie• Normen, Regeln Grenzwerte• IAQ im Lebenszyklus der Gebäude• Meine Thesen

Warum bau(t)en die Menschen ......

Höhlen

Hütten

Häuser

.....Einzig zum Schutz :

.....vor den Unbilden der Natur,mit dem Ziel ihr Wohlbefinden und ihre Sicherheit zu steigern.

Der originäre Zweck der Gebäude :

ist:• Angenehme Temperatur

und Feuchte• Licht und Luft • Frei von Schadstoffen

ist nicht :

• Energie- Einsparung

Bei aller Notwendigkeit der Ressourcen- und Energieschonung darf der originäre Zweck der Gebäude nicht in Vergessenheit geraten

Was ist Indoor Environmental Quality

Behagliche und Gesunde Verhältnisse in Innenräumen in denen sich Menschen aufhalten, in denen sie wohnen oder arbeiten, lernen oderSport treiben, Ausstellungen besuchen, Konzerte hören, einkaufen oder ihre Krankheit kurieren.

Was beeinflusst Indoor Environmental Quality

• Thermische Bedingungen - Temperatur, Feuchte• Luftgeschwindigkeit, Turbulenzgrad • Gerüche von Außen, von Innen - Materialien von Böden, Möbeln, etc. • Schallpegel - Geräusche von Außen oder durch Nachbarräume• Lichtstärke – Beleuchtung, Farbtemperatur• Schadstoffbelastungen – z. B. Radon, CO2, Bio Aerosole, Micro Partikel• Belegung – Anzahl der Personen, Art und Anzahl der Gerätschaften• Einrichtung und Möblierung • Farbgestaltung• Kontakt zur Außenwelt – Blick nach draußen • Möglichkeit der Einflussnahme - Regelung, öffenbare Fenster

Unterscheidung verschiedener Innenräume

Für die meisten Innenräume gibt es nur wenige gesetzlicheSchadstoff-Grenzwerte

Luftqualität gewinnt immer mehr an Bedeutung

• Immer dichtere Bauweisen in Folge sinnvoller Energiesparmaßnahmen und zu geringe Luftwechselraten, führen zunehmend zu großen Problemen in unseren Innenräumen.

• Konzentrationen von Schadstoffen aus neuen Baumaterialien, Schimmelpilzbefall durch unbewältigte Feuchte sind Beispiele für immer schlechter werdende Wohn- und Innenraumqualitäten.

• Innenräume sind nicht nur das Büro oder unser Zuhause, vor allem auch der öffentlichen Raum Schulen, Krankenhäuser, Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen sind betroffen.

• Statistisch gesehen ist bereits jeder vierte Innenraum von dieser Problematik betroffen.

Belastung der IAQ

CO2-Belastung am Beispiel Schulen

Fensterlüftung vs. Mechanische Lüftung

IEQ beeinflusst Gesundheit und Produktivität

• Schlechtes Raumklima kann zur Entstehung von Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen beitragen, welche wiederum die Arbeitsleistung beeinträchtigen.

• Dass bestimmte Bedingungen innerhalb der Wärmekomfortzone die menschliche Arbeitsleistung um fünf bis 15 Prozent herabsetzen können, ist hinreichend nachgewiesen.

• Erhöhte Kohlendioxidwerte in Klassenzimmern, ein Indiz für eine zu geringe Lüftungsrate und schlechte Luftqualität, konnten als Ursache für verminderte Leistungsfähigkeit bei Schülern ausgemacht werden.

Productivity and Buildings - WLP+ Studie

• The World Green Building Council (WGBC) highlighted a lack of consideration for the indoor environmental quality in building design and operation, despite evidence of productivity improvements of 8–11% as a result of improved air quality alone.

• The WLP+ project and consortium set out to solve the problem of productivity at its roots. The big question that was asked is:

• Can the productivity problem be solved by improving the workplace environment? • Over the course of three years, an abundance of laboratory data was found that

demonstrates how the indoor environmental quality affects productivity. Temperature, humidity, light, space, noise, CO2 and volatile organic compounds (VOCs)

Ergebnis der englischen WLP+ StudieCONCLUSIONPeople are a business’ biggest cost, and yet most workplaces aren’t optimised to get the best from them.

The Whole Life Performance Plus (WLP+) project has demonstrated that workplace performance is impacted both positively and negatively by indoor environmental conditions. The project has discovered that by optimising the indoor environmental conditions workers will perform at a higher level, in terms of their cognitive capability, speed and accuracy of work and output. We believe, based on this project, that there is a compelling business case for optimising the indoor environmental quality in new and existing buildings. ■

Normen und Technische Regeln

Für manche dieser Kriterien gibt es in den Normen und Regelwerken Hinweise, Vorgaben oder Grenzwerte etc.

Eine Definition von IEQ gibt es nicht.

Mess- oder Beurteilungsgrößen die dasZusammenwirken aller Einflussgrößenbeschreiben fehlen.

• Diesel-Skandal und Glyphostat-Debatte zeigen deutlich, dass auch gesetzlicheGrenzwerteständig in der Diskussionbleiben

Schlagwort : Grenzwerte

Luftqualität im Lebenszyklus des Gebäudes

Design Zweck / Lage EntwerfenPlanen

Construction AusführungsplanungBauausführungInbetriebnahme

Products KomponentenMaterialienWerkstoffe

Occupants Betreiben / NutzerverhaltenWartung / InstandhaltungReinigung / Pflege

Meine Thesen :

• Für das Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden sind IEQ und IAQ ein notwendiges Gegengewicht zu Energie- und CO2 Einsparung.

• Es müssen allgemeingültige Mess- und Beurteilungsgrößen für IAQ und IEQ gefunden werden.

• Nur integrales Planen und Bauen kann alle Möglichkeiten ausschöpfen und optimale Gebäude schaffen die erstens effektiv und zweitens effizient sind.

• Gebäude und vor allem technische Anlagen müssen so beschaffen sein dass der Nutzer / Betreiber sie verstehen, warten und vor allem bedienen kann.

• Inbetriebnahme und Übergabe der Technischen Anlagen als Grundlage für ihre einwandfreie Funktion bedürfen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit und Kontrolle

Zitat:

„Planer, Architekten, Energiesparer müssen gemeinsam mit Vertretern der Nutzer und des öffentlichen Gesundheitsdienstes nach praktischen Lösungen suchen.Solange wie bisher das Primat des Energiesparens vor dem der Gesundheit und des Wohlbefindens der Schulgemeinde steht, wird die Anforderung nach einer gesunden Schule nicht umgesetzt werden können.Primat kann nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder und Lehrer sein.“

Prof. Dr. Ursel Heudorf stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamt Frankfurt