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Sonderdruck aus III.2014 D 9,80 EUR A 10,90 EUR L 10,90 EUR CH 18,90 CHF Foto: Alexander Gehring, Lichtphänomen Engagement: Junger analoger Fotojournalismus Faszination: Textildesign mit Silberfotografie Brillanz: Der Weg zu perfekten Schwarzweiß-Dias Größe: Zwei Profis mit Großformatkameras unterwegs Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie www.photoklassik.de 003 Editorial 004 Inhalt 006 Aktuelles aus der Szene 059 PhotoKlassik-Positionen 096 Mitarbeiter dieser Ausgabe 098 Vorschau, Impressum PORTFOLIO 032 Jimmy Nelson porträtiert indigene Völker 042 Festival für jungen Fotojournalismus 056 »Messages from the Darkroom« von Alexander Gehring TECHNIK 010 Alle Neune – Minolta 9000, 9xi, 9 018 Das Reportageobjektiv – Brennweite: 35 mm 060 Testbericht: Adox CHS 100 II und Rollei RPX 25 062 Schwarzweißdias – Die brillante Alternative PRAXIS 022 Fujifilm instax-Aktion 2014 028 Mit der Großformatkamera auf Reisen 038 Das Arbeiten mit Studioblitzen – Teil 2 052 Analog-Stoffliches 082 Vom Farbnegativ zur Farbvergrößerung – Teil 2 088 Schwarze Magie auf Glas KULTUR 070 Vera Ikon – Das wahre Bild 084 The working girls of Nevada – Jane Hilton 090 Fundstücke – Randnotizen zur Foto-Kunst 094 Ikonen der Fotografie – Julia Margaret Camerons Porträt von Sir John Herschel

III.2014 - HENSEL 003 Editorial 004 Inhalt 006 Aktuelles aus der Szene 059 PhotoKlassik-Positionen 096 Mitarbeiter dieser Ausgabe 098 Vorschau, Impressum PORTFOLIO 032 …

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    Sonderdruck aus

    III.2014

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    Engagement: Junger analoger FotojournalismusFaszination: Textildesign mit SilberfotografieBrillanz: Der Weg zu perfekten Schwarzweiß-DiasGröße: Zwei Profis mit Großformatkameras unterwegs

    Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie

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    003 Editorial004 Inhalt006 Aktuelles aus der Szene059 PhotoKlassik-Positionen096 Mitarbeiter dieser Ausgabe098 Vorschau, Impressum

    PORTFOLIO032 Jimmy Nelson porträtiert indigene Völker042 Festival für jungen Fotojournalismus056 »Messages from the Darkroom« von Alexander Gehring

    TECHNIK010 Alle Neune – Minolta 9000, 9xi, 9018 Das Reportageobjektiv – Brennweite: 35 mm060 Testbericht: Adox CHS 100 II und Rollei RPX 25062 Schwarzweißdias – Die brillante Alternative

    PRAXIS022 Fujifilm instax-Aktion 2014028 Mit der Großformatkamera auf Reisen038 Das Arbeiten mit Studioblitzen – Teil 2052 Analog-Stoffliches082 Vom Farbnegativ zur Farbvergrößerung – Teil 2088 Schwarze Magie auf Glas

    KULTUR070 Vera Ikon – Das wahre Bild084 The working girls of Nevada – Jane Hilton090 Fundstücke – Randnotizen zur Foto-Kunst094 Ikonen der Fotografie – Julia Margaret Camerons Porträt von Sir John Herschel

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    Sonderdruck aus

    Gerade beim Einstieg in die Studioblitzfotografie stellt sich die Frage, welche Lichtformer die richtigen sind. Man liest viel über Beauty Dishes und Ring Lights – aber gerade für den Start empfehlen sich universellere Lichtformer, die unpro-blematisch in der Handhabung, aber vielseitig einsetzbar sind. In dieser Folge betrachten wir die wichtigsten Lichtformer für die Porträt- und Beautyfotografie

    und deren Einsatzgebiete.

    Das Arbeiten mit Studioblitzen – Teil 2

    Die richtigen Lichtformer für den Start

    Guido Krebs

    Der Start soll einfach sein. Nichts ist schlimmer, als ein Model mit unendlich langem Gefummel an technischen Geräten zu langweilen. Daher sollte sich gerade beim Einstieg die Komplexität in Grenzen halten. Denn auch mit vermeintlich einfachen Lichtformern lässt sich viel bewirken. Auch macht es Sinn, sich auf wenige Lichtformertypen zu beschränken. Denn auch hier gilt: in Ruhe die Eigenschaften erforschen und lernen. Lichtequipment ist nur dann wirklich gut ein-setzbar, wenn man es aus dem Effeff kennt. Hinzu kommt, dass die hier vorgestellten Lichtformer auch sehr preiswert sind, so dass sich der finanzielle Aufwand für den Start in Grenzen hält.

    Lichtformer: 1x Softbox, 1x Standardreflektor Lichtformer: 1x Softbox, 1x Engstrahl

    Wann ist Licht weich, wann hart?Die Frage klingt banal, ist aber in Wahrheit nicht ganz so ein-fach zu beantworten. Generell ist eine Punktlichtquelle für hartes Licht verantwortlich, eine Flächenleuchte für weiches Licht. Wann aber eine Lichtquelle als Punktlichtquelle oder Flächenleuchte angesehen wird, ist von einigen Faktoren abhängig. Wichtig ist hier vor allem das Verhältnis von Ob-jektgröße zur Lichtquellengröße und dem Abstand zueinan-der. Eine 60x90 cm Softbox sorgt bei Porträts aus ein bis zwei Metern Abstand für weiches Licht, denn sie ist im Verhältnis zum Kopf groß und nah dran.

    Die Weichheit wird nur dadurch erzeugt, dass die Lichtquelle so groß ist, dass sie viele unterschiedliche und sich überla-gernde Schatten erzeugt und darüber hinaus ihren eigenen Schattenwurf aufhellt – das sorgt für weiche Schatten. Die gleiche Softbox ist jedoch bei der Ausleuchtung eines Hau-ses aus zig Metern Abstand eine Punktlichtquelle, die hart ausleuchtet. Keiner zweifelt daran, dass direktes Sonnenlicht eine Punktlichtquelle ist, obwohl die Sonne nun ziemlich groß ist. Aber der Abstand zur Erde ist ebenfalls erheblich, so dass selbst der riesigste Leuchtkörper zur Punktlichtquelle wird. Ebenso wird ein eigentlich hart arbeitender Standard-reflektor zur weichen Lichtquelle, wenn der Abstand – z. B. bei Makromotiven – gering ist und das Motiv ausreichend klein ist.

    Fazit: das Verhältnis von Motiv zu Lichtquelle und deren Ab-stand ist entscheidend.

    Daraus folgt: geht man näher ran ans Motiv, wird die Licht-quelle weicher. Erhöht man den Abstand, wird die Lichtquelle härter. Das macht selbst eine geringe Auswahl an Lichtfor-mern sehr flexibel, wenn man sie richtig zu positionieren weiß.

    Dadurch wird auch klar, dass die kleinen Plastikaufsätze (»Joghurtbecher«) bei Systemblitzgräten für sich alleine gar nichts bringen, denn die Fläche bleibt klein. Erst durch die Lichtstreuung an weißen Wänden machen sie das Licht wei-cher. Keine Wand = keine Wirkung!

    StandardreflektorDieser Reflektor wird häufig mit den Blitzgeräten mitgelie-fert. Standardreflektoren sorgen für hartes Licht und werden gerne für die Hintergrundausleuchtung und als Akzentlicht bei Haaren und Schulterkonturen eingesetzt. Für den effek-tiven Einsatz mit Reflexschirmen ist der Abstrahlwinkel der Standardreflektoren zu klein., daher ist im Zusammenspiel mit Schirmen dieser Reflektor nur ein fauler Kompromiss. Viele der Standardreflektoren lassen sich durch Zubehör er-weitern, z. B. durch Lichtklappen oder so genannte Waben. Durch beide wird der Leuchtwinkel eingegrenzt, ohne den Lichtcharakter maßgeblich zu verändern. Zu den Waben sie-he auch den Absatz weiter unten.

    SchirmeWer weiches Licht möchte, liegt mit Reflexschirmen nie verkehrt. Sie sind preiswert, kompakt, schnell faltbar und leicht zu transportieren. Dabei machen sie wirklich gutes Licht. Weiße Schirme liefern ein sehr weiches Licht, wobei insgesamt auch viel Licht in den Raum gestreut wird. Das schützt gerade in den Anfängen vor zu sehr zugelaufenen Schatten. Silberne Schirme arbeiten deutlich härter und lie-fern eine Mischung aus hartem Licht (durch die hohe Reflexion) und weichem Licht (durch die Flä-che). Sie sind etwas schwie-riger in der Handhabung als weiße Schirme, da sie Fältchen und Hautun-reinheiten nicht so gut unterdrücken wie weiße Schirme. Ein Schattendasein füh-ren durchscheinen-de Schirme. Sie lie- f e r n ebenfalls weiches Licht, streuen aber auch stark nach hinten und sind nicht so effizient.

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    Sonderdruck aus

    Für den Start sind ein bis zwei weiße Schirme eine gute In-vestition, auch wenn es »coolere« Lichtformer gibt als ausge-rechnet Reflexschirme. Aber: Die runden Augenreflexe, die Schirme erzeugen, wirken natürlich.

    SchirmreflektorFür die Ausleuchtung eines Reflexschirms sind die speziellen Schirmreflektoren optimal. Sie besitzen einen sehr großen Abstrahlwinkel und leuchten auch auf kurze Distanz Reflex-schirme vollständig aus. Durch einen einstellbaren Abstand des Reflektors zum Schirm lässt sich praktisch jeder Schirm in üblichen Größen ab 70 bis 120 cm vollständig ausleuch-ten.

    Durch den großen Abstrahlwinkel eignet sich der Schirmre-flektor auch gut, um einen Hintergrund tatsächlich auf reines Weiß auszuleuchten. Wird weißer Hintergrundkarton nicht mit eigenen Lichtquellen beleuchtet, sondern nur durch das Hauptlicht beleuchtet, erscheint er bestenfalls hellgrau, aber niemals weiß!

    SoftboxenSoftboxen erzeugen ein schönes weiches Licht, wobei das Licht etwas weniger im Raum gestreut wird als bei Reflex-schirmen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen: rechteckig, quadratisch, achteckig (Octabox) – und das in unterschiedlichsten Größen. Für den Start ist eine mittelgro-ße rechteckige Softbox empfehlenswert, etwa im Format 60x90 cm oder 60x80 cm. Diese Größe ist erschwinglich und auch in kleineren Räumen noch manövrierbar. Die rechtecki-ge Form ist universeller als eine quadratische oder achtecki-ge, weil sie sowohl im Hoch- als auch im Querformat nutzbar sind. Das ist praktisch bei stehenden Personen (hochkant) oder aber bei kleineren Gruppen (quer).

    In der Regel besitzen Softboxen zwei Diffusoren – einen vor-ne, den anderen im Innenteil der Softbox. Durch den Einsatz oder das Weglassen des inneren Diffusors kann die Weichheit der Softbox in Grenzen beeinflusst werden. Für manche Soft-boxen gibt es ebenfalls Waben, die das Streuverhalten beein-flussen – praktisch, wenn bei seitlicher Positionierung wenig Licht auf den Hintergrund streuen soll.

    Softboxen mit parabolischem Reflektor strahlen etwas enger ab und lassen sich ggf. sogar etwas fokussieren.

    Snoot – Tubus – EngstrahlreflektorEngstrahlreflektoren sind ideal für die Ausleuchtung des Hintergrundes, wenn Kegel oder Verläufe gefragt sind. Sie strahlen sehr eng ab und erlauben so eine präzise Steuerung der Hintergrundausleuchtung. Sie sind günstig und einfach in der Handhabung. Da die Tubusreflektoren innen meist schwarz sind, werden sie sehr heiß!

    WabenWaben begrenzen das Streulicht eines Lichtformers und en-gen den Leuchtwinkel ein. Es gibt sie in unterschiedlichen Stärken, so dass eine individuelle Abstimmung an den Ein-satzzweck möglich ist. Dabei belassen sie die grundsätzliche Lichtcharakteristik des Lichtformers. Streiflicht und Hintergrundausleuchtung können durch Waben sehr präzise gesetzt wer-den. Hauptlichtquellen mit Wabe sorgen für mehr Plastizität, sind dadurch aber et-was schwerer beherrschbar. Leider nicht ganz billig.

    Dr. Mark BeneckeLichtformer: 1x Softbox, 1x Standardreflektor

    ReflektionswandReflektionswände sind oft so nützlich wie ein weiterer Blitz. Sie hellen dezent auf – ideal für den Einsatz an der nicht vom Blitz ausgeleuchteten Seite. Da es nur eine passive Licht-quelle ist, muss man darauf achten, dass auch Licht auf die Reflexwand fällt, das die Wand reflektieren kann. Mitunter ist die richtige Positionierung etwas kniffelig, da man bei einer Positionsveränderung des Hauptlichts meist auch die Re-flexwand umstellen muss. Ein bisschen wie Lichtbillard über Bande.

    Weiße und silberne Reflexwände hellen auf. Weiße Wände streuen mehr, silberne sind effizienter. Eine schwarze Reflex-wand in Motivnähe reduziert Streulicht im Raum und betont die Schatten. Für den Anfang reichen oft schon Styroporta-feln aus dem Baumarkt.

    Schirme, Reflektoren und Softboxen sollten von einem Her-steller kommen. Leider ist Weiß ist nicht gleich Weiß. Kom-biniert man unterschiedliche Hersteller, können Farbabwei-chungen von einer Lichtquelle zur anderen auftreten.

    Lichtformer gibt es nicht nur vom jeweiligen Blitzgeräteher-steller, sondern auch von »Fremdherstellern«. Die Preisun-terschiede zum Original können dabei deutlich sein. Neben der Weiß-Thematik sollte man auch die Robustheit und vor allem die Tatsache im Auge behalten, dass originale Lichtfor-mer in der Regel speziell für eine Geräteserie berechnet wur-den und somit effizienter und gleichmäßiger ausleuchten.

    Um ein präziseres Gefühl für den richtigen Lichtformer zu bekommen, bietet Hensel auf www.hensel.eu in der Rubrik »Infos« einen umfangreichen Lichtformervergleich an. Viel Spaß beim Ausprobieren.

    Produktfotos: Hensel-Visit GmbH & Co. KGBeispielfotos: Guido Krebs

    Lichtformer: 1x Softbox, 1x Standardreflektor