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Indienhilfe Köln e.V. Rundbrief 2 - 2017
Liebe Freunde der “Indienhilfe Köln e.V.“,
diesmal erhalten Sie unseren Rundbrief mitten in der
Adventszeit, einer Zeit, in der viele Hilfswerke sich
suchend und bittend an Sie wenden. Immer wieder
erschlägt es einen fast, wie zahlreich die Notlagen und
Krisen in der Welt sind.
Vor diesem Hintergrund sind wir glücklich zu wissen,
dass 8000 km von uns entfernt über 300 engagierte,
von christlichem Mut und Zuversicht erfüllte Frauen als
Ordensschwestern tätig sind, die nicht klagen,
sondern anpacken im Vertrauen auf Gottes Hilfe.
Gottes Hilfe ist am sichtbarsten zu uns gekommen in dem Kind in der Krippe, dieser Zusage
Gottes, dass er uns liebt. Das ist auch die Kraft, die die “Helpers of Mary“ trägt und antreibt.
Schneiden wir uns an den Weihnachtstagen daher nicht nur ein leckeres Stück vom Stollen ab,
sondern vor allem von dieser Tatkraft und Energie der “Marys“, gespeist aus dem Kommen
Gottes in unsere Welt. So wünschen wir Ihnen allen, unseren Freunden und Unterstützern der
Marys, im Namen unseres ganzen Vorstandes gesegnete Weihnachtstage, alles Gute und
Gottes Segen für das neue Jahr 2018.
Rani und Martin Kramm
Kinder mit Lepra und HIV-Infektionen …
Die indische Regierung verbreitet gerne das Gerücht, es gäbe keine Lepra (Hansens Disease)
mehr in Indien. In der Tat ist hier viel geschehen und die Neuinfektionen gehen weltweit deutlich
zurück, aber immer noch zählen Indien und Afrika zu den Ländern mit den meisten
Leprakranken. Und seitdem der HIV-Virus sich weltweit verbreitet,
sind auch hier wieder die Länder am meisten betroffen, in denen
die Bildungs- und Hygienestandards gering sind. Eine
Ansteckung mit dem Lepra-Bakterium bzw. dem HIV-Virus
geschieht zwar nicht leicht oder gar automatisch, aber ist immer
auch bei Kindern möglich, entweder durch eine Übertragung
während der Schwangerschaft oder Infektion in den ersten
Lebensjahren. Auf diese besondere Herausforderung haben
die Schwestern reagiert und eigene Zentren und
Kinderhäuser für HIV-infizierte Kinder geschaffen, in denen
diese Kinder betreut, gepflegt und oft auch so geheilt werden,
dass sie mit einem relativ stabilen Gesundheitsstatus leben
können. Solche Kinderhäuser gibt es z. B. in Assangaon
nordöstlich von Mumbai oder in Rivona in Goa.
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Besonderen Wert legen die Schwestern
darauf, die Kinder nur soweit getrennt zu
betreuen, wie unbedingt nötig, um sie nach
einer Phase der separaten Beschulung,
natürlich auch abhängig vom Heilungs-
prozess, wieder in normale Schulen zu
integrieren und angemessene Ausbildungs-
möglichkeiten anzubieten.
Es ist wunderbar zu sehen, wie auch diese Kinder ihre
Erkrankung annehmen, aktiv daran arbeiten, am
normalen Alltagsleben teilzuhaben und welche
Lebensfreude sie ausstrahlen. Dennoch - nicht alle
schaffen es. Trotz guter Medikamente siegt manchmal
auch die Immunschwäche und immer mal wieder heißt
das für die Schwestern auch, ein Kind zu Grabe zu
tragen.
Mitgliederreise nach Südindien und zu den “Helpers of Mary“ …
Nun wird es langsam konkret: vom 20.10. - 04.11.2018 wollen wir mit 14 - 16 interessierten
Freunden und Mitgliedern der Indienhilfe unsere erste gemeinsame Reise nach Indien
unternehmen.
Zunächst geht es nach Bangalore und von dort die Westküste Südindiens entlang. Wir werden
Orte besuchen mit so klangvollen Namen wie Srirangapatnam, Mysore, Ooty, eine Fahrt mit der
Nilgiri Mountain Railway unternehmen, Madurai, den Periyar Nationalpark, Alleppey und die
Backwaters sehen sowie die Stadt Cochin mit den berühmten Fischernetzen.
Aber das Wichtigste: am Ende der Reise sind wir einige Tage im Mutterhaus der “Helpers of
Mary“ in Andheri, einem Ortsteil der Millionenstadt Mumbai, zu Gast. Wir leben mit ihnen und
besuchen einige ihrer Stationen in den Slums wie in den ländlichen Außenbezirken. Wir sind
sicher, dass es eine erlebnisreiche und beeindruckende Reise für uns alle wird. Es sind noch
einige wenige Plätze frei. Wenn Sie Interesse haben, rufen oder schreiben Sie uns an.
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Ein Nachruf …
Die Nachricht kam völlig überraschend. Unser langjähriger Wirtschaftsprüfer,
Hermann-Josef Miebach aus Köln, der über viele Jahrzehnte unsere
Vereinskonten, den Jahresabschluß und die korrekte Rechnungslegung
geprüft hat, starb am 21. Oktober 2017 im Alter von gerade mal 64 Jahren
während seines Urlaubs. Für diese Prüfungen hat er nie eine Rechnung
erstellt, uns quasi seine Leistung als Sachspende zur Verfügung gestellt. Das
war für uns ein großes Geschenk und wir werden uns immer dankbar an ihn
und sein Engagement für die Indienhilfe erinnern.
Ich kann jetzt auch Rikscha fahren …
Nachfolgend wieder ein Auszug aus einem Artikel in der letzten Ausgabe von “Sparks“, einer ordensinternen Zeitschrift der Marys. Er hat uns besonders beeindruckt, weil er zeigt, welche Früchte die zahlreichen Frauenselbsthilfegruppen tragen, die die “Helpers of mary“ in den Slums initiieren:
“Ich bin eine verheiratete Frau und 33 Jahre alt. Mein Ehemann arbei-
tet, wischt die Fußböden in einer privaten Schule. Ich habe drei Kinder;
zwei Jungen und ein Mädchen, sie besuchen alle eine Schule im Slum.
Am Anfang wusste ich nicht, wie ich zu einem zusätzlichen Verdienst
beitragen könnte, um den kargen Unterhalt meiner Familie aufzubes-
sern. Doch dann hörte ich von einer Selbsthilfegruppe in unserem
Slum und ihren Aktivitäten, ich spürte eine große Aufregung in mir. Ich
bin dieser Selbsthilfegruppe beigetreten.
Hier habe ich gelernt, wie man Geld in einer Gruppe spart, und wie man an die Vorteile der Bank
und der Kooperation von Brihanmumbai Municipal Corporation (BMC) kommt. Mithilfe der Leiterin
der Selbsthilfegruppe Mahila Vikas, unter Aufsicht der Schwestern “Helpers of Mary“, wurden viele
unterschiedliche Trainingseinheiten für Frauen organisiert, wie Fahrstunden nehmen, Englisch- oder
Karateunterricht, Kunstschmuck anfertigen und vieles mehr.
Ich hatte mich zunächst für den Kunstschmuck entschieden. Diese Arbeit
kann ich zu Hause machen und mir ein wenig Geld dazuverdienen. Ich
kann jetzt auch eine Rikscha fahren. Ich habe einen guten Job bekommen,
bin in einem kleinen Fahrgeschäft angestellt, fahre Kunden, vorwiegend
Frauen und Kinder innerhalb und außerhalb des Slums. Das Geld reicht
aus, um meinen Mann finanziell zu unterstützen.
Neben meiner Arbeit besuche ich die Abendschule, ein weiteres Jahr noch
und ich kann meine Prüfungen ablegen. Ich bin den Schwestern Sr. Irene,
Sr. Saira, Sr. Rajini und dem Sozialarbeiter sehr dankbar, sie spielen eine
wichtige Rolle in meinem Leben. Die Schwestern sind meine Inspiration und ha-
ben mich ermutigt, mit festen Schritten mein zukünftiges Leben zu gestalten und somit mir und
meiner ganzen Familie eine Zukunftsperspektive und unseren Platz in der Gesellschaft für unser
zukünftiges Leben zu geben.“
Frau Pushpa Govind Rathod, aus dem Slum Malwani in Mumbai
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Die “Helpers of Mary“ und ihre zahlreichen Einsatzgebiete …
Auf dieser Seite möchten wir ein wenig Einblick geben in die zahlreichen unterschiedlichen Aktivitäten der “Helpers of Mary“. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne eine komplette Auflistung dieser Aktivitäten zu, teilweise finden Sie diese aber auch auf der Homepage der Schwestern selbst unter www.societyofthehelpersofmary.org in der Rubrik “Provinces“:
Handarbeiten für Menschen mit Handicaps (Lepra), ambulante
und stationäre medizinische Hilfe, Dispensary, Geburtshilfe, Fa-
milienarbeit und Selbsthilfegruppen in den Slums und in den
Dörfern, Seniorenbetreuung u.v.m. …
Schulbildung und Ausbildung in Tanz, PC-Kenntnissen,
Schneiderei, MTA und Rechtsanwaltsgehilfin für Mäd-
chen und junge Frauen …
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Freiwilliges Soziales Jahr bei den Marys jetzt möglich …
Nach vielen Gesprächen mit den Marys und den Fachleuten der Karl-Kübel-Stiftung war es in
diesem Jahr soweit: wir können künftig über die deutschen Indienhilfe-Unterstützergruppen
zwei junge Frauen für einen Zeitraum von 8 Monaten für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach
Indien zu den “Helpers of Mary“ entsenden. Die Schwestern freuen sich sehr auf diese neue
Aufgabe und sehen genauso wie wir darin eine große Chance, junge Menschen auf die Prob-
leme in Indien und die wichtige Arbeit der Marys hinzuweisen und Ihnen wertvolle Eindrücke
und Lebenserfahrungen mitzugeben.
Der große Vorteil ist, dass die jungen Menschen durch die Organisation “weltwärts“ gut vorbe-
reitet und auch während des Jahres betreut und begleitet werden. Dieses Angebot gab es sogar
kurzfristig schon für das kommende Jahr 2018, aber
es ist uns in der Kürze der Zeit nicht gelungen, Inte-
ressenten zu finden. So geht unsere Frage an Sie:
wenn Sie junge Menschen gut kennen, die mit Herz
und Sachverstand nach der Schule oder der Ausbil-
dung eine solche Zeit in Indien bei den Marys
verbringen wollen, sprechen Sie uns an, geben Sie
unsere Kontaktdaten weiter, damit wir diese gute
Idee und Chance auch nutzen und mit Leben füllen.
Indienhilfe Köln e.V. - ein paar Zahlen und Fakten …
Unser Indienhilfe Köln e.V. lässt sich seit Jahren vom DZI, dem Deutschen Institut für soziale
Fragen, prüfen. Ein zentraler Punkt ist die Transparenz unserer Tätigkeit auf allen Ebenen. So
finden Sie auch unseren Jahresbericht und die Einnahmen-Ausgaben-Bilanz 2016 auf unserer
Homepage, um nachvollziehen zu können, was wir mit Ihren Spendenmitteln tun.
Wir haben aktuell 683 aktive Freunde und Spender aus ganz Deutschland, davon 390, die eine
Patenschaftsverpflichtung eingegangen sind. Durch diese regelmäßigen Spenden können wir
den “Helpers of Mary“ eine konstante und verlässliche Unterstützung zusichern, die ihnen spe-
ziell für die Kinderprojekte sehr viel Planungssicherheit gibt.
In diesem Jahr gab es einige runde Geburtstage und auch manch traurige Anlässe, bei denen
auf Blumen oder Geschenke verzichtet wurde und stattdessen für die Indienhilfe gesammelt
wurde. Z. B. Rani Kramm und auch Herr Hans D. Hase aus Witten, die ihre runden Geburtstage
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in den Dienst der Marys gestellt hatten, konnten jeweils einen stolzen Betrag nach Indien über-
weisen. Weitere Höhepunkte unter den vielen Spendenideen war ein im September diesen
Jahres von Sabine Hettlich und Rüdiger zur Bonsen organisiertes Konzert mit dem bekannten
Jazzsänger Peter Fessler (www.peterfessler.com) in der Arztpraxis Marienburg, ein kleines,
aber feines Benefizkonzert zugunsten der Marys, hier speziell dem Nambala-Projekt in Afrika,.
Auch Herr Dr. Werner Garsky aus Berlin hat es sich nicht nehmen
lassen, aus Anlass seines 50-jährigen Anwaltsjubiläums für die In-
dienhilfe zu sammeln: alles Beispiele für viele, die hier nicht
genannt sind, aber die sich auch engagieren, um über ihre monat-
liche Spende hinaus etwas für die Marys zu tun. Wir können Ihnen
gar nicht genug danken. Der beste Dank ist jedoch die Gewiss-
heit, dass Ihre Spende in Indien große Früchte trägt.
Es dankt Ihnen von Herzen der ganze Vorstand der Indienhilfe Köln e.V.:
Reihenfolge von links:
Martin Kramm, Rani Kramm, Sr. Stella, Michael Hänsch, Sr. Regina, Daniel Harbecke
Ihre Spende kommt an !
Das DZI - Siegel ist ein Zeichen des Vertrauens und wird nur an solche Organi-
sationen vergeben, die mit den Spendengeldern sorgsam umgehen.
Die Zuwendungsbestätigungen für Ihre aktuellen Spenden in 2017 erhalten Sie
alle rechtzeitig bis spätestens 31.01.2018 als Jahresspendenbescheinigung.
Unsere beiden Bankverbindungen …
Pax-Bank Köln
IBAN: DE41 3706 0193 0036 4800 17
BIC: GENODED1PAX
Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE 32 37050198 1008942623
BIC: COLSDE33XXX
Indienhilfe Köln e.V.
Rani und Martin Kramm Pollerhofstr. 33 a
51789 Lindlar
02266 - 3674
www.indienhilfe.koeln