2
Diagnose Willkommen Als Komplikation im Rahmen einer Divertikulitis kann es in etwa 1o % der Fälle zu einem Darmdurchbruch (Perforation) kommen. Dieser erfolgt häufig von Bauchfett abgedeckt (gedeckte Perforation) und führt zu einer umschriebenen Eiteransammlung (Abszess). Die gedeckte Perforation unterscheidet sich klinisch nur wenig von der akuten ein- fachen Divertikulitis. Im Gegensatz dazu führt eine freie Perforation (Durchbruch der Entzündung in die Bauchhöhle) zu einem Stuhlaustritt in den Bauchraum mit der Folge eines schweren Krankheitsbildes mit Bauchfellentzündung (Perito- nitis). Weitere längerfristige Komplikationen, die auftreten können, sind Blutungen aus den Divertikeln, Verengungen (Stenosen) des betroffenen Darmabschnittes oder Fistelbil- dung des Dickdarms mit anderen Darmregionen, der Harn- blase oder auch der Scheide. Wie diagnostiziert man eine Divertikulitis? Neben der klinischen Untersuchung sind zunächst Blut- entnahme und eine Ultraschalluntersuchung wegweisend. Eine Röntgenuntersuchung des Darmes oder eine Darm- spiegelung (Koloskopie) sind geeignet, die Diagnose von Divertikeln zu sichern. Beide Methoden werden jedoch während des akuten Entzündungsschubes nicht eingesetzt, da die Gefahr eines Darmdurchbruches besteht. In der akuten Phase der Divertikulitis kann eine Schicht- aufnahme des Bauchraumes (Computertomografie ) ver- wendet werden, um eine Divertikulose / Divertikulitis nach- zuweisen und etwaige Komplikationen auszuschließen. Liebe Patientin, lieber Patient, was sind Krankheitsmerkmale einer Divertikulitis? Bei einer Sigmadivertikulitis liegt eine Entzündung von sogenannten Divertikeln vor. Unter Divertikeln versteht man Aussackungen der Darmwand, die sowohl im Dick- als auch im Dünndarm vorkommen können. Am häufigsten findet man Divertikel jedoch im s-förmigen Teil des Dickdarms, dem sogenannten Sigma, der im linken Unterbauch lokalisiert ist. Bei der Mehrzahl der Menschen verursachen Divertikel keine Beschwerden (etwa 70-80 %). Das alleinige Vorhandensein dieser Divertikel hat keinen Krankheitswert und ist nicht behandlungsbedürftig. Man spricht in diesem Fall von einer reizlosen Divertikulose. Dickdarmdivertikel treten mit zunehmendem Alter immer häufiger auf. Als Ursache für die Bildung von Divertikeln werden eine faser- und ballaststoffarme Kost, gesteigerte Drücke im Darm (wie z. B. bei Verstopfung) und altersbedingte Darmwandverän- derungen angesehen. Beim Auftreten von Beschwerden oder Komplikationen spricht man von einer sog. Divertikelkrankheit. Als Ur- sache dieser Beschwerden liegt in den meisten Fällen eine Entzündung einzelner oder mehrerer Divertikel vor – dies nennt man dann „Divertikulitis“. Etwa 10-20 % der Divertikulosepatienten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine solche Entzündung. Krankheitszeichen einer akuten Entzündung sind plötz- lich auftretende Schmerzen (meist im linken Unter- bauch), Fieber, Übelkeit, Erbrechen und eine Verände- rung des Stuhlverhaltens von Durchfall bis Verstopfung. Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit. Dr. med. Konstantinos Zarras Chefarzt der Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie Chefarzt: Dr. med. Konstantinos Zarras Informationen für Ihre Gesundheit Sigmadivertikulitis – Entzündung des Krummdarms Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie K O N T I N E N Z - U N D B E C K E N B O D E N -Z E N T R U M zertifiziert durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.

Informationen für Ihre Gesundheit Sigmadivertikulitis ... · fachen Divertikulitis. Im Gegensatz dazu führt eine freie Perforation (Durchbruch der Entzündung in die Bauchhöhle)

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • DiagnoseWillkommen

    Als Komplikation im Rahmen einer Divertikulitis kann es in etwa 1o % der Fälle zu einem Darmdurchbruch (Perforation)kommen. Dieser erfolgt häufig von Bauchfett abgedeckt (gedeckte Perforation) und führt zu einer umschriebenen Eiteransammlung (Abszess). Die gedeckte Perforation unterscheidet sich klinisch nur wenig von der akuten ein- fachen Divertikulitis. Im Gegensatz dazu führt eine freie Perforation (Durchbruch der Entzündung in die Bauchhöhle) zu einem Stuhlaustritt in den Bauchraum mit der Folge eines schweren Krankheitsbildes mit Bauchfellentzündung (Perito-nitis). Weitere längerfristige Komplikationen, die auftreten können, sind Blutungen aus den Divertikeln, Ver engungen (Stenosen) des betroffenen Darmabschnittes oder Fistelbil-dung des Dickdarms mit anderen Darmregio nen, der Harn-blase oder auch der Scheide.

    Wie diagnostiziert man eine Divertikulitis? Neben der klinischen Untersuchung sind zunächst Blut-entnahme und eine Ultraschalluntersuchung wegweisend. Eine Röntgenuntersuchung des Darmes oder eine Darm-spiegelung (Koloskopie) sind geeignet, die Diagnose von Divertikeln zu sichern. Beide Methoden werden jedoch während des akuten Entzündungsschubes nicht eingesetzt, da die Gefahr eines Darmdurchbruches besteht.

    In der akuten Phase der Divertikulitis kann eine Schicht-aufnahme des Bauchraumes (Computertomografie ) ver-wendet werden, um eine Divertikulose / Divertikulitis nach-zuweisen und etwaige Komplikationen auszuschließen.

    Liebe Patientin, lieber Patient,

    was sind Krankheitsmerkmale einer Divertikulitis?Bei einer Sigmadivertikulitis liegt eine Entzündung von sogenannten Divertikeln vor. Unter Divertikeln versteht man Aus sackungen der Darmwand, die sowohl im Dick- als auch im Dünndarm vorkommen können. Am häufigsten findet man Divertikel jedoch im s-förmigen Teil des Dickdarms, dem sogenannten Sigma, der im linken Unterbauch lokali siert ist. Bei der Mehrzahl der Menschen verursachen Divertikel keine Beschwerden (etwa 70-80 %). Das alleinige Vorhandensein dieser Divertikel hat keinen Krankheitswert und ist nicht behandlungsbedürftig. Man spricht in diesem Fall von einer reizlosen Divertikulose.

    Dickdarmdivertikel treten mit zunehmendem Alter immer häufiger auf. Als Ursache für die Bildung von Divertikeln werden eine faser- und ballaststoffarme Kost, gesteigerte Drücke im Darm (wie z. B. bei Verstopfung) und alters bedingte Darmwandverän-derungen angesehen.

    Beim Auftreten von Beschwerden oder Komplikationen spricht man von einer sog. Divertikelkrankheit. Als Ur-sache dieser Beschwerden liegt in den meisten Fällen eine Ent zündung einzelner oder mehrerer Divertikel vor – dies nennt man dann „Divertikulitis“. Etwa 10-20 % der Divertiku losepatienten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine solche Entzündung.

    Krankheitszeichen einer akuten Entzündung sind plötz-lich auftretende Schmerzen (meist im linken Unter-bauch), Fieber, Übelkeit, Erbrechen und eine Verände-rung des Stuhl verhaltens von Durchfall bis Verstopfung.

    Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit.

    Dr. med. Konstantinos ZarrasChefarzt der Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie

    Chefarzt: Dr. med. Konstantinos Zarras

    Informationen für Ihre Gesundheit Sigmadivertikulitis – Entzündung des Krummdarms

    Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie

    KONTIN

    ENZ-

    UN

    D B

    ECKEN

    BODEN-ZENTRUM

    zertifiziert durch dieDeutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.

  • Wir sind für Sie da Kontakt und Anreise

    Das Marien Hospital Düsseldorf ist eine Einrichtung im VKKD | Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf und Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. www.vkkd-kliniken.de

    MH

    D_2

    017_

    086_

    SH, 0

    7/20

    17 (Ä

    nder

    unge

    n un

    d D

    ruck

    fehl

    er v

    orbe

    halte

    n.) D

    ie F

    otos

    sin

    d zu

    Dem

    onst

    ra-

    tions

    zwec

    ken

    gest

    ellt.

    Fot

    os: F

    rank

    Els

    chne

    r, M

    icha

    el S

    omm

    er, V

    KK

    D, ©

    shut

    ters

    tock

    .com

    , ©is

    tock

    phot

    o.co

    m

    Marien Hospital DüsseldorfRochusstraße 240479 Düsseldorf

    Telefon (02 11) 44 00 - 0Telefax (02 11) 44 00 - 26 10

    [email protected]

    GeschäftsführerDr. Martin Meyer, Jürgen Braun, Joachim Schnorr

    Dr. med. Konstantinos ZarrasChefarzt der Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische ChirurgieLeiter DarmkrebsZentrum

    Sekretariat: Jana BöhmeTelefon (0211) 44 00 - 24 01Telefax (0211) 44 00 - 23 [email protected]

    Privatsprechstunde montags 15.00 - 18.00 Uhrmittwochs 10.00 - 13.00 Uhr

    Zentrales Aufnahme-Management (ZAM)Telefon (02 11) 44 00 - 20 00 Prästationär

    täglich von 8.00 bis 11.00 Uhr (außer Mittwoch) Poststationär

    täglich von 12.00 bis 13.00 Uhr Indikationssprechstunde

    täglich von 12.00 bis 14.00 Uhr (außer Mittwoch)

    Spezialsprechstunden nach Vereinbarung Darmkrebs Proktologie / Inkontinenz / Stoma Reflux / Sodbrennen Hernien Schilddrüse

    Therapie

    Wie wird die Divertikelkrankheit behandelt?Die jeweilige Therapie richtet sich nach dem Ausmaßder Entzündung und muss individuell entschieden werden. Im Vordergrund steht zunächst immer die Behandlung der Entzündung. Diese erfolgt durch Ruhigstellung des Darms mit einer Nahrungskarenz und künstliche Ernäh rung über eine Vene sowie aus einer Schmerzmedikation und der Gabe von Antibiotika. Ist der akute Schub einer Divertikulitis behandelt, kann sechs Wochen später eine elektive (geplante) Operation stattfinden.

    Wenn sich unter dieser konservativen Therapie die Symp- tome verschlechtern oder wenn von vornherein ein Durch-bruch eines Divertikels mit einer Bauchfellentzün dung aufgetreten ist, ist eine rasche Operation erfor derlich. Bei der Operation wird der betroffene Darm abschnitt, meist im Sigma, entfernt und die beiden verbliebenen Darmenden wieder durch eine Naht mitei nander verbunden. Durch den Fortschritt in der ope rativen Technik kann die Operation bei der Mehrzahl der Patienten minimalinvasiv (d. h. in Schlüssel- lochtechnik) durchgeführt werden. Bei der minimalinvasiven Opera tion wird ein kleiner Schnitt angelegt, um den erkrankten Darm aus der Bauchhöhle zu bergen. Dieser Schnitt ist etwa 5-7 cm lang und wird im mittleren Unter-bauch angelegt. Die übrigen vier Schnitte für die Opera-tionsinstrumente sind 5-12 mm lang.

    Dies bedeutet für den Patienten einen kürzeren statio-nä ren Aufenthalt, weniger Narben, weniger Schmerzen und weniger Verwachsungsbeschwerden. In manchen Fällen (z. B. bei mehrfach am Bauch voroperierten Patienten) muss die Operation jedoch nach wie vor herkömmlich über einen Bauchschnitt erfolgen. In Kombination mit dem Fast-Track-Schema erreichen Sie in unserer Klinik durch optimale Schmerztherapie, Physiotherapie und Kostaufbau eine schnelle Rekon valeszenz nach der Operation.