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MASTERARBEIT IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und Motivationskonzept für die thermische Gebäudesanierung in Österreich“ 21. Lehrgang Management & Umwelt 2009/10 Auftraggeber Umwelt Management Austria Betreuerin Dr. Nana Walzer Verfasser Harald Fischer Michaela Kloiber Marianne Tilp Thorsten Trentzsch Oktober 2010

IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

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MASTERARBEIT

IKOM

„Informations-, Kommunikations-, Organisations- und Motivationskonzept

für die thermische Gebäudesanierung in Österreich“

21. Lehrgang Management & Umwelt 2009/10

Auftraggeber

Umwelt Management Austria

Betreuerin

Dr. Nana Walzer

Verfasser

Harald Fischer

Michaela Kloiber

Marianne Tilp

Thorsten Trentzsch

Oktober 2010

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Danksagung

Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen des 21. MSc-Lehrgangs

‘Management & Umwelt’ in den Jahren 2009 und 2010 entstanden.

Das gemeinsame Verfassen einer Masterarbeit durch vier

Studenten mag manchem Leser befremdlich erscheinen. Die

dadurch gewonnen zwischenmenschlichen Erfahrungen aufgrund

der unterschiedlichen Charaktere und Herangehensweisen an

Problemstellungen, ließen uns als Verfasser jedoch neue

Sichtweisen gewinnen, die weit über das Projektmanagement im

herkömmlichen Sinn hinausgehen.

An dieser Stelle wollen wir uns bei unseren Familien und Partnern

bedanken, die uns unterstützten und den nötigen Rückhalt gaben.

Weiterer Dank gilt unseren Arbeitgebern und Arbeitskollegen, die es

uns ermöglichten, die nötige Zeit zu finden, um die vorliegende

Arbeit zu verfassen.

Nicht zuletzt gilt unser Dank Professor Dr. Reinhold Christian und

DI Ralph Feichtinger von ‘Umwelt Management Austria’, die uns als

Auftraggeber zu dieser Arbeit anregten und uns bei der

Durchführung unterstützten. Besondern Dank wollen wir unserer

Betreuerin Dr. Nana Walzer aussprechen, die uns mit großem

Einsatz und Engagement durch die Arbeit geleitete, immer wieder

vor ‘Betriebsblindheit’ bewahrte und uns in die Tiefen der Methodik

der empirischen Sozialforschung führte.

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I

Inhaltsverzeichnis

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................................... V 

1  EINLEITUNG .................................................................................................................................. - 1 - 

1.1  HINTERGRUND UND PROBLEMSTELLUNG .............................................................................................................. ‐ 2 ‐ 

2  BEGRIFFSDEFINITIONEN ............................................................................................................ - 7 - 

2.1  ZUM BEGRIFF INFORMATION .............................................................................................................................. ‐ 7 ‐ 

2.1.1  Anforderungen erfolgreicher Information ......................................................................................... ‐ 9 ‐ 

2.1.2  Bedeutung des Begriffes Information in dieser Arbeit .................................................................... ‐ 10 ‐ 

2.2  ZUM BEGRIFF KOMMUNIKATION ...................................................................................................................... ‐ 10 ‐ 

2.2.1  Kriterien für erfolgreiche Kommunikation ....................................................................................... ‐ 13 ‐ 

2.2.2  Bedeutung des Begriffes Kommunikation in dieser Arbeit .............................................................. ‐ 14 ‐ 

2.3  ZUM BEGRIFF ORGANISATION .......................................................................................................................... ‐ 14 ‐ 

2.3.1  Kriterien für erfolgreiche Organisation ........................................................................................... ‐ 18 ‐ 

2.3.2  Bedeutung des Begriffes Organisation in dieser Arbeit ................................................................... ‐ 18 ‐ 

2.4  ZUM BEGRIFF MOTIVATION ............................................................................................................................. ‐ 18 ‐ 

2.4.1  Kriterien für gute Motivation .......................................................................................................... ‐ 22 ‐ 

2.4.2  Bedeutung des Begriffes Motivation in dieser Arbeit ...................................................................... ‐ 22 ‐ 

2.5  ZUM BEGRIFF THERMISCHE GEBÄUDESANIERUNG ................................................................................................. ‐ 22 ‐ 

3  ZIELE DER ARBEIT .................................................................................................................... - 27 - 

4  NICHT ZIELE DER ARBEIT ........................................................................................................ - 28 - 

5  AKTEURSGRUPPEN BEI DER THERMISCHEN SANIERUNG ................................................ - 29 - 

5.1  ÜBERBLICK DER AKTEURSGRUPPEN .................................................................................................................... ‐ 29 ‐ 

5.2  HAUSEIGENTÜMER ......................................................................................................................................... ‐ 30 ‐ 

5.3  BAUSPARKASSEN ........................................................................................................................................... ‐ 31 ‐ 

5.4  BANKEN ....................................................................................................................................................... ‐ 31 ‐ 

5.5  BAUWIRTSCHAFT ........................................................................................................................................... ‐ 32 ‐ 

5.6  GENERALUNTERNEHMER ................................................................................................................................. ‐ 33 ‐ 

5.7  ARCHITEKTEN, PLANER ................................................................................................................................... ‐ 33 ‐ 

5.8  AUSSTELLER VON ENERGIEAUSWEISEN ............................................................................................................... ‐ 33 ‐ 

5.9  ÖFFENTLICHE HAND ....................................................................................................................................... ‐ 34 ‐ 

5.9.1  Bund ................................................................................................................................................ ‐ 34 ‐ 

5.9.2  Länder .............................................................................................................................................. ‐ 35 ‐ 

5.9.3  Gemeinden ...................................................................................................................................... ‐ 36 ‐ 

5.10  WISSENSCHAFTLICHE UND TECHNISCHE EXPERTEN ........................................................................................... ‐ 36 ‐ 

5.11  ENERGIEVERSORGUNGSUNTERNEHMEN ......................................................................................................... ‐ 37 ‐ 

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II

5.12  ENERGIEBERATER ...................................................................................................................................... ‐ 37 ‐ 

5.13  MEDIEN .................................................................................................................................................. ‐ 38 ‐ 

5.14  ERWARTUNGEN DER HAUSEIGENTÜMER AN DIE WEITEREN AKTEURE ................................................................... ‐ 38 ‐ 

6  METHODIK .................................................................................................................................. - 40 - 

6.1  FORSCHUNGSDESIGN ...................................................................................................................................... ‐ 41 ‐ 

6.2  PHASE 1: HYPOTHESENBILDUNG ..................................................................................................................... ‐ 43 ‐ 

6.2.1  Zur Methodik der teilnehmenden Beobachtung .............................................................................. ‐ 43 ‐ 

6.2.1.1  Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 43 ‐ 

6.2.1.2  Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 43 ‐ 

6.2.2  Zur Methodik des Pressespiegels ..................................................................................................... ‐ 44 ‐ 

6.2.2.1  Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 45 ‐ 

6.2.2.2  Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 45 ‐ 

6.2.3  Zur Methodik der Literaturrecherche .............................................................................................. ‐ 48 ‐ 

6.2.3.1  Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 48 ‐ 

6.2.3.2  Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 48 ‐ 

6.2.4  Zur Methodik der Bewertung Broschüre und Website .................................................................... ‐ 51 ‐ 

6.2.4.1  Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 51 ‐ 

6.2.4.2  Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 51 ‐ 

6.3  PHASE 2: HYPOTHESENVERTIEFUNG UND KATEGORIENBILDUNG ............................................................................ ‐ 52 ‐ 

6.3.1  Zur Methodik der Befragung von Experten ..................................................................................... ‐ 52 ‐ 

6.3.1.1  Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 53 ‐ 

6.3.1.2  Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 53 ‐ 

6.4  PHASE 3: HYPOTHESENÜBERPRÜFUNG ............................................................................................................. ‐ 55 ‐ 

6.4.1  Zur Methodik der Befragung der Hauseigentümer ......................................................................... ‐ 55 ‐ 

6.4.1.1  Methodisch‐theoretischer Untersuchungszugang ................................................................................ ‐ 55 ‐ 

6.4.1.2  Durchführung in der Praxis .................................................................................................................... ‐ 56 ‐ 

6.5  PHASE 4: SCHLUSSFOLGERUNGEN ................................................................................................................... ‐ 58 ‐ 

6.5.1  Zur Methodik der Gegenüberstellung praxisgeleiteter Thesen und Theorie sowie der Ableitung von 

Maßnahmen .................................................................................................................................................. ‐ 58 ‐ 

7  ERGEBNISSE .............................................................................................................................. - 59 - 

7.1  PHASE 1 ..................................................................................................................................................... ‐ 59 ‐ 

7.1.1  Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung .................................................................................. ‐ 59 ‐ 

7.1.2  Ergebnisse des Pressespiegels ......................................................................................................... ‐ 62 ‐ 

7.1.3  Ergebnisse der Literaturrecherche ................................................................................................... ‐ 67 ‐ 

7.1.4  Ergebnisse der Bewertung Broschüre und Website ......................................................................... ‐ 72 ‐ 

7.2  PHASE 2 ..................................................................................................................................................... ‐ 77 ‐ 

7.2.1  Ergebnisse der Befragung der Experten .......................................................................................... ‐ 77 ‐ 

7.2.1.1  Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Verständigung ............................................................ ‐ 77 ‐ 

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III

7.2.1.2  Die mögliche Hemmnisse in Bezug auf Verständigung kurz zusammengefasst .................................... ‐ 79 ‐ 

7.2.1.3  Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Kosten/Nutzen und Finanzierung............................... ‐ 79 ‐ 

7.2.1.4  Die möglichen Hemmnisse in Bezug auf Kosten/Nutzen und Finanzierung kurz zusammengefasst ..... ‐ 82 ‐ 

7.2.1.5  Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Fördersystem .......................................................... ‐ 82 ‐ 

7.2.1.6  Die möglichen Hemmnisse durch das Fördersystem kurz zusammengefasst ....................................... ‐ 84 ‐ 

7.2.1.7  Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Ablauf ...................................................................... ‐ 85 ‐ 

7.2.1.8  Die möglichen Hemmnisse im Ablauf kurz zusammengefasst .............................................................. ‐ 88 ‐ 

7.2.1.9  Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Wissensstand .......................................................... ‐ 88 ‐ 

7.2.1.10  Die mögliche Hemmnisse durch Wissensdefizite kurz zusammengefasst ............................................. ‐ 91 ‐ 

7.2.2  Persönlicher Nutzen der Experten aus der thermischen Sanierung ................................................. ‐ 92 ‐ 

7.3  ZUSAMMENFASSUNG PHASE 1 UND PHASE 2 ZUR HYPOTHESENBILDUNG .............................................................. ‐ 92 ‐ 

7.4  PHASE 3 ..................................................................................................................................................... ‐ 99 ‐ 

7.4.1  Ergebnisse der Befragung der Hauseigentümer .............................................................................. ‐ 99 ‐ 

7.4.2  Bestärkung bzw. Entkräftung der Hemmnisse aufgrund der Hauseigentümerbefragung ............ ‐ 102 ‐ 

7.4.3  Thesen zu Hemmnisse IKOM ......................................................................................................... ‐ 111 ‐ 

8  PHASE 4 SCHLUSSFOLGERUNGEN ...................................................................................... - 114 - 

8.1  GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZUR INFORMATION ................................................ ‐ 114 ‐ 

8.2  GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZUR KOMMUNIKATION .......................................... ‐ 115 ‐ 

8.3  GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZUR ORGANISATION .............................................. ‐ 115 ‐ 

8.4  GEGENÜBERSTELLUNG PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ZU MOTIVATION ................................................... ‐ 116 ‐ 

8.5  ZUSAMMENFASSUNG VERGLEICH PRAXIS UND THEORIE GELEITETER THESEN ............................................................ ‐ 116 ‐ 

9  MAßNAHMENKATALOG .......................................................................................................... - 124 - 

9.1  COACH ALS BEGLEITER .................................................................................................................................. ‐ 124 ‐ 

9.2  NETZWERK BZW. CLUSTERBILDUNG ................................................................................................................. ‐ 125 ‐ 

9.3  SCHULUNGEN .............................................................................................................................................. ‐ 125 ‐ 

9.4  REGIONALE SANIERUNGSKONFERENZEN DURCH DIE WIRTSCHAFTSKAMMER ............................................................ ‐ 126 ‐ 

9.5  REGIONALES SANIERUNGSFRÜHSTÜCK .............................................................................................................. ‐ 126 ‐ 

9.6  EFFEKTIVER ABLAUF DER THERMISCHEN SANIERUNG ........................................................................................... ‐ 127 ‐ 

9.7  EINHEITLICHES ÖSTERREICHWEITES FÖRDERSYSTEM MIT GEMEINSAMER VERMARKTUNG ............................................ ‐ 128 ‐ 

9.8  ENERGIE CONTRACTING ................................................................................................................................ ‐ 129 ‐ 

9.9  SEMINARREIHE FÜR BAUHERREN UND DEREN BEWERBUNG .................................................................................. ‐ 129 ‐ 

9.10  ENERGIEKENNZAHLBERECHNUNG, FÖRDERBERECHNUNG, AMORTISATIONSZEITBERECHNUNG ................................. ‐ 130 ‐ 

9.11  REGIONALE WOHNBAUFÖRDERBERATUNGSSTELLEN ....................................................................................... ‐ 131 ‐ 

9.12  VEREINHEITLICHUNG UND VEREINFACHUNG DER INFOBROSCHÜREN .................................................................. ‐ 132 ‐ 

9.13  FOLDER ‘LEXIKON FACHCHINESISCH’ ........................................................................................................... ‐ 133 ‐ 

9.14  ZIELGRUPPEN GERICHTETE INFORMATION .................................................................................................... ‐ 133 ‐ 

9.15  INFOPOOL .............................................................................................................................................. ‐ 134 ‐ 

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IV

9.16  BAUSPARKASSEN ALS VERMITTLER .............................................................................................................. ‐ 134 ‐ 

9.17  ENERGIEBEAUFTRAGTER IN DEN GEMEINDEN ................................................................................................ ‐ 135 ‐ 

9.18  CLUSTERDACHVERBAND MIT GEMEINSAMER MARKE ...................................................................................... ‐ 135 ‐ 

9.19  MOBILISIERENDE MAßNAHMEN ................................................................................................................. ‐ 135 ‐ 

9.19.1  Themen Bauen/Wohnen und Energiesparen im Unterricht ..................................................... ‐ 136 ‐ 

9.19.2  Unentgeltliche Mustersanierungen (Gewinnspiel) für ausgewählte Projekte als Referenz ...... ‐ 136 ‐ 

9.19.3  Vergleichendes Probewohnen .................................................................................................. ‐ 136 ‐ 

9.19.4  Werbekampagnen .................................................................................................................... ‐ 137 ‐ 

9.19.5  ‘Tag der Energiesparrekorde’ bzw. ‘Tag der offenen Sanierungstür’ ....................................... ‐ 137 ‐ 

9.19.6  Gemeindeinitiativen ................................................................................................................. ‐ 137 ‐ 

9.19.7  Ablaufflyer und Argumentationshilfe ....................................................................................... ‐ 138 ‐ 

9.19.8  Direktanzeige der Kosten .......................................................................................................... ‐ 138 ‐ 

10  EMPFEHLUNGEN UND WEITERE VORGEHENSWEISE ....................................................... - 139 - 

LITERATUR UND QUELLENVERZEICHNIS ............................................................................................. VI 

NORMEN UND STANDARDS ..................................................................................................................... X 

INTERNETDOKUMENTE ........................................................................................................................... XI 

ABBILDUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................................. XIII 

TABELLENVERZEICHNIS ....................................................................................................................... XIV 

ANHANG .............................................................................................................................................. A - 1 - 

I.  FRAGEN - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG ....................................................................... A - 1 - 

II.  FRAGEN - MEDIENANALYSE (BROSCHÜRE UND WEBSITE) ............................................ A - 2 - 

III.  FRAGEN - EXPERTENINTERVIEWS ....................................................................................... A - 3 - 

IV.  FRAGEN – HAUSBESITZER .................................................................................................... A - 4 - 

V.  PROTOKOLLE - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG ........................................................... A - 22 - 

VI.  PROTOKOLLE – MEDIENANALYSE (BROSCHÜREN UND WEBSITE) ............................. A - 41 - 

VII.  PROTOKOLLE - EXPERTENINTERVIEWS ........................................................................... A - 51 - 

VIII.  AUSWERTUNG PROTOKOLLE HAUSBESITZER ................................................................ A - 74 - 

Page 7: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

V

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abb. Abbildung

bzw. beziehungsweise

ca. circa

CO2 Kohlenstoffdioxid

d.h. das heißt

ect. et cetera

evtl. eventuell

EVU Energieversorgungsunternehmen

FAG Finanzausgleichsgesetz

HWB Heizwärmebedarf

IKOM Information, Kommunikation, Organisation, Motivation

Mio. Millionen

S. Seite

Tab. Tabelle

v.a. vor allem

u.a. unter anderem

u. U. unter Umständen

vgl. vergleiche

z.B. zum Beispiel

Page 8: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 1 Einleitung - 1 -

Hinweis:

Zu Gunsten der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Arbeit auf geschlechtsneutrale

Formulierungen verzichtet (z. B. Hauseigentümer = HauseigentümerInnen).

1 EINLEITUNG

Klimaschutz und Sicherung der Energieversorgung sind eng miteinander verknüpft.

Möchte man zu beiden entscheidende Beiträge leisten, so gilt es durch Erhöhung der

Energieeffizienz den Energiebedarf zu senken und die Energieversorgung auf

erneuerbare Quellen umzustellen.

Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des

Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig führt sie zur Reduktion von Heizkosten, steigendem

Wohnkomfort, regionalen Arbeitsplätzen etc. Trotz dieser Win-Win-Situation ist die

Sanierungsrate in Österreich derzeit gering; sie liegt gerade einmal bei 1%.

Untersuchungen zeigen, dass rechtliche Barrieren, ökonomische Hürden, aber auch

organisatorische Probleme, sowie fehlendes Wissen und mangelndes Bewusstsein

Hemmnisse für die thermische Sanierung darstellen.

Zu den rechtlichen und ökonomischen Aspekten gibt es bereits Lösungsvorschläge. Für

die Bereiche Information, Kommunikation, Organisation und Motivation ist dies noch

nicht der Fall. Die vorliegende Arbeit hat daher zum Ziel, Defizite in diesen Bereichen in

Bezug auf die thermische Gebäudesanierung aufzuzeigen und ein Maßnahmenkonzept

zur Überwindung dieser Defizite zu entwickeln.

Zu Beginn der Arbeit wurden die zentralen Begriffe abgeklärt und aus der Theorie

gewonnene Kriterien für erfolgreiche Information, Kommunikation, Organisation und

Motivation angeführt. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, wurde die vorliegende

Arbeit in vier Phasen eingeteilt. Die Phasen eins und zwei dienten zum generieren von

Hypothesen über Hemmnisse betreffend IKOM. Zuerst wurden teilnehmende

Beobachtungen durchgeführt. Danach folgte ein Pressespiegel dreier Printmedien.

Parallel dazu wurden eine Infobroschüre und eine Website auf Hemmnisse analysiert.

Weiters wurde in einschlägigen Studien nach genannten Defiziten recherchiert. In der

zweiten Phase wurden zehn Experten befragt, worin ihrer Meinung nach Hemmnisse

liegen. Die Ergebnisse daraus wurden den möglichen Hemmnissen aus Phase eins

Page 9: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 1 Einleitung - 2 -

gegenübergestellt. Die dritte Phase diente dazu, die gefundenen möglichen Hemmnisse

mittels Befragung von Hauseigentümern zu bestärken oder zu entkräften. Schließlich

erfolgte in der vierten Phase eine Gegenüberstellung der gewonnenen Hemmnisse zu

den oben erwähnten in der Theorie gefundenen Kriterien für erfolgreiche Information,

Kommunikation, Organisation und Motivation. Der aus diesen Erkenntnissen abgeleitete

Maßnahmenkatalog soll den interessierten Lesern Möglichkeiten aufzeigen, mit

welchen, zum Teil einfachen Maßnahmen, eine Verbesserung der Situation

herbeigeführt werden kann. Zum Schluss wurden noch Empfehlungen für das weitere

Vorgehen gegeben.

1.1 Hintergrund und Problemstellung

Im Rahmen der Verabschiedung des Kyoto Protokolls 1997 wurden in den

ratifizierenden Staaten erste Maßnahmenprogramme erarbeitet und Reduktionsziele

für Treibhausgasemissionen festgelegt. Auch in Österreich wurde 1998 ein Kyoto

Paket erstellt.1 In weiterer Folge wurde 1998/99 bei der Österreichischen

Kommunalkredit die Kyoto-Optionen-Analyse in Auftrag gegeben, um

Treibhausgasreduktionspotentiale auf Basis des damaligen Wissensstandes zu

eruieren. Die Kyoto-Optionen-Analyse mündete in die österreichische Klimastrategie

2002.2 Ausgehend von den Treibhausgasemissionen des Jahres 1990 (77 Mio. t

CO2-Äquivalente Treibhausgase) wurden Reduktionen in acht Bereichen

vorgesehen, um für die Periode 2008 bis 2012 die Zielemission von lediglich

67,55 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgasen pro Jahr zu erreichen.3

Im Bereich Raumwärme und sonstiger Kleinverbrauch wurde ein Reduktionsziel von

4 Mio. t. CO2-Äquivalenten Treibhausgasen angestrebt, um die Emissionen auf

10,5 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgasen zu drücken. Zur Umsetzung dieses

Zieles wurde vorgesehen, die Rate der thermischen Gebäudesanierung für

Wohnbauten aus den Jahren 1945 bis 1980 von 1 % in den 1990ern durch geeignete

Maßnahmen auf zumindest 2 % anzuheben.4

1 vgl. ACCC 1998, S. 2. 2 vgl. http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/32726/1/8790, Zugriff am 12.02.2010. 3 vgl. Klimastrategie 2002, S.8. 4 vgl. ebenda, S.18.

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Kapitel 1 Einleitung - 3 -

Da sich im Klimastrategie-Umsetzungsbericht des Jahres 2005 zeigte, dass ein

Erreichen des Kyoto-Ziels mit der österreichischen Klimastrategie 2002 nicht möglich

ist, wurde diese evaluiert und überarbeitet. Die Ergebnisse liegen in der

Klimastrategie 2007 vor. Abweichend vom ursprünglichen Plan für den Bereich

Raumwärme und sonstige Kleinverbraucher, wird eine Steigerung der

Gesamtenergieeffizienz im Gebäudebestand durch eine Sanierungsrate von 3 % in

der Periode 2008 bis 2012 und mittelfristig von 5 % pro Jahr verlangt.5 Obwohl die

Treibhausgasemissionen aus dem Bereich Raumwärme zwischen 1990 und 2003

weitgehend stabilisiert werden konnten, ist der Sektor Raumwärme dem Ziel der

Klimastrategie 2002 nicht näher gekommen.6 Jedenfalls wird für 2010 bei einer

gleichbleibenden Sanierungsrate eine Treibhausgasemission von 14,3 Mio. t CO2-

Äquivalenten prognostiziert.7

Anzumerken ist, dass sich die im Basisjahr 1990 ausgewiesenen Emissionen in der

Klimastrategie 2007 gegenüber der Strategie 2002 aufgrund einer neuerlichen

Inventur leicht erhöht haben und somit auch der Kyoto Zielwert der Klimastrategie

2007 von 67,55 auf 68,8 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgase angepasst wurde.8

Ebenso wurden auch die Sektoralen Zielwerte adaptiert und somit für den Sektor

Raumwärme ein neuer Zielwert von 11,9 Mio. t CO2-Äquivalenten Treibhausgase

festgelegt.9 Die Reduktion im Sektor Raumwärme und sonstige Kleinverbraucher

bleibt jedenfalls mit rund 4 Mio. t. CO2- Äquivalenten Treibhausgasen unverändert.

Die nachfolgende Tabelle dient zur besseren Übersicht.

5 vgl. Anpassung der Klimastrategie 2007, S. 70. 6 vgl. ebenda, S. 47.  7 vgl. ebenda, S. 24. 8 vgl. ebenda, S. 21.  9 vgl. ebenda, S. 24. 

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Kapitel 1 Einleitung - 4 -

Klimastrategie 2002 Klimastrategie2007

Ist

Emissionen

1990

Ziel

Emissionen

2010

Ist

Emissionen

1990

Ziel

Emissionen

2010

[Mio. t CO2-Äquivalente Treibhausgase]

Raumwärme und

sonstige

Kleinverbraucher

14,6

10,5

14,9

11,9

Gesamt 77,64 67,55 79,0 68,8

TABELLE 1: VERGLEICH KLIMASTRATEGIE 2002 UND 2007, EIGENE DARSTELLUNG

Ein Nutzen der thermischen Gebäudesanierung ist, wie eingangs erwähnt, im Erreichen

der Klimaziele zu finden. Österreich hat im Rahmen der Kyotovereinbarung die

Verpflichtung, bei einem Überschreiten der Ziele Emissionszertifikate im staatlichen

Emissionshandel oder im Rahmen von Projekten zur Emissionsminderung im Ausland

zu erwerben. Dies stellt folglich einen Kapitalabfluss ins Ausland dar. Finanzielle Mittel,

welche in Programme der thermischen Gebäudesanierung investiert werden, tragen,

neben weiterem Zusatznutzen (siehe im Text weiter unten), zu einer Reduktion der

‘Strafzahlungen’ bei.

Die Sanierungsprojekte bergen eine hohe inländische Wertschöpfung und positive

Beschäftigungseffekte in sich. Allgemein ist in der Bauwirtschaft bei einer Investition

von 100 Mio. € mit einem Gesamtbeschäftigungseffekt von 941 Beschäftigungs-

verhältnissen und einem Gesamtwertschöpfungseffekt von 110 Mio. € zu rechnen.10

Aufgrund der arbeitsintensiven Aufgaben und der individuellen Gebäudesituation sind

bei der thermischen Sanierung sogar noch höhere Wertschöpfungs- und

Beschäftigungseffekte als im gesamten Bauwesen zu erwarten. Die Projekte im

Rahmen der thermischen Sanierung kommen auch der regionalen Wirtschaft zugute, da

Sanierungsprojekte eine enge Kundenbeziehung von der Planung bis zur Fertigstellung

erfordern. 11

10 vgl. Karner/Schleicher, 2010, S. 9. 11 vgl. Christian/Bolz/Krammer, 2008, S. 7.

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Kapitel 1 Einleitung - 5 -

Neben den genannten Vorteilen für die Bauwirtschaft führt die thermische

Gebäudesanierung für den einzelnen zur Reduktion der Energiekosten, zur Erhöhung

der Wohnqualität und zu einer Wertsteigerung des Gebäudes. In Verbindung mit der

Preisentwicklung für Energieträger, feste Brennstoffe (siehe Abb. 1) und

Mineralölprodukte (siehe Abb. 2), trägt die thermische Sanierung auch zur

Unabhängigkeit der österreichischen Bevölkerung von Energieimporten bei.

ABB. 1: ENTWICKLUNG DER ENERGIEPREISE FÜR LEITUNGSGEBUNDENE ENERGIETRÄGER UND FESTE

BRENNSTOFFE IM HAUSHALTSBEREICH, QUELLE: ENERGIESTATUS ÖSTERREICH 2010, S. 15

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Kapitel 1 Einleitung - 6 -

ABB. 2: ENTWICKLUNG VERSCHIEDENER MINERALÖLPRODUKTPREISE, QUELLE: ENERGIESTATUS

ÖSTERREICH 2010, S. 15

In mehreren Studien von Umwelt Management Austria12 wurden die technischen,

rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der thermischen Sanierung ausführlich

beleuchtet. Mit dieser Arbeit sollen nun weitere Hemmnisse erhoben werden, im

speziellen Informations-, Kommunikations- Organisations-, und Motivationsdefizite, die

dazu beitragen, dass die in der Klimastrategie 2007 geforderte Sanierungsrate nicht

erreicht wird.

12 vgl. Christian/Bolz/Krammer, 2008 und Christian/Feichtinger, 2009 und

Christian/Kallinger/Kramer, 2008. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 7 -

2 BEGRIFFSDEFINITIONEN

2.1 Zum Begriff Information

Die Information ist das Wissen, welches ein hohes Maß an Entscheidungs- und

Zweckrelevanz besitzt.13 Typische Informationen sind beispielsweise Aussagen über

Ereignisse, Entwicklungen oder Sachverhalte. Im Verlauf des Lebens werden

Menschen täglich mit einer Vielzahl von Informationen konfrontiert, welche sie filtern

und verarbeiten müssen. Information, von einem Sender erzeugt, ist eine für einen

Empfänger bestimmte zweckbezogene Nachricht.14 Heinrich definiert Information wie

folgt „Generell wird unter Information eine Auskunft, Aufklärung oder Belehrung

verstanden. Zur Vorbereitung wirkungsvoller Handlungen gehört erfahrungsgemäß

Wissen; aus Informationen kann Wissen entstehen.“15

Informationsversorgung

Ein wichtiger Baustein der Informationsqualifizierung ist die Art der Versorgung. Diese

Informationsversorgung ist unterteilt in das Informationsangebot, die

Informationsversorgung und die Informationsnachfrage, welche im weiteren Verlauf

erläutert werden.

Die Bereitstellung von Informationen aus unterschiedlichen Quellen stellt das

Informationsangebot der verfügbaren Informationen dar.16 Die Intensität des Angebots

wird durch die eingesetzten Informationssysteme bestimmt. Beispielsweise verbessern

EDV-gestützte Informationssysteme den Informationsfluss durch kürzere

Übertragungszeiten und bessere Vernetzung. Das Informationsangebot bildet in seiner

Komplexität die Menge aller verfügbaren Informationen für den einzelnen zu einem

bestimmten Zeitpunkt.

Selbstverständlich setzt ein Informationsangebot das Vorhandensein einer Nachfrage

voraus. Die Bedürfnisse und die daraus resultierende Informationsnachfrage sind für

13 vgl. Wöhe, 2000, S. 198. 14 vgl. Fank, 2001, S. 28ff. 15 vgl. Heinrich/Lehner, 2005, S. 7. 16 vgl. ebenda, S. 31. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 8 -

jedes Individuum sehr unterschiedlich. Die permanente Informationsversorgung,

gewährleistet durch Nutzung der technologischen Errungenschaften der heutigen Zeit,

ermöglicht also jedem einzelnen, die für seine Bedürfnisse und Interessenlagen nötigen

Informationen zu filtern und seinen jeweiligen Tätigkeiten bzw. Deutungen zuzuordnen

und zu gewichten. Begründet wird dies u.a. in der Diversität der Erfahrungen und dem

Wissen des Nachfragenden. Eine Herausforderung ist die Deckungsgleichheit von

Informationsangebot und Informationsnachfrage, welche schließlich den tatsächlichen

Informationsbedarf darstellt.

Der Informationsbedarf wird aufgeteilt in den objektiven und subjektiven Bedarf. Der

objektive Bedarf hat einen stärkeren Bezug auf den erfolgreichen Abschluss einer

Aufgabe. Es muss eine Information bereitgestellt werden, um eine Aufgabe erfüllen zu

können. Hingegen wird der subjektive Informationsbedarf individuell durch den

Aufgabenträger bestimmt.17 Die Information wird individuell selektiv durch den

einzelnen Nachfrager bestimmt. Generell scheint es wenig praktikabel, den Bedarf strikt

nach diesen Kriterien zu trennen, auch weil die Ermittlung der Informationen weder frei

von nur subjektiven als auch von objektiven Kriterien erfolgt.18

17 vgl. Fank, 2001, S. 32. 18 vgl. ebenda, S. 32. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 9 -

ABB. 3: INFORMATIONSANGEBOT, -NACHFRAGE UND BEDARF, QUELLE: FANK NACH BERTHEL, 2001, S. 33

Die drei Kategorien aus dem Kreisdiagramm (siehe Abb. 3) verdeutlichen durch

Überlappungen und Restmengen die Kernprobleme einer optimalen

Informationsversorgung.19 So ist ein Überangebot an Informationen nicht wirtschaftlich,

ebenso wie eine Übernachfrage. Es gilt folglich den optimalen Informationsmix zu

gewährleisten. Den Träger der Information bildet die Kommunikation, welche im

weiteren Verlauf begrifflich eingeordnet wird.

2.1.1 Anforderungen erfolgreicher Information

An eine Information und den daraus resultierenden Mix werden unterschiedliche

Anforderungen gestellt. Zum einen muss die Information zumindest ziel- und zum

anderen zweckorientiert sein. Erfüllte eine Information keine dieser Kriterien, sollte im

Kontext eher von einer Nachricht die Rede sein.20

Auch eine absolute Deckungsgleichheit von Informationsangebot, –nachfrage und –

bedarf stellt keine optimale Informationsversorgung dar, weil daraus ein resultierendes

19 vgl. Fank, 2001, S. 33. 20 vgl. ebenda, S. 30. 

1

Angebot

3

2

Nachfrage

7

6 4

5

Bedarf

Legende

1. Information die angeboten wird, aber weder nachgefragt wird noch notwendig ist

2. Information die angeboten und nachgefragt wird, die aber nicht notwendig ist

3. Information die nachgefragt wird, die aber weder angeboten wird, noch wichtig ist

4. Wichtige Information die nachgefragt, aber nicht angeboten wird

5. Notwendige Information, die weder angeboten noch nachgefragt wird.

6. Information die angeboten, aber nicht nachgefragt wird, die aber notwendig ist

7. Angebot, Nachfrage und Bedarf decken sich

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 10 -

Überangebot entstehen würde, was wiederum Unwirtschaftlichkeit zur Folge hätte.21

Letztendlich ist die Information der Gegenstand, welcher durch den Prozess des

Austausches, nämlich der Kommunikation übermittelt wird.22 Das zeigt die Bedeutung

von Informationen nochmals. Eine erfolgreiche Kommunikation ist wertlos bei

schlechtem Informationsniveau. In Bezug auf die thermische Sanierung lassen sich

nachfolgende Grundmerkmale einer erfolgreichen Information aufzeigen:

Information muss nachgefragt sein,

das Informationsniveau soll geeignet sein, den Nachfrager zu befriedigen und

nicht zu überfordern,

die Information darf kein Defizit aufweisen in Bezug auf sachliche Vollständigkeit,

die Zugänglichkeit der Information sollte leicht fallen und

die Information muss für den Nachfrager nachvollziehbar, in allen

Informationswegen einheitlich und vergleichbar sein23

2.1.2 Bedeutung des Begriffes Information in dieser Arbeit

Der Begriff Information soll, abgeleitet aus der Definition von Heinrich, als

zweckorientiertes Wissen verstanden werden, ausgerichtet auf den Vollzug von

Handlungen und den damit verbundenen Zielen. Das bedeutet, dass für eine

Problembeschreibung und Problemlösung die Beschaffung, Verarbeitung und

Weiterleitung von Informationen notwendig ist.24

2.2 Zum Begriff Kommunikation

Kommunikation ist in der Regel etwas ganz alltägliches. Mit Hilfe von Sprache, Mimik,

Gestik, Schrift, Bild, Ton etc. werden entweder von Angesicht zu Angesicht oder mit

Unterstützung von papierenen oder elektronischen Speicher- und

Übertragungstechniken Botschaften übermittelt. Maletzke beschreibt es als

„Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen“.25

21 vgl. ebenda, S. 32. 22 vgl. ebenda, S. 124. 23 vgl. ebenda, S. 109. 24 vgl. Schmidt, 1996, S. 7. 25 Maletzke, 1963, S. 18. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 11 -

Intentionen für Kommunikation

Wie diese Einführung bereits andeutet, ist Kommunikation ein soziales Handeln. Es ist

in Hinblick auf andere gerichtet und verfolgt ein bestimmtes Ziel. Das kommunikative

Handeln hat intentionalen Charakter. Nach den verfolgten Zielen kann zwischen

allgemeiner und spezieller Intention unterschieden werden. Die Grenzen dabei sind

fließend.

Die allgemeine Intention ist einfach formuliert ‘jemanden etwas mitteilen wollen’. Das

Ziel dabei ist, Verständigung zwischen sich und den Kommunikationspartnern zu

schaffen. Die spezielle Intention setzt aus einem Interesse heraus kommunikative

Handlungen. Ziel dabei ist es, die Interessen zu realisieren. Dieses Ziel kann aber erst

dann erreicht werden, wenn Verständigung zustande gekommen ist. Die spezielle

Intention der Interessenverfolgung gibt wiederum den Ausschlag, warum

kommunikative Handlungen überhaupt gesetzt werden.26

Kommunikation als Form von Interaktion mit Hilfe von Medien und Symbolen

Der Prozess ‘Kommunikation’ ist eine Form der sozialen Interaktion, ein doppelseitiges

Geschehen. Das Individuum unterliegt Einwirkungen von anderen und übt seinerseits

Wirkung auf andere aus.27 Durch ein aufeinander ausgerichtetes kommunikatives

Handeln erfolgt eine wechselseitige Bedeutungsvermittlung. Erst diese kann

Verständigung mit sich bringen.

Für die Vermittlung ist ein Ausdrucksmittel, ein Medium, unerlässlich. Burkart

unterscheidet dabei zwischen Medien erster Ordnung, z. B. Telefon, CDs, TV- und

Radiokanäle, und Medien zweiter Ordnung z. B. Radiospots und Zeitungsartikel.

Medien erster Ordnung sind ihm zufolge Vermittlungs- und Speichertechniken,

sogenannte ‘Infrastruktur’. Medien zweiter Ordnung behelfen sich dieser Infrastruktur

zur Herstellung und Verbreitung von inhaltlichen Aussagen, die in Hinblick auf einen

oder mehrere Kommunikationspartner gerichtet sind.28 Das Medium bestimmt die Form

der Kommunikation und ermöglich unterschiedliche Ausdrucksformen innerhalb derer

verschiedene Bedeutungsinhalte als unterschiedliche Zeichen festgesetzt werden.

26 vgl. Burkart, 2002, S. 25ff. 27 vgl. Burkart, 2002, S. 31. 28 vgl. ebenda, S. 45. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 12 -

Wird einem Zeichen bestimmte Bedeutung zugeordnet, kann von einem Symbol

gesprochen werden. Dabei haben Symbole über ihre Vertreterfunktion für Dinge (auch

immaterielle) hinaus auch für jeden Menschen einen zusätzlichen Inhalt entsprechend

seiner Erfahrungen beim individuellen Konstituieren des Bedeutungsinhalts des

Symbols. Auch die Objekte selbst, die durch das Symbol repräsentiert werden, können

für unterschiedliche Individuen unterschiedliche Bedeutung haben.29 Diese

Bedeutungen sind nicht starr, sondern unterliegen einer Entwicklung. Der Mensch tritt

mit seiner natürlichen als auch mit seiner symbolischen Umwelt, die als subjektive

Wirklichkeit seiner Erfahrungen beschrieben werden kann, in Verbindung. Die ‘Dinge’

existieren ausschließlich raum- und zeitbezogen.

Kommunikation als symbolische Interaktion setzt einen Vorrat an Zeichen bei allen

Kommunikationspartnern voraus, die beim In-Beziehung-Treten der Partner dieselben

Bedeutungen im Bewusstsein aller Beteiligten aktualisieren können.30

Kommunikation als Mitteilungs- und Verstehungshandlung

Ein Kommunikationsprozess ist eine Mitteilungs- und Verstehungshandlung. Zwei

Kommunikationspartner, Kommunikator und Rezipient, treten zueinander in Beziehung.

Jede Kommunikation enthält somit eine Beziehungsebene31, die Auskunft über das

persönliche Verhältnis der Kommunikationspartner gibt. Der Kommunikator teilt dem

Rezipienten mit Hilfe eines Mediums eine Aussage mit. Dies läuft auf der

Inhaltsebene32 ab, welche sich auf Informationen zur Sache selbst bezieht. Der

Kommunikator will ‘etwas mitteilen’ und der Rezipient will ‘etwas verstehen’. Dabei wird

die Reziprozität (‘Prinzip des Gebens und Nehmens’) des kommunikativen Geschehens

deutlich. Nach Meinung von Watzlawick ist es unmöglich, in einer Face-to-Face

Situation, nicht zu kommunizieren. Auch ein Nichthandeln hat für ihn

Mitteilungscharakter33. Dennoch kann ein Kommunikator nur dann zielgerichtet und

erfolgreich ‘kommunizieren’, wenn der Rezipient ‘aufnehmen, verstehen’ will, wobei

29 vgl. ebenda, S. 53f. 30 vgl. Burkart, 2002, S. 56f. 31 vgl. Kienast 1988, S. 34f. 32 vgl. ebenda, S. 34f7. 33 vgl. Simon, 2004, S. 24f. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 13 -

Kommunikator und Rezipient Rollen im Kommunikationsprozess darstellen und von

jedem der Partner wechselnd und sogar simultan eingenommen werden können.34

Der Wechsel zwischen Mitteilungs- und Verstehenshandlung ein und desselben

Kommunikationspartners erfüllt auch die Feedbackfunktion bei gegenseitiger

Kommunikation. Feedback ist dabei als Auskunft über den Erfolg und Grad der

erreichten gegenseitiger Verständigung zu verstehen.35 Die nachfolgende Abbildung soll

dies verdeutlichen.

ABB. 4: DAS SENDER-EMPFÄNGERMODELL VON KOMMUNIKATIONSPROZESSEN, EIGENE DARSTELLUNG NACH:

KIENAST 1988, S. 36

Zusammengefasst lässt sich festhalten: Kommunikation ist ein Prozess, der zwischen

mindestens zwei Menschen abläuft, in dem diese mit Hilfe eines Mediums

Bedeutungsinhalte miteinander teilen.

2.2.1 Kriterien für erfolgreiche Kommunikation

Die Beziehungsebene in der Kommunikation ist quasi der Filter für die transportierten

Mitteilungen. Solange sie positiv oder zumindest neutral ist, bleibt die Inhaltsebene

‘unberührt’. Fühlt sich zumindest einer der Kommunikationspartner unwohl, z. B. durch

34 vgl. Merten, 1977, S. 46 und S. 62. 35 vgl. Burkart, 2002, S. 69f. 

Info senden

über

Trägermedium

Empfänger

Rezipient

sprechen

Rückmeldung (Feedback)

senden

u. U.

Korrektur

hören/

entschlüsseln

Sender

Kommunikator

sprechen hören / entscheiden

Feedback

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 14 -

Angst, Nervosität etc., dann überlagert die Beziehung den Inhalt. Der Beziehungsaspekt

bestimmt somit wesentlich das Verständnis einer Mitteilung.36

Daraus lässt sich ableiten:

Die Beziehungsebene muss positiv bzw. neutral sein, um gutes Verständnis zu

erreichen

Weiters ist für gutes Verstehen anzuführen:

„Die Sendermitteilung muß so gestaltet werden, daß sie möglichst nahe an das

[Anm. Verständnisniveau] des Empfängers herangeführt wird.“ 37

„Verstehen im Sinne einer Übereinstimmung zwischen dem Gemeinten und dem

Verstandenen kann nur in einem wechselseitigen Feed-back-Prozess, der sich

auf mehrere Ebenen beziehen muß, hergestellt werden.“38

2.2.2 Bedeutung des Begriffes Kommunikation in dieser Arbeit

In der vorliegenden Diplomarbeit wird der Kommunikationsbegriff primär als Mitteilungs-

und Verstehungshandlung verwendet. Die oben erwähnten Aspekte, die symbolische

Interaktion bzw. die Berücksichtigung des Verständnisniveaus des Empfängers, sowie

die wechselseitige Bedeutungsvermittlung bzw. der Wille zum gegenseitigen

Verständnis, werden im weiteren Verlauf dieser Arbeit wichtige Parameter zur Definition

von Defiziten darstellen.

2.3 Zum Begriff Organisation

Eine Organisation zeichnet sich durch folgende Merkmale39 aus:

Gegenüber der Umwelt offenes System

Über einen Zeitraum existierend

Zielgerichtet

Aus Individuen und Gruppen bestehend

Aufweisen einer Struktur von Arbeitsteilung und Verantwortung

Da eine Organisation ein soziales Gebilde darstellt, lassen sich ihre Grenzen folglich

nur schwer bestimmen.40 In den meisten Fällen werden sich diese Grenzen auch über

36 vgl. Simon, 2004, S. 26. 37 Kienast ,1988, S.37. 38 ebenda, S. 37. 39 vgl. Rosenstiel, 2007, S. 6. 40 vgl. ebenda, S. 375. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 15 -

den Zeitraum des Organisationslebens verändern. Der Begriff Organisation kann in

weiterer Folge in zwei Varianten verwendet werden, welche sich aus der Perspektive

ergeben.

Instrumenteller Organisationsbegriff

Hier steht das organisatorische Regeln im Vordergrund und man sieht die Organisation

als Instrument der Führung, das die Prozesse steuern hilft. Es werden Regeln

aufgestellt, die einen Handlungsrahmen vorgeben, in denen alle Arbeiten ablaufen.

Schreyögg beschreibt dies folgender Maßen: „Das Ergebnis des Gestaltungsprozesses

(des „Organisierens“) verfestigt sich in der Organisation des zur Struktur geronnenen

Regelsystems“ 41

Institutioneller Organisationsbegriff

Im Vergleich zum instrumentellen Organisationsbegriff verfügt der Institutionelle

Organisationsbegriff über einen weitreichenderen Ansatz. Hier werden Systeme als

Ganzes betrachtet. Sie sind auf einen spezifischen Zweck ausgerichtet, welcher aber

nicht mit den Zielen der beteiligten Personen und Gruppen innerhalb des Systems

übereinstimmen muss. Da diese Systeme aus mehreren Personen bestehen, welche

auch unterschiedlich handeln, werden diese Handlungsmuster in Regeln überführt und

festgeschrieben. Dadurch können alle weiteren Beteiligten die Handlungsweise

vorhersagen und ihre eigenen daran ausrichten. Die zum System gehörenden

Personen können sich im Lauf der Zeit ändern, jedoch immer eindeutig identifiziert

werden.42

Organisieren

Im Gegensatz zur Organisation bezeichnet Organisieren den Vorgang des

Regelaufstellens.43

41 vgl. Schreyögg, 2008, S. 5f. 42 vgl. ebenda, S. 8f. 43 vgl. ebenda, S. 10f. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 16 -

Interorganisationale Beziehungen

Innerhalb von Zusammenschlüssen von Organisationen wird das Verhalten der

einzelnen Organisationen stark durch das schwach formalisierte Kollektiv selbst

bestimmt. Die Zusammenschlüsse bilden kollektive Handlungsmuster aus, die auch als

„kollektive Strategien“44 bezeichnet werden. Organisationskollektive können nach

folgender Matrix (Abb. 5) eingeteilt werden.

ABB. 5: KLASSIFIKATION VON ORGANISATIONSKOLLEKTIVEN, EIGENE DARSTELLUNG NACH: ASTLEY/ FROMBRUNN

1983, IN SCHREYÖGG 2008, S. 31

Begriffserklärung45

Konföderationen: setzen sich aus wenigen gleichartigen Organisationen zusammen

und kommunizieren direkt miteinander. Werden gebildet, um trotz des Wettbewerbs

gemeinsame Interessen zu verfolgen. Als Beispiel dafür seien Kartelle genannt.

Agglomerate: Viele gleichartige Organisationen, welche nicht untereinander in direkten

Beziehungen stehen. Meist verfügen sie über eine übergeordnete

44 vgl. Astley /Fombrun, 1983 in Schreyögg, S. 318. 45 vgl. Schreyögg, 2008, S. 319ff. 

konföderiert konjugat

agglomerat organisch

Art des Kollektivverhaltens

Artgleich Artverschieden

Indi

rekt

D

irekt

Bez

ieh

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g z

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den

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 17 -

Führungsorganisation, die mit den Führungsorganisationen der Mitgliedsorganisationen

verbunden ist. Beispiel sind Interessensverbände.

Konjugate: Wenige verschiedenartige Organisationen mit direkter Beziehung

zueinander kooperieren miteinander. Als Beispiel seien Systempartnerschaften in der

Automobilindustrie genannt. Diese Kooperationsform ist meist vertraglich abgesichert.

Organische Kollektive: Eine große Zahl an verschiedenen Organisationen ist auf

vielen unüberschaubaren Wegen locker miteinander verknüpft (symbiotische

Interdependenzen). Sie bilden eine kollektive Strategie aus und grenzen sich

gemeinsam von ihrer Umwelt ab. Organische Kollektive werden oft auch als Netzwerke

bezeichnet.

Schreyögg führt am Beispiel der höchst erfolgreichen Netzwerke in der Textilindustrie

der Region Modena folgendes aus:46

Mehrere kleine spezialisierte Firmen sind über ein Netzwerk verknüpft. Obwohl jedes

Unternehmen selbstständig arbeitet, gibt es einen Koordinationsspezialisten, der selbst

nicht in die Fertigung eingreift. Dieser, in weiterer Folge ‘Impannatore’ genannt,

organisiert zuerst Modedesigner und lässt Vorführmodelle fertigen, mit denen dann

Aufträge gewonnen werden. Die Fertigung beginnt dann mit der Produktion der

Stoffmuster bei mehreren Auftragnehmern oder Subfirmen. Die Bekleidung wird

anschließend wieder von Unternehmen im Netzwerk zugeschnitten und genäht. Das

Anbringen von Knöpfen und das Stanzen von Knopflöchern, sowie das Bügeln, Pressen

und Verpacken erfolgt meist wieder bei anderen Organisationen im Netzwerk. Die

Logistik kann hierbei über den Impannatore oder auch direkt erfolgen.

Die beteiligten Unternehmen arbeiten oft mit mehreren Impannatoren, also auch mit

mehreren Netzwerken, zusammen. Die Beziehungen der Firmen untereinander

basieren in der Region Modena auf gegenseitigem Vertrauen. Dies geht sogar soweit,

dass die Forderung nach Verträgen als Vertrauensbruch angesehen wird.

46 vgl. Schreyögg, 2008, S. 323f. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 18 -

2.3.1 Kriterien für erfolgreiche Organisation

Je nach ihrer Umwelt sind unterschiedliche Organisationsmodelle erfolgreich. Für

turbulente Umweltsituationen ist ein organisches Managementsystem geeignet,

welches sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet.47

Differenzierung gering

Grundorientierung Gesamtziel

Abstimmungsprozedur gegenseitig

Wissensunterschiede gering

Zentralisation gering

Ausmaß an formalen Regeln niedrig

Ausführlichkeit der Stellenbeschreibung gering

Kompetenzabgrenzung unscharf

Kommunikationsfluss lateral

Inhalt der Kommunikation Rat und Information

Autorität sachbezogen

Steuerungskonzept Expertenmacht

2.3.2 Bedeutung des Begriffes Organisation in dieser Arbeit

Im Rahmen dieser Arbeit ist der Begriff der Organischen Kollektive, also Netzwerke,

wesentlich. Eine Vielzahl an Fachfirmen arbeitet mehr oder weniger oft durch die

jeweiligen Auftraggeber miteinander verknüpft, in Zusammenwirken mit Banken und

den Förderstellen der Landesregierungen an einem gemeinsamen Ziel. Es haben sich

Handlungsmuster (Instrumenteller Organisationsbegriff) ausgebildet, innerhalb dieser

die einzelnen institutionellen Organisationen agieren. Die Stellung des Impannatore,

also des Koordinators, nimmt der Hauseigentümer dabei meist selbst ein.

2.4 Zum Begriff Motivation

Motivation und Bedürfnisse

Der Begriff Motivation beschreibt, wodurch Bewegung ausgelöst wird. Er erklärt „was

uns umtreibt“ oder antreibt.48 Eine präzisere Definition des Begriffes gibt Heckhausen:

„Motivation ist in der Psychologie eine Sammelbezeichnung für vielerlei Prozesse und

47 vgl. Schreyögg, 2008, S. 278ff. 48 vgl. Scheidl, 1991, S. 204. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 19 -

Effekte, deren gemeinsamer Kern darin besteht, dass ein Lebewesen sein Verhalten

um der erwarteten Folgen willen ausgewählt hat und hinsichtlich Richtung und

Energieaufwand steuert.“49 Einfacher zusammengefasst bedeutet diese

Begriffsbestimmung: „Fragen der Motivation wollen herausfinden, warum jemand eine

Handlung ausführt.“50

Wichtige Determinante bei Motivation sind die Ziele. Ziele, die zu einer gewissen Zeit

Priorität haben, wirken bei Menschen motivierender. Sie werden zu aktiveren Motiven.51

Wiedmann führt an, dass Bedürfnisse die Grundlage für Motivation darstellen. Sie sind

„organische Mängelzustände, physiologischer und psychologischer Natur, die

fortwährend befriedigt werden müssen.“52 Diese Begriffserklärung zeigt auf, warum

Menschen handeln und dass das wichtigste aller Ziele die Bedürfnisbefriedigung ist.53

Die Verhaltenspsychologie unterscheidet zwischen intrinsischer und extrinsischer

Motivation. Bei der intrinsischen (inneren) Motivation dient die Handlung der

persönlichen Befriedigung. Die Motive liegen innerhalb der Person wie z. B. Leistungs-,

Lernmotive, Interesse, Spaß, selbständige Tätigkeit, Verantwortung, Freiräume sowie

Identifikation und Zugehörigkeit.54 Ausschlaggebend für intrinsische Motivation ist, dass

die Handlungen zur Zielerreichung belohnend sind und einen Wert für den Handelnden

darstellen. Ein Beispiel dafür wäre das Bergsteigen. Es wird in den meisten Fällen aus

eigenem Antrieb und ohne externe Belohnung durchgeführt.55

Bei der extrinsischen (äußeren) Motivation entstehen die Handlungsmotive durch

äußere Anreize wie z. B. Entgelt-, Sozial-, Status-, Aufstiegsanreize, externer Druck etc.

Die extrinsisch motivierten Handlungen erfolgen durch Aufforderungen (von außen

gesteuert), deren Befolgung positive Folgen (Belohnung, Lob, Privilegien etc.) mit sich

bringt.56 Die Motivation zum Handeln erfolgt daher aufgrund der belohnenden 49 Heckhausen, 1989, S. 1. 50 ebenda, 1989, S. 1. 51 vgl. Franken, 2007, S. 81. 52 Wiedmann, 2006, S. 15 zitiert nach: Locke, 1991, S. 288. 53 vgl. ebenda, S. 15. 54 vgl. Franken, 2007, S. 83. 55 vgl. Wiedmann, 2006, S. 16. 56 vgl. Franken, 2007, S. 84. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 20 -

Auswirkungen, d.h. in der Zielerreichung. Dabei kann die Motivation darin bestehen,

Belohnung zu erhalten oder Bestrafung zu vermeiden.57

Bedürfnispyramide nach Maslow

Eine der bekanntesten Motivationstheorien ist die Bedürfnistheorie nach Maslow. Die

Grundidee der Theorie ist die sogenannte Bedürfnispyramide (siehe Abb. 6), die in der

Originaltheorie von Maslow jedoch nicht bildlich vorkommt.58 „Entstanden ist diese

Theorie mit den Fragen über Wertorientierung und Lebenssinn, wobei die

psychologische Gesundheit als ein zentrales Ziel verstanden wurde und in einer sich

selbst verwirklichenden Person realisiert sah.“59

ABB.6: BEDÜRFNISPYRAMIDE NACH MASLOW, EIGENE DARSTELLUNG NACH: FRANKEN, 2007, S 84.

Im Folgenden werden die fünf Bedürfnisgruppen beschrieben (von unten nach oben),

die für die vorliegende Arbeit auch als Kriterien für eine erfolgreiche Motivation

angesehen werden:60

57 vgl. Wiedmann, 2006, S. 17. 58 vgl. Franken, 2007, S. 88. 59 Wiedmann, 2006, S. 23.  60 vgl. Maslow 1977, S. 74ff. 

Bedürfnis nach Selbstverwircklichung

Bedürfnis nach Wertschätzung / "Ich-Bedürfnis"

Soziale Bedürfnisse

Sicherheitsbedürfnisse

Physiologische Bedürfnisse

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 21 -

1. Physiologische Bedürfnisse

Zu dieser Gruppe zählen die elementaren Bedürfnisse wie Nahrung, Schlaf etc.

Diese Bedürfnisse sind leicht zu erkennen, da sie sich als körperliche

Mangelerscheinungen äußern.

2. Sicherheitsbedürfnisse

Diese Gruppe umfasst den Drang nach Struktur, Ordnung, Recht und Gesetze.

Dieses Streben kommt durch Bedürfnisse wie Sicherheit, Schutz vor Schmerz,

Furcht, Angst und Stabilität zum Ausdruck.

3. Soziale Bedürfnisse

Hierzu zählen Zugehörigkeit, Zuneigung und Liebe.

4. Bedürfnis nach Wertschätzung oder ‘Ich-Bedürfnis’

Zu dieser Gruppe werden das Verlangen nach Anerkennung, Prestige, Einfluss,

Beachtung, Selbstachtung, Wertschätzung, Wunsch nach Erfolg, Unabhängigkeit

und Kompetenz gezählt.

5. Bedürfnis nach Selbstverwirklichung

Hier wird der Wunsch des Menschen nach Selbstfindung und Selbstentfaltung

verstanden, unter Ausnutzung von eigenen Fähigkeiten, Autonomie und

Kreativität.

Bei den fünf Bedürfnisgruppen wird zwischen Defizit- und Wachstumsmotiven

unterschieden. Die Bedürfnisebenen eins bis vier werden zu den Defizitmotiven gezählt,

während die oberste Ebene, das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung,61 aber auch ein

Teil des Wertschätzungsbedürfnisses Wachstumsmotive darstellen. Diese beiden

Bedürfnisse können nie ganz befriedigt werden.62

Maslow nimmt eine Hierarchisierung der fünf Gruppen vor. Demzufolge muss das

unterste Bedürfnis erfüllt sein, um auf die nächst höhere Stufe aufzusteigen. Maslow

weist jedoch darauf hin, dass nicht jede Stufe zwingend zu 100 % erfüllt sein muss, um

zur nächsten zu gelangen.63

61 vgl. Wiedmann, 2006, S. 25. 62 vgl. Franken, 2007, S. 89. 63 vgl. Staehle, 1999, S. 221.  

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 22 -

2.4.1 Kriterien für gute Motivation

Zusammengefasst können durch intrinsische und extrinsische Motivation sowie die

Bedürfnisse der Maslow-Pyramide folgende Kriterien für eine erfolgreiche Motivation

aufgezählt werden:

Leistungsmotiv

Lernmotive

Interesse

Spaß

Selbständige Tätigkeit

Verantwortung

Freiräume

Identifikation

Zugehörigkeit

Entgeltanreize

Sozialanreize

Externer Druck

Unabhängigkeit

Kompetenz

Selbstentfaltung

Wunsch nach Erfolg

2.4.2 Bedeutung des Begriffes Motivation in dieser Arbeit

Der Begriff Motivation beschreibt in der vorliegenden Arbeit, was die Menschen zur

Entscheidung für eine thermische Sanierung antreibt. Hier wird auf die Kategorien für

eine erfolgreiche Motivation aufmerksam gemacht, welche die Einflussfaktoren der

thermischen Sanierung darstellen. Sowohl intrinsische als auch extrinsische Motivation

können ausschlaggebend für die Entscheidung der Gebäudesanierer sein.

2.5 Zum Begriff thermische Gebäudesanierung

Für die Begriffsbestimmung thermische Gebäudesanierung in dieser Arbeit wurde von

den Verfassern der Arbeit die gängige Definition der Umfassenden Sanierung in der

OIB Richtlinie 6 als Mindestanforderung gewählt. Die Beschränkung der Nutzfläche auf

über 1000 m² wurde in der Arbeit aufgehoben. Somit fällt schon das alleinige Dämmen

der gesamten Fassade unter den Begriff der thermischen Sanierung, da hierbei schon

die in der Definition geforderten 25% der Gebäudehülle renoviert werden.

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 23 -

Zum Begriff Umfassende Sanierung: 64

Zeitlich zusammenhängende Renovierungsarbeiten an Gebäuden, wenn deren

Gesamtbaukosten (Bauwerkskosten, Honorare und Nebenkosten) 25% des Bauwerkes

(ohne Berücksichtigung des Bodenwertes und der Außenanlagen) übersteigen oder

wenn zumindest 25% der Gebäudehülle einer Renovierung unterzogen werden oder

wenn zumindest drei der folgenden Teile der Gebäudehülle und haustechnischen

Gewerke gemeinsam erneuert oder zum überwiegenden Teil instand gesetzt werden:

Fensterflächen, Dach oder oberste Geschoßdecke, Fassadenfläche,

Haustechniksystem.

Weiters gibt die OIB Richtlinie 6 ab 01.01.2010 folgenden höchstzulässigen jährlichen

Heizwärmebedarf HWBBGF,WGsan,max,Ref pro m² konditionierter Brutto-Grundfläche, in

Abhängigkeit der Geometrie (charakteristischen Länge Ic) und bezogen auf das

Referenzklima als Anforderung bei umfassender Sanierung von Wohngebäuden vor.65

HWBBGF,WGsan,max,Ref = 25,0 * (1+2,5/lc) [kWh/m2a]

Höchstens jedoch 87,5 [kWh/m2a]

Die vorgegebenen Werte stellen, wie oben erwähnt, eine Mindestanforderung für die

Definition in dieser Arbeit dar. Vergleicht man diese Werte mit den statistischen Daten

des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung über die Eigenheimsanierung

2009, zeigt sich, dass der durchschnittliche HWBBGF,Ref nach den Sanierungen

78,1kWh/m2a beträgt. Weiters ist bemerkenswert, dass 10 % der 2009 in

Niederösterreich sanierten Gebäude mit ihren HWBBGF,Ref bereits unter 50 kWh/m²a

liegen und dadurch zumindest Niedrigenergiehausstatus66 erreichen (siehe Abb. 7).

64 vgl. OIB-Richtlinie 6, 2007, S. 2. 65 vgl. ebenda, S. 3. 66 vgl. http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/SID-0BC73FA8-

A826FCEC/ooe/hs.xsl/34819_DEU_HTML.htm, Zugriff am 09.07.2010. 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 24 -

ABB.7: EIGENHEIMSANIERUNG 2009, EIGENE DARSTELLUNG NACH AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN

LANDESREGIERUNG. ABTEILUNG WOHNUNGSFÖRDERUNG, 2009, S 10.

Christian wiederum versteht unter ganzheitlicher Sanierung eine über den Standard der

OIB Richtlinie 6 hinausgehende Festlegung, indem hier Rohbau, Ausbau, Technik mit

Lüftung und die Oberfläche mit einbezogen werden müssen67. In den

Variantenberechnungen der Studie wird dann der Ziel-HWBBGF,Ref der sanierten

Gebäude in Abhängigkeit vom Sanierungszeitraum schrittweise bis 2020 von

60 kWh/m²a auf 25 kWh/m²a gesenkt.68

Um eine bessere Übersicht und ein ‘Gefühl’ für die Werte zu geben folgt eine

tabellarische Darstellung der Effizienzskala (Energieausweis) aus der ÖNORM H 5055,

welche um die Gebäudedefinitionen der Oberösterreichischen Landesregierung

erweitert wurde.

67 vgl. Christian/Bolz/Krammer, 2008, S. 21. 68 vgl. ebenda, S. 44 ff. 

10%

37%

30%

14%

9%

Eigenheimsanierung 2009

bis 50 kWh/m²a

51 bis 70 kWh/m²a

71 bis 90 kWh/m²a

91 bis 110 kWh/m²a

größer 110 kWh/m²a

HWBBGF,Ref 

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 25 -

Effizienzskala69

Effizienzklasse HWBBGF,Ref

[kwh/m²a]

A++ - ≤ 10

A+ > 10 ≤ 15

A > 15 ≤ 25

B > 25 ≤ 50

C > 50 ≤ 100

D > 100 ≤ 150

E > 150 ≤ 200

F > 200 ≤ 250

G > 250 -

TABELLE 2: EFFIZIENZSKALA MIT GEBÄUDEDEFINITIONEN.

69 vgl. ÖNORM H 5055, 2008, S. 7. 70 vgl. http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/SID-0BC73FA8-

A826FCEC/ooe/hs.xsl/34819_DEU_HTML.htm, Zugriff am 09.07.2010. 

 

Gebäudedefinition70

Gebäudeart HWBBGF,Ref

[kwh/m²a]

Passivhaus - ≤ 10

Niedrigst-

energiehaus >10 ≤ 30

Niedrigenergiehaus >30 ≤ 45

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Kapitel 2 Begriffsdefinitionen - 26 -

Als Abschluss zu diesem Thema noch eine Tabelle über den durchschnittlichen

HWBBGF,Ref des Gebäudebestandes an Einfamilienhäusern in Österreich abhängig

von der Bauperiode71

Bauperiode HWBBGF,Ref

[kwh/m²a]

Vor 1919 160

1919 bis 1944 170

1945 bis 1980 200

1981 bis 1990 130

1991 bis 2001 100

2002 bis 2007 60

TABELLE 3: HWBBGF,REF IN ABHÄNGIGKEIT ZUR BAUPERIODE

71 vgl. Lang, 2007, S. 11. 

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Kapitel 3 Ziele der Arbeit - 27 -

3 ZIELE DER ARBEIT

Aufbauend auf die begriffliche Einordnung folgen in diesem Kapitel die Ziele sowie der

zeitliche Rahmen dieser Arbeit.

Projektziel

‘Erstellung eines Informations-, Kommunikations-, Organisations- und

Motivationskonzepts für die thermische Gebäudesanierung von Einfamilienhäusern im

privaten Eigentum in Österreich.’

Teilziele

Empirisch qualitative Erhebung der Hemmnisse bzw. Vorbehalte

bei der Information über die thermische Gebäudesanierung

bei ausgewählten Kommunikationswegen

beim Organisationsablauf der thermischen Gebäudesanierung

bei der Motivation für die thermische Gebäudesanierung

Darstellung der erhobenen Hemmnisse

Maßnahmenvorschläge für Verbesserungen

bei der Information über die thermische Gebäudesanierung

bei ausgewählten Kommunikationswegen

beim Organisationsablauf der thermischen Gebäudesanierung

bei der Motivation für die thermische Gebäudesanierung

um die Hemmnisse zu überwinden

Zeitliche Abgrenzung

Die Datenerhebung durch die verschiedenen Befragungen fand im Jahr 2010 statt.

Für den Pressespiegel wurden die Jahre 2008 und 2009 herangezogen.

Für die weitere Eingrenzung der Arbeit werden im folgenden Kapitel die Nicht-Ziele der

Arbeit angeführt.

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Kapitel 4 Nicht Ziele der Arbeit - 28 -

4 NICHT ZIELE DER ARBEIT

Bewertung unterschiedlicher Sanierungsmöglichkeiten

Bewertung unterschiedlicher Heizsysteme, Energieerzeugungsanlagen,

Wärmeerzeuger, Brennstoffe, Lüftungssysteme und Baustoffe

Einbeziehen von technischen, finanziellen und rechtlichen Defiziten

Bewertung verschiedener Förderungen

Schaffen neuer Förderungen

Einbeziehung von Mietern

Erhebung von Defiziten bei öffentlichen oder genossenschaftlichen

Gebäudebesitzern

Miteinbeziehung von Mehrfamilienwohnhäusern, Mietshäusern, genossenschaftlich

verwalteten Gebäuden, Gebäuden im öffentlichen Besitz

Datenerhebung über die Bundesgrenzen hinaus

Erstellung von professionell grafisch und/oder akustisch aufbereiteten

Informationsmaterialien

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 29 -

5 AKTEURSGRUPPEN BEI DER THERMISCHEN SANIERUNG

Bei der thermischen Sanierung von Einfamilienhäusern treffen verschiedene

Akteursgruppen aufeinander, deren Interessen und Aufgaben z. T. sehr

unterschiedlich sind.

5.1 Überblick der Akteursgruppen

Die nachfolgende Grafik (Abb. 8) gibt einen Überblick der für die Fragestellung der

vorliegenden Arbeit wichtigsten beteiligten Akteure. Die Aufzählung ist nur

exemplarisch und nicht vollständig, sie zeigt aber dennoch die Komplexität des

Prozesses. Die Anordnung ist dabei willkürlich und gibt keinen Hinweis auf Stellung

oder Wertigkeit.

ABB. 8: ÜBERBLICK DER AKTEURE BEI DER THERMISCHEN GEBÄUDESANIERUNG, EIGENE DARSTELLUNG

Hauseigentümer

Architekten

Generalunter‐nehmer

Baugewerbe/ Baumeister

Baunebengewerbe

Baustoffindustrie

Bund als Gesetzgeber

"Länder" als Gesetzgeber

"Länder " als Förderungsgeber ‐

Wohnbau‐förderstelle

Gemeinden

Energieberater

Medien

Banken

Bausparkassen

Forschung, Innovation, tech. Entwicklung

Planer/

tech. Büros

EVU

Bund als Förderungsgeber

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 30 -

In weiterer Folge werden die Akteure definiert bzw. charakterisiert sowie die Ziele und

Interessen der jeweiligen Akteursgruppe antizipativ und beispielhaft, ohne Anspruch auf

Vollständigkeit, angeführt. Bei den Zielen und Interessenlagen gibt es durchaus

Überschneidungen, jedoch auch gegengelagerte Ansprüche.

5.2 Hauseigentümer

Die Hauseigentümer spielen eine wesentliche Rolle als Bauherr. Sie entscheiden

letztendlich über die Durchführung und das Ausmaß der thermischen Sanierung,

sowie die Finanzierung.

Diese Akteursgruppe erweist sich als komplex. In der vorliegenden Arbeit wurde die

Betrachtung auf private Einfamilienhauseigentümer beschränkt und bei den

Erhebungen nach folgenden Merkmalen unterschieden:

Sanierungsstatus

Saniertes Gebäude oder nicht saniertes Gebäude

Innerhalb dieses Merkmals je nach:

Alter der Gebäudeeigentümer

Gruppe bis 30 Jahre

Gruppe 30 bis 60 Jahre

Gruppe ab 60 Jahre

Die Differenzierung nach den oben angeführten Merkmalen erschien den Verfassern

der Arbeit für eine umfassende Erhebung der Hemmnisse für die thermische

Gebäudesanierung zielführend. In den unterschiedlichen Lebensabschnitten ändern

sich die Ansprüche an ein Wohngebäude. Die Erfahrungen und Einstellungen

unterscheiden sich bei jemanden, der bereits sein Gebäude thermisch saniert hat,

und einem ‘Nichtsanierer’.

Ziele und Interessen der Hauseigentümer

Gute Benutzbarkeit des Hauses während der Sanierungsarbeiten

Rasche Durchführung der Arbeiten

Ein Ansprechpartner

Kein Fachwissen seitens des Hauseigentümers notwendig

Saniertes Haus → erhöhter Wohnkomfort

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 31 -

Wenig Aufwand bei der Sanierung

Kostengünstige Durchführung

Senkung der (Energie)-Kosten des Gebäudes

Kurze Amortisationszeit der Ausgaben

Gute Bewertung für saniertes Objekt (Geldanlage)

5.3 Bausparkassen

Die Bausparkassen sind Spezialbanken zur Finanzierung von Eigenheimen und

Eigentumswohnungen. Einerseits bieten sie durch staatliche Prämien unterstützte

Sparverträge an, andererseits gewähren sie Bauspardarlehen. Erstgenannter

Bereich ist nicht unmittelbar an den Verwendungszweck ‘Wohnen’ gebunden,

Bauspardarlehen hingegen werden nur für Finanzierungen zu Wohnzwecken, somit

auch für Sanierungsarbeiten, angeboten.

Bausparkredite werden zu fixen langfristigen Zinssätzen mit maximalen Obergrenzen

vergeben und bieten so Sicherheit gegen steigendes Zinsniveau.

Durch ihre Geschäftstätigkeit im Wohnbereich verfügen die Bausparkassen über

umfassendes und aktuelles Wissen, speziell über finanzielle und auch sonstige

Hemmnisse und Hindernisse bei Eigenheimen, bei denen eine thermische Sanierung

bisher unterlassen wurde.

Durch die direkte Beziehung zu ihren Kunden erhalten sie ein Informationsnetz, das

ganz gezielt auf Eigenheimbesitzer und somit auch auf potentielle Sanierer im

thermischen Bereich gerichtet ist.

Ziele und Interessen der Bausparkassen

Hohe Kreditsummen → Interesse an ganzheitlicher Sanierung

Gute Besicherung des Kredits

5.4 Banken

Ein wichtiger Teil der Förderung der öffentlichen Hand sind Annuitätenzuschüsse für

Darlehen, die für die Sanierung von Wohngebäuden aufgenommen werden. Die

Banken als Berater in Finanzierungsfragen und Darlehensgeber bieten meist auch

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 32 -

Hilfestellungen für den Antrag auf Gewährung eines Althaussanierungsdarlehens bei

der Förderstelle an. Sie sind dadurch ein Bindeglied zwischen Sanierer und

Förderstelle und unterstützen die Hauseigentümer bei der Finanzierungsabwicklung.

Ziele und Interessen der Banken

Hohe Kreditsummen → Interesse an ganzheitlicher Sanierung

Hohe Zinsen

Gute Besicherung des Kredits

5.5 Bauwirtschaft

Die Bauwirtschaft als ausführender Teil bei der thermischen Sanierung setzt das

Vorhaben ‘in die Tat’ um. Unter dem Begriff ‘Bauwirtschaft’ wurden in dieser Arbeit

Betriebe des Baugewerbes, des Baunebengewerbes sowie der Baustoffindustrie

zusammengefasst.

Bei dieser Gruppe treffen viele verschiedene Gewerbe mit unterschiedlichem

Fachwissen aufeinander. Eine reibungslose und mängelfreie Durchführung der

Sanierungsarbeiten erfordert ein Hand in Hand arbeiten der einzelnen Handwerker

vor allem an den Schnittstellen zwischen den einzelnen Gewerken.

Fachübergreifendes Know-how ist dabei unerlässlich (z. B. Berücksichtigung einer

späteren Fassadendämmung beim Dachanschluss an die Fassade).

Die meisten Baumeister und Fachunternehmer bieten zu ihren primären Leistungen

auch Beratungen an, bei denen gemäß den Wünschen der Hausbesitzer für den

konkreten Fall die umsetzbaren Möglichkeiten aufgezeigt und erläutert werden. Sie

wirken somit auf die Entscheidungsfindung der Hausbesitzer ein.

Ziele und Interessen der Bauwirtschaft

Viele Projekte → Steigerung des Geschäftsvolumens

Standardlösungen, keine Individualwünsche

Leicht zu verarbeitende Produkte

Kostengünstige Herstellungsverfahren für Produkte

Rasche Projektabwicklung mit wenig Bürokratie als Generalunternehmer

Gute Kooperationen zwischen den Gewerbebetrieben

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 33 -

5.6 Generalunternehmer

Unternehmen, die sich von der Planung bis zur erfolgreichen Umsetzung mit einem

Projekt auseinandersetzen, treten in diesem Rahmen als Generalunternehmer auf.

Diese Funktion nehmen vor allem Baumeister wahr, wobei diese im Zuge dessen

auch Teile der ausführenden Arbeiten abdecken können. Agieren Architekten- und

technische Planungsbüros als Generalunternehmer, ist ihre Aufgabe bei den

ausführenden Tätigkeiten auf die örtliche Bauaufsicht beschränkt.

Die Dienste eines Generalunternehmers nehmen in erster Linie Genossenschaften

und öffentliche Hauseigentümer in Anspruch, der Anteil an Einfamilienhausbesitzer

ist geringer.

Ziele und Interessen von Generalunternehmern

Viele Projekte → Steigerung des Geschäftsvolumens

Rasche Projektabwicklung mit wenig Bürokratie

Gute Kooperationen zwischen den Gewerbebetrieben

5.7 Architekten, Planer

Architekten- und Planungsbüros (technische Büros) sind vorab mit der technischen

Planung für zu sanierende Gebäude betraut. Übernehmen sie auch weitere

koordinierende Schritte beim Ablauf der thermischen Sanierung, wie

Ausschreibungen und Koordination der ausführenden Arbeiten, Förderansuchen,

ect., dann treten sie als Generalunternehmer auf (siehe Kapitel 5.6).

Ziele und Interessen von Architekten, Planern

Viele Projekte → Steigerung des Geschäftsvolumens

Rasche Projektabwicklung mit wenig Bürokratie als Generalunternehmer

Individuelle Lösungen

Prestigeprojekte

5.8 Aussteller von Energieausweisen

Eine Wohnbauförderung für die thermische Gebäudesanierung wird nur bei

Unterschreitung eines maximalen Heizwärmebedarfs (HWB) pro Jahr und

Quadratmeter Grundfläche gewährt (siehe Kapitel 2.5). Im Zuge der Erstellung eines

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 34 -

Energieausweises, wird der energetische Zustand eines Gebäudes errechnet, und

der HWB vor und nach einer potentiellen Sanierung gegenübergestellt. Das somit

ermittelte Ausmaß der Energieeinsparung ist ausschlaggebend für die Höhe der

gewährten Förderung.

Energieausweise dürfen nur von autorisierten Personen berechnet und ausgestellt

werden. In der Praxis sind dies Energieberater, Baumeister, Architekten und Planer,

d. h. Personen, die auch in anderen Belangen eine Rolle bei der thermischen

Sanierung inne haben.

Ziele und Interessen von Ausstellern von Energieausweisen

Viele sanierungswillige Klienten

Aktuelle Infos über Stand der Technik

Informative und verständliche Medien (Broschüren, Mappen ect.) für Klienten

Anwendungsfreundliche Berechnungssoftware

5.9 Öffentliche Hand

Die öffentliche Hand wird durch den Bund, die Länder und Gemeinden repräsentiert.

Obwohl ihre Rollen in Hinblick auf die thermische Gebäudesanierung unterschiedlich

sind, ist ihnen sowohl ein ordnungsrechtlicher als auch fördernder Aufgabenbereich

gemein. Eine detailliertere Ausführung ist weiter unten zu finden.

Neben diesen beiden Instrumenten kann die öffentliche Hand auch über ihre

Vorbildwirkung mit der thermischen Sanierung öffentlicher Gebäude Einfluss auf die

privaten Hauseigentümer nehmen. Vor allem bei Gebäuden, wie Schulen,

Kindergärten oder Gemeindeämter, zu denen viele Bürger einen persönlichen Bezug

haben, kann dabei der ‘Abschaueffekt’ wirken.

5.9.1 Bund

Der Bund tritt in erster Linie als Gesetzgeber in Erscheinung. Wesentliche die

thermische Gebäudesanierung betreffende Gesetze sind dabei das Wohnrecht und

Normen. Das Finanzausgleichsgesetz (FAG) als rechtliche Grundlage für die

Aufteilung der Wohnbauförderungsmittel zwischen den Gebietskörperschaften nimmt

eine Sonderstellung ein. Es wird kooperativ von den Finanzausgleichspartnern

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 35 -

ausgehandelt (Bundesministerium für Finanzen, Landeshauptleute bzw.

Landesfinanzreferenten, Österreichischer Städtebund, Österreichischer

Gemeindebund). Eine gewisse Rolle bei der Frage der Finanzierung der thermischen

Sanierung spielt auch das Einkommenssteuergesetz mit seinen Regelungen von

limitierten einkommenssteuerlichen Absetzmöglichkeiten für Wohnraumsanierung.

Als ‘direkter Förderungsgeber’ trat der Bund bisher nur 2009 in Erscheinung. Der

sogenannte Sanierungsscheck war eine sowohl zeitliche, als auch budgetmäßig

befristete Förderung der Bundesregierung. Die Förderung bestand in einem einmaligen,

nicht rückzahlbaren Zuschuss abhängig von den förderfähigen Investitionskosten und

war mit einem Höchstbetrag vom € 5.000 begrenzt. Der Ansturm auf den

Sanierungsscheck war so groß, dass trotz Aufstockung der Fördermittel diese innerhalb

weniger Wochen ausgeschöpft waren.

5.9.2 Länder

Das System der Wohnbauförderung, welches in die Kompetenz der Länder fällt, ist

der zentrale Baustein für die Förderung thermischer Sanierungsprojekte. Die

Unterstützung kann in Darlehen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen oder

Annuitätszuschüssen bestehen. Die Mittel der Wohnbauförderung stammen

überwiegend aus der Refinanzierung durch Bundesmittel (siehe FAG weiter oben),

kleinere Teile aus Darlehensrückflüssen und aus den Länderbudgets. Das Festlegen

der Art der Förderungen sowie der Vergabekriterien obliegt jedem Bundesland.

Durch die Zuständigkeit der Länder in Fragen des Baurechts können sie durch

ordnungspolitische Maßnahmen lenkenden Einfluss bei den technischen und

baulichen Vorgaben nehmen. Der Versuch, die neun unterschiedlichen

Bauordnungen in Österreich zu harmonisieren, gelang bisher nicht vollständig, daher

differieren auch die Vorgaben und die Förderrichtlinien.

Die Wohnbauförderungsstellen sind im Amt der jeweiligen Landesregierung

angesiedelt und mit der Abwicklung der Förderansuchen betraut. In einigen

Bundesländern, wie z. B. in der Steiermark, gibt es darüber hinaus Organisationen,

die Aufgaben im Rahmen der Wohnbauförderung übernehmen. Dabei kommt vor

allem der Beratung in Fragen der Wohnbauförderung große Bedeutung zu.

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 36 -

Beratungs- und Unterstützungsservice wird von den zuständigen Abteilungen der

Landesregierung angeboten.

Die Länder unterstützen auch Energieberatungen für Wohngebäude. Dafür sind

entweder direkt bei den Ämtern der Landesregierungen Beratungsstellen eingerichtet

oder es werden Beratungen von autorisierten Energieberatern für sanierungswillige

Hausbesitzer finanziell unterstützt. (siehe Kapitel 5.12)

5.9.3 Gemeinden

Den Gemeinden als Baubehörde kommt eine gewisse Bedeutung im Hinblick auf die

baurechtliche und technische Ausführung bei der thermischen Gebäudesanierung

zu.

In den letzten Jahren stieg die Zahl der Gemeinden, die die thermische Sanierung

von Wohngebäuden finanziell unterstützen. Wie bei den Ländern obliegt es jeder

Gemeinde, die Kriterien und die Abwicklung dafür festzulegen.

Speziell den Gemeinden kommt eine, wie bereits weiter oben angeführt, besonders

starke Vorbildwirkung zu.

Ziele und Interessen der öffentlichen Hand

Steigerung der Sanierungsrate

Imageverbesserung

Geringer Förderaufwand

Effiziente Prüfmöglichkeiten

Geringer Verwaltungsaufwand

5.10 Wissenschaftliche und technische Experten

Der Begriff ‘Experte’ ist sehr weitreichend, weil jeder in seinem Aufgabenbereich in

gewissem Maße ein Experte ist. In dieser Arbeit gilt: Wissenschaftliche und

technische Experten sind Personen, die sich mit der thermischen Sanierung

auseinandersetzen, jedoch nicht unmittelbar für die Durchführung und Abwicklung

der thermischen Gebäudesanierung zuständig sind. Darunter fallen die

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 37 -

Tätigkeitsbereiche technische Entwicklung, Forschung, Innovation und technische

Beratung für ausführende Betriebe.

Ziele und Interessen von wissenschaftlichen Experten

Qualitative Verbesserung der verwendeten Materialien

Ökonomisch und ökologische Optimierung der Materialherstellungstechnik

Erkennen von Wirkungszusammenhängen

5.11 Energieversorgungsunternehmen

Energieversorgungsunternehmen (EVU) sind zwar primär nicht in den unmittelbaren

Ablauf einer thermischen Sanierung involviert, allerdings sind sie Betroffene in

ökonomischer Hinsicht. Durch Senkung des Heizwärmebedarfs eines sanierten

Gebäudes wird weniger Energie benötigt und somit sinkt der Umsatz und in Folge

auch der Gewinn der Energieversorgungsunternehmen. Die meisten Unternehmen

dieser Branche haben darauf mit zusätzlichen Energiedienstleistungen, wie

Energieberatungen und das Ausstellen von Energieausweisen reagiert, um so die

Gewinnminderungen zumindest teilweise wettmachen und am ‘Sanierungskuchen

mit naschen’ zu können

Ziele und Interessen von Energieversorgungsunternehmen

Geringe thermische Sanierungsrate

Teilsanierungen

Als Energieberater bzw. Aussteller von Energieausweisen:

Aktuelle Infos über Stand der Technik

Informative und verständliche Medien (Broschüren, Mappen ect.) für Klienten

Anwendungsfreundliche Berechnungssoftware

5.12 Energieberater

Energieberater bieten dem sanierungsinteressierten Hausbesitzer Hilfestellung

sowohl bei energetischen als auch technischen Unklarheiten. Das Ausmaß der

Beratung erstreckt sich von telefonischen oder schriftlichen Auskünften bei einzelnen

Fragestellungen bis zu umfassenden Vor-Ort-Beratung. Die Länder unterstützen die

dafür nötigen Beratungsstellen und Beratungen durch autorisierte Berater finanziell.

(siehe auch Kapitel 5.9.2)

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 38 -

Ziele und Interessen von Energieberatern

Viele sanierungswillige Klienten

Aktuelle Infos über Stand der Technik

Informative und verständliche Medien (Broschüren, Mappen ect.) für Klienten

5.13 Medien

Auch wenn Medien nicht als unmittelbare Akteure wie Personen oder Institutionen im

Prozess der thermischen Gebäudesanierung anzusehen sind, wurden sie in der

vorliegenden Arbeit mitberücksichtigt, weil sie vor allem bei der Startphase eines

thermischen Sanierungsprojektes und als genereller Informationsträger eine Rolle

spielen. Neben der sachlichen Information dienen sie auch dem Lobbyismus

einzelner Akteursgruppen und fungieren als Meinungsbildner.

Sie können in folgende Sparten unterteilt werden:

Presse

Internet

Informationsbroschüren

(wissenschaftliche) Fachliteratur

TV/Radio

Exemplarisch wurden die Sparten Presse, Internet, Broschüren und Fachliteratur in

dieser Arbeit hinsichtlich Defizite bezüglich Information, Kommunikation Motivation

und Organisationsablauf untersucht und in die Ergebnisfindung mit einbezogen.

5.14 Erwartungen der Hauseigentümer an die weiteren Akteure

Die nachfolgende Übersicht (Abb.9) stellt die antizipierten Erwartungen der

Hauseigentümer an die weiteren Akteure bzw. Akteursgruppen beispielhaft und ohne

Anspruch auf Vollständigkeit dar. Sie ergeben sich folglich aus den

Aufgabenbereichen und angebotenen Dienstleistungen des jeweiligen Akteurs/der

jeweiligen Akteursgruppe im Zuge der thermischen Gebäudesanierung.

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Kapitel 5 Akteursgruppen bei der thermischen Sanierung - 39 -

ABB. 9: ERWARTUNGEN DER HAUSEIGENTÜMER (ANTIZIPATIV) AN DIE WEITEREN AKTEURE BEI DER THERMISCHEN

GEBÄUDESANIERUNG, EIGENE DARSTELLUNG

Banken/Bauspar-kassen

• Beratung über beste

Finanzierungsform• günstige

Kreditkonditionen• Auskunft über

FörderungenBauwirt-schaft

• gute Planung• rasche Ausführung

• Einsatz hochwertiger Materialien

• kostengünstige Umsetzung

• mangelfreie Umsetzung

• Auskunft über Förderungen

Archit-ekten, Planer

• gute technische Planung

• reibungslose Koordination der

Abläufe• kostengünstige

Lösung

Wohn-bauförder-stellen

• Auskunft über Förderungen

• Zuerkennen hoher Förderungen• einfache,

unbürokratische Abwicklung

öffent. Hand exkl. Wbf-

Stellen

• umsetzungs-freundliche Gesetze

• Richtlinien für hohe Förderungen

Forsch., Innovation,

techn. Entwickl-

ung

• Entwicklung, langlebiger qualitativ

hochwertiger Materialien

• Entwicklung kostengünstiger

Herstellungsverfahren für benötigte Materialien

Energie-berater

• umfassendes, fachübergreifendes

Wissen• Vorschlag

konkreter Maßnahmen

• unabhängige Auskünfte

Haus-

eigentümer

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Kapitel 6 Methodik - 40 -

6 METHODIK

Für die Bearbeitung der Fragestellung der vorliegenden Arbeit wurde ein

Mehrmethoden-Design72 entwickelt und angewandt. Die gewählten Methoden werden in

diesem Kapitel erläutert.

Die Arbeit verfolgt generell einen qualitativen Forschungsansatz, mit einer einzigen

Ausnahme. Bei der Analyse der Fragebögen für Hausbesitzer wurde eine Kombination

von quantitativen und qualitativen Auswertungsverfahren gewählt. Bei der qualitativen

Forschung wurden folgende Gütekriterien nach Mayring73 berücksichtigt:

1. Verfahrensdokumentation

2. Argumentative Interpretationsabsicherung

3. Regelgeleitetheit

4. Nähe zum Gegenstand

5. Triangulation

ad 1) Die Dokumentation der Untersuchungsverfahren, also der Ausgangsituationen,

des Analyseinstrumentariums, der Datenerhebung und Datenauswertung sind in dieser

Arbeit transparent und nachvollziehbar (siehe Kapitel 6.2, 6.3, 6.4 und 6.5).

ad 2) Bei Interpretationen wurde darauf Bedacht genommen, diese argumentativ zu

begründen. Das Vorverständnis der jeweiligen Interpretation war adäquat.

Alternativdeutungen wurden mit berücksichtigt.

ad 3) Die Unterteilung in vier aufeinander aufbauende Forschungsphasen (siehe Kapitel

6.1 als Überblick) sicherte durch sequenzielles und stufenweises Vorgehen die Qualität

der Interpretation und Ergebnisse.

ad 4) Die Nähe zum Gegenstand wurde durch die Untersuchungen ‘im Feld’, d. h. im

Lebensumfeld der Akteure der thermischen Gebäudesanierung, erreicht.

72 vgl..Merten/Teipen, 1991, S.99f. 73 vgl. Mayring, 1993, S.110ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 41 -

ad 5) Mehrere Untersuchungsmethoden (siehe Kapitel 6.1 als Überblick) wurden als

Lösungswege für die Fragestellung dieser Arbeit herangezogen und die Ergebnisse

miteinander verglichen.

6.1 Forschungsdesign

Die wesentlichen Meilensteine der Untersuchung bildeten vier Phasen. Die

unterschiedlichen Phasen sollten einen leichteren Zugang zum Forschungsverlauf

ermöglichen und dienten der Übersichtlichkeit.

Die Bausteine der Phase 1, in welcher Hypothesen generiert wurden, waren die

teilnehmende Beobachtung, ein Pressespiegel ausgewählter Medien, die Analyse einer

Broschüre und einer Website sowie die Untersuchung ausgewählter Fachliteratur zur

thermischen Sanierung.

Darauf aufbauend wurden in Phase 2 Experten befragt, um die in der

vorrangegangenen Phase gewonnen Hypothesen zu vertiefen.

In Phase 3 wurden die Hypothesen letztlich durch eine Befragung von

Hauseigentümern überprüft.

Anschließend wurden in der vierten und letzten Phase Schlussfolgerungen durch

Gegenüberstellung von theoretisch gewonnenen Erkenntnissen zu den Bereichen

IKOM mit den Ergebnissen der ersten drei Phasen gezogen. Die Ergebnisse dienten

der Findung eines Maßnahmenkataloges zur Verbesserung der Bereiche IKOM in

Bezug auf die thermische Gebäudesanierung.

Die folgende Graphik (Abb. 10) soll eine Übersicht über die angewandten

Untersuchungsmethoden in den einzelnen Untersuchungsphasen geben.

Page 49: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 6 Methodik - 42 -

    Forschungsdesign      

  

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     

           

           

ABB. 10: FORSCHUNGSDESIGN, EIGENE DARSTELLUNG

Phase I

Hypothesen generieren

Teilnehmende Beobachtung

Pressespiegel

Broschüre & Website

Literaturrecherche

Phase II

Hyphotesen vertiefen

Expertenbefragung

Phase III Hypothesen überprüfen

Befragung Hauseigentümer

Erste Hypothesen

Erweiterte

HypothesenThesen für Hemmnisse

Phase IV

Schlussfolgerungen

Gegenüberstellung

Theorie & Praxis

Information Kommunikation

Organisation Motivation

Maßnahmenkatalog

Ergebnis:

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Kapitel 6 Methodik - 43 -

6.2 PHASE 1: Hypothesenbildung

Zweck der ersten Untersuchungsphase war es, Hypothesen über Hemmnisse für die

Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung gemäß der Fragestellung dieser

Arbeit zu erhalten. Als erster Schritt wurde die teilnehmende Beobachtung gewählt.

6.2.1 Zur Methodik der teilnehmenden Beobachtung

Zwecks Unterstützung für die Generierung von Hypothesen wurden Beobachtungen

durchgeführt. Dabei wurde wie folgt vorgegangen:

6.2.1.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang

Ausgangsbasis:

Beobachtungsleitfragen

Auswertungsverfahren:

Gegenstandsbezogene Theoriebildung nach Mayring74

Während der Datensammlung werden theoretische Konzepte, Konstrukte und

Hypothesen entwickelt, verfeinert und verknüpft, sodass sich Erhebung und

Auswertung überschneiden

Darstellungsverfahren:

Ablaufprotokoll

zusammenfassendes Protokoll nach Mayring75

Ziel des zusammenfassenden Protokolls ist die Reduktion einer großen Datenmenge

auf ein überschaubares Maß unter Erhaltung der wesentlichen Inhalte.

6.2.1.2 Durchführung in der Praxis

Der zu beobachtende Vorgang sollte dem Prozess der thermischen Sanierung eines

Wohngebäudes in der Praxis entsprechen. Daher wurden zwei Vertreter der

Energieberater aus Niederösterreich und Salzburg sowie je drei Vertreter der

Baumeister und Banken in Niederösterreich ausgewählt, um erste

74 vgl. Mayring, 1993, S. 78f. 75 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 44 -

Informationsgespräche mit diesen Gruppen zu führen. Die Stichprobenziehung

erfolgte willkürlich.76 Die Befragungen wurde im Zeitraum März bis April 2010

verdeckt durchgeführt.

Die Verfasser dieser Arbeit begaben sich in die Rolle eines Hauseigentümers, der am

Beginn des Sanierungsprozesses steht und agierten dabei gleichzeitig als Beobachter.

Die Beobachtungseinheiten waren die Gesprächssituation und der Inhalt des

Gesprächs.77 Die Kontaktaufnahme mit den ausgewählten Experten wurde jeweils von

den Beobachtern initiiert.78 Die Gespräche orientierten sich an Leitfragen (siehe

Anhang I).

Die Verfasser dieser Arbeit suchten einzeln die Räumlichkeiten der gewählten Banken

auf bzw. ließen die Energieberater und Baumeister jeweils in ihre eigenen

Einfamilienhäuser kommen. Sie traten dabei als sanierungsinteressierte Hausbesitzer

auf, die sich beraten ließen und fragten gegebenenfalls gemäß den Leitfragen nach. Die

Ergebnisse wurden protokolliert und nach dem oben angeführten Verfahren

ausgewertet, mit dem Ziel, die Schwächen in diesen Abläufen darzustellen.

Zusammengefasst ergibt sich für die Beobachtungen folgende Klassifikation:79

unstrukturiert

verdeckt

aktiv teilnehmend

6.2.2 Zur Methodik des Pressespiegels

Um weitere mögliche Hemmnisse aufzudecken, wurde ein Pressespiegel erstellt. Ziel

dabei war es, lediglich einen groben Überblick darüber zu bekommen, wie oft und was

in Printmedien über thermische Sanierung kommuniziert wird. Die Ergebnisse sollten zu

Hypothesenbildung beitragen.

76 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.131. 77 vgl. Atteslander, 2008, S. 76f. 78 vgl. ebenda, S. 91. 79 Vgl. ebenda, S. 79ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 45 -

6.2.2.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang

Ausgangsbasis:

Auswahl drei verschiedener Printmedien über die Monographie typischer Fälle80, d. h.

die Auswahl der Medien erfolgte danach, ob das Medium für zumindest eine

Akteursgruppe als typisch angesehen werden kann.

Auswertungsverfahren:

Quantitative eindimensionale Inhaltsanalyse (Frequenzanalyse)81

6.2.2.2 Durchführung in der Praxis

Im Rahmen der Ist-Situationserhebung wurde anhand einer quantitativen

eindimensionalen Inhaltsanalyse (Frequenzanalyse) für den Zeitraum 2008 bzw. 2009

eine überblicksartige Aussage darüber, wie die Öffentlichkeit anhand von Printmedien

über das Thema thermische Sanierung informiert wird,82 gemacht. Zu diesem Zweck

wurden, wie oben erwähnt, drei verschiedene Printmedien von den Verfassern dieser

Arbeit danach ausgewählt, ob das jeweilige Medium für zumindest eine Akteursgruppe

als typisch angesehen werden konnte. Anschließend wurde nach dem Begriff

‘thermische Sanierung’ in redaktionellen Artikel der ausgewählten Medien gesucht.

Groß- und Kleinschreibung des Begriffs wurden mit berücksichtigt und gezählt.

Die Kategorienbildung erfolgte deduktiv, also aus der untersuchungsleitenden

Fragestellung abgeleitet.83 Die Zuordnung der Texte erfolgte danach, ob Hinweise zum

Ablauf, zu Förderungen durch den Bund, Förderungen durch das Land, über

Ansprechpartner, Finanzierung, Nutzen der thermischen Sanierung sowie verschiedene

Sanierungsarten gegeben wurden.

Zusammenfassend ergab sich also folgender Forschungsablauf für die Untersuchung

des ausgewählten Pressespiegels.

80 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.132. 81 vgl. ebenda S. 104ff. 82 vgl. ebenda, S.103f. 83 vgl. ebenda, S.106. 

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Kapitel 6 Methodik - 46 -

a) Forschungsfragen

- Wie oft wurden in den Jahren 2008 und 2009 eine Zähleinheit mit dem exakten

Begriff ‘thermische Sanierung’ in einem redaktionellen Artikel des jeweiligen

Medium publiziert?

- Wurden in den Zähleinheiten Hinweise auf Ablauf, zu Förderungen durch den

Bund, Förderung durch das Land, über Ansprechpartner, Finanzierung, Nutzen

der thermischen Sanierung sowie verschiedene Sanierungsarten gegeben?

b) Zähleinheit

Abgeschlossener Artikel in dem der exakte Begriff ‘thermische Sanierung’ enthalten ist.

Ebenfalls berücksichtigt wurden Groß und Kleinschreibung des Begriffs.

c) Analysenmaterial

- Kronen Zeitung: Kostenpflichtige Tageszeitung in Österreich.

Herausgeber: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GesmbH & Co KG,

1190 Wien, Muthgasse 2

Medieninhaber: „KRONE“- Verlag GesmbH & Co KG, 1190 Wien, Muthgasse 2

Auflagenstärke: etwa 930.000 im Jahresschnitt

Erscheinungsweise: Täglich in neun eigenen Bundesländerausgaben welche alle

berücksichtigt wurden.

Auswahlkriterium: Auflagenstärkste Tageszeitung Österreichs mit einer

Reichweite von ca. 40% im Jahr 2009.84

Zeitraum: 2009

- Treffpunkt: Gratis Magazin der Arbeiterkammer Niederösterreich

Herausgeber und Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für

Niederösterreich, 1060 Wien, Windmühlgasse 28.

Auflagenstärke: 550.000 bis 556.000 (abhängig von Zahl der Arbeitnehmer)

Erscheinungsweise: sechs Mal im Jahr

Auswahlkriterium: Wird gratis an alle Arbeitnehmer in Niederösterreich

versendet. Im Rahmen der Sozialpartnerschaft dem Ausgleich verpflichtet.

Zeitraum: 2008 / 2009 84 vgl. http://www.media‐analyse.at/studieDetail.do?year=2009, Zugriff am 05.08.2010. 

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Kapitel 6 Methodik - 47 -

- Umwelt Journal: Abbonierbare Fachzeitschrift für Umwelttechnik, Energie und

Abfallwirtschaft

Herausgeber: NÖ Landesakademie, Umwelt Management Austria,

3109 St. Pölten.

Medieninhaber: Dr. A. Schendl GmbH & Co MEDIEN KG, 1170 Wien,

Geblergasse 95

Auflagenstärke: 19.000

Erscheinungsweise: acht Mal im Jahr

Auswahlkriterium: Auflagenstarke Fachzeitschrift eines gemeinnützigen Vereins

der von Wissenschaft und Wirtschaft getragen wird.

Zeitraum: 2008/2009

d) Forschungszeitraum

Die Jahre 2008 und 2009 wurden gewählt, da aufgrund der Bundesförderung eine

vergleichsweise hohe Zahl an Zähleinheiten verglichen mit den Jahren davor von den

Verfassern der vorliegenden Arbeit erwartet wurde.

e) Kategorienbildung

Hinweise auf Ablauf der thermischen Sanierung

Hinweis auf Förderung Bundesregierung

Hinweis auf Förderung Landesregierung

Ansprechpartner

Hinweis auf Finanzierung

Hinweis auf Nutzen der thermischen Sanierung

Hinweis auf die verschiedenen Sanierungsarten

f) Codierung und Auszählung

Die Artikel wurden nach Informationen zu den Kategorien durchsucht und diese wie

folgt codiert.

nicht erwähnt:

Hinweis im Artikel nicht vorhanden.

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Kapitel 6 Methodik - 48 -

erwähnt:

Hinweis als Begriff im Artikel vorhanden, jedoch gibt es keine weitere Ausführung oder

Erklärung dazu.

kurz erklärt:

Auf den Hinweis wird im Artikel kurz näher eingegangen.

ausführlich erklärt:

Hinweis wird im Artikel ausführlich erklärt.

Im Rahmen der Auswertung wurde danach die Anzahl der Vorkommnisse numerisch

dargestellt. Diese Art der Darstellung ermöglicht eine klar priorisierte Darstellung jener

Aspekte, über die zum Thema thermische Gebäudesanierung durch die untersuchten

Medien informiert wurde.

6.2.3 Zur Methodik der Literaturrecherche

Ein weiterer wichtiger Baustein in dieser Forschungsphase bildete die Untersuchung

ausgewählter Fachliteratur hinsichtlich möglicher Hemmnisse bei der thermischen

Sanierung, welcher eine wichtige Funktion zur Absicherung und Ergänzung der

bisherigen Quellen zukommt.

6.2.3.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang

Auswertungsverfahren:

Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring85, zusammenfassendes Protokoll nach

Mayring86 (Erläuterung siehe Kapitel 6.2.1.1)

6.2.3.2 Durchführung in der Praxis

Zehn ausgewählte Studien zum Thema thermische Gebäudesanierung wurden auf

genannte Hemmnisse für die Durchführung derselben überprüft. Die Auswahl der

Literatur wurde von den Verfassern der vorliegenden Arbeit durchgeführt. Hier sollte ein

breites Spektrum aus unterschiedlichen Bereichen, jedoch sich speziell auf die

85 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 86 vgl. ebenda, S. 54ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 49 -

thermische Sanierung konzentrierte Literatur, erreicht werden. Insbesondere sollte jeder

Aufsatz einen hohen Informationsgehalt an möglichen Hemmnissen liefern.

Analysenmaterial

- Klimaschutz durch Wohnbausanierung, Studie im Rahmen des Expertenforums

"Lebensstilforschung" :Raiffeisenstudie

Autoren: Prof. Dr. R. Christian, Dr. W. Kallinger, Prof. Dr. H. Kramer

Veröffentlichung: 2008

- Modernisierung von Wohngebäuden in Niederösterreich; Herausforderung und

Chance für Wirtschaft und Unternehmen: Studie von Umwelt Management

Austria

Autoren: Prof. Dr. R. Christian, R. Bolz, Univ.-Prof. Dr. H. Kramer

Herausgeber und Medieninhaber: Umwelt Management Austria, 3109 St. Pölten,

Neue Herrengasse 17 A

Veröffentlichung: 2008

- Wege zur Steigerung des Bauvolumens um 500% bei standardisierter

thermischer Althaussanierung: Projektbericht im Rahmen der Programmlinie

Impulsprogramm Nachhaltig Wirtschaften

Autoren: K. Kammerhofer, A. Ferle, M. Köppl

Herausgeber und Medieninhaber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und

Technologie, Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien

Veröffentlichung: 2005

- Immobilien und Klimaschutz – Potenziale und Hemmnisse

Autoren: H. Bardt, M. Demary, M. Voigtländer

Veröffentlichung: 2008

- Rechtliche und verfahrensmäßige Hemmnisse für energetische Maßnahmen im

Gebäudebereich: Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO

Autoren: M. Bättig, W. Ott, D. Kistler

Herausgeber und Medieninhaber: Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement

EVD, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Direktion für Wirtschaftspolitik

Veröffentlichung: 2009

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Kapitel 6 Methodik - 50 -

- Aktivitäten des Bundes, der Länder und der Kommunen und Handlungsfelder zur

Gebäudesanierung: Forschungsbericht 205 41 104, UBA-FB 001074/2

Autoren: T. Hanke, Dr. R. Schüle, K. Pietzner

Herausgeber und Medieninhaber: Umweltbundesamt, Postfach 1406, 06813

Dessau-Roßlau

Veröffentlichung: 2007

- Energetische Wohngebäudesanierung mit Faktor 10; Analyse von Passivhaus-

Konzepten und deren Anwendung auf die Sanierung: Dissertation

Autor: B. Schulze Darup

Veröffentlichung: 2003

- Abbau von Hemmnissen bei der energetischen Sanierung des

Gebäudebestandes: Studie Technomar GmbH (Kurzbericht)

Autoren: Z. Krémer

Herausgeber und Medieninhaber: TECHNOMAR GMBH, Gesellschaft für

Investitionsgütermarktforschung und Unternehmensberatung, 81675 München,

Ismaninger Straße 68

Veröffentlichung: 2005

- „So ein Haus ist auch die Sparkasse von einem"; Motive und Barrieren von

Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern gegenüber einer energieeffizienten

Sanierung: Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung: ENEF-Haus

Autoren: B. Birzle-Harder, J. Deffner, I. Stieß

Veröffentlichung: 2009

- Handlungsmotive, -hemmnisse und Zielgruppen für eine energetische

Gebäudesanierung: ENEF-Haus

Autoren: B. Birzler-Harder, J. Deffner, I. Stieß, V. van der Land

Veröffentlichung:2010

Die gewonnen Erkenntnisse aus den vorherigen Untersuchungen, der teilnehmenden

Beobachtung und dem Pressespiegel, wurden mit den Ergebnissen aus der genannten

Fachliteratur gespiegelt, um diese zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen.

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Kapitel 6 Methodik - 51 -

6.2.4 Zur Methodik der Bewertung Broschüre und Website

Als letzter Schritt zur Hypothesengenerierung wurden spezifische

Informationsquellen für die thermische Sanierung untersucht. Die Untersuchung

hatte die Funktion der Absicherung und Ergänzung der Primärquellen teilnehmende

Beobachtung, Pressespiegel und Literaturrecherche.

6.2.4.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang

Ausgangsbasis:

Strukturierte Befragung von Hauseigentümern mit wenig standardisiertem

Fragebogen87

Auswertungsverfahren:

Zusammenfassende, qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.88

Ziel der qualitativen Inhaltsanalyse ist es, eine große Datenmenge auf ein

überschaubares Maß zu kürzen und die wesentlichen Inhalte zu erhalten.

6.2.4.2 Durchführung in der Praxis

Grundlage der Erhebung sollten zwei externe, unpersönliche Quellen in Form einer

Informationsbroschüre und einer Online-Datenbank bilden. Broschüren dienen häufig

als Erstinformation oder werden unterstützend zu einem Beratungstermin übergeben.

Diese Art von Printmedien sind ein wichtiger Bestandteil bei der Informationsausgabe

an Interessenten an der thermischen Sanierung. Die Nutzung von Online-Datenbanken

ermöglicht einen geringeren Zeitaufwand bei der Recherche nach Informationen für die

interessierte Zielgruppe.

Als Forschungsmaterial wurde die Informationsbroschüre ‘Wohnbauförderung

Eigenheimsanierung’ des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung,

Abt. Wohnungsförderung Stand März 2009 exemplarisch gewählt. Diese Broschüre

wurde den Verfassern dieser Arbeit mehrfach bei der teilnehmenden Beobachtung

überreicht. Sie soll Auskunft über förderungsfähige Sanierungsmaßnahmen, sowie die

Höhe der Förderung geben.

87 vgl. Atteslander, 2008, S. 124ff. 88 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 52 -

Die Wahl auf die zu untersuchende themenrelevante Online-Datenbank fiel auf die

Website der Sparkassen. Deren Beratungsseite ‘www.sanierungscheck.at’ ist für

Gebäude in Gesamtösterreich anwendbar. Durch die Eingabe einiger hausspezifischer

Größen wird der aktuelle Heizwärmebedarf und jener nach einer möglichen Sanierung

grob errechnet. Weiters werden Angaben zu den Kosten der vorgeschlagenen

Sanierungsmaßnahmen und möglichen Förderungen gemacht.

Die Auswahl der befragten fünf Hauseigentümer erfolgte willkürlich. Nach erster

persönlicher Kontaktaufnahme wurde ihnen die Broschüre und die Internetadresse der

Website übergeben. Rund eine Woche später wurden die Probanden anhand eines

Fragebogens (siehe Anhang) zur Verständlichkeit und Informationsgehalt der beiden

Untersuchungsmedien interviewt. Weiters wurde untersucht, ob die beiden Medien für

thermische Sanierung motivierend wirken.

Im Rahmen des Interviews wurden sowohl offene als auch geschlossene Fragen

gestellt..89 „Der Hauptvorteil offener Fragen besteht darin, dass der Befragte innerhalb

seines eigenen Referenzsystems antworten kann, ohne z.B. durch die Vorgabe

möglicher Antworten bereits in eine bestimmte […] Richtung gelenkt zu werden.“90

Somit wird gewährleistet, dass der Befragte seine tatsächliche Meinung äußert, ohne

bereits beeinflusst zu sein. Allerdings birgt diese Fragestellung gewisse

Schwierigkeiten. Menschen die nicht fähig sind, sich sprachlich hinreichend zu

artikulieren, können dadurch nicht ihre eigentliche Meinung mitteilen. Bei

geschlossenen Fragen werden dem Befragten bereits Antwortmöglichkeiten

vorgegeben. Am Beispiel des verwendeten Fragebogens (siehe Anhang II) stellte sich

dies in Form von Selektionsfragen, d. h. mit mehreren vorgegeben Antworten, dar. Die

Antworten wurden protokolliert und nach oben angeführter Methodik ausgewertet.

6.3 PHASE 2: Hypothesenvertiefung und Kategorienbildung

6.3.1 Zur Methodik der Befragung von Experten

Die Phase 1 der Untersuchung bildete die Basis, aus welcher im weiteren Verlauf

Leitfragen für Experteninterviews entwickelt wurden. Die Interviews dienten der

89 vgl. Schnell et al., 1995, S. 308. 90 vgl. ebenda., 1995, S. 310. 

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Kapitel 6 Methodik - 53 -

Vertiefung und der Weiterführung der in Phase 1 gewonnen möglichen Hemmnisse

betreffend die Fragestellung dieser Arbeit.

6.3.1.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang

Ausgangsbasis:

Leitfragen gestützte Befragung91

Auswertungsverfahren:

Zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring92

(Beschreibung siehe Kapitel 6.2.4.1).

6.3.1.2 Durchführung in der Praxis

Das Experteninterview stellt eine Sonderform des Leitfadeninterviews dar. Hier sollten

aus den Leitfadengesprächen Hypothesen für den weiteren Forschungsverlauf

abgeleitet werden.93

Den Befragten (dem ‘Experten’) interessiert dabei als Fachmann ein ganz bestimmtes

Themengebiet - im vorliegenden Fall eben die thermische Gebäudesanierung: Er

verfügt über fachspezifisches Prozess- oder Deutungswissen bezogen auf sein

professionelles oder berufliches Handlungsfeld.94 In der vorliegenden Arbeit gelten

Professionisten, d. h. professionelle Handwerker, und Berater sowie Personen und

Institutionen, die sich mit der Forschung und Wissenschaft im Bereich thermischer

Gebäudesanierung auseinandersetzen, als Experten.

Zum Thema der vorliegenden Arbeit wurden zehn Experten aus den Bereichen

Baugewerbe, Banken, Planer/Architekten, Energieberatung, Wohnbauförderung und

Wissenschaft/Technik im Zeitraum April/Mai 2010 mündlich durch die Verfasser dieser

Arbeit befragt. Sie haben sich im Zuge ihrer beruflichen Tätigkeit spezifisches

Fachwissen angeeignet und eine Kompetenzentwicklung durchlaufen durch welche die

Informationsqualität stark ausgeprägt sein sollte.

91 vgl. Atteslander, 2008, S. 131f. 92 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 93 vgl. Atteslander, 2008, S. 132. 94 vgl. Flick, 1995, S.215. 

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Kapitel 6 Methodik - 54 -

Die Auswertung erfolgte deduktiv und gemäß der untersuchungsleitenden

Fragestellung. Bei den Ausführungen der Befragten haben sich fünf Themenkreise

herauskristallisiert.95 Diese bezogen sich auf Verständigung, Kosten/Nutzen und

Finanzierung, Fördersystem, Ablauf sowie Wissensdefizite.

Die Methode des Leitfadeninterviews stellte sich für die Themenstellung als gut

geeignet heraus. Da die Gespräche wenig strukturiert waren und offene Fragen

enthielten (siehe auch Kapitel 6.2.4.2), wurden die Befragten angeregt, selbst initiativ zu

werden und zumindest partiell die Organisierung des Forschungsprozesses zu

übernehmen.96 Besonders im Rahmen der Hemmnisse und Erfolgsfaktoren wurde

darauf geachtet, dass die Gesprächspartner die Möglichkeit hatten, von ihren eigenen

Erfahrungen zu berichten. Auch musste die Abfolge der Fragen so gewählt sein, dass

im Verlauf des Interviews diese auf die konkrete Problemstellung eingehen konnten.

Zuvor sollte durch einleitende Fragen an die Thematik herangeführt werden.97 Weiterhin

war damit zu rechnen, dass Hemmnisse und Erfolgsfaktoren angesprochen werden, die

bei einer reinen Aufzählung vielleicht unerwähnt bleiben würden.

Durch die zehn Interviews konnten zahlreiche Informationen zu den Hürden und

Erfolgsfaktoren der thermischen Sanierung in Österreich zusammengetragen werden.

Im Vergleich zu standardisierten Befragungen bringt das Führen und Auswerten von

Leitfadeninterviews jedoch einen höheren Zeitaufwand mit sich. Die wenig strukturierten

Gespräche haben zudem den Nachteil von möglichen Interviewereinflüsse auf die

Befragungssituation.98 Auch an die Bereitschaft der Befragten zur Mitarbeit sowie an

deren sprachliche und soziale Kompetenz werden höhere Anforderungen gestellt.

Des Weiteren ist zu bedenken, dass innerhalb der qualitativen Leitfadeninterviews

lediglich zehn Experten interviewt wurden. Eine Erweiterung des Forschungsdesigns

um eine quantitative Komponente, zum Beispiel das Überprüfen der Ergebnisse anhand

von Fragebögen mit mehreren Befragten, wäre denkbar gewesen und hätte die

95 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.106. 96 vgl. Froschauer, 2003, S.39. 97 vgl. Atteslander, 2008, S. 129. 98 vgl. ebenda, S. 132. 

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Kapitel 6 Methodik - 55 -

Repräsentativität der Resultate erhöht.99 Angesichts des Ziels der

Hypothesengenerierung erscheint die gewählte Vorgehensweise jedoch gerechtfertigt.

6.4 PHASE 3: Hypothesenüberprüfung

6.4.1 Zur Methodik der Befragung der Hauseigentümer

Der letzte Schritt der Situationserfassung umfasste die Befragung von Eigentümern von

Einfamilienhäusern. Angesichts der begrenzten humanen und zeitlichen Ressourcen

konnte nur eine Anzahl von 49 Befragungen vorgenommen werden, die dem Anspruch

der Repräsentativität nicht gerecht werden kann. Seitens der Verfasser der Arbeit wird

daher eine umfassendere Befragung außerhalb dieser Arbeit als zielführend erachtet

und vorgeschlagen. Das Ergebnis dieses Analyseschrittes kann jedoch dem Anspruch

gerecht werden, die bisher erarbeiteten möglichen Hemmnisse zu bestärken, zu

entkräften bzw. zu erweitern.

6.4.1.1 Methodisch-theoretischer Untersuchungszugang

Ausgangsbasis:

Strukturierte Befragung von privaten Einfamilienhausbesitzern mit standardisiertem

Fragebogen100

Auswertungsverfahren:

Angesichts der geringen Anzahl der Befragungen erschien eine Kombination aus

quantitativer und qualitativer Auswertungsverfahren sinnvoll.

Quantitativer Zugang:

Deskriptive Statistik mit univariater Analyse. Dies bedeutet, dass eine einzige Variable

charakterisiert wird, ohne ihre Beziehung zu anderen Variablen genauer zu

bestimmen101.

Qualitativer Zugang:

Zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring102 (Beschreibung siehe

Kapitel 6.2.4.1).

99 vgl. Atteslander, 2008, S. 123. 100 vgl. ebenda, S. 124ff. 101 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.140. 102 vgl. Mayring, 1983, S. 54ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 56 -

Die Interpretation wurde mit Hilfe einer Zusammenhangsanalyse durchgeführt, d. h. die

Aussagen der Befragten wurden gezielt in Bezug zu bisher erarbeiteten möglichen

Hemmnisse für IKOM geprüft und interpretiert.

6.4.1.2 Durchführung in der Praxis

In der vorliegenden Arbeit wurde die Betrachtung auf private Einfamilienhaus-

Eigentümer beschränkt und bei den Erhebungen nach folgenden Merkmalen

unterschieden:

Sanierungsstatus

Saniertes Gebäude oder nicht saniertes Gebäude

Innerhalb dieses Merkmals je nach:

Alter der Gebäudeeigentümer

Gruppe bis 30 Jahre

Gruppe 30 bis 60 Jahre

Gruppe ab 60 Jahre

(siehe auch Kapitel 5.2)

Eine Übersicht der Gruppierung bietet die folgende Abbildung:

ABB. 11: GRUPPIERUNG DER PROBANDEN, EIGENE DARSTELLUNG

Hauseigentümer

Sanierer

Altersgruppe: bis 30 Jahre

Altersgruppe:  30 ‐ 60 Jahre

Altersgruppe:  ab 60 Jahre

Nicht‐Sanierer

Altersgruppe: bis 30 Jahre;

Altersgruppe:  30 ‐ 60 Jahre

Altersgruppe:  ab 60 Jahre

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Kapitel 6 Methodik - 57 -

Bei der Auswahl der Befragten handelte es sich um eine geschichtete Zufallsauswahl.

Die Schichten ergaben sich durch die Gruppierung der Hauseigentümer nach den oben

genannten Merkmalen. Die Unterscheidung in ‘Sanierer’ und ‘Nichtsanierer’ geschah

aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen und Einstellungen, je nachdem, ob jemand

den Prozess der thermischen Sanierung bereits hinter sich gebracht hat oder nicht. Die

Einteilung der Altersgrenzen erfolgte unter den Aspekt der unterschiedlichen

Wohnansprüche in den unterschiedlichen Lebensphasen.103

Aufgrund der bereits oben erwähnten begrenzten humanen und zeitlichen Ressourcen

wurden die Befragten aus dem persönlichen Umfeld der Verfasser dieser Arbeit

ausgewählt, wobei die Anforderungen für die oben beschriebene Auswahlmethode

selbstverständlich berücksichtigt wurden. Die Befragung erfolgte schriftlich. Mit den

Befragten wurde vorher telefonisch Kontakt aufgenommen und die Zusendung eines

Fragebogens angekündigt.104

Die Fragebögen wurden separat für ‘Sanierer’ und ‘Nichtsanierer’ erstellt. Die

Fragentypen waren, mit Ausnahme dreier Fragen, geschlossene Fragen. Diese bringen

eine größere Einheitlichkeit der Antworten und erhöhen die Vergleichbarkeit. Den

Interviewten helfen sie bei der Beantwortung der Fragen, weil von ihnen keine

spontanen und differenzierenden Aussagen abverlangt werden.105 Sie gliederten sich

im betreffenden Fragebogen sowohl in Ja/Nein-Fragen, als auch in Selektionsfragen

zum Teil in der besonderen Form der Skalafrage, die nach dem Schulnotensystem

1 bis 5 einzustufen waren. Bei zwei bzw. einer Frage(n) gab es zusätzlich die Option

von offenen Anmerkungen. 106(siehe auch Kapitel 6.2.4.2)

Die Ergebnisse der Befragung wurden für die Bestärkung oder Entkräftung der aus

Phase 1 und Phase 2 gewonnen möglichen Hemmnisse herangezogen. Dabei wurde

wie folgt vorgegangen:

103 vgl. Atteslander 2008, S.258f. 104 vgl. Merten/Teipen, 1991, S.113. / Atteslander 2008, S. 147ff. 105 vgl. Atteslander 2008, S 139. 106 vgl. ebenda, S. 136ff. 

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Kapitel 6 Methodik - 58 -

Als bestärkt galt ein mögliches Hemmnis wenn einer der folgenden Punkte zutrafen:

Bei ‘Ja/Nein-Fragen’ musste zumindest ein Hausbesitzer das abgefragte

Hemmnis bestätigten

Bei Selektionsfragen zählte für die Bestärkung des Hemmnisses, ob dieses von

zumindest einem Hausbesitzer als Antwort gewählt wurde.

Bei skalierten Antworten galt je nach Fragestellung entweder das einmalige

Ankreuzen der Skalierung ‘1’ und ‘2’ oder ‘4’ und ‘5’ als Bestärkung des

Hemmnisses. ‘3’ galt in jedem Fall als neutral.

Bei offenen Fragen wurde, wie oben angeführt, ausschließlich eine qualitative

Inhaltsanalyse durchgeführt.

In weiterer Folge wurden die bestärkten Hemmnisse mit den Ergebnissen der Phase 1

und Phase 2 verglichen. Wurde das Hemmnis in Phase 1 und Phase 2 genannt und in

Phase 3 durch die Hausbesitzer bestätigt galt es als ‘sehr wahrscheinlich’. Wurde es in

Phase 1 oder Phase 2 genannt und durch die Hausbesitzer bestätigt, wurde es als

‘wahrscheinlich’ eingestuft. Wurde ein Hemmnis, das in Phase 1 oder Phase 2 genannt

wurde, in der Phase 3 nicht bestätigt, wurde es als ‘unwahrscheinlich’ betrachtet.

Hemmnisse, die bei den Hausbesitzern nicht abgefragt werden konnten, wurden ohne

Gewichtung als ‘nicht abgefragt’ zusammengefasst.

6.5 PHASE 4: Schlussfolgerungen

6.5.1 Zur Methodik der Gegenüberstellung praxisgeleiteter Thesen und Theorie

sowie der Ableitung von Maßnahmen

In der vorangegangenen Phase 3 wurden praxisgeleitete Erkenntnisse über

Hemmnisse in den Bereichen Information, Kommunikation, Organisation und Motivation

gewonnen. Die so ermittelten wahrscheinlichen Hemmnisse wurden nun den

theoriegeleiteten Kriterien für erfolgreich funktionierende Information, Kommunikation,

Organisation und Motivation gegenübergestellt und mit diesen verglichen. Die aus der

Literatur gewonnen Erfolgskriterien sind in den Kapiteln 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1 und 2.4.1

angeführt.

Die Ergebnisse des Vergleichs wurden zur Unterstützung für die Findung von

Maßnahmen zur Verbesserung in den Bereichen IKOM verwendet. Dazu wurden auch

Literatur und Vorschläge der Experten im Rahmen der Experteninterviews (Phase 2)

herangezogen.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 59 -

7 ERGEBNISSE

7.1 PHASE 1

7.1.1 Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung

Bei der teilnehmenden Beobachtung wurden zwei Energieberater, drei Baumeister und

drei Banken befragt. Im Folgenden werden die Ergebnisse der drei Befragungsgruppen

dargestellt.

Inhaltliche Zusammenfassung Energieberater

Obwohl die beiden befragten Energieberater kompetent und serviceorientiert waren, fiel

auf, dass sie den Nutzen der thermischen Gebäudesanierung nicht immer in den

Vordergrund stellten. Beide erklärten erst nach ausdrücklichem Nachfragen, dass es die

Möglichkeit gibt, ein Generalunternehmen für die Koordination der Professionisten zu

engagieren. Im gleichen Zuge bemerkten sie jedoch, dass diese Angebote sehr teuer

und nicht nötig sind und hoben somit den Kosten- anstatt den Nutzenfaktor deutlich

hervor.

Einschätzung Energieberater

Kunden, die nicht technisch versiert sind und sich bei der alleinigen Organisation der

Arbeitsabläufe überfordert sehen, könnten durch diese negative persönliche Meinung

der befragten Energieberater vom Sanieren abgeschreckt werden. Ein Energieberater

wies darauf hin, dass der Förderungsantrag in manchen Bundesländern nur online

abgewickelt werden kann. Dies könnte speziell für ältere Kunden, die den Umgang mit

einem Computer nicht gewohnt sind, ein Hindernis darstellen.

Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:

Die befragten Energieberater sind Generalunternehmen für die

Ablauforganisation gegenüber negativ eingestellt. Sie stellen dadurch die Kosten

anstatt den Nutzen der thermischen Sanierung in den Vordergrund.

Förderungen können in manchen Bundesländern nur online beantragt werden.

Organisation Motivation

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Kapitel 7 Ergebnisse - 60 -

Inhaltliche Zusammenfassung Baumeister

Die befragten Baumeister konnten den Kunden meist Fachfirmen empfehlen, mit denen

sie in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht haben, eine echte Zusammenarbeit

besteht jedoch nicht. Weiterhin fiel auf, dass zwischen den Gewerbegruppen keine

klare Kommunikation herrscht. Eine Koordination der Arbeitsabläufe wurde von

manchen Baumeistern angeboten. Dieser Service kann jedoch nur gegen einen

Preisaufschlag wahrgenommen werden.

Aufgefallen ist das Unwissen bei allen drei beobachteten Baumeistern über den

Förderablauf bzw. über die Höhe der Förderung. Ferner boten die befragten Baumeister

keine Hilfe bei der Einreichung der Förderanträge oder der Erstellung von

Energieausweisen an.

Bei der teilnehmenden Beobachtung wurde auch bemerkt, dass es uneinheitliche,

unklare und teilweise sogar unzutreffende Aussagen bezüglich der nötigen

Sanierungsmaßnahmen gab. Weiterhin wurden Fachbegriffe verwendet, die den

Kunden als Laien verwirren könnten.

Einschätzung Baumeister

Die lose, fachübergreifende Kooperation der Baufirmen bzw. Fachfirmen untereinander

könnte die Kunden, als technische Laien, stark verunsichern. Die Koordination der

verschiedenen nötigen Handwerksunternehmen bleibt dem Bauherrn überlassen.

Unzutreffende Aussagen wurden meist über die Bauphysik wie etwa Schimmel,

Tragfähigkeit des Daches, nötige Dämmstärke, etc. getätigt.

Nicht nur die Kommunikation zwischen den Gewerbegruppen ist mangelhaft. Es besteht

auch ein großes Wissensdefizit über vor- und nachgelagerte Akteursgruppen

(z.B. Banken, Förderstelle, Energieberater), was folglich auch die Kommunikation

zwischen diesen hemmt.

Gerade Baumeister könnten davon profitieren, wenn sie Informationen über die Höhe

von Förderungen an die Kunden weitergeben könnten, denn diese ist für den Kunden

oft ausschlaggebend für die Entscheidung, ob überhaupt saniert wird und in Folge

dessen, welche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 61 -

Die Baumeister händigten bei den Beratungsgesprächen keinerlei schriftliches

Informationsmaterial aus. Dies könnte ein Manko für visuelle Wahrnehmungs-Typen

darstellen und zugleich den Eindruck der Unseriosität wecken.

Weiters kann bemängelt werden, dass es keine aktive Angebotslegung seitens der

Baumeister gab. Es wurde nach dem ersten Beratungsgespräch der Kontakt zum

Kunden nicht mehr gesucht.

Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:

Keine fachübergreifende Kooperation zwischen den Baufirmen

Keine Kommunikation zwischen den Gewerbegruppen

Keine Kommunikation und großes Wissensdefizit über vor- und nachgelagerte

Akteursgruppen

Großes Wissensdefizit der Baufirmen über das Förderungssystem

Uneinheitliche, unklare und unzutreffende Aussagen verschiedener Baufirmen

bezüglich Sanierungsmaßnahmen

Fachbegriffe verunsichern den Sanierer als Laien

Kein schriftliches Informationsmaterial der Baufirmen

Keine aktive Angebotslegung der Baufirmen

Information Kommunikation Organisation Motivation

Inhaltliche Zusammenfassung Banken

Die Beratungsgespräche waren seitens der Bankangestellten unstrukturiert. Einer der

befragten Bankangestellten zeigte keine Eigeninitiative. Bei diesem Gespräch wurden

nur die Fragen des Kunden beantwortet. Generell wurde nicht speziell auf die

Vorteile/Nutzen der thermischen Sanierung eingegangen. Auch das Wissensdefizit über

die Aufgaben der anderen Akteure fiel während der geführten Beratungsgespräche auf.

Einschätzung Banken

Während der teilnehmenden Beobachtung in den drei Banken wurde schnell klar, dass

die befragten Bankangestellten kein spezifisches Wissen über die thermische

Sanierung und deren Ablauf besaßen. Die z. T. unzutreffenden und unpräzisen

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Kapitel 7 Ergebnisse - 62 -

Antworten, verhindern das Verstehen und verunsichern bzw. können zu falschen

Schlüssen seitens der Kunden führen. Einige Bankangestellte machten jedoch

richtigerweise von sich aus darauf aufmerksam, dass die Kosten der

Sanierungsmaßnahmen vorfinanziert werden müssen. Man bekommt die Förderungen

erst ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen hat.

Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:

Wenig strukturierte Kommunikation der Banken mit dem Kunden

Keine Kommunikation der Banken mit anderen Akteuren, folglich wenig Wissen

über Aufgaben anderer Akteure

Kein ausreichendes Wissen über den Ablauf der thermischen Sanierung bei den

Banken

Vorfinanzierung der Sanierungsmaßnahmen, wenn man Förderung in Anspruch

nimmt

Information Kommunikation Motivation

7.1.2 Ergebnisse des Pressespiegels

Im Folgenden werden die Ergebnisse der drei untersuchten Zeitungen dargestellt. Die

Zahlen in den Tabellen drücken die Anzahl der gefundenen Artikel in der jeweiligen

Kategorie aus.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 63 -

Kronen Zeitung; Zeitraum 2009

Ausprägungen

Kategorien nicht

erwähnt

erwähnt

kurz erklärt ausführlich

erklärt

Hinweis auf Ablauf

der thermischen

Sanierung

51

5

2

Hinweis auf

Förderungen der

Bundesregierung

34

13

8

3

Hinweis auf

Förderungen der

Landesregierungen

42

9

6

1

Ansprechpartner

47

6

5

Hinweis auf

Finanzierung

52

3

3

Hinweis auf Nutzen

der thermischen

Sanierung

18

22

17

1

Hinweis auf die

verschiedenen

Sanierungsarten

35

16

6

1

TABELLE 4: ERGEBNIS 1 DES PRESSESPIEGELS , EIGENE DARSTELLUNG

Im Jahr 2009 wurden in der Kronen Zeitung 62 Artikel, die den Begriff ‘thermische

Sanierung’ enthalten, abgedruckt. Hier muss erwähnt werden, dass lediglich 21 Artikel

gleichzeitig in allen Bundesländern erschienen sind. Die nachfolgende Tabelle zeigt,

wie oft in den einzelnen Bundesländern Artikel über die thermische Sanierung

vorkamen.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 64 -

Bundesland Anzahl der Artikel

In allen Bundesländern gleichzeitig 21

Niederösterreich 22

Burgenland 24

Oberösterreich 39

Salzburg 26

Tirol 23

Vorarlberg 22

Kärnten 27

Steiermark 30

Wien 27

TABELLE 5: ERGEBNIS 2 DES PRESSESPIEGELS, EIGENE DARSTELLUNG

Vier der 62 Artikel behandelten zwar den Begriff, konnten jedoch nicht in die Bewertung

aufgenommen werden, da die Informationen der Artikel nicht in die Kategorisierung

dieses Pressespiegels passten.

Themenschwerpunkte dieser Zeitung liegen auf dem Hinweis des Nutzens der

thermischen Sanierung sowie den Förderungen sowohl vom Bund, als auch von den

Ländern. Obwohl die Kategorie ‘Hinweis auf Ablauf der thermischen Sanierung’ für

potentielle Sanierer interessant ist, wurde sie lediglich fünfmal erwähnt und zweimal

kurz erklärt.

Generell ist anzumerken, dass in einer Tageszeitung aufgrund ihrer Ausrichtung und

der Platzproblematik nicht mit einer detaillierten Berichterstattung über die thermische

Sanierung zu rechnen ist. Die Schwerpunktsetzung der Artikel lässt wie erwartet darauf

schließen, dass diese hauptsächlich für die Bürger als Sanierer und nicht für

Fachexperten verfasst wurden.

Page 72: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 65 -

Treffpunkt; Zeitraum 2008 und 2009

Im Zeitraum 2008 und 2009 fand sich kein Artikel, der den Begriff ‘thermische

Sanierung’ enthielt.

Dieses Medium wurde aufgrund der Auflagenstärke und der Einteilung in die

Themengebiete ‘Arbeit und Politik’ sowie ‘Konsum und Freizeit’ ausgewählt. Dass kein

Artikel im Zeitraum den Suchbegriff enthielt, war für die Verfassern der Arbeit höchst

unerwartet.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 66 -

Umwelt Journal; Zeitraum 2008 und 2009

Ausprägungen

Kategorien nicht

erwähnt

erwähnt

kurz erklärt ausführlich

erklärt

Hinweis auf Ablauf

der thermischen

Sanierung

8

1

Hinweis auf

Förderungen der

Bundesregierung

7

2

Hinweis auf

Förderungen der

Landesregierungen

9

Ansprechpartner

4

4

1

Hinweis auf

Finanzierung

4

5

Hinweis auf Nutzen

der thermischen

Sanierung

5

2

2

Hinweis auf die

verschiedenen

Sanierungsarten

3

6

TABELLE 6: ERGEBNIS 3 DES PRESSESPIEGELS , EIGENE DARSTELLUNG

Im Umwelt Journal wurden in dem betrachteten Zeitraum neun Artikel verfasst, die den

Begriff ‘thermische Sanierung’ enthielten. Bei den Artikeln werden Vorkenntnisse der

thermischen Sanierung vorausgesetzt. Diese Erkenntnis folgt daraus, da spezielle

Begrifflichkeiten wie z. B die verschiedenen Förderungen, die verschiedenen

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Kapitel 7 Ergebnisse - 67 -

Sanierungsarten und der Ablauf der thermischen Sanierung, wenn überhaupt, nur

erwähnt und nicht weiter erklärt wurden.

Die Themenschwerpunkte der Artikel lagen klar bei den Hinweisen auf den Nutzen der

thermischen Sanierung. Hierzu wurden öfters die Eindämmung des Klimawandels durch

Einsparpotenziale an Energie, Schaffung/Sicherung von Arbeitsplätzen und

Kosteneinnahmen (Steuern) für den Staat erwähnt. Besonders der letztgenannte

Nutzen macht deutlich, dass diese Artikel nicht den Bürger als Sanierer ansprechen

sollen, sondern Experten, die im Bereich thermischer Sanierer tätig sind, sowie die

öffentliche Hand und Interessensvertreter.

Aufgrund der Ausrichtung als Fachzeitschrift und der genannten Zielgruppe ist eine

Berichterstattung über Grundlagen des Themas wahrscheinlich nicht im Interesse der

Leserschaft des Mediums.

Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:

Der Ablauf der thermischen Sanierung und dessen verschiedene

Akteursgruppen werden nicht behandelt.

Aufgrund der verschiedenen Landesförderungen ist es einer österreichweiten

Zeitung nicht möglich, diese zu kommunizieren

Es wird in der Presse kein Hinweis über die Finanzierung gegeben.

Themen der thermischen Sanierung werden, wenn überhaupt, nur kurz und

oberflächlich in der Presse behandelt. Es wurden kaum Artikel mit ausführlichen

Erklärungen gefunden.

Information Kommunikation

7.1.3 Ergebnisse der Literaturrecherche

Im weiteren Verlauf wurden die möglichen Hemmnisse, die in der ausgewählten

Fachliteratur dargestellt wurden, betrachtet. Insgesamt zeigte sich, dass diese auch hier

in allen vier Bereichen, der Information, Kommunikation, Organisation und Motivation

vorliegen.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 68 -

Ein mögliches Hemmnis bildet der finanzielle Aspekt bei der thermischen Sanierung.107

In einer Studie, welche die Handlungsmotive, -hemmnisse und Zielgruppen für eine

energetische Gebäudesanierung evaluierte, wurde ermittelt, dass etwa zwei Drittel der

befragten Sanierer den hohen finanziellen Aufwand scheuen und nicht bereit wären,

sich dafür in Form von Krediten zu verschulden.108 Auch wird befürchtet, dass der

Sanierungswillige bei seinem Vorhaben schnell an Liquiditätsgrenzen stoßen kann,

wodurch ebenfalls das mögliche Hemmnis in Form von Fremdkapital greifen würde.109

Diese finanzielle Hürde wird durchwegs in allen gewählten Fachaufsätzen genannt. In

diesem Zusammenhang spielt natürlich auch die Amortisationszeit einer

Sanierungsmaßnahme eine nicht unerhebliche Rolle. In der Studie Klimaschutz durch

Wohnbausanierung wird dieses mögliche Hemmnis als das entschiedenste auf dem

Weg zur Sanierungsmaßnahme gesehen.110 Auch in den weiteren Aufsätzen fallen

Schlagworte wie „zu teuer“111, „zu hohe Kosten“112 bzw. dass sich die Sanierung bei

den derzeitigen Energiepreisen erst nach einer zu langen Amortisationszeit rechnen

würde.113 Bei einer weiteren Erhebung wurden die Kosten als häufigste Barriere auf

dem Weg zur Sanierung gesehen.114 Somit kann der finanzielle Aspekt ein

entscheidender hemmender Faktor bei der Sanierung sein.115

Auch der unterschiedliche Wissenstand der einzelnen Akteure bietet ein hohes

Potential an Fehlinformationen und vor allem an Fehlinterpretationen. So existieren in

Bezug auf den Stand der Technik Vorurteile, welche die zuverlässige Einsatzfähigkeit

von diversen Techniken in Frage stellen. Exemplarisch für die hier geltenden

Fehlinformationen steht der Begriff der Schimmelbildung.116 Auch verbinden viele eine

thermische Sanierung mit persönlichen Unannehmlichkeiten. Es werden Einschnitte im

täglichen Lebensablauf befürchtet. Das heißt die Sanierungsarbeiten erschweren durch

107 vgl. Stieß et al., 2010, S.39. 108 vgl. ebenda, S. 45. 109 vgl. Bardt/Demary/Voigtländer, 2008, S.9ff. 110 vgl. Christian/Kallinger/Kramer,2008 S.9. 111 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, S. 85. 112 vgl. Krèmer, 2005, S.2. 113 vgl. Christian/Bolz/Kramer, 2008, S.34. 114 vgl. Bättig/Ott/Kistler, 2009, S.160f. 115 vgl. Stieß et al., 2010, S.39. 116 vgl. ebenda, S. 41. 

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Kapitel 7 Ergebnisse - 69 -

Schmutz, Staub und Lärm den Alltag.117 Werden diese Vorurteile mit den finanziellen

Bedenken gepaart erscheint für viele Sanierungswillige der wirtschaftliche Nutzen

zweifelhaft.118 Dadurch wird die Dimension von Fehlinformationen deutlich. So wird ein

mögliches Hemmnis erst durch ein weiteres verschärft, letztendlich aber durch

mangelnde Informationsqualität begründet. Dass ein falsches bzw. schlechtes

Wissensniveau zu einem Hemmnis führen kann, belegen Daten wonach ca. 60 Prozent

der Eigenheimbesitzer der Ansicht sind, dass das eigene Haus in einem guten

energetischen Zustand ist, wodurch kein weiterer Handlungsbedarf besteht würde.119

Die Wissensdefizite der einzelnen Wohnungsnutzer und Interessenten werden in einem

weiteren Aufsatz auch als mögliches Hemmnis auf dem Weg zu Sanierung benannt.120

In einer Studie wurde ein Mangel an Information, Aus- und Weiterbildung seitens des

Fachpersonals zu energieeffizientem Bauen erkannt.121 Die Findung einer

Entscheidung kann sowohl durch Informationsüberflutung, als auch durch

Informationsdefizite gehemmt oder verhindert werden und die Tragweite einer

Sanierungsentscheidung kann somit nicht überschaubar sein.122 Insgesamt scheint eine

große Informations- und Wissensdiskrepanz zwischen den einzelnen Akteuren als

hemmender Faktor zu bestehen.

Daraus kann auch ein Misstrauen gegenüber Fachleuten resultieren. Solche

psychischen und mentalen Hemmnisse können eine nicht zu unterschätzende Rolle

spielen. Hier wird in einem Aufsatz besonders die mangelnde Transparenz bei der

Wirtschaftlichkeitsberechnung genannt.123 Ein weiterer Autor bestätigt dieses mögliche

Hemmnis und fügt hinzu, dass durch wirtschaftliche Einzelinteressen die

Unabhängigkeit einer Beratung auf dem Weg zur thermischen Sanierung gehemmt

werden kann.124

117 vgl. Stieß et al., 2010, S. 39. 118 vgl. Stieß et al., 2009, S. 46. 119 vgl. ebenda, S. 45. 120 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.9. 121 vgl. Bättig/Ott/Kistler, 2009, S.160 f. 122 vgl. Stieß et al., 2010, S. 41. 123 vgl. Schulze Darup, 2003, 2003, S.170. 124 vgl. Christian/Bolz/Kramer, 2008, S.41. 

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Kapitel 7 Ergebnisse - 70 -

Die wirtschaftliche Entwicklung bzw. die aktuelle politische Situation kann einen

Sanierungswilligen auch bei seiner Sanierungsbereitschaft beeinflussen. Die

Unsicherheit über zukünftige Fördermaßnahmen und der durch mögliche politische

Veränderungen verbundene Faktor der mittel- bis langfristigen Kontinuität scheint ein

Hemmnis zu bilden.125

Weiters sind einige Autoren der Ansicht, dass bauliche und behördliche Vorschriften ein

Hemmnis für die Sanierungsentscheidung stellen können.126 Hier sind vor allem der

Denkmalschutz und allgemeine Vorgaben zu nennen, die ein bauliches Hemmnis bilden

können.127 In Verbindung mit Informations- bzw. denn zuvor genannten Wissenslücken

scheinen Sanierungswillige bereits hier an einem Vorhaben zu scheitern. Aus den zuvor

skizzierten möglichen Hemmnissen können zusammenhängende Reibungsverluste bei

den Sanierern entstehen.

Die Fördermöglichkeiten bei einer Sanierung und deren Einfachheit und

Übersichtlichkeit werden in den Aufsätzen bemängelt und als mögliches Hemmnis

genannt. Hier soll eine Nichtakzeptanz in Bezug auf die Förderprogramme

vorherrschen.128 Auch haben nicht alle Sanierungswilligen Kenntnis von den

grundlegendsten Elementen des Fördersystems.129

Dies soll vor allem durch organisatorische Probleme der Förderung, komplizierte und

unübersichtliche Abläufe und bürokratische Zeitverlust deutlich werden.130 Für den

Sanierer seien die Zusammenhänge zwischen Kriterien der Wohnbau- und der

Sanierungsförderung, dem dafür notwendigen Aufwand und dem tatsächlich erreichten

Gewinn an höherer thermischer Effizienz, nicht durchschaubar, heißt es in einem der

Aufsätze.131 Auch soll den Sanierern die eigene Unwissenheit über das Fördersystem

unangenehm sein, wodurch der Kontakt zu Experten erst gar nicht gesucht werde und

125 vgl. Bardt/Demary/Voigtländer, 2008, S.9ff. 126 vgl. Stieß et al., 2010, S. 40. 127 vgl. Schulze Darup, 2003, S.170. 128 vgl. ebenda, S.170. 129 vgl. Stieß et al., 2010, S. 42. 130 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.10. 131 vgl. ebenda, S.49. 

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Kapitel 7 Ergebnisse - 71 -

ihnen der Weg zu einer Förderung verwehrt bleibe.132 Hier scheinen viele von der

Möglichkeit der Fördermittel zurückzuschrecken.133 Insgesamt lässt das aktuelle

Förderungssystem in dieser Form ein Hemmnis erkennen.

In den einschlägigen Aufsätzen wird auch ein mögliches Hemmnis in der Alters- und

Einkommensstruktur gesehen134 Die Bereitschaft zur thermischen Sanierung scheint

höher, sobald ein Generationswechsel oder ein Verkauf der Immobilie bevorsteht. Auch

wird die demographische Entwicklung, vor allem in ländlichen Regionen, für eine

geringere Sanierungsrate verantwortlich gemacht.135 Viele ältere Menschen scheinen

sich durch die zuvor dargestellten Vorurteile verleiten zu lassen, dass eine

Sanierungsmaßnahme mit zu vielen Unannehmlichkeiten verbunden wäre. Die

Zumutbarkeitsschwelle ist hier wesentlich geringer, auch weil das eigene Wohngefühl

als nicht verbesserungswürdig empfunden wird. Dadurch könnte der Altersaspekt ein

mögliches Hemmnis darstellen.136

Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:

Hohe Investitionssummen

Unterschiedliche und unzutreffende Informationen

Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft auf Grund von wirtschaftlichen Interessen der

jeweiligen Quelle

Unübersichtlichkeit des Förderungssystems

Mangelndes Aus- und Weiterbildungsniveau des Fachpersonals

Bauliche Vorschriften - Denkmalschutz

Tragweite des Vorhabens nicht überschaubar

Fachbegriffe verunsichern den Sanierer als Laien

Sanierer muss sich selbst um alles kümmern (Reibungsverluste)

Wirtschaftliche Entwicklung (Finanzkrise)

132 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005, S. 103. 133 vgl. Hanke/Schüle/Pietzner, 2007, S. 24ff. 134 vgl. Krèmer, 2005, S.2. 135 vgl. Hanke/Schüle/Pietzner, 2007, S. 24ff. 136 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.48. 

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Kapitel 7 Ergebnisse - 72 -

Amortisationszeiten zu lang

Demographische Entwicklung

Altersstruktur – fortgeschrittenes Alter des Hausbesitzers

Information Organisation Motivation

7.1.4 Ergebnisse der Bewertung Broschüre und Website

Broschüre ‘Wohnbauförderung Eigenheimsanierung’

Die Ergebnisse aus der Befragung zur Informationsbroschüre, deren Umsetzung im

vorherigen Methodenkapitel beschrieben wurde, bieten weitere wichtige Erkenntnisse in

Bezug auf mögliche Hemmnisse bei der Entscheidung zur thermischen Sanierung.

Zuerst wurden die Beteiligten über ihre ersten Eindrücke der Broschüre befragt. Im

Vordergrund stand hier eine einfache Bewertung des Erstzugangs bzw. Umgangs mit

dem Medium. Die Befragten sollten die Broschüre auf einer Notenskala von eins bis

fünf bewerten. Mit einer durchschnittlich befriedigenden Note fiel das Ergebnis nicht

sonderlich positiv aus, wenn man bedenkt, dass die Broschüre den Empfänger für eine

Sanierung mobilisieren soll.

Im zweiten Schritt wurde der Aufbau des Inhalts überprüft. Einer der Befragten gab an,

dass die Gliederung der Informationen nur Sinn für jemanden ergibt, wenn dieser sich

bereits mit der Thematik befasst hätte. Auch wurde erwähnt, dass die

Kapitelüberschriften aus der Inhaltsübersicht keine Verwendung finden. Dadurch war für

den Leser die Struktur nur schwer bis hin zu gar nicht erkennbar. Eine weitere Meinung

beklagte den fehlenden Zusammenhang der einzelnen Kapitel und fand wenig

Orientierung in der Broschüre. Auch wurde der Wunsch nach einem Leitfaden geäußert

und der Hinweis gegeben, dass FAQ’s hilfreich gewesen wären. Die bis dato

gemachten Aussagen zeigen, dass ein mögliches Hemmnis in der Darstellung bzw.

Präsentation der Broschüre besteht.

Weiterhin wurde evaluiert, ob die Broschüre umfassende Informationen zur Sanierung

liefern kann. Einer der Befragten äußerte, dass die Broschüre für einen ‘Neuling’ zu viel

Input bieten würde. Ein anderer Befragter sagte deutlich, dass aufbauend auf der

geringen Struktur, zu viele Informationen auf einer Seite platziert wären und es schwer

fiele, sich eine Übersicht verschaffen zu können. In diesem Zusammenhang wurde der

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Kapitel 7 Ergebnisse - 73 -

Inhalt der Broschüre als zu fachspezifisch empfunden. Die gesendeten Informationen

erreichen auf Grund der gemachten Aussagen den Empfänger, den sanierungswilligen

Bürger, somit nicht.

Im nächsten Schritt wurden die Befragten sehr eindeutig gefragt, ob für sie nach dem

Studium der Broschüre eine Sanierung in Frage kommen würde. Das Ergebnis fiel

eindeutig aus. Keiner der Befragten erklärte sich für eine Sanierungsmaßnahme bereit.

„Auf keinen Fall“, war die deutliche Antwort eines Teilnehmers. Ein anderer nannte die

Unübersichtlichkeit als Grund dafür, eher einen Berater für die

Informationsbeschaffungen hinzuziehen zu wollen, bevor er sich entscheiden würde.

Dies lässt den Schluss zu, dass die Broschüre somit nicht als mobilisierendes Medium

dient.

Dies wird noch deutlicher bei den Aussagen, ob die Befragten die Broschüre

weiterempfehlen würden. Hierzu konnte ebenfalls keine positive Resonanz verzeichnet

werden. Vielmehr verwies einer der Befragten auf Fachliteratur anstelle der Broschüre.

„Nein, solche Informationen sind in jedem Fachbuch besser und übersichtlicher

dargestellt“ antwortete ein Teilnehmer.

Abschließend wurde gefragt, welche Merkmale für die Befragten bei einer Broschüre

besonders ausschlaggebend sind.

In der folgenden Grafik (Abb. 12) wurden die Ergebnisse der Befragung

zusammengefasst dargestellt.

Page 81: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 74 -

ABB. 12: AUSWERTUNG BEFRAGUNG BROSCHÜRE, EIGENE DARSTELLUNG

Das Diagramm zeigt, dass eine gute Struktur ein entscheidendes Kriterium für den

Erfolg ist. Auch die Ansprechpartner und die Fachinformationen bilden einen wichtigen

Baustein für den Erfolg einer Broschüre.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass mögliche Hemmnisse bei der Broschüre geprägt

sind von zu vielen Fachinformationen, welche wenig strukturiert vermittelt werden.

Dadurch werden Interessenten an der Sanierung bei ihrem Vorhaben eher gehemmt als

mobilisiert. Die Broschüre hat als externe Quelle keinen positiven Effekt, sondern eher

einen negativen. Die Erstinformation über dieses Medium scheint nicht empfehlenswert.

Website www.sanierungscheck.at.

Einen weiteren medialen Baustein bildet das Internet mit der ausgewählten Website

www.sanierungscheck.at. Dort hat der Benutzer die Möglichkeit sich die Kosten und

Förderungen im Rahmen einer Wohnraumsanierung vorab kalkulieren zu lassen. Durch

die vorhandene Datenbank können Sanierungsvorschläge passgenau, unter Einhaltung

der Mindeststandards der Länder, errechnet werden. Auch hier wurden zu Beginn die

Teilnehmer über ihren ersten Eindruck zur Website befragt. Die Bewertung erfolgte

ebenfalls in Schulnoten zwischen eins bis fünf. Das Ergebnis war eine gute bis sehr

gute Benotung.

Detaillierte Fachinformationen

25%

Gute Übersicht/Struktur

42%

Ansprechpartner25%

Navigation8%

Literaturverweise0% 0%

Was ist bei einer Broschüre besonders wichtig?

Page 82: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 75 -

Die Struktur und die Inhalte der Website sollten bei der nächsten Frage auf ihre

Übersichtlichkeit untersucht werden. Hier gaben alle Befragten an, dass die „Schritt für

Schritt-Anleitung“ sehr simpel und einfach gehalten ist und man mit wenigen Mausklicks

zu den gewünschten Informationen gelangt. Gelobt wurde die strukturierte Anleitung bei

der Eingabe der Anfrage. Jedoch äußerte sich ein Anwender an dieser Stelle kritisch:

„Ja, jedoch war der Einstieg etwas verwirrend mit Option zur Registrierung!“ Unter

Berücksichtigung des Datenschutzes und dem daraus resultierenden Risiko des

Missbrauchs persönlicher Daten, ein nicht zu vernachlässigender Kritikpunkt, der

letztendlich auch Zweifel in Bezug auf ein kostenloses Angebot aufkommen lässt.

Insgesamt kann am Aufbau der Website kein direktes Hemmnis erkannt werden.

Auch wurden die Befragten hinsichtlich des Informationspotenzials von

sanierungscheck.at befragt. Ein Befragter äußerte, dass die Seite sehr informativ sei

und vor allem die Animation sehr praxisnah dargestellt werde. Weiterhin wurde die

Meinung geäußert, dass das Angebot zwar nicht umfassend sei, aber das Wesentliche

vermittelt werde. Sehr positiv war die folgende Aussage: „Das Sanierungslexikon deckt

alle noch offenen Fragen ab.“ Es bleibt festzustellen, dass alle Befragten mit dem

Auftritt und der Vermittlung der Thematik Sanierung zufrieden waren.

Die Frage nach der mobilisierenden Wirkung, ob sanierungscheck.at die Teilnehmer für

eine Entscheidung zu Gunsten einer Sanierung beeinflusste bzw. ob Anregungen

mitgenommen werde konnten, zeigte auch ein einheitliches Bild.

Keiner der Befragten würde auf Grund des Besuchs der Website eine Sanierung direkt

durchführen. Jedoch zeigt sich auch, dass im Vergleich zur Broschüre eine Bereitschaft

vorhanden ist. Alle Befragten würden eine Sanierung forcieren, jedoch nicht ohne

externe direkte Quellen in Form von Beratern, Architekten oder Professionisten. Es

wurde geäußert, dass die Informationen eine optimale Vorbereitung auf ein

Beratungsgespräch bilden können. „Für das Gespräch mit einem Berater bin ich jetzt

eher bereit.“ Folglich würde jeder der Befragten die Website vorbehaltlos

weiterempfehlen.

Letztendlich streicht das folgende Diagramm (Abb. 13) die zuvor gemachte Erkenntnis

noch einmal deutlich heraus, dass Medien eine übersichtliche Struktur bieten müssen,

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Kapitel 7 Ergebnisse - 76 -

um zu informieren und mobilisieren. Die Qualität der Daten spielt hier selbstverständlich

auch eine wichtige Rolle ebenso wie der persönliche Kontakt zu einem

Ansprechpartner.

ABB. 13: AUSWERTUNG BEFRAGUNG SANIERUNGSCHECK.AT, EIGENE DARSTELLUNG

Zusammenfassend zeigt sich, dass das Internet ein wichtiger Baustein auf dem Weg

zur Sanierungsentscheidung sein kann. Eine wichtige Rolle spielen abermals die

Übersichtlichkeit und die Qualität der gebotenen Informationen. Durch die Anonymität

ist es jedem Interessierten selbst überlassen, in welchem Umfang er sich der Thematik

nähert.

Wenn Hemmnisse vorhanden sind, dann in Form von Glaubwürdigkeit und

Datenschutz. Die Website sanierungscheck.at ist ein Angebot der Sparkassen, wobei

sich dem Website-Besucher Fragen zur Unabhängigkeit und Eigennutzen dieses

Anbieters stellen könnten. Auch die Option zu einer Registrierung lässt kommerzielle

Interessen vermuten.

Insgesamt kann dieser Weg der Informationsbeschaffung jedoch nicht den persönlichen

Kontakt zu Experten ersetzen. Deshalb können Medien nur unterstützend die

Sanierungsentscheidung fördern.

Detaillierte Fachinformationen

18%

Gute Übersicht/Struktur

37%

Ansprechpartner18%

Navigation18%

Literaturverweise9% 0%

Was ist bei einer Website besonders wichtig?

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Kapitel 7 Ergebnisse - 77 -

Die möglichen Hemmnisse kurz zusammengefasst:

Der Sanierungswillige wird mit zu viel Fachwissen informiert.

Informationen werden nicht strukturiert dargestellt.

Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft auf Grund von wirtschaftlichen Interessen der

jeweiligen Quelle

Information

7.2 PHASE 2

7.2.1 Ergebnisse der Befragung der Experten

Wurden in der vorhergehenden Forschungsphase erste Informationen über mögliche

Hemmnisse gewonnen, so sollten diese durch Experteninterviews bestärkt bzw. neue

Hypothesen über Hemmnisse gefunden werden.

Zum Thema der vorliegenden Arbeit wurden zehn Experten aus den Bereichen

Baugewerbe, Banken, Planer/Architekten, Energieberatung, Wohnbauförderung und

Wissenschaft/Technik befragt. Die Ergebnisse der Befragungen sind angesichts der

geringen Anzahl der interviewten Personen nicht repräsentativ. Der Anspruch auf

Repräsentativität wurde seitens der Verfasser nicht gestellt, weil die Ergebnisse, wie

oben erwähnt, zur Findung von Hypothesen über mögliche Hemmnisse in Bezug zur

Fragestellung der vorliegenden Arbeit dienen sollten.

Nicht alle der fünf gewonnen Kategorien (Verständigung, Kosten/Nutzen und

Finanzierung, Fördersystem, Ablauf sowie Wissensdefizite) ließen sich eindeutig einem

einzigen Bereich von ‘IKOM’ zuordnen, trotzdem wurden zugunsten der Transparenz

und Praktikabilität die Ergebnisse zusammengefasst an Hand der Kategorien

dargestellt. Dabei wurden nur jene Aussagen berücksichtigt, die unmittelbar mit der

Themenstellung dieser Arbeit in Zusammenhang stehen. Auch bei den einzelnen

möglichen Hemmnissen gab es immer wieder Überschneidungen bezüglich der

möglichen betreffenden Bereiche. Sie wurden dann jenem Aspekt von IKOM zugeteilt,

dem sie nach Ansicht der Verfasser dieser Arbeit am ehesten entsprachen.

7.2.1.1 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Verständigung

Die öffentliche Hand muss das Thema thermische Sanierung in die Öffentlichkeit

bringen. Dies geschieht durch Pressekonferenzen ect. Je mehr Aktivitäten gesetzt

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Kapitel 7 Ergebnisse - 78 -

werden, desto besser kann das Produkt auch vermarktet werden. Eine

Marketingschiene könne etwas bewirkten, wurde von einem Befragten angeführt.

Je nach Aufgabenbereich der befragten Experten unterscheiden sich die von ihnen

verwendeten Medien und Kommunikationsmaterialen etwas voneinander:

Häufig werden Prospekte eingesetzt, wobei einige der befragten Experten ihren Einsatz

nicht als sehr zweckdienlich erachteten. Prospekte und Broschüren seien teilweise zu

kompliziert und umfangreich, wodurch sie häufig ungelesen weggeworfen würden,

wurde dabei angeführt. Im Beratungs- und Planungsbereich werden Inserate

eingesetzt. Weiters versucht man durch Vorträge und Messen die Hausbesitzer für die

thermische Sanierung hellhörige zu machen. Danach ist ein Einzelgespräch vor Ort

wichtig. Einen weiteren Bereich stellt das Internet dar, sowohl im Bereich der

Homepage als Informationsplattform, als auch im Bereich e-mail als

Kommunikationsmittel. Banken gehen dabei einen Schritt weiter und bieten das

Service, Kunden Informationen über Förderungen auch über ihr Unternehmen

hinausgehend herunterzuladen und auszudrucken. Banken bieten auch die Möglichkeit

an, mit Hilfe eines Programmes die zu erwarteten Kosten und mögliche Förderungen für

ihre Kunden zu berechnen.

Zwei der Befragten nannten Mundpropaganda als Kommunikationsweg und eine

Organisation ist Mitglied von Plattformen.

Genannte Defizite für den Bereich Verständigung

Seitens eines Experten wurde angeführt, es gäbe keine echte Kommunikation oder

Strategie in diesem Bereich, jeder sei in seiner Region unterwegs. Von einem zweiten

Befragten wurde die mangelnde Kommunikation erwähnt. Er meinte auch, dass mit den

Hausbesitzern mit ‘Fachchinesisch’ kommuniziert werde.

Genannte Verbesserungsvorschläge für den Bereich Verständigung

Ein guter Kommunikator als ‘Übersetzer’ für das ‘Fachchinesisch’ ist wichtig. Diese

Aufgabe könnte z. B. Architekten und Planer übernehmen.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 79 -

7.2.1.2 Die mögliche Hemmnisse in Bezug auf Verständigung kurz

zusammengefasst

Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse

ableiten:

Für den Sanierer unverständliche Fachbegriffe in der Kommunikation

Keine koordinierte Kommunikation

Kommunikation Motivation

7.2.1.3 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zu Kosten/Nutzen und

Finanzierung

Vorteile/Nutzen der thermischen Sanierung

Alle der sieben zu diesem Themenbereich Befragten meinten, dass sich die

Hausbesitzer Energie- und damit Kostenersparnis erhofften. Mehr als die Hälfte meinte

auch, die Steigerung der Wohnqualität spiele eine Rolle. Der ökologische Nutzen wurde

nur von Seiten eines Beraters, als sehr gering angeführt. Und auch die

Energieunabhängigkeit wurde nur einmal erwähnt.

Motivation für die thermische Sanierung

Hausbesitzer

An oberster Stelle, um die Hausbesitzer zur thermischen Sanierung zu motivieren, steht

laut den befragten Experten die Einsparung an Energie und folglich auch

Kosteneinsparung. Förderungen wurden erwähnt, gäben aber nicht immer den

entscheidenden Ausschlag für eine Sanierung. Höhere Förderungen wurden aber als

motivierend gesehen. Wertsteigerung des Gebäudes bzw. Wärmedämmung als

Geldanlage sowie Verbesserung des Wohnklimas wurden jeweils von drei Befragten

angeführt.

Als weitere Motivationen wurden folgende Umstände aufgezählt:

Die Amortisationszeit muss überschaubar sein. Zehn bis fünfzehn Jahre ist hier der

oberste Rahmen. Die Altersgrenze der Hausbewohner liegt dabei bei rund 60 Jahren.

Die Einsparung von Ressourcen wurde angeführt.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 80 -

Die öffentliche Diskussion über Klimaschutz trägt zur thermischen Sanierung bei.

Allerdings steht die Reduktion von CO2-Emissionen als Motivationsfaktor weit hinten.

Kinder hören von Klimaschutz in der Schule und motivieren Eltern zur Handlung.

Ein Experte meinte, Sanierung sei zur Ideologie geworden. Sanieren ist auch gerade

modern. Die Kunden sanieren aus innerer Überzeugung. Dies hat viel mit Emotionen

und Bewusstseinsbildung durch Werbung für die thermische Sanierung und

Förderungen in den letzten Jahren zu tun.

Öffentliche Hand

Die Motivation der öffentlichen Hand für die thermische Gebäudesanierung sind in

erster Linie umweltpolitische Vorgaben und Ziele. Der Druck aus Brüssel, (Anmerkung:

Kyoto-Übereinkommen) ist groß, es gilt eine unglaubliche Latte zu überwinden. Die

Verpflichtungen des Kyoto-Übereinkommens für die CO2-Redukion im Bereich

Raumwärme sind zu erfüllen.

Auch die Win-Win-Effekte in den Bereichen Ökologie, hohe Wertschöpfung und hohe

Beschäftigung wurden genannt.

Wirtschaft

Für die Wirtschaft ist die thermische Sanierung ein Geschäftszweig und ein wachsender

Markt. Dementsprechend profitiert sie von der Sanierung. Auf die Beschäftigungsanzahl

wirkt sich die thermische Sanierung positiv aus.

Genannte Defizite für Kosten/Nutzen und Finanzierung

Maßnahmen für die thermische Gebäudesanierung bedingen einen hohen

Investitionsaufwand. Demzufolge wurde seitens einiger Experten ein Ungleichgewicht

zwischen Kosten und Nutzen bzw. eine unzureichende Rentabilität der getätigten

Investitionen für die Hausbewohner genannt. Daraus folgend wurde eine lange

Amortisationszeit der getätigten Maßnahmen, die vor allem für ältere Hausbesitzer zu

lang erscheint, hervorgehoben.

Bei Verwendung von Heizsystemen, die derzeit noch geringe Energiekosten mit sich

bringen, wie z. B. Holzfeuerungssysteme (Anmerkung: gemeint sind dabei vermutlich

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Kapitel 7 Ergebnisse - 81 -

Stückholzfeuerungen), verlängere sich die Zeitspanne, in der sich die Investitionskosten

durch die eingesparten Energiekosten refundieren, zusehends, wurde von einem

Interviewten eingebracht.

Das Ausmaß der nötigen Sanierungsmaßnahmen ist bei den Hausbesitzern nicht immer

bekannt und somit werden auch die Kosten der thermischen Sanierung für das

betreffende Gebäude vom Sanierungswilligen unterschätzt.

Vier der Befragten führten an, dass eine finanzielle Unterstützung für

Sanierungsmaßnahmen erst nach Fertigstellung aller Maßnahmen zum Tragen komme.

Demnach müssen die Hausbewohner die Aufwendungen vorfinanzieren, was eine nicht

unwesentliche finanzielle Belastung vor allem bei geringem Eigenmittelanteil und

längerer Sanierungsdauer darstellen kann.

Bedingt durch das Wohnbaufördersystem in den meisten Bundesländern und den

hohen Investitionsaufwendungen spielt die Fremdfinanzierung durch Bankkredite und

Darlehen eine wesentliche Rolle bei der thermischen Sanierung. Zwei Experten gaben

an, dass für Banken die thermische Sanierung dennoch kein interessantes

Geldgeschäft sei.

Genannte Verbesserungsvorschläge für Kosten/Nutzen und Finanzierung

Es sollte klar gestellt werden, was eine thermische Sanierung wirklich bringt, durch

Aufschlüsseln der Maßnahmen und Gegenüberstellung der Kosten zum Nutzen.

Auch sollte offen angesprochen werden, welche Maßnahmen technisch Sinn machen

oder nur mehr zur Perfektionierung dienen. Als Beispiel wurde die Dämmstärke

genannt.

Höhere Energiepreise bewirken eine Verkürzung der Amortisationszeit der

Investitionen.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 82 -

7.2.1.4 Die möglichen Hemmnisse in Bezug auf Kosten/Nutzen und Finanzierung

kurz zusammengefasst

Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse

ableiten:

Unzureichende Rentabilität durch hohen Investitionsaufwand

Zu lange Amortisationszeit v. a. in Hinblick auf ältere Hausbesitzer

Geringe Energiekosten verlängern die Amortisationszeit

Zwang der Vorfinanzierung bis zur Fertigstellung aller Maßnahmen v. a. bei

geringen Eigenmitteln und für einkommensschwache Hausbesitzer

problematisch

Kreditgeschäft im Zuge der Althaussanierung wenig interessant für Banken

Ausmaß der Sanierung ist dem Sanierer nicht immer bekannt – Kosten werden

unterschätzt

Information Motivation

7.2.1.5 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Fördersystem

Der Sanierungsscheck der Bundesregierung (siehe Kapitel 5.9.1) wurde von drei

Experten angeführt. Es war der erste Versuch, die thermische Sanierung zu verkaufen,

wobei die Bausparkassen als Verkäufer eingebunden wurden. Er ließ sich leicht medial

verkaufen. Durch den Sanierungsscheck wurde erstmals ein einheitliches Sample

erstellt, was saniert wird. Durch diesen Einmalzuschuss gab einer der Experten eine

Steigerung bei der thermischen Sanierung um 50 % an. Er sah diese Art von Förderung

als Alternative für Leute, die genügend Eigenmittel haben oder auch für ältere

Personen. Das Resümee vonzweier Befragten war, Einmalzuschüsse seien beliebter

und die thermische Sanierung funktioniere damit besser. Ein Bankberater meinte

jedoch, dass in seinem Unternehmen die Bundesförderung 2009 kaum nachgefragt

wurde. Die meisten Bundesländer haben die Direktförderung erst nach dem

Sanierungsscheck eingeführt.

Ein Experte merkte an, auch Einzelmaßnahmen und das Sanieren auf Etappen

machten Sinn. Das Erreichen des Passivhausstandards (Anmerkung: Energieverbrauch

< 15 kWh/m²a) durch eine thermische Sanierung sollte nicht alleiniges Ziel sein.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 83 -

Genannte Defizite zum Fördersystem

Der Schwerpunkt der Unterstützung bei der Althaussanierung im Zuge der

Wohnbauförderungen der Länder ist auf Bezuschussung von Darlehen aufgebaut. Darin

wurde die Schwierigkeit bei älteren und bzw. oder einkommensschwachen Personen

gesehen, ein Darlehen zu bekommen bzw. dieses zurückzuzahlen. Dieses Modell

wurde seitens eines Experten als kompliziert erachtet und es wurde von ihm auch in

Frage gestellt, ob die Zielgruppe für die thermische Sanierung tatsächlich einen Kredit

brauche. Die Förderungen auf Darlehensbasis werden in Österreich schlechter

angenommen als Direktzuschüsse.

Anträge sind vorwiegend online zu stellen, was als weiteres Defizit gesehen wurde. Die

förder- und baurechtlichen Regelungen auf Landesebene und die damit bedingt

unterschiedlichen Bestimmungen wurden von drei Befragten als Schwierigkeit

angesehen.

Die kleinregionalen Bestimmungen auf Landesebene machen eine einheitliche

Kommunikation der Wohnbauförderstellen der Länder nach außen sehr schwierig. Ein

gemeinsamer Leitfaden ist kaum möglich und auch eine Werbung für Förderungen der

thermischen Gebäudesanierung im größeren Rahmen über bundesweite Medien, z. B.

über Radio- und TV-Sender, wie dies beim Sanierungsscheck der Bundesregierung

2009 der Fall war, findet somit nicht statt. Durch die unterschiedlichen Fördermodelle ist

auch ein Vergleich der Daten nicht möglich.

Ein Experte führte an, derzeit werde der Neubau besser gefördert, als die Sanierung

eines alten Hauses. Eigenleistungen bei den Sanierungsmaßnahmen sind nicht

förderfähig (Anmerkung: in manchen Bundesländer sind Eigenleistungen bedingt

förderfähig z. B. erst ab einer gewissen Höhe der anerkannten förderfähigen Kosten).

Genannte Verbesserungsvorschläge für das Fördersystem

Zwei Berater vertraten die Ansicht, die Fördermodelle auf Direktzuschüsse zu ändern.

Alter und Einkommen sollten nicht berücksichtig werden. (Anmerkung: Diese Regelung

ist derzeit in den Bundesländern unterschiedlich.) Die Fördermodelle sollten generell

einfach und problemlos sein. Weiters wurde ein österreichweit gültiges vereinheitlichtes

System vorgeschlagen. Die geforderten zu erreichenden Wärmedurchgangswerte

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Kapitel 7 Ergebnisse - 84 -

sollten den Gegebenheiten angepasst werden. Als Beispiel wurden Unterschiede bei

Sonnen- oder Schattenlage des Gebäudes genannt.

Einer der Experten verlangte mehr Transparenz, was gefördert wird. Ein weiterer

Befragter meinte, dass die Fördermittel für die Sanierer stimmen müssen, sowohl

Landesförderungen als auch Steuerbegünstigungen.

Bereits bei einer 50%igen Reduktion des Energieverbrauchs durch thermische

Sanierungsmaßnahmen sollte die volle Höhe der Förderung gewährt werden, damit

auch Häuser in sehr schlechten energetischen Zustand eine gute Förderung

bekommen. Auch geförderte Eigenleistung ist wichtig.

Förderungen sollten laut einem Experten ‘verkauft’ werden. Eine österreichweite

Kommunikation des Themas in den Massenmedien sei wichtig, ebenso wie eine

pointiertere Kommunikation.

7.2.1.6 Die möglichen Hemmnisse durch das Fördersystem kurz

zusammengefasst

Aus den oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse

ableiten:

Förderung auf Darlehensbasis: Schwierigkeiten bei älteren oder/und

einkommensschwachen Hausbewohnern Darlehen zu bekommen bzw.

zurückzuzahlen

Bestimmungen der Wohnbauförderung kompliziert und unverständlich

Anträge vorwiegend online einzubringen

Förder- und baurechtliche Regelungen auf Landesebene bedingen länderweise

unterschiedliche Bestimmungen

Einheitliche Kommunikation der Wohnbauförderstellen durch unterschiedliche

Bestimmungen sehr schwierig

Keine Werbung für Förderungen der thermischen Sanierung bundesweit möglich

Schlechtere Förderung von Althaussanierung gegenüber Neubau

Keine bzw. nur bedingte Anerkennung von Eigenleistungen

Kommunikation Organisation Motivation

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Kapitel 7 Ergebnisse - 85 -

7.2.1.7 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Ablauf

Ein Experte führte ins Treffen, die Leute wüssten wenig über den Ablauf der

thermischen Sanierung. Wenn sie jedoch Bauherrnabende der Banken oder Seminare

von NÖ Gestalten besucht haben, dann sind sie über den Ablauf informiert.

(Anmerkung: NÖ Gestalten ist ein Service des Amts der Niederösterreichischen

Landesregierung zur Förderung des Bewusstseins von Ortsbild, Umwelt, Gemeinschaft

und mehr Lebensqualität.) Ein anderer Experte führte an, dass die Sanierungswilligen,

wenn sie zur Förderstelle kommen, bereits über den Organisationsablauf und die Art

der Förderung Bescheid wüssten. Sie beziehen diese Informationen über Banken,

Gemeinden, Hotline und Internetauftritte.

Der Energieausweis sei aus den Medien bekannt, wurde seitens eines Experten

vermerkt. Einer der Befragten meinte, fast alle seine Kunden wüssten über den

Energieausweis Bescheid. Manche Gemeinden führen Aktionen für kostenlose

Energieausweise durch. Der Energieausweis wurde als Infoträger erwähnt und

ermöglicht eine Sanierung auf Etappen. Er dränge Einzelmaßnahmen in den

Hintergrund, wurde angemerkt. Wurde für ein Objekt ein Energieausweis erstellt,

welcher sich auf die individuellen Gegebenheiten bezieht, so entschieden sich 60 bis 70

% der Sanierungswilligen für eine thermische Sanierung, zumindest für eine

Teilsanierung, wurde von einem weiteren Experten angemerkt. Auch persönliche

Beratung steigert die Durchführungsrate. Mehr als 90% der Beratenen entschieden sich

für eine Sanierung, wobei der Trend zur Generalsanierung ginge, wurde von einem

dritten Befragten angeführt.

Zu den Banken kommen einerseits völlig ahnungslose, andererseits vorinformierte

Kunden. Bezüglich Abfolge der Schritte führten zwei der Befragten an, dass sich viele

Kunden zuerst von einem Baumeister beraten ließen bzw. sich Kostenvoranschläge

einholten, dann eine Haushaltsrechnung bezüglich möglicher finanzieller Mittel

aufgestellt und später ein Energieausweis erstellt werde.

Der Koordinationsaufwand bei der thermischen Sanierung eines Einfamilienhauses ist

groß. 14 bis 16 verschiedene Akteure sind beteiligt. Fertigteilhäuser erlebten derzeit

deshalb einen Boom, weil alles aus einer Hand gemacht werde, wurde von einem

Experten erwähnt.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 86 -

Genannte Defizite zum Ablauf

Der Energieausweis (siehe Kapitel 5.8) ist ausschlaggebend für die Höhe der

zuerkannten Förderung der Wohnbauförderstellen. Seitens einiger Experten wurde

bemängelt, dass dieser für den Bauherrn oftmals unverständlich oder gar nicht bekannt

sei bzw. nicht bekannt sei, dass dieser für die Förderung notwendig ist. Auch der

richtige Zeitpunkt, wann der Energieausweis im Prozess der thermischen Sanierung

erstellt werden sollte, sowie die Zeitdauer für seine Erstellung sind nicht immer bekannt.

Somit kommt es zu Verzögerungen oder es wird auf eine Förderung verzichtet. Es

passiert, dass Hausbesitzer einen bereits errechneten Energieausweis bei den

Professionisten nicht erwähnen, somit erfolgt keine Berücksichtigung der errechneten

Werte.

Sowohl der Ablauf der thermischen Sanierung, als auch das Wissen über die Dauer der

Durchführung der Maßnahmen ist den Bauherrn nicht immer bekannt.

Drei Interviewte sahen Schwierigkeiten darin, dass der Bauherr bei den ausführenden

Arbeiten in Ermangelung eines zentralen Ansprechpartners bzw. eines koordinieren

Wirtschaftsbetriebs die Rolle des Koordinators für die unterschiedlichen Gewerke

übernimmt, oftmals ohne den korrekten Ablauf dabei zu kennen. Durch unterlassene

oder schlechte Koordination verlängert sich die Baustellenzeit im zu sanierenden

Gebäude.

Genannte Verbesserungsvorschläge zum Ablauf

Es sollte eine Definition des Begriffs ‘thermische Sanierung’ mit Festlegung der nötigen

Maßnahmen gemacht werden und die Abläufe sollten festgelegt werden.

Ein Tool Kit, welches einen klaren Plan darstellt, was, wann wie passiert, sollte erstellt

und damit zum Kunden gegangen werden.

In den Prozess sollte frühzeitig ein neutraler Berater beigezogen werden. Weiters ist ein

Unternehmen, welches koordiniert und sich bei den Förderungen auskennt wichtig. Für

eine unabhängige ganzheitliche Betrachtung sind laut einem Befragten zwei Personen

nötig, einerseits ein Energieberater (Anmerkung: als Koordinator), der andererseits mit

einem Baumeister zusammenarbeitet.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 87 -

Um den Bauherrn als Koordinator zu entlasten, wurde auch das Modell des Bau- und

Umweltclusters Niederösterreich, thermische Sanierung aus einer Hand, genannt.

(Anmerkung: Der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich ist ein Netzwerk zur

Entwicklung von Energietechnologien, Förderung des Passivhausstandards bei

Neubauten mit dem Ziel des Plusenergiehauses, Ökologie der Materialien im Bereich

Bauen und Wohnen sowie Steigerung der Althaussanierung. Der Cluster sieht sich als

Schnittstelle zwischen Förderstellen, Wirtschaft, Forschung und Politik)

Im Modul Sanierung der Gestaltungsakademie von NÖ Gestalten (siehe weiter oben)

erklären Praktiker, was bei der thermischen Sanierung zu tun ist. So können

Sanierungsinteressenten gut vorbereitet in die Verhandlungen mit Professionisten

gehen. Auch Banken sollten diesem Modul beigezogen werden.

Vertreter der Banken schlugen die Einrichtung eine Stelle vor, die Kunden berät und

beim Abwickeln der Anträge für Förderungen behilflich ist.

Als optimaler Ablauf wurden drei verschiedene Varianten genannt:

1. Variante:

Neutraler Berater – punktuelle Weichenstellung – neutrale Beurteilung durch

Berater – Thema eingrenzen – an Professionisten vergeben

2. Variante:

Energieberater – Bank – Förderstelle – Professionisten

3. Variante:

Energieberater, damit klar ist, mit welcher Maßnahme wie viel Energie eingespart

werden kann – Baumeister

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Kapitel 7 Ergebnisse - 88 -

7.2.1.8 Die möglichen Hemmnisse im Ablauf kurz zusammengefasst

Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse

ableiten:

Energieausweis bei Bauherrn nicht bekannt oder nicht verständlich

Richtiger Zeitpunkt im Prozessablauf und Dauer für Erstellung des

Energieausweises beim Bauherrn nicht bekannt

Bauherr als Koordinator bei der Ausführung ohne Wissen um korrekten Ablauf

und Arbeitserfordernisse der Gewerke überfordert

Lange Baustellenzeit im Gebäude durch mangelhafte Koordination zwischen den

Akteuren

Information Kommunikation Organisation

7.2.1.9 Inhaltliche Zusammenfassung der Aussagen zum Wissensstand

Der hohe Standard an Know How im Bereich thermischer Sanierung in Österreich

wurde seitens eines Experten hervorgehoben.

Professionisten haben die Möglichkeit sich über die Donau-Uni in Krems, Techniker

vom Land NÖ oder durch Energieberater zu informieren. Die Kontakte bestünden

bereits und liefen auch gut, merkte einer der Befragten an.

Die jüngere Generation ist generell besser informiert über die thermische Sanierung

und kann dieser auch mehr abgewinnen als die ältere. Die Jungen nehmen sie schon

als Standard wahr.

Wird eine Beratung in Anspruch genommen, so ist die Unabhängigkeit des Beraters

wichtig für die Glaubwürdigkeit.

Häufig gestellte Fragen seitens der Hausbesitzer

Seitens der Befragten wurden an erster Stelle Fragen zur Förderung/Finanzierung

(Höhe, optimale Förderung) sowie nötige Maßnahmen und Unterlagen in Hinblick auf

diese erwähnt, gefolgt von technischen Fragen, wie Dämmstärke und

Ausführungsdetails. Nur einmal wurde die Nachfrage nach Maßnahmen zur

Kostensenkung angemerkt.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 89 -

Genannte Defizite zum Wissenstand

Die Hausbewohner erhalten von vielen Seiten Informationen zum Thema thermische

Sanierung. Dabei mangelt es aber an Wissen, was kann womit kombiniert werden, wie

ist die Ausführung, sind auch Einzelmaßnahmen sinnvoll. Dem Bauherrn ist nicht

bewusst, welches Fachwissen von Experten für ihn nötig ist. Ein generelles

Wissensdefizit tritt eher bei älteren Personen auf, weil diese weniger

Informationsveranstaltungen besuchen.

Informationsbroschüren, die häufig als Erstinformation dienen sollen, sind oft zu

detailreich, werden häufig nicht gelesen.

Sowohl der Ablauf der thermischen Sanierung, als auch das Wissen über die Dauer der

Durchführung der Maßnahmen ist den Bauherrn nicht immer bekannt.

Des Weiteren herrscht Unsicherheit bei den Hausbewohnern in Bezug auf

bauphysikalische und technische Parameter. Styropor wird als Sondermüll empfunden

und Schimmelbildung bei der Isolierung mit diesem Material wird seitens der Bewohner

befürchtet. Vor allem bei feuchten Wänden sind die betroffenen Hausbesitzer sehr

verunsichert, ob diese Wände ohne weiteren Schaden gedämmt werden können. Bei

feuchten Mauern wurde seitens eines Befragten auch Unsicherheit bezüglich möglicher

Dämmmaßnahmen bei den Professionisten erwähnt.

Selbst einer der befragten Experten äußerte sich skeptisch zur Fassadendämmung und

Wohnraumlüftung. Er selber vertrat die Auffassung, dass maximal eine Dämmung von

fünf bis acht Zentimeter angebracht werden sollte, ansonsten beginne die Wand zu

schimmeln. Er meinte, alle sanierten Häuser begännen in den nächsten zehn Jahren zu

schimmeln. Deshalb versuche er bei vorhanden Bedenken einen ‘gescheiten’

Kompromiss mit den Kunden zu finden ohne Förderung.

Die Hausbesitzer informieren sich beim Baustoffhandel bezüglich thermischer

Sanierung. Die Mitarbeiter sind jedoch schlecht geschult, die Hausbesitzer verlassen

sich auf deren Auskunft.

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Kapitel 7 Ergebnisse - 90 -

Es wurde der ungleiche Wissenstand der Akteure am Sanierungsmarkt angemerkt.

Zudem kommt noch das mangelnde Wissen der Akteure über die Aktivitäten der

anderen Akteure. Ausführende Betriebe kümmern sich bei ihren Arbeiten nicht um

nachgelagerte Tätigkeiten anderer Betriebe oder ignorieren Planvorgaben. Ein Experte

führte an, auch die öffentliche Hand habe hierin ein Manko. Oftmals sind die Aktivitäten

der Länder untereinander bzw. zwischen Bund und Ländern dem jeweils anderen nicht

bekannt. Die einzelnen Akteure, mit Ausnahme der Energieberater, kennen nicht immer

den effektiven Organisationsablauf bei der thermischen Gebäudesanierung.

Leitfäden und Kenntnisse über Förderungen sind bei den Professionisten nur im

Groben bekannt. Die kurzzeitigen Geltungsdauern der Förderbestimmungen wirken sich

hemmend auf die Bereitschaft der Professionisten aus, sich mit dem Thema

Förderungen auseinanderzusetzen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

Vier der befragten Experten sahen ein Wissensdefizit bei Sanierungswilligen

Förderungen betreffend. Die konkrete Förderung ist nicht bekannt.

Das Zunftwesen, welches die erlaubten Tätigkeiten eines Gewerbes genau regelt, wird

als Hemmnis bei der Kommunikation und Kooperation der Professionisten

herausgestrichen. Das Verbot, auch in anderen Gewerken als im jeweiligen Gewerbe

festgeschriebenen mitzuwirken, bringt mit sich, dass die einzelnen Akteure, wie bereits

oben angeführt, über wenig Kenntnis über die Arbeiten der anderen Akteure verfügen.

Auch die Kommunikation zwischen den Ausführenden wird damit gehemmt.

Genannte Verbesserungen für den Wissenstand

Beratungstage von Banken sollten angeboten werden, weil Förderungen einen

wichtigen Teil des Prozesses darstellen. Die Barwertberechnung, die überprüft, ob sich

das Sanieren mit Förderung für den Kunden lohnt, ist wichtig. Eine konkrete

Förderberechnung bereits bei der Beratung ist anzudenken.

Schulungen für die Akteure der thermischen Sanierung könnten gleichen Wissenstand

bringen. Firmencluster könnten in die gleiche Richtung wirken und auch die

Kommunikation und den Austausch miteinander verbessern.

Page 98: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 91 -

Ein Leitfaden für den optimierten Ablauf der thermischen Gebäudesanierung sollte den

Berater und Firmen zur Verfügung stehen.

Die Sinnhaftigkeit einer thermischen Sanierung sollten nicht die Förderstellen

entscheiden, sondern Bauexperten, die in den Prozess eingebunden werden sollten.

Für Hausbesitzer 50+ könnten Beratungen angeboten werden, um ihnen zu erklären,

wie man mit der Aufgabe umgeht und die Vorteile der thermischen Sanierung näher

bringt.

Informationsbroschüren sollten gemäß ihrer Aufgabe als Erstinformation nur kurz und

wenig technisch sein.

7.2.1.10 Die mögliche Hemmnisse durch Wissensdefizite kurz zusammengefasst

Aus dem oben angeführten Defiziten lassen sich folgende mögliche Hemmnisse

ableiten:

Ältere Hauseigentümer schlechter informiert, weil weniger Infoveranstaltungen

besucht

Informationsbroschüren oft als Erstinformation zu detailliert und umfangreich,

wodurch diese oft nicht klar verständlich sind

Unsicherheit des Hauseigentümers in bauphysikalischen und technischen

Bereichen (Styropor ist Sondermüll, Schimmelbildung nach Isolierung, Isolierung

bei feuchten Mauern etc.)

Skepsis seitens Professionisten bezüglich Dämmen und Wohnraumlüftung

Ungeschulte Verkaufsberater im Baustoffhandel

Ungleicher Wissenstand der Akteure kann widersprüchliche Information

hinsichtlich ein und derselben Fragestellung mit sich bringen

Bauherr weiß nicht, welches Fachwissen nötig ist

Effektiver Organisationsablauf bei den Akteuren (Ausnahme Energieberater)

nicht bekannt

Dauer der thermischen Sanierung dem Bauherrn nicht bekannt

Page 99: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 92 -

Wissen über Förderungen bei Professionisten mangelhaft

Wissen über Förderungen bei Hausbesitzer mangelhaft

Zunftwesen behindert Kommunikation und Wissen der Professionisten

untereinander

Mangelndes Wissen der Akteure über Aktivitäten der anderen Akteure

Information Kommunikation Motivation

7.2.2 Persönlicher Nutzen der Experten aus der thermischen Sanierung

Beinahe alle Befragten nannten die thermische Sanierung als Geschäft für sie. Zwei der

Befragten meinten auch, der Beruf sei auch Hobby. Anerkennung zu bekommen und

den ökologischen Gedanken bzw. die ethischen Belange für den Klimaschutz

weitertragen wurden angeführt.

7.3 Zusammenfassung PHASE 1 und PHASE 2 zur

Hypothesenbildung

In den folgenden Tabellen wurden die möglichen Hemmnisse aus den Phasen 1 und 2

zusammengefasst und, wenn möglich, ihren Entsprechungen in der jeweiligen anderen

Phase gegenübergestellt. Gab es keine eindeutige Entsprechung, wurde das Feld in

der anderen Phase freigelassen. In weiterer Folge der Arbeit wurde bei mehreren

ähnlichen Nennungen in den Phasen mit jener Formulierung weitergearbeitet, die am

geeignetsten erschien.

Page 100: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 93 -

Zusammenfassung möglicher Informations-Hemmnisse;

nicht gewichtet

PHASE 1 PHASE 2

Es wird in der Presse kein

Hinweis über die

Finanzierung gegeben

Themen der thermischen

Sanierung werden, wenn

überhaupt, nur kurz und

oberflächlich in der

Presse behandelt. Es

wurden kaum Artikel mit

ausführlichen

Erklärungen gefunden

Der Ablauf der

thermischen Sanierung

und dessen verschiedene

Akteursgruppen werden

in Presse nicht behandelt

Uneinheitliche, unklare

und unzutreffende

Aussagen verschiedener

Baufirmen bezüglich

Sanierungsmaßnahmen

Unterschiedliche und

unzutreffende

Informationen

Ungleicher Wissenstand der

Akteure kann uneinheitliche

Information hinsichtlich ein

und derselben Fragestellung

mit sich bringen

Kein ausreichendes

Wissen über den Ablauf

der thermische Sanierung

bei den Banken

Effektiver

Organisationsablauf bei den

Akteuren (Ausnahme

Energieberater) nicht bekannt

Großes Wissensdefizit

der Baufirmen über das

Förderungssystem

Wissen über Förderungen bei

Professionisten mangelhaft

Unübersichtlichkeit des

Fördersystems

Wissen über Förderungen bei

Hausbesitzer mangelhaft

Page 101: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 94 -

Richtiger Zeitpunkt im

Prozessablauf und Dauer für

Erstellung des

Energieausweises beim

Bauherrn nicht bekannt

Tragweite des Vorhabens

nicht überschaubar

Ausmaß und Dauer der

Sanierung dem Bauherrn

nicht bekannt – Kosten

werden unterschätzt

Ältere Hauseigentümer

schlechter informiert, weil

weniger Infoveranstaltungen

besucht

Informationen werden

nicht strukturiert

dargestellt

Informationsbroschüren oft

als Erstinformation zu

detailliert und somit schwer

verständlich

Mangelndes Aus und

Weiterbildungsniveau des

Fachpersonals

Ungeschulte Verkaufsberater

im Baustoffhandel

Kein schriftliches

Informationsmaterial der

Baufirmen

Der Sanierungswillige

wird mit zu viel

Fachwissen informiert.

Bauherr weiß nicht, welches

Fachwissen nötig ist

Glaubwürdigkeit ist

zweifelhaft auf Grund von

wirtschaftlichen

Interessen der jeweiligen

Quelle

ABB. 14: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER INFORMATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG

Page 102: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 95 -

Zusammenfassung möglicher Kommunikations-Hemmnisse;

nicht gewichtet

PHASE 1 PHASE 2

Aufgrund der

verschiedenen

Landesförderungen ist es

einer österreichweiten

Zeitung nicht möglich,

diese zu kommunizieren

Einheitliche Kommunikation

der Wohnbauförderstellen

durch unterschiedliche

Bestimmungen sehr

schwierig

Werbung für Förderungen der

thermischen Sanierung

bundesweit nicht möglich

Keine Kommunikation

zwischen den

Gewerbegruppen

Keine Kommunikation der

Banken mit anderen

Akteuren, folglich wenig

Wissen über Aufgaben

anderer Akteure

Keine Kommunikation

und großes

Wissensdefizit über vor-

und nach gelagerte

Akteursgruppen

Zunftwesen behindert

Kommunikation und Wissen

der Professionisten

untereinander

Mangelndes Wissen der

Akteure über Aktivitäten der

anderen Akteure

Keine koordinierte

Kommunikation

Bestimmungen der

Wohnbauförderung

kompliziert und

unverständlich

Energieausweis bei Bauherrn

nicht bekannt oder nicht

verständlich

Wenig strukturierte

Kommunikation der

Banken mit dem Kunden

ABB. 15: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER KOMMUNIKATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG

Page 103: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 96 -

Zusammenfassung möglicher Organisations-Hemmnisse;

nicht gewichtet

PHASE 1 PHASE 2

Förderungen können in

manchen Bundesländern

nur online beantragt

werden

Anträge vorwiegend online

einzubringen

Sanierer muss sich selbst

um alles kümmern

(Reibungsverluste)

Bauherr als Koordinator bei

der Ausführung ohne Wissen

um korrekten Ablauf und

Arbeitserfordernisse der

Gewerke überfordert

Keine fachübergreifende

Kooperation zwischen

den Baufirmen

Lange Baustellenzeit im

Gebäude durch mangelhafte

Koordination zwischen den

Akteuren

Bauliche Vorschriften -

Denkmalschutz

Förder- und baurechtliche

Regelungen auf Landesebene

bedingen länderweise

unterschiedliche

Bestimmungen

ABB. 16: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER ORGANISATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG

Page 104: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 97 -

Zusammenfassung möglicher Motivations-Hemmnisse; nicht

gewichtet

PHASE 1 PHASE 2

Energieberater sind

Generalunternehmen für

die Ablauforganisation

gegenüber negativ

eingestellt. Sie stellen

dadurch die Kosten

anstatt den Nutzen der

thermischen Sanierung in

den Vordergrund.

Vorfinanzierung der

Sanierungsmaßnahmen,

wenn man Förderung in

Anspruch nimmt

Zwang der Vorfinanzierung

bis zur Fertigstellung aller

Maßnahmen v. a. bei geringen

Eigenmitteln und für

einkommensschwache

Hausbesitzer problematisch

Amortisationszeiten zu

lang

Hohe Investitionssummen

Zu lange Amortisationszeit v.

a. in Hinblick auf ältere

Hausbesitzer

Unzureichende Rentabilität

durch hohen

Investitionsaufwand

Geringe Energiekosten

verlängern die

Amortisationszeit

Kreditgeschäft im Zuge der

Althaussanierung wenig

interessant für Banken

Keine bzw. nur bedingte

Anerkennung von

Eigenleistungen

Page 105: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 98 -

Unsicherheit des

Hauseigentümers in

bauphysikalischen und

technischen Bereichen

(Styropor ist Sondermüll,

Schimmelbildung nach

Isolierung, Isolierung bei

feuchten Mauern…)

Skepsis seitens

Professionisten bezüglich

Dämmen und

Wohnraumlüftung

Fachbegriffe verunsichern

den Sanierer als Laien

Für den Sanierer

unverständliche Fachbegriffe

in der Kommunikation

Keine aktive

Angebotslegung durch

Baufirmen

Wirtschaftliche

Entwicklung (Finanzkrise)

Demographische

Entwicklung

Altersstruktur –

fortgeschrittenes Alter

des Hausbesitzers

Förderung auf

Darlehensbasis:

Schwierigkeiten bei älteren

oder/und

einkommensschwachen

Hausbewohnern Darlehen zu

bekommen bzw.

zurückzuzahlen

Schlechtere Förderung von

Althaussanierung gegenüber

Neubau

ABB. 17: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER MOTIVATIONS-HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG

Page 106: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 99 -

7.4 PHASE 3

7.4.1 Ergebnisse der Befragung der Hauseigentümer

Wie bereits im Kapitel 6.4.1.1 ausführlich erklärt, wurden die Fragebögen der

Hauseigentümer teils quantitativ, teils qualitativ ausgewertet. Bevor die Hemmnisse der

1. und 2. Phase durch die Ergebnisse der Befragung bestärkt bzw. entkräftet werden

können, werden in diesem Kapitel zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage

präsentiert, die nicht für die das Unterstreichen bzw. Entkräften der Hemmnisse

relevant sind.

Im Juli 2010 wurden insgesamt 65 Fragebögen an Sanierer und Nicht-Sanierer

geschickt. (zur Auswahl der Befragten siehe Kapitel 6.4.1.2) Davon wurden

49 Fragebögen vollständig ausgefüllt von den Probanden zurückgeschickt. Folglich

ergab sich eine beachtliche Rücklaufquote von 75 %.

Die Probanden teilten sich wie folgt auf:

ABB. 18: ANZAHL DER PROBANDEN, EIGENE DARSTELLUNG

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Befragung zusammengefasst dargestellt. Im

Anhang VIII sind die soweit erhobenen und dazu herangezogenen quantitativen

Resultate nachzulesen.

Einfamileinhaus‐eigentümer

n=49

Sanierer

n=21

Altersgruppe: 

bis 30 Jahre

n=6

Altersgruppe: 

30 ‐ 60 Jahre

n=10

Altersgruppe:  

ab 60 Jahre

n=5

Nicht‐Sanierer

n=28

Altersgruppe: 

bis 30 Jahre

n=3

Altersgruppe: 

30 ‐ 60 Jahre

n=20

Altersgruppe:  

ab 60 Jahre

n=5

Page 107: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 100 -

Es konnten Sanierer und Nicht-Sanierer in folgenden Bundesländern befragt werden:

Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Burgenland und der

Steiermark. Die Hauserwerbsgründe der Sanierer und Nicht-Sanierer, die älter als

30 Jahre sind, waren bunt durchmischt. Sie haben Neubau, Kauf, Erbschaft,

Übernahme und Schenkung beinhaltet. Bei den jüngeren Probanden ist es nicht

verwunderlich, dass sie als Erwerbsgrund anstatt Neubau, hauptsächlich Kauf und

Erbschaft genannt haben. Das Alter der Häuser reichte von 10 bis 200 Jahren. Den

Eigentümern ist bei ihren Häusern ganz besonders wichtig, eine hohe Gebäudequalität

energetisch, ökologisch und/oder wohnkomfortmäßig zu erzielen bzw. zu erhalten,

sowie Kosten einzusparen und die Substanzerhaltung des Hauses langfristig zu

gewähren. Zu dieser Erkenntnis sind die Sanierer als auch die Nicht-Sanierer

gekommen.

Der Großteil der Sanierer hat innerhalb der letzten zehn Jahre Sanierungsmaßnahmen

am Eigenheim durchgeführt. Nahezu alle Befragten haben angegeben, die Fassade

gedämmt zu haben. Die meisten Bauherren haben dazu noch die Fenster ausgetauscht

und die obere Geschoßdecke/Dachschräge gedämmt. Die Sanierer haben diese

Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, um Heiz- und Energiekosten zu sparen und um

die Wohnqualität zu steigern. Auffällig ist, dass kaum ein Sanierer die Kellerdecke

gedämmt hat. Die Frage nach dem ‘Warum’ kann an dieser Stelle nicht geklärt werden.

Im Fragebogen wurde nur nach der Wohnfläche des Hauses (exklusive Keller und

Garage) gefragt. Eine detailliertere Frage schien für die zu betrachtende Aufgabe nicht

zweckmäßig. Die Beweggründe könnten in einer weiteren Studie erhoben werden.

Als Probleme bei der Durchführung der thermischen Sanierung haben sich die

Festlegung der idealen Dämmstärke bzw. de richtigen Dämmmaterials heraus

kristallisiert, die Koordination und Auslese der Einzelfirmen und die hohen Kosten.

Die politische Situation bzw. wirtschaftliche Lage hat sowohl für Sanierer, als auch für

Nicht-Sanierer bei ihren Entscheidungen eine Rolle gespielt.

Bei der Auswertung der Nicht-Sanierer-Fragebögen fiel auf, dass fast alle Nicht-

Sanierer zumindest schon einmal über Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus

nachgedacht haben. Die Gründe, warum sie noch nicht saniert haben, waren

Page 108: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 101 -

durchwegs die gleichen. Es hat an Geld und Zeit gefehlt, und der Planungsaufwand

wurde als zu groß eingeschätzt. Weitere Gründe waren die lange Amortisationszeit und

bei manchen Objekten handelte es sich um Zweitwohnsitze, die nicht förderwürdig sind.

Ein Nicht-Sanierer über 60 Jahre hat angegeben, keine Veränderungen zu mögen und

dass die Erben ohnehin irgendwann alles sanieren und renovieren werden.

Einige Nicht-Sanierer haben nicht nur über eine thermische Gebäudesanierung ihres

Hauses nachgedacht, sie haben auch bereits erste Schritte dahingehend gesetzt.

Manche haben sich bereits bei Banken beraten lassen, Energieberatungen wurden in

Anspruch genommen, Kostenvoranschläge wurden bei Handwerkern eingeholt aber

auch Förderungen wurden bereits eingereicht. Die Gründe, warum nach diesen ersten

Schritten gestoppt wurde, gehen mit den bereits weiter oben genannten einher.

Kosten-, Zeit- und Aufwandsumfang wurden hier nochmals genannt.

Die Verständlichkeit und der Informationsgehalt bei den Beratungen durch

Energieberater und Handwerker wurden bei beiden Probandengruppen als vorwiegend

positiv eingestuft. Schlechtere Bewertungen haben jedoch Baustoffhändler bzw.

Baumarktangestellte bekommen. Auffällig ist auch, dass kaum jemand

Informationsseminare über thermische Sanierung besucht hat. Die Probanden haben

sich hauptsächlich über das Internet, Fachmagazine und Broschüren informiert. Bis auf

Broschüren, bei denen in dieser Befragung die Verständlichkeit bemängelt wurde,

haben die anderen Medien in der Bewertung bezüglich Informationsgehalt und

Verständlichkeit gut abgeschnitten. Auffällig ist auch, dass sich die Nicht-Sanierer, im

Gegensatz zu den Sanierern, meist auch durch Tageszeitungen informiert haben.

Die meisten Hauseigentümer würden es bevorzugen, einen Förderantrag in Papierform

auszufüllen. Lediglich die jüngeren Probanden haben auch eine Einreichung über das

Internet befürwortet. Bei der Art der Förderungsauszahlung waren sich die

Probandengruppen einig. Ein Direktzuschuss wurde deutlich präferiert. Nur wenige

Umfrageteilnehmer würden eine Steuerbegünstigung vorziehen.

Bei der Frage, ob man lieber auf eine Förderung verzichtet, um die

Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können, konnte kein eindeutiger Trend

ermittelt werden. Ungefähr die Hälfte der Befragten hat diese Frage mit ‘Ja’

Page 109: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 102 -

beantwortet, mit der Begründung, dass Selbermachen immer noch günstiger ist, als

Handwerker zu engagieren und zusätzlich noch eine Förderung zu kassieren. Die

anderen Probanden waren der Meinung, dass sie die Arbeiten lieber Fachfirmen

überlassen, da ihnen das Fachwissen fehlt, der Zeitaufwand alleine zu groß wäre und

Garantieansprüche geltend gemacht werden könnten.

Die meisten Sanierer haben das Konzept selbst ausgearbeitet und haben die

Sanierungsmaßnahmen selbst festgelegt, nachdem sie sich von Fachfirmen,

Bekannten, Freunden, Nachbarn oder Verwandte beraten ließen. Kein einziger Sanierer

hat dafür ein Architekten- oder Planungsbüro engagiert und nur wenige haben die

Planung einem Generalunternehmen überlassen.

Der Großteil der Sanierer hat die Sanierungsmaßnahmen teilweise selbst durchgeführt,

sie haben jedoch noch zusätzlich Fachfirmen zur Unterstützung engagiert. Die Sanierer

haben Fachfirmen beauftragt, die sie durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte

oder durch andere Handwerker empfohlen bekamen. Die Nicht-Sanierer im Gegensatz,

würden es bevorzugen, die Sanierungsmaßnahmen komplett von einer Fachfirma

durchführen zu lassen.

7.4.2 Bestärkung bzw. Entkräftung der Hemmnisse aufgrund der

Hauseigentümerbefragung

Im Folgenden wurden die Hemmnisse der Phase 1 und Phase 2 aufgrund der

Auswertung der Hauseigentümerfragebögen bestärkt oder entkräftet.

Nachfolgend aufgelistete mögliche Hemmnisse konnten aufgrund der nicht unmittelbar

von den Hausbesitzern gemachten Erfahrungen und Kenntnissen von diesen nicht

abgefragt und somit weder bestärkt noch entkräftet werden:

Themen der thermischen Sanierung werden, wenn überhaupt, nur kurz und

oberflächlich in der Presse behandelt. Es wurden kaum Artikel mit ausführlichen

Erklärungen gefunden

Kein schriftliches Informationsmaterial der Baufirmen

Einheitliche Kommunikation der Wohnbauförderstellen durch unterschiedliche

Bestimmungen sehr schwierig

Page 110: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 103 -

Keine Werbung für Förderungen der thermischen Sanierung bundesweit möglich

Förder- und baurechtliche Regelungen auf Landesebene bedingen länderweise

unterschiedliche Bestimmungen

Geringe Energiekosten verlängern die Amortisationszeit

Kreditgeschäft im Zuge der Althaussanierung wenig interessant für Banken

Schlechtere Förderung von Althaussanierung gegenüber Neubau

Demographische Entwicklung

Information Kommunikation Organisation Motivation

Die Hemmnisse aus Phase 1 und Phase 2 wurden wenn möglich ihrer Entsprechung

gegenübergestellt. Gab es keine eindeutige Entsprechung wurde das Feld in der

anderen Phase freigelassen.

Ein in der Spalte ‘PHASE 3’ bedeutet, dass die Hemmnisse durch die

Hauseigentümer bestätigt und folglich bestärkt wurden. Wie bereits im Kapitel 6.4.1.2

erläutert wurde, galt ein mögliches Hemmnis als bestärkt, wenn einer der folgenden

Punkte zutrafen:

Bei ‘Ja/Nein-Fragen’ musste zumindest ein Hausbesitzer das abgefragte

Hemmnis bestätigten

Bei Selektionsfragen zählte für die Bestärkung des Hemmnisses, ob dieses von

zumindest einem Hausbesitzer als Antwort gewählt wurde.

Bei skalierten Antworten galt je nach Fragestellung entweder das einmalige

Ankreuzen der Skalierung ‘1’ und ‘2’ oder ‘4’ und ‘5’ als Bestätigund des

Hemmnisses. ‘3’ galt in jedem Fall als neutral.

Bei offenen Fragen wurde, ausschließlich eine qualitative Inhaltsanalyse

angewandt.

Ein X stellt ein Nichtbestätigen der Defizite und somit ein Entkräften derselben dar. Ein

leer stehendes Feld bedeutet, dass diese Hemmnisse bei den Hauseigentümern nicht

abgefragt werden konnten.

Page 111: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 104 -

Der Buchstabe F in Kombination mit einer Zahl in der Spalte Phase 3 gibt darüber

Aufschluss, mit welcher Fragennummer die jeweiligen Hemmnisse im Fragebogen

(siehe Anhang IV) abgefragt wurden.

Bestärkung bzw. entkräften der Informations-Hemmnisse durch die

Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)

PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3

Sanierer Nicht-

Sanierer

Themen der

thermischen Sanierung

werden, wenn

überhaupt, nur kurz

und oberflächlich in der

Presse behandelt. Es

wurden kaum Artikel

mit ausführlichen

Erklärungen gefunden

Der Ablauf der

thermischen Sanierung

und dessen

verschiedene

Akteursgruppen

werden in der Presse

nicht behandelt

F35

F32

Uneinheitliche, unklare

und unzutreffende

Aussagen

verschiedener

Baufirmen bezüglich

Sanierungsmaßnahmen

Ungleicher Wissenstand der

Akteure kann uneinheitliche

Information hinsichtlich ein

und derselben Fragestellung

mit sich bringen

F38

Kein ausreichendes

Wissen über den Ablauf

der thermische

Sanierung bei den

Banken

Effektiver

Organisationsablauf bei den

Akteuren (Ausnahme

Energieberater) nicht bekannt

F18

F17

Page 112: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 105 -

Großes Wissensdefizit

der Baufirmen über das

Förderungssystem

Wissen über Förderungen bei

Professionisten mangelhaft

F24

F21

Unübersichtlichkeit des

Fördersystems

Wissen über Förderungen bei

Hausbesitzer mangelhaft

F28, F20

F26, F20

Richtiger Zeitpunkt im

Prozessablauf und Dauer für

Erstellung des

Energieausweises beim

Bauherrn nicht bekannt

F32

F29

Tragweite des

Vorhabens nicht

überschaubar

Ausmaß und Dauer der

Sanierung dem Bauherrn

nicht bekannt – Kosten

werden unterschätzt

F19, F20

Ältere Hauseigentümer

schlechter informiert, weil

weniger Infoveranstaltungen

besucht

X

F12

Informationen werden

nicht strukturiert

dargestellt

Informationsbroschüren oft

als Erstinformation zu

detailliert und somit schwer

verständlich

F13

F13

Mangelndes Aus und

Weiterbildungsniveau

des Fachpersonals

Ungeschultes Verkaufsberater

im Baustoffhandel

F12

X

F12 Kein schriftliches

Informationsmaterial

der Baufirmen

Page 113: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 106 -

Der Sanierungswillige

wird mit zu viel

Fachwissen informiert.

Bauherr weiß nicht, welches

Fachwissen nötig ist

F14

F14

Glaubwürdigkeit ist

zweifelhaft auf Grund

von wirtschaftlichen

Interessen der

jeweiligen Quelle

F16

F15

ABB. 19: INFORMATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG

Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt

X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt

Bestärkung bzw. entkräften der Kommunikations-Hemmnisse durch die

Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)

PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3

Sanierer Nicht-

Sanierer

Aufgrund der

verschiedenen

Landesförderungen ist

es einer

österreichweiten

Zeitung nicht möglich,

diese zu kommunizieren

Einheitliche Kommunikation

der Wohnbauförderstellen

durch unterschiedliche

Bestimmungen sehr

schwierig

Keine Werbung für

Förderungen der

thermischen Sanierung

bundesweit möglich

Keine Kommunikation

und großes

Wissensdefizit über vor-

und nach gelagerte

Akteursgruppen

Mangelndes Wissen der

Akteure über Aktivitäten der

anderen Akteure

F37, F38

Page 114: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 107 -

Bestimmungen der

Wohnbauförderung

kompliziert und

unverständlich

F28

F26

Energieausweis bei

Bauherrn nicht bekannt oder

nicht verständlich

F43, F44

F37, F38

Wenig strukturierte

Kommunikation der

Banken mit dem

Kunden

F17

F16

ABB. 20: KOMMUNIKATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG

Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt

X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt

Page 115: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 108 -

Bestärkung bzw. entkräften der Organisations-Hemmnisse durch die

Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)

PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3

Sanierer Nicht-

Sanierer

Förderungen können in

manchen Bundesländern

nur online beantragt

werden

Anträge vorwiegend online

einzubringen

F25

F22

Sanierer muss sich

selbst um alles kümmern

(Reibungsverluste)

Bauherr als Koordinator bei

der Ausführung ohne

Wissen um korrekten

Ablauf und

Arbeitserfordernisse der

Gewerke überfordert

F33

F30

Keine fachübergreifende

Kooperation zwischen

den Baufirmen

Lange Baustellenzeit im

Gebäude durch

mangelhafte Koordination

zwischen den Akteuren

F34

F31

Bauliche Vorschriften -

Denkmalschutz

Förder- und baurechtliche

Regelungen auf

Landesebene bedingen

länderweise

unterschiedliche

Bestimmungen

ABB. 21: ORGANISATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG

Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt

X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt

Page 116: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 109 -

Bestärkung bzw. entkräften der Motivations-Hemmnisse durch die

Hauseigentümerbefragung (PHASE 3)

PHASE 1 PHASE 2 PHASE 3*)

Sanierer Nicht-

Sanierer

Energieberater sind

Generalunternehmen für

die Ablauforganisation

gegenüber negativ

eingestellt. Sie stellen

dadurch die Kosten

anstatt der Nutzen der

thermischen Sanierung

in den Vordergrund.

F40

F24

Vorfinanzierung der

Sanierungsmaßnahmen,

wenn man Förderung in

Anspruch nimmt

Zwang der Vorfinanzierung

bis zur Fertigstellung aller

Maßnahmen v. a. bei

geringen Eigenmitteln und

für einkommensschwache

Hausbesitzer problematisch

F27

F24

Hohe

Investitionssummen

Amortisationszeiten zu

lang

Unzureichende Rentabilität

durch hohen

Investitionsaufwand lange

Amortisationszeit

F49

F43

Geringe Energiekosten

verlängern die

Amortisationszeit

Kreditgeschäft im Zuge der

Althaussanierung wenig

interessant für Banken

Page 117: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 110 -

Förderung auf

Darlehensbasis:

Schwierigkeiten bei

älteren oder/und

einkommensschwachen

Hausbewohnern

Darlehen zu bekommen

bzw. zurückzuzahlen

X

F48

F42

Schlechtere Förderung

von Althaussanierung

gegenüber Neubau

Keine bzw. nur bedingte

Anerkennung von

Eigenleistungen

F29

F25

Unsicherheit des

Hauseigentümers in

bauphysikalischen und

technischen Bereichen

(Styropor ist Sondermüll,

Schimmelbildung nach

Isolierung, Isolierung bei

feuchten Mauern…)

F41

F35

Skepsis seitens

Professionisten

bezüglich Dämmen und

Wohnraumlüftung

F42

X

F36

Fachbegriffe

verunsichern den

Sanierer als Laien

Für den Sanierer

unverständliche

Fachbegriffe in der

Kommunikation

F21

F18

Keine aktive

Angebotslegung durch

Baufirmen

X

F22

F19

Wirtschaftliche

Entwicklung

(Finanzkrise)

F11

F11

Page 118: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 111 -

Demographische

Entwicklung

Altersstruktur –

fortgeschrittenes Alter

des Hausbesitzers

X

F5 und F6

F5 und F6

ABB. 22: MOTIVATIONSHEMMNISSE PHASE 3, EIGENE DARSTELLUNG

Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer bestätigt

X Hemmnis wurde durch die Hauseigentümer nicht bestätigt

7.4.3 Thesen zu Hemmnisse IKOM

Um einen besseren Überblick über die Ergebnisse der Phasen 1, 2 und 3 zu erhalten,

wurden die Hemmnisse, nach ihrer Wahrscheinlichkeit gegliedert (Gliederungskriterien

siehe Kapitel 6.4.1.2), dargestellt. Bei den Hausbewohnern nicht abgefragt und somit

nicht überprüfbare Hemmnisse wurden vollständigkeitshalber nicht gewichtet

zusammengefasst.

Sehr wahrscheinliche Hemmnisse

Ungleicher Wissenstand der Akteure kann uneinheitliche Information hinsichtlich ein

und derselben Fragestellung mit sich bringen

Effektiver Organisationsablauf bei den Akteuren (Ausnahme Energieberater) nicht

bekannt

Wissen über Förderungen bei Professionisten mangelhaft

Wissen über Förderungen bei Hausbesitzer mangelhaft

Ausmaß und Dauer der Sanierung dem Bauherrn nicht bekannt – Kosten werden

unterschätzt

Informationsbroschüren oft als Erstinformation zu detailliert und somit schwer

verständlich

Ungeschulte Verkaufsberater im Baustoffhandel

Der Sanierungswillige wird mit zu viel Fachwissen informiert.

Keine Kommunikation und großes Wissensdefizit über vor- und nach gelagerte

Akteursgruppen

Förderanträge vorwiegend online einzubringen

Bauherr als Koordinator bei der Ausführung ohne Wissen um korrekten Ablauf und

Arbeitserfordernisse der Gewerke überfordert

Page 119: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 112 -

Lange Baustellenzeit im Gebäude durch mangelhafte Koordination zwischen den

Akteuren

Zwang der Vorfinanzierung bis zur Fertigstellung aller Maßnahmen v. a. bei

geringen Eigenmitteln und für einkommensschwache Hausbesitzer problematisch

Unzureichende Rentabilität durch hohen Investitionsaufwand lange

Amortisationszeit

Fachbegriffe verunsichern den Sanierer als Laien

Information Kommunikation Organisation Motivation

Wahrscheinliche Hemmnisse

Der Ablauf der thermischen Sanierung und dessen verschiedene Akteursgruppen

werden in der Presse nicht behandelt

Richtiger Zeitpunkt im Prozessablauf und Dauer für Erstellung des

Energieausweises beim Bauherrn nicht bekannt

Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft auf Grund von wirtschaftlichen Interessen der

jeweiligen Quelle

Bestimmungen der Wohnbauförderung kompliziert und unverständlich

Energieausweis bei Bauherrn nicht bekannt oder nicht verständlich

Wenig strukturierte Kommunikation der Banken mit dem Kunden

Energieberater sind Generalunternehmen für die Ablauforganisation gegenüber

negativ eingestellt. Sie stellen dadurch die Kosten anstatt der Nutzen der

thermischen Sanierung in den Vordergrund.

Förderung auf Darlehensbasis: Schwierigkeiten bei älteren oder/und

einkommensschwachen Hausbewohnern Darlehen zu bekommen bzw.

zurückzuzahlen

Keine bzw. nur bedingte Anerkennung von Eigenleistungen

Unsicherheit des Hauseigentümers in bauphysikalischen und technischen

Bereichen (Styropor ist Sondermüll, Schimmelbildung nach Isolierung, Isolierung

bei feuchten Mauern…)

Altersstruktur – fortgeschrittenes Alter des Hausbesitzers

Page 120: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 7 Ergebnisse - 113 -

Skepsis seitens Professionisten bezüglich Dämmen und Wohnraumlüftung

Keine aktive Angebotslegung durch Baufirmen

Wirtschaftliche Entwicklung (Finanzkrise)

Information Kommunikation Motivation

Unwahrscheinliche Hemmnisse

Ältere Hauseigentümer schlechter informiert, weil weniger Infoveranstaltungen

besucht

Information

Nicht abgefragte Hemmnisse

Themen der thermischen Sanierung werden, wenn überhaupt, nur kurz und

oberflächlich in der Presse behandelt. Es wurden kaum Artikel mit ausführlichen

Erklärungen gefunden

Kein schriftliches Informationsmaterial der Baufirmen

Einheitliche Kommunikation der Wohnbauförderstellen durch unterschiedliche

Bestimmungen sehr schwierig

Keine Werbung für Förderungen der thermischen Sanierung bundesweit möglich

Förder- und baurechtliche Regelungen auf Landesebene bedingen länderweise

unterschiedliche Bestimmungen

Geringe Energiekosten verlängern die Amortisationszeit

Kreditgeschäft im Zuge der Althaussanierung wenig interessant für Banken

Schlechtere Förderung von Althaussanierung gegenüber Neubau

Demographische Entwicklung

Information Kommunikation Organisation Motivation

Page 121: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 114 -

8 PHASE 4 SCHLUSSFOLGERUNGEN

In der letzten Phase der Arbeit wurden die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf

Hemmnisse betreffend die thermische Gebäudesanierung den Kriterien für eine

erfolgreiche Information, Kommunikation, Organisation und Motivation (siehe Kapitel

2.2) gegenübergestellt und verglichen. Daraus wurden im weiteren Verlauf Maßnahmen

abgeleitet, die die Hemmnisse beseitigen bzw. vermeiden.

8.1 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zur

Information

Die an eine optimale Information gestellten Anforderungen (siehe Kapitel 2.1.1) sind

aufgrund der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse nur bedingt gegeben.

Beispielsweise wird der Sanierungswillige mit zu vielen Informationen versorgt, was

entgegen dem Idealbild den Nachfrager der Information überfordert. Auch wird durch

die Vermittlung von zu viel Fachwissen keine geeignete Informationsversorgung

ermöglicht.

Weiterhin mangelt es den Informationen häufig an Übereinstimmung, es werden auf

verschiedenen Ebenen Informationen mit unterschiedlichen Inhalten bereitgestellt, was

insgesamt ein Defizit in Bezug auf die Einheitlichkeit entstehen lässt. Die daraus

resultierende Verunsicherung des Nachfragers macht für ihn die Informationen nicht

mehr nachvollziehbar.

Lässt der Anbieter der Information zugleich noch wirtschaftliches Interesse an einer

spezifischen Dienstleistung vermuten, entsteht beim Nachfrager eine Verunsicherung,

insbesondere wenn er die Informationen nicht ohne Weiteres vergleichen kann.

Auch wenn das Kriterium der leichten Zugänglichkeit zu Informationen in Bezug auf die

thermische Sanierung grundsätzlich erfüllt ist, wird dieser positive Aspekt durch das

vorhandene Überangebot an unterschiedlichen Informationen neutralisiert.

Zusammenfassend ergibt sich daraus, dass die Informationen bedarfsgerecht

bereitgestellt werden müssen und in allen Informationswegen der Akteure einheitlicher

Page 122: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 115 -

und vergleichbarer sein müssen. Nur dann kann eine erfolgreiche Kommunikation

stattfinden.

8.2 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zur

Kommunikation

Bei einem Vergleich der aus der Literatur angeführten Kriterien (siehe Kapitel 2.2.1) für

eine erfolgreiche Kommunikation mit der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnissen

betreffend Kommunikation im Prozess der thermischen Sanierung fällt auf, dass das

Kriterium des Verstehens durch Heranbringen an das Verständnisniveau des

Empfängers sowohl bei den Bestimmungen der Wohnbauförderung, als auch bei

Inhalten des Energieausweises keine Berücksichtigung fand.

Mangelnde Kommunikation zwischen den einzelnen Professionisten lässt

möglicherweise auf eine gestörte Beziehungsebene schließen. Die Kommunikation

wäre dementsprechend wenig informativ für die Beteiligten.

Durch schlecht koordinierte Kommunikation leidet auch der Feedback-Prozess im

Kommunikationsablauf, der für ein gutes Verstehen allerdings maßgebend ist.

8.3 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zur

Organisation

Vergleicht man die Theorie (siehe Kapitel 2.3.1.) für erfolgreiche Organisation mit den

Erkenntnissen aus dieser Arbeit fällt auf, dass im Rahmen einer Sanierung zwar von

Seiten des Hauseigentümers ein Gesamtziel (fertig saniertes Gebäude) besteht, die

einzelnen Beteiligten aber eher ihre eigenen Ziele (Fertigstellung der eigenen Arbeit) im

Auge haben. Eine Koordination bzw. der Kommunikationsfluss zwischen den Akteuren

erfolgt entgegen der Theorie nicht gegenseitig und lateral, sondern am ehesten über

den Hauseigentümer, der dieser Rolle als Koordinator aber häufig mit Vorbehalten

gegenübersteht. Inhaltlich gehen Rat und Information somit leicht verloren.

Ebenso sollte das Wissen über alle Beteiligte, deren Tätigkeiten und deren spezifische

Anforderungen unter den Akteuren breit gestreut sein. Wie die Ergebnisse zeigen, ist

aber z.B. der Informationsstand betreffend den Organisationsablauf, das Wissen über

die vor und nachgelagerten Akteure, sowie jenes über die Fördersysteme laut den

Page 123: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 116 -

befragten Hauseigentümern mangelhaft. Die Autorität und die Steuerung obliegen in

vielen Fällen den Hauseigentümern. Laut den Ergebnissen bezeichnen sich diese aber

selbst nicht als Experten, wodurch die Forderungen nach sachbezogener Autorität und

nach Steuerung über die Expertenmacht aus der Theorie als nicht erfüllt betrachtet

werden müssen.

Der Theorie entsprechend ist das Ausmaß an formalen Regeln zwischen den Akteuren

niedrig und die Zentralisation gering.

8.4 Gegenüberstellung Praxis und Theorie geleiteter Thesen zu

Motivation

Bei einem Vergleich der aus der Literatur gewonnenen Kriterien (siehe Kapitel 2.4.1) für

eine erfolgreiche Motivation mit der in dieser Arbeit gewonnenen Thesen zu diesem

Thema fällt auf, dass das Kriterium Lernmotiv aufgrund der unterschiedlichen

Informationen und Wissensdefizite der Akteure und der Vermittlung zu vieler

Fachbegriffe nicht berücksichtigt ist. Die Sanierer bzw. Nicht-Sanierer verlieren durch

diese verwirrenden und falschen Aussagen die Motivation am Lernen und werden eher

abgeschreckt.

Gleiches ist bei dem Kriterium Verantwortung der Fall. Werden die Hauseigentümer

falsch informiert oder sind sie durch die Koordination der Akteure überfordert, verlieren

sie den Mut, weiter Verantwortung zu übernehmen.

Menschen werden durch selbständige Tätigkeit motiviert, bekommen sie jedoch

unwahre Informationen, die sie in ihrem Fortkommen einschränken, bewirkt das

Verunsicherung und Frustration.

Vorhandene Probleme mit den Förderungen stehen den Entgeltanreizen entgegen.

8.5 Zusammenfassung Vergleich Praxis und Theorie geleiteter

Thesen

Die nachfolgenden Tabellen geben eine Übersicht über die in dieser Arbeit

gewonnenen Thesen über Hemmnisse bei der thermischen Sanierung in

Gegenüberstellung der aus der Literatur gewonnenen entsprechenden theoretischen

Page 124: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 117 -

Antithesen und der Maßnahmen zur Beseitigung der Hemmnisse als Synthese daraus.

Dabei sind in der Spalte ‘Maßnahmen’ zwecks Übersichtlichkeit nur die Überschriften

der Verbesserungsmaßnahmen bzw. Schlagworte daraus angeführt. Detailliertere

Ausführungen zu den Maßnahmen sind unter der jeweiligen Überschrift im Kapitel 9 zu

finden.

Sehr wahrscheinliche Hemmnisse

Thesen zu Hemmnissen Antithesen aus der Literatur Maßnahmen

Ungleicher Wissenstand der

Akteure kann uneinheitliche

Information hinsichtlich ein und

derselben Fragestellung mit sich

bringen

geringe Differenzierung

geringe Wissensunterschiede

gegenseitige Abstimmung

Vergleichbarkeit

lateraler Kommunikationsfluss

Lernmotiv

Interesse

Kompetenz

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück

Infopool

Effektiver Organisationsablauf

bei den Akteuren (Ausnahme

Energieberater) nicht bekannt

Gesamtziel

gegenseitige Abstimmung

lateraler Kommunikationsfluss

Verantwortung

Kompetenz

Kein Überangebot

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück

Effektiver Ablauf

Infopool

Wissen über Förderungen bei

Professionisten mangelhaft

geringe Wissensunterschiede

lateraler Kommunikationsfluss

Entgeltanreize

Einheitliches Fördersystem

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/

Sanierungsfrühstück

Infopool

Wissen über Förderungen bei

Hausbesitzer mangelhaft

Feedback

Lernmotiv

Vergleichbarkeit

Überforderung des Empfängers vermeiden

Einheitliches Fördersystem

Förderberechnung

Seminarreihe für Bauherren,

Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren

Energiebeauftragter in den Gemeinden

Page 125: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 118 -

Ausmaß und Dauer der

Sanierung dem Bauherrn nicht

bekannt – Kosten werden

unterschätzt

Vergleichbarkeit

Leichte Zugänglichkeit der Informationen

Wunsch nach Erfolg

Coach als Begleiter

Energiekennzahlberechnung

Seminarreihe für Bauherren

Energiebeauftragter in den Gemeinden

Informationsbroschüren oft als

Erstinformation zu detailliert und

somit schwer verständlich

Feedback

Lernmotiv

Interesse

Überforderung des Empfängers vermeiden

Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren

Zielgruppen gerichtete Information

Ungeschulte Verkaufsberater im

Baustoffhandel

Geringe Wissensunter-schiede

lateraler Kommunikationsfluss

Lernmotiv

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück

Der Sanierungswillige wird mit

zu viel Fachwissen informiert.

Lernmotiv

Interesse

Kompetenz

Bedarfsgerecht

Angebot - Nachfrage

Coach als Begleiter

Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’

Zielgruppen gerichtete Information,

Seminarreihe für Bauherren

Keine Kommunikation und

großes Wissensdefizit über vor-

und nach gelagerte

Akteursgruppen

Gesamtziel

Beziehungsebene positiv bzw. neutral gestalten

geringe Wissensunterschiede

gegenseitige Abstimmung

lateraler Kommunikationsfluss

Vergleichbarkeit

Verantwortung

Lernmotiv

Interesse

Kompetenz

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück

Infopool

Förderanträge vorwiegend

online einzubringen

Lernmotiv

Coach als Begleiter

Bausparkassen als Vermittler

Bauherr als Koordinator bei der

Ausführung ohne Wissen um

korrekten Ablauf und

Arbeitserfordernisse der

Gewerke überfordert

sachbezogene Autorität

Steuerung über Expertenmacht

Leistungsmotiv

Verantwortung

Wunsch nach Erfolg

Coach als Begleiter

Seminarreihe für Bauherren

Page 126: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 119 -

Lange Baustellenzeit im

Gebäude durch mangelhafte

Koordination zwischen den

Akteuren

Gesamtziel

gegenseitige Abstimmung

lateraler Kommunikationsfluss

Leistungsmotiv

Lernmotiv

Coach als Begleiter,

Netzwerk bzw. Clusterbildung,

Schulungen

Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück

Zwang der Vorfinanzierung bis

zur Fertigstellung aller

Maßnahmen v. a. bei geringen

Eigenmitteln und für

einkommensschwache

Hausbesitzer problematisch

Entgeltanreiz

Unabhängigkeit

Einheitliches Fördersystem (Teilförderungen, Vorschuss Fördersumme)

Energie Contracting

Unzureichende Rentabilität

durch hohen

Investitionsaufwand – lange

Amortisationszeit

Entgeltanreize Einheitliches Fördersystem (Anerkennung von Eigenleistung, Direktzuschüsse)

Amortisationszeitberechnung (Berücksichtigung der zu erwartenden Energiepreissteigerungen)

Werbekampagne (Komfort)

Direktanzeige der Kosten

Fachbegriffe verunsichern den

Sanierer als Laien

Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen

Lernmotiv

Interesse

Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’

Seminarreihe für Bauherren

Zielgruppen gerichtete Information

Energiebeauftragter in den Gemeinden

ABB. 23: SEHR WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE. EIGENE DARSTELLUNG

Information Kommunikation Organisation Motivation

Page 127: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 120 -

Wahrscheinliche Hemmnisse

Thesen zu Hemmnissen Antithesen aus der Literatur Maßnahmen

Der Ablauf der thermischen

Sanierung und dessen

verschiedene Akteursgruppen

werden in der Presse nicht

behandelt

Lernmotiv Werbekampagne

Richtiger Zeitpunkt im

Prozessablauf und Dauer für

Erstellung des

Energieausweises beim

Bauherrn nicht bekannt

Verantwortung

selbständige Tätigkeit

Coach als Begleiter

Effektiver Ablauf

Seminarreihe für Bauherren

Glaubwürdigkeit ist zweifelhaft

auf Grund von wirtschaftlichen

Interessen der jeweiligen Quelle

Vergleichbarkeit Coach als Begleiter

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Energiebeauftragter in den Gemeinden

Clusterdachverband mit gemeinsamer Marke

Bestimmungen der

Wohnbauförderung kompliziert

und unverständlich

Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen

Feedback

wenige formale Regeln

Lernmotiv

Coach als Begleiter

Regionale Wohnbau-förderberatungsstellen

Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren

Schulungen (Bestimmungen können dadurch für alle vermittelt werden)

Energieausweis bei Bauherrn

nicht bekannt oder nicht

verständlich

Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen

Coach als Begleiter

Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’

Seminarreihe für Bauherren

Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren

Werbekampagne

Wenig strukturierte

Kommunikation der Banken mit

dem Kunden

lateraler Kommunikations-fluss

Schulungen

Page 128: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 121 -

Energieberater sind

Generalunternehmen für die

Ablauforganisation gegenüber

negativ eingestellt. Sie stellen

dadurch die Kosten anstatt der

Nutzen der thermischen

Sanierung in den Vordergrund.

sachbezogene Autorität

Steuerung über Expertenmacht

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/ Sanierungsfrühstück

Förderung auf Darlehensbasis:

Schwierigkeiten bei älteren

oder/und

einkommensschwachen

Hausbewohner Darlehen zu

bekommen bzw. zurückzuzahlen

Entgeltanreize

Unabhängigkeit

Einheitliches Fördersystem (Direktzuschüsse)

Keine bzw. nur bedingte

Anerkennung von

Eigenleistungen

Selbständige Tätigkeit

Entgeltanreize

Verantwortung

Leistungsmotiv

Unabhängigkeit

Einheitliches Fördersystem (Anerkennung Eigenleistungen)

Unsicherheit des

Hauseigentümers in

bauphysikalischen und

technischen Bereichen (Styropor

ist Sondermüll, Schimmelbildung

nach Isolierung, Isolierung bei

feuchten Mauern…)

Kompetenz Coach als Begleiter

Seminarreihe für Bauherren

Werbekampagne

Vergleichendes Probewohnen

Skepsis seitens Professionisten

bezüglich Dämmen und

Wohnraumlüftung

Gesamtziel

lateraler Kommunikationsfluss

Kompetenz

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Sanierungskonferenzen/

Sanierungsfrühstück

Infopool

Page 129: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 122 -

Keine aktive Angebotslegung

durch Baufirmen

Verantwortung

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Schulungen

Wirtschaftliche Entwicklung

(Finanzkrise)

Entgeltanreiz

Unabhängigkeit

Einheitliches Fördersystem (Teilförderungen, Vorschuss Fördersumme)

Energie Contracting

Altersstruktur - fortgeschrittenes

Alter des Hausbesitzers

Verständnisniveau des Empfängers berücksichtigen

Entgeltanreize

Einheitliches Fördersystem (Anerkennung von Eigenleistung, Direktzuschüsse)

Amortisationszeitberechnung (Berücksichtigung der zu erwartenden Energiepreissteigerungen)

Zielgruppen gerichtete Information

Werbekampagne (Komfort)

ABB. 24: WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG

Information Kommunikation Motivation

Obwohl nachfolgende Hemmnisse in der Phase 3 bei den Hausbewohnern nicht

abgefragt und somit auch nicht bestärkt werden konnten, wurden diese von den

Verfassern dieser Arbeit dennoch in die weiteren Überlegungen miteinbezogen, weil sie

einerseits nicht entkräftet wurden und andererseits einige der für die oben genannten

Thesen vorgeschlagenen Maßnahmen diese möglichen Hemmnisse mit ‘entschärfen’

können.

Nicht abgefragte Hemmnisse

mögliche Hemmnisse Antithesen aus der Literatur Maßnahmen

Themen der thermischen

Sanierung werden, wenn

überhaupt, nur kurz und

oberflächlich in der Presse

behandelt. Es wurden kaum

Artikel mit ausführlichen

Erklärungen gefunden

Werbekampagne

Page 130: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 8 Schlussfolgerungen - 123 -

Kein schriftliches

Informationsmaterial der

Baufirmen

Netzwerk bzw. Clusterbildung

Zielgruppengerichtete Information

Einheitliche Kommunikation der

Wohnbauförderstellen durch

unterschiedliche Bestimmungen

sehr schwierig

Einheitliches Fördersystem

Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren

Keine Werbung für Förderungen

der thermischen Sanierung

bundesweit möglich

Einheitliches Fördersystem

Werbekampagne

Förder- und baurechtliche

Regelungen auf Landesebene

bedingen länderweise

unterschiedliche Bestimmungen

Einheitliches Fördersystem

Geringe Energiekosten

verlängern die Amortisationszeit

Amortisationszeitberechnung (Berücksichtigung zu erwartende Energiepreissteigerung)

Werbekampagne

Direktanzeige der Kosten

Kreditgeschäft im Zuge der

Althaussanierung wenig

interessant für Banken

Steigerung der Sanierungsrate

Schlechtere Förderung von

Althaussanierung gegenüber

Neubau

Einheitliches Fördersystem (Anpassen Förderungen)

Demographische Entwicklung Werbekampagne (Komfort)

ABB. 25: NICHT ABGEFRAGTE HEMMNISSE, EIGENE DARSTELLUNG

Information Kommunikation Organisation Motivation

Page 131: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 124 -

9 MAßNAHMENKATALOG

Der Abbau der erhobenen Hemmnisse erfordert ein breites Spektrum an Maßnahmen.

Aus Sicht der Verfasser ist die Umsetzung einer einzelnen nicht zielführend. Die

Sanierungsentscheidung positiv beeinflussen kann nur ein konsequenter Mix aus

mehreren Maßnahmen. Nachfolgend werden die unterschiedlichsten Maßnahmen für

die beteiligten Akteure aufgezeigt.

9.1 Coach als Begleiter

Der Bauherr übernimmt im Prozess der thermischen Gebäudesanierung zahlreiche

Rollen. Bei einigen sind spezielles Wissen oder Fähigkeiten erforderlich bzw. von

Vorteil, welche der Hausbesitzer nicht immer abdecken kann. Ein unabhängiger Coach,

der dem Sanierer im gesamten Ablauf zur Seite steht, kann diesen weitgehend

entlasten. Er kann vor allem bei der Erstellung eines Lastenheftes zur

Angebotseinholung, bei der Angebotsüberprüfung, sowie der Ausführungsüberwachung

und -kontrolle unterstützen. Eigens dafür geschulte Personen aus dem Kreis der

Akteure der thermischen Sanierung wie z.B. Energieberater oder auch ein nicht an der

Ausführung beteiligter geschulter Professionist eines Sanierungsnetzwerks, aber auch

Vertreter eines neu geschaffenen Berufszweigs könnten diese Rolle im Prozess der

thermischen Sanierung übernehmen.

In der Schweiz werden bereits solche Energiecoaching Modelle angewandt. Am Beginn

steht eine Erstberatung, bei der über die Möglichkeiten für die thermische Sanierung

und die nötige Vorgehensweise gesprochen wird. In der zweiten Phase berät der Coach

bei der Planung und Projektierung. Weiters bietet er Hilfestellung für das

Förderansuchen. Ausführungsberatung, Umsetzungsbegleitung mit Qualitäts-

überprüfung und Coaching der Bauleitung runden den Prozess ab.137

Der Coach als Fachmann übernimmt die Kommunikation zwischen den Akteuren und

kann die nötigen Informationen für den Bauherrn auf dessen Verständnis hin

ausrichten. Mit dem Wissen um den optimalen Prozessablauf (siehe ‘Effektiver Ablauf

der thermischen Sanierung’ Kapitel 9.6) kann er zum rechten Zeitpunkt die nötigen

137 vgl. http://www.luzernerneuert.ch, Zugriff am 28.07.2010 

Page 132: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 125 -

Schritte setzen und die einzelnen Abläufe miteinander koordinieren. Die Dauer der

Sanierung und auch die Kosten werden dadurch optimiert und realistisch einschätzbar.

Er kann dem Bauherrn bei der technischen und bauphysikalischen Ausführung

beratend zur Seite stehen und bei der Entscheidung, welche Maßnahmen technisch

und wirtschaftlich Sinn machen, unterstützen.

9.2 Netzwerk bzw. Clusterbildung

Cluster und Netzwerke ermöglichen einerseits die verpflichtende Fortbildung bzw.

Schulung sowie die fachübergreifende Erweiterung des Wissensstandes der Akteure,

wodurch Abstimmungsprobleme und Kompetenzschwächen vermieden und die

Zusammenarbeit verbessert werden können. Andererseits tragen sie auch zu einer

Standardisierung des Marketings, der Angebote, des Vertriebs, bzw. der Montage- und

Prozessabläufe bei. Dadurch können in weiterer Folge auch die Preise gesenkt werden,

was wiederum zu einer schnelleren Rentabilität beiträgt.138 In Anlehnung an die

Maßnahme ‘Coach als Begleiter bei der thermischen Sanierung’ (siehe Kapitel 9.1)

kann hier ein geschulter Professionist die Koordination bzw. die Rolle des Coachs

einnehmen und somit die Bietergemeinschaft als One-Stop-Shop auftreten.

Wie die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, sollten Seminare und Fortbildungen im

Rahmen eines solchen Netzwerks möglichst fachübergreifend stattfinden. Dadurch

kann das Wissen fachübergreifend sehr breit gestreut und die Kommunikation unter den

Akteuren verbessert werden. Weiters sollten jene Akteure, die außerhalb der üblichen

Cluster liegen, wie z.B. Banken, Förderstellen, Energieberatern, Baustoffindustrie und

Baustoffhandel, in diese eingebunden werden.

9.3 Schulungen

Schulungen der Akteure müssen nicht zwingend im Rahmen von Clustern stattfinden.

So besteht auch die Möglichkeit, auf die jeweiligen Akteure abgestimmte

Schulungsprogramme zu implementieren. Neben dem notwenigen Fachwissen sollten

ebenso der Nutzen der thermischen Sanierung und die Vorteile für den jeweiligen

Akteur herausgestrichen werden.

138 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005,S. 66. 

Page 133: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 126 -

Inhaltlich sollte auch fachübergreifendes Wissen behandelt werden. So könnten z. B.

technische und organisatorische Belange den Bankbediensteten bzw. Informationen

über Förderungen den Fachfirmen, näher gebracht werden. Auch die nötigen Schritte

und Arbeiten an den Schnittstellen von einem Akteur zum anderen müssten ein

zentraler Teil der Maßnahme sein.

In ‘Basismodulen’ könnten prinzipielle Informationen, wie der Ablauf und grundlegendes

Wissen sowohl im technischen als auch finanziellen und organisatorischen Bereich,

vermittelt werden. Vor allem für neue Mitbewerber am thermischen Sanierungsmarkt,

aber nicht nur für diese, wäre dies eine Möglichkeit, sich rasch einen Überblick zum

Thema zu verschaffen.

9.4 Regionale Sanierungskonferenzen durch die Wirtschaftskammer

Ähnlich wie bei der Cluster bzw. Netzwerkbildung verbessert diese Maßnahme die

Kommunikation und den Wissensaustausch unter den Akteuren an der thermischen

Gebäudesanierung. Sie kann und soll auch durchaus als Vorstufe zur Clusterbildung

dienen, steht aber vorerst allen Betrieben offen. Es sollten dazu Vorträge verschiedener

Akteuren stattfinden, bei denen deren Ziele, Sicht- und Vorgangsweisen, von ihnen

benötigte Maßnahmen und häufige Probleme angesprochen werden. Wünschenswert

ist es, auch innerhalb von Workshops Fallbeispiele anzubieten, um mit zufällig

gebildeten fachübergreifenden Teams technische und organisatorische Lösungen zu

suchen, sowie ein gemeinsames Angebot zu erstellen. In weiterer Folge könnte man im

Rahmen solcher Workshops auch potentielle Sanierungskunden einladen, um hier

Teamberatungen durchzuführen. Ziel hierbei ist es aus erster Hand zu erfahren, welche

Erwartungen vom Kunden in den jeweiligen Partnerbetrieb bzw. Akteur der Vor- und

Nachkette gesetzt werden.

9.5 Regionales Sanierungsfrühstück

Als abgespeckte Form der Sanierungskonferenzen können regionale

Sanierungsfrühstücke für die ansässigen Akteure durchgeführt werden, um die

Kommunikation zu verbessern. Impulsvorträge von ausgewählten Akteure und Experten

bilden das Rahmenprogramm. Der Vorteil dieser Maßnahme liegt klar in der Kürze der

Veranstaltung, was den meist sehr beschäftigten Betriebsinhabern entgegenkommt.

Der Zeitpunkt am Vormittag wurde bewusst gewählt, da es einfacher erscheint, später

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 127 -

in den Betrieb zu kommen, als früher gehen zu müssen und die vor sich liegende Arbeit

stehen zu lassen.

9.6 Effektiver Ablauf der thermischen Sanierung

Aufgrund der in der Literatur gefundenen139 und von den Experten gemachten

Vorschlägen erschien den Verfassern folgender Ablauf bei der thermischen

Gebäudesanierung als effektiv:

1. Erhebung des Gebäudezustandes und Vorschlag von technischen und

wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen zur thermischen Sanierung sowie eine

Priorität der Reihung der Maßnahmen durch einen neutralen Energieberater

2. Kostenschätzung durch einen neutralen Berater

3. Erstellung eines Energieausweises

4. Erstellung eines Lastenheftes für die ausgewählten Maßnahmen zur

Angebotseinholung

5. Angebotsprüfung

6. Finanzierungsberatung durch Bank- bzw. Bausparkassenberater inklusive Hilfe

bei der Förderungseinreichung

7. Auftragserteilung

8. Ausführungsüberwachung, Ausführungskoordination und Ausführungskontrolle

9. Evaluierung durch Energieausweis

Der oben dargestellte Ablauf kann mit oder ohne Unterstützung eines externen Coachs

erfolgen. Die Vorteile eines Coachings im Prozessablauf wurden bereits weiter in

Kapitel 9.1 unter der Maßnahme ‘Coach als Begleiter’ beschrieben.

Der optimierte Prozessablauf sollte allen an der Sanierung beteiligten Akteuren,

insbesondere den Hausbesitzern, zur Kenntnis gebracht werden. Dies kann über eine

einfache Broschüre, sowie über Informationen im Internet z. B. über den Infopool (siehe

Kapitel 9.15) oder Informationsseiten der Wohnbauförderstellen erfolgen.

139 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005, S.67f. und Christian/Bolz/Kramer, 2008, S.39.

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 128 -

9.7 Einheitliches österreichweites Fördersystem mit gemeinsamer

Vermarktung

Im Rahmen einer österreichweiten Vermarktung der thermischen Gebäudesanierung

erscheint es den Verfassern sinnvoll, auch eine gemeinsame Förderlinie durch die

Bundesländer mit der Bundesregierung anzustreben. In den vergangenen Jahren

haben die Anreizfinanzierungen des Bundes im Rahmen der Aktionen ‘Ökoprämie’ für

Altfahrzeuge und ‘Sanierungsscheck’ für die thermische Gebäudesanierung dazu

geführt, dass die dafür vorgesehenen Fördertöpfe schneller als erwartet ausgeschöpft

waren. Abgesehen von der zusätzlichen monetären Zuwendung könnte eine

Begründung für den Erfolg dieser beiden Aktionen im Vertrauen liegen, das der

Bundesregierung bzw. den Bundesministern entgegengebracht wird.

Die einschlägige Literatur gibt folgende Hinweise zur Thematik. Vertrauen bildet eine

wichtige Dimension in der Beziehung zwischen Bevölkerung und politischen

Institutionen.140 Es ist ein notwendiger Schritt zur Reduktion der Komplexität und setzt

persönliche Kenntnis voraus. Den gewählten Vertretern wird es auf Zeit

entgegengebracht.141 Der Literatur zufolge würde dies im Grunde bedeuten, dass einer

Presseaussendung oder einem Interview eines gewählten Vertreters (Bundesminister,

Landeshauptmann), in denen der Nutzen der thermischen Sanierung dargelegt wird,

eher Glauben geschenkt würde als einer herkömmlichen Werbeeinschaltung.

Ein gemeinsames Fördersystem sollte die Wahl zwischen Direktzuschüssen und

Kreditfinanzierung und auch eine Sanierung in mehreren Teilschritten mit

Teilförderungen anhand eines Gesamtkonzeptes ermöglichen. Bei

einkommensschwachen Hausbesitzern ist auch ein Vorschuss auf die voraussichtliche

Fördersumme am Beginn der Sanierungsarbeiten wünschenswert. Weiters könnte auch

ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Arbeitsleistung, Materialien und Bauteile

angedacht werden.142 Ebenso kann eine Einbeziehung von Eigenleistungen in die

Förderung zu einer Verbesserung beitragen. Die derzeit geringere Förderung von

Althaussanierungen sollte an jene von Neubau angepasst werden.

140 vgl. Jarren/Sarcanelli/Saxen, 2002, S. 306. 141 vgl. Jarren/Sarcanelli/Saxen, 2002, S. 307. 142 vgl. Christian/Bolz/Kramer, 2008, S. 35. 

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 129 -

9.8 Energie Contracting

Alternativ zu den bisher bekannten Fördermöglichkeiten kann das

Finanzierungsinstrument des Contractings bei der thermischen Sanierung eingesetzt

werden. Der Contractor hat hier ein berechtigtes Interesse, die Energieeinsparungen zu

steigern, da er davon einen finanziellen Nutzen hat. Bei einem klassischen

Energieeinspar-Contracting plant, finanziert und realisiert der Contractor die

Maßnahmen und profitiert anschließend von den Einsparungen. Um darüber hinaus

auch den Rahmen eines Sanierungsvorhabens gewährleisten zu können, müssen aber

einheitliche Standards und bauliche Mindestanforderungen definiert werden. Nur so ist

für den Contractingnehmer stets die Sicherheit einer nutzenoptimierten thermischen

Sanierung gewährleistet.

Hier werden Dienstleistungen bzw. Gebäudesanierungen durch den Contractor

ermöglicht, welche unter Umständen für den Hauseigentümer nicht realisierbar

gewesen wären. So können Investitionskosten für den Hauseigentümer gering gehalten

werden. Es werden sowohl technische, als auch finanzielle Risiken minimiert, da diese

beim Contractor liegen. Dieser hat durch seine Spezialisierung auch das nötige

Fachwissen und die Erfahrung, die eine thermische Sanierung erfordern. Somit muss

sich der Sanierungswillige weniger mit der Thematik befassen. Besonders die Planung,

Ausführung und Überwachung der Sanierungstätigkeiten werden komplett vom

Contractor übernommen, wodurch Sanierungsvorhaben professioneller und zügiger

ablaufen.

9.9 Seminarreihe für Bauherren und deren Bewerbung

Ziel der Seminarreihe ist es, dem potentiellen Bauherrn einen Überblick über die

Vorteile der thermischen Sanierung und über Fachbegriffe (siehe Kapitel 9.13) zu

geben. Welche Maßnahmen am sinnvollsten sind, in welcher Reihenfolge diese zu

erfolgen haben und auf welche Probleme man dabei häufig stoßen kann, sowie die

richtigen Lösungen um häufige Fehler zu vermeiden, müssen Teil der Aktion sein.

Weiters soll ein Überblick über technische Lösungen, deren Unterschiede bzw. deren

Vor- und Nachteile geschaffen werden. In dieser Seminarreihe ist es auch

wünschenswert, dass auf die weiteren Schritte (Kontakte, Ablauf) und die Vorteile der

thermischen Sanierung hingewiesen wird. Um eine Überforderung der Bauherren zu

vermeiden ist auch ein modularer Aufbau in einen Grundlagenteil und einen

Fortgeschrittenenteil denkbar.

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 130 -

Die Bewerbung dieser Seminarreihe ist ein wesentlicher Teil der Aktion und sollte

möglichst offensiv und breit gestreut erfolgen, um erfolgreich zu sein. Notwendig

erscheint es hier, die Zielgruppen zu selektieren und diese gezielt anzusprechen (siehe

auch Kapitel 9.14). Neben Artikeln in Regionalzeitungen, dem Internetauftritt dieser

Seminarreihe, Broschüren und Foldern ist es auch denkbar, aktiv auf Gemeinden,

Vereine (Eltern-, Fußballverein, Feuerwehr, ect.) und Interessensgemeinschaften, wie

Chöre, Eltern-, Senioren-, Bastelrunden ect. zuzugehen. Speziell in Vororten zu Städten

ergibt sich, nach Beobachtung durch die Verfasser der Arbeit, hier ein Vorteil

dahingehend, dass in solchen Siedlungen oftmals mehrere Häuser der gleichen Bauart

und Grundsubstanz zu finden sind. Davon kann auch durch Erfahrungsberichte,

Anschauungsobjekte und die leichtere Abklärung von Detailfragen im Rahmen der

Seminarreihe profitiert werden.

9.10 Energiekennzahlberechnung, Förderberechnung,

Amortisationszeitberechnung

Um Hausbesitzern möglichst früh im Prozess der thermischen Sanierung eine Antwort

auf die beiden zentralen Fragen ‘Was bringt eine thermische Sanierung?’ und ‘Was

kostet eine thermische Sanierung?’ geben zu können, erscheint es sinnvoll, bereits bei

einer Erstberatung Berechnungen über Energiekennzahlen, Förderungen und

Amortisationszeit durchführen zu können.

Erste überschlagmäßige Energiekennzahlen für das sanierungsbedürftige Gebäude

könnten in Gegenüberstellung ‘aktueller Zustand’ und ‘potentieller Zustand nach einer

thermischen Sanierung’ Energieeinsparpotentiale aufzeigen.

Einige Banken bieten bereits das Service der Förderberechnung auf Basis weniger

persönlicher und finanzieller Daten an. Auf ähnliche Weise könnte bereits zu einem

frühen Zeitpunkt im Ablaufprozess dem sanierungsinteressierten Hausbesitzer

annäherungsweise eine Aufstellung gegeben werden, mit welchen finanziellen

Aufwendungen entsprechend der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Energieeinsparung

zu rechnen ist.

In diesem Zusammenhang erscheint auch eine Amortisationszeitberechnung sinnvoll.

Aufgrund der zu erwartenden Veränderung der Kosten bzw. der wirtschaftlichen

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 131 -

Entwicklung ist der Einsatz von dynamischen Berechnungsmethoden zu empfehlen, bei

denen geschätzte Preisentwicklungen über bestimmte Zeiträume berücksichtigt werden

können. Werden thermische Sanierungsmaßnahmen im Zuge von bautechnisch

notwenigen Sanierungsmaßnahmen überlegt, sollte für die

Wirtschaftlichkeitsberechnung nur jener Teil der Kosten herangezogen werden, der

über die ‘Ohnehin-Maßnahme’ hinausgeht.143

Eine Gegenüberstellung der unterschiedlichen Ergebnisse je nach angenommener

Preisentwicklung, hier vor allem der Energiepreisentwicklung, verdeutlichen den

Einfluss von Preisänderungen auf die Amortisationszeit.

Die für die oben angeführten Berechnungen benötigte Software könnten seitens der

öffentlichen Hand den Energieberatern zur Verfügung gestellt werden.

Durch die ersten Energiekennzahlberechnungen können die nötigen Maßnahmen nach

ihrer Priorität hinsichtlich des jeweiligen Energieeinsparungspotentials oder aufgrund

der bautechnischen Bedingungen gereiht werden. Auch Sanierungspakete bzw.

sinnvolle Teilsanierungskonzepte können daraus entwickelt werden. Damit kann auch

eine differenziertere Kostenschätzung je nach gewählten Maßnahmen durchgeführt und

in diesem Zusammenhang auch eine mögliche Förderung der Maßnahmen

näherungsweise dargestellt werden. Die Berücksichtigung der zu erwartenden

Energiepreissteigerung bei der Amortisationszeitberechnung zeichnet ein

realistischeres Bild der Amortisationszeit und attraktiviert eine thermische

Gebäudesanierung durch eine zu erwartende Verkürzung der Rücklaufzeit der

Investitionen.

9.11 Regionale Wohnbauförderberatungsstellen

Die derzeit zentral verteilten Förderberatungsstellen sollten näher zu den Hausbesitzern

kommen144. Dabei könnte auf die vorhandenen Abteilungen der

Bezirksverwaltungsbehörden, die derzeit bereits Aufgaben der Wohnbauförderstellen

erledigen, aufgebaut werden. Diese Abteilungen könnten z. B. einen Informationstag

pro Woche anbieten. 143 vgl. Hanke/Schüle/Pietzner, 2007, S. 65f. 144 vgl. Schulze, 2003,S. 173.

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 132 -

Bei einem persönlichen Beratungsgespräch können Unklarheiten bezüglich

Förderungen durch die Möglichkeit für Feedback beseitigt werden.

9.12 Vereinheitlichung und Vereinfachung der Infobroschüren

Informationsbroschüren betreffend thermische Gebäudesanierung als Erstinformation

für Hausbesitzer sollten so weit wie möglich Österreich weit vereinheitlicht werden. Ihr

Inhalt sollte einen Überblick über das Thema ‘thermische Gebäudesanierung’ im

gesamten oder in einzelnen Teilbereiche bieten und den Nutzen der thermischen

Sanierung in den Vordergrund stellen, um somit motivierend zu wirken. Generell sollten

die Broschüren vereinfacht und gut strukturiert werden. Alle verwendeten Fachbegriffe,

müssen erklärt werden. Die Erläuterungen und Erklärungen sollen möglichst einfach

und anschaulich sein.145 z.B. könnten beim Begriff kWh/m²a Beispiele angeführt

werden, was mit einer kWh Energie gemacht werden kann. Somit kann ein der

Sanierungswillige einen Bezug für diese Größe herstellen. Kurz zusammengefasst: Die

Infobroschüren sollen klar in ihrer Struktur und verständlich in ihrem Inhalt sein und den

Nutzen einer thermischen Sanierung aufzeigen.

Für die Herausgabe der Infobroschüren sollte eine zentrale Stelle beauftragt werden.

Am geeignetsten scheint dabei, dass diese Aufgabe von Seiten der öffentlichen Hand

übernommen wird. Akteure können die Broschüren für die Weitergabe an ihre Kunden

beziehen. Eine Evaluierung des Informationsmaterials auf Verständlichkeit, z. B. bei

Änderungen, soll bei den Hausbesitzern durchgeführt werden, um Feedback zu

ermöglichen.

Bei den Broschüren der Wohnbauförderstellen erscheint eine Trennung in einen

einfachen Handzettel mit den wichtigsten Informationen betreffend Förderungen im

Überblick und eine detailliertere Broschüre mit weitergehenden Informationen sinnvoll.

Sowohl der Handzettel als auch die Broschüre sollten, wie oben erwähnt, so weit wie

möglich vereinheitlicht (v. a. bei bautechnischen und energetischen Inhalten) werden.

Inhaltliche Unterschiede sollten lediglich bei differierenden Förderkriterien bestehen

bleiben. Der Handzettel kann für eine schnelle Erstinformation bezüglichNutzen einer

thermischen Sanierung und damit als ‘Motivator’ für eine weitergehende

145 vgl. Kammerhofer/Ferle/Köppl, 2005, S.67f.

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 133 -

Auseinandersetzung mit diesem Thema, eingesetzt werden. Die Broschüre dient zur

Unterstützung im laufenden Sanierungsprozess.

Einheitliche und auf das Verständnisniveau eines durchschnittlichen Hausbesitzers

abgestimmte Information gibt Sicherheit und Klarheit. Eine Angleichung des bisher

eingesetzten Informationsmaterials der Wohnbauförderstellen könnte eine einheitliche

Kommunikation erleichtern.

9.13 Folder ‘Lexikon Fachchinesisch’

Im Zuge des thermischen Sanierungsprozesses stoßen die Hausbesitzer immer wieder

auf Fachbegriffe, die für ‘Laien’ nicht verständlich sind. Ein Folder nach dem Motto

‘Lexikon Fachchinesisch thermischen Sanierung für Hausbesitzer’, indem sowohl

bautechnische als auch energetische Fachbegriffe erklärt und wenn nötig auf einfach

Weise dargestellt werden, könnte Abhilfe schaffen.

Wenn für den Sanierer klar ist, wovon die Rede ist, fühlt er sich nicht überfordert. Er

kann die Information einordnen und verwenden.

9.14 Zielgruppen gerichtete Information

Die Zielgruppen, die für eine thermische Sanierung gewonnen werden sollen, sind

heterogen, z. B. bezüglich Alter, Wohnansprüche ect. Bei der Aufbereitung der

Information muss diesem Umstand Rechnung getragen werden. Der Hausbesitzer

muss die Information wahrnehmen, verstehen und letztendlich für sich akzeptieren

können. Beispiele zur Illustration, die mit den Erfahrungen des Rezipienten

übereinstimmen, wirken dahingehend unterstützend.

Auch die Wahl der Medien als Kommunikationsweg ist wichtig. Nicht alle Gruppen sind

mit dem gleichen Medium gleich gut zu erreichen. Bei der Wahl ist darauf zu achten,

jene zu verwenden, die bei der anzusprechenden Gruppe Prestiges und

Glaubwürdigkeit besitzen. Gleiches gilt für den Kommunikator, sei er eine Einzelperson

oder eine Gruppe bzw. Organisation. Wird die Information durch persönliches Gespräch

übermittelt, ist es wichtig, dass sich die Vertreter der jeweiligen Gruppe mit diesem

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 134 -

Kommunikator identifizieren und ihn als Vorbild betrachten 146 bzw., wie weiter oben

bereits angeführt, dieser glaubwürdig erscheint.

Ein Vorschlag für die Praxis:

Gruppen, wie z. B. Vereine, Seniorenrunden ect. ‘homogenisieren’ das Zielpublikum.

Auf eine solche Gruppe könnte aktiv zugegangen und deren Mitglieder zu

Informationsveranstaltungen eingeladen werden. Die Informationen können somit

zielgruppenspezifischer ausgerichtet werden. Vor allem in kleineren Gemeinden findet

sich oftmals ein Opinion-Leader unter den Mitgliedern, der als unterstützender

Informationsträger eingesetzt werden könnte.

9.15 Infopool

Eine Website, auf der ein Überblick über wichtige Aspekte der thermischen

Gebäudesanierung in energetischer, bautechnischer, baustofflicher und finanzieller

Hinsicht gegeben wird, sollte für Professionisten, Berater sowie Banken/Bausparkassen

zur Verfügung stehen und ihnen die Möglichkeit zur Aneignung fachübergreifendem

Wissen bieten. FAQs und die Option per e-mail Fragen stellen zu können, bieten

zusätzliche Informationen für die genannten Akteursgruppen.

Weiters kann dieser Pool rasch aktuelle Information, wie z. B. Weiterbildungsangebote.

von Netzwerken (siehe Kapitel 9.2) bzw. im Rahmen von Zertifikaten (siehe Kapitel

9.18) oder neueste Trends beim Stand der Technik bereit stellen.

Um die Seriosität der Informationen zu gewährleisten, sollte die Betreuung dieser

Website entweder von einer Wohnbauberatungsstelle oder einem Sanierungsnetzwerk

übernommen werden.

9.16 Bausparkassen als Vermittler

Bausparkassen sollten als Vermittler im Ablaufprozess der thermischen Sanierung

stärker eingebunden werden, einerseits bei der Finanzierungsabwicklung, in dem z.B.

Hilfestellung bei der Abwicklung der Förderungen angeboten wird147, andererseits als

Mitglied von Bieternetzwerken. Der ‘Finanzierungspart’ fehlt bisher bei den bereits 146 vgl. Kienast, 1988, S.74ff. 147 vgl. Christian/Kallinger/Kramer, 2008, S.49.

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 135 -

bestehenden Sanierungsnetzwerken, wie etwa dem BauEnergieUmweltCluster in

Niederösterreich, sollte aber unbedingt eingebunden werden, um das Fachwissen

nutzen zu können.

Bausparkassen könnten auch als Promotor für Energieberatungen beim Kauf eines

sanierungsbedürftigen Hauses fungieren. Sie haben dabei durch den unmittelbaren

Kundenkontakt und die Erfahrungen in ihrem Geschäftsbereich die besten

Voraussetzungen dafür.

Durch die Hilfestellung bei der Förderabwicklung und eine strukturierte Beratung der

Kunden können Hemmschwellen bezüglich Finanzierung der thermischen Sanierung

bei den Hausbesitzern verringert werden.

9.17 Energiebeauftragter in den Gemeinden

Analog zu Industriebetrieben ist es denkbar, in Gemeinden Energiebeauftragte zu

implementieren, welche einerseits die Einsparpotentiale in der eigenen Infrastruktur der

Gemeinde erheben sollen. Andererseits aber auch das gewonnene Know How an die

Bürger weitergeben können. Somit würde hier ein weiterer Netzwerkknotenpunkt

entstehen, von dem aus Energiesparinitiativen auch außerhalb der

Gemeindeinfrastruktur gestartet werden können.

Eine verpflichtende Nennung durch die Gemeinden wäre hier ebenfalls denkbar. Derzeit

wird z.B. in Niederösterreich sogar darüber nachgedacht, einen solchen

Energiebeauftragten in Gewerbebetrieben per Verordnung einzuführen, da davon

ausgegangen werden kann, dass sich dieser rechnet.

9.18 Clusterdachverband mit gemeinsamer Marke

Eine Marke ist als vertrauensbildende Maßnahme zu sehen. Analog zu Qualitätsmarken

in der Lebensmittelindustrie können somit einheitliche Standards innerhalb der Cluster

transportiert und Zertifizierungen gemeinsam vermarktet werden.

9.19 Mobilisierende Maßnahmen

Im Folgenden sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, eine breite Masse auf das

Thema der thermischen Sanierung aufmerksam zu machen. Auch soll die Chance

genutzt werden, Vorurteile abzubauen. Die Mitwirkung am klimafreundlichen Verhalten

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 136 -

durch eine thermische Sanierung muss Freude mit sich bringen und soll nicht mit

Verpflichtungen oder sonstigen negativen Szenarien verbunden werden. Darum sollten

die Botschaften als Gewinn und nicht als Verlust aufgezeigt werden.

9.19.1 Themen Bauen/Wohnen und Energiesparen im Unterricht

Um möglichst früh potentielle thermische Gebäudesanierer für das Thema zu

sensibilisieren, ist es interessant, die Themen Bauen/Wohnen und Energiesparen in die

Lehrpläne aufzunehmen und in verschiedene Unterrichtsfächer einzubauen. Gelingt es,

Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art einen Zugang zu den Themenbereichen

zu schaffen, führt dies später zu einem selbstverständlichen Umgang mit Behaglichkeit,

Komfort und Energieeffizienz. Das selbe sollte im Fachhochschul- und

Universitätsbereich geschehen, allerdings auf höherem Niveau in Studienzweigen im

technischen, ökonomischen und sozialen Bereich. Wichtig dabei ist die Fortbildung und

Motivation der Lehrenden.148

Sind einmal Kinder und Jugendliche für das Thema Energiesparen und thermische

Sanierung gewonnen, hat dies einen weitreichenderen Effekt, weil sie dieses auch in

ihre Familien und ihr Umfeld tragen und so für die thermische Gebäudesanierung

‘promotend’ wirken.

9.19.2 Unentgeltliche Mustersanierungen (Gewinnspiel) für ausgewählte Projekte

als Referenz

Aus dem Pool der Förderanträge könnten Häuser mit besonderem Referenzcharakter

oder besonders hohen Energiereduktionszielen prämiert und deren Eigentümer

finanziell unterstützt werden. Denkbar wäre hier auch ein Gewinnspiel, bei dem eine

Sanierung als Preis winkt. Die Gelder für diese Maßnahme müssten jedoch von

Netzwerken oder Akteuren zur Verfügung gestellt werden.

9.19.3 Vergleichendes Probewohnen

Viele Wissensdefizite eines Sanierungswilligen könnten durch ein ‘training on the job’

beseitigt werden. Ähnlich dem erfolgreich praktizierten Modell der Sonnensiedlung in

Groß Schönau, wo Probewohnen in neu errichteten Passivhäusern angeboten wird,

könnte hier ein Probewohnen in thermisch sanierten Häusern möglich sein. Bedenkt

148 vgl. Schulze, 2003, S. 174.

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 137 -

man, dass vor einer Sanierungsentscheidung keine Vergleiche gemacht werden

können, scheint eine solche Maßnahme sinnvoll. Auch die Möglichkeit ein solches

‘Probewohnens’ mit dem Urlaub zu verbinden hat seinen Charme. Selbstverständlich

muss dieses spezielle Angebot in weiterer Folge beworben werden.

9.19.4 Werbekampagnen

Im Rahmen einer von Werbefachleuten entworfenen Kampagne sollen die

Komfortkriterien in Zusammenhang mit Energie und Kosteneinsparungen intensiver

beworben werden. Für die Bevölkerung muss der Nutzen einer thermischen Sanierung

verständlicher dargestellt werden. Es muss anhand von konkreten Beispielen möglich

sein, einen positiven Effekt darzustellen und eine ‘Betroffenheit’ beim Rezipienten zu

erreichen. Insbesondere spielen hier natürlich monetäre Beweggründe eine große

Rolle. Der Faktor der mittel- bis langfristigen Kostenreduktion muss aufgezeigt werden.

Bezüglich der heterogenen Zielgruppe wird hier nochmals auf die ‘Zielgruppen

gerichtete Information’ aus Kapitel 9.14 verwiesen.

9.19.5 ‘Tag der Energiesparrekorde’ bzw. ‘Tag der offenen Sanierungstür’

Den Verfassern scheinen öffentliche Veranstaltungen zur thermischen Sanierung als

eine sinnvolle Maßnahme, um die mobilisierend Wirkung zu dieser Thematik zu

erhöhen. Ähnlich, wie in der Bundesrepublik Deutschland, könnte österreichweit ein

vordefinierter Tag im Jahr der thermischen Sanierung gewidmet werden. In

Deutschland findet alljährlich bundesweit der ‘Tag der Energiesparrekorde’ statt. Dabei

können sowohl Baustellen, als auch fertige Effizienzhäuser besichtigt werden. Hier wird

ein breites Spektrum an verschieden Immobilien dem Interessierten öffentlich

zugänglich gemacht. Begleitend sind an diesem Tag für den Nachfrager Beratungen zur

thermischen Sanierung möglich.

Ein ähnliches Beispiel wird auf kommunaler Ebene von der Stadt Görlitz in Deutschland

verwirklicht. Unter dem Titel ‘Tag der offenen Sanierungstür’n wurde hier, einem

Volksfest ähnlich, der Öffentlichkeit einen ganzen Tag lang Informationen und

Veranstaltungen zur thermischen Sanierung geboten.

9.19.6 Gemeindeinitiativen

Gemeinden sollen Aktionen starten, bei denen Häuser innerhalb des Gemeindegebiets

gemeinsam saniert werden, um die Kosten zu senken. Weiters könnten, wie unter

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Kapitel 9 Maßnahmenkatalog - 138 -

‘Seminarreihe für Bauherrn’ (siehe Kapitel 9.9) erwähnt, baugleiche Häuser im

Siedlungsgebiet zu einer weiteren Kostensenkung führen. Solche Objekte können in

weiterer Folge auch als Anschauungsobjekte für beispielsweise Energieeffizienztage

dienen. Zur Vorbereitung und Bewusstseinsbildung werden in dieser Arbeit geeignete

Maßnahmen erwähnt.

9.19.7 Ablaufflyer und Argumentationshilfe

Diese Flyer sollen den bereits erwähnten Ablauf der thermischen Sanierung (siehe

Kapitel 9.6) übersichtlich darstellen. Das Hauptaugenmerk soll hier auf einer

angemessenen Informationsweitergabe und einem verständlichen Informationsniveau

liegen. Primär soll dem Nachfrager die Möglichkeit gegeben werden, sich grundlegend,

unkompliziert und schnell einen Überblick über den Ablauf der thermischen Sanierung

verschaffen zu können.

Ähnlich dem Ablaufflyer, sollen auch allen Akteuren österreichweit einheitliche

Broschüren über die Vorteile einer thermischen Sanierung zur Verfügung stehen. Diese

‘Argumentationshilfen’ sollen ein einheitlicheres Informationsniveau zwischen den

Beteiligten gewährleisten.

9.19.8 Direktanzeige der Kosten

Denkbar ist es, die Kosten der Energieträger (Strom, Gas, Öl) direkt sichtbar zu

machen. Technisch dürfte es kein Problem darstellen, bei Zählereinrichtungen einen

Tageszähler mit Direktanzeige der Kosten einzubauen. Die schwankenden Preise

(Multiplikationsfaktoren) der Energieträger könnten vom Hauseigentümer leicht selbst

eingegeben werden.

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Kapitel 10 Empfehlungen und weitere Vorgehensweise - 139 -

10 EMPFEHLUNGEN UND WEITERE VORGEHENSWEISE

Angesichts der Dringlichkeit der Steigerung der Sanierungsrate bei der thermischen

Gebäudesanierung sind rasch Maßnahmen zu setzen, um die Ziele der Klimastrategie

wirkungsvoll zu erreichen.

Die Verfasser dieser Arbeit empfehlen dabei einen parallelen Ansatz. Einerseits muss

die Aufmerksamkeit und das Interesse für das Thema ‘thermische Gebäudesanierung’

bei potentiellen Sanierern geweckt werden, andererseits müssen gleichzeitig Angebote

für eine reibungslose, rasche, und unkomplizierte Umsetzung vorhanden sein.

Die im vorigen Kapitel 9 beschriebenen ‘Mobilisierenden Maßnahmen’ müssen

Zielpublikum gerecht beworben werden. Das heterogene Zielpublikum (Alter,

Wohnanspruch, Bildungsstand, ect.) verlangt den Einsatz verschiedener Medien. Ein

breites Band an Informationsträgern muss zum Einsatz kommen. Die Beiträge sollten

durch Fachleute gestaltet werden. So können Fernseh- und Radiospots,

Einschaltungen in Zeitungen, Internet, Plakat und Flyer genutzt werden, um das

jeweilige Zielpublikum zielgruppengerecht mit der Werbung zu erreichen. Für den ‘Tag

der Einsparrekorde’ bzw. ‘Tag der offenen Sanierungstür’ ist es zielführend, einen

bestimmten Tag im Jahr zu wählen. Mit der regelmäßigen Wiederkehr des Ereignisses

wirkt der Erinnerungseffekt.

Auf der ‘Umsetzungsseite‘ scheint es besonders dringlich, die Kommunikation und den

Informationsfluss innerhalb der komplexen Gruppe der beteiligten Akteure, wie

Professionisten untereinander, Banken und Berater zu verbessern. Regionale

Zusammenschlüsse zu regionalen Netzwerken, begleitet und unterstützt von der

Wirtschaftskammer, ermöglichen einen umfangreichen Wissensaustausch und schaffen

ein gemeinsames Ziel. Möglichkeiten zum Informationsaustausch, wie Website,

Workshops, Konferenzen und der gleichen, müssen parallel dazu initiiert werden. Ein

Pilotprojekt in einer ausgewählten Region bringt Erfahrungen und kann als Initialzünder

für weitere Netzwerke wirken.

In diesem Zusammenhang ist auch ein einheitlich kommunizierter und auch

umgesetzter Prozessablauf bei der thermischen Sanierung wichtig. Jeder Akteur kann

sich dadurch an die für ihn zutreffende Stelle einordnen, hat aber gleichzeitig auch

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Kapitel 10 Empfehlungen und weitere Vorgehensweise - 140 -

Kenntnis, wer für welche anderen Prozessschritte verantwortlich ist und kann bei Bedarf

darüber auch Auskunft erteilen. Einfache, gut verständliche Flyer bzw. Beschreibungen

auf einschlägigen Websites können den Akteuren das dazu nötige Wissen vermitteln.

Die öffentliche Hand, wie z. B. eine Wohnbauförderstelle, könnte mit der Umsetzung

beauftragt werden.

Der Informationsstand der Hausbesitzer in Hinblick auf technische Ausführung und

Prozessablauf muss dringend verbessert werden. Hierzu können Seminare und auch

gut aufbereitetes Infomaterial dienen. Coaching des sanierungswilligen Hausbesitzers

erscheint ebenfalls als dringliche Maßnahme. Diese persönliche Betreuung setzt an der

Basis zur thermischen Sanierung an. Ähnlich dem Ablauf bei den bereits

praxiserprobten Energieberatungen, sollte ein Pool an Coachs geschaffen werden.

Meldet ein Hausbesitzer Interesse an Coaching an, kann es aus regionalen Angeboten

wählen. Betreut könnte dieser Pool entweder von den Wohnbauförderstellen oder den

bereits bestehenden Energieberatungsstellen der Länder werden.

Im Prozessablauf der thermischen Sanierung punktueller wirkende Maßnahmen können

nach Einfachheit der Umsetzung gereiht werden. Günstig erscheint es, mit leicht

realisierbaren Maßnahmen, wie etwa der Erstellung eines Folders für Fachbegriffe zu

beginnen und anschließend nach und nach auch aufwendigere und kostenintensivere

Maßnahmen in Angriff zu nehmen.

Mittelfristig sollte auch das Fördersystem der Länder überdacht werden. Flexiblere und

an die Situationen der Hausbesitzer optimaler angepasste Förderungen könnten auch

einkommensschwächere bzw. ältere Hausbesitzer bei der thermischen Sanierung ihres

Gebäudes bestmöglich unterstützen.

Den Verfassern dieser Arbeit ist bewusst, dass nicht alle gesetzten Maßnahmen sofort

volle Wirkung zeigen können. Dennoch sollte jede, auch sehr kleine Maßnahme

durchgeführt werden, um Hemmnisse auf dem Weg zum thermisch sanierten Gebäude

zu beseitigen. Motivation bedeutet Bewegung und ein Hausbesitzer wird dann am

ehesten den Weg der thermischen Gebäudesanierung gehen, wenn es auf ihm keine

Stolpersteine gibt.

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BMLFUW (2002): Strategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto Ziels. Klimastrategie

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BMLFUW (2007): Anpassung der Klimastrategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto-

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Hanke, T./Schüle, R./Pietzner, K. (2007): Umwelt Bundes Amt für Menschen und

Umwelt (Hrsg): Aktivitäten des Bundes, der Länder und der Kommunen und

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Oberösterreichische Landesregierung: http://www.land-

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Internetdokumente XII

Wirtschaftskammer Österreich:

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Zugriff am 03.06.2010.

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Abbildungsverzeichnis XIII

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

ABB. 1: ENTWICKLUNG DER ENERGIEPEISE FÜR LEITUNGSGEBUNDENE ENERGIETRÄGER UND FESTE BRENNSTOFFE

IM HAUSHALTSBEREICH ................................................................................................................................ - 5 - 

ABB. 2: ENTWICKLUNG VERSCHIEDENER MINERALÖLPRODUKTPREISE ............................................................. - 6 - 

ABB. 3: INFORMATIONSANGEBOT, -NACHFRAGE UND BEDARF ........................................................................ - 9 - 

ABB. 4: DAS SENDER-EMPFÄNGERMODELL VON KOMMUNIKATIONSPROZESSEN ........................................... - 13 - 

ABB. 5: KLASSIFIKATION VON ORGANISATIONSKOLLEKTIVEN ......................................................................... - 16 - 

ABB.6: BEDÜRFNISPYRAMIDE NACH MASLOW ............................................................................................. - 20 - 

ABB.7: EIGENHEIMSANIERUNG 2009 .......................................................................................................... - 24 - 

ABB. 8: ÜBERBLICK DER AKTEURE BEI DER THERMISCHEN GEBÄUDESANIERUNG .......................................... - 29 - 

ABB. 9: ERWARTUNGEN DER HAUSEIGENTÜMER (ANTIZIPATIV) AN DIE WEITEREN AKTEURE BEI DER THERMISCHEN

GEBÄUDESANIERUNG ................................................................................................................................ - 39 - 

ABB. 10: FORSCHUNGSDESIGN .................................................................................................................. - 42 - 

ABB. 11: GRUPPIERUNG DER PROBANDEN ................................................................................................. - 56 - 

ABB. 12: AUSWERTUNG BEFRAGUNG BROSCHÜRE ..................................................................................... - 74 - 

ABB. 13: AUSWERTUNG BEFRAGUNG SANIERUNGSCHECK.AT ...................................................................... - 76 - 

ABB. 14: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER INFORMATIONS-HEMMNISSE ...................................................... - 94 - 

ABB. 15: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER KOMMUNIKATIONS-HEMMNISSE ................................................. - 95 - 

ABB. 16: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER ORGANISATIONS-HEMMNISSE .................................................... - 96 - 

ABB. 17: ZUSAMMENFASSUNG MÖGLICHER MOTIVATIONS-HEMMNISSE ........................................................ - 98 - 

ABB. 18: ANZAHL DER PROBANDEN ........................................................................................................... - 99 - 

ABB. 19: INFORMATIONSHEMMNISSE PHASE 3 .......................................................................................... - 106 - 

ABB. 20: KOMMUNIKATIONSHEMMNISSE PHASE 3 ..................................................................................... - 107 - 

ABB. 21: ORGANISATIONSHEMMNISSE PHASE 3 ........................................................................................ - 108 - 

ABB. 22: MOTIVATIONSHEMMNISSE PHASE 3 ............................................................................................ - 111 - 

ABB. 23: SEHR WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE ....................................................................................... - 119 - 

ABB. 24: WAHRSCHEINLICHE HEMMNISSE ................................................................................................ - 122 - 

ABB. 25: NICHT ABGEFRAGTE HEMMNISSE ............................................................................................... - 123 - 

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Tabellenverzeichnis XIV

TABELLENVERZEICHNIS

TABELLE 1: VERGLEICH KLIMASTRATEGIE 2002 UND 2007 ............................................................................ - 4 - 

TABELLE 2: EFFIZIENZSKALA MIT GEBÄUDEDEFINITIONEN. ........................................................................... - 25 - 

TABELLE 3: HWBBGF,REF IN ABHÄNGIGKEIT ZUR BAUPERIODE ...................................................................... - 26 - 

TABELLE 4: ERGEBNIS 1 DES PRESSESPIEGELS .......................................................................................... - 63 - 

TABELLE 5: ERGEBNIS 2 DES PRESSESPIEGELS .......................................................................................... - 64 - 

TABELLE 6: ERGEBNIS 3 DES PRESSESPIEGELS .......................................................................................... - 66 - 

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Anhang A - 1 -

ANHANG

I. FRAGEN - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG Teilnehmende Beobachtung - Leitfragen Banken

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf?

Teilnehmende Beobachtung - Leitfragen Baumeister

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?

- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?

Teilnehmende Beobachtung - Leitfragen Energieberater

1. Welche Sanierungsformen wären für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

- Wieviel Energie/Kosten spare ich bei den einzelnen Maßnahmen?

2. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

3. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

- Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

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Anhang A - 2 -

II. FRAGEN - MEDIENANALYSE (BROSCHÜRE UND WEBSITE) Fragebogen Broschüre „Wohnbauförderung Eigenheimsanierung“

1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5

2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?

3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?

5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?

6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

Fragebogen Website „Sanierungscheck.at!“

1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5

2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?

3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen mitgenommen?

5. Würden Sie „sanierungscheck.at“ weiterempfehlen?

6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

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Anhang A - 3 -

III. FRAGEN - EXPERTENINTERVIEWS Experteninterviews Professionisten– Leitfragen

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.

Sanierung)?

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen: d.h.

was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie

werden diese von den Kunden beurteilt?

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Experteninterviews wissenschaftliche Experten – Leitfragen

1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in

welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?

2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?

(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)

3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?

4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?

5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?

6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?

7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen

8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?

9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?

10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?

11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?

12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?

13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?

14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung

interessieren?

15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?

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Anhang A - 4 -

IV. FRAGEN – HAUSBESITZER

Fragebogen für Sanierer

Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse

sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der

Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den

diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen

anbieten zu können.

Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-

oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.

Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert

(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15

Minuten.

Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!

Allgemeine Angaben:

1. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? □ Neubau im Jahr: ……. □ Erbschaft, im Jahr: …….

□ Erwerb/Kauf im Jahr: …….

□ Übernahme im Jahr: …….

□ Schenkung im Jahr: …….

2. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………

3. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²: ……………

4. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? □ Wien □ Niederösterreich □ Oberösterreich

□ Burgenland

□ Steiermark

□ Kärnten

□ Salzburg

□ Tirol

□ Vorarlberg

5. Wie alt sind Sie? □ bis 30 □ 30 bis 60 □ über 60

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Anhang A - 5 -

6. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): □ energetisch □ ökologisch □ wohnkomfortmäßig □ architektonisch □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern überlassen)

□ späterer Verkauf oder Abbruch geplant

□ Kosten einsparen

□ andere Gründe: …………………………………………………………………...

…………………………………………………………………………………………..

7. Wann haben Sie Ihr Haus zuletzt saniert? Jahr: …………….

8. Welche Sanierungsmaßnahmen wurden durchgeführt? (Mehrfachnennung möglich) □ Fassade gedämmt (mindestens 25 % der Gebäudehülle) □ Fenstertausch □ Kellerdecke gedämmt □ Obere Geschoßdecke/Dachschrägen gedämmt Diese Maßnahme(n) wurde(n) durchgeführt, weil: …………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………….

9. Auf welche Probleme sind Sie bei der Planung und Durchführung der thermischen Sanierung gestoßen? …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………………….

10. Was sind die Vorteile einer thermischen Sanierung? ……………………………………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………………. .

11. Hat für Sie bei der Entscheidung für eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 6 -

Informationen über thermische Sanierung:

12. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar

über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen

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Anhang A - 7 -

13. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem)

□ Internet: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Habe mich noch nie informiert

14. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

15. Wie bewerten Sie den Zugang zu nützlichen Informationen zum Thema thermische Sanierung? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 8 -

16. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem) □ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Keine Antwort möglich

17. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

18. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

19. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtkosten richtig eingeschätzt?

□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

20. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtdauer richtig eingeschätzt?

□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

21. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?

□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

22. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?

□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 9 -

Förderungen:

23. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Habe mich noch nie informiert

24. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Keine Antwort möglich

25. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?

□ übers Internet □ per Post □ telefonisch □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..

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Anhang A - 10 -

26. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........

27. Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

28. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

29. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Haben Sie lieber auf eine Förderung verzichtet, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? □ Ja - Gründe: …………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………. □ Nein - Gründe: ………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………. □ keine Antwort möglich

Durchführung der thermischen Sanierung:

30. Wie haben Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach-

oder Geschoßdecke dämmen) festgelegt? (Mehrfachnennung möglich) □ Ich habe selbst das Konzept ausgearbeitet bzw. legte die Maßnahmen selbst fest □ Ich beauftragte ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte □ Ich beauftragte ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte □ Ich ließ mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Ich befragte Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich

31. Durch wen ließen Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen? □ Ich führte die Arbeiten selbst durch □ Ich führte die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftragte aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung □ Ich ließ die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wählte ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)

□ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker

□ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich

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Anhang A - 11 -

32. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen ……. Förderungseinreichung

……. Planung

……. Beauftragung

……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen

……. Energieausweis erstellen lassen

……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....

33. Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) einschätzen? (Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Habe keine Fachfirmen beauftragt □ keine Antwort möglich

34. Hat Ihrer Erfahrung nach, mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? □ Ja □ Nein □ Habe keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht

35. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? □ Ja □ Nein, habe nichts darüber gelesen

36. Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

37. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben, Beratern, Banken etc. untereinander? (Schulnotensystem)

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

38. Wie beurteilen Sie die Kommunikation zwischen den verschiedenen Handwerksbetrieben bei der Ausführung der Arbeiten untereinander? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

39. Wird bei der Durchführung der Arbeiten des jeweiligen Handwerkbetriebes auf nachgelagerte Arbeiten anderer Handwerker Bedacht genommen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

40. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? □ Ja □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen

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Anhang A - 12 -

41. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

42. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

43. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? □ Ja □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen □ Nein □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist

44. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

45. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

46. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

47. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

48. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

49. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

50. Was Sie noch gerne sagen möchten: …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………………….

Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!

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Anhang A - 13 -

Fragebogen für Nicht-Sanierer

Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse

sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der

Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den

diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen

anbieten zu können.

Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-

oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.

Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert

(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15

Minuten.

Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!

Allgemeine Angaben:

1. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? □ Neubau im Jahr: ……. □ Erbschaft, im Jahr: …….

□ Erwerb/Kauf im Jahr: …….

□ Übernahme im Jahr: …….

□ Schenkung im Jahr: …….

2. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………

3. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²: ……………

4. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? □ Wien □ Niederösterreich □ Oberösterreich

□ Burgenland

□ Steiermark

□ Kärnten

□ Salzburg

□ Tirol

□ Vorarlberg

5. Wie alt sind Sie? □ bis 30 □ 30 bis 60 □ über 60

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Anhang A - 14 -

6. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): □ energetisch □ ökologisch □ wohnkomfortmäßig □ architektonisch □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern

überlassen)

□ späterer Verkauf oder Abbruch geplant

□ Kosten einsparen

□ andere Gründe: …………………………………………………………………...

…………………………………………………………………………………………..

7. Haben Sie schon mal über eine thermische Sanierung Ihres Hauses nachgedacht? □ Ja □ Nein □ Ich habe von thermischer Sanierung noch nie etwas gehört

8. Nennen Sie bitte den Grund/die Gründe warum Sie Ihr Haus noch nicht thermisch saniert haben? …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………

9. Welche Schritte im Sanierungsprozess haben Sie bereits durchlaufen?

□ Beratung bei Bank(en)

□ Energieberatung durchführen

□ Förderungseinreichung

□ Planung

□ Beauftragung

□ Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen

□ Energieausweis erstellen lassen

Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....

□ Ich habe noch gar nichts bezüglich thermischer Sanierung unternommen

10. Gab es einen Grund, den Sie bei Frage 7 noch nicht angeführt haben, warum Sie während des Sanierungsprozesses stoppten?

………………………………………………………………………………………………….

………………………………………………………………………………………………….

………………………………………………………………………………………………….

………………………………………………………………………………………………….

11. Hat für Sie bei der Entscheidung gegen eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 15 -

Informationen über thermische Sanierung:

12. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar

über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen

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Anhang A - 16 -

13. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Habe mich noch nie informiert

14. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 17 -

15. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem)

□ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Keine Antwort möglich

16. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

17. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? □ Ja □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

18. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?

□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

19. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?

□ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 18 -

Förderungen:

20. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Habe mich noch nie informiert

21. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie

würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Baumeister: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Keine Antwort möglich

22. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?

□ übers Internet □ per Post □ telefonisch □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..

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Anhang A - 19 -

23. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........

Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

24. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Würden Sie lieber auf eine Förderung verzichten, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? □ Ja - Gründe: …………………………………………………………………………. ………………………………………………………………………………………. □ Nein - Gründe: ………………………………………………………………………….. ………………………………………………………………………………………. □ keine Antwort möglich

25. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

Durchführung der thermischen Sanierung:

26. Wie würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) festlegen? (Mehrfachnennung möglich) □ Ich arbeite selbst das Konzept aus bzw. lege die Maßnahmen fest □ Ich beauftrage ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt □ Ich beauftrage ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt □ Ich lasse mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Ich befrage Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich

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Anhang A - 20 -

27. Durch wen würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen lassen? □ Ich führe die Arbeiten selbst durch □ Ich führe die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftrage aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung □ Ich lasse die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wähle ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)

□ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker

□ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich

28. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen

……. Förderungseinreichung

……. Planung

……. Beauftragung

……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen

……. Energieausweis erstellen lassen

……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....

Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler,

Maurer,…) einschätzen?

(Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam)

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

29. Hat Ihrer Erfahrung nach mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? □ Ja □ Nein □ Habe noch keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht

30. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? □ Ja □ Nein, habe nichts darüber gelesen

31. Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

32. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? □ Ja □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen

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Anhang A - 21 -

33. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

34. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

35. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? □ Ja □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen □ Nein □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist

36. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

37. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

38. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

39. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

40. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

41. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

42. Was Sie noch gerne sagen möchten: …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………. …………………………………………………………………………………………………

Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!

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Anhang A - 22 -

V. PROTOKOLLE - TEILNEHMENDE BEOBACHTUNG 1. Energieberater:

Terminvereinbarung:

Anruf bei der Energieberatungsstelle. Daten und Anliegen vom Projektmitglied wurden notiert und es wurden die Telefonnummer

und der Name des zuständigen Energieberaters bekannt gegeben.

Anruf beim zuständigen Energieberater. Der Energieberater schlug Termin in zwei Wochen vor. Das Projektmitglied ersuchte jedoch

um früheren Termin und erhielt diesen bereits innerhalb der nächsten 2 Tagen.

Der Energieberater bat das Projektmitglied, für das Beratungsgespräch einen Bauplan des Einfamilienhauses und die

Heizölabrechnungen der letzten paar Jahre bereit zu stellen.

Ort:

Einfamilienhaus Baujahr 1989

Teilnehmer:

Energieberater, Hauseigentümer, für die Verfasser dieser Arbeit Michaela Kloiber

Dauer:

ca. 2,5 Stunden (Anmerkung: angebotene Beratungsdauer normalerweise nur 1,5 Stunden)

Umfeld:

Ausführliches Beratungsgespräch in den Wohnräumen des Hauses

Gesprächsverlauf:

Obwohl der Energieberater merklich erkältet war und eine heisere Stimme hatte, nahm er sich ausführlich Zeit. Statt der

vorgegebenen 1,5 Stunden Beratungsdauer blieb er 2,5 Stunden.

Der Hauseigentümer und das Projektmitglied gaben an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und im

gleichen Zuge das Haus zu sanieren. Hauptfrage der beiden war, ob es nötig ist, nur die Fenster des Hauses auszutauschen oder

ob es auch sinnvoll wäre eine Wärmedämmung an den Außenwänden anzubringen.

Gleich zu Beginn des Gespräches machte der Energieberater deutlich, dass er nach einem strukturierten, vorgegebenen Ablauf

vorgehen wird, er jedoch ganz besonders auf die Fragen und Anliegen (Fensteraustausch und Wärmedämmung) der Beobachter

eingehen wird.

Der Energieberater baute das Gespräch nach einem Protokoll der Energieberatungsstelle auf. Das Protokoll enthielt folgende

Punkte:

Bestandserhebung

Energiekennzahlen

Gebäudehülle – Wärmedämmung

Heizung und Warmwasser-Bereitung

Elektrogeräte

Raumklima/Behaglichkeit

Möglichkeiten Heizsystem/Energieträger

Sonstiges / Notizen / Allgemeine Tipps

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Anhang A - 23 -

Ergebnisse

Wärmedämmung

Solaranlage

Heizung – Lüftung

Hinweis wo man Energieausweis erstellen lassen kann

Förderungen

Im Laufe des Gespräches füllte der Energieberater gemeinsam mit den Sanierungsinteressierten das Protokoll aus. Er ging

ausführlich auf Fragen ein, erzählte ausführlich aus seinem praktischen Erfahrungsschatz und machte Skizzen von zB

verschiedenen Wärmedämmarten und zeigte Bilder aus den Broschüren um das Gesagte besser verständlich zu machen.

Er hinterließ am Ende seine Visitenkarte und teilte den Beobachtern mit, dass sie ihn jederzeit kontaktieren können, sollten ihnen

noch irgendwelche Fragen einfallen.

Erhaltene Unterlagen:

Broschüre: Zeitgemäß Sanieren. Vom Althaus zum Niedrigenergiehaus. (Energie aktiv, Land Salzburg, Energieberatung)

Dieser Ratgeber entspricht inhaltlich in weiten Teilen der gleichnamigen Broschüre von Energie Tirol.

Broschüre: Der Sanierungs Check Neu! (Energie aktiv, Land Salzburg)

Broschüre: Energieratgeber. Informationen und Tipps zum Energiesparen im Haushalt (Energie aktiv, Land Salzburg)

Broschüre: Gut beraten in allen Energiefragen von den Energieberatern (Salzburg AG)

Informationsblatt: Wohnbauförderung (Land Salzburg)

Eindruck des Befragten:

Sehr engagiert. Man merkte, dass ihm seine Arbeit sehr wichtig ist.

Ehrlich. Der Berater kam am Ende der Bestandsaufnahme zu dem Schluss, dass eine Wärmedämmung bzw. Austausch

der Fenster noch zu früh wären, da der Kosten/Nutzeneffekt zu gering wäre (Berechnete Amortisationszeit: 66 Jahre).

Sehr kompetent. Er ging auf alle Fragen ein und hatte auf jede Frage eine Antwort.

Der Energieberater verbreitete eine sehr offene und angenehme Atmosphäre. Man hatte keine Angst nachzufragen, wenn

man etwas nicht verstanden hat.

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen wären für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr? - Wieviel Energie/Kosten spare ich bei den einzelnen Maßnahmen?

Der Energieberater führte eine Bestandsaufnahme des Energieverbrauches durch, danach errechnete er das jeweilige

Einsparpotenzial in dem Bereich Wärmedämmung (oberste Geschossdecke / Dachschräge, Außenwände, Fenster und Türen,

Kellerdecke). Die Punkte Solaranlage und Heizung wurden im Protokoll übersprungen, da die Hauseigentümer im Jahr 2009 von

einer Ölheizung auf Fernwärme umstiegen und daher kein Beratungsinteresse bestand.

Nachdem die Einsparpotenziale gereiht wurden, wurden vom Energieberater Maßnahmen empfohlen.

Die ungefähren Kosten der einzelnen Maßnahmen wurden aus der Broschüre „ Der Sanierungs Check Neu!“ entnommen.

2. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht? - Wer ist mein Ansprechpartner? - Was ist der nächste Schritt?

Der Energieberater gab an, dass es spezialisierte Beratungsunternehmen und Architekten gibt, die die komplette Planung und

Durchführung der thermischen Sanierung übernehmen, diese jedoch sehr teuer sind.

Bei Fragen zum Energieausweis, technischer Beratung und Energiesparberatung kann man sich an die Energieberatungsstelle

Salzburg oder an das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SRI) wenden.

Als nächsten Schritt empfahl der Berater, sich an einen Baumeister zu wenden um einen Kostenvoranschlag zu bekommen.

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Anhang A - 24 -

Der Energieberater sprach von selbst den Energieausweis an, der von der EU vorgeschrieben wird und ab einer baulichen

Veränderung von über 50 % der Geschoßfläche verpflichtend ist. Er erklärte, dass die Erstellung nötig ist, wenn man das Haus

vermietet und das auch die Baubehörde danach verlangen kann. Der Energieausweis kostet € 380,-.

3. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen? - Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

Der Energieberater erklärte, dass es zwei verschiedene Formen von Förderungen gibt:

1. Sanierungscheck: Das ist eine Förderung vom Land. Voraussetzung dafür ist ein Energieausweis und für die Bereiche

Wärmedämmung (oberste Geschossdecke / Dachschräge, Außenwände, Fenster und Türen, Kellerdecke) muss nach der

Sanierung ein vorgegebener U-Wert erreicht werden (diesbezügliche U-Werte wurden in der Broschüre „Der Sanierungs Check

Neu!“ gezeigt) .

Der Antrag wird nur online abgewickelt. (Anmerkung: Formular kann auch mit der Post geschickt werden)

Der Energieberater wies darauf hin, dass die LEK-Werte beim Komplettsanieren auf einen Schlag (im Fall des Hauseigentümers:

Wärmedämmung für Außenwände und Fenstertausch) und beim Teilsanieren auf mehrere Jahre verteilt, die gleichen sind, man

jedoch bei ersterer Variante eine höhere Förderung erhält.

2. Sanierungsförderung der Wohnbauförderung: Darauf wurde nur kurz mithilfe des Informationsblattes „Wohnbauförderung“

eingegangen.

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Anhang A - 25 -

2. Energieberater

Terminvereinbarung:

Anruf bei der Energieberatung Niederösterreich. Daten und Anliegen vom Projektmitglied wurden notiert. Der Rückruf durch den

Berater erfolgte noch in der Selben Woche. Der Energieberater schlug Termin in der folge Woche vor welcher auch gehalten wurde.

Der Energieberater bat das Projektmitglied, für das Beratungsgespräch einen Bauplan des Einfamilienhauses bereit zu halten.

Ort:

Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984.

Teilnehmer:

Energieberater, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer

Dauer:

ca. 2,0 Stunden

Umfeld:

Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus

Gesprächsverlauf:

Der Energieberater nahm sich ausführlich Zeit und ging auf alle Fragen ausführlich und geduldig ein.

Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und im gleichen Zuge das Haus zu

sanieren. Hauptfrage war, welche Sanierungsformen und Maßnahmen sinnvoll sind und wie diese technisch umzusetzen sind.

Der Energieberater baute das Gespräch nach einem Protokoll der Energieberatung Niederösterreich auf. Das Protokoll enthielt

folgende Punkte:

Bestandserhebung

Kunden und Objektdaten

Bestandsaufnahme

Energiekennzahlen

Gebäudehülle – Wärmedämmung

Heizung

Warmwasser

Solaranlage

Lüftung

Stromsparen

Förderungen

Empfehlungen

Sonstiges

Ergebnisse

Wärmedämmung Fassade

Fenstertausch

Dachgeschoß und Kellerdecke dämmen

Solaranlage

NÖ Eigenheimsanierung beantragen

Im Zuge des Gespräches füllte der Energieberater das Protokoll aus indem er einige Fragen zum Bestand stellte. Er ging

ausführlich auf Fragen wie z.B. den Grund für Schimmelbildung ein. Er machte Skizzen und zeigte Bilder aus den Broschüren um

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Anhang A - 26 -

seine Ausführungen zu verdeutlichen. So z.B. wie Fenster richtig eingebaut werden und aus welchen Gründen sie nach außen

bündig versetzt werden müssen.

Er hinterließ am Ende seine Visitenkarte für den Fall, dass weitere Fragen auftauchen.

Erhaltene Unterlagen:

Broschüre: Wohnbauförderung, Eigenheimsanierung

Broschüre: klima:aktiv, Topprodukte.at

Broschüre: Energieberatung, Ratgeber 26, Mauerschimmel

Broschüre: Energieberatung, Ratgeber 03, Atmende Wände

Eindruck des Befragten:

Engagiert.

Vermittelt einen kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck

Man hatte keine Angst nachzufragen, wenn man etwas nicht verstanden hat.

Geduldig

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen wären für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr? - Wieviel Energie/Kosten spare ich bei den einzelnen Maßnahmen?

Der Energieberater führte im Rahmen der Bestandsaufnahme eine Schätzung der U-Werte durch und stellt sie empfohlenen

Werten gegenüber. Bezüglich Heizkessel gibt er an, dass dieser zwar überdimensioniert ist, aber auf Grund des geringen Alters

sich ein Austausch nicht rechnet. Ein Austausch der Heizungspumpe sollte aber auf unbedingt erfolgen. Aufgrund der guten

Südausrichtung des Gebäudes und der Dachneigung empfiehlt der Energieberater eine Solaranlage für die

Warmwasserbereitung. Aus der Gegenüberstellung der U-Werte leitet der Berater eine Dämmung der Fassade, der Kellerdecke,

des Daches und einen Fenstertausch an.

2. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht? - Wer ist mein Ansprechpartner? - Was ist der nächste Schritt?

Der Energieberater gab an, dass es Fachfirmen und Baumeister gibt die eine komplette Planung und Durchführung der

thermischen Sanierung übernehmen, diese jedoch relativ teuer sind.

Bei Fragen zum Energieausweis, technischer Beratung kann man sich an die Energieberatung Niederösterreich wenden.

Als nächsten Schritt empfahl der Berater einen Energieausweis machen zu lassen und sich an die Fachfirmen zu wenden um

Kostenvoranschläge einzuholen.

3. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen? - Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

Der Energieberater erklärte anhand der übergebenen Broschüre, dass die Förderungen des Landes Niederösterreichs auf einen

Punktesystem beruhen dessen Basis der Vergleich des Ist –Zustandes des Gebäudes mit den Soll-Zustand des Gebäudes nach

der Sanierung ist. Weiters gibt es zwei verschiedene Formen von Förderungen, wobei es nur Sinn macht um diese in Verbindung

mit einem Energieausweis anzusuchen.

1. Kreditzuschuss: Es muss ein Kredit über die anerkennbaren Sanierungskosten bei einem Bankinstitut aufgenommen werden zu

dem das Land Niederösterreich dann einen Zuschuss von 5% auf die Dauer von 10 Jahren gewährt.

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Anhang A - 27 -

2. Einmaliger nicht rückzahlbarer Zuschuss: Anerkennbare Sanierungskosten mal 30% wobei dieser mit 12.000 Euro gedeckelt

ist.

Persönlicher Eindruck:

Der Energieberater hinterließ einen kompetenten und engagierten Eindruck.

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Anhang A - 28 -

1. Baumeister

Ort:

Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984.

Teilnehmer:

Der Eigentümer der Firma, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer

Dauer:

ca. 40 Minuten

Umfeld:

Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus

Terminkoordination:

Terminvereinbarung: Der Wunsch nach einer Besichtigung und die Kontaktdaten wurden telefonisch bei der Gattin des

Firmeneigners deponiert. Die Kontaktaufnahme durch den Eigner erfolgte drei Tage später wobei der Termin nach am selben

Abend stattfand.

Gesprächsverlauf:

Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und dabei thermisch zu sanieren.

Nach der Begrüßung wollte der Eigentümer der Beraterfirma sich erst einmal ein Bild über das Objekt bilden und dieses von außen

und innen besichtigt. Dabei trat das Projektmitglied vorerst in die Rolle des Auskunftgebers bezüglich baulicher Details.

Baujahr des Hauses

Befindet sich hinter der Eternitfassade eine Dämmung

Unterkellerung

Der Befragte hat sich aktiv in das Gespräch eingebracht und sagte, dass der Beton rund um den Sockel abgebrochen werden muss

damit die Dämmung (12 bis 16 cm) ca. 15 cm unter das Niveau gezogen werden kann. Ein Fenstertausch im Zuge der Arbeiten an

der Fassade sollte ebenfalls erfolgen. Auch das Dach sollte gedämmt werden was von der Firma des Befragten angeboten werden

kann.

Erhaltene Unterlagen:

Keine

Eindruck des Befragten:

Engagiert

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wie viel kostet das ungefähr?

- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?

- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?

Fassade Fenster und Dach sollten gemeinsam thermisch saniert werden. Der Firmeneigner rechnete mit ca. 40% Einsparung nach

der Sanierung. Eine Schimmelbildung ist möglich wenn der Taupunkt nach der Dämmung nach innen wandert was aber bei dieser

Art von Haus unwahrscheinlich ist.

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?

Konnte er nicht beantworten und hat auf das Internet und seine Frau verwiesen. Er glaubt aber, dass die Förderungen bei diesem

Objekt sehr hoch sein werden.

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Anhang A - 29 -

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

Ein Energieausweis ist nötig. Die EVN macht diesen am günstigsten.

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?

Energieausweis ist nötig. Hilfe bei der Einreichung wird nicht angeboten.

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?

Zuerst soll ein Energieausweis gemacht werden und dann die Angebote der Fachfirmen bei der Landesregierung eingereicht

werden. Eine Koordination der Professionisten wurde nicht angeboten. Der Befragte gab an Fachfirmen anderer Gebiete zu kennen

mit denen er in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet hat.

Als Ansprechpartner wurde die Landesregierung und seine Firma genannt. Bezüglich Einrichtung soll man den Arbeitern auf die

Finger schauen.

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf

Wurde nicht gefragt da schon beantwortet

Persönlicher Eindruck:

Der Befragte ist in sehr bemüht kann aber keine genauen Angaben bezüglich Förderungen geben. Weiters konnte er die geäußerte

Befürchtung über Schimmelbildung nicht entkräften.

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Anhang A - 30 -

2. Baumeister

Ort:

Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984

Teilnehmer:

Ein Baumeister der Firma, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer

Dauer:

ca. 60 Minuten

Umfeld:

Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus.

Terminkoordination:

Terminvereinbarung: Der Wunsch nach einer Besichtigung und die Kontaktdaten wurden telefonisch bei einer Mitarbeiterin der

Firma deponiert. Die Kontaktaufnahme durch den Baumeister erfolgte nach 4 Tagen ebenfalls telefonisch. Es wurde ein Termin für

die Folgewoche fixiert und auch eingehalten.

Gesprächsverlauf:

Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und dabei thermisch zu sanieren.

Nach der Begrüßung wollte der Baumeister sich erst einmal ein Bild über das Objekt bilden und dieses von außen und innen

besichtigt. Dabei trat das Projektmitglied vorerst in die Rolle des Auskunftgebers bezüglich baulicher Details.

Baujahr des Hauses

Sind Pläne vorhanden

Unterkellerung

Eternitfassade mit oder ohne Dämmung

Feuchtigkeit in den Kellerräumen

Beschaffenheit Fenster

Beschaffenheit Daches.

Alle Aussagen des Projektmitglieds wurden vom Baumeister überprüft. Der Baumeister hat sich aktiv in das Gespräch eingebracht

und weist von selbst darauf hin, dass unbedingt Fenster (auch Kellerfenster), Fassade, Dach und Kellerdecke gemeinsam

thermisch saniert werden sollten. Die Fenster müssen dabei nach außen, mit der Fassade bündig, versetzt werden. Als Begründung

gab er an, dass sonst Kältebrücken entstehen und es durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit zu Schimmelbildung kommen kann.

Weiters wurde das Projektmitglied darauf hingewiesen, dass es nach der thermischen Sanierung zu Kondensation an der

Übergangsstelle zwischen gedämmten Sockel und in der Erde liegenden unterkellerten Bereich kommen könnte.

Erhaltene Unterlagen:

Keine

Eindruck des Befragten:

Engagiert und kompetent

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wie viel kostet das ungefähr?

- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?

- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?

Sinnvoll ist aus Gründen der Behaglichkeit, Fassade und Fenster gemeinsam zu sanieren da es sonst zu Schimmelbildung

kommen könnte. Weiters sollte auch die Kellerdecke und das Dach thermisch saniert werden.

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Anhang A - 31 -

Die Frage nach den Kosten wurde nach kurzen überlegen auf 45.000 Euro geschätzt. Nach der Frage welche Energiekosten das

Teammitglied hat (ca. 300 Euro Vierteljährlich) wurde eine Schätzung über die möglichen Einsparungen von 40 bis 50%

abgegeben. Das „ersticken“ eines Hauses aufgrund der Dämmung sei laut Befragten eine Legende aus dem Wirtshaus!

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?

Der Baumeister konnte keine Auskunft über die Höhe der Förderung geben. Auch welche Fördermöglichkeiten es gib konnte nicht

beantwortet werden Als Grund gab der Befragte an, dass sich diese jede Jahr ändern. Darum hat er es aufgegeben die

Förderquellen zu verfolgen.

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

Energieausweis glaubt er. Dieser könnte von der Baufirma erstellt werden.

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?

Er sagte der Energieausweis sei nötig aber die Förderstellen stünden nicht in Verbindung zu Ihnen. Hilfestellung bei der

Einreichung wird nicht gegeben.

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?

Zuerst sollte ein Energieausweis gemacht werden dann würde ein Angebot erstellte werden. Eine Koordination ist möglich aber mit

ca. 10% Aufschlag verbunden. Wenn Firmen beauftragt werden die der Baufirma bekannt sind gibt es keine Probleme. Man spricht

sich im Zuge der Sanierung ab. Eine echte Zusammenarbeit gibt es aber nicht. Eher lose Kooperationen. Der Baumeister gab

bereitwillig Kontaktdaten von Fensterfirma, Spenglerbetrie und Zimmermann her, welche auch als nächster Schritt und als

Ansprechpartner genannt wurden. Nach längerem Zögern wurde auch die Landesregierung genannt

Bezüglich bestehender Einrichtung wurde mitgeteilt, dasse es mittlerweile kein Problem darstellt wenn man eine gute Fensterfirma

hat.

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf

Wurde nicht gefragt da schon beantwortet

Persönlicher Eindruck:

Der Baumeister war in technischen Fragen der thermischen Sanierung sehr kompetent und wies von selbst auf mögliche

Problemfelder hin.

Ein Überblick über den Ablauf der thermischen Sanierung und im Wesentlichen wo und wie man zu Förderungen kommt konnte

nicht vermittelt werden.

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Anhang A - 32 -

3. Baumeister:

Ort:

Einfamilienhaus Baujahr 1932. Mit Dachdeckung und Zubau 1984.

Teilnehmer:

Ein Baumeister der Firma, für die Verfasser dieser Arbeit Harald Fischer

Dauer:

ca. 60 Minuten

Umfeld:

Ausführliches Beratungsgespräch im und rund um das Einfamilienhaus

Terminkoordination:

Terminvereinbarung: Der Wunsch nach einer Besichtigung und die Kontaktdaten wurden telefonisch bei einer Mitarbeiterin der

Firma deponiert. Die Kontaktaufnahme durch den Baumeister erfolgte am selben Tag telefonisch. Es wurde ein Termin für die

übernächste Woche fixiert und auch eingehalten.

Gesprächsverlauf:

Das Projektmitglied gab an, das Einfamilienhaus in den nächsten Jahren umbauen zu wollen und dabei thermisch zu sanieren.

Nach der Begrüßung wollte der Baumeister sich erst einmal ein Bild über das Objekt bilden und dieses von außen und innen

besichtigt. Dabei trat das Projektmitglied vorerst in die Rolle des Auskunftgebers bezüglich baulicher Datails.

Baujahr des Hauses

Befindet sich hinter der Eternitfassade eine Dämmung

Beschaffenheit Fenster

Beschaffenheit Daches

Unterkellerung

Der Baumeister hat sich aktiv in das Gespräch eingebracht und sagte, dass eine Dämmung des Gebäudesockels (halber Keller)

nichts bringe. Ein Fenstertausch (ohne Kellerfenster) im Zuge der Sanierung wäre aber sinnvoll. Ebenso das Dach wenn dies

finanziell möglich ist. Weiters solle das Dach von einem Zimmermann auf Tragfähigkeit der nötigen Isolierung geprüft werden.

Weiters sollte geprüft werden ob es sich um ein „Kaltdach“ handelt, da sonst der Dachaufbau und die Deckung neu erfolgen

müssten.

Erhaltene Unterlagen:

Keine

Eindruck des Befragten:

Engagiert und technisch kompetent

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

- Wie hoch wird die Einsparung sein wenn ich saniere?

- Stimmt es, dass ein Haus erstickt wenn ich Wärmedämmung auf Fassade klebe?

Fassade Fenster und Dach sollten gemeinsam thermisch saniert werden. Darüber hätte ein Angebot erstellt werden sollen welches

aber bis zur Abgabe der Masterarbeit nicht einlangte. Auf die Frage welche Energiekosten das Teammitglied hat (ca. 300 Euro

vierteljährlich) wurde eine Schätzung mit bis zu 40% an Einsparungen abgegeben. Der Befragte gab an, dass es ein ersticken des

Hauses und Schimmelbildung nicht gibt wenn man genug lüftet.

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Anhang A - 33 -

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

- Wie hoch wird die Förderung bei meinem Vorhaben ausfallen?

Der Baumeister sagte, dass an sich zu wenig auszukennt, außerdem gab er an , dass sich die Fördermöglichkeiten jedes Jahr

ändern. Er glaubte aber zu wissen, dass es ein Punktesystem vom Land gäbe bei dem bei Althausankauf bis zu 50% der Kosten

vom Land übernommen würden.

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

Er verwies auf das Punktesystem aber mehr konnte er darüber nicht sagen

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

- Helfen Sie mir bei der Einreichung für die Förderung?

Der Baumeister sagte, dass, der Energieausweis und ein Einreichplan bei Umbauten Voraussetzung seien. Eine Hilfe bei der

Einreichung könne nicht angeboten werden.

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

Energieausweis dann wird Angebot erstellt.

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Gibt es Zusammenarbeit mit Fensterfirma, Zimmermann, Spengler.

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

- Wie wird auf meine bestehende Einrichtung bzw. Böden usw. aufgepasst?

Eine Koordination der Professionisten ist gegen einen Aufschlag möglich. Natürlich gibt es Firmen die sie von verschiedenen

Projekten kennen und mit denen die Zusammenarbeit gut funktioniert. Meist werden diese aber vom Eigentümer wegen dem Preis

und der Optik der Bauteile selbst ausgewählt. Als Ansprechpartner und für weitere Schritte werden ebenfalls die Fachfirmen

angegeben. Bezüglich bestehender Einrichtung sagte der Baumeister, dass dies bei guten Firmen kein Problem mehr darstellt.

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf

Wurde nicht gefragt da schon beantwortet

Persönlicher Eindruck:

Der Baumeister ist in technischen Fragen der thermischen Sanierung kompetent. Der Ablauf der Sanierung und im Wesentlichen

wo und wie man zu Förderungen kommt konnte aber nicht vermittelt werden.

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Anhang A - 34 -

1. Bank:

Ort:

Geschäftsraum der Filiale

Teilnehmer:

Kundenberater, für die Verfasser dieser Arbeit Marianne Tilp

Dauer:

ca. 90 Minuten

Umfeld:

Gespräch fand an einem vom übrigen Geschäftsraum durch Theke abgetrennten Tisch statt

Wasser zum Trinken wurde angeboten

Gesprächsverlauf:

Zu Beginn persönliche Daten und Angaben zum Gebäude erfragt: Name, Geburtsdatum, Stand, Einkommen, Alter und Größe des

Gebäudes…

Gespräch wurde seitens des Kundenberaters auf die Generalsanierung mittels Kredit gelenkt. Nur zu Beginn kurzer Hinweis auf

Teilsanierung auch ohne Energieausweis und ganz zum Ende des Gesprächs wiederum kurzer Hinweis auf Möglichkeit eines

einmaligen nicht rückzahlbaren Zuschusses bei der Generalsanierung.

Kundenberater zeigte beim Gespräch Eigeninitative, einige Themen wurden seinerseits vor Fragestellung angesprochen.

Gegen Ende des Gespräches Fragen nach privatem Girokonto und Werbung für Konto bei der Bank, bei der die Beobachtung

durchgeführt wurde.

Erhaltene Unterlagen:

Grafik „Durchschnittlicher Wärmeverlust eines Einfamilienhauses“, Quelle nicht nachvollziehbar

Broschüre Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 8. Auflage

Antragsformular Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 6. Auflage in Auszügen

Ablauf Förderansuchen, von Bank verfasst

Broschüre Wohnbauförderung Wohnzuschuss/Wohnbeihilfe (gültig ab 1.1.2006)

Flugzettel Konto Plus Direkt-light

Flugzettel Save & Cash Card

Eindruck des Befragten:

Engagiert

Kompetent

Versuch, durch Beratung auch Konto bei Bank, bei der die Beobachtung durchgeführt wurde, und Althaussanierungskredit

„mitzuverkaufen“

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Teilsanierung:

ohne Energieausweis

Generalsanierung:

innerhalb 36 Monate ab Zuerkennung der Förderung müssen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.

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Anhang A - 35 -

mind. 40 % Energieeinsparung notwendig Hinweis, wenn Einsparung > 40 % dann auch Förderung Innentüren möglich.

Energieausweis nötig, mit seiner Hilfe Energieeinsparung errechnet.

Punktesysteme für Förderhöhe wurde erläutert und erklärt das Förderhöhe Darlehenshöhe ist. Hinweis: Rückzahlung ist geringer

als ausgeliehenes Darlehen.

Energieausweis erstellt Baumeister, Energieberater, EVN

maximale anerkannte Sanierungskosten € 660/m² € 85.580 mit Energieausweis, € 550/m² € 71.590 für 130 m² ohne

Energieausweis.

5 % Förderung für anerkannte Sanierungskosten pro Jahr, in Abwanderungsgemeinden 6 %.

Förderung erst ab Ende der Sanierungsarbeiten möglich, weil Originalrechnungen nötig, als Überbrückung Baukonto möglich (ist

eine Kontokorrentkredit), Hinweis keine Kreditnebenkosten.

Hinweis Wohnzuschuss für Kreditrückzahlungsraten bei geringem Einkommen, muss jedes Jahr neu angesucht werden.

Rechenbeispiel Kosten und Förderungen für Haus wurde gemacht.

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

Hauptwohnsitz

Max. 130 m² gefordert, wenn größer durch tatsächliche m² divitiert mal 130

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

Antragsformular

Gemeindebestätigung

Energieausweis

Ev. Bewilligungen (Baubewilligung)

Ev. Bauplan

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

1. Energieberater kontaktieren

2. Vorfinanzierung Kosten durch Eigenmittel und Baukonto

3. Bewilligung der Förderung durch Land

4. Einreichung der Originalrechnungen beim Land

5. Ev. Ansuchen um Wohnzuschuss

6. Ev. Zuschüsse der Gemeinde

Rückzahlungsraten sind als Sonderausgabe steuerlich absetzbar

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf?

Wurde nicht gefragt

Persönlicher Eindruck:

Der Kundenberater ist betreffend Förderung und Finanzierung der thermischen Sanierung sehr kompetent.

Der Ablauf des Förderansuchens und die benötige Unterlagen wurden klar dargelegt. Worin die Förderung bei Sanierung mittels

Kredits besteht, wurde erklärt und die effektive Förderhöhe anhand des konkreten Beispiels erläutert.

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Anhang A - 36 -

Durch die Lenkung des Gesprächs auf Gesamtsanierung mit Kredit (bedeutet höhere Kreditsumme) und der Versuch, die

Beobachterin für ein Kontokorrentkonto bei Bank, bei der die Beobachtung durchgeführt wurde, zu gewinnen, lassen den Schluss

zu, dass der Geschäftsgedanke stark mitschwang.

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Anhang A - 37 -

2. Bank:

Ort:

Geschäftsraum der Filiale

Teilnehmer:

Kundenberater, Kundenberaterin, für die Verfasser dieser Arbeit Marianne Tilp

Dauer:

ca. 15 Minuten

Umfeld:

Infogespräch stehend direkt im Geschäftsraum. Kunden benutzen Selbstbedienungszone im unmittelbarer Nachbarschaft des

Gesprächstisches

Gesprächsverlauf:

Kundenberaterin antwortete eher zögerlich auf die Fragen. Am Ende des Gespäches machte ein in den Geschäftsraum

hinzukommender Kundenberater im Vorbeigehen Hinweis, wer Energieausweise erstellt.

Erhaltene Unterlagen:

Broschüre Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 8. Auflage

Eindruck der Befragten:

Überfordert

Inkompetent, teilweise falsche bzw. wenig ausführliche Antworten

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Generalsanierung:

Energieausweis notwendig.

Förderhöhe zwischen 50 und 100 %.

Alles auf einmal muss saniert werden, 1 bis 1,5 Jahre wenn nicht länger Zeit für Fertigstellung (Anmerkung: falsch).

Althaussanierung (Anmerkung: Begriff ungenau).:

Förderhöhe 50 %

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

Alter des Gebäudes 20 Jahre (erste Antwort war 10 oder 20 Jahre, wurde durch Nachschlagen in Broschüre korrigiert)

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

Energieausweis

Ungefähre Kosten, Kostenvoranschlag empfehlenswert

Rechnungen nach Fertigstellung

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

1. Kostenschätzung

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Anhang A - 38 -

2. Ansuchen einreichen bei Bank (sobald bei Bank eingereicht dürfen Arbeiten beginnen (Anmerkung: falsch).) Hinweis:

Techniker vom Land kann prüfen kommen

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf?

Energieausweis erstellt Baumeister, EVN

Persönlicher Eindruck:

Die Kundenberaterin ist in Fragen der thermischen Sanierung wenig sattelfest. Falsche und oberflächliche Antworten lassen

Fragen offen und können zu falschen Schlüssen führen.

Der Ablauf des Förderansuchens und die benötigte Unterlagen wurden nur lückenhaft vermittelt.

Es wird nicht klar, dass die Förderhöhe die Höhe des bezuschussten Darlehens darstellt und nicht die effektive Förderung, welche

von Höhe der Kreditkosten abhängig und somit immer geringer ist.

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Anhang A - 39 -

3. Bank:

Ort:

Geschäftsräume der Filiale

Teilnehmer:

Kassier, Kundenberater, für die Verfasser dieser Arbeit Marianne Tilp

Dauer:

ca. 30 Minuten

Umfeld:

Infogespräch in separatem Büro

Gesprächsverlauf:

Kassier wollte noch vor Kontakt mit Kundenberater wissen, ob ein Konto bei der Bank, bei der die Beobachtung durchgeführt wurde,

vorhanden ist.

Kundenberater antwortete gemäß den Fragen, keine eigen initiierten Ausführungen

Teilsanierung ohne Energieausweis nicht erwähnt. Möglichkeit eines einmaligen nicht rückzahlbaren Zuschusses erst nach

konkreter Nachfrage erläutert.

Am Ende des Gesprächs Anmerkung, ob Althaussanierungskredit bei der Filiale, wo sich das private Konto befindet, abgewickelt

wird.

Erhaltene Unterlagen:

Broschüre Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 8. Auflage

Antragsformular Wohnbauförderung Eigenheimsanierung (Land NÖ), 6. Auflage

Eindruck des Befragten:

Engagiert, trotz Personalmangels in Filiale spontan Zeit genommen für Gespräch

Wirkt kompetent, jedoch zwei falsche Antworten

Leitfragen und Antworten:

1. Welche Sanierungsformen gibt es und welche sind für mich sinnvoll?

- Wieviel kostet das ungefähr?

2. Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Generalsanierung:

innerhalb 36 Monate müssen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein, Energieausweis notwendig.

Förderhöhe zwischen 50 und 100 % der anerkannten Kosten je nach Punkte.

Nicht anerkannte Kosten: Möbel, Innentüren (Anmerkung: teilweise. falsch, weil bei Generalsanierung möglich).

Gefördertes 10jähriges Darlehen:

Zuschuss jährlich 5 % von Darlehenshöhe, Hinweis: Rückzahlung ist geringer als ausgeliehenes Darlehen.

Einmaliger Zuschuss:

30 % der anerkannten Sanierungskosten maximal € 12.000 bei Gesamtsanierung

Man muss schon bei Antragstellung einer der beiden Varianten wählen.

Hinweis: Zusatzförderung bei Kauf eines Sanierungsobjektes

3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um eine Förderung in Anspruch zu nehmen?

Max. 150 m² Wohnnutzfläche (Anmerkung: falsch).

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Anhang A - 40 -

Einkommen egal

4. Welche Unterlagen sind für eine Förderung nötig?

Antragsformular

Energieausweis

Kostenvoranschlag nicht zwingend erforderlich, aber empfehlenswert

5. Wie ist der Ablauf für die thermische Sanierung meines Hauses?

- Wird alles aus einer Hand gemacht?

- Wer ist mein Ansprechpartner?

- Was ist der nächste Schritt?

1. Antrag

2. Land prüft (sobald 1. Schreiben von Land da ist, Arbeitsbeginn möglich)

3. Vorläufige Zusage

4. Endabrechnung mit Originalrechnung, ab hier erst Zuschüsse d. h. Sanierung muss vorfinanziert werden.

6. An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden? (optional)

- Technische Details?

- Energieausweis?

- Ablauf?

Energieausweis erstellt Baumeister, EVN

Persönlicher Eindruck:

Der Kundenberater ist in Fragen der thermischen Sanierung nur zum Teil kompetent. Falsche Fragen können zu falschen

Schlüssen führen.

Der Ablauf des Förderansuchens wurde in wesentlichen Schritten, die benötigten Unterlagen nur lückenhaft vermittelt.

Worin die Förderung bei Sanierung mittels Kredits und bei nicht rückzahlbarer Einmalzahlung besteht, wurde erklärt. Es wird nicht

klar, dass die Förderhöhe die Höhe des bezuschussten Darlehens darstellt und nicht die effektive Förderung, welche von Höhe der

Kreditkosten abhängig und somit immer geringer ist.

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Anhang A - 41 -

VI. PROTOKOLLE – MEDIENANALYSE (BROSCHÜREN UND

WEBSITE) 1. Proband

Teil I

„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“

1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5

2

2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?

Die Kapitelüberschriften aus der Inhaltsübersicht werden nicht verwendet. Dadurch ist die Struktur nicht erkennbar.

3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Aufbauend auf der geringen Struktur sind zu viele Informationen auf einer Seite platziert. Es fällt schwer sich eine Übersicht

zu verschaffen.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?

Eher nicht, weil die Informationen nicht direkt auf das eigene Beispiel reproduzierbar sind!

5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?

Bedingt. Ich würde den Kenntnisstand des Empfängers hinterfragen.

6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

X Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

X Sonstiges: Die Visualisierung erfolgt nur an Personen.

Warum nicht Bauliche Maßnahmen abbilden?!

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Anhang A - 42 -

Teil II

„Website Sanierungscheck.at!“

1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5

3

2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?

Schritt für Schritt Anleitung. Sehr simpel und einfach gehalten!

3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Nicht umfassend, aber das wesentliche sollte ich jetzt wissen.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen

mitgenommen?

Nein, dafür benötige ich weitere Hilfestellung von Experten.

5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?

Ja

6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

X Detaillierte Fachinformationen

Gute Übersicht / Struktur

X Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

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Anhang A - 43 -

2. Proband

Teil I

„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“

1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5

2,5

2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?

Ja, wenn man sich bereits vorher mit dem Thema auseinander gesetzt hat.

3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Für einen Neuling absolut zu viel Input.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?

Auf keinen Fall.

5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?

Nein

6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

X Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

Page 200: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 44 -

Teil II

„Website Sanierungscheck.at!“

1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5

1

2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?

Ja, ein paar Mausklicks und man bekommt ein Ergebnis.

3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Sehr informativ, vor allem die Animation ist sehr praxisnah.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen

mitgenommen?

Nein, die Informationen einer Bank reichen als alleinige Grundlage für so einen Entscheidung nicht aus. Ich würde auf jedfall

noch einen Architekten oder ähnliches hinzuziehen.

5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?

Ja

6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges: Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit ist ein sehr

wichtiges Kriterium……Sparkasse?

Page 201: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 45 -

3. Proband

Teil I

„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“

1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5

4

2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?

Leitfaden fehlt, gerade in Bezug auf den Antrag wäre ein Ablaufplan sinnvoll bzw. eventuell FAQ‘s

3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Nein, informieren sollte durch verwirren ersetzt werden!

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?

Nein!

5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?

Nein, würde als Quelle zuerst Kontakt zu einem Berater suchen.

6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

X Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

Page 202: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 46 -

Teil II

„Website Sanierungscheck.at!“

1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5

1

2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?

Ja, jedoch Einstieg etwas verwirrend mit Option zur Registrierung?!

3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Als Erstinformation sehr interessant gerade in Bezug auf die Kernelemente der Sanierung.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen

mitgenommen?

Für das Gespräch mit einem Berater bin ich jetzt eher bereit.

5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?

Ja

6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

X Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

X Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

Page 203: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 47 -

4. Proband

Teil I

„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“

1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5

2

2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?

Zu unstrukturiert, teilweise sind die Informationen zu detailliert und an andere Stelle wird daran gespart.

3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Die Broschüre setzt ein gewisses Hintergrundwissen voraus. Es werden zum Teil Fachbegriffe verwendet. Zur allgemeinen

Informationssammlung jedoch brauchbar.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?

Ist mir noch zu unübersichtlich; würde noch eine Berater hinzuziehen müssen.

5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?

Nein, solche Informationen sind in jedem Fachbuch besser und übersichtlicher dargestellt.

6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

X Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

Navigation

X Literaturverweise

Sonstiges:

Page 204: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 48 -

Teil II

„Website Sanierungscheck.at!“

1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5

2

2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?

Ja, gute Anleitung/Begleitung

3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Das Sanierungslexikon deckt alle noch offenen Fragen ab.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen

mitgenommen?

Anregungen wurden mitgenommen, da man genau sieht wo die Schwachstellen in der Wohnung sind.

5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?

Ja, ganz sinnvolle Spielerei für den Einstieg

6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

X Ansprechpartner

Navigation

X Literaturverweise

Sonstiges:

Page 205: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 49 -

5. Proband

Teil I

„Broschüre Eigenheimsanierung NÖ“

1. Wie finden Sie die Broschüre? 1 bis 5

3

2. Ist der Aufbau/ Gliederung logisch aufgebaut?

Ohne viel Zusammenhang; zu stichwortartig; es ist nicht klar, wo die Reise hingeht!

3. Konnte Sie die Broschüre in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Grundzüge konnten vermittelt werden, ansonsten zu komplex aufgebaut; keine Ahnung, wo ich genau stehe;

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren?

Aufwand zu groß, bevorzuge für erste Information die Anonymität

5. Würden Sie die Broschüre weiterempfehlen?

Nicht unbedingt; nur Personen, mit bereits vorhandenem Fachwissen;

6. Was ist Ihnen bei einer Broschüre besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

X Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

X Ansprechpartner

Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

Page 206: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 50 -

Teil II

„Website Sanierungscheck.at!“

1. Wie finden Sie die Website? 1 bis 5

1-2

2. Sind die Struktur und die Inhalte der Website übersichtlich?

Man kann sich nicht verirren; findet gleich was man benötigt.

3. Konnte Sie der Check in Bezug auf Sanierung umfassend informieren?

Ja, da konkret auf meine Bedürfnisse zugeschnitten.

4. Würden Sie auf Grund der gewonnen Erkenntnisse sanieren bzw. haben Sie durch die Website Anregungen

mitgenommen?

Sanieren würde ich eher nicht- aus Kostengründen.

5. Würden Sie die sanierungscheck.at weiterempfehlen?

Ja, da unkompliziert und einfach nachvollziehbar; ist etwas für jeden; auch den Laien.

6. Was ist Ihnen bei der Website besonders wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)

Detaillierte Fachinformationen

X Gute Übersicht / Struktur

Ansprechpartner

X Navigation

Literaturverweise

Sonstiges:

Page 207: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 51 -

VII. PROTOKOLLE - EXPERTENINTERVIEWS 1. Experte

Interviewer: Harald Fischer

Organisation

1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in

welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?

Eher durchschnittlich, im besten Fall kommt man von Förderstelle. Meist gehen die Leute davon aus, nur die Heizung sanieren

zu wollen und landen dann doch bei einer ganzheitlichen Sanierung. Dies ist aber eine relativ große Investition. Prinzipiell

haben die Leute aber keinen Plan wie man vorgeht.

2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?

(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)

In Österreich gibt es kein einheitliches Modell von Förderungen. Außerdem sind die Bauordnungen unterschiedlich.

Die Sanierenden haben nicht nur einen Ansprechpartner sondern müssen viel Koordinationsarbeit leisten.

Verbesserungsvorschlag: Hier gibt es auch die Idee der Bauwirtschaft den Baumeister als Drehpunkt mehr in den

Vordergrund zu rücken.

3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?

Gut funktioniert, dass wenn jemand weiß was er machen möchte, über die Förderung bei den Förderstellen gut beraten wird.

Der Schritt davor, also wie schaffe ich es, dass die Personen überhaupt so weit kommen liegt aber im Argen.

Auch was kommt danach (nächster Schritt) ist nicht klar. Hier fehlt ein koordinierender Wirtschaftsbetrieb.

Information

4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?

Aufgrund der Kleinräumigkeit (Bundesländer) ist es schwer zu kommunizieren, dass z.B. eine Förderaktion startet.

Die einzelnen Förderaktionen sind meist sehr kompliziert aufgebaut.

Der Sanierungsscheck der Bundesregierung hat sich medial leicht verkaufen lassen. Wurden die Anforderungen erfüllt

bekam man 5000,- Euro.

Die Landesförderungen sind sehr detailiert und ein Konvolut an Dingen ist zu erfüllen, wahrscheinlich weil sie aus der

Wohnbauförderung entstanden sind. Kompliziert ist auch die Förderung über ein Kreditmodell.

Die meisten Bundesländer haben die Direktförderung erst nach dem Sanierungsscheck eingeführt.

Frage ist, ob die Zielgruppe für die thermische Sanierung diejenigen sind die einen Kredit brauchen.

5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?

Letztes Jahr hat ein Umdenken stattgefunden weil erstmals versucht wurde die thermische Sanierung zu verkaufen. Es wurde

beim Sanierungsscheck die Bausparkassen als Verkäufer für die Förderung eingebunden.

Die Energieberatung ist schwer abzuschätzen, jedenfalls ist der Energieausweis in Österreich noch nicht angekommen. Nur

weil es einen Energieausweis gibt kann man noch nicht abschätzen was man verbessern sollte.

Auch zwischen Bund und Länder bestehen Wissenslücken. Auch der Bund und die anderen Länder wissen nicht so genau

welche Aktivitäten die anderen setzten.

Es muss mehr Transparenz rein was gefördert wird und was wirklich umgesetzt wird mit der Förderung. Durch die

Bundesförderung 2009 wurde erstmals überhaupt ein einheitliches Sampel erstellt was saniert wird. Durch die einzelnen

unterschiedlichen Förderaktionen sind die Daten einfach nicht vergleichbar.

Kommunikation

6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?

Siehe Antworten Frage 5)

Einzelnen Akteure wissen nicht wirklich was die anderen machen.

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Anhang A - 52 -

7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen

Siehe Antworten Frage 5)

Motivation

8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?

Hausbesitzer:

Energieeinsparung

Investition hat nachhaltigen Wert, Wertsteigerung des Hauses.

Öffentliche Hand:

Bund und Länder haben sich Umweltpolitische Ziele gesetzt und sollten die auch einhalten. Einsparpotentiale liegen bei

Industrie die aber über den Emissionshandel europäisch geregelt werden. Im Bereich Verkehr weiß man noch nicht so

recht wie man die Emissionen reduzieren kann. Außerdem muss diese Frage ebenfalls auf europäischer Ebene geklärt

werden, damit die Maßnahmen sinnvoll sind.

Beim Gebäudebereich wissen wir sehr gut was wir machen können und wie wir es machen können. Hier hat Österreich

die Werkzeuge in der Hand Einsparungen zu erzielen. Man kann hier wirklich etwas anstoßen wodurch man Win- Win-

Effekte hat. Ökologisch Effekte, hohe Wertschöpfung, hohe Beschäftigung.

Wirtschaft:

Wirtschaftsfaktor. Wir haben in Österreich auch hohen Standard an Know How im Bereich thermische Sanierung.

Generell

9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?

10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?

Gelder sollten richtig eingesetzt werden.

Im Baurecht Anreize schaffen. Möglicherweise auch Sanierungsverpflichtung bei sehr desolaten Gebäuden überlegen.

Simple Maßnahmen wie oberste Geschoßdecke Dämmen usw.

Umsetztung OIB Richtlinien

Abläufe festlegen und definieren was thermische Sanierung ist

Miet- und Wohnrecht thermische Sanierung festmachen

Organisation

11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?

Perfekt wäre ein Unternehmer das koordiniert und sich auch auskennt was förderfähig ist. Ist aber natürlich auch eine

Geldfrage.

Unabhängige ganzheitliche Betrachtung ist natürlich auch wichtig. Wahrscheinlich sind zwei Personen nötig. Möglicherweise

unabhängiger Energieberater der dann mit Baumeister zusammenarbeitet. Wobei das nicht unbedingt der Energieberater sein

muss. Man muss nur das Wissen des Koordinators richtig kommunizieren um Vertrauen zu schaffen.

One Stop Shop!

Kommunikation

12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?

Zum Kunden hin ist ein Tool Kit wichtig um die Ängste zu nehmen. Zum Beispiel dass nicht zwei Jahre lang Bauarbeiter ein

und aus laufen. Quasi schon mit einem klaren Plan zum Kunden kommen, wann was wie passieren wird, um Hemmschwelle

zu senken.

Zwischen den Akteuren ist es nötig, dass die eine Hand weiß was die andere macht und die Möglichkeit besteht, dass ein

Austausch über die Probleme erfolgen kann. So sollte es auch möglich sein, dass ein Betrieb auch sagt was bei den

Förderungen nicht passt usw. Kommunikation zwischen den Akteuren muss einfach intensiver werden.

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Anhang A - 53 -

Motivation/(Information)

13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?

Klar darstellen was thermische Sanierung wirklich bringt. Aufschlüsselung der Maßnahmen und Gegenüberstellung der Kosten

und des Nutzens dieser.

Man muss hier auch klar darstellen was es bringt zum Beispiel noch um zwei Zentimeter mehr zu dämmen oder ist diese

Maßnahme nur noch Perfektionierung. Offen sagen welche Maßnahmen noch Sinn machen.

14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung

interessieren?

Thema pointierter kommunizieren.

Förderungen „verkaufen“

Es muss in den Massenmedien österreichweit kommuniziert werden.

In Österreich funktioniert aus irgendeinem Grund nur die Direktförderung. Steuerliche Anreize wie in anderen europäischen

Ländern haben keinen Sinn. Wobei die Direktförderung im Vergleich zum Investitionsvolumen einer ganzheitlichen Sanierung

eher gering ist, wurde sie letztes Jahr sehr gut angenommen. Die meisten haben ganzheitlich saniert. Scheinbar funktioniert

so etwas, wenn die Menschen bares Geld vom Staat bekommen.

Generell/(Motivation)

15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?

Klimapolitik ist das Thema was ich schwerpunktmäßig in der WKÖ betreue. Es ist ein Geschäftsmodell das eine Win-Win

Situation darstellt.

Anmerkungen

Es muss offen gelegt werden, was technisch Sinn macht. Ganzheitliche Sanierung ist nicht alles. Man sollte utopische Visionen, nur

Passivhaus ist immer richtig und alles andere sollte man gar nicht machen, ablegen. Wenn jemand nur Einzelmaßnahmen trifft ist er

nicht gleich ein schlechter Mensch.

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Anhang A - 54 -

2. Experte

Interviewer: Harald Fischer

Organisation

1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in

welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?

Ist eher bekannt. Die, die zur Förderstelle kommen wissen schon Bescheid. Auch, dass es sich um einen Zuschuss zu einem

Darlehen handelt. Die Banken und die Gemeinden sowie Hotline und Internetauftritte der Landesreg. geben ebenfalls die

nötigen Auskünfte.

2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?

(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)

Hauptproblem ist, dass es der Bauherr mit vielen Gewerken zu tun hat. Die Koordination ist das Problem. Der Bau und

Umweltcluster Niederösterreich startet aus diesem Grund das Produkt „Thermische Sanierung aus einer Hand“

3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?

Wohnbauförderung hat nun Schwerpunkt, dass möglichst viel saniert wird. Land muss schauen, dass es Angebot (Geld) zur

Verfügung stellen kann.

Große Erfolge 2009 durch Einmalzuschuss ca. 50 % Steigerung. Dieser ist eine Alternative für Leute die Geld haben oder älter

sind, er ist aber trotzdem keine Reichenförderung. Einmalzuschüsse sind einfach beliebter.

Information

4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?

Internetseite ist stark frequentiert. Leute wissen also scheinbar wohin sie sich wenden müssen. Thema ist sehr komplex und

dadurch ist nicht gleich klar wie Förderung ausschaut. Das wird erst durch das Wissen von Banken und Energieberatern

aufgebaut.

5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?

Geholfen hat auf alle Fälle der Energieausweis. Dadurch werden eigentlich Einzelmaßnahmen in den Hintergrund gedrängt.

Auch Sanierung auf Etappen durch drei Jahre Laufzeit in NÖ eine Variante

Kommunikation

6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?

Politik weiß, wie sie das Thema in die Öffentlichkeit bringen muss. Es gibt immer wieder Pressekonferenzen usw. Sehr viele

Player im Spiel die aber die Notwendigkeit erkannt haben. Abgestimmt werden diese Maßnahmen der einzelnen Akteure nicht,

ist aber auch nicht unbedingt nötig. Umso mehr Aktivitäten gesetzt werden, um so eher wird das Produkt auch vermarktet.

Einreichungen haben gezeigt, dass eine Marketingschiene auch etwas bewirken kann.

7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen

Glaubt nicht, dass es hier eine echte Kommunikation gibt. Oder sogar so was wie Strategie. Jeder ist in seiner Region

unterwegs.

Motivation

8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?

Landesregierung

Hat Verpflichtung Kyoto Ziel zu erreichen. CO2 Reduktion im Raumwärmebereich ist auf Strategie zurückzuführen.

Motivation ist klar. Versuchen auch Wohnqualität und Kostenersparnis zu transportieren.

Wirtschaft:

Profitiert natürlich von thermischer Sanierung. Ebenfalls die Beschäftigung

Page 211: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 55 -

Generell

9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?

Geld und Altersstruktur der Bevölkerung

Staub, Lärm, eingeschränkte Nutzung über Monate oder sogar Jahre

10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?

Heben der Sanierungsrate auf 5% ist sehr optimistisch. 2% dürften sich für das Jahr 2009 aber ausgehen. Derzeit also gut am

Weg.

Organisation

11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?

Energieberater - Bank - Förderstelle - Professionisten

Kommunikation

12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?

Es gibt genug Angebote für Professionisten sich zu informieren. Zum Beispiel Donau UNI, Techniker vom Land,

Energieberater usw. Dieser Kontakt besteht auch und läuft auch gut.

Motivation/(Information)

13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?

Beratungstage von Banken, Förderniveau ist wesentlicher Part. Aber im Grunde muss Bereitschaft da sein und das

Gesamtpaket passen.

Direktzuschuss und aber auch Wirtschaftskrise haben im Vorjahr Eigenmittel freigesetzt. Keine Zinsen für Geld auf der Bank

führt zu Investitionen in Eigenheim und senken der Betriebskosten.

Auch im Verband (Gemeinde) ist wichtig etwas zu tun da die Mundpropaganda enorm wichtig ist wenn das Ergebnis der

thermischen Sanierung gut ist.

14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung

interessieren?

Siehe Antworten Frage 13

Generell/(Motivation)

15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?

Ist auch quasi ein Hobby im privaten Bereich. Es wird immer wieder nachgebessert und auf neuesten Stand gebracht.

Anmerkungen

Dichtheit der Gebäude ist extrem wichtig. Auch Wohnraumlüftung ist eine gute Sache. Eine normale Sanierung ist nicht einfach auf

Passivhausstandard zu bringen aber 50 kWh/m² pro Jahr müssen möglich sein mit einfachen Maßnahmen.

Auch Einzelmaßnahmen haben Sinn, auch Etappensanierung ist möglich. Endabrechnung in drei Jahren kann auch nur für

Einzelmaßnahmen erfolgen wenn zu Beginn volle Sanierung eingereicht wurde. Auch geförderte Eigenleistung ist enorm wichtig.

Auch die volle Förderung für 50% Reduktion ist gut, da damit auch sehr schlechte Häuser leicht zu einer hohen Förderung kommen.

Es sollte nicht nur Amortisationszeit im Vordergrund stehen. Optik, Behaglichkeit, Sicherheit.

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Anhang A - 56 -

3. Experte

Interviewer: Marianne Tilp

Organisation

1. Inwieweit gibt es bei den Interessenten ein einheitliches Bild vom Organisationsablauf (Begriff evt. erklären: „was in

welcher Reihenfolge zu tun ist“) bei der therm. Sanierung?

Bei den Planern: haben die Organisation vereinheitlicht, wird von manchem Auftraggebern durcheinander gebracht

Generell: Problem ist Dschungel unterschiedl. Landesgesetze somit unterschiedliche Strukturen und Herangehensweisen

2. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Hindernisse beim Organisationsablauf für die thermische Gebäudesanierung aus?

(D.h. was funktioniert weniger gut im Organisationsablauf?)

Unterschiedliche Gesetze und

Unterschiedliche Wohnbaufördermodelle

3. Was funktioniert bereits gut bei der Organisation der therm. Sanierung?

Bei den Planern: Sensibilisierung für Thema funktioniert gut, kommen rasch zu eigentlichen Themen, immer dabei ist

finanzielle Situation, Kosten – Nutzen steht im Vordergrund

Information

4. Welche Wissenslücken bestehen bei den Hauseigentümern zum Thema therm. Sanierung?

Thematik ist angekommen, aber Bewusstsein des Auftraggebers ist nicht so weit, dass er Bedarf erkennt, welches Fachwissen

von Experten ist notwendig. Verlässt sich stark auf Baustoffindustrie und –handel. Baustoffhandel trägt große Verantwortung.

Mitarbeiter und Verkäufer aber schlecht geschult und können Zusammenhänge nicht erkennen und wissen.

Verbesserungsvorschlag: Verkäufer besser schulen

5. Welche Informationsdefizite bestehen bei den anderen Akteursgruppen?

Baustoffhandel: siehe Antworten Frage 4)

Zunftwesen in Österreich verbietet es, fachübergreifend zu arbeiten → großes Manko vor allem bei EFH, weil Handwerker

bezieht bei seinen Tätigkeiten nicht auch andere Bereiche mit ein bzw. hat nicht das Wissen darüber→ Fazit Mängel und

Probleme bei der Ausführung

Fertigteilhaus erlebt Boom, weil hier alles aus einer Hand gemacht, in Sanierung nicht möglich. Bei EFH sind 14 bis 16

verschiedene Gruppen (Akteure) beteiligt. Planer darf nur koordinieren. Totalunternehmer darf planen und ausführen (in

Österreich z. B. für Baumeister und Zimmereibetriebe möglich)

Verbesserungsvorschläge: Firmenzusammenschlüsse (Cluster, Netzwerke), Workshops zum Infoaustausch

Kommunikation

6. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Interessenten/Kunden und den Akteuren?

Zu wenig Kommunikation

Mangelnde Kommunikation

Nicht professionelle Kommunikation z. B. zwischen Bauleiter, der Info von Bauherrn nicht an Baustellenmitarbeiter

weitergibt

Sprache unterschiedliche Bedeutung = „Fachchinesisch“

Verbesserungsvorschlag: guter Kommunikator als „Übersetzer“, oftmals Architekt

7. Welche Mängel bestehen bei der Kommunikation zwischen den Akteursgruppen

Zunftwesen verhindert Kommunikation siehe Antworten Frage 5)

Page 213: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 57 -

Motivation

8. Was motiviert die verschiedenen Akteursgruppen derzeit zu ihrem Engagement für die therm. Sanierung?

Hausbesitzer:

Öffentliche Diskussion über Klimaschutz

Kinder hören in Schule davon und tragen es zu den Eltern

Bauwirtschaft:

Geschäftszweig

Wachsender Markt

Öffentliche Hand:

Druck aus Brüssel, weil unglaubliche Latte zu überwinden

Generell

9. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung der thermischen Gebäudesanierung?

Politik reagiert, agiert aber nicht

Zunftwesen ergibt strukturelles Problem

Monetäres Problem → Fördermodell großes Problem: in Österreich ist man bei Projekten darauf ausgerichtet, die

Förderungen zu maximieren, Förderungen derzeit für Neubau besser als für Sanierung

Raumplanung: z. B. Siedlungsgebiete 1950er und 1960er Jahre mit Hausgrößen 70 bis 80 m² → wirtschaftlich ist es nicht

sinnvoll diese Häuser zu sanieren, weil Zubau notwendig. (Wenn zugebaut werden muss, ist derzeit Neubau günstiger).

Flächenwidmung verhindert aber oftmals ein Ausweiten des Gebäudebestandes.

Problemhäuser 1970 und 1980 Jahre (schnell zwischen den Erdölkrisen gebaut), Häuser um Jahrhundertwende oftmals

„moderner“ und solider → sinnvolle Sanierung von Objekten mit Zukunftspotential

Verbesserungsvorschlag: Flächenwidmungs- und Förderungskonzepte

10. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach beseitigt werden?

Sanierung von sinnhaften Objekten, Förderstelle kann sinnhafte Sanierung nicht entscheiden, deshalb sollte ein Kommunikator

zwischengeschaltet werden. Beispiel: Bauberatung von Landesregierung in NÖ als Modell für externen Experten für kurze

Beantwortung der Fragen der Sinnhaftigkeit; Großvolumige Projekte dürfen nur gebaut werden, wenn Beirat empfiehlt, dieses

Modell auch sinnvoll für Sanierung

Organisation

11. Wie sieht Ihrer Meinung nach der ideale Organisationsablauf für eine therm. Sanierung aus?

Frühzeitig neutralen Berater beiziehen – punktuelle Weichenstellung → frühzeitig neutrale Beurteilung von Berater → Thema

eingrenzen → danach Aufgaben verteilen an Professionisten

Kommunikation

12. Was müsste bei der Kommunikation zwischen den Akteuren - und zwischen Akteuren und Kunden optimiert werden?

guter Kommunikator als „Übersetzer“, oftmals Architekt

Zunftwesen in seiner jetzigen Form verhindert Kommunikation zwischen Akteuren

Motivation/(Information)

13. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Interessenten zur Durchführung einer therm. Sanierung überzeugen?

Modell: Gestaltungsakademie NÖ-Gestalten Modul Sanierung – Praktiker erklären, was zu tun ist, Interessenten können gut

vorbereitet werden für Verhandlungen mit Professionisten, auch Banken dazu ziehen

14. Wie könnte man Ihrer Meinung nach noch „Unwissende“/bisher Uninteressierte für das Thema therm. Sanierung

interessieren?

CO2-Steuer

Motivation ist Information, geschieht bereits in Medien

Kleine Incentives z. B. Sanierungsmilliarde

Page 214: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 58 -

Generell/(Motivation)

15. Worin liegt Ihr persönlicher Nutzen beim Engagement im Bereich der therm. Sanierung?

Zuwachsraten Aufträge im Büro 25 %/Jahr

Ethische Belange für Klimaschutz

Anmerkungen

Interview telefonisch geführt

Page 215: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 59 -

4.Experte

Interviewer: Marianne Tilp

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

Keine genaue Angabe möglich

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.

Sanierung)?

Energieeinsparung folglich Kosteneinsparung, Einsparung muss attraktiv sein, Erwartung 50 % Investition zu Einsparung

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

Wenn Energieausweis gemacht wurde sehr hoher Prozentsatz 70 – 80 % entscheiden sich für Sanierung zumindest

Teilsanierung, weil Energieausweis für individuelles Objekt erstellt

Anmerkung: manche Gemeinden haben Aktion für kostenlosen Energieausweis für Gemeindebürger

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

Amortisationszeit muss überschaubar sein ca. 10 bis 15 Jahre, Alter Hausbewohner - 60 Jahre ist Grenze, wo

Amortisationszeit überschaubar ist

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

wegen Kosten und Finanzierung

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Was muss ich machen, um Kosten zu senken? Z. T. schon Vorwissen vorhanden. Was kostet neue Heiztechnik? Meist wird

nach Gesamtpaket gefragt

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Kunde:

von vielen Seiten informiert,

von irgendwo ein wenig Information, aber kein Wissen, wie muss man ausführen, wie und was kann man

kombinieren,

ob auch Einzelmaßnahme sinnvoll

Ausführende:

Firmen ignorieren Planvorgaben, müssen jedoch Werte des Energieausweises einhalten

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

Ökol. Sichtweise – Erdölprodukt (Sondermüll) wird auf Wand geklebt

Haus wird zu dicht → Schimmel

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Hauptthema Fenstertausch und Fassadendämmung bedeutet Heizkosteneinsparung

Auch noch Wissen über Geschossdeckendämmung und Energieaussparung

Weniger Wissen über Dachdämmung

Page 216: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 60 -

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

Was kann ich einsparen (monetär), was kostet es mich

Ökologischen Nutzen (CO2-Verringerung) nur sehr wenige

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Wenig, wenn sie Bauherrnabende der Banken oder Seminare von NÖ-Gestalten besucht haben, dann informiert

Jüngere Leute besser informiert als Ältere, weil Jüngere mehr Seminare besuchen

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie

werden diese von den Kunden beurteilt?

Unser Unternehmen:

wenig Inserate,

klima:aktiv-Partner, Mitglied vieler Plattformen Kompetenzpartner → Kontakte über e-mail

Mundpropaganda

Durch Gemeindekooperationen → Propaganda

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

Geld

Haben nur Kunden bis max. 50 Jahre, Ältere meinen, Sanierung sollen die Jungen (Kinder, Enkelkinder) machen

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Fördermittel müssen stimmen: Förderung vom Land, Steuerbegünstigungen → Politik gefordert, v. a. in Hinblick

Alternativenergie (Erdwärme, Photovoltaik)

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Beitrag zur Umwelt, wichtig jedem klar machen, dass jeder sein Schäfflein beiträgt

Gutes Gefühl, wenn Projekt fertig, besonders wenn positive Rückmeldung (selten Rückmeldung, wenn ja, dann aber positiv)

Harmonisches Ortsbild

Page 217: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 61 -

5. Experte

Interviewer: Marianne Tilp

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

500/Jahr rd. 10 bis 15/Woche

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.

Sanierung)?

Fast ausschließlich Althaussanierung

An Heizkosten wenn Erdölpreis steigt

Bei Gaskriese war Anfrage für Althaussanierungsberatungen hoch, jedoch nicht unterscheidbar ob Grundpreis oder nun

schlechte Finanzmarktsituation → Wärmedämmung gute Geldanlage

Gründe:

80 % Notwendigkeit Fenstertausch, Fassade wird dann dazu gemacht

Behaglichkeit (kein Schimmel und schwitzende Fenster)

Kosten

Unabhängigkeit Energieversorgung

Bei Vorträgen wird von unserer Seite immer erst Behaglichkeit angesprochen, dann erst Kosten

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

Wenn es eine persönliche Beratung gegeben hat, dann mehr als 90 %; wie viel saniert wird, ist nicht klar; Trend geht

zur Generalsanierung, im Zusammenhang mit der Förderung (Anm.:bessere Förderung für Generalsanierung),

Gebäude aus den 1970 bis 1990 eher Einzelmaßnahmen

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

Behaglichkeit

Förderung

Kosteneinsparung

Wertsteigerung Gebäude (Energieausweis notwendig für Vermietung und Verkauf)

Mundpropaganda (Freunde, Bekannte,..) für Energieberatung, Unabhängigkeit bei Beratung wichtig für Glaubwürdigkeit =

„Gutachten“, wichtig für Leute

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

Häufigste Gründe:

Amortisationszeit zu lang (ältere Menschen)

Fördersystem auf Darlehen aufgebaut → für ältere Menschen und Einkommensschwache schwierig Darlehen zu

bekommen bzw. dieses zurückzuzahlen

Zu wenig Einsparung, weil z. B. kostengünstiges Heizsystem (z. B. Holzheizung), dann maximal Einzelmaßnahmen

gesetzt

Unsicherheit, wie soll bei feuchten Mauern thermisch saniert werden

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Dämmstärke (Materialien weniger)

Förderung

Ausführungsdetails

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Anhang A - 62 -

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Kunde:

bei älteren Menschen Vorteil dämmen nicht bekannt, Unsicherheit in Bezug auf Behaglichkeit → „keine Atmung der

Wand“ als Vorurteil; Jüngere Menschen sehen kein Problem beim Dämmen

Dämmen und Feuchtigkeit

Ausführende:

Dämmen und Feuchtigkeit

Handwerker erledigen ihre Arbeit oft schnell, ohne sich zu kümmern (nachgelagerte Tätigkeiten)

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

Feuchte Wände darf man Dämmen?

Absticken der Wände (Dichtheit des Hauses) „Plastiksackerl“

Kosten – für Kunden Sanierung persönlich nicht wirtschaftlich

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Alle wissen: weniger heizen - energieunabhängiger

Viele wissen: Behaglichkeit steigt

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

Unterschiedlich

Häufig Kosteneinsparung bei teuren Brennstoffen (Gas, Öl)

Behaglichkeit (v. a. Schimmel, Zugluft (bei alten Fenstern), rinnende Fenster)

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Wissensdefizite:

Leitfaden sehr unbekannt, wahrscheinlich am bekanntesten bei Banken

Verbesserungsvorschlag: Leitfaden für Berater und Firmen

Konkrete Förderung nicht bekannt

Verbesserungsvorschlag: konkrete Förderungsberechnung bereits bei der Beratung – Coach!

Lücke zwischen Idee und Detail

Wie lange dauert es, wie viel kostet es, wie viel Förderung

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie

werden diese von den Kunden beurteilt?

Bei Vorträge, Inserate, Messen Hausbewohner hellhörig machen für VT thermische Sanierung. Danach unbedingt

Einzelgespräch vor Ort

e-mail und Telefon

Broschüren für Erstveranstaltungen, später weniger gefragt, weil dann Detail wichtig

Wichtig: Broschüren sollen kurz bzw. nur wenig technisch ausgeführt sein

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

a) Kosten/Aufwand

b) Alter der Bewohner

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Anhang A - 63 -

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Zu 13 a)

steigende Energiepreise

Förderanreize über Generationen z. B. in sanierungsbedürftigem Haus wohnen nun Eltern alleine, weil Kinder

ausgezogen sind, Haus ist zu groß für Förderung bzw. nur eine Teilfläche wird für Förderung anerkannt, damit sind

Förderausmaß → Fördersystem sollte dieses Problem bearbeiten

Zu 13 b)

Direktförderung anstelle Annuitätenzuschuss für Darlehen

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Ökologischen Gedanken weitertragen macht gutes Gewissen

Jemand investiert Geld in Ökologie

Geldverdienen

Anerkennung als innovativer Mensch (Fachmann)

Sehr viel positive Rückmeldung = Lob Anerkennung

Beruf = Hobby

Verbesserungsvorschläge:

Für und bei Firmen wenig Lob und Anerkennung → System der Zufriedenheitsfeststellung der Kunden einführen,

Kunde sollte etwas dafür erhalten (Belohnung für Mühe) auch wenn er durch positive Mundpropaganda Kunden wirbt

– wenn Lob, dies auch an Mitarbeiter bei den ausführenden Firmen weitergeben (Motivation für Mitarbeiter!)

Schulungen von Professionisten, damit alle den gleichen Wissenstand haben

Firmencluster bilden, weil dann alle selben Infostand haben, und Verunsicherung des Kunden durch divergierende

Aussagen sinkt

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Anhang A - 64 -

6. Experte

Interviewer: Marianne Tilp

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

Rd. 1 Projekt/Monat (Großprojekte)

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.

Sanierung)?

Förderungen

Kosten – Nutzen

Selbst Land wenig in CO2-Reduktion interessiert

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

Wir machen Projekte, wo Kunde sich schon für Sanierung entschieden hat, meist ist auch schon ein bestimmter HWB als Ziel

vorhanden, Energieausweis ist Teil des Projektes, unsere Kunden machen Sanierung, entscheiden sich dann aber dafür was

für den Energieausweis gemacht werden muss um Ziel zu erreichen. Bei EFH verzichten rd. 20 % auf Förderung, weil HWB

nicht unter 50 kWh/m²a fällt (Neubau).

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

Energieeinsparung = Kosteneinsparung

Sehr geringer Teil entscheidet sich dafür, weil CO2 Einsparung

Derzeit Förderung sehr hoch

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

Bei unserem Unternehmen nicht vorkommend

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Was muss ich tun (Maßnahmen), um Förderung zu bekommen?

Wohnraumlüftung ja und wie

Wie viel muss ich aufbringen (Dämmmaterial), was muss das Fenster können

Fensteranschluss

Fragen zu Blower-Door-Test

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Ablauf ist unklar (zuerst Isterhebung dann Sollzustandermittlung)

Techn. Details z. B. bei Fenster (Art und Anschluss der Fenster)

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

Vollwärmeschutz

Um in Genuss der Förderung zu kommen muss ich einige Auflagen erfüllen und viele Mittel vorher in die Hand nehmen,

steht sich das dafür?

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Genossenschaften gut über Vorteile und gesetzliche Gegebenheiten informiert, weil sie nicht frei finanzieren und Förderung

maximal ausschöpfen wollen

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Anhang A - 65 -

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

Genossenschaften:

Förderungen

Alle:

laufende Energiekosten senken

Verbesserung Raumklima

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Für Genossenschaften übernimmt Büro die Aufgaben

EFH: Energieausweis kann nicht gelesen werden (techn. Details), bei Anfrage bei Professionisten wird Energieausweis nicht

erwähnt, damit keine Berücksichtigung der errechneten Werte

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie

werden diese von den Kunden beurteilt?

EFH: Mundpropaganda

Öffentliche Projekte: Wettbewerbe, offene Ausschreibung, Angebotslegung über Netzwerk

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

v. a. Frauen vertreten ökologische Werte, daher kein Styropor → Wirtschaftlichkeit anderer Dämmmaterialien derzeit gering

Unsicherheit ob Wohnraumlüftung ja oder nein, Meinungen gehen von „toll“ bis „Bakterienschleuder“, muss sie ständig warten

und muss mich auskennen

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Jüngere Generation ist besser informiert z. B. über Internet, schaut sich Dinge besser und detaillierter an, kann dem mehr

abgewinnen, jüngere Generation nimmt es schon als Standard auf.

50+ nicht so → Beratung wäre wichtig: informieren, wie man damit umgeht, welche Vorteile bietet Sanierung

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Wenn ich mich nicht mit thermischer Sanierung beschäftige habe ich keine Aufträge

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Anhang A - 66 -

7. Experte

Interviewer: Michaela Kloiber

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

ca. 5 pro Jahr

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung

Energiekosten sparen

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

alle

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm-Sanierung weniger gut?)

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Technische Fragen

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Bauphysik

Förderungen

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

Bedenken gibt es erst nach dem Gespräch mit dem Experten. Der Experte versucht mit Kunden Kompromiss zu finden –

Lösung meist: „gescheite“ Sanierung ohne Förderung

Kosten/Nutzen

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Kunden wollen in Zukunft investieren – kein Geld auf der Bank lassen

Energiesparen

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Energieausweis kennen die Kunden bereits aus den Medien

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie werden diese von den Kunden beurteilt? es gibt Firmenprospekte – gibt aber kein Feedback ob Kunden damit zu Recht kommen. Der Experte hält nichts von Prospekten – schmeißen die Kunden sowieso nur weg.

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Anhang A - 67 -

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

hohen Kosten

Bauphysik – schlechte Beratung von profitgierigen Unternehmen

Es wird nur 15 cm Isolierung gefördert. Der Experte isoliert nicht mehr als 5-8 cm. Bei mehr cm fängt die Wand zu schimmeln

an.

Eigene Gesetze und Förderungen in jedem Bundesland.

Wenn man komplettes Haus isoliert, braucht man Lüftung – diese verursacht jedoch bei schlechter Qualität bzw. Handhabung

Allergien (Bsp. Schweden) und Schimmel, man holt sich Bakterien ins Haus.

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Keine U-Werte für ganz Österreich – Unterschied ob Haus in Sonnenlage oder Schattenlage steht

Förderung macht viel aus – aber nur wenn sie sinnvoll ist. Der Probant lobt immer wieder das oberösterreichische

Fördersystem – Salzburg ist katastrophal. Fördersystem soll einfach und problemlos sein.

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Umsatznutzen

Er ist präsent

Anmerkungen:

Der Experte meinte, im Laufe des Gespräches, dass er wohl nicht der richtige Ansprechpartner für unsere Arbeit sei. Er führt im

Jahr nur wenige kleine Sanierungen durch. Er ist persönlich gegen Sanierungen, weil diese mit der Bauphysik des Hauses nicht

vereinbar sind. Weiters weist er darauf hin, dass alle sanierten Häuser in den nächsten 10 Jahren zum Schimmeln anfangen

werden, weil die Baumeister falsche Dämmstärken und –materialen verwenden.

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Anhang A - 68 -

8. Experte

Interviewer: Michaela Kloiber

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

ca. 10 pro Jahr

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung

Energiekosten sparen, vorhandene Ressourcen sparen

thermische Gebäudesanierung ist zu Ideologie geworden durch verstärkte Werbung, Initiativen von Handwerksunternehmen

und „Wir-bau-Kooperation“ in einzelnen Gemeinden

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

alle, Kunden kommen bereits mit Beschluss zu Sanieren in die Bank

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

Förderungen bestärken bzw. ermöglichen es den Kunden zu sanieren, sind jedoch nicht das Wesentliche bei dem Entschluss

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Was ist das optimale Förderungs- oder Finanzierungsangebot für mich?

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Förderungen

Detailwissen über Förderungen fehlt.

In der Regel haben die Kunden jedoch schon Vorinformationen über die Finanzierungsmöglichkeiten (hauptsächlich aus dem

Internet)

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

eigentlich keine in Bezug auf Finanzierung oder Förderungen

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Energie sparen

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

siehe Antwort Frage 9)

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Kunden wissen, dass es eine Energieberatung und Planungsunternehmen gibt.

Nicht alle wissen, dass der Energieausweis nötig ist, um Förderung zu bekommen.

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Anhang A - 69 -

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie werden diese von den Kunden beurteilt? Bank arbeitet mit Kurzprospekten und druckt, wenn nötig, Informationen für Kunden aus dem Internet aus Förderanträge sind alle online auszufüllen – papierloser Antrag für viele Kunden eine Hemmschwelle – Bank hilft beim Ausfüllen Es gibt auch die Möglichkeit die Förderanträge mit der Hand auszufüllen, diese Unterlagen muss die Bank jedoch extra beim Land anfordern

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

Papierlose Förderungsanträge – Kunden sind oft überfordertet - Bank hilft, obwohl kein Nutzen für sie besteht

(Großbanken machen für Kunden sicher keine Antragsausfüllung – Kundenservice bei kleinen Banken besser –

Kundennähe)

Energieausweis kostete viel, obwohl es Unterstützungen gibt. Weiters ist es sehr aufwändig – da 3 Energieausweise

benötigt werden, um Förderungen zu erhalten.

Der Zeitfaktor ist großes Problem. Kunden kommen in die Bank, wollen gleich mit Sanierung beginnen (haben vielleicht

schon Termin mit Baufirma) und dann erfahren sie, dass sie vorher noch einen Energieausweis machen müssen der

mind. 2-3 Wochen dauert. Manche Kunden verzichten dann auf Förderung, weil es von der Zeit zu knapp ist.

Kunden müssen Sanierung vorfinanzieren, weil sie erst Förderung nach der Sanierung ausbezahlt bekommen.

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Vereinheitlichung des Förderungssystems – österreichweit

Eine Stelle, die Kunden berät und beim Ausfüllen der Anträge hilft

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Kundenbindung wird erhöht

Kreditaufnahme geht oft einher

Werterhöhung des Gebäudes nach der thermischen Sanierung – dh. Die Sicherheit für die Banken steigt bei Kreditvergabe

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Anhang A - 70 -

9. Experte

Interviewer: Michaela Kloiber

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

Das kann man schwer beantworten. Die ausgewählte Bank hat im Jahr ca. 100 Bauspardarlehensanträge.

Nur 1/3 der Kundenanfragen haben rein mit der thermischen Sanierung zu tun. Die meisten Kunden haben im Zuge einer

Komplettrenovierung eines Altbaus auch den Wunsch das Haus gleich mit zu sanieren.

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung nach deren Motivation für eine therm.

Sanierung)?

Energiesparen ist die größte Motivation. Aber auch das verbesserte Wohnklima spielt eine wichtige Rolle.

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

Die Kunden kommen mit dem festen Entschluss zu sanieren in die Bank. Der Experte kann sich nicht erinnern, dass Kunden

nach dem Beratungsgespräch doch nicht saniert hätten.

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

Der Experte bestärkt die Kunden zu sanieren, es werden nur positive Argumente aufgezählt.

Die Wohnbauförderung vom Land Oberösterreich (15-jähriges Darlehen, keine Zinsen) kommt sehr gut an. Die Kunden zahlen

dadurch oft weniger zurück als sie ausbezahlt bekommen.

Weiters wird mit der Förderung der betreffenden Stadt seitens des Experten argumentiert.

Es gab letztes Jahr in der Zentrale der Bank kaum Anfragen für die Bundesförderung.

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Es wird nach Förderungen und Bauspardarlehen gefragt.

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Fast alle Kunden kommen bereits gut informiert in die Bank.

Manchmal kommen allgemeine Anfragen. Diese Kunden sind fast gar nicht informiert, wissen nicht mal wieviel es kostet, die

Fassade zu dämmen.

Fast alle Kunden wissen über den Energieausweis Bescheid.

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

Das sie die Kosten unterschätzen. Das Ausmaß der Sanierung ist oft nicht bekannt.

Die Bankberater weisen auch immer bei den Beratungsgesprächen darauf hin, dass die Kosten am Ende höher sein können

als am Anfang vermutet, da bei einem Hausumbau immer Unerwartetes auftreten kann.

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Energiesparen und Wohnqualität steigern.

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

Energiesparen und Wohnqualität steigern.

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Anhang A - 71 -

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Viele Kunden lassen sich als erstes vom Baumeister beraten, anstatt vorher zur Energieberatungsstelle zu gehen.

Der Bankberater würde es besser finden, sich vorher beim Energieberater beraten zu lassen, weil der Baumeister nicht erklärt,

wieviel Energie man sich bei welcher Maßnahme einspart und welche davon am sinnvollsten für einen wäre. Baumeister

wollen möglichst viele Maßnahmen durchführen um so mehr Umsatz zu machen.

Tipp vom Experten: Energiesparverbände müssen mehr auf sich aufmerksam machen.

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie

werden diese von den Kunden beurteilt?

Die gewählte Bank rechnet während des Beratungsgespräches mithilfe eines EDV-Programmes die Darlehenshöhe/kosten

aus. Das wird Schritt für Schritt den Kunden erklärt.

Es gibt eine Internetplattform mit Informationen über thermische Sanierung und den Förderungen.

Die Bank verschenkt auch USB-Sticks mit einer Informationsdatei drauf.

Es gibt auch Prospekte, jedoch findet der Experte papierloses Informationsmaterial besser als einen Stapel Prospekte, die

sowieso nur im Papierkorb landen. Das digitale Informationsmaterial wird von den Kunden gut aufgenommen (auch von älteren

Personen). Der Experte kann sich an keinen Kunden erinnern, der keinen Zugang zu einem Computer oder zu Internet hat.

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

Rentabilität – bei den meisten Kunden rechnet es sich nicht zu sanieren. Kosten/Nutzen stimmen nicht überein.

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Der Experte führt Barwertrechnung mit den Kunden durch und überprüft ob sich das Sanieren mit einer Förderung doch

auszahlt.

Die meisten Kunden ist es jedoch egal, dass sie durch die eingesparten Energiekosten, die Kosten der thermischen Sanierung

nicht hereinbekommen.

Diese Kunden sanieren nicht nur um in Zukunft Geld zu sparen sondern aus innerer Überzeugung. Aus kaufmännischer Sicht

ist Sanieren meistens nicht rentabel. Sanieren ist jedoch gerade modern – es hat viel mit Überzeugung und Emotionen zu tun.

Diese Bewusstseinsbildung ist laut dem Experten auf die vermehrte Werbung über thermische Sanierung und den

Förderungen der letzten Jahre zurückzuführen.

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Der Experte hat geringen Nutzen.

+ Eigene Beraterkompetenz wird trainiert.

- Hauseigentümer haben meist eine hohe Eigenkapitalquote

- Diese Finanzierung ist kein interessantes Geschäftsfeld für Banken – 2008 wurde der Kreditaufschlag auf 0,25 % gekürzt.

Page 228: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 72 -

10. Experte

Interviewer: Michaela Kloiber

Motivation

1. Wie viele Kundenanfragen/Woche(Monat) haben Sie?

ca. 2 im Monat

2. Woran sind diese Kunden besonders interessiert (also worin liegt Ihrer Meinung

Energiekosten sparen

3. Wie viele davon entscheiden sich für/gegen eine Sanierung – Schätzung?

die Hälfte

4. Warum haben sich Kunden Ihrer Meinung nach dafür entschieden? (evt. nachfragen: d.h.: was funktioniert im Bereich

thermische Sanierung gut)

Um Energiekosten zu sparen. Die meisten führen Außendämmung durch und tauschen die Fenster aus.

5. Warum haben sich ursprüngliche Interessenten/Kunden Ihrer Meinung nach dagegen entschieden? (evt. nachfragen:

d.h. was funktioniert im Bereich therm. Sanierung weniger gut?)

wegen den hohen Kosten

Information

6. Welche Fragen werden häufig von den Kunden gestellt?

Wie hoch ist der Förderungsbetrag?

Was muss man tun? Welche Unterlagen brauche ich?

7. Wo liegen die Wissensdefizite?

Förderungen

Energieausweis kennen die wenigsten

Kunden wissen kaum über Kredite bescheid. Wollen lieber Cash – das kann man angreifen.

Weiters wissen die Kunden nicht, dass sie zB einen geförderten Kredit vorher 20 Jahre der Bank zurückzahlen müssen und

dann die nächsten 10 Jahre die Förderung an das Land.

8. Welche Bedenken bzw. Vorurteile für eine thermische Gebäudesanierung werden seitens der Hauseigentümer häufig

geäußert?

Das Problem bei den Förderungen ist, dass man alles von Professionisten durchführen lassen muss. Man darf nichts selbst

machen, sonst bekommt man keine Förderungen.

9. Was wissen die Kunden (Hauseigentümer) über die Vorteile einer thermischen Sanierung? (allgemeine Vorteile)

Energiesparen

Heizkosten sparen

Wohnqualität steigt

10. Welchen Nutzen erhoffen sich die Interessenten? (persönlicher Nutzen)

siehe Antworten Frage 9)

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Anhang A - 73 -

Organisation

11. Was wissen die Kunden über den Ablauf der thermischen Sanierung?

Es gibt zwei Arten von Bankkunden:

diejenigen die bereits Vorkenntnisse haben – diese wissen über Energieausweis bescheid und haben meist schon einen

Kostenvoranschlag beantragt

diese Kunden gehen meist wie folgt vor:

1. Schritt: Kostenvoranschlag einholen

2. Schritt: Haushaltsrechnung – „Kann ich mir die Raten für den Kredit überhaupt leisten?“

3. Schritt: Energieberater macht Energieausweis

diejenigen die völlig ahnungslos einfach in die Bank gehen und sich einfach allgemein informieren wollen

Kommunikation

12. Welche Kommunikationswege bzw. –mittel werden vom Kunden und welche von Ihnen (als Experte) verwendet? Wie

werden diese von den Kunden beurteilt?

Viele Kunden wurden im Vorhinein von der SIR (Salzburger Institut für Raumordnung – für Wohnbauförderung zuständig)

informiert.

Wenn dies nicht der Fall ist, werden die Kunden von der Bank aufgefordert sich bei SIR zu informieren.

Bankberater hat auch die Möglichkeit Unterlagen der SIR im Internet herunterzuladen und es dem Kunden zu geben, wenn

dieser nicht extra in die Stadt Salzburg zur SIR fahren möchte.

Generell/(Motivation)

13. Worin sehen Sie die größten Hindernisse für die Durchführung einer thermischen Gebäudesanierung?

bei der Finanzierung – die meisten wollen gleich zu Beginn die Förderung erhalten. In Salzburg wird jedoch erst nach

Abschluss der Sanierungstätigkeiten die Förderung ausbezahlt. Voraussetzung für die Auszahlung ist die Verringerung des

Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) aufgrund der durchgeführten Sanierungsmaßnahmen.

14. Wie können diese Hindernisse Ihrer Meinung nach verringert oder beseitigt werden?

Änderung des Förderungsmodelles.

z.B. durch Direktzuschüsse wie in Oberösterreich

Weiters bemängelt der Bankberater die Vergabekriterien in Salzburg. Faktoren wie Alter und Einkommen hängen von der

Höhe der Wohnbauförderungen ab. Hierzu lobt der Bankberater wieder die oberösterreichische Wohnbauförderung, die auf

solche Kriterien völlig verzichtet.

15. Welchen Nutzen haben Sie persönlich von Ihrem Engagement für die thermische Gebäudesanierung?

Die Kundenfindung/-bindung wird durch gute Beratung erhöht.

Die Bank verdient jedoch nichts. Seit zwei Jahren arbeitet das Land Salzburg bei Wohnbaukrediten nur mehr mit der Hypo

Bank zusammen.

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Anhang A - 74 -

VIII. AUSWERTUNG PROTOKOLLE HAUSBESITZER

Quantitative Auswertung: Fragen – Hausbesitzer

Die Anzahl der Antworten wird in roter Farbe dargestellt oder in einem Diagramm. Wenn keine

Zahlen angegeben werden, wurde diese Antwort von keinen der Befragten beantwortet.

Fragebogen für Sanierer

Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse

sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der

Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den

diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen

anbieten zu können.

Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-

oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.

Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert

(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15

Minuten.

Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!

Allgemeine Angaben:

51. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? 5 □ Neubau im Jahr: …….1989, 1982, 1962, 1965, 1958 5 □ Erbschaft, im Jahr: ……. 2000, 2008, 1997, 1984, 1971

6 □ Erwerb/Kauf im Jahr: …….2007, 2008, 1995, 2006, 1983, 2010

3 □ Übernahme im Jahr: ……. 2008, 2000, 1993

2 □ Schenkung im Jahr: ……. 2009, 2000

52. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………

3

6

8

3

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

0 ‐ 25 Jahre  26 ‐ 50 Jahre 51 ‐ 75 Jahre 76 ‐ 100 Jahre

Alter der Häuser

Anzahl der Sanierer n = 20

Page 231: IKOM „Informations-, Kommunikations-, Organisations- und ... · Die thermische Gebäudesanierung kann einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energiebedarfs leisten. Gleichzeitig

Anhang A - 75 -

53. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²: ……………

54. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? 1 □ Wien 15 □ Niederösterreich 0 □ Oberösterreich

1 □ Burgenland

0 □ Steiermark

0 □ Kärnten

2 □ Salzburg

2 □ Tirol

0 □ Vorarlberg

55. Wie alt sind Sie? 6 □ bis 30 10 □ 30 bis 60 5 □ über 60

56. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): 11 □ energetisch 8 □ ökologisch 13 □ wohnkomfortmäßig 2 □ architektonisch 18 □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses 2 □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): 2 □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern überlassen)

1 □ späterer Verkauf oder Abbruch geplant

6 □ Kosten einsparen

□ andere Gründe: …………………………………………………………………...

57. Wann haben Sie Ihr Haus zuletzt saniert? Jahr: …………….

5

4 4 4 4

0

1

2

3

4

5

6

80 ‐ 100 m² 101 ‐ 120 m² 121 ‐ 140 m² 141 ‐ 160 m² > 160 m²

m² Wohnfläche

Anzahl der Sanierer n = 21

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Anhang A - 76 -

58. Welche Sanierungsmaßnahmen wurden durchgeführt? (Mehrfachnennung möglich) 19 □ Fassade gedämmt (mindestens 25 % der Gebäudehülle) 17 □ Fenstertausch 1 □ Kellerdecke gedämmt 14 □ Obere Geschoßdecke/Dachschrägen gedämmt Diese Maßnahme(n) wurde(n) durchgeführt, weil:

Fußboden gedämmt (ohne Keller darunter) neue Heizung und Fußbodenheizung Energieeinsparung und Wohnkomfort Erhöhung erforderlich

Die Familie eingezogen ist und wir mehr Wohnkomfort haben wollten Heizkostenersparnis, Wohnraumtemperatur zu niedrig Fenster undicht, zu hohe Heizkosten Substanz über 30 Jahre alt

Das Gebäude hatte keine Wärmedämmung die Fenster waren kaputt. Die Räume im ersten Stock wurden vergrößert die Dachschrägen in den Räumen einbezogen

notwendig

Kostenersparnis, im Winter sehr kalt und feucht

59. Auf welche Probleme sind Sie bei der Planung und Durchführung der thermischen Sanierung gestoßen?

Haus wurde auf 2 bis 3 Etappen gebaut, dadurch: versch. Ebenen, Fußbodenaufbauten und Decken (von Vollholzdecken bis betoniert), dadurch schwierig zu entscheiden, welche Sanierungsmaßnahmen die besten sind

Wahl der passenden Materialien für Dämmungen Dämmstärke richtig Dämmung des Balkons/Dachschräge, zeitliche Koordination der verschiedenen Handwerker Verschiedene Dämmstoffstärke Festlegung der Dämmstärke aus bauphysikalischer und energetischer Sicht, optimaler

Fenstereinbau, Fensterauswahl Schimmel in Ecken Koordination / Auslese der Einzelfirmen; Kosten

Isolierdach bei der Garage und Balkon

12

5

12

0

2

4

6

8

10

12

14

1980 ‐ 1989 1990 ‐ 1999 2000 ‐ 2006 2007 ‐ 2010

Sanierungsjahr

Anzahl der Hauseigentümer n = 20

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Anhang A - 77 -

60. Was sind die Vorteile einer thermischen Sanierung?

.

61. Hat für Sie bei der Entscheidung für eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 6 □ 5 □ keine Antwort möglich

7

5

6

1 1 1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Sanierungsvorteile

Anzahl der Sanierer n = 21

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Anhang A - 78 -

Informationen über thermische Sanierung:

62. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den

Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: 9 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5 Verständlichkeit: 8 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:

4 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 2 □ 5

Verständlichkeit:

4 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 2 □ 5

□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:

11 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5

Verständlichkeit:

10 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:

4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 5 □ 5

Verständlichkeit:

6 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar

über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:

2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

2 □ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen

63. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem)

□ Internet: Informationsgehalt:

9 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

5 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

2 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

2 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

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Anhang A - 79 -

Verständlichkeit:

5 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

4 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5

Verständlichkeit:

2 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

11 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

6 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 3 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

1 □ Habe mich noch nie informiert

64. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? 4 □ Ja 17 □ Nein □ keine Antwort möglich

65. Wie bewerten Sie den Zugang zu nützlichen Informationen zum Thema thermische Sanierung? (Schulnotensystem) 12 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich

66. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem) □ Energieberater: 11 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: 5 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 4 □ 5 □ Baumeister: 12 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 12 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Keine Antwort möglich

67. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? 10 □ Ja 7 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

68. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? 5 □ Ja 11 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

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Anhang A - 80 -

69. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtkosten richtig eingeschätzt?

15□ Ja 6 □ Nein □ keine Antwort möglich

70. Haben Sie am Beginn des Sanierungsprozesses die Gesamtdauer richtig eingeschätzt?

12□ Ja 9 □ Nein □ keine Antwort möglich

71. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?

2 □ Ja 18 □ Nein □ keine Antwort möglich

72. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?

21 □ Ja □ Nein □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 81 -

Förderungen:

73. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den

Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: 7 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5 Verständlichkeit: 3 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 2 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

3 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

8 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

4 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

5 □ Habe mich noch nie informiert

74. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: 4 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Bank: 6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ Baumeister: 5 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Keine Antwort möglich

75. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?

3 □ übers Internet 4 □ per Post 1 □ telefonisch 11 □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..

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Anhang A - 82 -

76. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? 18 □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss 2 □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........

77. Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) 5 □ 1 □ 2 8 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich

78. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) 9 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 6 □ 5 □ keine Antwort möglich

79. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Haben Sie lieber auf eine Förderung verzichtet, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? 10 □ Ja - Gründe:

ist kostengünstiger Wenn die Kosten bei Selbstdurchführung geringer sind, als die Kosten über Firmen abzüglich

Förderbetrag Tätigkeit die ich selbst durchführe Oft sind es kleine Dinge die sich summieren bzw. durch geförderte Aufträge das doppelte und

dreifache Kosten. (Heizung, Fassade, Fenstertausch) im Pfusch ohne Förderung billiger Selbst ist der Mann

Kostenersparnis Kosten der Firmen billiger in Eigenregie durchgeführt da ohne Rechnung - Kostenersparnis größer als Förderung

9 □ Nein - Gründe:

Keine Förderung durch Land und der Stadt möglich Haftungstechnische und zeitliche Gründe, Fachkompetenz der Beauftragten teilweise zB

Heizungsbau war Fachwissen erforderlich

Kompetenz der Firma Förderung für Finanzierung des Projektes ein Muss Kostengründe

Fachwissen □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 83 -

Durchführung der thermischen Sanierung:

80. Wie haben Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach-

oder Geschoßdecke dämmen) festgelegt? (Mehrfachnennung möglich) 9 □ Ich habe selbst das Konzept ausgearbeitet bzw. legte die Maßnahmen selbst fest □ Ich beauftragte ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte 3 □ Ich beauftragte ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitete und Maßnahmen festlegte 11 □ Ich ließ mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest 8 □ Ich befragte Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und legte aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich

81. Durch wen ließen Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen? 1 □ Ich führte die Arbeiten selbst durch 13 □ Ich führte die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftragte aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung 8 □ Ich ließ die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wählte ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)

9 □ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte 2 □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker

2 □ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe 2 □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin 3 □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich

82. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen ……. Förderungseinreichung

……. Planung

……. Beauftragung

……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen

……. Energieausweis erstellen lassen

……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....

Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler,

Maurer,…) einschätzen?

(Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam)

8 □ 1 □ 2 8 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ Habe keine Fachfirmen beauftragt □ keine Antwort möglich

83. Hat Ihrer Erfahrung nach, mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? 8 □ Ja 11 □ Nein □ Habe keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht

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Anhang A - 84 -

84. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? 9 □ Ja 12 □ Nein, habe nichts darüber gelesen

Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: 4 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 1 □ 5

85. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben, Beratern, Banken etc. untereinander? (Schulnotensystem)

8 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ keine Antwort möglich

86. Wie beurteilen Sie die Kommunikation zwischen den verschiedenen Handwerksbetrieben bei der Ausführung der Arbeiten untereinander? (Schulnotensystem) 7 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich

87. Wird bei der Durchführung der Arbeiten des jeweiligen Handwerkbetriebes auf nachgelagerte Arbeiten anderer Handwerker Bedacht genommen? (Schulnotensystem) 6 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ keine Antwort möglich

88. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? 1 □ Ja 1 □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen

89. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? 3 □ Ja 17 □ Nein □ keine Antwort möglich

90. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? 2 □ Ja 18 □ Nein □ keine Antwort möglich

91. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? 10 □ Ja 8 □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen 1 □ Nein 1 □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist

92. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) 5 □ 1 □ 2 8 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich

93. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) 9 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 85 -

94. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) 8 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich

95. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) 5 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich

96. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) 13 □ 1 □ 2 6 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

97. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? 5 □ Ja 12 □ Nein □ keine Antwort möglich

98. Was Sie noch gerne sagen möchten:

Da wir noch mitten im Umbau sind, sind manche Fragen schwierig zu beantworten, habe es trotzdem nach bestem Wissen versucht

Größtes Problem für mich war es herauszufinden welche Förderungen von Stadt Land und Bund zu bekommen sind. Weiters ist es sehr schwierig die richtigen Antworten zu bekommen. (Dachgeschoßausbau: Welche Dampfsperre etc ist die beste und Warum) Hatte öfters das Gefühl das die Leute verkaufen wollten und nicht beraten. Ansonsten finde ich das Fördersystem des Landes ganz ok. Problem stellt hier nur der Ablauf und die Auszahlung dar.

Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!

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Anhang A - 86 -

Quantitative Auswertung: Fragen – Hausbesitzer

Die Anzahl der Antworten wird in roter Farbe dargestellt oder in einem Diagramm. Wenn keine

Zahlen angegeben werden, wurde diese Antwort von keinen der Befragten beantwortet.

Fragebogen für Nicht-Sanierer

Diese Umfrage wird im Zuge einer Masterarbeit des MSc-Lehrganges „Management und Umwelt“ durchgeführt. Die Ergebnisse

sollen Aufschluss über den aktuellen Trend thermischer Sanierungen in Österreich geben. Die praktische Erfahrung der

Hauseigentümer mit der thermischen Sanierung, die diesbezüglich erhaltenen Informationen und die Erfahrung mit den

diesbezüglichen Abläufen ist ganz wesentlich, um diese zu verbessern und damit Ihnen als Hauseigentümer optimale Lösungen

anbieten zu können.

Unter thermischer Sanierung wird verstanden: Fassadendämmung (mindestens 25 % der Gebäudehülle), Fenstertausch, Dach-

oder Geschoßdeckendämmung. Diese Sanierungsmaßnahmen können einzeln oder auch gemeinsam durchgeführt werden.

Bitte kreuzen Sie die zutreffenden Antworten an. Bei manchen Fragen wird eine Reihung nach dem Schulnotensystem gefordert

(1….Sehr gut; 2….Gut; 3….Befriedigend; 4….Genügend; 5…Nicht Genügend). Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15

Minuten.

Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und die Antworten werden anonym ausgewertet!

Allgemeine Angaben:

43. Wann haben Sie Ihr Haus erworben? 12 □ Neubau im Jahr: ……. 2000, 1991, 1955, 1974, 1960, 1955, 1984, 1974, 1995, 1974, 1956, 1943 5 □ Erbschaft, im Jahr: ……. 2007, 2007, 2000, 2006, 2000

8 □ Erwerb/Kauf im Jahr: ……. 2009, 2009, 2005, 1996, 1996, 2008, 1996, 1972

2 □ Übernahme im Jahr: …….2007, 1967

1 □ Schenkung im Jahr: ……. 2002

44. Wie alt ist Ihr Haus? Jahre: ……………

2

9

11

32

0 ‐ 25 Jahre  26 ‐ 50 Jahre 51 ‐ 75 Jahre 76 ‐ 100 Jahre > 100 

Alter der Häuser

Anzahl der Nicht‐Sanierer n = 28

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Anhang A - 87 -

45. Wie viele m² Wohnfläche hat Ihr Haus? m²:

46. In welchem Bundesland befindet sich Ihr Haus? □ Wien 22 □ Niederösterreich 1 □ Oberösterreich

1 □ Burgenland

3 □ Steiermark

□ Kärnten

1 □ Salzburg

□ Tirol

□ Vorarlberg

47. Wie alt sind Sie? 3 □ bis 30 20 □ 30 bis 60 5 □ über 60

48. Was ist Ihnen bei Ihrem Haus am wichtigsten? (Mehrfachnennung möglich) 9 □ Hohe Gebäudequalität erzielen und erhalten (Mehrfachnennung möglich): 10 □ energetisch 7 □ ökologisch 16 □ wohnkomfortmäßig 3 □ architektonisch 22 □ Langfristige Substanzerhaltung des Hauses □ Substanz bestmöglich präsentieren, da Verkauf geplant 4 □ Geringer Unterhalts- und Erneuerungsaufwand (Mehrfachnennung möglich): 2 □ keine größere Erneuerungen durchführen (werden den Erben/Nachfolgern

überlassen)

□ späterer Verkauf oder Abbruch geplant

10 □ Kosten einsparen

□ andere Gründe: …………………………………………………………………...

…………………………………………………………………………………………..

49. Haben Sie schon mal über eine thermische Sanierung Ihres Hauses nachgedacht? 19 □ Ja 5 □ Nein □ Ich habe von thermischer Sanierung noch nie etwas gehört

5

6

5 5

6

80 ‐ 100 m² 101 ‐ 120 m² 121 ‐ 140 m² 141 ‐ 160 m² > 160 m²

m² Wohnfläche

Anzahl der Nicht‐Sanierer n = 27

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Anhang A - 88 -

50. Nennen Sie bitte den Grund/die Gründe warum Sie Ihr Haus noch nicht thermisch saniert haben?

Geldmangel Kostenfrage Geld, viel Arbeit, keine Zeit, mit kleinen Kindern auf der Baustelle leben ist anstrengend

wenig Zeit, Geld, Planungsaufwand Holzhaus , wurde bereits nach niedrig Energiebauweise errichtet (Doppelblock mit zusätzlicher

Korkisolierung im Zwischenraum)

wurde bereits vor Erwerb thermisch saniert, weitere Sanierung in Planung, Durchführung nach Einholung aller notwendigen Infos und Unterlagen im Herbst d. J. geplant

weil es derzeit nicht von mir bewohnt wird

kein maßgebliches Energieeinsparungspotenzial durch thermische Sanierung; derzeit zu teuer, ist aber für nächstes oder spätestens übernächstes Jahr geplant (Änderung der

Jobsituation ist zu erwarten, daher dann voraussichtlich finanziell leichter durchzuführen zu hohe Amortisationszeit, Haus nur teilweise bewohnt, Versorgung mit biogenen Brennstoff aus

eigenem Wald Zeit und Kostengründe Kosten

Energieeinsparungspotenzial zu niedrig Planungsaufwand, hohe Kosten hohe Kosten

zu hohe Amortisationszeit bisher nicht notwendig hohe Kosten bisher nicht notwendig

51. Welche Schritte im Sanierungsprozess haben Sie bereits durchlaufen?

3 □ Beratung bei Bank(en)

3 □ Energieberatung durchführen

2 □ Förderungseinreichung

1 □ Planung

□ Beauftragung

2 □ Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen

□ Energieausweis erstellen lassen

Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....

16 □ Ich habe noch gar nichts bezüglich thermischer Sanierung unternommen

52. Gab es einen Grund, den Sie bei Frage 7 noch nicht angeführt haben, warum Sie während des Sanierungsprozesses stoppten?

Kosten zu hoch wenn es Förderungen für Zweitwohnsitze geben würed, Sanierung ok Kosten

53. Hat für Sie bei der Entscheidung gegen eine Sanierung die politische Situation / wirtschaftliche Lage eine Rolle gespielt? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 11 □ 5 □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 89 -

Informationen über thermische Sanierung:

54. Haben Sie sich in Bezug auf thermische Gebäudesanierung schon einmal beraten lassen und wie würden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit der Beratung einschätzen? (Schulnotensystem) □ Ja, von Energieberater: Informationsgehalt: 4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 Verständlichkeit: 4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von Bank(en): Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 3 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 3 □ 5

□ Ja, von Handwerker(n): Informationsgehalt:

6 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

3 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Ja, von Baustoffhändler/Baumarkt: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, ich habe an einem Informationsseminar

über thermische Sanierung teilgenommen: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Ja, von anderen: ………………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

3 □ Nein, ich habe mich noch nie beraten lassen

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Anhang A - 90 -

55. Über welches Medium konnten Sie sich über thermische Sanierung informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt:

6 □ 1 □ 2 6 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

6 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 6 □ 5

Verständlichkeit:

8 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 2 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 2 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 2 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

3 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

2 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Habe mich noch nie informiert

56. Hatten Sie bei einem Informationsgespräch jemals das Gefühl, das Ihnen ein Akteur (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) unnötiges Fachwissen vermittelt? 3 □ Ja 5 □ Nein □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 91 -

57. Wie würden Sie die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Akteure bewerten? (Schulnotensystem)

□ Energieberater: 9 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Bank: 2 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 7 □ 5

□ Baumeister: 7 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 6 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 1 □ 5

□ Keine Antwort möglich

58. War das Gespräch mit der/den Banken strukturiert (d.h. folgte einem erkennbaren und nachvollziehbaren Aufbau)? 3 □ Ja 2 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

59. Gab die Bankberaterin/der Bankberater auch Auskünfte, die über die Finanzierung hinausgingen (z. B. über den Ablauf der thermischen Sanierung)? 1□ Ja 3 □ Nein □ es wurde mit keinem Bankberater gesprochen

60. Haben Handwerksbetriebe, Berater, Banken etc. Fachbegriffe verwendet, die Sie nicht vollständig verstanden haben?

2 □ Ja 6 □ Nein □ keine Antwort möglich

61. Haben Sie nach einem Beratungsgespräch mit einem Handwerker umgehend einen Kostenvoranschlag bekommen?

3 □ Ja 3 □ Nein □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 92 -

Förderungen:

62. Über welches Medium konnten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren und wie empfanden Sie den Informationsgehalt und die Verständlichkeit? (Schulnotensystem) □ Internet: Informationsgehalt: 7 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 3 □ 5 Verständlichkeit: 6 □ 1 □ 2 6 □ 3 □ 4 2 □ 5

□ Tageszeitung: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 2 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Fachmagazine: Informationsgehalt:

1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

3 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ TV: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Radio: Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

□ Broschüren: Informationsgehalt:

3 □ 1 □ 2 1 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

1 □ 1 □ 2 3 □ 3 □ 4 □ 5

□ Anderes Medium: ……..………………………… Informationsgehalt:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

Verständlichkeit:

□ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5

2 □ Habe mich noch nie informiert

63. Wenn Sie sich bei einem Akteur der thermischen Sanierung über Fördermöglichkeiten informiert haben - wie

würden Sie diesen Informationsgehalt bewerten? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: □ Energieberater: 4 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Bank: □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ Baumeister: 1 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 □ 5 □ Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Maurer,…): 3 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 3 □ 5 □ Keine Antwort möglich

64. Wie würden Sie den Förderantrag am liebsten einreichen?

7 □ übers Internet 2 □ per Post □ telefonisch 14 □ persönlich Andere Möglichkeit: ……………………………………………………..

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Anhang A - 93 -

65. Welche Förderungsart würden Sie bevorzugen? 22 □ Direktzuschuss □ Annuitätenzuschuss 3 □ Steuerbegünstigung □ Andere Formen: ……………………………………………………………….........

66. Bei den meisten Förderungen bekommt man die Förderauszahlung erst, nachdem man die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt hat. Wie bewerten Sie dieses System in Bezug auf den Nutzen für Sanierer? (Schulnotensystem) 7 □ 1 □ 2 5 □ 3 □ 4 11 □ 5 □ keine Antwort möglich

67. Meistens bekommt man keine Förderungen ausbezahlt, wenn man die Sanierungsmaßnahmen selbst, ohne Rechnung von Handwerkern, durchführt. Würden Sie lieber auf eine Förderung verzichten, nur um die Sanierungsmaßnahmen selbst durchführen zu können? 4 □ Ja - Gründe:

Kosten-Nutzen-Faktor ist wahrscheinlich immer noch günstiger, soweit man die Arbeiten überhaupt selbst machen kann

Kostengründe

weil vermutlich günstiger ohne Rechnung ist es oft günstiger

13 □ Nein - Gründe:

Garantieansprüche

Kow-how fehlt Garantie, Fachwissen da ich handwerklich sehr geschickt bin und das Geld für mehr Material reichen würde

weil Sanierungsmaßnahmen handwerkliche Fähigkeiten und Fachwissen voraussetzen

nein, Zeitwaufwand, kein Zuschss, keine fachgerechte Arbeit, keine Garantie Fachwissen fehlt

Know-how Zeitwaufwand, Fachwissen, keine Gewährleistung

□ keine Antwort möglich

68. Die Bestimmungen der Wohnbauförderung des jeweiligen Bundeslandes regeln die Zuerkennung, die Art und die Höhe der Förderung für die thermische Sanierung. Sind die Bestimmungen der Wohnbauförderung verständlich? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich

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Anhang A - 94 -

Durchführung der thermischen Sanierung:

69. Wie würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) festlegen? (Mehrfachnennung möglich) 2 □ Ich arbeite selbst das Konzept aus bzw. lege die Maßnahmen fest 1 □ Ich beauftrage ein Architekten- oder Planungsbüro, welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt 4 □ Ich beauftrage ein Unternehmen, das sich um die Koordination der Fachfirmen (Generalunternehmen) kümmert , welches das Konzept ausarbeitet und Maßnahmen festlegt 16 □ Ich lasse mich von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) beraten und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest 11 □ Ich befrage Bekannte, Freunde, Nachbarn oder Verwandte, die selbst schon Sanierungsmaßnahmen an ihrem Haus durchgeführt haben, und lege aufgrund deren Vorschläge die Maßnahmen fest □ Keine Antwort möglich

70. Durch wen würden Sie die Maßnahmen bei der thermischen Gebäudesanierung (Fassade dämmen, Fenstertausch, Dach- oder Geschoßdecke dämmen) durchführen lassen? 1 □ Ich führe die Arbeiten selbst durch 8 □ Ich führe die Arbeiten teilweise selbst durch, beauftrage aber zusätzlich noch Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) zur Unterstützung 15 □ Ich lasse die ganze Arbeit von Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) durchführen Die Unternehmen wähle ich wie folgt: (Mehrfachnennung möglich)

11 □ Gemäß Empfehlung durch Bekannte, Freunde, Nachbarn, Verwandte 5 □ Gemäß Empfehlungen durch andere Handwerker

6 □ Gemäß Unternehmen, mit denen ich schon mal gute Erfahrungen bei anderen Arbeiten am Haus gemacht habe □ Gemäß Unternehmen, auf die ich durch Internet, Telefonbuch, TV-Werbung, Radio aufmerksam geworden bin □ Gemäß Unternehmen, welche ich auf Messen und/oder Ausstellungen kennengelernt habe □ Keine Antwort möglich

71. Wie würden Sie die einzelnen Schritte der thermischen Sanierung durchführen? Bitte reihen Sie die Antworten von 1 (erster Schritt) bis 7 (letzter Schritt): ……. Beratung bei Bank(en) ……. Energieberatung durchführen

……. Förderungseinreichung

……. Planung

……. Beauftragung

……. Kostenvoranschlag bei Handwerkern einholen

……. Energieausweis erstellen lassen

……. Andere/weitere Schritte: …………………………………………………………....

72. Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad bei der Koordination der Fachfirmen (z.B. Fensterbauer, Spengler, Maurer,…) einschätzen? (Schulnotensystem, 1 = sehr leicht/einfach, 5 = sehr schwierig/mühsam)

7 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 7 □ 5 □ keine Antwort möglich

73. Hat Ihrer Erfahrung nach mangelnde Kooperation / Koordination der Akteure (z. B. Handwerker, Banken, Energieberater,…) zu Verzögerungen geführt? 1 □ Ja 3 □ Nein □ Habe noch keine Erfahrung mit diesen Akteuren gemacht

74. Haben Sie in Zeitungen bzw. Zeitschriften über den Ablauf der thermischen Sanierung gelesen? 6 □ Ja 16 □ Nein, habe nichts darüber gelesen

75. Wenn Sie „JA“ angekreuzt haben: Wie würden Sie den Informationsgehalt des Gelesenen in Bezug auf den

Ablauf einer thermischen Sanierung einschätzen? (Schulnotensystem) Informationsgehalt: 2 □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 □ 5

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Anhang A - 95 -

76. Bitte beantworten Sie folgende Frage nur, wenn Sie sich von einem Energieberater beraten ließen: Hat Ihnen der Energieberater dazu geraten ein Unternehmen für die Koordination der Fachfirmen (z. B. Generalunternehmen) zu beauftragen? □ Ja 1 □ Nein □ darüber wurde nicht gesprochen

77. Denken Sie, dass eine thermische Sanierung zur Schimmelbildung beiträgt? 3 □ Ja 13 □ Nein □ keine Antwort möglich

78. Wurden von einem Baumeister oder von Fachfirmen jemals Bedenken in Bezug auf Fassadendämmung oder Wohnraumlüftung geäußert? □ Ja 7 □ Nein □ keine Antwort möglich

79. Ist Ihnen der Energieausweis bekannt? 9 □ Ja □ Ja, ich habe sogar einen für mein Haus ausstellen lassen 2 □ Nein 10 □ Ich kenne die Bezeichnung, weiß aber nicht genau, was das ist

80. Wie bewerten Sie die Verständlichkeit und die Strukturierung des Energieausweises? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 7 □ 3 □ 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

81. Ist es durch den Energieausweis möglich, klare Entscheidungen zu treffen, welche Bereiche des Gebäudes auf welche Weise thermisch saniert werden sollen? (Schulnotensystem) 2 □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 4 □ 5 □ keine Antwort möglich

82. Gibt der Energieausweis genügend Auskunft über Energieeinsparmöglichkeiten? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 4 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ keine Antwort möglich

83. Ist die Größenordnung der Kosteneinsparungen durch den Energieausweis abschätzbar? (Schulnotensystem) □ 1 □ 2 2 □ 3 □ 4 2 □ 5 □ keine Antwort möglich

84. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit ein Darlehen bei einer Bank zu bekommen? (Schulnotensystem) 12 □ 1 □ 2 □ 3 □ 4 1 □ 5 □ keine Antwort möglich

85. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Maßnahmen der thermischen Sanierung zu spät rechnen / rentieren? 17 □ Ja 2 □ Nein □ keine Antwort möglich

86. Was Sie noch gerne sagen möchten:

Solarenergie sollte aus meiner Sicht viel mehr gefördert werden Da die Sanierung zwar in den nächsten Jahren geplant ist, aber noch keine konkreten Veranlassungen

getroffen wurden, kann ich einfach noch zu wenig Angaben über die einzelnen Beratungen/Informationsquellen machen, werde mich aber sicher spätestens nächstes Jahr intensiver mit dem Thema beschäftigen (müssen)

Nachkommen sollen Sanieren

Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage teilgenommen haben!