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Gründerreport 2015/2016 Das Gründungsjahr 2015 in Rheinland-Pfalz

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Gründerreport 2015/2016Das Gründungsjahr 2015 in Rheinland-Pfalz

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ....................................................................................... 3

1 Gründungsgeschehen in Rheinland Pfalz ...................................... 4

1.1 Gründungsbilanz ......................................................................... 4

1.2 Betriebsgründungen..................................................................... 5

1.3 Neuerrichtungen.......................................................................... 6

1.4 Gründungen durch Frauen ............................................................ 7

1.5 Gründungen und Betriebsaufgaben durch Nicht-Bundesbürger ........ 8

1.6 Entwicklungen im Handwerk ......................................................... 8

2 Die rheinland-pfälzischen Starterzentren .................................... 10

2.1 Statistik der Beratungsleistungen ................................................ 10

2.2 Forderungen an die Politik .......................................................... 11

3 Aktuelle und zukünftige Themen ................................................. 12

3.1 Unternehmensnachfolge ............................................................ 12

4 Kooperationspartner .................................................................. 13

5 Die rheinland-pfälzischen Starterzentren im Überblick ................ 14

Impressum ................................................................................ 15

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Für Rheinland-Pfalz sind junge Unternehmen von großer Bedeutung. Sie generieren Arbeits-plätze, setzen innovative Ideen um und sind dadurch wichtige Treiber für die Wettbewerbs-fähigkeit der Wirtschaft. Unterstützung erhalten sie durch die rheinland-pfälzischen Starter-zentren, die sich aus den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern Koblenz, Rheinhessen, Pfalz und Trier zusammensetzen und ein fl ächendeckendes Angebot aus einer Hand bieten.

Mit ihrem Serviceangebot sind die Starterzentren die erste Anlaufstelle für den Einstieg in die Selbstständigkeit. Die Berater in den Starterzentren bieten Einstiegsgespräche mit grundlegenden Informationen zum Thema Existenzgründung, aber auch individuelle Be-ratungen an, die speziell auf die Gründungsvorhaben der Interessenten und deren Infor-mationsbedarf abgestimmt sind. Darüber hinaus unterstützen sie Existenzgründer mit umfangreichen Informationsmaterialien, Gründungsveranstaltungen, Informationsabenden und Seminaren.

Der Gründerreport 2015/2016 spiegelt das Gründungsgeschehen in Rheinland-Pfalz für das Geschäftsjahr 2015 wider und gibt einen Ausblick auf 2016. Man kann in Rheinland-Pfalz grundsätzlich von einem noch zufriedenstellenden Gründungsklima sprechen. Das verdeutlicht der positive Gründungssaldo mit einem Zuwachs von 412 Unternehmen im Jahr 2015. Die Talfahrt der Gewerbeanmeldungen scheint gebremst. Insbesondere die Ak-tivität von Gründerinnen ist in den letzten Jahren sowohl im Voll- wie im Nebenerwerb gestiegen. Dies resultiert daraus, dass sowohl die Erwerbsneigung, wie auch die tatsächli-che Erwerbstätigkeit von Frauen im Trend überproportional gestiegen sind. Gründungen von Migranten machen bereits jetzt mehr als 20 % der Gewerbegründungen aus. Ein Trend, der sich auch in den Beratungen der Starterzentren bemerkbar macht.

Zur Schaffung eines positiven Gründungsklimas sind fördernde Rahmenbedingungen not-wendig. Jedoch erschweren bürokratische Hürden den Einstieg in die unternehmerische Selbständigkeit. Hinzu kommt eine fehlende Verankerung des Themas Unternehmensgrün-dung in Schulen und Hochschulen. Die rheinland-pfälzischen Starterzentren haben daher eine Reihe politischer Grundsatzpositionen formuliert, welche der Politik als Handlungs-empfehlungen dienen sollen, die staatlichen Rahmenbedingungen in Zukunft noch grün-dungsfreundlicher zu gestalten.

Vorwort

Arne Rössel

Hauptgeschäftsführer der IHK KoblenzIHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz

Ralf Hellrich

Hauptgeschäftsführer der HwK der PfalzHwK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz

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Gründungsgeschehen in Rheinland Pfalz

Die Entwicklung der Gewerbeanmeldungen gestaltete sich zwischen 2009 und 2014 rück-läufi g in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2015 war bei der Anzahl an Gewerbeanmeldungen jedoch nur noch ein minimaler Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die Talfahrt scheint gebremst. Hinsichtlich der Gewerbeabmeldungen ist seit 2011 eben-falls eine abnehmende Tendenz zu erkennen, was positiv für den Unternehmensbestand in Rheinland-Pfalz zu bewerten ist. Bei 34.985 (2014: 35.153) Gewerbeanmeldungen und 34.573 (2014: 34.549) Gewerbeabmeldungen ergibt sich in Rheinland-Pfalz für das Jahr 2015 ein positiver Gründungssaldo von 412 zusätzlichen Unternehmen (2014: 604).

Gewerbeanmeldungen

Ein Gewerbe ist anzumelden bei der Neuerrichtung eines Betriebs, einer Zweigniederlassung oder einer un-selbstständigen Zweigstelle, bei der Übernahme eines bereits bestehen-den Betriebs (zum Beispiel durch Kauf, Pacht/Erbfolge, Änderung der Rechtsform, Gesellschaftereintritt) und bei der Verlegung eines Be-triebs aus dem Bereich einer Mel-debehörde in den einer anderen Meldebehörde.

Der Rückgang der Gewerbeanmel-dungen in Rheinland-Pfalz dürfte der vergleichsweise guten Konjunk-turlage und den damit verbundenen Beschäftigungschancen, sowie dem demografi schen Wandel geschuldet sein. Dazu erschweren aber auch bürokratische Hürden und eine fehlende Verankerung des Themas Unternehmensgründung im Unter-richt an Schulen und Hochschulen den Einstieg in die Selbstständigkeit. Hauptmotiv für eine Unternehmens-gründung scheint zunehmend die Freude an der Umsetzung eigener bzw. neuer Ideen zu sein. Gleich-zeitig hat sich auch in Rheinland-Pfalz der bundesweite Trend hin zu Gründungen im Nebenerwerb weiter gefestigt.

1

1.1 Gründungsbilanz

Gründungsbilanz Rheinland-Pfalz

45.000

42.000

39.000

36.000

33.000

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Gewerbeanmeldungen Gewerbeabmeldungen

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In 2015 lag der Anteil der Betriebsgründungen an den Gewerbeanmeldungen bei 16,2 Prozent (2014: 15,9 Prozent) – eine positive Entwicklung. In Zahlen bedeutet dies eine Zunahme von 5.588 auf 5.697. Dabei wurden im Handel und Gastgewerbe mit 2.005 Betriebsgründungen die meisten Neugründungen vollzogen. Das produzierende Gewerbe verzeichnete 1.333 Betriebsgründungen und steht damit an zweiter Stelle, gefolgt von der Branche Grundstücks-/ Wohnwesen und Erbringung von wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 1.229 Betriebsgründungen.

Produzierendes Gewerbe

Handel, Gastgewerbe

Verkehrs- und Nachrichtenübermittlung;Kredit- und Versicherungsgewerbe

Grundstücks- und Wohnwesen;Erbringung von wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichenDienstleistungen

Sonstiges

Bei den Betriebsgründungen kann auf Grund der Rechtsform oder der voraussichtlichen Beschäftigtenzahl eine größere wirtschaftliche Bedeu-tung als bei den sonstigen Neugrün-dungen vermutet werden.

Betriebsgründungen

Betriebsgründungen sind Neugrün-dungen (außer Nebenerwerb) von Betrieben durch Einzelunternehmer, Personengesellschaften oder juris-tische Personen, wobei für einen Einzelunternehmer, der eine Haupt-niederlassung anmeldet, die Vor-aussetzung gilt, dass er entweder in das Handelsregister eingetragen ist, eine Handwerkskarte besitzt oder mindestens einen Arbeitnehmer be-schäftigt.

1.2 Betriebsgründungen

Betriebsgründungen 2015 in Rheinland-Pfalznach Branchen

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35%10%

22%

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Im Jahr 2015 wurden insgesamt 28.652 (2014: 28.798) Neuerrichtungen in Rheinland-Pfalz registriert. Die meisten Neuerrichtungen (8.723) wurden dabei in der Branche Handel/Gastgewerbe umgesetzt. Unter den IHK/HwK-Kammerbezirken lag Koblenz mit insgesamt 10.888 Neuerrichtungen an erster Stelle. Im Kammerbezirk für die Pfalz konnten 9.757 Neuerrichtungen realisiert werden. In Rheinhessen waren 4.744 und im Kammerbezirk Trier 3.263 Neuerrichtungen zu verzeichnen.

Neuerrichtungen

Zur Neuerrichtung zählt die erst-malige Anmeldung eines Gewer-bebetriebs als Hauptniederlassung, Zweigniederlassung oder unselbst-ständige Zweigstelle, die Anmeldung als Neuerrichtung eines Kleingewer-betreibenden beziehungsweise einer Nebentätigkeit sowie die Gründung nach dem Umwandlungsgesetz.

1.3 Neuerrichtungen

Koblenz

Rheinhessen*

Trier

Pfalz

19%

18%

16%

31%

32%

10%

9%

25%

24%

16%

19%

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ierProduzierendes Gewerbe

Handel, Gastgewerbe

Verkehrs- und Nachrichtenübermittlung;Kredit- und Versicherungsgewerbe

Grundstücks- und Wohnwesen;Erbringung von wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichenDienstleistungen

Sonstiges

*Abweichung von 100% durch Rundung

Neuerrichtungen

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Die Anzahl an Gründerinnen in Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen Jahren stark zuge-nommen. Dies ist einerseits damit zu erklären, dass die Erwerbsneigung von Frauen deut-lich gestiegen ist. Ihr Anteil an allen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen ist gewachsen. Andererseits ist auch der Anteil an Frauen gestiegen, die ihren Wunsch nach einer unternehmerischen Selbstständigkeit verwirklichen. So machen die Selbstständigkei-ten von Frauen mittlerweile über 40 % aller Existenzgründungen aus. Besonders häufi g gründen Frauen im Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt von Dienstleistungsbranchen sowie dem Bereich Erziehung und Unterricht.

Frauen gründen anders

Aus den Gesprächen, welche die Gründungsberater der Starterzen-tren mit Gründerinnen geführt ha-ben, zeichnete sich folgendes Bild ab: Frauen wagen ihren Schritt in die Selbstständigkeit oft vorsichtiger und risikoaverser als Männer. Sie be-reiten sich in der Regel besser auf die Gründung vor und planen ihre Geschäftsidee sehr akribisch und realistisch. Auch halten Frauen ihr Unternehmen oft in kleinen Dimen-sionen, um fl exibel zu bleiben und ihre Work-Life-Balance zu wahren. Ein ausgewogenes Verhältnis zwi-schen Karriere und Familienleben ist ihnen sehr wichtig. Dies wird auch darin deutlich, dass die meisten Frau im Nebenerwerb starten.

1.4 Gründungen durch Frauen

Anteil der Gründungen durch Frauen nach Wirtschaftszweigen / Top 10-Ranking - RLP

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Gesundh., Sozialwesen

sonstige Dienstl.

Erziehung & Unterricht

verarb. Gewerbe

Land- & Forstwirtsch.

Freiber., Wissens. DL

Handel, Inst. & Reparatur

Gastgewerbe

Kunst, Unterhaltung

Grund.-, Wohnwesen

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4.633 1.896 4.188 2.254 4.199 1.804 4.193 1.776

2015 wurden mehr als 20 % aller Gewerbe von Nicht-Bundesbürgern angemeldet. In Rhein-land-Pfalz wurden seit 2012 durchschnittlich 6.236 Neugründungen jährlich durch Nicht-Bundesbürger registriert. Die vollständigen Aufgaben lagen im Durchschnitt bei 5.636. Es ergibt sich somit für jedes Jahr eine positive Gründungsbilanz für Nicht-Bundesbürger in Höhe von durchschnittlich 600 zusätzlichen Unternehmen. Der Zeitverlauf zeigt, dass sich die Neugründungen in Rheinland-Pfalz durch Bürger aus anderen EU-Ländern ab 2013 auf einem relativ konstanten Niveau bewegen. Gleiches gilt für Gründer aus Drittstaaten, wobei hier jedoch das Jahr 2013 einen „Ausreißer nach oben“ bildet.

Der Bestand der Handwerksunternehmen in Rheinland-Pfalz blieb im Jahr 2015 mit 51.795 Betrieben stabil. Im Vergleich zum Vorjahr wurde prozentual der höchste Zuwachs an Neu-zugängen innerhalb der zulassungspfl ichtigen Handwerke, die auch den höchsten Anteil an den bestehenden Unternehmen haben, erzielt. Unter den 1.581 Zugängen waren die Friseure, Kfz-Techniker, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker sowie Maurer und Betonbauer am häufi gsten vertreten. Die Gründungsdynamik der zulassungsfreien Gewerke blieb auf dem Vorjahresniveau, wo-bei hier absolut mit 2.108 Zugängen die meisten Gründungen erfolgten. In den zulas-sungsfreien Gewerken weist das Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk die höchste Gründungsquote auf, gefolgt von den Gebäudereinigern, Fotografen und Raumausstattern.Bei den handwerksähnlichen Gewerken war die Gründungsintensität mit 1.158 Zugängen geringer als im Vorjahr. Innerhalb dieser Handwerke ragt der Einbau von genormten Bau-

1.5 Gründungen und Betriebsaufgaben

1.6 Entwicklungen im Handwerk

Gründungen und Betriebsaufgaben durch Nicht-Bundesbürger in Rheinland-Pfalz

5.000

4.500

4.000

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

Vollständige Aufgaben durch EU-BürgerNeugründungen durch EU-Bürger

Vollständige Aufgaben durch Bürger aus DrittländernNeugründungen durch Bürger aus Drittländern

durch Nicht-Bundesbürger

3.912

1.688

2012 2013 2014 2015

3.683

1.969

4.145

1.576

4.049

1.523

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12.589

fertigteilen mit der größten Zahl von Betrieben hervor. Die rege Gründung in dem Bereich des Einbaus von modernen Fenstern und Türen ist ein Indiz für die steigende Bedeutung der Werterhaltung und des Erwerbs von Immobilien. Daneben waren die Zugänge bei den Kosmetikern und im Bereich der Betriebe im Holz- und Bautenschutzgewerbe am höchsten. Insgesamt setzen sich die 51.795 Handwerksbetriebe in RLP aus folgenden Gewerbegrup-pen zusammen:

Neben den Mega-Trends „Demografi scher Wandel, Globalisierung, Wissensgesellschaft“, die weiterhin auch im Handwerk wirken, durchdringt die Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette (Handwerk 4.0 / Wirtschaft 4.0) mit enormer Geschwin-digkeit alle Lebensbereiche - Medien, Wirtschaft und Alltagskultur. In einer zunehmend ver-netzten Arbeitsstruktur wächst der Veränderungsdruck exponentiell. Wer am Markt bleiben will, muss sein Leistungsprofi l entsprechend anpassen. Hierbei unterstützen die Berater der Handwerkskammern ihre Mitgliedsbetriebe und Existenzgründer. Parallel zu diesen Trends macht sich auch der Fachkräftemangel im Handwerk bemerkbar. Gründer und Unternehmer müssen das richtige Personal fi nden und nachhaltig an ihr Un-ternehmen binden. Dabei gewinnt die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter zunehmend an Bedeutung, zum einen als Mittel zur Stärkung der Arbeitgebermarke und zum anderen, um die langfristige Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu unterstützen.Mangels anderer Alternativen der Geldanlage kann mit steigenden Investitionen in Erwerb und Werterhaltung von Immobilien und Maschinen gerechnet werden. Von diesem Trend werden die Handwerksunternehmen profi tieren und positiv in die Zukunft blicken können. In den Bau- und Ausbaugewerben wird zukünftig von einer regen Gründungstätigkeit aus-gegangen. Befragungen lassen darauf schließen, dass das Gründungsgeschehen im Handwerk in nächster Zeit unverändert bleibt. Weiteres Ergebnis dieser Befragungen ist eine leichte Ten-denz zu mehr Betriebsübernahmen.

Handwerksbetriebe nach Gewerkegruppen in Rheinland-Pfalz

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6Bauhauptgewerbe

Ausbaugewerbe

Handwerke für den gewerblichen Bedarf

Kraftfahrzeuggewerbe

Nahrungsmittelgewerbe

Gesundheitsgewerbe

Personenbezogene Dienstleistungsgewerbe

1.228

2.206

3.838

5.959

5.913

20.062

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Die rheinland-pfälzischen Starterzentren

Die rheinland-pfälzischen Starterzentren begleiten Existenzgründer mit ihren Beratungs-leistungen durch alle sechs Phasen der Unternehmensgründung. Im Jahr 2015 wurden 13.495 schriftliche und telefonische Auskünfte rund um das Thema Existenzgründung er-teilt. Es wurden 3.286 persönliche Beratungsgespräche auf Basis eines zuvor eingereichten Grobkonzepts durchgeführt. Das Seminarangebot beinhaltet den Informationsabend für Existenzgründer und das Halbtagesseminar zur Erstellung eines Businessplans. Die Sensi-bilisierungsveranstaltung und das Geschäftsplanseminar wurden in 2015 von 1.521 Per-sonen besucht. 3.103 Starterpakete wurden an potenzielle Existenzgründer verteilt. 393 Personen nahmen an monatlich angebotenen Sprechtagen wie dem Steuerberater- oder Rechtsanwaltssprechtag teil. Als Partner der Investitions- und Strukturbank (ISB) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bearbeiteten die Starterzentren insgesamt 393 Anträ-ge für Beratungsprogramme. Zudem unterstützten Sie 500 Existenzgründer mit positiven Stellungnahmen für den Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit und für öffent-liche Finanzierungshilfen.

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2.1 Statistik der Beratungsleistungen

Leistungen der Starterzentren Rheinland-Pfalz

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6

Telef./schriftl. Auskunft

Persönliche Beratung

Starterpakete

Seminarteilnehmer

Teilnehmer Großveranstaltungen

Anträge Beratungsförderungsprogramm

Teilnehmer Sprechtage der Partner

Stellungnahmen Gründungszuschuss

Stellungnahmen öffentliche Finanzhilfen

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000

13.495

3.286

3.103

1.521

1.217

393

393

291

209

Die sechs Phasen der Existenzgründung

6. Start

5. Realisierung

4. Entscheidung

3. Konzeption

2. Information

1. Selbstüberprüfung

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Gründungsklima schaffen – Unternehmergeist stärken – Finanzierung sichern Zur Schaffung eines positiven Gründungsklimas sind fördernde Rahmenbedingungen not-wendig. Zur rheinland-pfälzischen Landtagswahl 2016 haben die Starterzentren daher eine Reihe politischer Grundsatzpositionen formuliert:Für die Stärkung des Unternehmergeistes ist es wichtig, dass alle relevanten Akteure ei-ner Region zum Schritt in die Selbstständigkeit ermuntern. Akteure hierbei sind Schulen und Hochschulen, aber auch Politik und Verwaltung. In den meisten Schulen ist „Unterneh-mertum“ als Unterrichtsinhalt jedoch kaum verankert. Hier sollte die Landesregierung aktiv durch die Ergänzung der Rahmenlehrpläne im Bereich Wirtschaft tätig werden.Durch den Gründungszuschuss (ALG I) fördert die Bundesregierung vorrangig Gründer, die keine Chancen auf Vermittlung haben. Die Unterstützung von Gründungen aus der Arbeits-losigkeit, unabhängig der Vermittlungschancen, sollte auf Bundesebene weiterhin gefördert werden. Eine teilweise Umstellung der Förderung auf Darlehensbasis wäre in diesem Zu-sammenhang sinnvoll.Gründer wissensintensiver Projekte haben häufi g keinen ausreichenden Zugang zu Eigen-kapitalgebern. Insbesondere für die kapitalintensive erste Wachstumsphase steht zu wenig Eigenkapital zur Verfügung. Ausländische Investoren meiden aus steuerlichen Gründen In-vestitionen in deutsche Wagniskapitalfonds. Die Wirtschaft fordert daher, das Steuerrecht auf Bundesebene anzupassen, damit auch ausländische Kapitalgeber die inländischen Gründer, ohne Gefahr der „Doppelbesteuerung“, unterstützen können.Bürokratische Hürden stellen ein Hemmnis für potenzielle Gründer dar. Jede Gründung in-klusive aller Genehmigungen sollte deshalb binnen eines Monats möglich sein. Die Starterzentren der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz bieten einen Gründerservice aus einer Hand – von der Erstauskunft über den Businessplancheck bis zur Unterstützung bei Finanzierung, Förderanträgen und Gewer-beanzeigen.

2.2 Forderungen an die Politik

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Aktuelle und zukünftige Themen

Die rheinland-pfälzischen Starterzentren haben es sich zum Ziel gesetzt, die erste Anlauf-stelle für potenzielle Existenzgründer zu sein und die gemeinsame Dachmarke „Starterzen-trum-RLP“ weiter zu stärken. So erhalten Existenzgründer bei den 31 über ganz Rheinland-Pfalz verteilten Starterzentren ein fl ächendeckendes Angebot aus einer Hand und profi tieren von den abgestimmten Strukturen der Angebotsbausteine. Die Starterzentren arbeiten eng mit Netzwerkpartnern zusammen. Hierzu zählen beispielsweise das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium, öffentliche Förder– und Kreditinstitutionen, Banken, andere Kam-mern und die Bundesagentur für Arbeit. Für das Jahr 2016 wurden folgende Schwerpunkt-themen gesetzt:

• Unternehmensgründungen im Nebenerwerb• Unternehmensnachfolge • Gründungen durch Frauen • Gründungen durch Migranten• Transparenz in der Finanzierungs- und Förderlandschaft

Zu den Schwerpunktthemen werden Informationen, Aktionstage oder Sprechtage angebo-ten. Das Informationsangebot steht Interessenten kostenlos zur Verfügung. Termine zu den Veranstaltungen werden über die Internetseite www.starterzentrum-rlp.de angekündigt.

Neben der Verwirklichung einer eigenen Geschäftsidee und der damit verbundenen Un-ternehmensneugründung, besteht auch die Möglichkeit einer Unternehmensübernahme. Für Jungunternehmer kann diese eine attraktive Alternative sein: So ist schon ein Kun-denstamm vorhanden, der übernommen werden kann. Es wird vom ersten Tag an Umsatz generiert. Der Bekanntheitsgrad muss nicht neu aufgebaut werden. Das Unternehmen ist bereits auf dem Markt etabliert, wodurch das Risiko zu scheitern, geringer einzustufen ist. Dies wirkt sich positiv auf die Finanzierungsbereitschaft der Banken aus. Die Strukturen und Arbeitsabläufe sind aufgebaut und erprobt, wodurch effi zient gewirtschaftet werden kann, nicht zuletzt auch durch das eingespielte und erfahrene Personal.

Viele mittelständische Unternehmen in Rheinland-Pfalz sind mit der Herausforderung des Generationenwechsels konfrontiert. Laut einer Prognose des Instituts für Mittelstandsfor-schung in Bonn steht in Rheinland-Pfalz im Zeitraum von 2014 bis 2018 bei rund 6.200 IHK/HwK Betrieben eine Unternehmensnachfolge an. Der Erhalt dieser Unternehmen und der damit verbundenen Arbeitsplätze ist für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz und dessen Wettbewerbsfähigkeit von hoher Bedeutung.

3

3.1 Unternehmensnachfolge

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• Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz• Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB)• Bürgschaftsbank Rheinland Pfalz GmbH• KfW Bankengruppe• Rechtsanwaltskammern Rheinland-Pfalz• Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz• Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit• Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz• Deutsche Bundesbank• Senior Expertenservice (SES)

Kooperationspartner4

Prognose der in Rheinland-Pfalz zur Nachfolge stehenden Betriebe von 2014 bis 2018 (nach IHK/HwK-Kammerbezirken)

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

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IHK StarterzentrenLudwigshafen

LandauPirmasens

Kaiserslautern

Bad KreuznachHerrstein

Bingen

Simmern

Cochem

MayenKoblenz

Neuwied

Rheinbrohl Montabaur

AltenkirchenAltenkirchenWissen

Bad Neuenahr-AhrweilerBad Neuenahr-Ahrweiler

Mainz

Idar-Oberstein

Trier

Worms

HwK Starterzentren

Die rheinland-pfälzischen Starterzentren im Überblick

5

HwK RheinhessenDagobertstraße 2 · 55116 MainzTel.: 06131/99 92-0www.hwk-rheinhessen.de

HwK TrierLoebstraße 8 · 54292 TrierTel.: 0651/207-0www.hwk-trier.de

HwK KoblenzFriedrich-Ebert-Ring 33 · 56068 KoblenzTel.: 0261/398-0www.hwk-koblenz.de

HwK PfalzAm Altenhof 15 · 67655 KaiserslauternTel.: 0631/3677-0www.hwk-pfalz.de

IHK RheinhessenSchillerplatz 7 · 55116 MainzTel.: 06131/262-0www.rheinhessen.ihk24.de

IHK TrierHerzogenbuscher Str. 12 · 54212 TrierTel.: 0651/97 77-0www.ihk-trier.de

IHK KoblenzSchlossstraße 2 · 56068 KoblenzTel.: 0261/106-0www.ihk-koblenz.de

IHK PfalzLudwigsplatz 2-4 · 67059 LudwigshafenTel.: 0621/5904-0www.ihk-pfalz.de

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Herausgeber:IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-PfalzSchlossstraße 256068 Koblenz

HwK-ArbeitsgemeinschaftRheinland-PfalzAm Altenhof 1567655 Kaiserslautern

www.starterzentrum-rlp.de

Redaktion:Kevin GläserStephanie Illg-KollmannJürgen Schäfer

Layout und Gestaltung:Manfred Anders Druckerei e.K., PrümDaniela Breuer

Fotos/Titel:Starterzentrum RLPRobert Kneschke – Fotolia

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