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Ignoranz der Gesundheit vs. gesunde Ignoranz 1. Mögliche Formen des Umgangs mit Komplexität 2. Wertebasierte Gestaltung der Realität 3. Umgang mit komplexem Thema Gesundheit in Organisationen Bauer/2016 Seite 1 PD Dr. med. DrPH Georg F. Bauer, Abteilung „Public & Organizational Health“ Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention, Universität Zürich

Ignoranz der Gesundheit vs. gesunde Ignoranz€¦ · Arbeit 4.0: Megatrends Bauer/2016 digitaler Arbeit der Zukunft – 25 Thesen. August 2015 Komplexität 4.0 . Ignoranz der Gesundheit:

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Ignoranz der Gesundheit vs. gesunde Ignoranz

1. Mögliche Formen des Umgangs mit Komplexität

2. Wertebasierte Gestaltung der Realität 3. Umgang mit komplexem Thema Gesundheit in Organisationen

Bauer/2016 Seite 1

PD Dr. med. DrPH Georg F. Bauer, Abteilung „Public & Organizational Health“ Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention, Universität Zürich

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Komplexität

Bauer/2016 Seite 2

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Seite 3 Quelle: Shareground, Uni St. Gallen. Arbeit 4.0: Megatrends

digitaler Arbeit der Zukunft – 25 Thesen. August 2015 Bauer/2016

Komplexität 4.0

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Ignoranz der Gesundheit: Individuum & Organisation

•  Interessierte Selbstgefährdung

•  Negativspirale mangelnde Erholung:

das erschöpfte Selbst / die erschöpfte Organisation

•  Stressreaktion: Verdrängen, Distanzierung, Abkapseln

Page 4 Bauer/2016

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Gesunde Ignoranz: Aufmerksamkeitsfokussierung

•  Individuum: Achtsamkeit

•  Team: Gemeinsame Fokussierung auf das Wesentliche (Bsp. Re-Teaming Prozess)

•  Organisation: Unternehmenswerte / Vision (Wertefelder vs. Indikatoren)

Ø Mitgestaltung: Förderung des Kohärenzerlebens (Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Sinnhaftigkeit)

Page 5 Bauer/2016

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Komplexität – Wertebasierte Gestaltung Beispiel Arbeit 4.0

Bauer/2016 Seite 6

Mensch Technik

Organisation

Ø  Automatisierung, Kontrolle Ø  Flexibilisierung, Support

Ø  Digitales Fliessband, Crowdsourcing Ø  Soziale Netzwerke, Commons;

inklusive Peer2Peer Organisationen

Ø  Selbstmanagement Ø  Selbstverwirklichung,

soziale Identität

WERTE

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Bauer/2016 Seite 7

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Nextpractice (2016). Wertewelten Arbeiten 4.0, Bremen

„Digitales Fliessband“ „Prekarisierung“

„Inklusive, nachhaltige Peer2Peer Organisationen“

x *

Komplexität: Wertefragen

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Mitarbeiterbefragungen Gesamtbetrieb

Ø  Teament-wicklung

Individuelle (online) Selbstmanagement-Tools

Ø Perspektiven-abgleich

Ø Situationsgerechte Lösungen

Ø Vernetzung

Controlling

Selbststeuerung

Dialog

Bauer/2016 8

Umgang mit Gesundheit in Organisationen

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Stress – individuelles Problem?

Bauer/2016

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Engagement – gemeinsames Ziel

Bauer/2016

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Arbeits- Belastungen

ê

Erschöpfung, Erkrankung

Arbeits- Ressourcen

ê

Engagement, Energie

11

Gesundheit - Balance Bauer/2016

Balancierter Blick: Zwei Gesichter der Arbeit

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Kernindikaotren & Testung des Modells Data-Base: S-Tool; SWiNG Intervention Project; 8 companies; wave 1: n=3036

SEM: stability accross organizations, job level, gender, time#

Job Demands

Negative Health

Insomnia

Exhaustion

Pain

Time pressure / Work Interruption

Role unclarity

Qualitative overload

Job Resources

Positive Health

Satisfaction

Commitment

Enthusiasm

Manager support / appreciation

Peer support / appreciation

Control / holistic Task

PATHOGENESIS

SALUTOGENESIS Bauer/2016

ns

-.43

.35

.86

12

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Modell zu Arbeit und Gesundheit

Bauer/2016 Seite 13

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Sind die Ressourcen stärker als die Belastungen...

...steigt die Arbeitsleistung (+10%)

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...sinkt die Absenzdauer (-3 Tage / Jahr)

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...veringert sich die Erschöpfung bei der Arbeit

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...erhöht sich das Arbeitsengagement

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Bauer/2016

Auswertung POH ISPM Universität Zürich

Bereichscode 760000 Erhebungswelle 2Datum 11.08.15 Anzahl Personen 120

C H - I n d e x !Corporate Health Index I Betrieblicher Gesundheitsindex !

2!1! 12! 14! 21! 18! 33!

0! 50! 100!

Prozentuale Verteilung im Bereich (% Mitarbeitende)

Aktuelle Ausprägung im Bereich (!) und Benchmark (✕)

Bel

astu

ngen

sin

d st

ärke

r! Ressourcen sind stärker!

− − −! − −! −! − / +! +! + +! + + +!

0.75! 1.00! 1.25! 1.50! 1.75! 2.00! 2.25!

2.00!

Zusammenhang mit Erschöpfung

gerin

g

mitt

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rk!

Zusammenhang mit Arbeitsengagement

gerin

g

mitt

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ho

ch!

Zusammenhang mit Arbeitsleistung

redu

izier

t n

orm

al

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h!

Abgebildet sind die Zusammenhänge bei 3'500 Personen aus dem SWiNG-Projekt!(vgl. www.gesundheitsfoerderung.ch/swing).!

Der CH-Index widerspiegelt das Kra ̈fteverha ̈ltnis von Ressourcen und Belastungen innerhalb einer Organisation. Sind die Ressourcen sta ̈rker als die Belastungen, sind die Mitarbeitenden gesu ̈nder und leistungsfa ̈higer. Im umgekehrten Fall nimmt die Leistung ab und der Erscho ̈pfungszustand zu.!!Unter Ressourcen versteht man z.B. Unterstu ̈tzung und Wertscha ̈tzung von Kollegen und Vorgesetzten, klar definierte Rollen, genu ̈gend Kontrolle über die Arbeit und eine vielfältige Tätigkeit, bei der man sich weiterentwickeln kann.!!Unter Belastungen versteht man z.B. Überlastung (Zeitdruck, Arbeitsmenge), Überforderung (zu komplizierte Aufgaben) und organisatorische Probleme (unerreichbare Fristen und Unvereinbarkeiten zwischen Gruppen).!

Belastungen!stärker!

Ressourcen!stärker! " #!

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Seite 14

Corporate Health Index (CH-Index)

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Team-Leiter-!Workshop!

#

Reflektion CH-Index#Eigene Massnahmen#

Team-Workshop!!

Reflektion CH-Index#Gemeinsame Massnahmen#

Teamentwicklung!Auswertung POH ISPM Universität Zürich

Bereichscode 760000 Erhebungswelle 2Datum 11.08.15 Anzahl Personen 120

C H - I n d e x !Corporate Health Index I Betrieblicher Gesundheitsindex !

2!1! 12! 14! 21! 18! 33!

0! 50! 100!

Prozentuale Verteilung im Bereich (% Mitarbeitende)

Aktuelle Ausprägung im Bereich (!) und Benchmark (✕)

Bel

astu

ngen

sin

d st

ärke

r! Ressourcen sind stärker!

− − −! − −! −! − / +! +! + +! + + +!

0.75! 1.00! 1.25! 1.50! 1.75! 2.00! 2.25!

2.00!

Zusammenhang mit Erschöpfung

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Zusammenhang mit Arbeitsengagement

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Zusammenhang mit Arbeitsleistung

redu

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h!

Abgebildet sind die Zusammenhänge bei 3'500 Personen aus dem SWiNG-Projekt!(vgl. www.gesundheitsfoerderung.ch/swing).!

Der CH-Index widerspiegelt das Kra ̈fteverha ̈ltnis von Ressourcen und Belastungen innerhalb einer Organisation. Sind die Ressourcen sta ̈rker als die Belastungen, sind die Mitarbeitenden gesu ̈nder und leistungsfa ̈higer. Im umgekehrten Fall nimmt die Leistung ab und der Erscho ̈pfungszustand zu.!!Unter Ressourcen versteht man z.B. Unterstu ̈tzung und Wertscha ̈tzung von Kollegen und Vorgesetzten, klar definierte Rollen, genu ̈gend Kontrolle über die Arbeit und eine vielfältige Tätigkeit, bei der man sich weiterentwickeln kann.!!Unter Belastungen versteht man z.B. Überlastung (Zeitdruck, Arbeitsmenge), Überforderung (zu komplizierte Aufgaben) und organisatorische Probleme (unerreichbare Fristen und Unvereinbarkeiten zwischen Gruppen).!

Belastungen!stärker!

Ressourcen!stärker! " #!

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Bauer/2016 Seite 15

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Kompetenzaufbau

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Corporate Health

Ein Spin-Off der Universität Zürich

CHS GmbH S o l u t i o n s

e-Coaching für Führungskräfte

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Bauer/2016 Seite 19

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Ignoranz der Gesundheit vs. gesunde Ignoranz

1. Mögliche Formen des Umgangs mit Komplexität

2. Wertebasierte Gestaltung der Realität 3. Umgang mit komplexem Thema Gesundheit in Organisationen

Bauer/2016 Seite 20

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