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218 Buchanzeigen III. BUCHANZEIGEN Nr. I2 Die kriegswirtschaftliche Oesetzgebung auf dem Oebiete der Forst- und Holzwirtschaft. Von FRmm:. ALPERS, Staatssekretiir und General- forstmeister irn Reichsforstamt. Hauptwerk und I. Erg:inzungslieferung. Lose- blattausgabe. Mfinchen und Berlin, Verlag Beck. Preis geb. 6,5o RM. Als Sonderausgabe des groBen Kommentars der Staatssekret:ire zur Reichs- verteidigungsgesetzgebung hat der Generalforstmeister Staatssekret~ir ALPERS ,,Die kriegswirtschaftliche Gesetzgebung auf dem Gebiete der Forst- und Holzwirtschaft" herausgegeben. Es bedarf keines Wortes, dab die kriegsentscheidende Bedeutung des Rohstoffes I-Iolz ein solches Erliiuterungswerk des zust:indigen Staatssekret/irs not- wendig gemacht hat. Denn seit I936 -- dem ]ahre der Einffihrung der Marktordnung auf forst- und holzwirtschaftlichem Gebiet- sind die Aufgaben der Forst-und ttolzwirtschaft st:indig gewachsen, und heute bildet die deutsche Forst- und Holzwirt- schaft eine der Hauptstfitzen der deutschen Kriegswirtschaft. DaB die Marktordnung auf forst- und holzwirtschaftlichem Gebiete mit besonderem Erfolg der Kriegswirt- sehaftsorganisation eingegliedert werden konnte, ist das beste Zeiehen fiir ihre Be- w~ihrung. Trotzdem waren natfirlich eine Ffille von gesetzlichen Vorschriften not- wendig, um die Lenkung des Bedarfs und die Preisbildung mit den BedfiHnissen der deutschen Kriegswirtschaft in Einklang zu bringen. Der Kommentar yon ALPERS ist eine ausgezeiehnete Sammlung" aller auf diesem Gebiete ergangenen wesenttichen Vorschriften, die systematisch geordnet und in zeit- licher Folge geboten werden. Kurze Einleitungen und erl~iuternde Bemerkungen sind dabei dem Sinn und Zweck der getroffenen MaBnahmen gewidmet. Die Anlage des Werkes und seine fibersichtliche Gliederung sind ein wesentlicher Vorzug des Kom- mentars, der ffir alle in der Forst- und Holzwirtschaft T~itigen so gut wie unent- behrlich ist. Die erste Erg~nzungslieferung, die dem Stande yon Ende September 1942 ent- spricht, enth~iit vor allem die zahlreichen Verffigungen fiber die Preisregelung ffir die verschiedensten Holzsorten sowie ffir die Nebenerzeugnisse der Forstwirtschaft. Die systematische Einteilung des Werkes ist auch hier hervorragend geeignet, die Ver- wendung des Kommentars wesentlich zu erleichtern. Dr. M. Nr. I3 Kahlschlag oder Durchforstung? Ein zeltbedlmgter Mahnruf an aUe Waldbesitzer und Forstm~nner des Sudetengaues. Von A. HEGER. Saat und Ernte. Sehriftenreihe der Landesbauernschaft Sudeten- land Heft 2. Reichsn~hrstandsverlag G. m. b.H. Zu beziehen dutch die Aka- demische Buchhandltmg in Tharandt. In unscheinbarem Gewande liegt vor uns diese Schrift von Professor Dr. I-~EGER, die in der gegenw~irtigen Zeit der angespannten Durehforstung allgemeine Beachtung der Fichtenforstwirte verdient. Der Fichtenreinbestand nimmt nicht nur im Sudeten- gau, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands gewaltige Fl~ichen ein, und unter den verschiedenen Problemen der Fichtenwirtschaft ist die Durchforstungsfrage, wie der Verf. mit Recht sagt, augenblicklich die vordringlichste, well nut dutch sie der ~bergang zu natfirlicheren Waldformen angebahnt vcerden kann. Nichts sieht leichter aus als eine Durchforsttmg im Fichtenreinbestand, aber der Schein trfigt; tats~ichlich erfordert sie ein groBes MaB yon Kenntnissen und Auf- merksamkeit, wenn das Ergebnis ein gfinstiges sein soll. Jeder, der sich mit der Fichtendurchforstung eingehender befaBt hat, weiB, dab sie in unser Durchforstungsschema nicht recht hineinpaBt. Der Grund liegt darin, dab die Durchforstungsbegriffe, insbesondere die Hochdurchforstung, an naturgemiiBen Bestfinden entwickelt wurden, w~ihrend der Fichtenreinbestand der Mittel- und Tief- lagen ein hSchst unnatfirliches Gebilde darstellt.

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218 B u c h a n z e i g e n

I I I . B U C H A N Z E I G E N

Nr. I2

Die kriegswirtschaft l iche Oesetzgebung auf dem Oebiete der Forst- und H o l z w i r t s c h a f t . Von FRmm:. ALPERS, Staatssekretiir und General- forstmeister irn Reichsforstamt. Hauptwerk und I. Erg:inzungslieferung. Lose- blattausgabe. Mfinchen und Berlin, Verlag Beck. Preis geb. 6,5o RM.

Als Sonderausgabe des groBen Kommentars der Staatssekret:ire zur Reichs- verteidigungsgesetzgebung hat der Generalforstmeister Staatssekret~ir ALPERS ,,Die kriegswirtschaftliche Gesetzgebung auf dem Gebiete der Forst- und Holzwirtschaft" herausgegeben. Es bedarf keines Wortes, dab die kriegsentscheidende Bedeutung des Rohstoffes I-Iolz ein solches Erliiuterungswerk des zust:indigen Staatssekret/irs not- wendig gemacht hat. Denn seit I936 - - dem ]ahre der Einffihrung der Marktordnung auf forst- und holzwirtschaftlichem G e b i e t - sind die Aufgaben der F o r s t - u n d ttolzwirtschaft st:indig gewachsen, und heute bildet die deutsche Forst- und Holzwirt- schaft eine der Hauptstfitzen der deutschen Kriegswirtschaft. DaB die Marktordnung auf forst- und holzwirtschaftlichem Gebiete mit besonderem Erfolg der Kriegswirt- sehaftsorganisation eingegliedert werden konnte, ist das beste Zeiehen fiir ihre Be- w~ihrung. Trotzdem waren natfirlich eine Ffille von gesetzlichen Vorschriften not- wendig, um die Lenkung des Bedarfs und die Preisbildung mit den BedfiHnissen der deutschen Kriegswirtschaft in Einklang zu bringen.

Der Kommentar yon ALPERS ist eine ausgezeiehnete Sammlung" aller auf diesem Gebiete ergangenen wesenttichen Vorschriften, die systematisch geordnet und in zeit- licher Folge geboten werden. Kurze Einleitungen und erl~iuternde Bemerkungen sind dabei dem Sinn und Zweck der getroffenen MaBnahmen gewidmet. Die Anlage des Werkes und seine fibersichtliche Gliederung sind ein wesentlicher Vorzug des Kom- mentars, der ffir alle in der Forst- und Holzwirtschaft T~itigen so gut wie unent- behrlich ist.

Die erste Erg~nzungslieferung, die dem Stande yon Ende September 1942 ent- spricht, enth~iit vor allem die zahlreichen Verffigungen fiber die Preisregelung ffir die verschiedensten Holzsorten sowie ffir die Nebenerzeugnisse der Forstwirtschaft. Die systematische Einteilung des Werkes ist auch hier hervorragend geeignet, die Ver- wendung des Kommentars wesentlich zu erleichtern. Dr. M.

Nr. I3

Kahlschlag oder Durchforstung? Ein zeltbedlmgter Mahnruf an aUe Waldbesitzer und Forstm~nner des Sudetengaues. Von A. HEGER. Saat und Ernte. Sehriftenreihe der Landesbauernschaft Sudeten- land Heft 2. Reichsn~hrstandsverlag G. m. b . H . Zu beziehen dutch die Aka- demische Buchhandltmg in Tharandt.

In unscheinbarem Gewande liegt vor uns diese Schrift von Professor Dr. I-~EGER, die in der gegenw~irtigen Zeit der angespannten Durehforstung allgemeine Beachtung der Fichtenforstwirte verdient. Der Fichtenreinbestand nimmt nicht nur im Sudeten- gau, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands gewaltige Fl~ichen ein, und unter den verschiedenen Problemen der Fichtenwirtschaft ist die Durchforstungsfrage, wie der Verf. mit Recht sagt, augenblicklich die vordringlichste, well nut dutch sie der ~bergang zu natfirlicheren Waldformen angebahnt vcerden kann.

Nichts sieht leichter aus als eine Durchforsttmg im Fichtenreinbestand, aber der Schein trfigt; tats~ichlich erfordert sie ein groBes MaB yon Kenntnissen und Auf- merksamkeit, wenn das Ergebnis ein gfinstiges sein soll.

Jeder, der sich mit der Fichtendurchforstung eingehender befaBt hat, weiB, dab sie in unser Durchforstungsschema nicht recht hineinpaBt. Der Grund liegt darin, dab die Durchforstungsbegriffe, insbesondere die Hochdurchforstung, an naturgemiiBen Bestfinden entwickelt wurden, w~ihrend der Fichtenreinbestand der Mittel- und Tief- lagen ein hSchst unnatfirliches Gebilde darstellt.

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Im Laufe seiner Untersuchungen kommt der Verf. zu dem Urteil, dag im all- gemeinen die Niederdurchforstung im Fichtenreinbestand anzuwenden ist, weil der Nebenbestand der Fichte keinen wesentlichen Nutzen bringt, ja durch Abhaltnng der N1ederschl/ige sogar sch/idlich wirkt. Allerdings mfissen auch hoehdurch- forstungsartige Eingriffe dann geffihrt werden, wenn kranke, rotfaule, vom Wild oder sonstwie gesch~idigte St/imme im Hauptbestand auftreten (Auslesedurchforstung).

Den allergr61~ten Wert legt der Verf. anf die Erziehung des Einzelstammes zu besserer Bekronung, wobei insbesondere die Eingriffe in die mitherrschenden St/imme von Bedeutnng sind. Durch solche stetigen Hiebseingriffe, die den Kronensehwtmd hintanhalten, soll der Vorrat widerstandsffihig, d. h. gegen Sturm, Schnee- und Eis- brueh geschfitzt werden (Erziehungsdurchforstung).

Die Durchforstung der Fichtenreinbest/inde w/ire auch ohne die gegenw/irtige Holznot als wichtiges waldbauliches Problem an uns herangetreten; derzeit abet ist sie zum Mittelpunkt der Waldbautechnik geworden. Die unbedingt aufzubringenden Holzmassen mfissen in der Hauptsache auf dem Wege der Durchforstung erhoben werden, und infolgedessen lautet die Frage: Wie kann ich diese groL~en Holzmassen durch Eingriffe im Fichtenreinbestand aufbringen, die ihm nfitzen, d. h. die seine innere Struktur verbessern und die Voraussetzung zu einer naturgem/il3eren Be- stockung geben.

Verf. hat das Problem der starken Eingriffe in den Fiehtenreinbestand im Sudetengebiet abet nicht nur theoretisch angepackt, sondern auch insofern praktisch erprobt, als er auf Ersuchen des Landesforstamtes Reichenberg in 7 Forst/imtern Musterfl~ichen angelegt hat, und zwar in jedem Forstamt in einem jfingeren, etwa 4oJfihrigen, und einem filteren, etwa 6ojfihrigen Bestand. Die Ergebnisse fiber diese Musterprobefl/ichen sind im Anhang der Schrift in 6 Tabellen niedergelegt und geben uns ein klares Bild fiber die Wirkungen, die eine starke Durchforstung im Fichten- reinbestand hat. Solche Musterprobefl/ichen sind als Objekte der Kritik yon groSem Wert, da sie ffir die Praxis unmittelbar gr6gte Bedeutung haben.

Ieh sehe den Wert dieser Schrift vor allem darin, dag ein Praktiker, der fast 25 Jahre lang im Fichtenreinbestand vorratspfleglich gewirtschaftet hat, seine Kennt- nisse und Erfahrungen zusammenfagt. Das Bfichlein atmet SCHADELINschen Geist und kann als erwfinschte Erg/inzung zu seiner bekannten Durchforstungsschrift gelten.

RUBNER

Nr. 14

. D i e W a l d - u n d H o l z w i r t s c h a f t des Os traumes ." Von Dr. ERWlN BUCHHOLZ. Die Bficherei des Ostraumes. Berlin, Verlagsanstalt Otto Stoll-

berg, 1943 . ~ber die Forst- und Holzwirtschaft des .Ostraumes waren wir frfiher recht

wenig orientiert, weil die Ver6ffentlichungen schwer zug/inglich sind und in einer Sprache erfolgt waren, die bei uns nur selten verstanden wird. Da der Rohstoff Holz schon vor dem Kriege, aber ganz besonders im Verlaufe des Krieges, sicb als hoch- bedeutsamer Schlfisselrohstoff erwiesen hat, ist es besonders zu begrfiBen, dab nun- mehr eine Ver6ffentlichung vorliegt, die als ausgezeichnete Einffihrung in die V~Tald- und Forstwirtschaft des Ostraumes bezeichnet werden kann. BUCHHOLZ hat nicht nur die uns n/iher gelegenen Ostgebiete, sondern das ganze europ/iische Sowjetrugland und in vielen F/~llen auch noch den asiatischen Anteil des Sowjetreiches behandelt. Der Verfasser hat sich schon seit I1/2 Jahrzehnten durch seine Ver6ffentlichungen a!s guter Kenner des Ostraumes einen Namen gemacht, und die vorliegende Arbeit be- weist wieder, dab er es verstanden hat, aus dem grogen Material, das zu bearbeiten war, das Wichtige herauszuholen und zu einem einheitlichen Bild zu verschmelzen.

Die Schrlft wlrd in 6 Hauptabschnitte gegliedert und zun/ichst eine knappe aber durchaus ansprechende Darstellung der natfirlichen Grundlagen der Forst- und Holz- wirtschaft des Ostraumes gegeben. Hier interessiert besonders der Wald als Klima- faktor. Es gibt interessante Probleme fiber die Bekfimpfung der Versumpfung im Norden und andererseits der Verbesserung des Klimas der Steppenzone, wobei auch

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die Frage der kfinstlichen Waldstreifen in den Dfirregebieten eine entsprechende Dar- stellung gefunden hat.

Der zweite umfassendere Abschnitt befaBt sich mit Zustand und Organisation der Forst- und Holzwirtschaft. Es werden zuerst die bereits im 18. Jahrhundert ein- setzenden deutschen Einflfisse dargestellt und die Entwieklung der Forst- und Holz- wirtsehaft unter den Sowjets bis in die neueste Zeit herein dargelegt. Die Verwaltung der W/ilder, das forstliche Bildungswesen, Waldarbeiterfragen usw. werden eingehend behandelt. - - DaB der Waldbau in unserern Sinne im Sowjetstaat gegenfiber der Exploitation der W~ilder welt zurficktritt, ist ja bekannt und wird auch durch diese Schrift best~itigt.

Der dritte Abschnitt bringt die Holznutzung und die Bewertung der Holzerzeug- nisse in verh~iltnism/iBig ausffihrlicher Darstellung. Wenn auch die Zahlen der Sow jets, wie der Vf. wiederholt bemerkt, nicht immer zuverl~issig sind, so bekommen wit doeh einen sehr guten l~berblick fiber Holzeinschlag, Holzverbrauch, Holzverkehr, Holzindustrie u. a. Die Tatsache, dab die sibirische L~irche in der UdSSR. etwa 243 Mill. ha, d. h. 52~ der gesamten bestockten \Valdfl/iche im Bereich der ,,Narkomles" (d. h. im Bereich des Volkskommissariats fiir Holzwirtschaft) betr~igt (wohei die Bestockung je Hektar auBerordentlich schwankt, yon etwa 30---450 fro), zeigt, mit welchen Riesenfl~ichen man im Sowjetreieh zu reehnen hat. Bei dem Mangel an Eichenholz in der UdSSR. wird die L~irche als die Holzart der Zukunft bezeichnet.

Einige spezielle Betrachtungen fiber die Gebiete von WeiBruthenien, Ukraine, Krim, Kaukasus usw. biiden den vierten Abschnitt, w~ihrend der ffinfte sich nfit Jagdwesen und Naturschutz befaBt.

In einem Nachwort stellt der Vf. fest, dab die Wald- und Holzwirtsehaft der Sowjetunion wegen der Spaltung des Landes in einen waldreichen Norden und einen waldarmen Sfiden im Zustand einer Dauerkrise war, aus tier bisher noch kein Aus- weg gefunden wurde. Die Hauptaufgaben bleiben im Norden I-tolznutzung und Transport zu den Verbrauchsorten und Waldarbeitersiedlungen, im waldarmen Sfiden dagegen MaBnahmen wassererhaltender und waldbaulicher Natur zur Bek~impfung der Dfirregefahr.

Die Schrift ist ffir jeden, der sich fiber die Wald- und Holzwirtschaft der Sowjetunion unterrichten will, ein unentbehrliches Werkzeug. RUBNER.

Nr. I5 Holzschutzmittel, Pr~fung und Forschung IL Von Professor Dr.

BRUNO SCHULZE, Dr. Gf3NTHER BECKER und Dr. GERDA THEDEN, Fachbereich

Werkstoff-Blologie des staatlichen Materialprfifungsamtes Berlin-Dahlem und des Vierjahresplaninst i tutes f/Jr Werkstofforschung; Wissensehaftliche Ab- handlungen der deutschen Materialprfifungsanstalten, I I . Folge, Heft 3, Form 2I X 30 cm, Berlin, Springer-Verlag, 1942. 88 Seiten, mit 84 Bildern. Preis geh. 16,8o RM.

W~ihrend in einem ersten im Jahr I94O erschienenen und im Jahrgang I94I S. 112 dieser Zeitschrift besprochenen gleichbetitelten Mitteilungsheft vorwiegend die Untersuchungsverfahren und Prfifbedingungen neuzeitlicher Holzschutzmittel dar- gestellt wurden, bringt der neue Band in 8 Beitr/igen zahlreiche nach diesen Unter- suchungsgrundlagen erarbeitete Erkenntnisse.

Nach einer zusammenfassenden Besprechung der in den letzten Jahren im Fach- bereich Werkstoffbiologie der Materialprfifungsanstalten erarbeiteten und ver6ffent- lichten Forschungsergebnisse werden Erfahrungen einer vergleichenden Prfifung der insektent6tenden Wirkung yon Holzsehutzmitteln, die Fernwirkung von Hausbock- bek~impfungsmitteln im t{olz und die Prfifung der vorbeugenden Wirkung yon Holz- schutzmitteln gegen Termiten dargestellt. Weitere Arbeiten behandeln das Eindring- verm6gen von Holzschutzmitteln und dessen Prfifung, die ZerstSrungskraft und das Wachstum verschiedener Coniophora- und Merulius-St~imme, sowie das Verhalten der

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Bl~iuepilze gegen Feuchtigkeit. Die Abhandlungen sind von den im Titel des Heftes genannten Verfassern, in einem Fall unter Mitarbeit yon ERNA ~CHULZ gefertigt.

Der Rohstoff Holz wird im gesamten mitteleurop/iischen Raum auf lange Sicht nicht im UberfluB vorhanden sein, so dab die Aufgabe, das Holz so welt als nut m6glich gegen die vorzeitige Zersetzung durch Tiere und Pilze und gegen Feuer zu schfitzen, zu den vordringlichsten der Gegenwart und Zukunft geh6rt. Die vielen bereits im Handel befindlichen Mittel und die noch m6glichen Zusammensetzungen solcher Schutzmittel auf ihren Gebrauchswert zu prfifen, ist eine der vielen Arbeiten der Materialprfifung. Damit wird das GroBgewerbe angeregt, an Stelle vielfach auf rein empirischer Grundlage zusammengesetzte Mittel neue, einwandfrei sicherwirkende Mittel auf den Markt zu bringen.

Hausbock- und Anobien-Larven sind die wichtigsten tierischen GroBsch/idlinge im verbauten und verarbeiteten Holz. Wenn beiden durch vorbeugende und be- k~impfende Mittel erfolgreich zuleibe gerfickt wird, ist das zu einem wesentlichen Tell auch auf die gffindlichen und umfassenden Untersuchungen des Fachbereiches Werk- stoffbiologie zurfickzuffihren, von denen das nene Ver6ffentlichungsheft wieder Zeug- nis ablegt. Nicht minder wichtig sind jedoch die Forschungen auf dem Gebiet der Pilzbek~impfung. Hier sei aus den Ergebnissen des vorliegenden Heftes z. B. auf die Feststellung hingewiesen, dab sich die einzelnen St~imme des Haus- und die des KeUerschwammes in ihrer "VVuchsleistung und in ihrer Zerst6rungskraft sehr ver- schieden verhalten. Der vorbeugende Holzschutz muI] auf die Pilzst~imme mit h6chster Lebenskraft eingestellt sein.

Technischer Holzschutz f~illt vorwiegend in den Aufgabenbereich des Holz- und Baufachmanns. Abet anch die Forstwirtschaft zieht mittelbar aus diesen Arbeiten Nutzen und mull ihnen st~irkste Beachtung schenken. ROHMEDER

Nr. 16

Verg~tete H61zer unfl holzhaltige Bau- und Werkstoffe, Begriffe und Zeichen. Von Prof. Dr.-Ing. F. KOLLMANN, VDI, Direktor der Reichs- anstalt ffir Holzforschung, Eberswalde. Erl~iuterungen zum Normblatt Din 4076, Form 15 ><, 21 cm. Berlin, Springer-Verlag, 1942. 63 Seiten. Preis geh. 2,40 RM.

Ein neues Normblatt - - Din 4076 - - behandelt ,,vergfitete H61zer und holzhaltige Bau- und Werkstoffe". ,.Vergfitet" ffir in seinen Eigenschaften ,,verbessert" oder ,,veredelt" ist eine wenig glfickliche Sprachsch6pfung der Technik, die jedoch - - da sie dutch Din genormt und festgelegt ist, schwerlich wieder aus der Welt zu schaffen gelingt. Aufgabe dieser Normung war, an Stelle vielf/iltiger, h~iufig nicht durch- sichtiger und oft wechselnder Markebezeichnungen ffir alle verede]ten H61zer und ffir die holzhaltigen Bau- und Werkstoffe klare Begriffe zu setzen, die Wesen und Eigen- schaften festlegen. Die im Normblatt behandelten Stoffe erhielten Kurzzeichen ent- sprechend der tiandhabung in der allgemeinen Werkstofftechnik, ein gewiB nicht ein- faches Unterfangen. Die Werkstoffe wurden in der Reihenfolge vom nicht auf- geteilten Vollholz und der daran anschlieBenden fortschreitenden Zerkleinerung bis zu den auf feinster Faseraufteilung bestehenden Stoffen aufgeffihrt. Diese technologisch richtig aufgebaute Anordnung lieB verhiiltnism~iBig leicht klare Gruppen abgrenzen: 1. Vollholz, das z. B. durch Pressung verdichtet oder durch Tr/inkung widerstands- f/ihiger gemacht wurde, 2. Langholz (wozu beispielsweise Sperrholz geh6rt), 3. Holz- spanstoffe (z. B. Holzwolleplatten), 4. Holzfaserplatten. Weiterhin behandelt das Normblatt die Bindemittel, die t-Iolzarten und den Aufbau der Bezeichnungen. Ein Erzeugnis ist stets in der Reihenfolge: Werkstoff - - bei Platten Dieke - - Binde- mittel - - Holzart - - Lagenzahl je Zentimeter - - Normblattnummer zu bezeichnen.

Die yon Professer Dr. KOLLMANN, dem Obmann des Arbeitsausschusses, ver- faBten Erl/iuterungen zum Norrnblatt geben fiber die grunds/itzlichen Fragen der Normung wertvollen Aufschlul~ und ordnen alle marktgiingigen vergfiteten H61zer und die holzhaltigen Bau- und Werkstoffe in den neuen Rahmen ein, wobei am Ende jeder Einteilungsgruppe auch die Lieferfirmen nachgewiesen werden. ROHMEDER

222 B u c h a n z e i g e n

Nr. I7

Arbeiten fiber K a l i d f i n g u n g . Dritte Reihe. Von Dr. A. JAKOB und Dr. F. ALTEN. Herausgegeben von der wissenschaftlichen Abteilung des deut- schen Kalisyndikats. Berlin, Verlagsgesellschaft ftir Ackerbau m. b. H., 1942. 436 Seiten, 40 Abbildungen, 3~ Bildtafeln. Preis Halbleinen 12 RM.

Noch vor hundert Jahren herrschten fiber die ffir die Landwirtschaft grund- legenden Fragen der Pflanzenerntihrung und Dfingung vSllig unklare und zum Teil falsche und sich widersprechende Vorstellungen. In die verworrenen Ideen der da- maligen Zeit Sichtung und Ordnung gebracht zu haben, ist das grol~e Verdienst JUSTUS LIEBI~S. In seinem klassischen Werke fiber ,,Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur- und Physiologie" aus dem Jahr 184o wurden die Vor- gtinge, die sich be1 der Ern~ihrung der Pflanzen abspielen, in ihren Grundlagen wissen- schaftlich erfaBt. Auf Grund seiner Forschungsergebnisse brach ein neuer Abschnitt des landwirtschaftlichen Denkens und Handelns an.

Auch die Chemie wurde darauf hingelenkt, der Landwirtschaft durch die Er- forschung der Vorgttnge im Boden und im Leben der Pflanze weitgehende F6rderung angedeihen zu lassen. Die Agrikulturchemie entfaltete eine rege T~itigkeit, wodurch auch dm Bodenkunde sich zu einem selbst~indigen Teilgebiet der Agrikulturchemie ent- wickeln konnte. Die Anwendung der Dfingemittel zur Bodenerhaltung und Boden- verbesserung erfuhr eine weitgehende Vervollkommnung.

An allen diesen Teilgebieten der neuzeitlichen Landwirtschaftschemie beteiligt sich die Landwirtschaftliche Versuchsstation Berlin-Lichterfelde innerhalb der ihr als Sondergebiet zugewiesenen Fragen der Kalidfingung in Zusammenarbeit mit den ver,- schiedenen Arbeitskreisen der deutschen agrikulturchemischen Wissenschaft. Da man aber die Wirkung des Kalis nicht ffir sich allein, sondern nur im Zusammenhang mit allen fibrigen Wachstumsfaktoren betrachten kann, mfissen die Forschungsarbeiten tiber Kalidfingung auf das ganze Gebiet der Agrikulturchemie fibergreifen.

Die Inhaltsfibersicht des Bandes zeigt denn auch, dab die Arbeiten der Ver- suchsanstalt alle Aufgabengebiete berfihren, die von der Agrikulturchemie gegenwtirtig als besonders dringlich angesehen werden.

~ber die Arbeiten der Station bis rum Jahre 1936 ist bereits in zwei B~inden ,,Arbeiten fiber Kalidfingung" berichtet worden. Der vorliegende dritte Band enthtilt die Fortsetzung dieser Berichte nach dem gegenw~irtigen Stand der Arbeiten.

Der mit einer groBen Anzahl ausgezeichneter Bildtafeln versehene stattliche Band der Verfasser behandelt der Gegebenheit ihres Arbeitsgebietes entsprechend vor- wiegend chemisch-analytische und pflanzenphysiologische Untersuchungsmethoden, auf deren reiche i~'orschungsergebnisse n~iher einzugehen es sich der Rezensent in An- betracht des Leserkreises einer forstlichen Zeitschrift versagen muB. Ein klares und eindrucksvolles Bild yon den zahlreichen sich berfihrenden und zusammenh~ingenden Problemen und Fragen nebst ihren Arbeitsmethoden vermag am besten ein allgemeiner 0berblick fiber die tIauptabschnitte des Werkes zu vermitteln. Als solche sind zu nennen:

I. Ausarbeitung und Prfifung chemisch-analytischer Methoden. II. Bodenkundliche Arbeiten.

III . Pflanzenphysiologische Untersuchungen. IV. Landwirtschaftliche Arbeiten. V. Arbeiten fiber tropische Landwirtschaft.

Von diesen Abschnitten dfirfte wohl der Abschnitt fiber bodenkundliche Arbeiten das Interessengebiet des Forstmannes berfihren, so dab es angebracht erscheint, den neuesten Stand der Forschung aufzuzeigen.

Die bodenkundlichen Arbeiten der Station waren insbesondere dem Aufbau der Tonfraktion aus den verschiedenen Tonmineralien gewidmet. Bekanntlich sind ffir die Gfite und Fruchtbarkeit eines Bodens ausschlaggebend die feinsten Teilchen, die sogenannten Bodenkolloide. Der Gehalt an diesen Kolloiden bedingt nicht nur die mechanischen und chemischen Eigenschaften, sondern ist von groBer Bedeutung auch

B u c h a n z e i g e n 223

ffir den Wasserhaushalt der B6den und dadurch ffir die Art und Menge der N/ihrstoff- versorgung der Pflanzen. Die sich im Boden abspielenden Vorgfinge beruhen auf Reaktionen zwischen der Oberfl~iche der einzelnen Bodenteilehen und der Boden- 16sung. Infolge der grol3en Oberfl~iche, die diese feinsten Bodenkolloide darbieten. kommt ihnen eine fiberragende Bedeutung zu. Ffir die Kalidfingung spielen letztere noch eine besondere Rolle durch ihre F/ihigkeit zum sogenannten Basenaustausch, indem das Kalium der Kalisalze mit den yon den Bodenkolloiden adsorbierten Ka- tlonen in Ionenaustauseh tritt, wodurch das Kalium vor dem Auswaschen gesehfitzt wlrd. Nahm man frfiher an, dag das Verhalten dieser feinsten Bodenteilehen, deren Durchmesser unterhalb o,002 mm liegt, allein durch ihren kolloiden Charakter und damit durch ihre sehr groBe Gesamtoberfl/iche bedingt ist, ergab die neue Forschung, dag neben der Gr6Be der Oberfl~iche auch deren mineralogische und chemische Zu- sammensetzung eme maggebende Rolle ffir den Reaktionsverlanf zwischen der Teilchen- oberfl/iche und der Bodenl6sung spielt.

Die Arbeiten der Versuchsstation auf dem Gebiete der Tonforschung sind bahn- brechend ffir die Vertiefung der Erkenntnis der Vorg~inge des Basenaustausches im Boden. Aber nicht allein ffir den letzteren Vorgang sind die Bodenkolloide yon be- stimmendem EinfluB, sondern auch das Verhalten der ]36den gegen/iber der Wasser- aufnahme und -abgabe ist weitgehend yon ihnen abh/ingig.

Zeigt schon dieser eine Abschnitt fiber die Bodenkolloide ein eindrucksvolles Ergebnis, so lassen die erw/ihnten anderen Abschnitte die wechselseitigen Beziehungen der bei der Kalidfingung auftretenden Fragen deutlich erkennen.

Durch die reichen wissenschaftlichen Ergebnisse ihrer Forschungst/itigkeit hat die Versuchsanstalt Berhn-Lichterfelde der Landwirtschaftswissenschaft und durch sie der praktischen Landwirtschaft eine wertvolle und zukunftsreiche F6rderung er- wiesen. JUNK

Nr. x8

Die Holzteerschwelung. Von Professor Dr. KALNINS. Riga, Verlagsgesell- schaft Ostland m. b. H. 199 Seiten.

Das Buch yon Professor A. KALNINS ,,Die Holzteerschwelung" (Verlagsgesell- schaft Ostland m. b. H. Riga) bringt eine grfindliche und umfassende Behandlung aller mit der Holzverkohlung und dem Teerschwelen zusamm.enh~ingenden Fragen. Schon der I. Abschnitt, der sich mit dem Rohstoff ffir die Holzteerschwelung - - dem aus St6cken gewonnenen Kienholz und dem Stammkienholz - - besch~iftigt, enthfilt weft- volle Zahlenangaben fiber die Ausbeute an Teer, t(ien61, Holzkohle usw. und be- handelt dann die verschiedenen M6glichkeiten der Harzanreicherung am stehenden Holz durch Schfilverfahren. Es folgen eingehende Ausffihrungen fiber die Gewinnung yon Stock- und Wurzelholz mit zahlreichen praktischen Hinweisen, wobei s~mtliche m6glichen Verfahren vom ttandroden bis zur Stocksprengung in allen Einzelheiten behandelt werden.

Der Abschnitt ,,K6hlerei" verdient besondere Beachtung, da hier die s/imtlichen A r t e n d e r Holzverkohlung, die im Rahmen der Kriegswirtschaft eine neue Bedeutung gewonnen hat, ausffihrlich und kritisch dargestellt werden. Uber alle vorkommenden Fragen, wie z. B. Verwendung grfinen oder trockenen Holzes, zweckm/igige AuG arbeitung und AusmaBe des Kohlholzes, Anlage und Bedienung yon Meilern, Meiler- /Sfen, Ausbeute unter verschiedenen Voraussetzungen findet man an Hand guter Ab- bildungen eingehende Auskunft. Ebenso grfindlich ist das ganze Gebiet der Teer- schwelung yon den einfaehsten Teerschwelgruben, wie sie ffir kleinen landwirtschaft- lichen Eigenbedarf noch hier und da vorkommen, bis zu groggewerblichen Anlagen behandelt. Man erf~ihrt yon der Gewinnung yon Kolophonium, Holzteer und Kien61 und von den Nebenerzeugnissen Essigwasser und Holzkohle; yon der Terpentin61- gewinnung, von Nadel- und Laubholzteer, yon dem besonders wertvollen Birkenrinden- teer (als Juchten61 bekannt), de r Gewinnung und Lfiuterung von Holzgeist, der Schmier61gewinnung aus Holz (mit der immerhin beachtlichen Ausbeute yon :to l guten Maschinen61s aus I rm Kienholz), yon der Verwendbarkeit der Teerschwelerei-

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abw~isser zum Holzschutz und von Kienteer als Treibstoff, um nur einige Punkte zu nennen. Der Verarbeitung des Holzessigs und dem Reinigen des Kien61s sincL eigene Kapitel gewidmet. Endlich wird auf hiiufig beobachtete Fehler bei der Holzteer- schwelung eingegangen und abschlieBend die Verwendung von Teerschwelereierzeug- nissen zum Holzschutz behandelt.

Der besondere Weft des Buches besteht in der Ffille praktischer Eriahrungen aus dem baltischen, russisehen und skandinavischen Raum, die hier niedergelegt und verarbeitet sind und in dem reichen Zahlenmaterial fiber Ausbeute, Arbeitsleistung und vieles andere, die es zu einem zuverl~issigen Ratgeber f/ir die Praxis machen. Die groBe Zahl guter Abbildungen triigt sehr zum Verst~ndnis der vielseitigen Dar- stellung bei. yon PECHMANN

Nr. 19

Das H o h e Venn und se ine Randgebiete . Vegetat ion , Boden und Landschaft . Von M. SCHWICKERATH. Jena, Verlag Gustav Fischer, 1944.

In der Reihe der vegetationskundlichen Gebietsmonographien, die uns schon be- achtliche Forschungsergebnisse aus OstpreuBen, den Karawanken. Riesengebirge, Schwarzwald und Vogesen beschert hat, liegt nun trotz der Kriegsverhiiltnisse ein neues Vc'erk in bester Ausstattung vor: Das Hohe Venn und seine Randgebiete. DaB als Verfasser ffir dieses Gebiet nur der in pflanzensoziologischen Kreisen bestbekannte Dr. SCHWICKERATH in Betracht kommen konnte, war allen F_ingeweihten yon vorn- herein klar. Wohl kein Zweiter kennt dieses Gebiet so gut wie er.

Die yon ibm gebrachte Darstelltmg hat insbesondere zwei Vorteile aufzuweisen: I. Werden die Bodenverh~iltnisse sehr eingehend erliiutert, und das Bodenprofil

wird im Zusammenhalt mit der Pflanzengesellschaft regelm~iBig beschrieben und oft auch abgebildet.

2. Zeigen die Darstellungen, die sich auf den Wald beziehen, dab sich SCHWICKERATH nicht nut der forstlichen Hilfe bedient, sondern diese auch mit Verst~indnis an- gewendet hat. Aus der Ffllle des Inhalts kann hier nut wenig angegeben werden. Das Buch

ist in 3 I-lauptteile gegliedert, und zwar behandelt Tell I den Vegetationsaufbau und das Vegetationsgefiige, wiihrend die beiden kurzen Teile II und I I I die pflanzen- geographische Gliederung und die landschaftliche Gliederung zum Inhalt haben.

Das Hohe Venn ist eine Landschaft, in der Flach- und Hochmoore, Ginster- und Reiserheiden die Hauptrolle spielen, w/ihrend die Waldgesellschaften nut in Form der Moorw/ilder (Betuletum pubescentis) auftreten. Demgegenfiber herrschen in den Rand- gebieten die Waldgesellschaften weitaus vor. SCH~'ICKERATH teilt folgendermaBen ein:

I. Die Wiilder dis luvseitigen Vennrandes: Hier ist die Eichen-Birken-Waldgruppe (Querceto-Betuletum) mit ihren Untergesellschaften welt verbreitet.

2. Die W~lder der VennfuBfl/iche: Hier spielt die Eichen-Hainbuchen-Waldgruppe die Hauptrolle, und zwar der Eichen-Hainbuchen-Wald auf Kalk und der Rot- buehen-Wald auf Kalk.

3. Die W~lder des leeseitigen Vennrandes: Hier ist vor allem die Schluchtwald- gruppe, sodann die Rotb~chenwaldgruppe und die hochmontane "vValdgruppe der Steilh~inge verbreitet. Ferner werden die menschlich bedingten Kahlschlaggesellschaften, Heiden und

Triften, "vViesen und Weiden und viele andere kleinere Pflanzengesellschaften behandelt. An Stelle des so verschiedenartigen Laubmischwaldes ist im Untersuchungsgebiet

auf ausgedehnten F1/ichen der v611ig landfremde Fichtenreinbestand getreten. Wohl hat dieser in der I. Generation nach Laubholz oft fiberraschende Zuwachsleistungen aufzuweisen, abet wir wissen heute, dab es sich um keine nachhaltige Leistung handelt und dab schon die 2. oder 3. Fichtengeneration stark zufiickbleibt. Nut in Ver- bindung mit dem heimischen Laubmischwald kann die Fichte dauernd nachgezogen werden. Dabei k6nnen uns die sorgf~iltigen Untersuchungen SCHWICKERATHS wert- volle Fingerzeige geben und den richtigen Weg fiir die waldbauliche Planung in diesem Gebiet zeigen. RUBNER

B u c h a n z e i g e n - - K u r z e N a c h r i c h t e n 225

Nr. 20

, H o l z w u c h s a u f M o o r b o d e n . " Von I~. KRAHMER. Berlin N 4, Reichs- n/ihrstandsverlag G. m. b. H. 1943. 92 S.

Die r/iumliche Ausnutzung des Heimatlandes darf trotz aller ZeitennSte nicht zu eng und materiell verstanden werden. Auch die Seele braucht Landreservate, ebenso die Naturforschung; und je 1/inger, desto mehr erweisen sich in diesen Hinsichten gerade ,,unausgenutzte" Ecken der Heimat als am besten benutzt. Dazu geh6ren mit in erster Linie Moore, namentlich die kleineren Kammhochmoore unserer Gebirge, die in besonderem MaBe Kleinodien urtfimlicher Landschaft und wissenschaftlich wertvoller Natururkunden darstellen und als solche unangetastet erhalten bleiben sollten. Wo freilich Moore nach Zahl und Ausdehnung im Lande st/irker ins Gewicht fallen, wie vor allem in Nord- (namentlich Nordwest-) und auch in Sfiddeutschland, k6nnen wir uns diesen ,,Luxus" (cure grano salis) kaum leisten. Hier haben ja auch landwirtschaftliche Moornutzung und technische Moorverwertung l/ingst einen Siegeszug angetreten, dem gegenfiber eine andere M6glichkeit, die der forstlichen Moorbewirtschaftung, bisher in Deutschland wissenschaftlich und praktisch wohl etwas zu stiefmfitterlich behandelt worden ist, besonders nach dem fiberwiegenden MiBerfolg frfiherer Hochmoor- aufforstungsversuche. Die rasch steigende Bedeutung des Rohstoffes Holz (zumal geringerer Sortimente) und die fortschreitende Erkenntnis der Notwendigkeit des Waldes ffir die allgemeine Landeswohlfahrt, insbesondere die Unterbrechung groBer landwirtschaftlicher Kulturfl~ichen, sind heute obendrein dazu angetan, die Frage der Mooraufforstung wieder mehr auftauchen zu lassen.

In dem vorliegenden, mit einem Vorwort des bekannten Leiters der Bremener Moorversuchsstation, Professor Dr. F. BRONE, ausgestatteten Heft versucht Forst- meister i. R. MAX KRAHMER eine kurze Gesamtdarstellung des Problems yon der vorwiegend praktischen Seite her. Im ersten Tell behandelt er die allgemeinen Grundlagen (Begriffe, Bezeichnungen - - bier w/ire ,,Brfiche" in ,,Brficher" zu ver- bessern -- , Geschichte, Eigenschaften, Verbreitung, Bedeutung usw. der Moore), im zweiten und Hauptteil die Moore als forstliche Standorte (Moor- und Torfarten unter besonderer Berficksichtigung yon Gebietsverschiedenheiten, Moorentw/isserung und -dfingung, Bestandsgrfindung und -pflege auf Moor usw.) und schlieBlich in einem kurzen dritten Tell das Verhalten der wichtigsten Holzarten auf Moorboden.

Die Abhandlung verzichtet auf gr6Bere Sch/irfe und Tiefe in Inhalt und Form, sie ist daffir um so reichhaltiger und vielseitiger. Ihr Hauptwert liegt - - abgesehen yon dem Verdienst, das Gebiet forstlicher Moorwirtschaft fiberhaupt einmal umfassend anzupacken --- in der Vermittlung des Erfahrungsschatzes, den der Verfasser in fiber vierzigj~hriger forstlicher Praxis im moorreichen Ostpommern sammeln konnte.

T h a r a n d t , am 19. August 1944. SACHSS•

IV. K U R Z E N A C H R I C H T E N Am 5. M a i d . J. ist Professor Dr. R6HRL, ordentlicher Professor der Forst-

wissenschaft an der Universiffit Freiburg i. Br. nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 53 Jahren verschieden. Mit ihm verliert die Forstwissenschaft nicht nur einen ausgezeichneten Lehrer, sondern auch einen kenntnisreichen und gewissenhaften I:orscher auf dem Gebiete der Ertragskunde, Forsteinrichtung und des Forstschutzes. Dieses letztgenannte Fach war zweifelsohne sein Lieblingsgebiet, und es darf als ein glficklicher Umstand bezeichnet werden, dab der Verstorbe.,le seine Kenntnisse noch in dem umfangreichen Abschnitt ,,Forstschutz gegen Tiere" in der IO. Auf- lage des Neudammer Forstlichen Lehrbuches niedergelegt hat. Auch seine Dar- stellung fiber ,,Forsteinrichtung" in dem gleichen Werk hat allgemeine Anerkennung gefunden.

Professor Dr. ROHRL war nach dem Weltkrieg bis 1928 an der Forstlichen Versuchsanstalt Mfinchen als Assistent und Privatdozent t/itig, fibernahm dann das der Versuchsanstalt Mfinchen unterstellte Revier Grafrath, zwischendurch Vertretungen in Freiburg i. Br. nnd wurde 1932 an die Forstliche Hochschule Tharandt als Nach-

l%rstw. Cbl. u. Thar. }Oorst]. Jahrb. Heft 3 7 19~4. Kriegsgemeinschaftsausgabe 16