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AUTOMOTIVE news Nr. 1/2016 Reiner Wasserabscheider feiert bei Audi Premiere DAS KUNDENMAGAZIN VON MANN+HUMMEL Luftfilter-Innovation Flexline schafft völlig neue Möglichkeiten Aktive Ansaugsysteme sorgen für bis zu 30 Prozent Drehmoment-Plus Im Fokus Moderne Motorentechnik

Im Fokus - MANN+HUMMEL€¦ · Im Bereich Pkw-Luftfilter stellen wir mit Flexline ein neuartiges Best-in-Class Luftfilterkonzept vor – mit viel versprechenden Mög-lichkeiten zur

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Page 1: Im Fokus - MANN+HUMMEL€¦ · Im Bereich Pkw-Luftfilter stellen wir mit Flexline ein neuartiges Best-in-Class Luftfilterkonzept vor – mit viel versprechenden Mög-lichkeiten zur

AUTOMOTIVE newsNr. 1/2016

Reiner Wasserabscheider feiert bei Audi Premiere

DAS KUNDENMAGAZIN VON MANN+HUMMEL

Luftfilter-Innovation Flexline schafft völlig neue Möglichkeiten

Aktive Ansaugsysteme sorgen für bis zu 30 Prozent Drehmoment-Plus

Im FokusModerne Motorentechnik

Page 2: Im Fokus - MANN+HUMMEL€¦ · Im Bereich Pkw-Luftfilter stellen wir mit Flexline ein neuartiges Best-in-Class Luftfilterkonzept vor – mit viel versprechenden Mög-lichkeiten zur

Inhalt Vom einfachen Filzfilter 4 zur modularen SystemlösungDer Filterspezialist feiert 2016 sein 75-jähriges Jubiläum.

Aktive Ansaugsysteme 6 Bis zu 30 Prozent Drehmoment-PlusMANN+HUMMEL realisiert verbessertes Drehmoment im

unteren Drehzahlbereich (Low-End Torque).

Innovationen in den Märkten 9 für die MärkteChris Sturgess und Thomas Jessberger sprechen im Interview

über die Innovationskultur bei MANN+HUMMEL.

Ein Funke Innovation 12 für den Chevrolet Spark von GMMANN+HUMMEL hat dem Spark mit seinem Luftfiltersystem

einen innovativen Impuls gegeben.

Eine elektrisierende Entwicklung 13 Elektroautos mit Range ExtenderAuch die zweite Generation des Chevrolet Volts setzt auf

ein Batterierahmensystem von MANN+HUMMEL.

Reiner Wasserabscheider als Add-on 16 Innovation ergänzt Kraftstofffilter Der reine Wasserabscheider feiert bei Audi Premiere für den Einsatz

in Regionen mit hohem Wassergehalt im Dieselkraftstoff.

Clevere Lösung 18 High-Tech Luftfilter für Audi A4 MANN+HUMMEL liefert den Luftfilter für die neue

Audi A4-Baureihe.

Faszinierender Motorsound 21 Kraftvolles Soundfeedback Symposer verstärkt sportlichen Sound im Fahrzeuginnenraum.

Flexline 22 Best-in-Class Luftfilter Luftfilter-Innovation Flexline schafft völlig neue Möglichkeiten.

Erstes Ölfiltermodul 24 aus indischer ProduktionMANN+HUMMEL erweitert sein globales Entwicklungs-

und Produktionsnetzwerk.

Kleines Auto 25 mit großen AmbitionenDem neuen Ford Figo und Figo Aspire wird dank MANN+HUMMEL

Luftfiltersystem saubere Luft zugeführt.

High Performance-Modul 26 für moderne DieselmotorenDas neue High-Performance Kraftstofffiltermodul für Mercedes-Benz

erfüllt höchste Anforderungen zum Schutz moderner Dieseleinspritzsysteme.

Neue Nutzfahrzeug-Luftfilter 28 für den asiatischen MarktMANN+HUMMEL hat zwei neue Luftfilter als frei verfügbare

Marktprodukte ohne Kundenbindung entwickelt.

Entscheidend ist, 30 was beim Fahrer ankommtMANN+HUMMEL testet Innenraumfilter auch bei wissenschaftlichen

Feldversuchen unter realen Bedingungen.

Entwicklungskompetenz 32 in ChinaEntwicklungszentrum in Shanghai kann kompletten

Produktentwicklungsprozess abwickeln.

Kurz notiert 33

im vergangenen Jahr konnten wir unsere Position als führender Filtrationsexperte in der internationalen Automobil- und Maschinen-bauindustrie weiter ausbauen. Das Geschäftsjahr 2015 brachte für MANN+HUMMEL eine Umsatzsteigerung von acht Prozent auf nunmehr drei Milliarden Euro. Dies spiegelt die schwierige Markt-situation in Brasilien, Russland und China, aber auch die sehr posi-tive Entwicklung in Europa und Nordamerika wider. Der Geschäfts-bereich Automobil Erstausrüstung setzte sein konstantes Wachs-tum fort und steigerte den Umsatz zum sechsten Mal in Folge.

Die Erfolgsgeschichte unseres Unternehmens reicht indessen viel weiter zurück. Vor 75 Jahren unter schwierigen Bedingungen ge-gründet, hat sich das Familienunternehmen zum Weltmarktführer in der Filtration entwickelt. Heute beschäftigen wir als weltweit erfolgreicher Hersteller von Luft-, Öl- und Kraftstofffiltern, Saug-rohren und technischen Kunststoffteilen an mehr als 60 Stand-orten auf fünf Kontinenten rund 17.000 Mitarbeiter.

Im Jubiläumsjahr 2016 präsentiert sich die MANN+HUMMEL Gruppe gut aufgestellt für die Herausforderungen der Zukunft. Im Laufe dieses Jahres wird unser neues Technologiezentrum am Stamm-sitz in Ludwigsburg eröffnet, das beste Voraussetzungen für wei-teres Wachstum schafft. Neben kontinuierlicher Innovation zählen auch die humanistischen Werte der Firmengründer und die Kon-tinuität des Familienunternehmens zu den zentralen Erfolgs-faktoren unseres Unternehmens.

Im Interview der vorliegenden Ausgabe (S. 9) lesen Sie, wie die Unternehmenskultur den nötigen Raum schafft für eine Platzie-rung unter den innovativsten Unternehmen im Land und wie ein strukturierter Innovationsprozess uns insbesondere in punkto Innovationsvielfalt und Kundeneinbindung vom Wettbewerb abhebt. Mit unseren neuen Konzepten zur Steigerung des Dreh-moments im unteren Drehzahlbereich zum Beispiel (S. 6) stellen wir uns den Herausforderungen der Emissionsgesetzgebung und bieten unseren Kunden attraktive technische Lösungmöglich-keiten an.

Im Bereich Pkw-Luftfilter stellen wir mit Flexline ein neuartiges Best-in-Class Luftfilterkonzept vor – mit viel versprechenden Mög-lichkeiten zur Nutzung von bisher ungenutzten Bauräumen und weiter verbesserter Performance (S. 22). Auch bei den Nutzfahr-zeugen sind wir bereits seit Jahrzehnten führend im Geschäft und setzen unsere lange Innovationstradition fort. Im September wer-den wir Ihnen auf der IAA in Hannover einen Einblick in unsere jüngsten Entwicklungen und Ideen geben. Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf unserem Stand.

Ihr Kai Knickmann

Sehr geehrte Geschäftspartner,

IMPRESSUMMANN+HUMMEL Automotive News; [email protected]: MANN+HUMMEL International GmbH & Co.KG, 71631 Ludwigsburg, DeutschlandV.i.S.d.P.: Harald Kettenbach; Redaktion: Birgit Herbst, Lisa BürkleGestaltung: Ralph Dodel Grafikdesign, 73066 Uhingen, DeutschlandDruck: Gmähle-Scheel Print-Medien GmbH, 71336 Waiblingen-Hohenacker, Deutschland

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MANN+HUMMEL wurde 1941 von Adolf Mann und Dr. Erich Hummel gegründet. Die Filtrationstechnik steckte zu diesem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen. Zum Filtern von Luft, Öl und Benzin in der Motorenperipherie kamen vergleichsweise einfache Lösungen zum Einsatz, systematische Forschung und Entwicklung wurde kaum be-trieben. Die Gründer waren davon überzeugt, dass auf diesem Ge-biet weitreichende Verbesserungen möglich sind. Als Konsequenz wurden eine Entwicklungs- und eine Versuchsabteilung mit Motor-prüfständen aufgebaut. Zudem wurde der enge Austausch mit den Automobilherstellern gesucht, um schnell zu optimalen Ergebnissen zu kommen. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte und prägt noch heute die Unternehmens-philosophie.

Mit diesem Ansatz entwickelte das Filterwerk bis 1945 zahlreiche Innovationen, unter anderem Kombinations-Luftfilter mit Zyklonen als Vorabscheider für schwere Heeresfahrzeuge, Hauptstrom-Öl-zentrifugen, Siebscheibenölfilter und Filzfeinfilter zur Kraftstoff-reinigung.

Kontinuierliche Verbesserung In der unmittelbaren Nachkriegszeit konzentrierte sich das Filter-werk auf die Fertigung von Sanitärarmaturen und Haushaltsartikeln, bevor 1950 wieder eine rege Innovationstätigkeit einsetzte. Anstelle von Standardprodukten gewannen bauraumoptimierte und appli-kationsspezifisch entwickelte Produkte an Bedeutung.

Hierbei spielte die maßgeblich von MANN+HUMMEL vorangetriebe-ne Entwicklung von Filterelementen aus Papier eine wichtige Rolle. Die raffinierte Sternfaltung erlaubte eine platzsparende, individuell anpassbare Formgebung. Auch auswechselbare Ölfilterelemente wurden entwickelt.

Siegeszug des Kunststoffs Ab den 1960er-Jahren gewannen sowohl die Verbrauchs-und Leis-tungsoptimierung von Motoren als auch die individuelle Anpassung von Luftfiltergehäusen an den verfügbaren Bauraum an Bedeutung. Eine entscheidende Rolle hatte dabei der Einsatz von Kunststoffen, der ganz neue konstruktive und gestalterische Möglichkeiten eröff-

nete. Durch die Ablösung von PVC durch Polyurethan und die zu-nehmende Forderung der Automobilindustrie nach Systemlösun-gen in den 1970er-Jahren kam es zur weiteren Verbreitung von Kunststoff.

Die wachsende Kompetenz von MANN+HUMMEL in der Kunststoff-produktion ermöglichte in den 1980er-Jahren die Wandlung zum Systemlieferanten. Verbesserte Prüfeinrichtungen mit Klimakam-mern und die Auswertung der Versuche mit Computern führten zu neuen Produkten wie zum Beispiel Zylinderkopfhauben und Luftansaugrohren in Kunststoff.

Bahnbrechend war eine neue, von MANN+HUMMEL 1988 zur Seri-enreife entwickelte Produktionsmethode: Das Schmelzkernverfah-ren, das die nahtlose Herstellung von komplexen hohlen Kunststoff-teilen revolutionierte. Dieses Verfahren trug maßgeblich dazu bei,

die Stellung von MANN+HUMMEL als führender Entwicklungs- und Produktionspartner von anspruchsvollen Modullösungen zu festi-gen und auszubauen. In den Folgejahren gelang es, die sehr kom-plexe Schmelzkerntechnik durch kostengünstigere Herstellverfah-ren zu ersetzen.

Leadership in FiltrationDer Unternehmensvision „Leadership in Filtration“ wurde MANN+HUMMEL seit der Jahrtausendwende mit zahlreichen Welt-neuheiten gerecht. Unter anderem wurden das weltweit erste Öl-modul aus Kunststoff und der erste Hochleistungs-Dieselkraftstoff-filter mit MULTIGRADE Filtermedientechnologie zur Serienreife ent-wickelt. Ein neues Technologiezentrum am Stammsitz in Ludwigs-burg schafft ab 2016 beste Voraussetzungen dafür, auch künftig mit wegweisenden Innovationen das Wachstum von MANN+HUMMEL zu sichern.

Vom einfachen Filzfilter zur modularen Systemlösung

Der Filterspezialist MANN+HUMMEL feiert 2016 sein 75-jähriges Jubiläum und blickt dabei auf eine lange Innovationsgeschichte zurück. Der Aufstieg vom Hersteller einfacher Motorenfilter zum Weltmarktführer als Systemlie-ferant für die Automobilindustrie wäre ohne kontinuierliche Innovations-leistungen nicht möglich gewesen. Heute beschäftigt MANN+HUMMEL an über 60 Standorten weltweit rund 17.000 Mitarbeiter.

Weltweit erster Luftfilter in Kunststoff

Weltweit erstes Ölmodul mit Voll-Kunststoffgehäuse

Erstes Agile Joint: Ladeluftleitung mit

Ausgleichselementen

Erster Hochleistungs-Dieselkraftstofffilter mit

MULTIGRADE Filtermedium

Weltweit erster Dieselkraft-stofffilter mit dreistufiger

Wasserabscheidung

Weltweit erstes Kunst-stoff-Saugrohr

(Schmelzkernverfahren)

Weltweit erster Luftfilter mit radial dichtendem

Rechteckelement

1968 2003 20152002 20131989 2012

Tests am laufenden Motor und intensive Forschung - von Anfang an charakteristisch für MANN+HUMMEL

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Aktive Ansaugsysteme Bis zu 30 Prozent Drehmoment-Plus

MANN+HUMMEL realisiert durch innovative Aufladekonzepte ein verbesser-tes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich (Low-End Torque). Dadurch wird weiteres Downsizing und Downspeeding und somit die Reduzierung von CO2-Emissionen ermöglicht.

Downsizing und Downspeeding, Real Driving Emissions, neue Grenzwerte und Fahrzyklen – das sind derzeit die Herausforde-rungen für Motorenkonstrukteure. Das Low-End Torque gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung, um CO2-Ausstoß und Ver-brauch insbesondere auch im realen Fahrbetrieb zu senken.

Für die Bewältigung dieser Zukunftsaufgaben hat MANN+HUMMEL neue Ansaugsysteme konzipiert, mit denen sich die Verbrennung im Motor positiv beeinflussen lässt. Ging es früher noch um die Optimierung einzelner Komponenten, so setzt der Systemlieferant heute auf ein ganzheitliches Konzept, das sich auf die Auslegung der gesamten Ansaugstrecke erstreckt – besonders relevant ist hierbei vor allem die Strecke vom Turbolader bis hin zum Zylinder-kopf. Auf diesem Gebiet verfügt MANN+HUMMEL über umfassen-de Kompetenz und jahrzehntelange Erfahrung. Potenzial für die Optimierung der Leistungscharakteristik von Mo-toren bietet beispielsweise die Resonanzaufladung, die auf einer intelligenten Schaltung von Längen und Volumina im Ansaugtrakt beruht. Dieses seit Jahrzehnten von MANN+HUMMEL erfolgreich im Saugrohrbereich eingesetzte Prinzip, wird nun in einem skalier-ten Maßstab auf die komplette Ansaugstrecke angewendet. Da-durch kann insbesondere das Anfahrdrehmoment von Downsi-zing-Motoren gesteigert werden. Je nach Komplexität des Systems steigt das Drehmoment im Bereich zwischen 1.000 und 1.700 Um-drehungen pro Minute um zehn bis 30 Prozent. Aktuell stehen Systeme unterschiedlicher Komplexität zur Verfügung.

Real Driving EmissionsDer Begriff Real Driving Emissions (RDE), be-schreibt das reale Abgas-Emissionsverhalten von Fahrzeugen im Gebrauch auf der Straße. Laut einem Beschluss der Europäischen Kom-mission werden ab September 2017 (unter Be-rücksichtigung von Konformitätsfaktoren) die Bestimmung der Real Driving Emissions die la-borgestützten Testverfahren bei der Ermittlung von Fahrzeugemissionswerten ergänzen. DownsizingDownsizing bedeutet Verkleinerung des Hub-raums eines Motors bei mindestens gleicher Leistung. Die fehlende Leistung aus dem kleine-ren Hubraum wird durch Aufladung kompen-siert. Durch einen oder mehrere Turbolader wird Luft mit Überdruck in den Brennraum gepresst. Die kleineren Motoren sind aufgrund des gerin-geren Gewichts und reduzierter Reibung effizi-enter und sparen somit Kraftstoff ein. DownspeedingDownspeeding bedeutet den Motor für den Be-trieb in niedrigen Drehzahlbereichen zu optimie-ren, um das Fahrzeug möglichst kraftstoffspa-rend zu betreiben. Dies gelingt zum Beispiel durch das Verlängern der Getriebeübersetzun-gen.

ACAD: Drehmoment- und LeistungsmodusDas aktive, geschaltete Ladeluftrohr (Active Charge Air Duct = ACAD) nutzt zur Leistungssteigerung das Prinzip der Resonanz-aufladung. Das ACAD schaltet je nach Lastzustand des Motors zwischen einer kurzen und langen Ladeluftstrecke. Der Leistungs-modus mit der kurzen Länge der Ladeluftstrecke hält die Druck-verluste auf niedrigem Niveau und steigert dank maximaler Luft-versorgung die Leistung. Der Drehmomentmodus nutzt die vorhandenen Resonanzen durch eine längere Ladeluftstrecke op-timal aus. Dies führt zu einem besseren Drehmomentaufbau bei niedrigen Drehzahlen. Die beiden Leitungslängen lassen sich, je nach Anforderung, auf unterschiedlichste Weise an den vorhande-nen Bauraum anpassen. Ein innovativer Kugeldrehschalter ermög-licht druckverlustarmes Schalten zwischen den Leitungslängen.

DRS: Ideal für Dreizylinder Motoren Einen weiteren Leistungsschub hat das Doppelresonanzsystem (DRS) in petto. Je nach Lastzustand des Motors kann zwischen vier unterschiedlich langen Ladeluftstrecken geschaltet werden. Hinzu kommen zwei zuschaltbare Volumina, die die vorhandenen Resonanzen nochmals verstärken. Das Ergebnis ist beachtlich: Das Drehmoment legt dank des DRS um bis zu 30 Prozent zu. Dieses Drehmomentplus im unteren Drehzahlbereich kommt direkt dem Anfahrverhalten des Fahrzeugs zugute. Besonders gut geeignet ist dieses Prinzip für Dreizylinder Motoren, weil sich hier die Resonanzen im Ansaugstrang aufgrund der Zündabfolge der Zylinder perfekt nutzen lassen.

Aktives Ansaugmodul mit elektrischem ZusatzverdichterEine echte High-Performance-Lösung verkörpert das von MANN+HUMMEL entwickelte aktive Ansaugmodul mit integrier-ter Ladeluftkühlung, Tumbleklappensystem und elektrischem Zusatzverdichter. Das robuste Tumbleklappensystem, welches die OBD2-Norm des CARB (California Air Ressources Board) erfüllt, regelt die Turbulenzen im Zylinder in Abhängigkeit vom Last-zustand des Motors. Das sorgt für eine optimale Verbrennung und Zylinderfüllung, geringere CO

2-Emissionen und weniger Kraft-stoffverbrauch. Ein im System integrierter elektrischer Zusatz-verdichter verbessert die Motordynamik und trägt ebenfalls zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen bei. Der vollintegrierte, indirekte Ladeluftkühler komplettiert das Modul und ermöglicht eine weitere Reduzierung des CO2-Aus-stoßes um bis zu drei Prozent.

ACAD schaltet je nach Lastzustand des Motors zwischen Drehmomentmodus (links)

und Leistungsmodus (rechts)

Aktives Ansaugmodul mit voll integriertem, indirekten Ladeluftkühler und

elektrischem Zusatzverdichter

Doppelresonanzsystem nutzt vorhandene Resonanzen zur Drehmomentverbesserung

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Die Automobilhersteller erwarten im wettbewerbs-intensiven Umfeld von ihren Lieferanten Innovatio-nen am Fließband. Wie ist MANN+HUMMEL in die-sem Punkt aufgestellt? Sturgess: Die Innovation ist ein Teil unserer Unternehmensstrate-gie. Wir fördern eine aktive Innovationskultur, die Raum für den Austausch von Ideen schafft. Dafür haben wir an verschiedenen Standorten spezielle Abteilungen, die für Innovationen zuständig sind, neben unserem Entwicklungszentrum in Ludwigsburg bei-spielsweise in den USA, Frankreich und in China. Trotzdem kann und soll aber jeder Mitarbeiter im Unternehmen neue Ideen ein-bringen. Wir schaffen eine offene Arbeitsatmosphäre und ermu-tigen unsere Mitarbeiter kreativ zu sein.

Jessberger: Es ist eine unserer Stärken, dass wir weltweit Mitar-beiter haben, die sich ausschließlich mit dem Thema Innovation beschäftigen. Lokale Vor- und Weiterentwicklungsteams ent-wickeln neue Konzepte, um Innovationen in den Märkten für die Märkte zu schaffen. Unsere Philosophie ist es, die lokale Kompe-tenz für die Entwicklung von lokalen Innovationen zu nutzen.

Wie treiben Sie die Innovationen voran?

Sturgess: Wir haben ein Konzept installiert, das wir „Free Innova-tion Time“ nennen. Den Kollegen stehen zehn Prozent der Arbeits-zeit frei zur Verfügung, in der keine Projektaufgaben anstehen und die sie ihren Ideen und Recherchen widmen können. Im Innova-tionsprozess verfolgen wir eine strukturierte Herangehensweise. Wir beginnen mit einer Vielzahl an Ideen und kommen zum Schluss, wie durch einen Trichter, zu einer marktreifen Lösung. Während dieses Prozesses prüfen funktionsübergreifende Ent-scheidungsgremien die Konzepte regelmäßig auf deren techni-sche Machbarkeit, aber auch ob sie zu unserer Strategie passen und schlussendlich auf die Marktrelevanz. Ausgeschiedene Ideen betrachten wir nicht als Fehler, sondern dokumentieren sie als Lessons Learned, um sie bei geänderten Marktbedingungen wieder aufgreifen zu können.

Innovationen in den Märkten für die Märkte„75 Jahre PURE INNOVATION“ – das Motto im Jubiläumsjahr – haben MANN+HUMMEL unter die Top 50 der innovativsten Unternehmen in Deutschland geführt. Was es mit der Innovationskultur des Zulieferers auf sich hat, erläutern zwei der Innovationsmotoren, Chris Sturgess und Thomas Jessberger im Interview.

Thomas Jessberger, Manager Advanced Engineering

„Die Mitarbeiter sind inzwischen so sensibel, dass sie mit einer guten

Idee nicht mehr zufrieden sind, sondern eine gute Idee sehr gut machen

wollen.“

Active Charge Air Duct Maximale Luftversorgung bei kurzer Ladeluftstrecke und geringem Druckverlust Mehr Drehmoment bei geringen Drehzahlen im Drehmoment- modus durch Resonanzaufladung bei langer Ladeluftstrecke Flexibles Konzept, Ladeluftleitungen variabel integrierbar, zum Beispiel als Spirale oder in U-Form Druckverlustarmes Schalten zwischen den Leitungslängen dank optimiertem Kugeldrehschalter

Doppelresonanzsystem Erhöhte Effizienz durch schneller verfügbares Drehmoment Bis zu 30 Prozent mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich Resonanzen im Ansaugstrang von Dreizylinder Motoren optimal nutzbar

Vorteile auf einen Blick

Öffnen Sie unsere Animationauf YouTube.Dort finden Sie Details zurFunktion des aktiven Ansaug-moduls anschaulich dargestellt.

Elektrischer Zusatzverdichter

Verschiedene Lösungen für verbessertes Low-End Torque

Leistungswert, CO2

Kom

plex

ität,

Kost

en

Aktive Ladeluftleitung

Doppelresonanzsystem

Passive Ladeluftleitung

Aktives Ansaugmodul mit elektrischem Zusatzverdichter Bis zu drei Prozent CO2-Ersparnis dank vollintegrierter, indirekter Ladeluftkühlung Optimaler Drehmomentaufbau im unteren Drehzahlbereich Intelligente Regelung von Abgasturbolader und elektrischem Zusatzverdichter durch das selbsttätige Bypassventil Optimierte Verbrennung durch robustes Tumbleklappensystem für last- und drehzahlabhängige Regelung der Turbulenzen im Zylinder

Beruflicher Werdegang

Thomas Jessberger ist seit vier Jahren für die Pro-dukt-Weiterentwicklung und Strategische Produktent-wicklung im Bereich Erstausrüstung bei MANN+HUMMEL verantwortlich, die zwischen der Vorentwicklung und der Serienentwicklung angesiedelt ist. Er startete 1994 als Projektleiter für Ansaugsysteme. Danach durchlief er verschiedene Positionen in der Entwicklung, unter anderem war er fünf Jahre für das Innovationsmana-gement in der Erstausrüstung zuständig.

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Thomas Jessberger, Manager Advanced Engineering (links) und Chris Sturgess, Manager Advanced Development (rechts)

Jessberger: Wir in der Weiterentwicklung verfolgen das Ziel, unser bestehendes Produktportfolio zu verbessern und wettbe-werbsfähiger zu machen. Bei etablierten Produkten, wie zum Bei-spiel dem Kunststoffluftfilter, ist es nicht einfach neue Ansätze zu finden. In unseren Innovationsworkshops jedoch stoßen wir immer wieder auf Verbesserungen, die uns einen Wettbewerbsvorteil bringen. Unsere Innovationen haben das Ziel, dass wir in den nächsten Jahren genauso wie heute die Nr. 1 im Markt bleiben.

Können Sie dafür ein Beispiel nennen?

Jessberger: Wir haben 2013 das radiale Dichtkonzept bei Luftfil-tersystemen mit sehr großem Erfolg auf den Markt gebracht und damit mehrere Kundenprojekte gewonnen. Momentan arbeiten wir an der Luftfilter-Innovation Flexline, die dem Kunden neben Bauraumvorteilen unter anderem akustische Vorteile sowie Vortei-le bei Standzeit, Druckverlust und Filtrationsleistung bietet. Dieses Konzept wurde auf der letzten IAA vorgestellt und geht 2017 in Serie. Unsere Kernkompetenz ist die Filtration. Dort liegen unsere Schwerpunkte.

Woher kommen Ihre Ideen für Innovationen?

Jessberger: Wir beobachten, welche Trends es auf dem Markt gibt und überlegen, welche Technologien gegebenenfalls auch aus an-deren Branchen auf MANN+HUMMEL übertragbar sind. Des Wei-teren liefern die Kunden, aber auch unsere Ingenieure wertvolle Impulse. Wichtig sind außerdem unsere Lieferanten sowie Institute und Universitäten. Damit speist sich der Input für unsere Ideen aus fünf verschiedenen Quellen.

Chris Sturgess, Manager Advanced Development

„Die beste Idee nützt nichts, wenn sie nicht zur Strategie unserer

Kunden passt.“

Beruflicher Werdegang

Chris Sturgess ist in der Vorentwicklung von MANN+HUMMEL für den Bereich Filtrationssysteme zuständig. Er gehört dem Unternehmen seit 2001 an und war in der Erstausrüstung als Konstrukteur und technischer Projektleiter in der Flüssigkeitsfiltration, im Business Development bei MANN+HUMMEL in Detroit, USA, und als Teamleiter in der Serienentwicklung aktiv.

Sturgess: Das Thema „Open Innovation“ ist ein sehr wichtiger Punkt für uns. Wir können nicht alles wissen und sind daher darauf angewiesen mit innovativen Lieferanten und Partnern zusammen- zuarbeiten. Aktuell kooperieren wir zum Beispiel eng mit einer Universität in Nantes, Frankreich. Dort haben wir direkten Zugriff auf Motorenprüfstände und tauschen uns mit Experten und Stu-dierenden in der Fahrzeugtechnik aus. Nur so können wir erfolg-reich sein.

Welche Rolle spielen Ihre Kunden in diesem Prozess?

Jessberger: Der Kunde ist ein sehr wichtiger Faktor. Hersteller stehen häufig vor Herausforderungen und involvieren uns als Lieferanten, um Lösungsansätze zu finden.

Sturgess: Richtig, viele Ideen entstehen in Kundengesprächen. Sie sind besonders wichtig, um zu erkennen: Wo sind die Markttrends? Wo wollen die Kunden hin? Die beste Idee nützt nichts, wenn sie nicht zur Strategie unserer Kunden passt. Für uns ist es sehr wich-tig, was am Markt passiert, und was das für unsere Produkte in den nächsten fünf, zehn und 15 Jahren bedeutet. Nur mit einer exzel-lenten Einbindung unserer Kunden und einem kontinuierlichen Austausch bekommen wir die Rückmeldung, die wir brauchen.

Wo liegen Ihre Stärken im Innovationsprozess?

Sturgess: Unser Ziel ist es, bei Innovationen immer effizienter und schneller zu werden. Wir reden mit den Kunden am Anfang und gleichen unsere Ergebnisse in der Entwicklungsphase mit den Er-wartungen der Kunden ab – beispielsweise mit ersten Prototypen innerhalb kürzester Zeit. Wir sprechen natürlich auch mit ihnen, wenn es um die Platzierung der Technologie geht.

Jessberger: Unser Ziel ist es, bestehende Produkte zu optimieren und Schwachstellen zu beseitigen. Wir verfolgen damit einen rela-tiv engen Fokus, haben aber gleichzeitig den großen Vorteil, dass man eine Lösung schnell in der Serie umsetzen kann. Hervorzu-heben ist auch unsere Innovationsvielfalt: Wir machen Innovation von der inkrementellen Verbesserung bis zum komplett neuen Produkt.

Wie erfolgreich ist der Innovationsprozess bei MANN+HUMMEL? Jessberger: Das interessiert uns auch. Deshalb haben wir die Inno-vationserfolgsquote aufgesetzt. Damit messen wir, wie viele Pro-jekte bearbeitet wurden und wie viele davon in Serie gehen. In den letzten vier Jahren waren es circa 65 Prozent. Man findet in der Literatur kaum Angaben, aber wenn ich mit Kollegen aus anderen Firmen spreche, ist oft von einem Ziel von 30 Prozent die Rede. Das zeigt uns, dass wir nah am Kunden und am Markt sind.

Wo liegen die Herausforderungen bei Ihrer täglichen Arbeit?

Sturgess: Für uns in der Vorentwicklung ist der Punkt Vernetzung und Wissensaustausch unter den verschiedenen Bereichen des Unternehmens extrem wichtig. Wir brauchen die Unterstützung der Geschäftsbereiche, um die Ideen und Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen. Das schaffen wir nur gemeinsam.

Jessberger: Ein Teil unserer Ideen wird von Mitarbeitern bearbei-tet, die auch Serienprojekte betreuen. Wenn sich die Projekte in einer „heißen“ Phase befinden und Terminverzug droht, müssen wir Prioritäten setzen. Der Kunde steht an erster Stelle, die Serien-termine müssen eingehalten werden.

Blicken wir in die Zukunft: Wie ist MANN+HUMMEL für die nächsten Jahre aufgestellt?

Sturgess: Wie bereits angesprochen, wird das Thema Vernetzung immer wichtiger. Mit dem neuen Technologiezentrum in Ludwigs-burg, das im Juli 2016 eingeweiht wird, bekommen wir die Mög-lichkeit mit der Serienentwicklung in einem Gebäude zu arbeiten. Ich bin sehr optimistisch, dass wir dadurch die Zusammenarbeit intensivieren werden und deutlich an Effektivität gewinnen.

Jessberger: Wir haben es in den letzten Jahren geschafft eine le-bendige Innovationskultur zu entwickeln. Die Mitarbeiter sind in-zwischen so sensibel, dass sie mit einer guten Idee nicht mehr zu-frieden sind, sondern eine gute Idee sehr gut machen wollen. Der Erfolg unserer Arbeit zeigt sich darin, dass wir jedes Jahr mindes-tens eine Innovation auf den Markt bringen. Das ist auch das Ziel für die nächsten Jahre.

„Acceleration“Marktreife Lösung

„Incubation“Machbarkeitsnachweis

„Study“Ideenbewertung

„Hype“Ideengenerierung

Innovationsprozess bei MANN+HUMMEL

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MANN+HUMMEL ist bereits seit Jahrzehnten Systemlieferant für GM und liefert verschiedene Luftfiltersysteme für unterschiedliche Einsatzzwecke. Das Unternehmen konnte somit unter Rückgriff auf eine Reihe vorhandener Bauteile eine kostengünstige Lösung für den langjährigen Kunden erstellen.

GM legte großen Wert auf eine möglichst optimale Fahrzeug- und Motorakustik, die durch das Luftansaugsystem mitbestimmt wird. MANN+HUMMEL erreichte diese Optimierung vor allem durch die Konzentration auf die Rohluftleitung. Sie wird aus einem akustisch sehr wirksamen Vliesmaterial gefertigt. Zusätzlich reduziert ein Nebenschluss-Resonator die Schallabstrahlung aus dem An-saugsystem. Ein Schaumstoffelement am Einlass verhindert das Eindringen von warmer Luft ebenso wie das von Wasser. Das Ge-häuse des Luftfilters selbst wurde als wartungsfreundliche Schar-nierkonstruktion entworfen und enthält ein Vlies-Filterelement mit umspritztem Kunststoffrahmen. Das Volumen für die Kurbelge-häuseentlüftung wurde in die Reinluftleitung integriert. Außerdem senkt ein weiterer Resonator – diesmal an der Reinluftleitung – den durch die Luftansaugung bedingten Schallpegel.

Das von MANN+HUMMEL entwickelte Gesamtsystem wird im ko-reanischen Werk in Munmak produziert und ist ein hervorragendes Beispiel für eine globale Lösung, die dem Kunden auf lokal wettbe-werbsfähigem Preisniveau geliefert wird.

Ein Funke InnovationInnovatives City-Auto – der neue Chevrolet Spark (Foto: GM)

Luftfiltersystem für den Chevrolet Spark 1,0- und 1,1-Liter Benzinmotor

Der Chevrolet Spark, in Europa als Opel Karl bekannt, ist ein kleines und inno-vatives City-Auto. Passend zum englischen Namen „Spark“ – zu Deutsch „Funke“ – hat MANN+HUMMEL dem Spark mit seinem Luftfiltersystem eineninnovativen Impuls gegeben. Das Auto basiert auf der in Korea entwickel-ten Plattform für globale Kleinwagen von GM. So war MANN+HUMMEL Korea der naheliegende Standort für die Entwicklung und Produktion.

Eine elektrisierende EntwicklungElektroautos mit Range Extender

Der Markt für Elektroautos ist von einem gewissen Widerspruch geprägt. Viele Autofahrer befürworten die Idee des umweltfreundlichen, Kraftstoff sparenden Fahrzeugs. Dennoch gibt es auf Seiten der Verbraucher Vorbe-halte aufgrund der geringeren Reichweite. Eine zunehmend attraktive Alter-native sind hier Elektroautos mit Range Extender wie der Chevrolet Volt, der jetzt in der zweiten Generation an den Start geht – ausgerüstet mit wichti-gen Bauteilen von MANN+HUMMEL.

MANN+HUMMEL ist seit Langem weltweiter Lieferant von GM und hat für unterschiedliche Schlüsselkomponenten und -systeme eine enge Lieferbeziehung aufgebaut. Ein aktuelles Serienprodukt ist ein Batterierahmensystem für den neuen Chevrolet Volt.

Mit einem neuen Fertigungsverfahren und neuester Werkstoff-technik produziert MANN+HUMMEL Kunststoff-Batterierahmen, in denen die zahlreichen Lithium-Ionen-Batteriezellen für dieses wichtige Serienfahrzeug mit Range Extender untergebracht sind.Anforderungen von GM an diese Komponente waren unter ande-rem Gewichtseinsparung, mechanische Festigkeit und hohe Maß-haltigkeit. Zusätzlich müssen die Batterierahmen für die Verteilung des Kühlmittels und vor allem die elektrische Isolation sorgen.

Insgesamt werden elf verschiedene Bauteile in unterschiedlicher Anzahl zu jeweils einem Batteriesystem zusammengesetzt. Modul-Endrahmen, unterschiedliche Abschlussplatten sowie vor allem eine große Anzahl sich wiederholender Rahmen bilden die verschiedenen Batterieabschnitte. Ein Verteilerrahmen übergibt das Kühlmittel im “T“-Bereich.

Der von MANN+HUMMEL entwickelte neue Fertigungs- und Spritz-guss-Prozess erfüllt hohe Anforderungen an die Bauteilsauberkeit und ermöglicht einen hohen Durchsatz bei gleichzeitig hoher Maß-haltigkeit der Komponenten. Wie schon die 2010 in Serie gegange-ne erste Generation wird auch die zweite Generation dieser Batte-rierahmen im MANN+HUMMEL Werk in Portage, Michigan, USA, gefertigt.

Chevrolet Volt mit Batterierahmen-

system von MANN+HUMMEL

(Foto: GM)

Sehen Sie auf den nächsten Seiten das MANN+HUMMEL Produktportfolio für elektrifizierte Antriebe.

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MANN+HUMMEL setzt seine Kernkompetenzen aktiv für Batterie- und Brennstoffzellen-Technologien ein – für mobile und stationäre Anwendungen.

Das MANN+HUMMEL Produktportfolio für elektrifizierte Antriebe im Überblick:

Abschlussplatte (Abschnitt 3)

Abschlussplatte (Abschnitt 1)

Modul-Endrahmen (männlich)

Modul-Endrahmen(weiblich)

Abschlussplatte (Abschnitt 2)

Verteiler-rahmen

sich wieder-holende Rahmen

1. 2. 3. 4. 6.5.

Elektromobilität und Brennstoffzellen bei MANN+HUMMEL Kunststoffrahmen für

Hochvolt-Batteriesysteme

Serienbeispiel:

Chevrolet Volt Gerneration II (2016)

1. Batterierahmen für Pouch-Zellen Stabilität und Schutz für Pouch-Zellen in flüssigkeitsgekühlten Hochvolt-Batterien Integrierte Kühlkanäle Präzisionsspritzgussverfahren erfüllt hohe Reinheitsanforderungen Einsatz von Kunststoff zur Gewichtsreduktion

2. Lufttrocknerkartuschen für Batteriesysteme Hält die Luft im Batteriesystem durch Adsorption trocken Schützt vor Wasserkondensation an Kühlplatten Spezielle Vakuum-Verpackung verhindert Feuchtigkeits- aufnahme vor dem Verbau

3. Filter für luftgekühlte Batterien Hält verschleißverursachende Partikel zurück Verformbares Filterelement für den Einbau bei beschränkter Zugänglichkeit Niedriger Druckverlust und Bauteilgewicht

4. Entgasungseinheiten für Batteriesysteme Druckausgleich und Notentgasungs-Funktion Schutz vor Staub und Wasser Modularer Produktbaukasten zur Abdeckung verschiedener Funktionsanforderungen

5. Ionentauscher für Brennstoffzellenkühlung Hält die Leitfähigkeit der Kühlflüssigkeit in Brennstoffzellen niedrig Hauptstrom-Konzept mit integriertem Partikelfilter macht Nebenstrom-Anordnung überflüssig Austauschbare Kartusche erspart den Wechsel des Gehäuses

6. Kathodenluftfilter für Brennstoffzellen Entfernung von Schadgasen und Partikeln aus der Kathodenluft für eine verlängerte System-Lebensdauer Hohe Flexibilität in Bauart, Abmessungen und Funktion für schnelle Anpassung an spezifische Kundenanforderungen Verschiedene Designvarianten für die Systemoptimierung verfügbar

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Audi A4 mit neu entwickeltem Wasserabscheider von MANN+HUMMEL (Foto: Audi AG)

Der reine Wasserabscheider feiert bei Audi Premiere für den Ein-satz in Regionen mit hohem Wassergehalt im Dieselkraftstoff. Das sind vor allem die Märkte in Nord- und Südamerika, Russland so-wie Asien, und hier speziell Indien. Erstmals zum Zuge kommt das Bauteil im Audi A4. Das Konzept ermöglicht die einfache Integra-tion der Wasserabscheidung in den Kraftstoffkreislauf.

Hohe PerformanceIngenieure von MANN+HUMMEL haben ein hocheffizientes, mehrla-giges Koaleszer-Vliesmedium entwickelt. Es besteht aus einer Mi-schung von Viskose- und synthetischen Fasern. Hier fließen die im Dieselkraftstoff enthaltenen kleinsten Wassertröpfchen zu größe-ren Tropfen zusammen. Diese setzen sich im Sedimentationsbe-reich ab und gelangen in den Wassersammelraum. Ein speziell entwickeltes technisches hydrophobes Siebgewebe dient als End-abscheider und sorgt dafür, dass Wassertropfen nicht zum Ein-spritzsystem gelangen. Das neuentwickelte Design erzielt mit ak-tuellen Dieselkraftstoffen eine exzellente Wasserabscheideleistung über die gesamte Einsatzdauer des Filterelements, welche im Neu-zustand bei mehr als 90 Prozent liegt.

Servicefreundliches GehäusekonzeptDer etwa 200 ml fassende Wassersammelraum des Abscheiders besitzt einen von unten montierten Wassersensor für die Detekti-on des Füllstandes. Wird ein vordefinierter Wasserstand erreicht, signalisiert die aufleuchtende Servicelampe dem Fahrer, die Werk-statt anzusteuern. Hier überzeugt das servicefreundliche Design des Wasserabscheiders: Über eine im Gehäusedeckel integrierte Schrau-be wird ein einfacher Wasseraustrag von oben ermöglicht. Ein weite-rer Pluspunkt ist das innovative Koaleszerelement, das mit einem im Service-Kit enthaltenen Adapter einfach von oben entnommen wer-den kann.

Umgehungsventil für die Kaltstartphase In der Kaltstartphase schützt ein Umgehungsventil den Fahrzeug-betrieb. Es sorgt dafür, dass die Kraftstoffversorgung zum Motor nicht durch eine Verblockung des Elements mit paraffiniertem Die-sel unterbrochen wird. Um dies sicherzustellen, ist das Umge-hungsventil temperaturgesteuert.

Mit dem reinen Wasserabscheider beweist MANN+HUMMEL erneut seine Innovationskraft und unterstreicht seine Position als führender Entwicklungspartner und Serienlieferant für hocheffiziente Kraft-stofffiltration.

Reiner Wasserabscheider als Add-onInnovation ergänzt Kraftstofffilter

Innovation aus dem Bereich Kraftstofffiltration: Die mehrstufige Wasser-abscheidung von MANN+HUMMEL ist jetzt auch in einem separaten, hocheffizienten Bauteil zur reinen Wasserabscheidung für die Kombi-nation mit bereits verfügbaren Partikel-Kraftstofffiltern erhältlich.

Zusätzliche Komponente im Kraftstoffkreislauf - reiner Wasserabscheider zum Schutz des Einspritzsystems

Wasserabscheidung einfach kombinierbar mit Partikel-Kraftstofffilter Hocheffiziente Wasserabscheidung (> 90 Prozent) Konstante Leistung über gesamte Lebensdauer Zuverlässiger Schutz des Einspritzsystems vor Wasser Servicefreundliches Konzept Umweltfreundliches metallfreies Filterelement

Vorteile auf einen Blick

VT: Vorlauf vom Tank VK: Vorlauf vom Kraftsto�filter VM: Vorlauf zum Motor WA: Wasseraustrag F: Kraftsto�filter W: Wasserabscheider

Hochdruckpumpe

Motor

Tank

Kraftsto�vorförder-pumpe

VT

VK

VM

W

F

WA

Kraftstoffkreislauf mit integiertem Wasserabscheider

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Page 10: Im Fokus - MANN+HUMMEL€¦ · Im Bereich Pkw-Luftfilter stellen wir mit Flexline ein neuartiges Best-in-Class Luftfilterkonzept vor – mit viel versprechenden Mög-lichkeiten zur

Das berührungslose Infrarot-Schweißverfahren

steht für hohe Schweißnahtfestigkeit, erfüllt

höchste Sauberkeitsanforderungen und

ermöglicht komplexe Geometrien.

Der Luftfilter, der sich aus Luftfiltergehäuse und Filterelement zu-sammensetzt, wird künftig in allen Motoren der A4-Baureihe für saubere Ansaugluft sorgen – in Benzinern ebenso wie in Dieselag-gregaten.

Unterschiedliche LeistungsfähigkeitBei der Auslegung des Rundfilterelements setzten die Filterexper-ten ein leistungsstarkes Baukastensystem ein, das verschiedenste Varianten mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit abdeckt.

Möglich sind: unterschiedliche Durchmesser unterschiedliche Längen zusätzliche Varianten mit Vorabscheider für Diesel- und V6-Benzinmotoren

Die aufgeladenen Motoren im Audi A4 strahlen viel Hitze in Rich-tung Luftfilter ab. Daher sind die Filtergehäuse durch Hitzeschilde geschützt. Diese verfügen je nach Motorvariante über eine zusätz-liche Entkopplung, die den Wärmeübergang vom Hitzeschild auf das Kunststoffbauteil möglichst gering hält.

Clevere LösungHigh-Tech Luftfilter für Audi A4

MANN+HUMMEL liefert den Luftfilter für die neue Audi A4-Baureihe. Dastechnisch anspruchsvolle Bauteil zeichnet sich durch hohe Performance,optimierte Akustik, einen zusätzlichen Hitzeschild, Servicefreundlichkeitund hohe Bauteilsauberkeit aus.

Luftfilter für die Audi A4 1,4- und 2,0-Liter TFSI-Motoren

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Audi A4 mit MANN+HUMMEL Luftfilter (Foto: Audi AG)

Für den Rohlufteintritt entwickelten die Filtrationsspezialisten eine individuell an den Bauraum angepasste Lösung, die eine weiche und eine harte Kunststoffkomponente kombiniert. Die weiche Dichtlippe, die in einem Zwei-Komponenten-Verfahren angespritzt wird, übernimmt die Dichtfunktion und vermeidet die Ansaugung von Warmluft sowie den Eintritt von Wasser. Die harte Komponen-te ist für den guten Halt der Rohluftleitung ausgelegt.

Interessant ist auch die Integration von offenporigem Kunststoff-schaum ins Luftfiltergehäuse. Diese Akustikmaßnahme dämpft das Ansauggeräusch und trägt damit zur Optimierung des Ge-räuschbildes bei.

Besonderes Augenmerk wurde auch auf den Wasseraustrag aus dem Luftfiltergehäuse gelegt. Standardmäßig läuft das am Luftfil-tereintritt abgeschiedene Wasser über eine Bohrung an der tiefs-ten Stelle des Gehäuses ab. Zusätzlich gibt es in der A4-Luftfilter-familie einen Wasserablauf, der durch einen integrierten Grobabscheider vor Verstopfen durch gröbere Partikel geschützt ist. Das Fahrzeug ist dadurch ideal für den Einsatz in besonders regenreichen Klimazonen oder für lange Fahrten mit hohem Gischtaufkommen gewappnet.

Großen Wert legten die Konstrukteure auch auf hohe Service-freundlichkeit. So lässt sich das Filterelement dank Bajonettver-schluss beim Service ohne Werkzeug von der Luftfilterhaube de-montieren. Für die Verbindung der Endscheiben mit dem Papierfaltenbalg des Rundfilters setzt MANN+HUMMEL das be-rührungslose Infrarot-Schweißverfahren ein. Diese Technik eignet sich besonders gut für Fertigungsprozesse, die höchsten Sauber-keitsanforderungen unterliegen.

Baukastensystem – verschiedenste Luftfilterelement- Varianten mit unterschiedlichem Durchmesser, unterschied- lichen Längen sowie Varianten mit und ohne Vorabscheider Hitzeschutz – motorseitige Hitzeschilde, teilweise mit Wärmeentkopplung Wasserablauf – automatischer Wasserablauf für besonders regenreiche Klimazonen Optimierte Akustik – offenporiger Akustikschaum zur Dämpfung des Ansauggeräusches Cleverer Rohlufteintritt – Kombination aus weicher Dichtlippe (Dichtfunktion) und harter Komponente (Haltefunktion) Hohe Bauteilsauberkeit – berührungsloses Infrarot-Schweiß- verfahren für höchste Sauberkeitsanforderungen

Vorteile auf einen Blick

„Mit dem Symposer können wir die Automobilhersteller beim Sound-Design und Sound-Branding vor allem bei ihren sportlichen Modellen wirkungsvoll unterstützen“, sagt Roman Lechner, Pro-gram Manager bei MANN+HUMMEL. „Für sportliche Fahrer ist nicht zuletzt ein überzeugender, ausgewogener Sound ein zentra-les Kaufkriterium.“

Natürlich sportlicher Sound Die Stärke des kompakten Symposers: Im Unterschied zu einem künstlich erzeugten Klang sorgt er für einen natürlichen sportli-chen Sound, der direkt mit dem Lastzustand des Motors korres-pondiert. Das von Last und Drehzahl abhängige Motorgeräusch tritt an aufgeladenen Motoren in den Hintergrund. Der Fahrer nimmt die typische Charakteristik des Motors im Innenraum zu wenig wahr. Der Symposer gleicht diesen Effekt aus. Er überträgt die vom Motor erzeugte Ansaugpulsation in den Innenraum und unterstützt damit den harmonischen Soundeindruck des Fahrzeu-ges. In der vorliegenden Anwendung wird der Symposer am Kunststoffstutzen an der Auslassseite des Ladeluftkühlers verbaut. Hier zeigt das dynamische Drucksignal noch die Charakteristik eines Saugmotors.

Lastabhängiges SoundfeedbackDer nur wenige Zentimeter große Schallwandler besteht aus je-weils zwei Kammern auf der Motor- und der Ausgangsseite, die durch eine gemeinsame Klappe voneinander getrennt sind. Die vom Motor ausgehenden Pulsationen erzeugen an der beweg-lichen Klappe eine Schwingung, die in die Kammern auf der Aus-gangsseite übertragen wird. Die Pulsationen gelangen per Sound-leitung in den Innenraum und erzeugen dort das gewünschte last-abhängige Soundfeedback.

Faszinierender MotorsoundSymposer sorgt für kraftvolles Soundfeedback

Symposer verstärkt sportlichen Sound im Fahrzeuginnenraum

Das Fahrerlebnis von High-Performance-Fahrzeugen hängt nicht nur vonden Leistungsdaten, sondern auch stark von einem überzeugenden sport-lichen Motorensound ab. Einen Beitrag dazu liefert der Symposer von MANN+HUMMEL.

Bei der aktuellen Anwendung (2,0-Liter Turbomotor) ist in der Soundleitung eine voll variable Klappe integriert. Je nach Lastzu-stand und Motordrehzahl wird diese kennfeldgesteuert stufenlos betätigt und steuert so das Soundfeedback in verschiedenen Fahr-zuständen.

Das Bauteil verfügt erstmals über einen motorfest verbauten Ak-tuator, der durch eine zusätzliche Halterung von den Motorvibrati-onen entkoppelt ist. Der Symposer ist für extrem hohe Drücke und Temperaturen ausgelegt, um auch den höchsten Belastungen im stärksten in Serie produzierten Vierzylinder Turbomotor der Welt standzuhalten.

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Stand der Technik in der Luftfiltration sind derzeit überwiegend Flachluftfilter in Form von Rechtecken, Trapezen oder Vielecken, die in der Regel gerade Seitenkanten aufweisen. Diese Luftfilterge-neration arbeitet perfekt, doch in den Motorräumen moderner Au-tomobile steht für sie immer weniger Platz zur Verfügung.

Mit der zunehmenden Bedeutung von Komfortfunktionen wie Kli-maanlage, dem Einsatz von Turboladern, Abgasrückführung und Dieselpartikelfiltern sowie dem Einzug von Assistenzsystemen und Hybridkomponenten hat sich der verfügbare Bauraum in den letz-ten Jahrzehnten dramatisch verringert.

An Störkonturen optimal angepasstDie Antwort von MANN+HUMMEL auf die Bauraumproblematik heißt Flexline. Die neue Luftfilter-Generation passt sich durch die Flexibilisierung der Außenform den Störkonturen im Motorraum optimal an und nutzt die verbliebenen Bauräume weit effizienter als bisher. Weiterer Vorteil: Flexline verfügt über ein extrem kompakt bauendes Dichtprofil. Es erlaubt vier Millimeter höhere Falten als beim konventionellen Filterelement – und dies bei gleichbleiben-der Gesamthöhe. Auch dies wirkt sich positiv auf die Filterleistung aus.

Und welches Potenzial steckt in der neuen Filter-Technologie? Um diese Frage zu beantworten, passten die Experten von MANN+HUMMEL ein Flexline Luftfiltersystem in einen Motor-raum mit typischen Störkonturen ein und verglichen es mit einem herkömmlichen Luftfiltersystem.

FlexlineBest-in-Class Luftfilter

Die Luftfilter-Innovation Flexline von MANN+HUMMEL schafft völlig neue Möglichkei-ten, bisher verlorene Bauräume für die Filtration zu nutzen. Das bringt Vorteile bei Fil-trationsleistung, Standzeit, Druckverlust und Akustik.

27 Prozent höhere Standzeit„Im Ergebnis vergrößert sich bei Flexline die Anströmfläche, in un-serem Beispiel, um acht Prozent, die Filtrationsfläche kann um 20 Prozent erhöht werden“, berichtet Dr. Michael Heim, Leiter der Entwicklung Luftfilterelemente bei MANN+HUMMEL. „Diese Leis-tungssteigerung steht den Konstruktionsteams als erweiterter Entwicklungsspielraum zur Verfügung.“ Drei Hauptstrategien lassen sich verfolgen: Bei Verfolgung der Strategie „Standzeitverlängerung“ wird die vergrößerte Anströmfläche und das kompakte Dichtungsprofil genutzt, um mehr Filterfläche zu erzeugen, sprich mehr Filter- medium unterzubringen. Die größere Filterfläche führt zu einer höheren Standzeit von 27 Prozent bei gleichzeitiger Verringe- rung des Druckverlustes um fünf Prozent und einer akustisch stärkeren Dämpfung von zehn Prozent. Bei Verfolgung der Strategie „Druckverlustreduzierung“ wird der zusätzliche Bauraum für einen größeren Faltenabstand, also für offenere Falten genutzt. Bei gleicher Standzeit redu- ziert dies den Druckverlust des Systems um 21 Prozent. Bei Verfolgung der Strategie „Beste Akustik-Performance“ ergibt sich im Vergleich zu einem herkömmlichen System eine höhere Dämpfung von 18 Prozent. Dies resultiert aus dem dank Flexline vergrößerten akustisch relevanten Luftfiltervolumen sowie vor- teilhafter Querschnittsänderungen.

Verbesserte Akustik „Auch hier gewinnen die Entwicklungsteams durch Flexline neue Spielräume“, sagt Timo Dirnberger, Teamleiter Entwicklung Luftfil-tersysteme. „In der Entwicklung haben wir generell einen Zielkon-flikt zwischen Druckverlust und Akustikverhalten. Mit dem Poten-zial von Flexline können wir zwischen einer höheren akustischen Dämpfung und einem niedrigeren Druckverlust wählen.“

Produktionsseitig geht mit der Einführung von Flexline ein Techno-logiewandel einher. Anstelle des konventionellen Beschneidens kommt nun hochmoderne Lasertechnik zum Zuge. Dies erlaubt die Herstellung nicht nur geradliniger, sondern nahezu beliebiger, sogar geschwungener Konturen mit Radien, die mit dem konven-tionellen Verfahren nicht möglich sind. Zudem hat sich durch die

Umstellung von manuellen Prozessen auf Lasertechnik die Ar-beitssicherheit für den Produktionsmitarbeiter weiter erhöht.

„Mit unserer neuen Luftfilter-Generation Flexline machen wir einen großen Schritt in der Luftfilter-Technologie“, so das Resümee von Dr. Heim. „Wir machen den Automobilherstellern damit die neue Best-in-Class Lösung für komplexe Bauräume verfügbar, die durch Ausnutzen kleinster Bauraumreserven erstaunliche Leistungsstei-gerungen und Entwicklungsoptionen bietet.“

Vorteile auf einen Blick

Variable Form – perfektes Ausnutzen des vorhandenen, auch komplexen Bauraums zum Beispiel durch Vergrößerung der Filtrationsfläche Erhöhung der Standzeit und der Filtrationsleistung Niedriger Druckverlust – Reduzierter Druckverlust am Element durch vergrößerte Anströmfläche Verbesserte Akustik – höheres akustisch relevantes Volumen des Luftfiltergehäuses Erhöhte Bauteilsauberkeit – Weiterentwicklung bestehender Fertigungsprozesse

Flexline Luftfilter

Konventioneller Luftfilter

Flexline Luftfilterelement

Flexline schafft Flexibilität

18 %stärkere akustische

Dämpfung

27 %höhere Staubauf-nahmekapazität

21 %weniger

Druckverlust

Zusätzlich nutzbarerBauraum: 8% mehr Anströmfläche

Verlorener Bauraum

Störkontur

Störkontur

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MANN+HUMMEL hat weltweit sehr große Erfahrung bei der Kon-struktion und Herstellung von Luftfiltersystemen. Das Unterneh-men kann auf eine langjährige und leistungsfähige Geschäftsbe-ziehung mit Ford zurückblicken und ist Serienlieferant für zahlrei-che Luftfiltersysteme für die weltweiten Modellreihen von Ford.

MANN+HUMMEL Ingenieure haben auch hier eng mit Ford zusam-mengearbeitet, um Luftfiltersysteme für drei Motorvarianten zu entwickeln und zu produzieren, einen 1,2-Liter sowie einen 1,5-Liter Vierzylinder Benzinmotor und einen 1,5-Liter Vierzylinder Diesel-motor.

Alle Bauteile, aus denen die Luftfiltersysteme bestehen, wie Ge-häuseober- und -unterteil, Rohluftleitungen, innenliegende Leitun-gen und andere Bestandteile werden lokal im MANN+HUMMEL Werk in Tumkur, Indien, produziert. Dies entspricht der Unterneh-mensstrategie, Kunden mit Produktions- und Entwicklungsstand-orten zu unterstützen, die sich in der Nähe des Fahrzeugwerks befinden. Die Figo Familie wird im neuen Ford Werk in Sanand, Gujarat in Indien hergestellt.

Eine wichtige Zielsetzung für das Luftfiltersystem war die Kosten-reduzierung, die durch den Einsatz modernster Technologien und Fertigungsverfahren sowie durch die Nutzung von Synergien mit einem bestehenden Produkt erreicht wurde. Die Rohluftleitung beispielsweise besteht aus verschiedenen spritzgegossenen Kom-ponenten, die verschweißt und geklippst sind - eine kostenopti-mierte Lösung im Vergleich zu Blasformteilen, wenn bestimmte Fertigungsstückzahlen überschritten werden.

Der neue Ford Figo spielt eine wichtige Rolle für die Modellpolitik des Autobauers. Das Auto wird in großen Stückzahlen produziert mit der Erwartung von den hohen Wachstumsraten in neuen Märk-ten zu profitieren. Erste Berichte und Reaktionen von Kunden und Medien zum Figo waren positiv, die Absatzzahlen im ersten Pro-duktionsmonat vielversprechend.

Kleines Auto mit großen Ambitionen

Luftfiltersystem für den Ford Figo 1,5-Liter Vierzylinder Dieselmotor

Der neue Ford Figo und Figo Aspire, beides fünftürige Kleinwagen, sind die neuesten Autos von Ford, die von den wachsenden Absatzmärkten und der starken Nachfrage nach Kleinwagen in Indien und Afrika profitieren sollen. Den beiden Autos wird dank der von MANN+HUMMEL entwickelten und produzierten Luftfiltersysteme saubere Luft zugeführt.

Ford Figo mit MANN+HUMMEL Luftfiltersystem (Foto: Ford)

Produktion im südostasiatischen MarktDen Auftakt bei der Lokalisierung von Ölfiltermodulen in Fernost macht das Modul für die 2,2-Liter Vierzylinder und 3,2-Liter Fünf-zylinder Dieselmotoren des Ford Rangers. Mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten in Indien bietet MANN+HUMMEL seinen Kunden den Vorteil einer Belieferung lokal aus dem südostasiati-schen Markt heraus.

Erfolgsfaktor bei globalen ProjektenBisher lief das Ölmodul ausschließlich am tschechischen MANN+HUMMEL Standort Okříšky vom Band und deckte weltweit den Bedarf der Ford Motorenproduktion in Thailand, Südafrika und Argentinien ab. Nun startete das Werk in Tumkur die Produktion des Ölfiltermoduls in 2016 und wird künftig den asiatischen Markt bedienen. Vor allem bei globalen Projekten, wie dem weltweit in 180 Ländern vermarkteten Ford Pick-up, gilt die Lokalisierung der Produktion als zentraler Erfolgsfaktor.

Effizientes ÖlmanagementDas Modul von MANN+HUMMEL sorgt in den modernen Duratorq-TDCi-Motoren des Ford Rangers für ein effizientes und umweltge-rechtes Ölmanagement. In das robuste Gehäuse aus Aluminium-druckguss sind mit Öl-Wasser-Wärmetauscher, Filterumgehungs-ventil, Rücklaufsperrventil und Ölablaufspange alle wesentlichen Funktionen integriert.

Ölkühler im Stapelscheiben-DesignDer Öl-Wasser-Wärmetauscher im Aluminium-Stapelscheiben-Design ist im Ölkreislauf vor dem Ölfilter angeordnet und erfüllt eine wichtige Funktion: Er kühlt das Schmieröl bei erhöhter Tem-peratur und schützt den Motor vor Überhitzung. Bei hoher Ölvis-kosität (Kaltstart) oder verblocktem Filterelement versorgt das ins Mittelrohr integrierte Filterumgehungsventil den Motor mit ausrei-chend Öl. Das ins Gehäuse eingepresste Rücklaufsperrventil dient ebenfalls einem erhöhten Verschleißschutz. Es verhindert bei Still-stand des Motors ein Leerlaufen des Ölfilters, sodass unmittelbar nach dem Starten an den Schmierstellen ein genügend hoher Öl-druck bereitsteht.

Erstes Ölfiltermodul aus indischer ProduktionMANN+HUMMEL verfolgt die Strategie, möglichst nah am Kunden zu produ-zieren. Beim Ausbau seines globalen Entwicklungs- und Produktionsnetzwer-kes kann der Systemlieferant jetzt einen weiteren Erfolg verbuchen: Am indi-schen Standort in Tumkur startet die Fertigung des ersten Ölfiltermoduls von MANN+HUMMEL auf dem Subkontinent.

Umweltgerechtes HandlingZum Funktionsumfang des Moduls gehört weiter das patentierte und bereits mehrfach in Serie eingesetzte Ölablaufventil. Es er-möglicht einen sauberen und einfachen Ölwechsel. Das metallfreie Filterelement ist voll veraschbar und lässt sich nach Gebrauch um-weltgerecht entsorgen.

Ausweitung des globalen Produktionsnetzwerkes für Ölfiltermodule Kundennahe Fertigung im südostasiatischen Markt Moderner Ölkühler im Aluminium-Stapelscheiben-Design Erhöhter Verschleißschutz durch Integration von Filterumgehungsventil und Rücklaufsperrventil Sauberer Ölwechsel durch patentiertes Ablaufventil Umweltgerechte Entsorgung durch metallfreies Filterelement

Vorteile auf einen Blick

MANN+HUMMEL Ölfiltermodul aus indischer Produktion

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Mercedes-Benz E-Klasse ausgerüstet mit dem neuem MANN+HUMMEL Kraftstofffiltermodul (Foto: Daimler AG)

MANN+HUMMEL Dieselkraftstofffilter

erfüllt höchste Anforderungen und

bietet maximalen Schutz

Das leistungsfähige Filtermodul wird in den Fahrzeugmodellen des Mercedes-Benz MRA-Baukastens (Mercedes Rear-Wheel Drive Architecture) wie etwa der C-, E- und S-Klasse an den Start gehen und erstmals in der neuen E-Klasse für eine optimale Auf-bereitung des Dieselkraftstoffs sorgen.

Partikelfiltration auf High-End-NiveauIn der Partikelfiltration verfügt MANN+HUMMEL über ein breites Portfolio an Filtermedien, das den weltweit unterschiedlichen Marktanforderungen gerecht wird. Höchste Ansprüche erfüllt bei-

spielsweise das erstmals für Pkw-Anwendungen in Serie einge-setzte Filtermedium MULTIGRADE F-MB 333, das für Motoren mit Einspritzsystemen mit bis zu 2.500 bar Einspritzdruck ausgelegt ist. Dieses Hochleistungsmedium erreicht einen Abscheidegrad von 99,7 Prozent bei Schmutzpartikeln größer gleich 4 Mikro-meter.

Für den Einsatz bei Einspritzsystemen mit bis zu 2.000 bar Ein-spritzdruck kommt das bewährte Medium MULTIGRADE F_HE zum Zuge.

Dreistufige WasserabscheidungUm im Realbetrieb höchste Abscheideleistungen zu erzielen, ziehtdie erfolgreiche dreistufige Wasserabscheidung von MANN+HUMMEL mit dem neuen Filtermodul nun auch in Mercedes-Benz-Modelle ein. Bei gängigen Tankstellen-Dieselkraftstoffen wird eine außer-gewöhnlich hohe Abscheideleistung von deutlich über 90 Prozent bei kleinsten Wassertropfen mit einer Größe von zehn Mikrometer erreicht. Dies gilt selbst noch bei Standzeitende, also vor dem Aus-tausch des beladenen Filterelements. Die dreistufige Wasserab-scheidung von MANN+HUMMEL hebt sich damit deutlich von an-deren Lösungen am Markt ab.

Elektrische HeizungEin weiteres Highlight ist die integrierte elektrische Heizung, die ein frühzeitiges Verblocken des Filterelements bei Erreichen des Cold Filtration Plugging Point (CFPP) verhindert. Dieser Tempera-turwert ist vom jeweils eingesetzten Kraftstoff abhängig und be-deutet normalerweise das Ende der Filtrierbarkeit, da sich das Fil-termedium mit Paraffinen zusetzt. Bei Betankung mit einem Winterdiesel nach DIN EN 590 liegt diese Grenze bei -20°C. Die Heizung im Kraftstofffiltermodul für Mercedes-Benz setzt hier neue Maßstäbe. Der eingesetzte High-Performance Heizer mit einer Heizleistung von 500 Watt schmilzt die ausgeflockten Paraffinketten wieder auf. Damit wird ein zuverlässiger Betrieb des Motors bei tiefen Temperaturen, die weit über den CFPP hin-ausgehen, ermöglicht.

High Performance-Modul für moderne DieselmotorenHochabscheidende Partikelfiltration, exzellente Wasserabscheidung und beeindruckende Heizleistung: Das neue High-Performance Kraftstofffilter-modul von MANN+HUMMEL erfüllt höchste Anforderungen zum Schutz moderner Dieseleinspritzsysteme.

Optimiertes Design unterstützt Plattformstrategie des Kunden Hocheffizienter Schutz des Einspritzsystems vor Wasser und Partikeln Hohe Abscheidegrade im Realbetrieb über die komplette Lebensdauer des Filterelements Leistungsstarke Heizung für zuverlässigen Fahrzeugbetrieb bei niedrigen Temperaturen Service- und umweltfreundliches Konzept dank öffenbarem Filtergehäuse sowie metallfreiem Filterelement

Vorteile auf einen Blick

Servicefreundliches KonzeptDas Filtermodul besticht zudem durch ein servicefreundliches Konzept. Das Filtergehäuse lässt sich leicht zugänglich von der Fahrzeugunterseite öffnen. Eine im Filterdeckel integrierte Ablass-schraube ermöglicht den Austrag des abgeschiedenen Wassers nach unten und damit eine komplette Entleerung des Gehäuses vor dem Filterwechsel. Auch der Austausch des Filterelements geht dank Bajonetthalterung im Gehäuse leicht von der Hand.

Hohe Bauteilfestigkeit Das Kraftstofffiltermodul wird durch einen im Gehäuse integrier-ten Halter in der Nähe des Kraftstofftanks an der Karosserie be-festigt. Damit ist der Filter im Crashfall besser geschützt als bei einer Anordnung im Motorraum. Die Rippenstruktur des Kunst-stoffgehäuses erhöht die Festigkeit und Steifigkeit des Moduls.

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Um den gleichzeitig steigenden Anforderungen der Nutzfahrzeug-hersteller hinsichtlich der Produktrobustheit und -qualität, aber auch Erhöhung des Serviceintervalls unter staubreichen Einsatz-bedingungen gerecht zu werden, hat MANN+HUMMEL zwei neue Luftfilter für den asiatischen Markt entwickelt. Beide sind frei ver-fügbare Marktprodukte ohne Kundenbindung.

Verbesserter Standardluftfilter für China Beim ersten Luftfilter handelt es sich um den Nachfolger des heute erfolgreich im chinesischen Markt eingeführten Standardluftfilters der NLG Baureihe. Das Produkt ist für den Einsatz in mittel-schweren und schweren Nutzfahrzeugen gedacht und für einen Nennvolumenluftstrom von 28 m3/min ausgelegt. Ein Ziel dieser Neuentwicklung war es, bewährte technische Lösungen des bis-herigen Filters zu übernehmen. So wird unter anderem weiterhin ein glasfaserverstärktes Polypropylen als Gehäusewerkstoff ver-wendet. Zur Befestigung des Luftfilters am Fahrzeug finden um-spritzte Gewindebuchsen Verwendung. Auch bei den Filterele-menten setzt MANN+HUMMEL auf Bewährtes. Das Hauptfilter-element verwendet die klassische radiale Abdichtung. Das optio-nal zur Verfügung stehende Sicherheitselement wird in das Luft-filtergehäuse eingeschraubt und mittels eines O-Rings abge-dichtet. Die Elementwartung kann ohne spezielle Werkzeuge durchgeführt werden. Das Öffnen des Filterdeckels erfolgt durch Lösen der am Gehäuse montierten Befestigungsverschlüsse.

Höhere StaubaufnahmekapazitätNeben einem robusten Produktdesign war das maßgebliche Ziel der Neuentwicklung allerdings eine signifikante Erhöhung der Staubaufnahmekapazität bei annähernd gleichen Abmaßen und geringem Anfangsdruckverlust. Dies konnte durch eine Design-änderung des Lufteintritts erreicht werden. Verwendet die bis-herige Lösung einen mittigen Lufteintritt und zur Staubvor-

Alternative zu Blechluftfiltern in IndienBeim zweiten Luftfilter handelt es sich um eine Neuentwicklung für den indischen Markt mit Einsatz in leichten bis mittel-schweren Nutzfahrzeugen, der für einen Nennvolumenluftstrom von 16 m3/min ausgelegt ist. Ein Hauptziel dieser Neuentwicklung war es, eine Alternative zu den bisher am Markt immer noch sehr stark verbreiteten Blechluftfiltern anzubieten. Besonders wichtig war dabei, die Filtrationsleistung zu erhöhen und gleichzeitig das Gewicht und die Kosten zu senken. Durch den Einsatz von glasfa-serverstärktem Polypropylen kann auch hier eine Gewichtsein-sparung erreicht werden, ohne dass die Robustheit des Konzepts darunter leidet.

Analog zum bereits vorgestellten Konzept nutzt auch dieser Luft-filter die Vorteile des tangentialen Lufteintritts und der im Gehäuse bereits integrierten Luftleitzarge. Damit ergibt sich neben der je nach Einsatzbedingung deutlich verbesserten Staubaufnahmeka-pazität auch ein Kostenvorteil durch den einfacheren Aufbau des Filters im Vergleich zu den am Markt immer noch üblichen mehr-teiligen Systemen. Auch bei diesem Luftfilter kann optional ein Wartungsanzeiger angeschlossen werden.

Zur Realisierung einer großen Anzahl von An- und Einbaumöglich-keiten, erfolgt die Befestigung des Luftfilters in diesem Fall über einen zusätzlichen Metallhalter. Außerdem kann der Lufteintritt mittels Werkzeugwechseleinsätzen tangential auf der rechten oder linken Gehäuseseite erfolgen. Die Position des Staubaus-tragsventils kann passend zur Einbauposition des Luftfilters am Fahrzeug gewählt werden.

Die Entwicklung beider Luftfilter erfolgte in einer globalen Zusam-menarbeit innerhalb des MANN+HUMMEL Entwicklungsnetzwer-kes. So arbeiteten die Entwicklungsteams der Niederlassung in

abscheidung einen zusätzlichen Luftleitapparat, so nutzt das neue Konzept einen tangentialen Lufteintritt und eine im Gehäuse be-reits integrierte Luftleitzarge. Durch diese Änderung ergibt sich neben der um bis zu 50 Prozent erhöhten Staubkapazität gleich-zeitig ein Kostenvorteil durch die Einsparung des nicht mehr benötigten Luftleitapparates. Eine weitere Neuerung ist, dass optional ein Wartungsanzeiger an den Luftfilter angeschlossen werden kann.

Um eine große Anzahl von An- und Einbaumöglichkeiten zu reali-sieren, ist die Befestigung des Luftfilters in Bezug auf den Luftein-tritt alle 90° möglich. Zusätzlich kann der Lufteintritt mittels Werk-zeugwechseleinsätzen tangential auf der rechten oder linken Gehäuseseite erfolgen, sowie die Position des Staubaustragsven-tils passend zur Einbauposition des Filters am Fahrzeug gewählt werden.

Indien und China in enger Kooperation und Abstimmung mit den Ingenieuren des Unternehmens in Deutschland zusammen. Alle globalen und lokalen Erfahrungen und das Know-how in Entwick-lung und Produktion konnten somit in die innovativen Luftfilter einfließen.

Neue Nutzfahrzeug-Luftfilter für den asiatischen MarktNeben den ost-asiatischen Nutzfahrzeugmärkten sind China und Indien allein aufgrund ihrer heutigen Größe und ihres Entwicklungspotenzials bedeutsam für das Engagement von MANN+HUMMEL in der Region. Darüber hinaus erneuern viele lokale Hersteller ihre Modelle infolge der Einführung neuer Gesetzgebungen, aber auch zur Erschließung von Wachstumsmärkten.

Klassisch asiatisches Nutzfahrzeug

Standardluftfilter für den chinesischen Markt Standardluftfilter für den indischen Markt

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Seit Herbst 2015 läuft im Innenraumfilterzentrum von MANN+HUMMEL im fränkischen Himmelkron eine aufwendige Langzeitstudie, bei der die Forscher vor allem eines interessiert: „Wir wollen genau wissen, was bei den Fahrzeuginsassen letztendlich ankommt“, er-klärt Projektleiterin Eva Hallbauer. „Wir untersuchen, wie sich die Konzentration der Staubpartikel im Fahrzeuginnenraum unter un-terschiedlichen Bedingungen im Alltag ändert, zum Beispiel mit und ohne Filter, mit neuem und beladenem Filter, mit wenig oder stark aufgedrehter Lüftung.“ Die Experten erwarten von den Er-gebnissen wichtige Hinweise, um die Filter noch gezielter auf spezielle Anforderungen auszulegen und weiter zu optimieren.

Entscheidend ist, was beim Fahrer ankommtMANN+HUMMEL testet Innenraumfilter nicht nur auf modernsten Prüfstän-den nach ISO-Normen, sondern prüft die Elemente auch bei wissenschaft-lichen Feldversuchen unter realen Bedingungen. Vor allem Effizienz und Langzeitwirkung der Filter stehen dabei im Fokus.

Für ihre Feldversuche setzen die Entwickler von MANN+HUMMEL einen gängigen Mittelklasse-Kombi ein, der mit einem Partikel-größen-Spektrometer ausgestattet ist. Dieser erfasst die Anzahl und Größe der Feinstaubpartikel in der Innenraum- und Umge-bungsluft. Untersucht werden folgende Szenarien:

Langzeitversuche: Wie verändert sich die Effizienz von Filtern über den Zeitraum der Nutzung? Stationäre Versuche: Hier geht es um den direkten Vergleich der Feinstaubbelastung in der Umgebungsluft und im Innen- raum. Wie wirken sich unterschiedliche Materialien, der Be- triebsmodus der Klimaanlage oder ein schlecht eingepasstes Filterelement auf die Effizienz der Filtration aus? Versuchsfahrten: Wie ändert sich der Belastungslevel im Fahr- zeuginnenraum auf einer definierten Teststrecke mit Stadtver- kehr, Landstraße und Autobahn?

„Die Erkenntnisse aus den Feldversuchen fließen direkt in unsere Medienentwicklung ein, um unsere Filter in punkto Abscheide-effizienz weiter zu optimieren. Damit können wir die Filter noch gezielter auf die Anforderungen unserer Kunden für unterschied-liche Realsituationen auslegen“, so das Fazit der Projektleiterin.

Hohe Feinstaubbelastung in BallungsräumenVor allem in Ballungszentren stellt die Feinstaubbelastung zuneh-mend ein Problem dar. In Stuttgart zum Beispiel wurde der Kurz-zeit-Grenzwert für Feinstaub im Jahr 2015 an 72 Tagen überschrit-ten, mehr als doppelt so oft als von der EU erlaubt. Für die betroffenen Menschen ist dies mit erhöhten Gesundheitsrisiken verbunden, wie etwa Entzündungen der Atemwege und erhöhte Thromboseneigung.

Tatsächliche Belastung erfasstDa die lokalen Staubkonzentrationen stark von der Wetterlage und der Entfernung von der Staub-Quelle abhängen, können stationäreMessungen die tatsächlichen, ständig variierenden Belastungen der Fahrzeuginsassen nur bedingt abbilden. Dafür sind Messungen direkt im Fahrzeug erforderlich: Sie sind außerdem ein wichtiges Korrektiv für Labortests, bei denen die Filter entsprechend DIN-Norm viel höheren Partikelkonzentrationen sowie einer anderen Staubzusammensetzung ausgesetzt sind als auf der Straße.

Bei einem anderen aktuellen Projekt steht nicht der Feinstaub, sondern die Filtration von Luftschadgasen im Fokus. Im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministeriums geförderten Vorhabens ALASKA arbeiten die Daimler AG, MANN+HUMMEL Innenraum-filter GmbH & Co. KG, das Forschungszentrum Jülich GmbH und das Duisburger Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT GmbH) zusammen. Ziel ist es hier, den Einfluss von Luftschadstoffen auf die sensibel reagierenden Brennstoffzellen zu verringern, um die Regeneration und Langlebigkeit der Zellen zu optimieren.

MANN+HUMMEL kommt dabei die Aufgabe zu, kostenoptimierte Aktivkohlefilter und Filterwartungsstrategien für die Luftversor-gung von Brennstoffzellen zu entwickeln.

Brennstoffzellenfahrzeuge sind lokal emissionsfrei aber potenziell hohen

Schadgasbelastungen ausgesetzt (Foto: Daimler AG)

Innenraumfilter von MANN+HUMMEL sorgen für

saubere Luft im Fahrzeuginnenraum

Hohe Feinstaubbelastung birgt Gesundheitsrisiken

PM2.5-Konzentration im Fahrzeuginnenraum

Zeit [min]

Außenluft-Konzentration100 %

PM2.

5 -K

onze

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alter Filter

neuer Filter

ALASKA Projekt: Reine Luft für Brennstoffzellen

Eva Hallbauer, Projektverantwortliche Entwicklungsingenieurin

„Die Erkenntnisse aus den Feldversuchen fließen

direkt in unsereMedienentwicklung ein.“

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Seit Jahrzehnten trägt MANN+HUMMEL mit akustisch ausgefeilten Ansaugsystemen zum angenehmen Klang von Motoren bei. Eine wichtige Aufgabe dabei ist das Dämpfen von ungewollten Antei-len des Ansauggeräuschs. Dies trägt der hohen emotionalen Be-deutung des Motorsounds bei der Kaufentscheidung von Fahrzeu-gen Rechnung. Immer öfter werden gezielt Maßnahmen zur Soundverstärkung und zum Soundbranding eingesetzt. Beispiel-weise wird das Soundfeedback im Innenraum für die Fahrer von Sportwägen gezielt verstärkt, ohne dabei gesetzliche Grenzwerte für das Fahrgeräusch zu überschreiten.

Die Soundpipe von MANN+HUMMEL ist eine solche Maßnahme: Sie verstärkt gezielt die Pulsationen von Saugmotoren durch eine Membran und leitet diese über Soundleitungen in den Innenraum.Der Chevrolet Camaro nutzt nun auch diese MANN+HUMMEL Technologie für noch mehr Soundfeedback. In allen V6- und V8-Motoren ist eine MANN+HUMMEL Soundpipe verbaut. Für die Super Sport Variante Camaro SS kommt eine speziell abge-stimmte Applikation zum Einsatz. Beide Soundpipes wurden von MANN+HUMMEL in den USA entwickelt und laufen im Werk in Portage, Michigan vom Band.

Kurz notiert

Ein solches Joint Venture ist SGMW, an dem neben General Motors (GM) auch die chinesischen Automobilbauer Shanghai Automobile Industry Co. (SAIC) und Liuzhou Wuling beteiligt sind. Das Unter-nehmen fertigt eine breite Palette von Fahrzeugen für den länd-lichen Markt, wodurch SGMW rasch zum größten Produzenten des Landes in seinem Segment avanciert ist. Im Rahmen der sehr er-folgreichen Partnerschaft zwischen SGMW und MANN+HUMMEL wurden in der letzten Zeit Saugrohre für drei verschiedene Moto-rentypen des Autobauers entwickelt. Bei allen Produkten waren unterschiedliche technische Herausforderungen zu bewältigen.

Das erste Produkt ist ein passives Saugrohr für einen 1,2-Liter Vier-zylinder Saugmotor. Das Saugrohr sorgt durch Nutzung vorhande-ner Resonanzen für einen verbesserten Drehmomentverlauf des Motors: Dank optimierter Länge der Schwingrohre wird auch im niedrigen Drehzahlbereich ein gutes Drehmoment erzielt. Bei einer zweiten, aktiven Variante dieses Saugrohrs wird die Länge der Schwingrohre durch einen Drehschieber variiert. Hier wird ein nochmals verbesserter Drehmomentverlauf und somit eine höhere Fahrzeugleistung durch einen Wechsel zwischen den unterschied-lichen Kanallängen ermöglicht. Außerdem werden zwei aufgela-dene Benzinmotoren (1,2 Liter und 1,5 Liter) mit neu entwickelten Saugrohren von MANN+HUMMEL ausgerüstet. Dies bestätigt die erfolgreiche Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen. Alle Saugrohre werden am Fertigungsstandort des Unternehmens im chinesischen Liuzhou produziert.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Produktion dieser Saugrohre spielt die Organisationsstruktur von MANN+HUMMEL. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Kapazitäten weltweit kontinuierlich ausgebaut. Hierbei wurden allein in China ein Engineering Center und fünf Produktionswerke errichtet. Das in Shanghai angesiedelte Engineering Center verfügt über die Fachkompetenz und die Ressourcen zur Abwicklung des komplet-ten Produktentwicklungsprozesses einschließlich moderner Simu-

Saugrohrkompetenz in ChinaUm dem Endkunden kontinuierlich weiter verbesserte Produkte anbieten zu können, arbeiten Fahrzeughersteller und Zulieferer in der Automobil-industrie weltweit immer enger zusammen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die von MANN+HUMMEL im Engineering Center in Shanghai entwickelten Systeme, die sowohl an global agierende OEM´s als auch an lokale Joint Ventures geliefert werden.

Passives Saugrohr für aufgeladenen 1,2-Liter Vierzylinder Benzinmotor

Passives Saugrohr für einen 1,2-Liter Vierzylinder Saugmotor

Erstes in China entwickeltes aktives Saugrohr von MANN+HUMMEL

Starke globale Präsenz Neuer Standort in Chongqing, China

Neuer Produktionsstandort in Chongqing

MANN+HUMMEL eröffnete im Oktober 2015 sein sechstes Werk in China und baut somit seine globale Präsenz weiter aus. Neben den Werken und Entwicklungszentren in Shanghai, Changchun, Jinan, Liuzhou und Bengbu trägt der neue Produktionsstandort in Chongqing im Südwesten Chinas dazu bei, die Anforderungen der lokalen und globalen Kunden noch besser zu erfüllen. Dadurch wird die Entwicklung des Unternehmens in China vorangetrieben.Die Investition von rund 30 Millionen RMB (4,3 Millionen Euro) er-möglicht den Kunden von MANN+HUMMEL komfortablen Zugang zu qualitativ hochwertigen Filtrationsprodukten vor Ort. Am neu-en Standort werden bereits Luftfiltersysteme und Saugrohre pro-duziert. Zu den Kunden gehören unter anderem Changan Ford und Changan Suzuki.

Aufgrund der großen Bedeutung des chinesischen Marktes wurde MANN+HUMMEL dort bereits 1996 aktiv. Heute werden rund zehn Prozent des globalen Geschäftes von MANN+HUMMEL in China erzielt.

Die Soundmacher

Soundpipe für den Chevrolet Camaro SS mit 6,2-Liter V8-Motor

Camaro SS mit MANN+HUMMEL SoundpipeMANN+HUMMEL Standorte in Chinalations- und Analysemöglichkeiten. Durch die aktive Nutzung der Möglichkeiten des MANN+HUMMEL Entwicklungsnetzwerks ist ein globaler Austausch von Knowhow sowie die Weitergabe von Lö-sungen und Erfahrungen möglich. Dank dieses erfolgreichen Kon-zepts kann MANN+HUMMEL weltweit höchste Standards realisie-ren und zugleich einen lokalen Kundensupport bereitstellen.

Chongqing

Bengbu

Changchun

Jinan City

Shanghai

Liuzhou Guangxi

Chongqing

Bengbu

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MANN+HUMMEL wird mit „Open Innovation Award“ ausgezeichnet

Erneut ausgezeichnet – General Motors „Supplier of the Year” AwardHeizen mit System

„Open Innovation Award“ bestätigt Innovationskultur bei MANN+HUMMEL „Lieferant des Jahres”-Preisverleihung, Brandon S. Vivian, Mike Ternes,

Kai Knickmann und Wade Sheffer (v.l.n.r.)

Beim Betrieb von Verbrennungsmotoren ist es technisch unver-meidbar, dass zwischen Kolben und Zylinder eine gewisse Leckage entsteht, durch die das sogenannte Blow-by-Gas entweicht. Dies ist eine Mischung aus Luft, feinsten Öltröpfchen und Verbren-nungsrückständen. Zum Schutz von Komponenten wie dem Tur-bolader muss das Blow-by aus dem Kurbelgehäuse entfernt und das Öl aus dem Aerosol abgeschieden werden. Die ölfreie, aber sehr feuchte Luft wird dann wieder der Verbrennung zugeführt.

MANN+HUMMEL ist Systemlieferant für alle Komponenten der Kurbelgehäuseentlüftung. Eine Komponente neben den wichtigen Ölabscheidern (siehe Automotive News 02/2015) sind Heizrohre. Diese sitzen an der Einleitstelle der rückgeführten Luft in die Rein-luftleitung und verhindern bei tiefen Temperaturen das Zufrieren der Leitung, das durch den hohen Wasseranteil in der Luft auftre-ten kann.

Für diese Heizrohre hat MANN+HUMMEL einen modularen Bau-kasten entwickelt, der verschiedenste Anforderungen vereint und sich einfach, schnell und kostengünstig an die spezifische Anwen-dung adaptieren lässt. Die flexible Kombination aus Eingangsstut-zen, Ausgangsstutzen, standardisierten Grundkörpern und Steck-verbindungen ermöglicht hunderte verschiedene Bauformen – für jeden Bauraum.

Eine Vielzahl solcher Heizrohre hat MANN+HUMMEL in den letzten Monaten erfolgreich in Serie gebracht – sowohl kundenspezifische Lösungen auf Basis der standardisierten Grundkörper als auch Komponenten aus dem Baukastensystem.

Die Zeppelin Universität Friedrichshafen vergibt für herausragende unternehmerische Innovationsleistungen den „Open Innovation Award“. MANN+HUMMEL wurde in der Kategorie „Best Cultural Change“ ausgezeichnet, da sich der Filtrationsspezialist innerhalb kürzester Zeit in Richtung Open Innovation orientiert und einen da-hingehenden internen Kulturwandel vorangetrieben hat. Mit dem Preis würdigt das Institut die innovativsten Unternehmen im deutsch-sprachigen Raum. Maßgebend ist dabei nicht die Anzahl an Innova-tionen, sondern wie zielgerichtet ein Unternehmen diese angeht.

Um systematische Innovation zu ermöglichen, ist die Schaffung von optimalen Rahmenbedingungen entscheidend. Dafür wurde bei MANN+HUMMEL der Innovationsprozess grundlegend überar-beitet. Außerdem wurde die Vorentwicklung global aufgestellt, um in der Lage zu sein, lokal Innovationen für die Regionen zu entwi-ckeln und sich enger mit Universitäten, Kunden sowie Entwick-lungspartnern vor Ort zu vernetzen.

Im März 2016 verlieh General Motors zum 24. Mal seine Auszeich-nung „Supplier of the Year“. Wie in den vorherigen Jahren gehört auch die MANN+HUMMEL Gruppe zu den Gewinnern. Prämiert wurden 110 Zulieferer aus 17 Ländern, die durch innovative Lösun-gen und erstklassige Qualität die Erwartungen von General Motors übertroffen haben. Insgesamt erhielt MANN+HUMMEL den Award bereits zum 21. Mal.

Kai Knickmann, Geschäftsführer für den Bereich Automobil Erstausrüstung bei MANN+HUMMEL, nahm die Auszeichnung zum Lieferant des Jahres 2015 in Detroit entgegen. „Während unserer Jahrzehnte langen partnerschaftlichen Zusammenarbeit haben wir GM kontinuierlich von unseren innovativen Technologien und der stets hochklassigen Qualität unserer Produkte überzeugen können“, so Knickmann. „Unsere Teams sind sehr stolz darauf, und es bestätigt uns in unserer Arbeitsweise.“

Ideen sind unser Antrieb

Nachhaltige Zusammenarbeit

Der japanische Automobilzulieferer AISIN SEIKI und MANN+HUMMEL pflegen bereits seit Jahren eine intensive Partnerschaft zur Pro-duktion von Saugrohren. Das aktuelle Ergebnis dieser Zusammen-arbeit ist ein aktives Saugrohr für die neue V6-Motorenplattform von Toyota. Dabei werden die Stückzahlen für den nordamerikani-schen Markt vom MANN+HUMMEL Standort in Portage, Michigan produziert.

Der Luftsammelraum des Saugrohrs kann mittels einer Resonanz-klappe in zwei Volumen unterteilt werden. Dadurch wird das Dreh-moment des Motors, je nach Lastzustand, deutlich gesteigert. Ge-schaltet wird die Resonanzklappe durch eine per Magnetventil ge-steuerte Unterdruckdose. Anwendung findet das Saugrohr in einer Vielzahl von Modellen des Toyota Konzerns, unter anderem im neuen Lexus RX sowie dem Toyota Highland und dem Toyota Sienna.

Aktives Saugrohr von MANN+HUMMEL

Kurz notiert Kurz notiert

Verlassen Sie sich weltweit auf „Made by MANN+HUMMEL“, wenn es um Innovationen, Filtrationskompetenz und Service geht.

Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover vom 22. bis 29. September.

IAA Nutzfahrzeuge in Hannover 22. bis 29. September 2016

Besuchen Sie www.world-of-filters.comDort finden Sie die ganze Story.

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Was haben diese Filter mit Mond, Erde und Mobilität zu tun?

Modulares Konzept ermöglicht eine effiziente Adaption an spezifische Anwendungen

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Leadership in Filtration

INTEGRATIV, INTELLIGENT, INNOVATIV.Unser Saugrohr mit integrierter Ladeluftkühlung und E-Booster ist ein wahres Kraftpaket. Und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zu emissions-reduzierter, sparsamer Mobilität, die nicht auf Leistung und Drehmo-

ment verzichten muss. Solch komplexe und intelligente Produkte kann nur schaffen, wer die Innovationskraft, das Können und den Willen dazu hat. Wir zum Beispiel.www.mann-hummel.com

Für unsere Kunden tun wir alles.Und in Sachen CO2 ist das eine ganze Menge.