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Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen Das Magazin der Fachhochschule Gelsenkirchen HITs '96: Informationen für Schülerinnen und Schüler MTQ: Elektronische Fehlerdetektive Rektorwahl: Der Neue ist der Alte

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1TRIKON 1/97 - Februar 1997

G e l s e n k i r c h e n B o c h o l t R e c k l i n g h a u s e n

Das Magazin der Fachhochschule Gelsenkirchen

HITs '96:Informationenfür Schülerinnen und Schüler

MTQ:ElektronischeFehlerdetektive

Rektorwahl:Der Neueist der Alte

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2TRIKON 1/97 - Februar 1997

ImpressumTrikon ist eine Zeitschrift für Part-ner und Mitglieder der Fachhoch-schule Gelsenkirchen.

Herausgeber:Der Rektor der FachhochschuleGelsenkirchen, Prof. Dr. PeterSchulte

Redaktion:Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelleder Fachhochschule Gelsenkir-chen, Susanne Bieder (SB), Dr.Barbara Laaser (BL) (v.i.S.d.P.) •Namentlich gekennzeichnete Bei-träge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder,sondern obliegen der Verantwor-tung des Autors.

Redaktionskontakt:Fachhochschule Gelsenkirchen,Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle,D-45877 Gelsenkirchen, Fon(0209) 9596-464, -458, Fax (0209)9596-563, E-mail: [email protected], Internet http://www.fh-ge.de

Gestaltung/Layout:Hanno Trebstein (HT), ZentraleVervielfältigung/Druckerei derFachhochschule Gelsenkirchen

Herstellung:Zentrale Vervielfältigung/Drucke-rei der Fachhochschule Gelsenkir-chen

Trikon wird auf chlorfrei gebleich-tem, umweltfreundlichem Papiergedruckt. Der Nachdruck und dieWeitergabe der Beiträge ist gestat-tet, um Belegexemplare wird ge-beten. Redaktionsschluß für dieAusgabe Trikon 1/97 war der 10.Januar 1997, das nächste Heft er-scheint voraussichtlich Ende Juni1997. Wenn Sie Trikon abonnie-ren möchten, richten Sie bitte IhreAnmeldung für den Trikon-Bezie-herkreis an die Redaktion.

zum Titelbild:Kreativ Informationen über die Studiengänge an derFachhochschule Gelsenkirchen an Schüler und Schüle-rinnen der Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 heranzutra-gen, war Ziel der Fachbereiche aus Gelsenkirchen, Bo-cholt und Recklinghausen während der diesjährigenHochschulinformationstage. Dabei entstanden Info-Stände, die sowohl zur Aktion anregten als auch zumLesen. Attraktives Design - hier am Stand des BocholterFachbereichs Elektrotechnik - und freundliche Ansprech-partner sorgten für ein angenehmes Informationsklima.

Bericht Seite 16

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3TRIKON 1/97 - Februar 1997

rikon? Ja, Trikon! Diese Frage mit dazugehörigerAntwort nach dem Namen der neuen Hochschulzeit-schrift wird sich die Redaktion in den nächsten Wochenund Monaten gerne und oft stellen lassen, wenn Leseraußerhalb und innerhalb der Hochschule zum erstenMal ein Heft von Trikon in der Hand halten.

Die Hochschulzeitschrift heißt Trikon vor allem des-halb, damit unser jüngstes Printkind einen Namen hat,bei dem man es benennen kann, „die Zeitschrift derFachhochschule Gelsenkirchen und ihrer Abteilungenin Bocholt und Recklinghausen“ erschien als Name et-was lang und unhandlich. Auf Namensbestandteile wieJournal, Magazin oder Report haben wir verzichtet, weiles die doch schon das eine oder andere häufige Mal gibtund daher nicht geeignet sind, um unsere Zeitschriftunverwechselbar zu machen. Alles weitere überlassenHerausgeber und Redaktion der Fantasie der Trikon-Le-ser. Mögliche Einstiege in eine muntere Debatte überSinn und Hintersinn des Namens ergeben sich aus derVorsilbe „Tri“, worin die alten und jungen Lateiner un-ter uns vielleicht einen Anklang auf die Zahl Drei er-kennen, oder über die zweite Silbe „Kon“, die sich bei-spielsweise auch in „Kontakt“ oder „Konversation“ fin-det. Machen Sie ‘was draus! Je mehr Menschen sich mitdem neuen Namen beschäftigen, umso schneller findetTrikon einen Weg in die Herzen und Hirne seiner Leserund Leserinnen.

Wichtiger als der Name sind jedoch die Inhalte vonTrikon: ein Querschnitt durch Neues und Wissenswer-tes, ein Forum für Aktivitäten und Ziele der Fachhoch-schule Gelsenkirchen. Trikon schreibt, was in der Hoch-schule passiert, in Gelsenkirchen genauso wie an denAbteilungsorten Bocholt und Recklinghausen. Trikon er-gänzt die bereits bestehenden Informationsmittel überdie Fachhochschule Gelsenkirchen um ein regelmäßigerscheinendes Sammelheft, in dem sich widerspiegelt,was die Hochschule ausmacht: Meldungen über Er-forschtes und neu Entwickeltes, Berichte über den Studi-enalltag und Studienabschlüsse, über die Zusammen-arbeit mit Praxis und Region, Informationen zu Studi-enangeboten und Studienmöglichkeiten im In- undAusland, Reportagen zu Menschen und Aktionen an derFachhochschule Gelsenkirchen, Berichte über Aktivitä-ten unserer Fördergesellschaften in Gelsenkirchen, Bo-cholt und Recklinghausen, Artikel darüber, was ausunseren Absolventen wird, wenn sie in den Beruf ein-steigen, Meldungen zu Berufungen, Einstellungen undzum Wechsel unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterin-nen der Fachhochschule Gelsenkirchen, Termine, Tipsund Wissenswertes. Kurz und (hoffentlich) gut: Ein In-formationsmosaik, in dem man nachlesen kann, wasman noch nicht wußte, schon lange wissen wollte odernicht verpassen möchte, immer wert, aufgeschlagen unddurchstöbert zu werden, hofft für Trikon und seine Leser

Edi-to-rial

T

Ihr

Prof. Dr. Peter SchulteRektor der Fachhochschule Gelsenkirchen

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4TRIKON 1/97 - Februar 1997

zwischen Theorie und Praxis stehen Lehrer an Schulen ähnlich wie Lehren-de an Hochschulen. Über das Studienangebot der Hochschulabteilung Bo-cholt informierten sich Mitte September über dreißig Lehrer von weiterfüh-renden Schulen in Bocholt und aus dem Kreis Borken, allesamt Mitgliederdes Arbeitskreises Schule/Wirtschaft bei den Unternehmerverbänden Ruhr-Niederrhein. Nach einem Überblick über die Bocholter Studiengänge erläu-terte Prof. Gerd Bittner „Neue Kommunikationstechnologien in Wissenschaftund Wirtschaft“, ein Thema, das der Lehrer-Arbeitskreis zu seinem Schwer-punktthema für das Schuljahr ‘96/97 gewählt hat. Anschließend lotste Prof.Dr. Gregor Kroesen die Noch-Lehrer möglicher zukünftiger Bocholter Stu-dierender auf eine Reise ins Internet, bevor die an Technik Interessiertenzum Abschluß noch einen Rundgang durch die Bocholter Labore von Elek-trotechnik und Maschinenbau unternahmen. Text/Foto: FHG/BL

An derSchnittstelle

Am Hochschulstandort Bocholttagte zum ersten Mal die Landes-rektorenkonferenz der Fachhoch-schulen Nordrhein-Westfalens:

(BL) Zum ersten Mal seit BocholtStandort einer Hochschuleinrich-tung ist, tagte hier die Landesrekto-renkonferenz der FachhochschulenNordrhein-Westfalens. Als Hausherrbegrüßte Rektor Prof. Dr. PeterSchulte im November rund 15 sei-ner Rektoren-Kollegen und -Kolle-ginnen in der Hochschulabteilungam Stenerner Weg. Die Landesrek-torenkonferenz der Fachhochschu-

len dient als Informationsbörse undDiskussionsforum für Fragen, diealle Fachhochschulen im Land ge-meinsam angehen. Sie trifft sichwährend der Vorlesungsphasen inder Regel monatlich, immer in ei-ner anderen Hochschule. In Bocholtstand unter anderem die Beratungeiner Gesetzesnovelle auf der Tages-ordnung, mit der die Hochschulenmehr Verantwortung übernehmenkönnen sollen, um so die eigene Ef-fizienz in Lehre und Forschung zusteigern. Weitere Diskussionspunk-te waren die Ausweitung der Fächer-palette an Fachhochschulen sowie

die Übersetzung des Begriffes „Fach-hochschule“ in internationalen Ko-operationen. Was zunächst überra-schend klingt, ist nämlich gar nichtso einfach: Da es beispielsweise inEnglisch kein eigenes Wort für„Fachhochschule“ gibt, überlegendie Rektoren und Rektorinnen, obdie sinngemäße Übertragung in„University of/for applied sciences“den ausländischen Partnern nichtam leichtesten Zugang zu Auftragund Aufgabe deutscher Fachhoch-schulen vermittelt

Bocholt war Tagungsort fürHochschulrektorenkonferenz

...zu Gast in Bocholt

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5TRIKON 1/97 - Februar 1997

Millionen-Handyging an die Forschung

Siemens schenkte der Bocholter Hochschulabteilung das einmillionste Mobiltelefon der Baureihe S4.Bocholter Studierende nutzen Mobiltelefone für Praxisprojekte im Studium.

(BL) Seit Sommer 1995 baut Siemens in Bocholt Mobil-telefone der Baureihe S4, ein Handy, so FirmensprecherHerbert Stüker, „das klein ist, leicht in der Handhabungund das seltener zum Aufladen ans Stromnetz muß“.Das einmillionste Gerät dieser Baureihe schenkte Siemensder Bocholter Hochschulabteilung, die solche und ähn-liche Mobiltelefoneim Studium fürPraxisprojekte derStudenten verwen-det. Im Winterse-mester 1996/97beispielsweise liefein Projekt, beidem Ralph Els-horst, Klaus Frede,Stefan Wilms undAndré Hüttemann- alle vier studierenim siebten Seme-ster Elektrotechnik- sich daran ge-macht haben, überHandies einen Da-tentransfer aufzu-bauen, um mobileObjekte anzupei-len.

Die Studentennutzen dabei dassatellitengestützte„Global Posi-tioning System“ GPS: Ein Empfangsgerät wertet Satelli-tensignale aus, um aus ihnen die eigene Position nachgeografischer Länge, Breite und Höhe über dem Meeres-spiegel auf rund einhundert Meter genau abzuleiten.Aufgabe der angehenden Elektroingenieure war es da-bei, die in der Informationskette verwendeten Gerätetechnisch einwandfrei miteinander zu verknüpfen. Nurwenn das gelingt, versteht das Sende-Handy die GPS-Daten richtig und funkt die Positionsdaten fehlerfrei andas Empfangs-Handy, welches wiederum einen Basis-computer informiert. Damit wird es beispielsweise für

Speditionen möglich, kontinuierlich den Standort ihrerLastkraftwagen zu kennen, und der einsame Wandererim Hochgebirge kann nicht mehr verloren gehen, weildie Bergwacht immer weiß, welchen Gipfel er geradeerstürmt.

Den Zweck solcher Studienprojekte erläutert DekanProf. Gerd Bittner:„Unsere Studieren-den üben sich einSemester lang dar-in, parallel zu ei-ner thematischpassenden Vorle-sung eine prakti-sche Aufgabe zulösen und dabeinicht das wissen-schaftliche Rad je-des Mal neu zu er-finden, sondernzur Lösung ihrerAufgabe alltags-taugliche und inder Industrie ver-breitete Einzelgerä-te zu nutzen.Gleichzeitig sindsolche Studienpro-jekte eine methodi-sche Starthilfe fürdie Diplomarbeit,die im achten Se-

mester ansteht.“ Siemens war nicht zum ersten Mal Pra-xispartner für solche Projekte. Kürzlich war die Hoch-schulabteilung am Stenerner Weg Feldversuchsstrecke imPraxisstest für schnurlose Telefone. Herbert Stüker: „Dawir mit der Hochschulabteilung in Bocholt jetzt einendirekten Zugang zu anwendungsorientierter Forschungund Entwicklung sozusagen direkt vor der Firmentürehaben, wollen wir den Vorteil kurzer Wege auch weiter-hin nutzen, um praxisnahe Hochschulausbildung undTechnologietransfer im Zusammenspiel zwischen Indu-strie und Hochschule zu fördern.“

Drei Männer, drei Technikstationen einer Datenstrecke zum Auffindenbeweglicher Objekte: Student Ralph Elshorst (l.) hält den GPS-Satelli-tenempfänger in der Hand, Herbert Stüker von der Siemens AG (M.)das Handy für den Datentransport, Prof. Gerd Bittner stellvertretendfür den Basisrechner die Computertastatur. Foto: FHG/BL

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6TRIKON 1/97 - Februar 1997

Forum für Forschungund Praxis

An der Fachhochschule Gelsenkirchen fand zum er-sten Mal ein „Versorgungstechnisches Kolloquium“statt. Gleichzeitig Treffen aller Versorgungstechnik-Absolventen der Hochschule - Fachmesse für Hand-werk und Industrie

Unter dem Diktat der Glocke starteten die einzelnenVortragsblöcke des ersten Kolloquiums zur Versor-gungstechnik. Fotos: FHG/BL

1.Kolloquiumzur VersorgungstechnikDienstag, 22. Oktober 1996Fachhochschule GelsenkirchenGebäude D, Neidenburger Straße 10

Gelsenkirchen

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7TRIKON 1/97 - Februar 1997

Zum ersten Mal fand im Oktober letzten Jahresan der Fachhochschule in Gelsenkirchen ein „Ver-sorgungstechnisches Kolloquium“ statt. Die

Hochschule, an der man seit 1979 den Studiengang Ver-sorgungstechnik mit dem Schwerpunkt „Technische Ge-bäudeausrüstung“ studieren kann, startete damit einForum für Forscher und Praktiker, auf dem neue Tech-nik und neue Anwendungen in Sanitär-, Heizungs- undKlimatechnik diskutiert werden konnten. Wie eng For-schung und Anwendung auf diesem Fachforum ver-knüpft werden, zeigte sich daran, daß als Veranstalterneben der Fachhochschule Gelsenkirchen der nordrhein-westfälische Fachverband Sanitär/Heizung/Klima fürdas ganztägige Vortragsprogramm verantwortlich zeich-nete. Experten aus ganz Deutschland stellten neue Lö-sungen vor. Thematisch ging es vor allem um zwei Din-ge: Neue Techniken zum Einsparen von Energie bei Hei-zung und Lüftung und die Frage, wie neue Normen dieArbeit von Praktikern in der technischen Gebäudeaus-rüstung beeinflussen. Zielgruppe der gut besuchten Ver-anstaltung waren neben Industrievertretern Planungs-ingenieure und Architekten, vor allem aber Handwerks-unternehmen, die sich über zukunftsweisende Techni-ken informieren konnten, die demnächst aller Voraus-sicht nach in Haushalten und Gebäuden einzubauensind. Das Vortragsprogramm wurde ergänzt durch eineBegleitausstellung der gebäudetechnischen Industrie.

Die Fachhochschule Gelsenkirchen nutzte das neueForum gleichzeitig, um den Kontakt zu ihren Absolven-ten aufrechtzuerhalten. Dazu hatte Prof. Dr. Mete De-miriz, Lehrgebiet Sanitär- und Bädertechnik, alle Ab-solventen angeschrieben, die seit Start des StudiengangsVersorgungstechnik im Wintersemester 1979/80 dieHochschule mit dem Diplom in der Tasche verlassenhaben. Bei einem im Anschluß an das Tagungspro-gramm stattfindenden Absolvententreff hatten sie dieMöglichkeit, mit ihren ehemaligen Professoren über diePraxistauglichkeit ihrer Hochschulausbildung zu disku-tieren, für ihre heutigen Unternehmen Projektkontaktezur Hochschule zu schließen und den noch Studieren-den Tips für ein sinnvolles Studium aus Sicht der heuti-gen Praktiker zu geben. (BL)

Bei einer Tasse Kaffee kamen sichbekannte und unbekannte Ta-gungsteilnehmer rasch näher.

Großer Andrang herrschte kurzvor Start des ersten Versorgungs-technischen Kolloquiums im Ta-gungsbüro. Jeder Teilnehmer er-hielt ein Informationspaket zurTagung und ein Namensschild-chen, das es erleichtern sollte,miteinander ins Gespräch zu kom-men.

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8TRIKON 1/97 - Februar 1997

Q

MT

(BL) Wenn der Laser auf der CD festhängt oder weißeBlitze den Sehgenuß beim Videofilm schmälern, dannkann das daran liegen, daß CD und Magnetband nichtmängelfrei sind. Während der letzten MTQ - einer Fach-messe für Qualitätssicherung - in Dortmund stellte Prof.Dr. Rainer Arnold vom Fachbereich Elektrotechnik derFachhochschule Gelsenkirchen gemeinsam mit einigenseiner Absolventen auf dem Gemeinschaftsstand dernordrhein-westfälischen Ministerien für Wissenschaftund Forschung sowie für Wirtschaft, Mittelstand, Tech-nologie und Verkehr ein Prüfverfahren vor, mit demsolche Mängel auf magnetischen und optischen Spei-chern schon in der Produktion feststellbar werden. Vorzwei Jahren, auf der letzten MTQ, präsentierte Arnoldein Prüfverfahren, mit dem er untersuchen konnte, obüberhaupt Mängel vorhanden sind und wie groß derGesamtfehler ist. Jetzt kann er auch sagen, wo genauauf CD oder Magnetband derProduktionsfehlerteufel zuge-schlagen hat. Arnold: „Damitgreifen wir in der angewand-ten Forschung Anregungenauf, die unter anderem auf derletzten MTQ an uns herangetragen wurden. Wenn derHersteller nämlich die genaue Fehlerstelle erfährt, kanner daraus ableiten, wo etwa der Prägestempel für dieCD nicht mehr einwandfrei arbeitet und wann es Zeitwird, ihn zu wechseln.“ Auf diese Weise lassen sich dieStandzeiten der Produktionswerkzeuge optimieren,ohne Qualitätsmängel zu riskieren.

Vier Studenten haben mit den Exponaten für dieDortmunder Messe ihre Diplomarbeiten in Elektrotech-nik und damit ihren Diplom-Ingenieur gebaut. Die Vi-deobänder haben sich Darius Sadlowski und Peter Ko-walik vorgenommen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit las-sen sich auf der MTQ besonders anschaulich präsen-tieren: Mit einem Kugelschreiber erzeugen sie auf demmit einem Standardprüfsignal bespielten Band Krat-zer in der Form eines Wortes. Beispielsweise „Test“ oder„Fehler“. Das Prüfverfahren bildet die Bandmängel soexakt ab, daß auf dem Bildschirm der Prüfeinrichtungdas gekratzte Wort erscheint. Mit dem meßtechnischenVerfahren zur Prüfung der CDs haben sich Rolf Rudolfund Dirk Schötteldreier beschäftigt. Dabei bewiesen sie

ElektronischeFehlerdetektive

nicht nur Köpfchen, sondern auch Händchen: 1500Kontakte haben die zwei von Hand gelötet, bis die Meß-platinen perfekt arbeiteten.

Während die Videobänder mit einem magnetischenLesekopf überprüft werden, mißt bei dem Prüfverfah-ren für CDs ein Laser-Lesekopf die als Hell-Dunkel-Ver-teilung gespeicherten digitalen Signale. Der Laser be-rechnet dabei aus der Laufzeit zwischen Anfang undEnde der hellen oder dunklen Abschnitte ihre Länge.Schnell muß er dazu sein, mikrosekundenschnell, dasich beispielsweise eine CD mit 200 bis 300 Umdrehun-gen pro Minute dreht, was einer Gechwindigkeit vonrund fünf Stundenkilometern entspricht. Für den Lese-kopf wechseln die Impulse dabei in einem Takt, derkürzer als eine tausendstel Sekunde ist. Im Prototyp istzur Zeit noch nur ein Lesekopf am Werk. Das bedeutetjedoch, daß die Prüfdauer genauso lange dauert wie

die normale Abspielzeit von CDoder Video: zu lange für Stan-dardprüfverfahren währendder Produktion. Arnold hat da-her eine Kooperation mit demOptikzentrum NRW in Bochum

gestartet. Das nächste Modell wird bereits zwei Lese-köpfe haben, zu zwanzig parallel arbeitenden Prüfköp-fen und damit einer produktionsparallelen Prüfung seidann „nur noch ein wenig mehr Feinmechanik nötig“,so Arnold.

Grundsätzlich kann das Prüfverfahren nicht nur fürCDs oder Videobänder genutzt werden, sondern für op-tische und magnetische Speicher aller Art, beispiels-weise auch für Computer-Festplatten. „Das lohnt fürHochschule und Industrie aber nur, wenn man direktmit den entsprechenden Herstellern zusammenarbei-tet“, erläutert Arnold mögliche Zukunftspläne. Die Pro-duzenten von Computer-Festplatten jedoch finden sichnicht in Deutschland, sondern in den USA oder in Fern-ost. Falls sich jedoch ein Kontakt zu Herstellern ausKorea, Taiwan oder Japan ergibt, ist Arnold vorberei-tet: Bevor er an die Fachhochschule Gelsenkirchen be-rufen wurde, hat er zehn Jahre für Agfa Gevaert in Fern-ost gearbeitet, so daß er für eine Kooperation mit denTigerstaaten der östlichen Erdhalbkugel bestens gerü-stet ist.

Die Fachhochschule Gelsenkirchen stellteauf der Dortmunder Fachmesse MTQ ein ver-bessertes Meßverfahren zur Qualitätsprü-fung von Videobändern und Audio-CDs vor.

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9TRIKON 1/97 - Februar 1997

(BL) Rund 80 Mitglieder der Fachhochschule Gelsenkir-chen und ihrer Abteilungen in Recklinghausen undBocholt starteten Ende Oktober zum gemeinsamen Be-triebsausflug des laufenden Studienjahrs. Ziel der ein-tägigen Kollegensause war die niederländische StadtArnheim, wo echter und Großstadtdschungel auf dieAusflügler warteten: Im „Burgers’ Zoo“ erlebten sie tro-pischen Dschungel und subtropische Wüstenlandschaf-ten, beides bequem überdacht, aber auch viele Tiere imumhegten Freigelände. Nachmittags bummelten dieKollegen und Kolleginnen durch die Einkaufszone derArnheimer Innenstadt. Ein Teil der Gruppe traf sich ge-gen Abend zu einem gemeinsamen Abschlußessen mitgriechischem Buffet, holländischem Bier und hochschul-gemäßer Fröhlichkeit. Text/Fotos: FHG/BL

Wüste, Dschungel

Ein Kaffeepäuschen beim Arnheimer City-Bummel,abends ein griechisches Buffet: Fürs leibliche Wohlwar bestens gesorgt beim diesjährigen Betriebsaus-flug.

Tiere, Pflanzen, Dschungel, Wü-ste: Im Burgers’ Zoo gab’s viel zuentdecken.

undgriechischer Wein

betriebs

AU

SFLUG

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10TRIKON 1/97 - Februar 1997

zum Rektorat

Mit einem Blumenstrauß gratulierte der scheidendeProrektor Prof. Dr. Dieter Hannemann dem alten undneuen Rektor, Prof. Dr. Peter Schulte, zu seiner Wahl.

Foto: FHG/SB

Fünf Köpfe, eine Hochschule: Das neue Rektorat steht.Nach der Wahl zum Rektor schlug der Senat im Einver-nehmen mit dem wiedergewählten alten und neuenRektor Prof. Dr. Peter Schulte (M.) dem Konvent die Pro-rektoren zur Wahl vor. Gewählt wurden: Dr. Katrin Han-sen (2.v.r.) (Ressort Lehre/Studium/ Studienreform), Pro-fessorin im Bocholter Fachbereich Wirtschaft, dieGelsenkirchener Maschinenbauprofessorin Dr. WaltrautBrandl (2.v.l.) (Ressort Forschung/Entwicklung) sowieProfessor Dr. Werner Neddermeyer (r.) (Ressort Planung/Finanzen) vom Gelsenkirchener Fachbereich Informa-tik. Neben dem Rektor und den drei Prorektoren komplet-tiert Kanzler Günter Scholz (l.) das Rektorat als Leitungs-gremium der Hochschule. Foto: FHG/SB

Der Neue ist der AlteProf. Dr. Peter Schulte zum ersten von der Hochschulein demokratischer Eigenverantwortung bestimmtenRektor gewählt.

(SB/BL) Das Auszählen der Stimmzettel brachte es EndeNovember an den Tag: Der Neue ist der Alte. ProfessorDr. Peter Schulte (52), bisher Gründungsrektor der Fach-hochschule Gelsenkirchen, konnte die erste in demokra-tischer Eigenverantwortung vorgenommene Rektorwahlder 1992 gegründeten Fachhochschule für sich entschei-den. Das Wahlergebnis sprach mit großer Mehrheit fürSchulte: 25 der anwesenden Konventsmitglieder hattenmit ja gestimmt, acht entschieden sich dagegen, eineStimme war ungültig.

Entsprechend dem Fachhochschulgesetz des LandesNordrhein-Westfalen ist der Rektor unter anderem derAußenvertreter der Hochschule, übt das Hausrecht ausund ist Vorsitzender des Rektorats als Leitungsgremiumder Hochschule, zu dem außer dem Rektor der Kanzlerals Verwaltungschef der Hochschule sowie die Prorekto-ren gehören. Vorgesehen sind Prorektoren für die Sach-gebiete Lehre/Studium/Studienreform, Forschung/Ent-wicklung, Planung/Finanzen.

An die Spitze der neugegründeten Hochschule kamSchulte auf Initiative der nordrhein-westfälischen Wis-senschaftsministerin Anke Brunn, die ihn im Frühjahr1992 zunächst zum Planungsbeauftragten, im Januar1993 zum Gründungsrektor der Hochschulneugründungfür den Emscher-Lippe-Raum und das Westmünsterlandernannte. Mit Ablauf der Gründungsphase zum Januar1997 hat jetzt die Hochschule die Aufgabe übernom-men, die eigene Hochschulspitze in Form des Rektorsselbst dem Ministerium für Wissenschaft und Forschungzur Ernennung vorzuschlagen.

Wahlen

Das neue Rektorat

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11TRIKON 1/97 - Februar 1997

Gestern...In den vier „Gründungsjahren“ unserer Hochschule

konnten die materiellen Voraussetzungen für erfolgrei-che Lehre und Forschung weitgehend geschaffen werden:Die Neubauten in Gelsenkirchen und Bocholt werdenbald fertiggestellt sein; die Grundsteinlegung für denNeubau in Recklinghausen wird 1997 erfolgen. Finanzi-elle Mittel zum Aufbau leistungsfähiger Labore, zur Ein-richtung von Hörsälen, Seminarräumen und Dienstzim-mern sowie zum Aufbau einer nutzerorienterten Biblio-thek stehen zur Verfügung. Dies gilt insbesondere auchzur Schaffung einer modernen Kommunikations-Infra-struktur sowie zur Beschaffung der zugehörigen Hard-und Software. Die Planstellen zur Beschäftigung von Pro-fessorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern sind weitgehend vorhanden. Verfügbare Haus-haltsmittel erlauben einen effektiven „laufenden Be-trieb“.

Bekanntheit und Akzeptanz in der Region und dar-über hinaus konnten in den vier „Gründungsjahren“ er-folgreich aufgebaut werden. Vielfältige Kontakte undKooperationen in Projekten von Lehre, Forschung, Tech-nologietransfer und Weiterbildung belegen eine engeEinbindung in die Region. Zahlreiche Kooperationsver-einbarungen mit Hochschulen in Europa, aber inzwi-schen auch außerhalb Europas sichern den internatio-nalen Bezug praxisorientierter Lehre und Forschung.

...und morgenIn den nächsten vier Jahren kommt es darauf an,

das Profil der Fachhochschule Gelsenkirchen in Lehre undForschung an den Standorten Bocholt, Gelsenkirchen undRecklinghausen unter Beachtung der grundlegendenLeitlinien Praxisorientierung, Innovationsorientierungund internationale Orientierung qualitativ weiterzuent-wickeln.

Lehre und StudiumZiel der zukunftsgerechten Lehre muß es sein, den

Absolventinnen und Absolventen unserer StudiengängeProblemlösungskompetenz zur Bewältigung gegenwär-tiger und (vor allem) zukünftiger beruflicher Herausfor-derungen zu vermitteln. Dazu benötigen unsere Absol-ventinnen und Absolventen Fachkompetenz und Metho-denkompetenz, aber auch Individualkompetenz undSozialkompetenz. Es ist daher notwendig, den Anforde-rungen beruflicher Aufgaben entsprechend die Studien-gänge ständig inhaltlich zu aktualisieren und neue Ent-wicklungen sowie Erkenntnisse über sich entwickelndeZukunftsbranchen durch Einführung neuer Studienan-gebote aufzugreifen, wie es in der Vergangenheit bei-spielsweise mit den neuen Studienangeboten technischeDokumentation, Medieninformatik, Gesundheitstechnikund Kommunikationstechnik geschehen ist. Dazu gehö-ren auch Entscheidungen über aufzugebende Inhalte.Zugleich müssen aber auch - verstärkt - Themen und

Rektor Prof. Dr. Peter Schulte zum Hochschulprogramm für die nächsten vier Jahre

Inhalte zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen indie Studiengänge eingebaut werden; hier sind beispiels-weise Sprachen, Kreativitätstechniken, Präsentationstech-niken, Kommunikationstechniken und Inhalte zur Siche-rung von Interdisziplinarität zu nennen.

Bei der Weiterentwicklung unserer Studiengängemüssen wir berücksichtigen, daß die Anzahl der Arbeits-plätze in der Produktion zumindest nicht wachsen wirdund die Anforderungen an produktionsorientierte Ar-beitsplätze eine technologieintensivere Ausbildung erfor-dern. Es ist weiterhin zu berücksichtigen, daß zunehmendArbeitsplätze im Bereich produktionsorientierter Dienst-leistungen und im Vertriebsbereich entstehen. Dies ver-langt einen höheren Stellenwert von Innovationsmana-gement und Kreativität. Es erfordert aber auch eine ver-stärkte Koppelung des Studiums mit Aufgaben der an-gewandten Forschung und des Technologietransfers.Unsere Absolventinnen und Absolventen müssen zukünf-tig verstärkt in der Lage sein, Innovationen zu initiierenund zu realisieren. Für unsere Studierenden müssen Selb-ständigkeit und Existenzgründung realistische und an-zustrebende Ziele des Studiums werden.

In Zeiten der Globalisierung unserer Wirtschaft mußes selbstverständlich werden, daß unsere StudierendenTeile des Studiums und/oder das Praxissemester im Aus-land absolvieren. Auch fremdsprachliche Lehrveranstal-tungen für deutsche und ausländische Studierenden solltees künftig geben. Ein weiterer Ausbau der internationa-len Zusammenarbeit, getragen vom Engagement derMitglieder der Fachhochschule Gelsenkirchen, ist einewichtige Zukunftsaufgabe. Hierzu zählt insbesondereauch die Errichtung weiterer „Doppel-Diplom-Studien-gänge“.

Forschung und TechnologietransferZiel der Forschung an der Fachhochschule Gelsenkir-

chen muß es sein, wissenschaftliches Know-how zur -schnellen - Entwicklung neuer und verbesserter Produk-te, Verfahren und Dienstleistungen einzusetzen. Dies soll-te auch unter Einbeziehung der Studierenden beispiels-weise mittels Praxissemester und Diplomarbeit erfolgen.Dadurch sollten eine Steigerung der Innovationsfähig-keit in der Region und eine zunehmende Anzahl vonExistenzgründungen möglich sein.

Zur Intensivierung der Forschung - und zur Erhöhungdes Drittmittelvolumens - ist es wichtig, aufbauend aufindividuellen „Vorleistungen“ die Zusammenarbeit vonProfessorinnen und Professoren innerhalb von For-schungsschwerpunkten anzuregen. Derartige Schwer-punkte, die je nach Themenstellung auch interdiszipli-när und fachbereichsübergreifend ausgerichtet sein sol-len, werden zukünftig verstärkt zu fördern sein. Damitdie „Vorleistungen“ zum „Einwerben“ von Drittmittelnund zur Bildung von Forschungsschwerpunkten möglichsind, sollen mittels eines transparenten Verfahrens ver-besserte Möglichkeiten zur Erlangung von „Drittmittel-fähigkeit“ innerhalb der Hochschule geschaffen werden.

Das Programm

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12TRIKON 1/97 - Februar 1997

Management, Organisation

und FinanzierungÜber Hochschulmanagement und Hochschulfinan-

zierung wird derzeit viel diskutiert. Wichtig ist, daß ei-nerseits zentral wie denzentral effiziente Entscheidungenzur Realisierung von Lehre und Forschung getroffen wer-den. Dies setzt eine Stärkung der Hochschulleitung so-wie der Leitung dezentraler Organisationseinheiten, alsoder Fachbereiche bzw. der Dekane voraus. Wichtig ist aberauch, daß die zu treffenden Entscheidungen transparentsind und von einem breiten Konsens innerhalb der Hoch-schule getragen werden. Beide Aspekte miteinander zuverbinden ist eine wichtige Aufgabe, damit die qualita-tive Weiterentwicklung und die Verwirklichung eines kla-ren Profils der Fachhochschule Gelsenkirchen gelingt.

Es wird notwendig sein, dezentrale Organisationsein-heiten zur erfolgreichen Wahrnehmung von Aufgabenin Lehre und Forschung zu stärken. Dabei ist zu berück-sichtigen, daß Lehre anderen Zielen und Gesetzmäßig-keiten folgt als Forschung. Trotz der Notwendigkeit, Leh-re und Forschung miteinander zu verbinden, wird zu fra-gen sein, wie Studiengänge einerseits und Forschungs-aufgaben, insbesondere Forschungsschwerpunkte, ande-rerseits vernüftig institutionell zu organisieren sind. Der-zeit ist der Fachbereich die adäquate Organisationsform.Es sollten aber auch neue Formen der Organisation er-probt werden.

Der Evaluation von Lehre und Forschung sowie derSicherung hoher Qualität ist in Zukunft vermehrt Auf-merksamkeit zu widmen. Individuelle Lehrveranstal-tungskritik und Lehrberichte über Stärken und Schwä-chen der Studiengänge werden in den nächsten JahrenInstrumente zur Sicherung des Profils der Studiengängeder Fachhochschule Gelsenkirchen sein müssen.

In diesem Zusammenhang ist auch die kriterienbe-

zogene Verteilung von Haushaltsmitteln auf die Fachbe-reiche bzw. auf dezentrale Organisationseinheiten sowieauf zentrale Einrichtungen (z. B. das Sprachenzentrum)zu verstehen. Dabei kommt es darauf an, das jetzige Sy-stem transparent und im wesentlichen akzeptiert wei-terzuentwickeln und um qualitative Aspekte zu erwei-tern.

Fachhochschulen im

HochschulsystemWichtig für die weitere Entwickung der Fachhochschu-

le Gelsenkirchen ist auch die Entwicklung der Fachhoch-schulen innerhalb des Hochschulsystems der Bundesre-publik Deutschland. Es kann hier nicht auf einzelneAspekte der derzeitigen hochschulpolitischen Diskussi-on eingegangen werden. Die weitere Entwicklung derFachhochschule Gelsenkirchen an den Standorten Bo-cholt, Gelsenkirchen und Recklinghausen hängt jedochauch davon ab, ob es gelingt, vermehrt Forschungsko-operationen zwischen Universitäten, Forschungseinrich-tungen, Fachhochschulen und der Wirtschaft zu reali-sieren, ob wir erfolgreich hervorragende Absolventen derFachhochschulen zur Promotion führen, idealerweise inKooperation von Wissenschaftlern der Universitäten undder Fachhochschulen an einer Universität, ob wir mehrVielfalt und Differenzierung bei der Vergabe von Ab-schlüssen erhalten und dabei auch internationale Gra-de (z. B. Master) vergeben können und ob die Absolven-tinnen und Absolventen der Fachhochschulen den Zu-gang zum öffentlichen Dienst gleichberechtigt zu denAbsolventinnen und Absolventen der Universitäten er-halten.

Schließlich ist es wichtig, daß die Fachhochschulensich im internationalen Zusammenhang als Hochschu-len darstellen und dies im Namen auch ausdrücken kön-nen und zwar als „University of Applied Sciences“.

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13TRIKON 1/97 - Februar 1997

(BL) Über 1000 Gäste kamen zu einer Fete, die die Stu-dierenden der Bocholter Fachbereiche zugunsten desFörderkreises „Onkologische Klinik Perm“ Anfang No-vember im Sporker Saal in Spork veranstalteten. Unterdem Motto „TOP40-Night“ spielte die Band „Les Astres“unter Verzicht auf Gage bis weit nach Mitternacht dieHitparade rauf und runter und heizte den Fetenbesu-chern mächtig ein. Die Eintrittskarten zum Preis von 5DM waren zugleich Teilnahmescheine für eine großeVerlosung, bei der es galt, acht Ballonfahrten im Heiß-luftballon, ein Wochenende in Paris oder eine einwö-chige Reise für zwei Personen auf die Ferieninsel Mal-

TOP40-Night in SporkViel Fete veranstalteten die Studierenden der Bocholter Fachbereiche

zugunsten des Förderkreises „Onkologische Klinik Perm“.

lorca zu gewinnen. Dank dem Sponsoring durch dieBocholter Hochschulfördergesellschaft, die Stadtsparkas-se Bocholt, die Firmen WM-Group und RS-Ruf TouristikDiscounter sowie dank der Unterstützung durch denSchützenverein St. Ludgerus Spork und die tatkräftigeMithilfe von insgesamt fast 50 Studierenden, Mitarbei-tern und Professoren der Fachhochschule konnte AndreWißing von der Bocholter Fachschaft Elektrotechnik ei-nen Reinerlös von 10.858 DM an den Förderkreis zu-gunsten der Kinderkrebsklinik im ukrainischen Permüberreichen.

Fazit einer Fete: Einen Scheck über10.858 DM überreichte AndreWißing von der Bocholter Fach-schaft Elektrotechnik GerlindeUth (l.) und Heike Lang (r.) vomFörderkreis „Onkologische KlinikPerm“ als Reinerlös der erstenTOP40-Night in Spork.

Foto: BBV

762 Studierende starteten Studium inGelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen

(BL) Gleichzeitig um neun Uhr inGelsenkirchen und Recklinghau-sen, zwei Stunden später in Bocholtnahmen die Erstsemesterstudieren-den am 23. September ihr Studiumauf. Insgesamt haben sich 762 jun-ge Leute für ein Studium in einemder rund fünfzehn Studiengängeentschieden: 485 in Gelsenkirchen,175 in Bocholt und 102 in Reckling-hausen. Zahlenmäßiger Spitzenrei-ter unter den Studiengängen ist das

Fach Wirtschaft mit insgesamt 302Studienstartern, 191 in Gelsenkir-chen, 111 in Bocholt. Auf den wei-teren Plätzen folgen Elektrotechnikmit 68 Anfängern in Gelsenkirchenund 35 Anfängern in Bocholt sowiedie Entsorgungstechnikstudierendenmit 62 Gelsenkirchener Studienan-fängern. Ganz neu und in diesemSemester zum ersten Mal dabei sinddie Studiengänge Medieninformatikin Gelsenkirchen (39 Erstsemester),

Wirtschaftsingenieurwesen/Marke-ting/Vertrieb in Bocholt (15 Erstse-mester) und Materialtechnik inRecklinghausen, ein Studiengangder 12 Pionierstudierende begrüßt.Insgesamt studieren damit 2832Studenten und Studentinnen ander Fachhochschule Gelsenkirchen:2148 in Gelsenkirchen, 525 in Bo-cholt, 159 in Recklinghausen.

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14TRIKON 1/97 - Februar 1997

(SB) „Hochschulshopping“ heißt das Schlagwort, dases Studenten, Studentinnen und anderen Fans der Gel-senkirchener Hochschule seit einiger Zeit leicht macht,Verbundenheit mit ihrer „alma mater“ zu demonstrie-ren. Und da ist für jeden etwas dabei: Ob T-Shirt (10Mark), Mousepad (aus Recyclingleder, Preis: 5 DM)oder Klemmbrett (ebenfalls 5 DM), - egal ob nützlichoder einfach nur schön - die Produktpalette bietet Pas-sendes für viele Lebenslagen und außerdem die Mög-lichkeit (Hochschul-)Flagge zu zeigen und auf dieseWeise den Bekanntheitsgrad der noch jungen Hoch-schule des nördlichen Ruhrgebiets und Westmünster-landes bei Bürgern und Bürgerinnen, bei Studieren-den und Hochschulzugangsberechtigten weiter zu stei-gern. Erhältlich sind die Produkte im Hochschuldesignbeim AStA in der Neidenburger Straße, bei der Öffent-lichkeitsarbeit der Hochschule in der Emscherstraßesowie einigen Fachschaften.

Jetzt kann, wer will,(Hochschul-)Farbe bekennen

Die Fachhochschulezeigt Flagge: auf T-Shirts, Einkaufsta-schen, Aufklebern,Mousepads, Klemm-brettern, Druckblei-stiften, Kulis... Fotos: FHG/HT

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15TRIKON 1/97 - Februar 1997

Kunstaufder

Karte

(BL) Ein Bild mit üppigem Grün durchsetzt mit blauenLinienelementen zierte die diesjährige Neujahrskarte derFachhochschule Gelsenkirchen und ihrer Abteilungenin Bocholt und Recklinghausen. Die Rückseite der Kartestellte die Künstlerin vor: Anja Matakena (37), Nieder-länderin aus Tiel, Absolventin der „Hoge School voorKunsten“ in Arnheim. Anja Matakena ist ein Menschmit Zugang zu vielen Nationalitäten: Ihr Vater ist ausIndonesien, ihre Mutter ist halb Deutsche, halb Hollän-derin, ihr Ehemann ist US-Amerikaner. Das bedeute je-doch zugleich, so Anja Matakena, daß sie sich manch-mal unsicher sei, wo in der Welt ihr Platz sei. Die Male-rei gebe ihr die Möglichkeit, „festzuhalten, wonach ichmich sehne“. Malen ist für sie wie das Führen eines Ta-gebuches, es verleiht ihrer Gedankenwelt Form und Far-be. So ist auch das Bild „Garden“ für die diesjährigeNeujahrskarte der Fachhochschule entstanden: Inspi-riert von der Idee eines geheimen Paradieses, wie es nurin ihrer Gedankenwelt existiert. Anja Matakena begannihr Kunststudium bereits 1983 am „Maryland Collegeof Art“ in den USA, es folgten Semester an der „Koninklij-ke Academie“ in Den Haag, der „Corcoran School ofArt“ in Washington D.C., der „Hoge School voor Kun-sten“ in Utrecht. Die Geburt von Drillingen veranlaßtesie zu einer mehrjährigen Pause, bis sie im letzten Jahrin Arnheim ihren Abschluß machte.

Mit ihren Neujahrskarten stellt die FachhochschuleGelsenkirchen jährlich neue und junge Künstlerinnenund Künstler der Hochschulregion Emscher-Lippe undWestmünsterland/Euregio mit ihren Werken vor. Origi-nal und Abbild lassen eine Kunstkollektion entstehen,die von Jahr zu Jahr wächst und ein vielfältig gestalte-tes Band zwischen Kunst und Hochschule knüpft. Zu-gleich knüpft die Karte ein sprachliches Band. Zur Jah-reswende 1996/97 ist die Anzahl der Grußsprachen aufelf angewachsen. Neben Niederländisch, Englisch, Fran-zösisch und Spanisch, die als Fachsprachen an der Hoch-schule gelehrt werden, repräsentieren Estnisch, Finnisch,Türkisch, Polnisch, Rumänisch und Ungarisch weitereLänder, mit denen die Hochschule Kooperationen un-terhält. Finanziell möglich gemacht hat die Neujahrs-karte 1996/97 die Fachhochschul-Fördergesellschaft inBocholt, die sowohl Bildankauf und Kartendruck alsauch das Porto für den Kartenversand gesponsert hat.

Bei der Übergabe des Originalbil-des, das die diesjährige Neujahrs-karte der Fachhochschule Gelsen-kirchen illustriert, erläuterte dieKünstlerin Anja Matakena ausTiel (M.) ihr Werk dem Rektor derHochschule, Prof. Dr. Peter Schul-te (r.), sowie dem Vorsitzenden derBocholter Hochschulfördergesell-schaft, Lorenz Weegen (l.).

Foto: FHG/BL

Die Fachhochschule Gelsenkirchen stellte mit ihrendiesjährigen Neujahrswünschen eine niederländischeKünstlerin aus Tiel vor.

DasgeheimeParadies

ist eingrünerGarten

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16TRIKON 1/97 - Februar 1997

(BL) Zu einem Hochschulinforma-tionstag - abgekürzt HIT - öffnetendie Gelsenkirchener, Bocholter undRecklinghäuser Fachbereiche derFachhochschule Gelsenkirchen EndeOktober ihre Türen für alleSchülerinnen und Schüler der Jahr-gangsstufen 11, 12 und 13.

Was für die Studierenden Be-standteil des Studienprogramms ist,konnten sich Schüler und Schülerin-nen noch unverbindlich und spie-lerisch ansehen. Im Hochspan-nungslabor etwa konnte man Blitzund Donner aus der Steckdose erle-ben, die Nachrichtentechniker zapf-ten Satelliten an, um Wetterdatenabzufrufen. Bei den GelsenkirchenerMaschinenbauern spuckte eineSpritzgießmaschine recycelbareKunststoff-Formstücke aus, der Blickdurch ein Rasterelektronenmikro-skop zeigte, wie der Spliß ammenschlichen Haar nagt.

Unter dem Stichwort „Härtetestund Lochfraß“ zeigten die Bochol-ter Maschinenbauer in Laborversu-chen, wie man den mechanischenWiderstand messen kann, denWerkstoffe wie Stahl oder Keramikeinem Eindringling entgegensetzen.Unter dem Mikroskop konnten dieSchülerinnen und Schüler dann dasErgebnis betrachten. Sichtbar ge-macht wurde auch der Lochfraß, beidem sich Korrosion wie feine Nadel-stiche durchs Material beißt und

damit schädlichen Umweltein-flüssen Zutritt verschafft. Fin-gerspitzengefühl mußte mit-bringen, wer sich für die neueStudienrichtung Gesundheits-technik interessierte: Hierkonnten sich zukünftigeOP-Ingenieure und -Inge-nieurinnen darin üben,mit Endoskop und medizi-nischem Minigreifer nichtgleich einen Gallenstein zuentfernen, aber eine Büroklam-mer in einen Auffangbecher zu bug-sieren. Wer noch nie einen Compu-ter programmiert hatte, konnte inBocholt seine ersten Schritte dazumit dem Programm „Hello World!“starten, die schon etwas mehr Fort-geschrittenen hatten die Möglich-keit, sich an einer Diskussionsrun-de zu beteiligen, ob die nach demstarken Kaffee aus Indonesion„Java“ genannte Programmierspra-che die Netzwerk-Computerspracheschlechthin wird oder doch nur „kal-ter Kaffee“.

Mehr dem Wort verpflichtet ga-ben sich die Wirtschaftsexperten.Schüler und Schülerinnen, die sichfür ein Wirtschaftsstudium interes-sieren, konnten in Schnuppervorle-sungen und Gesprächsrunden er-fahren, welche Themen sie unterStichwörtern wie Volkswirtschafts-lehre, Betriebwirtschaftslehre oderFinanzierung erwarten.

Zum ersten Mal stellten sichauch alle drei Recklinghäuser Stu-diengänge Betriebswirtschaft/Wirt-schaftsrecht, Wirtschaftsingenieur-wesen und Materialtechnik vor. ImGespräch mit Lehrenden und Mit-arbeitern konnten die Schüler aus-loten, ob diese Studiengänge zu ih-nen passen und welche beruflichenChancen nach dem Abschluß aufsie warten.

Für welchen Studiengang sichSchüler oder Schülerin auch inter-essierte, für alle galt: Fremdsprachengehören dazu, damit das Studiuminternational wird. Das Sprachen-zentrum der Fachhochschule botBeratung und Information an unddie Möglichkeit, mit interaktivenComputer-, Video- und Audio-Lern-programmen auszutesten, wie esum die eigenen fremdsprachlichenTalente steht. Die Hochschulbiblio-thek bewies, daß sie nicht nur Bü-cher hortet, sondern zeigte, wie dieStudierenden über den Computerbeispielsweise in CD-ROM-Daten-banken nach Literatur suchen kön-nen.

Doch nicht nur die Studiengän-ge boten Informationshappen an.Auf dem HIT ‘96 waren auch dieallgemeine Studienberatung sowiedie Berufsberatung des Arbeitsam-tes vertreten, es gab Informationenüber die Städte als Studien- undWohnort sowie Pläne und Modellezu den im Bau befindlichen neuenGebäuden der Hochschule. Ganzwichtig: Auf dem Hochschulinfor-mationstag konnten die angehen-den Studierenden nicht nur ihremöglicherweise zukünftigen Profes-soren und Professorinnen kennen-lernen, sondern auch diejenigen, dieschon in Gelsenkirchen oder Reck-

Studieren an der Fachhochschule - Was? Wo? Wie?Die Gelsenkirchener und die Recklinghäuser Fach-bereiche zeigten Schülern und Schülerinnen, was sichhinter den Namen der Studiengänge verbirgt.

AbiS startet in Gelsenkirchen(BL) Mit dem Beginn des Wintersemesters startete zugleich im Gelsenkir-chener Fachbereich Wirtschaft ein neues Programm, das es jungen Leu-ten erlaubt, das Grundstudium des Studiengangs Wirtschaft und die zwei-jährige betriebliche Ausbildung zum Kaufmann beziehungsweise zur Kauf-frau parallel zu absolvieren. Griffiger Name der ausbildungsintegrieren-den Studienorganisation ist AbiS. Nach Abschluß der Lehre geht es voll-zeit weiter an der Hochschule, ergänzt um eine Teilzeit-Berufstätigkeit,die zugleich an die Stelle des Praxissemesters tritt. Nach weiteren fünfSemestern ist dann der Abschluß „Dipl.-Betriebsw. (FH)“ erreicht. Das AbiS-Studienprogramm Wirtschaft ist zunächst auf drei Erstsemestergenera-tionen beschränkt, allerdings steht noch nicht fest, ob das Studienpro-gramm bereits im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Das hängt von der Nach-frage ab. Um einen AbiS-Studienplatz zu bekommen, müssen Bewerbernicht nur die Fachhochschulreife sowie mehrere Wochen Praktikum nach-weisen, sondern zusätzlich über einen Ausbildungsvertrag mit einem Un-ternehmen verfügen. Zum Auftakt haben sich 18 junge Leute für diesebesondere Kombination aus Lehre und Wirtschaftsstudium entschieden.

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17TRIKON 1/97 - Februar 1997

linghausen studieren: Studierendegaben Erfahrungen und Tips weiter,wie man ins Studium hineinkommtund möglichst mit Diplom wiederheraus.

Als Einstieg in den Informations-tag gab es in Gelsenkirchen im AudiMax einen Vortrag von Dieter Be-rens, geschäftsführender Gesell-schafter des Autohauses Ossmannin Gelsenkirchen. Er erläuterte un-ter dem Titel „Von der Fachhoch-schule in den Betrieb“, wie der Be-rufseinstieg der Hochschulabsolven-ten aus der Sicht der Arbeitgeberfunktioniert. Lebendig und nah ander Erlebniswelt der Schüler undSchülerinnen war auch der Ein-stiegsvortrag in Bocholt: Rainer Her-ding, Textilunternehmer aus Bo-cholt, erzählte wie er wurde, was erist und welche Rolle dabei seineAusbildung gespielt hat. Seine The-se „die Theorie ehren, um die Pra-xis zu lieben“ spiegelt zugleich ei-nen Charakterzug der Fachhoch-schulausbildung wider.

So voll ist es selten im Foyer des Hochschulstandortes Neidenburger Stra-ße. An den Informationsständen im Erdgeschoß und im ersten Oberge-schoß lagen Informationen für Schüler und Schülerinnen bereit.

Am Informationsstand der Studi-enrichtung Gesundheitstechnikkonnten sich zukünftige OP-Inge-nieure und -Ingenieurinnen dar-in üben, mit Endoskop und medi-zinischem Minigreifer nicht gleicheinen Gallenstein zu entfernen,aber eine Büroklammer in einenAuffangbecher zu bugsieren.

Fotos: FHG/BL

Gespannte Gesichter beim Einführungsvortrag des Hochschulinforma-tionstages in Bocholt: Was bringt ein Studium an der Fachhochschule?

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18TRIKON 1/97 - Februar 1997

WissensbrückenachWestafrikaDie Fachhochschule Gelsenkir-chen und die Freetown-Universitätim westafrikanischen KüstenstaatSierra Leone haben einen Koope-rationsvertrag geschlossen.(SB) Eine Wissensbrücke zwischenDeutschland und dem westafrikani-schen Küstenstaat Sierra Leone ha-ben die Fachhochschule Gelsenkir-chen und die Universität von Free-town, der Hauptstadt von Sierra Leo-ne, geschlagen. Mit Unterschrift undHandschlag besiegelten im Septem-ber die Rektoren der beiden Hoch-schulen, Professor Dr. Peter Schulteund Professor Dr. Victor Strasser-Kingden Kooperationsvertrag zwischenden Hochschulen als formale Basisfür die inhaltliche Zusammenarbeit.Erstes Projekt: Unter der Leitung vonProfessor Dr. Rainer Braun vom In-stitut für rationelle Energieverwen-dung und mit Unterstützung desWorld Trade Center Ruhrgebiet sowie

der Stadtwerke Gelsenkirchen GmbHund der Regionalversorgung Em-scher-Lippe der RWE Energie AG sollin Freetown ein Blockheizkraftwerkentstehen. Von dort kommt die En-ergie, mit der die Kühlaggregate derFischverarbeitungsfabrik im Hafenvon Freetown gespeist werden. Roh-stoff und damit Antrieb für den Mo-tor des Heizkraftwerks ist Deponie-gas, das in einer nahe gelegenen

Mülldeponie entsteht und auf dieseWeise wie ein nachwachsender Roh-stoff umweltfreundlich genutzt wer-den kann. Das Etikett „umwelt-freundlich“ hängt auch an einemweiteren gemeinsamen Projekt, dasvon Professor Dr. Dieter Kohake vomFachbereich Elektrotechnik betreutwird: Eine Solaranlage soll einen Teildes nötigen Stroms für ein Kranken-haus in Sierra Leone liefern.

Der Schwan steht für Treue und PartnerschaftDie Fachhochschule Gelsenkir-chen hat eine Kooperationsverein-barung mit der Don-Hochschule inSchachtjy unterzeichnet.Einen Schwan als Zeichen von Treueund lebenslanger Partnerschaftschenkte Prof. Victor A. Romanov (l.),Rektor der Don-Hochschule im rus-

sischen Schachtjy, der Fachhoch-schule Gelsenkirchen anläßlich derUnterzeichnung einer Kooperations-vereinbarung zwischen den beidenHochschulen. Wissenschaftliche Zu-sammenarbeit, der Austausch vonInformationen und Erkenntnissensowie der Wunsch nach menschli-

cher Begegnung und Freundschaftim Austausch von Studierenden,Hochschullehrenden und Mitarbei-tern in Lehre und Forschung stehenauf der gemeinsamen Wunschlistefür die Zukunft. Als Start der Koope-ration bot Rektor Prof. Dr. PeterSchulte (r.) an, daß ein Student ausSchachtjy zu einem Praxisprojektnach Gelsenkirchen kommt. Umge-kehrt soll ein deutscher Studierenderdie Möglichkeit haben, die Praxisar-beiten für seine Diplomarbeit inSchachtjy durchzuführen. Beide Stu-dierende sollen jedoch ihre Zeit nichtnur an der jeweiligen Partnerhoch-schule verbringen, sondern zusätz-lich auch Kontakte zu Unternehmenaus der Region aufbauen. AlsSprachbasis für die Zusammenarbeitwurden Russisch, Deutsch oder Eng-lisch vereinbart. Schon jetzt bietet dieDon-Hochschule für ihre Studieren-den Deutsch-Intensivkurse an undlud die deutschen Studierenden zu-gleich ein, nach Schachtjy zu kom-men, um Russisch zu lernen.

Text/Foto: FHG/BL

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19TRIKON 1/97 - Februar 1997

Elektrische Schockwellenzerpulsen VerbundmaterialKolloquium zu einem neuen verschleißarmen Recyclingverfahren

Rund 25 Teilnehmer fanden im November den Weg zueinem Kolloquium, bei dem internationale Experten er-läuterten, wie elektrische Spannung Verbundmaterialin seine stofflichen Bestandteile zerfliegen läßt. DasNachmittagskolloquium zu diesem neuartigen und ver-schleißarmen Verfahren zur Auftrennung von Misch-materialien wie Verbundglas, Stahlbeton oder Elektro-nikschrott wurde von Prof. Dr. Markus Löffler aus demGelsenkirchener Fachbereich Elektrotechnik organisiert.Als Vortragende hatte er Dr. Heinz-Peter Scheibe von derOtto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, Diplom-Ingenieur Jürgen Hofmann vom TechnologiezentrumNord in Unterlüß sowie Dr. Alfred Dulson von der Poly-technischen Universität Tomsk in Rußland eingeladen.

Professor Löffler sagt dem Recycling mit Hochspan-nung gute Chancen in der Abfallwirtschaft voraus.Spannungen von 20 bis 200 Kilovolt - das ist das Hun-dert- bis Tausendfache der üblichen Steckdosenspan-nung - bewirken je nach Stoffart unterschiedlicheSchockschwingungen. Dadurch zerfallen Verbundma-terialien wie von Geisterhand getrennt in ihre stoffli-chen Bausteine. Aus dem losen Gemenge sind sie an-

schließend leicht zu sortieren. Den wirtschaftlichen Vor-teil dieser Zerlegungsmethode sieht Löffler vor allemdarin, daß das elektrische Verfahren viel weniger Ver-schleiß an der Zerkleinerungsanlage verursacht als bei-spielsweise bei einer Mühle entsteht, in der sich Messerbeim Aufmahlen von Stahlbeton aufreiben. Neben derAbfallwirtschaft läßt sich das neue Verfahren auch inder Erzaufbereitung verwenden: Hochspannung locktdas Erz aus seinem Nebengestein, ganz gleich, ob es sichum Silber, Gold oder andere Erze handelt.

Im November mußten sich die Zuhörer noch mitVorträgen zufrieden geben, „denn noch gibt es weltweitkeinen funktionierenden Prototyp für dieses Verfahren“,bedauert Markus Löffler. Der Professor ist jedoch dabei,zumindest ein Labormodell an der Fachhochschule inGelsenkirchen zu bauen. Voraussichtlich ab dem näch-sten Herbst können Studierende und Fachleute dann miteigenen Augen sehen, wie elektrische Spannung Milch-tüten in Pappe und Aluminium zerfliegen läßt oder wiesich Autokatalysatoren in ihre Bestandteile zerlegen undaus dem Ausgabeschacht rieseln.

25 Jahre Fachhochschulenin Nordrhein-Westfalen:Jubiläumsfeier in BielefeldDaß die Fachhochschule Gelsenkirchen, obwohlselbst erst gerade viereinhalb Jahre selbständig in an-gewandter Forschung und Entwicklung mit denschon älteren Hochschulschwestern im Lande mit-halten kann, zeigten Poster aus den Gelsenkirche-ner Fachbereichen Elektrotechnik, Maschinenbau,Physikalische Technik, Versorgungs- und Entsor-gungstechnik.

(BL) Hohe Anerkennung durch Wirtschaft und Politikund eine hohe Beliebheit bei Studierenden attestiertedie nordrhein-westfälische WissenschaftsministerinAnke Brunn den Fachhochschulen im Lande aus An-laß des 25jährigen Jubiläums bei einer Festveranstal-tung in der Stadthalle Bielefeld im November letztenJahres. An der begleitenden Ausstellung zum Thema„Wissenschaft für die Praxis“ beteiligte sich die Fach-hochschule Gelsenkirchen mit Postern aus den Gelsen-kirchener Fachbereichen Elektrotechnik, Maschinenbau,Physikalische Technik sowie Versorgungs- und Entsor-gungstechnik. Der Fachbereich Elektrotechnik stellte

Arbeiten vor, bei denen Schichten und Strukturen vonSolarzellen untersucht und Phasenanalysen von perma-nentmagnetischen Werkstoffen durchgeführt werden.

Das Fachgebiet Werkstoffkunde des FachbereichsMaschinenbau zeigte die Entwicklung thermisch ge-spritzter MCrAIY-Schichten, die als Teil von Wärme-dämmschichten in Gasturbinen eingesetzt werden. Einweiteres Projekt, das die Maschinenbauer vorstellten, istdie galvanische Nickel- und Kupferbeschichtung vonCarbonfasern und deren Einbindung in Metallmatrizensowie die Charakterisierung thermisch gespritzter Ver-schleiß- und Korrosionsschutzschichten. Dieses Projektwird in Zusammenarbeit mit verschiedenen europäi-schen Partnern betrieben.

Der Fachbereich Physikalische Technik präsentierteden Schwerpunkt der Schichtabscheidung und Struktu-rierung von Materialien der Mikrosystemtechnik. An-hand von Beispielen zeigte das Poster in Bielefeld, wel-che Gestaltungsmöglichkeiten für mikromechanischeStrukturen mit den aus den Fertigungsverfahren derMikroelektronik abgeleiteten Methoden bestehen.

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20TRIKON 1/97 - Februar 1997

Unter dem Stichwort „Diplombestarbeiten“ prämierte die Fachhoch-schule Gelsenkirchen gemeinsam mit ihren Fördergesellschaften inGelsenkirchen und Bocholt Mitte November besonders erfolgreiche Ab-solventen des Studienjahres 1995/’96. Da sich in diesem Semester erst-malig auch Bocholter Studierende aus dem Studiengang Wirtschaft biszum Diplom durchstudiert hatten, wurden erstmalig Bocholter Absol-venten mit einer eigenen Veranstaltung in Bocholt geehrt. Ebenfallszum ersten Mal vergeben wurde ein Preis des Deutschen AkademischenAustauschdienstes an einen ausländischen Studenten. Als Festrednerkamen Gäste aus Gelsenkirchen und Düsseldorf.

Studienpreisträger erwiesen sichals geschickt, originell, praxisnahund innovativ

Zeugnisse,Urkunden, Ehrungen

(BL) „Ausgezeichnet werden Arbei-ten, die eine besondere Geschicklich-keit oder Originalität in der Bewäl-tigung methodischer oder techni-scher Probleme erkennen lassen unddie einen besonderen Bezug zur Pra-xis aufweisen.“ So steht es inhalt-lich in den Kriterien für die Aus-zeichnung von Diplomarbeiten vonAbsolventen der FachhochschuleGelsenkirchen und ihrer Abteilungin Bocholt. Zehn junge Absolventenund Absolventinnen in Gelsenkir-chen, drei aus dem ersten Absolven-tenjahrgang in Bocholt erhielten imletzten November den Studienpreisder Fachhochschule oder wurden alsJahrgangsbester der Standorte Gel-senkirchen oder Bocholt ausgezeich-net. Den Jahrgangsbesten erwarte-te in Gelsenkirchen der Erich-Mül-ler-Preis, benannt nach ProfessorErich Müller, der als erster Direktorder staatlichen Ingenieurschule fürMaschinenwesen eine Vorgänger-einrichtung der heutigen Fachhoch-schule leitete. Auch in Bocholt trägtder erstmalig verliehene Lorenz-Weegen-Preis den Namen einesMannes, der seine berufliche Erfah-rung und seinen Einfluß als Vor-standsvorsitzender der BocholterFlender AG dafür einsetzte, daß Bo-

cholt im Jahre 1992 Standort einerFachhochschulabteilung wurde.Gestiftet wird der mit 2500 DM do-tierte Lorenz-Weegen-Preis von derBocholter Hochschulfördergesell-schaft. Der ebenfalls mit 2500 DMPrämie verknüpfte Erich-Müller-Preis wurde von der Sparkasse Gel-

senkirchen ausgesetzt. Die Studien-preise sind 500 DM wert, finanziertwerden sie für die GelsenkirchenerPreisträger von der GelsenkirchenerFördergesellschaft, die Studienprei-se für Absolventen aus der Hoch-schulabteilung Bocholt werden vonder dortigen Hochschulfördergesell-

Im Kreis der Gelsenkirchener Geehrten: Prof. Erich Müller (Mitte, sit-zend), Namensgeber für den Erich-Müller-Preis als Sonderpreis in Gel-senkirchen. Rechts neben ihm: der Preisträger Michael Eickenfonder.

Foto: FHG/BL

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21TRIKON 1/97 - Februar 1997

Die Preisträger......in Gelsenkirchen:Studienpreise: • Dirk Pieper aus Dorsten und Martin Vennemann ausGladbeck, die eine computergestützte Prüfeinrichtung für einen speziel-len Typ von elektrischen Sicherungen entwickelten. • Michael Erang ausEssen und Dominik Schnoor aus Dorsten haben ein Prüfgerät für „Ope-rationsverstärker“ gebaut. Solche Operationsverstärker steigern etwa dieim tausendstel Voltbereich liegenden Signale eines Mikrofons, damit siemit rund einem Volt am normalen Verstärker ankommen, um dann aufden Lautsprecher weitergeleitet zu werden. • Stephan Herrmann aus Glad-beck hat sich um die richtige Antennenkonstruktion für schnurlose Tele-fone gekümmert. • Klaus Dünck-Kerst aus Rees und Hans-Jürgen Marxaus Ahaus haben ein Problem aus dem Maschinenbau gelöst: Sie ratio-nalisierten die Auftragsabwicklung in der Produktion eines bestimmtenKupplungstyps. • Mit Kälte und Wärme beschäftigten sich Stefan Weindtund Rainer Hendricks, beide aus Essen. Sie machten sich an den Aufbaueiner Prüfzelle für Kühldecken und Heizkörper. • Den Erich-Müller-Preisgewann Michael Eickenfonder aus Gelsenkirchen, der in seiner Diplom-arbeit dafür Sorge getragen hat, daß eine Presse in der Schlammentwäs-serung noch besser arbeitet als bisher

.

...in Bocholt:Markus Böing aus Gescher, Michael Maas aus Bocholt und Christof Ues-beck aus Ochtrup gehören zur ersten Generation von Studierenden inBocholt, die sich im Herbst 1992 in dem ersten in Bocholt angebotenenStudiengang Wirtschaft eingeschrieben haben. Markus Böing erhielt fürseine Analyse der Nachfrage im Luftverkehr zwischen Nordrhein-West-falen und Südkorea einen Studienpreis, Michael Maas und Christof Ues-beck teilten sich den erstmalig vergebenen Lorenz-Weegen-Preis. Sie ha-ben untersucht, wie Dienstleistungen im Transport besser verteilt werdenkönnen.

schaft getragen. Für den eigenenLebenslauf erhielten alle Preisträgeraußerdem eine Urkunde.

Verliehen wurden die Gelsenkir-chener Preise im Rahmen einer Fei-erstunde am 18. November in denRäumen der Vestischen Gruppe derIndustrie- und Handelskammer, dieEhrung der Bocholter Absolventenwar einen Tag später, am 19. No-vember, und fand in den Räumender Hochschule am Stenerner Wegstatt. Als Festredner begrüßte dieHochschule die Gelsenkirchener Pe-ter Krämer, Geschäftsführer der Gel-senkirchener Spinnrad GmbH undzugleich Präsident der europäischenUnternehmervereinigung „Europe’s500“. Sein Vortragsthema: „DasRuhrgebiet startet durch“. Dabeigab er den Absolventen einen Satzmit auf ihren weiteren beruflichenWeg, den er von einer schottischenHochschule übernommen hatte:„Our graduates don’t look for jobs,they create them.“ In Bocholt sprachHartmut Krebs, ehemals Staatsse-kretär im nordrhein-westfälischenWirtschaftsministerium und jetztGeschäftsführer der DüsseldorferMessegesellschaft NOWEA, zumThema „Wirtschaft und Wissen-schaft im Strukturwandel“.

Da bisher nur ein Studiengang inder Bocholter Abteilung bis zumDiplom vorgedrungen ist, wardort der Kreis der Preisträger undOffiziellen noch klein. Von links:Markus Böing, Christof Uesbeck,der Vorsitzende der Fördergesell-schaft in Bocholt Lorenz Weegen,Michael Maas, der stellvertreten-de FördergesellschaftsvorsitzendeMatthias Löhr, Rektor Prof. Dr.Peter Schulte. In der zweiten Rei-he: Festredner Hartmut Krebs.

Foto: FHG/BL

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22TRIKON 1/97 - Februar 1997

Erstmalig vergeben wurde au-ßerdem ein Preis des DeutschenAkademischen Austauschdienstes.Er ging an einen ausländischen Stu-denten, der seine Abschlußarbeitdazu genutzt hat, neben der erfor-derlichen Prüfungsleistung gleich-zeitig einen Beitrag zum interkultu-rellen Fortschritt zwischen Deutsch-land und seinem Heimatland zu lei-sten. Erster Preisträger der Fach-hochschule Gelsenkirchen ist derestnische Student Priit Tiit von derTechnischen Universität Tallinn.Betreut von Prof. Dr. Rainer Braunaus dem Fachbereich Versorgungs-und Entsorgungstechnik hat Tiit dieTechnik deutscher Blockheizkraft-werke auf ihre Verwendbarkeit inEstland geprüft. Sein Fazit: Die deut-sche Technologie der Kraft-Wärme-Kopplung auf Erdgasbasis könnte inEstland helfen, wirtschaftliche undökologische Probleme der Energie-versorgung zu mindern. Der Magi-sterarbeit von Priit Tiit war ein sechs-monatiger Studienaufenthalt an derFachhochschule in Gelsenkirchenvorausgegangen.

In 1399 Tagen zumWirtschaftsdiplomDer Gelsenkirchener FachbereichWirtschaft der FachhochschuleGelsenkirchen verabschiedete dieersten Absolventen nach Start desStudiengangs im Wintersemester1992/93. Knapp zwanzig erhieltenden Dipl.-Betriebsw. (FH), fast alleAbsolventen hatten bereits bei derZeugnisvergabe einen Arbeits-platz.(BL) Genau 1399 Tage hat Olaf Röß-ler gebraucht, um zwischen Imma-trikulation und Exmatrikulationsein Diplom zu bauen. Olaf Rößlerwar der schnellste, weitere 16 Stu-dentinnen und Studenten seinesJahrgangs haben nur wenige Tageoder Wochen mehr benötigt, um dasWirtschaftsstudium abzuschließen.Sie alle gehören zum ersten Absol-ventenjahrgang im GelsenkirchenerStudiengang Wirtschaft der Fach-hochschule Gelsenkirchen. Ende

November erhielten sie während ei-ner fachbereichsinternen Feierstun-de ihre Urkunden und damit die Ein-trittskarte für eine Berufstätigkeit alsDiplom-Betriebswirt oder Diplom-Betriebswirtin.

Worte der Anerkennung fandender Dekan des Fachbereichs Prof. Dr.Wolfram Holdt sowie Werner Cor-des, Vorstandssprecher der Volks-bank in Gelsenkirchen-Buer. Dabeiforderte sie der Dekan auf, sich andie Hochschule zu erinnern, wennsie erst Fuß im Beruf gefunden ha-ben, um in der dann möglichenRückschau die Hochschulausbilderwissen zu lassen, was sich aus demStudium besonders gut in beruflichePraxis umsetzen läßt oder was imStudienplan vielleicht noch zu ver-bessern ist. Für die Absolventen er-griff Volker Eils das Wort und zog einFazit der Gelsenkirchener Wirt-

schafts-Pionier-Studierenden. Aucher schlug vor, ein Netzwerk der Ab-solventen zu bilden, um den nachihnen Studierenden die eigenen Er-fahrungen zugänglich zu machenund Chancen zu öffnen, wenn es umdie Vergabe von Praktikantenplät-zen und von Arbeitsplätzen für dasPraxissemester geht.

Zeugnis und Urkunde erhieltenalle, Astrid Bauhus, Volker Eils undFrank Feldmann als die drei Jahr-gangsbesten zusätzlich eine Buch-prämie. Wieder für alle war das Buf-fet, das die Volksbank gesponserthatte und bei dem die Absolventengemeinsam mit ihren Angehörigenund den Lehrenden des Fachbe-reichs Wirtschaft anschließend denErfolg der Pioniere feierten.

Aus der Hand von Rektor Prof. Dr. Peter Schulte (r.) erhielt Priit Tiit(2.v.r.) von der Technischen Universität Tallinn den ersten an der Fach-hochschule Gelsenkirchen verliehenen Preis des Deutschen Akademi-schen Austauschdienstes. Mit ihm freuten sich Dr. Jochen F. Kirchhoff,Honorarkonsul der Republik Estland und Präsident der Landesvereini-gung der Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen e.V. (l.) sowie Prof.Olav Aarna, Rektor der Technischen Universität Tallinn, der eigens zurPreisverleihung aus Tallinn angereist war. Foto: FHG/BL

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23TRIKON 1/97 - Februar 1997

Abschied mit Musike

Gruppenbild mit Dekan vornelinks: So sehen sie aus, die erstenAbsolventen im GelsenkirchenerStudiengang Wirtschaft, die sichvor der Zeugnisvergabe im Trep-penhaus der HochschulstelleBergmannsglückstraße zum Erin-nerungsfoto stellten. Dieses Motivwird Seltenheitswert behalten,denn schon zum nächsten Winter-semester wird der GelsenkirchenerFachbereich Wirtschaft von derBergmannsglückstraße in denNeubau an der Neidenburger Stra-ße umziehen und sich dort einenneuen Platz für Gruppenbildersuchen. Foto: FHG/BL

Gruppenbild, diesmal mit dreiDiplom-Betriebswirtinnen: Vordem Kamin des großen Saals imHistorischen Rathaus der StadtBocholt sammelten sich die Pio-nier-Absolventen des BocholterStudiengangs Wirtschaft gemein-sam mit Rektor und Dekan zumErinnerungsfoto. Foto: FHG/BL

Auch der Bocholter FachbereichWirtschaft der FachhochschuleGelsenkirchen verabschiedete dieersten Absolventen nach Start desStudiengangs im Wintersemester1992/93. Rund zwanzig erhaltenwährend einer Feierstunde im Hi-storischen Rathaus der Stadt Bo-cholt die Urkunde zum Dipl.-Be-triebsw. (FH).(BL) Pünktlich nach acht Semesternentließ der Bocholter FachbereichWirtschaft der Fachhochschule Gel-senkirchen die ersten Absolventenim Studiengang Wirtschaft, der imWintersemester 1992/93 als ersterStudiengang der damals neuge-gründeten Hochschulabteilung Bo-cholt an den Start ging. Rund 20 Stu-dentinnen und Studenten erhieltenMitte Dezember während einer Fei-erstunde im historischen Rathaus

ihre Zeugnisse und Urkunden ausder Hand von Dekan Prof. Dr. Ray-mond Figura. Nach Grußwortendurch die Bocholter BürgermeisterinChristel Feldhaar, durch Rektor Prof.Dr. Peter Schulte und LorenzWeegen, Vorsitzender der BocholterHochschulfördergesellschaft, hieltRalf Beckmann, geschäftsführenderGesellschafter der Bocholter Textil-werke Ibena den frisch gebackenenDiplom-Betriebswirten und Diplom-Betriebswirtinnen einen Festvortrag.Im Namen der Studierenden ergriffanschließend Johannes Thesing,selbst einer der Pionier-Absolventen,das Wort. Für den feierlichen Klangzum festlichen Anlaß sorgte dasKammermusik-Ensemble der Bo-cholter Hochschulabteilung, das mitGeigen, Flöte, Oboe, Cello und Kla-vier Werke von Johannes Rosenmül-

ler und Michael Haydn vortrug.Nach der Feierstunde im Rats-

saal des historischen Rathauses warabends im Saal des Hotels Erzengeleine Party angesagt für alle Lehren-den, Studierenden, Freunde und För-derer der Bocholter Fachbereiche.Als Highlight der Partyunterhaltungstand dabei unter anderem der Auf-tritt einer Professoren-Band auf demProgramm. Kommentar der Studen-tin Susanne Schatka (23), selbstnoch nicht Absolventin: „Die Fetewar prima, vor allem daß so vieleStudierende aus allen Semesternund auch so viele Professoren dabeiwaren.“ Daß es gut gewesen seinmuß, sieht man schon daran, daßSusanne Schatka wie auch andereerst gingen, als die Band gegen dreiUhr morgens zum Rausschmiß auf-spielte.

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24TRIKON 1/97 - Februar 1997

Aus Istanbul von der YildizUniversität kamen rund einDutzend türkischer Studie-

render, um im Rahmen der Koope-ration mit der Fachhochschule Gel-senkirchen in Deutschland an ei-nem deutsch-türkischen Seminarmit rund zehn weiteren Studieren-den aus Deutschland teilzunehmen.Begleitet wurden die türkischen Stu-dierenden von ihrem Rektor Prof. Dr.Ayhan Alkis (1. Reihe, Mitte), dererst kürzlich die Amtsgeschäfte derIstanbuler Universität übernommenhat. Als fachliche Begleiter warenProf. Dr. Celik Aktas (2.v.r.) und Prof.Dr. Attila Ataman (2.v.l.), beide aus

(BL) Anfang November machtensich 17 Schülerinnen und Schüleraus einem Physikleistungskurs desRiesener Gymnasiums in Gladbeckgemeinsam mit ihrem Lehrer KurtKindermann (4.v.l.) auf den Wegnach Gelsenkirchen-Buer. Ihr Ziel:die Fachhochschule Gelsenkirchen.Die angehenden Abiturienten woll-ten sich über technische Studiengän-ge als mögliche Berufsausbildungnach der Schule erkundigen. Zu-nächst schnupperten sie Hochschul-luft in der Vorlesung „Allgemeine

dem Fachbereich Elektrotechnik,mitgekommen. Bei der Begrüßungder türkischen Gästegruppe wünsch-te Rektor Prof. Dr. Peter Schulte, daßdie grenzüberschreitende Zusam-menarbeit neue Ideen zur Lösungvon Aufgaben zünden möge unddamit internationale Innovationenmöglichen machen sollte. Schulte:„Nur wenn Freundschaften zwi-schen Menschen unterschiedlicherNationen wachsen, bleibt Globali-sierung kein inhaltsleeres Stichwort.Globalisierung funktioniert nur inder intensiven, freundschaftlichenZusammenarbeit.“

Text/Foto: FHG/BL

Türkei-

Kooperation

TrägeMomente

imPhysiklabor

Elektrotechnik“, bevor sie sich imPhysiklabor, unterstützt von Hoch-schulmitarbeiterin Eleonore Klop-penburg (3.v.r.), an zwei Versuchenaus dem Laborpraktikumsbetriebversuchten. Da in der Schule gera-de vorher erst das Fach „Mechanik“im Physik-Unterricht behandelt wor-den war, untersuchten die Schüler„Erzwungene Schwingungen undResonanzen“ sowie die Frage, wiesich die Massenverteilung auf dasTrägheitsmoment auswirkt.

Foto: FHG/BL

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25TRIKON 1/97 - Februar 1997

(BL) Eine LuftverkehrsverbindungDüsseldorf - Seoul wäre wirtschaft-lich durchaus tragfähig. Das ist dasErgebnis einer Diplomarbeit, die ander Bocholter Abteilung der Fach-hochschule Gelsenkirchen im Fach-bereich Wirtschaft von AbsolventMarkus Böing geschrieben wurde,als Note mit „sehr gut“ bewertet undwegen ihrer Methodik und Gründ-lichkeit mit einem Studienpreis der

Fachhochschule ausgezeichnet wur-de. Der Luftverkehrsweg nach Süd-korea ist keine Schmalspur: Immer-hin reisen aus Nordrhein-Westfalenpro Jahr etwa 20.000 Personen nachKorea und weitere 50.000 nach Ja-pan. Darüber hinaus werden proJahr 18.000 Tonnen Luftfracht nachKorea/Japan/Taiwan versandt.1997, so die Betreuerin der Diplom-arbeit, Prof. Dr. Silke Landgrebe,

Wie weitist der Weg bis Seoul?

Eine Diplomarbeit an der Bocholter Abteilung der Fachhochschule Gel-senkirchen hat die Luftverkehrsverbindung zwischen Düsseldorf undSeoul in Südkorea untersucht.

werde sich die Fluglinie Asiana Air-lines als neuer Mitbewerber demMarkt um Fluggäste und Luftfrachtzwischen Deutschland und Koreaanschließen. Schon jetzt sei mansehr gespannt, ob Asiana Airlinesdie Luftverkehrsverbindung Düssel-dorf - Seoul ähnlich beurteile wie dieprämierte Fachhochschulstudie.

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26TRIKON 1/97 - Februar 1997

Professor lehrtden Wettlaufder ComputerSeit August lehrt Dr. WolframLemppenau im Bocholter Fachbe-reich Elektrotechnik rechnerge-stützten Schaltungsentwurf.

(SB) Sie werden immer kleiner undhandlicher und ihre Leistung wirdimmer besser: Handys, tragbareComputer, Walkmen oder elektroni-sche Kameras. Ihnen und allen an-deren elektronischen Geräten istgemeinsam, daß in ihrem Innenle-ben viele hochkomplexe Funktionenauf engstem Raum zusammenge-führt sind und sie äußerlich an Vo-lumen und auch an Gewichtschrumpfen konnten. Welch wich-tige Rolle bei der Entwicklung sol-cher elektronischer Winzlinge derComputer spielt, weiß Dr. WolframLemppenau (40), seit August Profes-sor für rechnergestützten Schal-tungsentwurf im Bocholter Fachbe-reich Elektrotechnik. „Mit Hilfe desComputers werden einzelne Elektro-nikschaltkreise ausgewählt, wie einPuzzle zusammengesetzt und dannin ihrer Gesamtheit simuliert.“ Da-duch ersetzt der Computer die Not-

wendigkeit, aufwendige und damitteure Testmodelle zu bauen: DieEntwicklung wird billiger und vorallem schneller. Professor Lemppen-au: „Die Innovationszyklen, in de-nen neue Techniken entwickelt undgebrauchsfertig auf den Markt kom-men, werden immer kürzer. Alsomuß die Industrie immer schnellerreagieren, denn wer als erster dasausgereifte Produkt auf den Marktbringt, gewinnt.“ Das Anwendungs-feld für computergestützten Schal-tungsentwurf ist groß und daher dieChancen für die Studierenden gut,schon während des Studiums Indu-striepraxis zu erwerben.

Dabei können sie die zahlrei-chen Industriekontakte ihres Profes-sors zu Unternehmen wie IBM oderBosch nutzen. Außerdem möchteProfessor Lemppenau Kontakte zurlokalen und regionalen Industrieknüpfen, wo die angehenden Di-plom-Ingenieure und Diplom-Inge-nieurinnen während des Praxisse-mesters oder im Rahmen ihrer Di-plomarbeit die Theorie mit der Pra-xis verbinden können.

Wolfram Lemppenau studierteIngenieurinformatik an der Univer-sität Stuttgart. Bereits während die-ser Zeit sammelte er Industrieerfah-rung durch einen einjährigen Aus-landsaufenthalt bei Siemens in NewJersey, USA. Nach Deutschland zu-rückgekehrt, schloß er 1983 sein Stu-dium an der Stuttgarter Universitätab. Im Anschluß an sein Diplomlehrte und forschte er als wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Institutfür Nachrichtenvermittlung undDatenverarbeitung in Stuttgart undschrieb während dieser Zeit seineDoktorarbeit. 1989 wurde er zumDoktor der Ingenieurwissenschaftenpromoviert. In den folgenden Jah-ren forschte er im Auftrag des Stutt-garter Institutes für zwei Jahre in derElektro- und Maschinenbauindu-strie, bis er 1993 wissenschaftlicherMitarbeiter im IBM-Forschungslaborin Rüschlikon in der Nähe von Zü-rich (Schweiz) wurde. Dort blieb erbis zu seiner Berufung als Professoran die Fachhochschule Gelsenkir-chen. In seinem Privatleben verläßtProfessor Lemppenau Rechnertasta-tur und Bildschirm. Dann spielt der

Vater von zwei Söhnen lieberSchach, geht jeden Samstag mitzum E-Jugend Fußballspiel oder wid-met sich dem Amateurfunk. Zu er-reichen ist er daher nicht nur an derHochschule in Bocholt, sondernauch weltweit auf Kurzwelle undUKW unter dem Rufzeichen DF7SN.

Foto: FHG/WL

Ich mag meineAutomarke,weil...Dr. Ferdinand Dudenhöffer lehrtUnternehmensführung und Mar-keting im Fachbereich Wirt-schaftsingenieurwesen: Wo Tech-nik austauschbar wird, muß Ser-vice für neues Markenbewußtseinsorgen.

(SB) Autotypen verschiedener Mar-ken gleichen sich durch identische,gemeinsame Bauteile wie Getriebe,Vorder- und Hinterachsen und sogarMotoren technisch mehr und mehrwie ein Ei dem anderen. Egal obOpel, Ford oder VW, durch die„Gleichteile-Strategie“ gibt es kaumnoch Unterschiede in Qualität, Si-cherheit und Komfort bei den ver-schiedenen Fahrzeugmarken. Kon-sequenz: Die Markenproduzentenmüssen neue Strategien finden, um

Personalia Berichtszeitraum 1. September 1996 bis 10. Januar 1997

Berufungen

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27TRIKON 1/97 - Februar 1997

sich gegenüber der Konkurrenz ab-zuheben. Für den RecklinghäuserFachbereich Wirtschaftsingenieur-wesen wurde im September einMann zum Professor, der Experte fürneue Vertriebs- und Marketingkon-zepte in der Automobilbranche ist:Dr. Ferdinand Dudenhöffer (45). Inseinem Lehrgebiet Unternehmens-führung und Marketing erläutert er,wie der Vertrieb in der Automobil-industrie marktgerecht und mar-kengerecht umstrukturiert werdenkann. „Wir brauchen Konzepte, diekunden-bezogen und nicht wie bis-her eher produkt-verliebt sind. Diemoderne Automarke wird nichtmehr vor allem durch Technikunter-schiede ‘markiert’, sondern mehrund mehr durch die zugehörigeDienstleistung. Damit steigt die Be-deutung des Handels als Anbietervon Dienstleistungen. Mit ProfessorDudenhöffer wird das Lehrangebotim Studiengang Wirtschaftsinge-nieurwesen/Transport, Verkehr, Lo-gistik durch das Fach Automobil-wirtschaft weiter ausgebaut, so daßdie zukünftigen Wirtschaftsinge-nieure und -ingenieurinnen ausRecklinghausen gute Chancen ha-ben werden, um im Automobilbe-reich - und damit im größten deut-schen Industrie- und Handelssektor- beruflich durchzustarten.

Ferdinand Dudenhöffer schloß1977 sein Studium der Volkswirt-schaftslehre mit dem Diplom an derUniversität Mannheim ab. SeineHochschulassistenzzeit bei ProfessorDr. Horst Siebert in Mannheim, demheutigen Präsidenten des KielerWeltwirtschaftsinstitutes und Mit-glied des Wirtschaftsgremiums der„fünf Weisen“, schloß Dudenhöffermit einer „Summa cum laude-Dis-sertation“ und Veröffentlichungenin wissenschaftlichen Fachzeitschrif-ten 1984 ab. 1985 startete Duden-höffer als Marketingmann und Un-ternehmensplaner bei der AdamOpel AG in Rüsselsheim, der dama-ligen Europazentrale von GeneralMotors. Der Automobilindustrieblieb er treu, doch wechselte ermehrfach die Marke: Bei der PorscheAG in Stuttgart leitete er von 1987bis 1990 die Abteilung Marketing-Strategien und Forschung, bei derPeugeot-Talbot-Deutschland GmbHin Saarbrücken stieg er 1991 zumVerkaufsdirektor für Deutschlandauf. Ein weiterer Karriereschritt folg-te 1993, als er Direktor der Peugeot-

Filialen in Deutschland wurde. Von1994 bis zu seiner Berufung als Pro-fessor an die Fachhochschule Gel-senkirchen war Dudenhöffer Direk-tor für Händlernetzentwicklung beider Citroen Deutschland AG in Köln.

Foto: FHG/SB

Warum Mikro-teile manchmaleinen MantelbrauchenEin neuer Mann im FachbereichPhysikalische Technik: ProfessorDr. Hans-Joachim Lilienhof lehrtWerkstofftechnik und Chemie.

(SB) „Die Chemie muß stimmen“:Zwischen Menschen, wenn sie imTeam miteinander arbeiten, aberauch zwischen Werkstoffen, vor al-lem wenn sie im Mikromaßstabkleinster Systeme auf engstem Raumverschiedene Funktionen erfüllenmüssen. Die „Chemie“ stimmt auchzwischen dem Fachbereich Physika-lische Technik und ihrem neuberu-fenen Professor Dr. Hans-JoachimLilienhof (44), der im StudiengangPhysikalische Technik/Mikrosystem-technik das Lehrgebiet Werkstoff-technik und Chemie übernommenhat. Fundiertes Wissen über Werk-stoffe und deren chemische „Sym-pathien“ oder „Antipathien“ fürein-ander ist wichtig, damit im Mikro-system alles störungsfrei läuft. Werk-stoffe wie Silizium oder Keramik, dieals Träger für die winzigen Sensoren,

Prozessoren oder Aktoren dienen,müssen beispielsweise gegen denEinfluß der Umwelt geschützt wer-den, damit sie ihre Stabilität bewah-ren. Experte Lilienhof: “Eine guteLösung ist etwa eine Schutzschichtaus Siliziumdioxid.“ Doch wie kom-men Silizium oder Keramikplattenzu ihrem Metall-Mäntelchen? Li-lienhof: „Um hauchdünne Überzü-ge zu erzeugen, wird das schutzbe-dürftige Objekt im Vakuum mitGasen bedampft, aus denen sich dieÜberzüge abscheiden.“

Damit die Theorie nicht trocke-nes Wissen bleibt, darf die Praxisnicht lange auf sich warten lassen:Lilienhofs Studierende sollen ihrneues Wissen schon während desStudiums in der Medizintechnik, derAutomobilbranche oder der Haus-haltsgeräteindustrie erproben, Bran-chen, in denen sich Mikrosystemeund die dazugehörige Werkstoffkun-de bereits einen festen Platz in derProduktion erworben haben.

Hans-Joachim Lilienhof schloßsein Studium 1979 an der Universi-tät Dortmund mit dem Physik-Di-plom ab. An der Fernuniversität inHagen promovierte er 1984 zumDoktor der Ingenieurwissenschaf-ten. Anschließend ging er zurück andie Dortmunder Universität, wo erals wissenschaftlicher Mitarbeiteram Lehrstuhl für Hochfrequenztech-nik arbeitete. Von 1989 bis zu sei-ner Berufung zum Professor an derFachochschule Gelsenkirchen warDr. Lilienhof Geschäftsführer bei ei-ner der ersten Firmen in Nordrhein-Westfalen, die die Forschungsergeb-nisse der Mikrosystemtechnik in derindustriellen Fertigung einsetzten. Inseiner Freizeit wendet sich Prof. Li-lienhof von den kleinen Dingen abund größeren zu: Als Hobbyseglererforscht er dann mit seiner Frauund seinem Sohn die Weite des Mee-res. Foto: FHG/SB

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28TRIKON 1/97 - Februar 1997

Neuer Professorlehrt Wirtschaftfür Experten inWirtschafts-rechtDr. Bernhard Müller-Jundt ist Pro-fessor im Recklinghäuser Fachbe-reich Wirtschaftsrecht.

(SB) Drei Dinge macht der Mann:Steuerrecht, Rechnungswesen undControlling. Das sind die Themenvon Prof. Dr. Bernhard Müller-Jundt,seit September Professor im Reck-linghäuser Fachbereich Wirtschafts-recht. Alle drei sind Themen, die fürdie besondere Kombination ausWirtschaft und Recht in dem nochneuen Studiengang stehen. Müller-Jundt: „Wer als Student oder Studen-tin den Fachbereich Wirtschaftsrechtmit dem Diplom in der Tasche ver-läßt, hat sich für Arbeitsplätze qua-lifiziert, an denen juristischer undbetriebswirtschaftlicher Sachver-stand gleichzeitig nötig sind. Des-halb betrachten wir betriebswirt-schaftliche Themen immer auchunter dem Gesichtspunkt, welcherechtliche Dimension sie haben oderbewirken können.“ Konkret: DieRecklinghäuser Wirtschaftsrechtsex-perten studieren nicht einfach Steu-errecht, sondern können nach demDiplom gezielt entscheiden, welcheRechtsform unter steuerlichen, be-triebswirtschaftlichen und handels-rechtlichen Gesichtspunkten die be-ste ist. Auch das Rechnungswesen

hat nicht nur eine betriebswirt-schaftliche Seite: Bilanz, Abschrei-bung, Jahresabschluß, die Bewer-tung von Vermögensgegenständen,all das wird vom Handelsgesetzbuchgeregelt, trotzdem ist es nicht unbe-dingt ein Spezialfach der Universi-tätsjuristen. „Hier füllen unsere zu-künftigen Absolventen und Absol-ventinnen eine Marktlücke vor al-lem für kleine und mittlere Unter-nehmen als Arbeitgeber, die sichkeine eigene Rechtsabteilung lei-sten, mit Absolventen aus dem Stu-diengang Betriebswirtschaft/Wirt-schaftsrecht aber einen Generalistenfür alle Sachverhalte im Haus ha-ben, bei denen Rechts- und Wirt-schaftswissen nötig sind“, erläutertProfessor Müller-Jundt.

Neben Steuerrecht und Rech-nungswesen lehrt Müller-Jundt„Controlling“, zugleich sein „Lieb-lingsfach“ an der Hochschule. „Con-trolling“ ist ein betriebswirtschaftli-ches Spezialgebiet, dessen Expertensowohl im Unternehmen als auchim öffentlichen Dienst Geschäftsfüh-rung oder Management mit Steue-rungsinformationen versorgen. Da-bei handeln sie wie ein Schiffsnavi-gator, der die rauhe See und den ein-geschlagenen Kurs im Auge behält.Controller beobachten nun nichtdas Meer, sondern beispielsweisesich wandelnde Märkte und gesetz-liche Regelungen und liefern damitdie Informationen, die nötig sind,damit die Geschäftsführung recht-zeitig den Kurs korrigieren kann,damit das (Unternehmens-)Boot si-cher das angestrebte (Gewinn-)Zielerreicht.

Bernhard Müller-Jundt studierteBetriebswirtschaftslehre an der Tech-nischen Universität Berlin. Nach sei-nem Diplom 1979 verließ er dieHochschule noch nicht, sondernlehrte und forschte fünf Jahre alswissenschaftlicher Mitarbeiter amInstitut für Betriebswirtschaftslehre.1984 legte Müller-Jundt die Steuer-beraterprüfung ab und wechseltezur Schering AG in Berlin. Sein Auf-gabengebiet: Die Betreuung derasiatischen Beteiligungsgesellschaf-ten in Finanzfragen und die Mitar-beit bei der Einführung eines kon-zernweiten Controllingsystems.1987 promovierte Bernhard Müller-Jundt an der Berliner TechnischenUniversität zum Doktor der Wirt-schaftswissenschaften und wechsel-te vom Berliner zum Bergkamener

Schering-Werk, wo er die Leitung derKostenrechnung übernahm. 1990kehrte er zur Hochschule zurück undlehrte als Professor an der Märki-schen Fachhochschule in Iserlohn/Hagen Rechnungswesen, Steuernund Controlling, bis er jetzt an dieFachhochschule Gelsenkirchen be-rufen wurde. In seiner Freizeit suchtder Vater von zwei Kindern Entspan-nung beim Sport, am liebsten beimTennis oder Joggen. Foto: FHG/SB

Torte als Trost-pflasterDie Fachhochschule Gelsenkir-chen hat Professor Karl-Heinz Nie-hüser für das Lehrgebiet Manage-ment und Unternehmensführungin den Recklinghäuser Fachbe-reich Wirtschaftsrecht berufen.

(SB) Kann etwa ein Möbelhändlereinen Kunden an sich binden, ob-wohl er ihm die teure Einbauküchein den falschen Maßen geliefert hat?„Ja“, sagt Karl-Heinz Niehüser (51),seit September Professor für Mana-gement und Unternehmensführungim Recklinghäuser FachbereichWirtschaftsrecht, „wenn das Unter-nehmen sein Beschwerdemanage-ment richtig pflegt.“ Und das bedeu-tet, daß der Schaden nicht nur mög-lichst schnell beseitigt, sondern derKunde mit dem Unternehmen wie-der versöhnt wird, „beispielsweisemit einer Überraschungstorte vombesten Bäcker der Stadt,“ so ein Vor-schlag des Professors. GewünschterHaupteffekt: Der Kunde freut sich

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29TRIKON 1/97 - Februar 1997

über das unerwartete Geschenk undist besänftigt. Erhoffter Nebeneffekt:Der Kunde ißt die Torte nicht allein,sondern mit Freunden, und aus ne-gativer Mundpropaganda wird einPositivgespräch über den Küchen-händler.

„Gutes Management sucht dieKundenbindung“, empfiehlt Niehü-ser: „Nicht nur der Handel muß demKunden tagtäglich zeigen, daß erInteresse an ihm hat.“ Und dasbraucht dann doch mehr als nurkleine Geschenke, sondern gezielteStrategien. Professor Niehüser ent-wickelt zusammen mit seinen Stu-dierenden für Unternehmen Kun-denbefragungen und sucht prakti-kable Lösungen. Und das direkt vorOrt, denn: Forschung muß für Nie-hüser mitten im richtigen Lebenpassieren. Deshalb schickt er seineStudierenden immer wieder in diePraxis: für Praktika, im Praxisseme-ster, für die Diplomarbeit. Dazu hatder neue Professor bereits zahlreicheKontakte in der Region geknüpft.

Karl-Heinz Niehüser studierte ander Universität Münster Jura undWirtschaftswissenschaften. 1971legte er sein Erstes Jurastaatsex-amen ab, 1975 folgte der Abschlußals Diplom-Kaufmann. Seine beruf-liche Karriere begann Niehüser ander Industrie- und Handelskammerin Münster, wo er von 1971 bis 1974als Referent in der Abteilung „Rechtund Steuern“ arbeitete. 1977 wurdeer Dezernent und Geschäftsführerder Abteilung „Handel und Wettbe-werb“. 1989 stieg Niehüser zumHauptgeschäftsführer des Hauptver-bandes des Deutschen Einzelhandelsin Köln auf, dem etwa 100 Unter-verbände und rund 380.000 Unter-nehmen unterstehen. Seit 1993nutzt der Professor seine beruflicheErfahrung als selbständiger Unter-nehmensberater in Münster. So be-gutachtet er unter anderem für zweiBundesministerien den Umstruktu-rierungsprozeß der Wirtschaft imGroßraum Moskau. Niehüser warauch Geschäftsführer der „Wirt-schaftsjunioren NRW“, lehrte amBerufsbildungswerk des DeutschenGewerkschaftsbundes in Münsterund an der Industrie- und Handels-kammer und hat seit 1986 einenLehrauftrag an der Fachhochschu-le Münster für das Lehrgebiet Wett-bewerbsrecht, seit 1993 als Honorar-professor. Foto: FHG/SB

Ein Pfadfinderdurch denGesetzes-DschungelProfessor Dr. Peter Oligmüllerlehrt, wie man wirtschaftsjuristi-sche Aufgaben am Puls der Wirt-schaft aufgreift und zum Nutzendes Unternehmens löst.

(SB) Peter Oligmüller (46), promo-vierter Jurist und seit September Pro-fessor für öffentliches Recht, Staats-und Verwaltungsrecht im Reckling-häuser Fachbereich Wirtschaftsrechtist ein Pfadfinder. Er findet einenWeg durch den Dschungel der ge-setzlichen Vorschriften für Industrie,Handel und Dienstleistung. Ge-meinsam mit seinen Studierendenmöchte er „wirtschaftsjuristischeProbleme am Puls der Wirtschaftaufgreifen und Lösungen erarbei-ten“. Professor Oligmüller hat dabeiUnternehmensinteressen im Blick,getreu dem Motto, daß „Geld in derWirtschaft nicht durch Bedenkenverdient wird, sondern durch richti-ges Handeln.“ Und für richtigesHandeln will Oligmüller seine Stu-dierenden, die neben dem öffentli-chen Recht auch das private Wirt-schaftsrecht kennenlernen und einefundierte betriebswirtschaftlicheAusbildung erhalten, fit machen.Soll beispielsweise eine Produktions-anlage für ein neues Produkt verän-dert werden, braucht der Herstellerzuerst eine Genehmigung. Der Wirt-schaftsrechtsexperte hat nun die

Aufgabe, ein solches Genehmi-gungsverfahren so zu managen,daß das Unternehmen so schnellwie möglich das o.k. für die neueAnlage bekommt und ohne großenZeitverlust mit der Produktion be-ginnen kann. „Das verlangt genaueKenntnis der juristischen Vorschrif-ten, das Wissen um ökonomischeProzesse, Managementtechnikenund die Fähigkeit, über Fächer hin-weg zusammenzuarbeiten, bei-spielsweise mit Technikern als denExperten für technische Anlagen“,erläutert der neue Professor das An-forderungsprofil für die zukünftigenAbsolventen in Sachen Wirtschafts-recht. Nach Ansicht von Oligmül-ler wird der Bedarf an Wirtschafts-rechtsexperten, die diese Anforde-rungen erfüllen, in Zukunft steigen.Durch umfangreiche gesetzlicheVorgaben, beispielsweise im Um-weltrecht, brauchen die Unterneh-men Mitarbeiter, „die auf derGrundlage soliden juristischen undbetriebswirtschaftlichen Wissens dieDinge zum Nutzen des Unterneh-mens vorantreiben.“

Um das theoretische Wissen so-gleich durch die Praxis zu unter-mauern, plant Oligmüller eine Zu-sammenarbeit mit der regionalenIndustrie, Verwaltung und Dienstlei-stungsunternehmen, damit seineStudierenden schon während desPraxissemesters Einblick in ihre zu-künftige Arbeit bekommen.

Peter Oligmüller studierte Juraan den Universitäten in Freiburgund Bonn. Vor dem Justizprüfungs-amt Düsseldorf legte er 1977 seinZweites Staatsexamen ab. 1979 pro-movierte Oligmüller über ein The-ma aus dem Wirtschaftsrecht zumDoktor der Rechtswissenschaften.Ein Jahr zuvor war er bereits ins Be-rufsleben gestartet: Beim Verbandder industriellen Energie- und Kraft-wirtschaft in Essen befaßte er sichals Justitiar mit dem Bereich öffent-liches Recht und dem SchwerpunktUmweltrecht. 1989 folgte Dr. Olig-müller einem Ruf an die Fachhoch-schule für öffentliche Verwaltung inDuisburg, wo er als Professor öffent-liches Recht, insbesondere Europa-und Umweltrecht lehrte, bis er demRuf an die Fachhochschule Gelsen-kirchen folgte. Entspannung findetder Vater von drei Kindern bei sei-nem Lieblingssport Tennis.

Foto: FHG/SB

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Volkswirt-schaftlichdenken,unternehmens-bezogenhandelnDer Volkswirt Dr. Thomas Siebe istneuer Professor im BocholterFachbereich Wirtschaft.(SB) Wachstumspolitik, Preisstabili-tät, Versöhnung von Wirtschafts-wachstum und Ökologie - was sichdahinter verbirgt, lehrt in seinenVorlesungen Dr. Thomas Siebe, seitSeptember Professor im BocholterFachbereich Wirtschaft. Zuhörenallein ist dem 36jährigen Volkswirtfür seine Studierenden jedoch zuwenig: Anwenden können sollen siedie Volkswirtschaft, und zwar zurLösung marktwirtschaftlicher Auf-gaben. Experte Siebe: „Unterneh-men stehen über Absatz- und Be-schaffungsmärkte in einem bran-chenspezifischen und regionalenUmfeld. Nur wer die Gesetze desMarktes kennt und sie auf regiona-le und betriebliche Verhältnisse an-wendet, kann Unternehmenschan-cen erkennen und Entscheidungenentsprechend fällen.“

Und da Theorie erst in der Pra-xis ihre Anwendbarkeit beweist,möchte Siebe so früh wie möglichund noch während des Studiumsmit seinen Studierenden auch in diePraxis gehen. Beispielsweise könn-

ten sie als Studienarbeit einenMarktvergleich anstellen, ob sichHollandfahrräder besser in der Re-gion um Bocholt oder im Umlandvon Würzburg verkaufen lassen.

Thomas Siebe machte 1986 seinDiplom in Volkswirtschaftslehre ander Universität Münster. Danachlehrte und forschte er für sechs Jah-re im Fachbereich Wirtschaftswis-senschaften der Universität Osna-brück. Hier schrieb er seine Doktor-arbeit über Preis und Produktions-wirkungen von Subventionskürzun-gen, die er 1992 abschloß. Im sel-ben Jahr wechselte Dr. Siebe von derHochschule in Osnabrück zum Rhei-nisch-Westfälischen Institut fürWirtschaftsforschung in Essen, wo erdas Referat „Sektorale Modellanaly-sen“ betreute. Seine Berufung alsProfessor an den Bocholter Hoch-schulstandort der FachhochschuleGelsenkirchen führt den Vater vondrei Kindern nun vom Ruhrgebietins Westmünsterland.

Foto: FHG/SB

Nicht nur lokal,sondern auchglobalDer Computerexperte Dr. KlausDrosten ist als Professor für Daten-banken, Datensicherheit, Organi-sation und Operating in den Gel-senkirchener Fachbereich Infor-matik berufen.

(SB) Er ist noch nicht vierzig undkann bereits auf Lehr- und For-schungserfahrungen an einem hal-ben Dutzend Hochschulen zurück-blicken: Dr. Klaus Drosten (39), seitOktober Professor für Datenbanken,Datensicherheit, Organisation undOperating im Fachbereich Informa-tik. „Datenbanksysteme sind heut-zutage eine wichtige Voraussetzung,um mit der Fülle an technischenInformationen umgehen zu kön-nen,“ erläutert der neue Professordie Bedeutung seines Lehrgebietes.„Wichtig ist, daß jeder Mitarbeitereines Unternehmens die Informatio-nen per Computer abrufen kann,die er für seine Arbeit braucht.“Mögliche Anwendungsbeispielesind technische Systeme zur Produk-tionsplanung und -steuerung, aberauch Finanzbuchhaltungs- oderAktienanalysesysteme. Was nachRoutinearbeit klingt, kann leicht zueiner ziemlich kniffligen Aufgabewerden: „Wenn sich ein Unterneh-men beispielsweise europaweit aufmehrere Standorte verteilt, ist eingutes Kommunikationssystem ge-fragt, das nicht nur lokal, sondernkontinentweit arbeitet“, so ProfessorDrosten.

Ist das Datenbanksystem instal-liert, muß es betriebsbereit gehaltenwerden. Auch das ist Aufgabe derStudierenden von Professor Drostenals zukünftige Ingenieur- und Me-dieninformatiker. Dazu zählt, dieLaufzeiten der Datenbank zu über-prüfen und - ganz wichtig - die Si-cherung der Daten. Denn diese müs-sen nicht nur vor unberechtigtemZugriff geschützt werden, sondernauch vor Verlust. Ohne Sicherungder Daten können für das Unterneh-men beim Absturz einer DatenbankAusfallzeiten entstehen, die bis zumfinanziellen Ruin führen können.Damit das nicht passiert, sammelndie angehenden Datenbankexper-ten schon während des Hauptstudi-ums und des Praxissemesters „vorOrt“ alles, was sie an praktischenErfahrungen über Datenbanksyste-me wissen müssen, um nach bestan-denem Examen ihr Wissen und Kön-nen sofort „betriebssicher“ anzu-wenden.

Praktische Erfahrungen hatauch Klaus Drosten reichlich inner-halb und außerhalb der Hochschu-le gesammelt: Der heutige Professorwuchs in Dorsten auf und ging nachbestandenem Abitur zum Informa-

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tikstudium an die Technische Uni-versität Berlin. Nach seinem Diplom1981 verließ er die Hochschulenicht, sondern lehrte und forschteals wissenschaftlicher Mitarbeiter,zunächst für ein Jahr an der Univer-sität Dortmund und sechs weitereJahre an der Technischen Universi-tät Braunschweig. 1988 beendeteKlaus Drosten seine Doktorarbeit zueinem Spezialthema über Softwareund wechselte nach Darmstadt. Beider Gesellschaft für Mathematikund Datenverarbeitung beschäftig-te er sich drei Jahre am Institut fürintegrierte Informations- und Publi-kationssysteme mit der Entwicklungvon objektorientierten Datenban-ken und hatte während dieser Zeitmehrere Lehraufträge zum ThemaDatenbanken an der TechnischenHochschule Darmstadt. 1991 folgteDr. Drosten einem Ruf an die Fach-hochschule Wedel bei Hamburg, woer als Professor das Lehrgebiet Da-tenbanksysteme und Software-Ent-wicklung übernahm. Seit dem Som-mersemester 1996 hat Drosten zu-sätzlich einen Lehrauftrag an derFachhochschule Gelsenkirchenübernommen, wohin er nun end-gültig als Professor wechselte. Nunmuß Klaus Drosten nur noch seinenSchäferhund Olli überzeugen, daßdie Spaziergänge im Ruhrgebiet ge-nauso viel Spaß machen wie an sei-nem bisherigen Wohnort Wedel.

Foto: FHG/SB

WievielRechenkunstbraucht einKotflügel?Professor Dr. Matthias Hillmannim Bocholter Fachbereich Maschi-nenbau lehrt, wie der Computerdie Belastbarkeit von Autokaros-serien und Brückenpfeilern simu-liert.(SB) Der Kampf gegen Falten istnicht nur für die Kosmetikbrancheeine immer neue Herausforderung.Auch bei der Formung von Blechenfür Autokarosserien kommt es dar-auf an, daß diese möglichst glattund faltenfrei sind, damit das Me-tall nicht reißt. Doch um zu wissen,wie weit man ein Blech formen darf,muß man dies entweder ausprobie-ren oder mathematisch vorausbe-

rechnen. Dazu der MathematikerDr. Matthias Hillmann (38), frisch-berufener Professor im BocholterFachbereich Maschinenbau: „SolcheBerechnungen werden mit einemspeziellen Computerprogramm ge-macht, das die gewünschte For-mung durch Simulation durchspielt.Millimeter für Millimeter kann danndas verformte Blech auf dem Bild-schirm auf seine jeweilige Dicke undseine Beanspruchung untersuchtwerden.“ Doch nicht nur in der Au-tomobilproduktion sind solche undähnliche Simulationen wichtig,auch in anderen Bereichen der Kon-struktion wie der Berechnung vonBrückenpfeilern, Ampelmasten oderFahrradrahmen spart der Compu-ter langwierige und teure Bela-stungsversuche.

Noch gibt es diese Simulations-programme nicht an der Hochschu-le in Bocholt. Ihre Beschaffung stehtdaher ganz oben auf dem Arbeits-plan von Professor Hillmann. An-schließend gehen die Studierendenauf Tuchfühlung mit dem Compu-ter und werden im Praktikumsver-such berechnen, wie sich beispiels-weise die Kräfte auf einer Tischplat-te verteilen, auf der ein gefüllterWassereimer steht. Wenn es dann indie Praxis geht, profitieren die Stu-dierenden von den Industriekontak-ten ihres Professors zu Unternehmenwie Krupp-Hoesch, VW oder Merce-des, um dort ein Praxissemester zuabsolvieren oder Diplomarbeitenvor Ort zu schreiben.

Matthias Hillmann absolviertean der Hamburger Universität dasStudium der Mathematik mit dem

Nebenfach Physik. Im Anschluß ansein Diplom 1984 lehrte und forsch-te er fünf Jahre, zunächst am Ham-burger Institut für AngewandteMathematik, ab November 1984 imFachbereich Mathematik der Tech-nischen Universität Berlin. Ein For-schungsauftrag führte ihn währenddieser Zeit an die Universität vonDelaware im nordamerikanischenBundesstaat Ohio. 1988 wurde Mat-thias Hillmann an der HamburgerUniversität zum Doktor der Natur-wissenschaften promoviert. Ein Jahrspäter kehrte er der Hochschule vor-erst den Rücken und stieg bei derBerliner „Innovationsgesellschaftfür fortgeschrittene Produktionssy-steme in der FahrzeugindustriembH“ ein. Hier betreute er von 1993an als stellvertretender Projektleiterdie Entwicklung und Anwendungvon speziellen mathematischen Pro-grammen für die Simulation vonMetallumformprozessen, bis er nunvon Berlin nach Bocholt an dieFachhochschule Gelsenkirchenwechselte. Bei so viel Kopfarbeit istin der Freizeit körperliche Bewegungangesagt: Hillmann ist begeisterterMannschaftsspieler im Tischtennis.

Foto: FHG/SB

Viele Wegeführennach Rom -doch nur einerist der besteDr. Diethard Reisch ist zum Pro-fessor für Produktionslogistik be-rufen und gleichzeitig zum Grün-dungsdekan für den Recklinghäu-ser Fachbereich Wirtschaftsinge-nieurwesen ernannt.

(SB) Mit dem Start des Winterseme-sters hat Dr. Diethard Reisch (52) alsGründungsdekan das Steuer des imletzten Jahr in Recklinghausen er-richteten Fachbereichs Wirtschafts-ingenieurwesen in die Hand genom-men. Aufgabe von Professor Reischist, gewissermaßen das Schienen-netz für den neuen Studiengang zulegen, auf dem die Studierenden si-cher ihr gewünschtes Ziel erreichen:nämlich Experten in Sachen Trans-port, Verkehr und Logistik zu wer-den. Aufgabe der zukünftigen Wirt-

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schaftsingenieure und -ingenieurin-nen ist es, für einen schnellen undreibungslosen Verkehrs-, Informati-ons- und Materialfluß von der Zu-lieferindustrie, über Hersteller undHändler bis zum Endkunden zu sor-gen. Das kann nach Ansicht desneuen Professors dann so aussehen:„Damit der Kunde die bestellteWare, sei es der paßgenaue Kühl-schrank oder das Auto mit Sonder-ausstattung, schnell geliefert be-kommt, muß der Hersteller flexibelproduzieren. Das verkürzt nicht nurdie Wartezeit für den Kunden, esspart auch Lagerkosten, da auftrags-bezogen gefertigt wird.“ Doch einetagesaktuelle und kundenbezogene

Produktion ist nur eine Methode,um Zeit und Geld zu sparen. Auchder Materialtransport vom Zuliefe-rer zum Hersteller und der anschlie-ßende Versand des fertigen Produk-tes zum Kunden müssen zeitgenau,„just in time“, abgestimmt sein.„Das erfordert eine gute Planungund Steuerung“, weiß der neueMann im Fachbereich Wirtschafts-ingenieurwesen aus eigener langerBerufserfahrung im Logistik-Bereichbei Siemens und die er als Professorin seinem Lehrgebiet Produktions-logistik einbringen wird.

Den Studierenden sagt der neueDekan gute Berufsaussichten vor-aus, da seiner Meinung nach nebender Automobil-, der Möbel- und derHausgerätebranche immer mehrIndustriezweige ihre Produktion fle-xibler gestalten werden. Viele Ver-sandhäuser beispielsweise liefernbereits in 24-Stundenfrist. „Dabraucht man Fachleute, die wissen,wie Arbeitsabläufe innerhalb undaußerhalb der Produktionshalleoptimiert werden können.“ Um im-mer am Puls der Praxis zu bleiben,

plant Professor Reisch enge Kontaktezu Industrie, Handel und Dienstlei-stungsunternehmen sowohl in derRegion als auch außerhalb der Re-gion rings um den RecklinghäuserFachbereich Wirtschaftsingenieur-wesen. Eine intensive Zusammenar-beit ist seiner Meinung nach für bei-de Seiten von Nutzen: Die Unterneh-men profitieren vom Hochschulwis-sen, während die Studierenden wäh-rend des Praxissemesters oder imRahmen ihrer Diplomarbeit direktvor Ort erste Berufserfahrungensammeln.

Planung und Logistik ziehen sichwie ein roter Faden durch den be-ruflichen Werdegang des Grün-dungsdekans: Der begann fürDiethard Reisch nach einer Lehrezum Werkzeugmacher beim Auto-mobilhersteller Karmann mit einemStudium des Allgemeinen Maschi-nenbaus an der ehemaligen Inge-nieurschule Osnabrück. Nach sei-nem Examen 1969 begann der Ma-schinenbauingenieur Reisch beiIBM in Stuttgart in der Abteilung fürMaterialflußplanung. Kurz daraufzog es ihn jedoch erneut an dieHochschule: An der TechnischenUniversität Hannover begann er einStudium des Maschinenwesens, wo-bei er sich auf Fertigungs- und Au-tomatisierungstechnik spezialisierte.Nach seinem Diplom 1975 arbeite-te er als Assistent am Institut fürFabrikanlagen an der Hannover-schen Universität und schrieb dortbis 1979 an seiner Doktorarbeit überdas Verfügbarkeitsverhalten undInstandhaltungsprobleme von Ma-schinensystemen. Von 1980 an warDr. Reisch als Abteilungsleiter imNürnberger Siemenswerk für Ratio-nalisierung von Arbeitsprozessen,für Arbeitsplatzgestaltung undWerksplanung zuständig. 1986 stieger zum Hauptabteilungsleiter imUnternehmensbereich Automatisie-rungstechnik auf und verantworte-te große Logistikprojekte wie etwadie Automatisierung des LeipzigerVersandzentrums der Quelle-Schik-kedanz-AG, des zentralen Ersatzteil-lagers von Mercedes Benz in Ger-mersheim oder des BMW-Montage-werks in Regensburg. In seiner Frei-zeit zieht es Professor Reisch fort von(Wasser-)Straße oder Schiene: Ge-meinsam mit seiner Frau legt erbeim Tanzsport gern einen Foxtrottoder Walzer aufs Parkett oderschwingt den Tennisschläger.

Auf eintausendstelMillimetergenauProfessor Dr. Christian Paul Schrö-der lehrt Technische Mechanik,Konstruktions- und Produktions-technik im Gelsenkirchener Fach-bereich Physikalische Technik.

(SB) Man stelle sich vor, dem Chir-urg zerbirst während der Operationein medizinisches Instrument mit-ten im Bauch des Patienten! Dr.Christian Paul Schröder (34), seitOktober Professor für Konstruktion,Produktionstechnik und technischeMechanik im Gelsenkirchener Fach-bereich Physikalische Technik, isteiner, der dafür sorgt, daß dieseSchreckensvision nie wahr wird.Sein Spezialgebiet sind Zuverlässig-keit, Funktionssicherheit und Qua-lität in der Konstruktion, besonderswichtig für die angehenden Inge-nieure, die bei ihm Mikrosystem-technik studieren. „Da geht es umMinimaschinen, die für die Schlüs-sellochchirurgie, bei der dem Pati-enten nur noch winzigste Schnittezugefügt werden müssen, auf weni-ge tausendstel Millimeter genau seinmüssen“, erläutert der neue Profes-sor die Anforderungen, die an seinFach gestellt werden.

Um immer ein optimales Kon-struktionsergebnis zu erzielen, stehtbei Schröder auch die rechnerge-stützte Konstruktion auf dem Lehr-programm. Dabei wird das ge-

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wünschte Produkt zunächst per Si-mulation auf dem Computerbild-schirm konstruiert, bevor es als Pro-totyp gebaut wird.

Der heutige Professor Dr. Christi-an Paul Schröder wuchs im mün-sterländischen Lüdinghausen auf.Nach Abitur und Bundeswehr ent-schied er sich für ein Maschinenbau-studium an der Rheinisch-Westfäli-schen Technischen HochschuleAachen, das er 1988 mit dem Di-plom abschloß. Schwerpunkt seinesStudiums war, wen wundert es, dieKonstruktionstechnik. Und der blieber treu: Am Aachener Institut fürMaschinenelemente und Maschi-nengestaltung lehrte und forschteSchröder in den folgenden fünf Jah-ren als wissenschaftlicher Mitarbei-ter, ab 1991 als Abteilungsleiter imBereich Antriebstechnik. 1993 pro-movierte er zum Doktor der Inge-nieurwissenschaften. Im selben Jahrverließ Dr. Schröder die AachenerHochschule und wurde Entwick-lungskonstrukteur beim Analysege-rätehersteller Perkin Elmer GmbH inÜberlingen am Bodensee. Hier ar-beitete er, zuletzt als Konstruktions-leiter, bis er Anfang 1996 in die Vor-entwicklungsabteilung des Hausge-räteherstellers Vorwerk nach Wup-pertal wechselte.

In seiner Freizeit verläßt sich Pro-fessor Schröder aber voll und ganzauf fremde Konstruktionen, bei-spielsweise auf sein Fahrrad. Denneines seiner Hobbies sind ausge-dehnte Radtouren, am liebsten mitseiner Frau und seinen beiden Söh-nen. Und dafür bietet sein neuerWohnort Dorsten jede Menge Mög-lichkeiten. Foto: FHG/SB

DurchgängigklebrigDer Bocholter Fachbereich Ma-schinenbau hat Zuwachs bekom-men: Professor Dr. Horst Toonenlehrt Grundlagen der Elektrotech-nik.

(SB) Er hat dazu beigetragen, daßFolienbuchstaben und -ziffern, ausdenen sich Autokennzeichen zu-sammensetzen, auf ihrer Metallun-terlage haften bleiben und daßselbstklebende Notizzettel sich nachBelieben abziehen und wieder auf-kleben lassen. Sein Name ist Dr.Horst Toonen (38) und er ist seit

Oktober Professor im BocholterFachbereich Maschinenbau. Wasihn zum Experten für lückenloseKlebstoffbeschichtungen macht, istein meßtechnisches Spezialverfah-ren, das durch seine Mitarbeit bis zurSerienreife gelangt ist. Es ist einOberflächenkontrollverfahren, mitdem man Fehlstellen schon wäh-rend der Fertigung erkennen unddadurch verhindern kann, daßmangelhafte Produkte in die Ver-kaufsregale geraten. Doch auf demLehrplan von Horst Toonen stehtnicht nur die Oberflächenkontrollevon Klebebändern, sondern alles,

was die angehenden Maschinen-bauingenieure und -ingenieurinnenan elektrotechnischem Grundwissenfür ihren späteren Job brauchen.Dazu gehört beispielsweise auch dieOptimierung von Produktionsab-läufen, die für kürzere Durchlaufzei-ten und geringere Kosten sorgt.

Horst Toonen will den Studieren-den neben den Lehrveranstaltungenauch einen ersten Einstieg in dieBerufspraxis vermitteln. Die Chan-cen dafür stehen gut, denn der neueProfessor bringt nicht nur Fachwis-sen, sondern auch Kontakte zu sei-nem früheren Unternehmen 3M mitFilialen in ganz Deutschland, denNiederlanden und den USA mit andie Bocholter Hochschulabteilung.

Die berufliche Laufbahn vonHorst Toonen begann mit einemElektrotechnik-Studium an der Rhei-nisch-Westfälischen TechnischenHochschule Aachen. Am Lehrstuhlfür Meßtechnik forschte er nach sei-nem Diplom von 1986 an als wis-

senschaftlicher Mitarbeiter und be-schäftigte sich während dieser Zeitmit Bildverarbeitungstechniken inder Augenheilkunde. Auch seineDoktorarbeit schrieb Toonen zu die-sem Spezialthema. 1992 ging er zurFirma 3M Deutschland in Neuss, woer für Inspektionssysteme in der Fer-tigung zuständig war. Dabei arbei-tete der heutige Professor eng mitden Entwicklungslabors von 3M inden USA zusammen. Das Inspekti-onssystem für Fehlstellen auf Klebe-bändern, an denen Toonen dadurchmitgearbeitet hat, wird inzwischenweltweit, unter anderem in Brasili-en, Mexiko, Kanada und den USAeingesetzt. Wenn Horst Toonen malnicht in der Hochschule in Bocholtist, liebt er es, sich den Wind um dieNase wehen zu lassen: bei Segeltörnsauf Mittel-, Ijssel- oder noch größe-ren Meeren. Foto: FHG/SB

EinprofessionellerTourist mehrin BocholtZweiter Professor für Tourismus:Dr. Gerd Wassenberg ist Professorfür den Studienschwerpunkt Tou-rismus im Bocholter FachbereichWirtschaft.

(SB) „Tourismus macht Spaß“, sagtDr. Gerd Wassenberg (50), seit No-vember Professor für Betriebswirt-schaftslehre, insbesondere Touris-mus im Bocholter Fachbereich Wirt-schaft. Und: Tourismus macht Ar-beit, zumindest wenn man ihn nichtaus der Sicht des Reisenden, sondernaus der Perspektive des Anbietersbetrachtet. Denn was den Studien-schwerpunkt Tourismus neben demSpaß am Fach noch auszeichnet,sind die recht guten Berufsaussich-ten, die der neue Professor seinenAbsolventen und Absolventinnenvorhersagt. Erfolgversprechende Ar-beitsplatzchancen für Tourismusex-perten sieht Wassenberg beispiels-weise in der Wirtschaftsförderung,bei öffentlichen Verkehrsbetrieben,Luftverkehrs- oder Reisegesellschaf-ten und in Freizeiteinrichtungen.Wichtig sei, so Professor Wassen-berg, daß die Studierenden ein Ge-spür für touristische Produkte ent-wickeln und erkennen, wo diese ei-

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34TRIKON 1/97 - Februar 1997

nen Markt haben: „Entscheidend füreinen funktionierenden Tourismus-markt ist, daß die Angebote zur Re-gion passen.“ Denn die Möglichkei-ten für Tourismus seien so vielseitig,daß jede Region ihre ganz spezielleNische finden könne, etwa im Ge-sundheits-, Kultur-, Geschäftsreise-oder Shoppingtourismus.

Doch es gehört noch einigesmehr als nur ein gutes Gespür für

Märkte dazu, um Experte in SachenReisen zu werden. Dazu ProfessorWassenberg: „Der Studienschwer-punkt Tourismus umfaßt ein brei-tes Fächerspektrum. Denn wer spä-ter in diesem Berufszweig Erfolg ha-ben will, sollte gute Kenntnisse bei-spielsweise in Geld-, Personalwirt-schaft, Marketing oder in öffentli-cher Wirtschaft haben, außerdemmuß er die Gesetze der Kommuni-kation genau kennen.“ Und die wer-den die Studierenden von ProfessorWassenberg bereits während ihresStudiums auch am Lernort „beruf-liche Praxis“ kennenlernen. In ge-meinsamen Projekten wie Messebe-teiligungen erarbeiten sie währenddes Praxissemesters oder im Rah-men einer Diplomarbeit, wie manbeispielsweise bestimmte Zielgrup-pen erreicht, was zu einer guten Ver-anstaltungsorganisation gehörtoder wie man sein Budget optimaleinsetzt. Ein Einsatz, der sich nachAnsicht von Wassenberg lohnt,denn: „Die Fremdenverkehrswirt-schaft steht in der BundesrepublikDeutschland als Wirtschaftsfaktorschon an siebter Stelle, was Umsatz-zahlen und Beschäftigte betrifft.“

Seine berufliche Karriere starte-te der gebürtige Aachener GerdWassenberg nach Abitur und Bun-deswehr mit einer Banklehre. Esfolgte das Studium der Wirtschafts-wissenschaften an der UniversitätHamburg, das er 1973 abschloß.Zurück in Aachen lehrte Wassen-berg am Institut für Wirtschaftswis-senschaften der Rheinisch-Westfäli-schen Technischen Hochschule

(RWTH) und forschte für seine Dok-torarbeit, die er über ein geldpoliti-sches Thema anfertigte. Nach derPromotion kehrte er zwar dem In-stitut für Wirtschaftswissenschaftenden Rücken, nicht aber der RWTH:Von 1980 bis 1990 war er RWTH-Pressesprecher, von 1984 bis 1986zusätzlich für die FachhochschuleAachen. 1986 kam eine weitere Auf-gabe hinzu: Wassenberg übernahmden Hochschul-Technologietransferund kümmerte sich um den Kontaktzwischen Hochschule und Industrie.1987 startete Wassenberg gemein-sam mit anderen im Auftrag desLandes Nordrhein-Westfalen dieKampagne „Forschungsland NRW“,aus der unter anderem eine Ge-schäftsstelle hervorgegangen ist, diebis heute die Messebeteiligungen dernordrhein-westfälischen Hochschu-len koordiniert. 1990 wurde Wassen-berg Wirtschaftsförderer im Aachen-nahen Kreis Heinsberg. Unter seinerGeschäftsführung entstand einTechnologiezentrum, siedelten sichüber 30 neue Firmen im Kreis an.1994 verließ er nicht die Wirtschafts-förderung, aber den HeinsbergerKreis, um ein Angebot Irlands an-

zunehmen. Wassenbergs neue Auf-gabe bestand darin, Firmen imdeutschsprachigen Wirtschaftsraumfür Investitionen in der Republik Ir-land zu gewinnen, seine Büros be-fanden sich nun in Düsseldorf undStuttgart. Als Professor an der Fach-hochschule in Bocholt erwartet Was-senberg mit Tourismus zwar einneues Fach, Lehrerfahrung bringt erjedoch bereits mit: Als Lehrbeauf-tragter für Betriebswirtschaftslehre,Konjunktur- und Beschäftigungspo-litik an der Fachhochschule Aachenblickt er bereits auf 14 Jahre Lehrtä-tigkeit zurück.

In seiner Freizeit wird aus demTourismusprofessor ein Nutzer derBranche: Wassenberg reist gern.Und damit es mit der Kommunika-tion auch in der Fremde richtigklappt, lernt er nach Feierabend mitBegeisterung Fremdsprachen. Pro-fessor Wassenberg spricht neben sei-ner Muttersprache Englisch, Franzö-sisch und Italienisch, zur Zeit stehtFinnisch auf dem Programm.

Foto: FHG/SB

EingestelltJürgen Martin, Mitarbeiter in Leh-re und Forschung, 01.09.1996 bis28.02.1997, Fachbereich WirtschaftGelsenkirchen. Stephanie Daut,Bibliotheksinspektorin, ab02.09.1996, Hochschulbibliothek.Tanja Schürmann, Mitarbeiterin inLehre und Forschung, 02.09.1996bis 28.02.1998, Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik. Ni-cole Neuvians, Mitarbeiterin inLehre und Forschung, 16.09.1996bis 15.09.1999, Fachbereich Wirt-schaftsrecht. Christof Goletzko,Mitarbeiter in Lehre und Forschung,01.10.1996 bis 30.11.1996, Fachbe-reich Informatik. Dirk Logemann,Mitarbeiter in Lehre und Forschung,01.10.1996 bis 30.09.1997, Fachbe-reich Elektrotechnik Bocholt. JörgKrause, Arbeiter, 10.10.1996 bis09.10.1997, Fachbereich Maschi-nenbau Gelsenkirchen. NorbertDirks, Mitarbeiter in Lehre und For-schung, ab 01.11.1996, FachbereichElektrotechnik Bocholt. StephanSchulz, Mitarbeiter in Lehre undForschung, 15.11.1996 bis14.11.1997, Fachbereich Maschi-nenbau Gelsenkirchen. SusanneBrandt, Regierungsinspektorin, ab

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Am 8.Dezember 1996 verstarb unser Mitarbeiter

Prof. Dr. Fehmi Nilmen

im Alter von 48 Jahren.Professor Nilmen war vom 1. Januar 1992 bis zum 31. Juli 1992 als Pro-fessor im Fachbereich Maschinenbau der Abteilung Gelsenkirchen derFachhochschule Bochum und nach der Gründung der FachhochschuleGelsenkirchen am 1. August 1992 als Professor im Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik, Lehrgebiet Fertigungsverfahren Metall/Werkstofftechnik, tätig.Wir trauern um einen Kollegen, der sich durch sein fachliches Können,sein Engagement und seine Zuverlässigkeit für die Belange der Studie-renden und der Fachhochschule Gelsenkirchen eingesetzt hat.Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.

Fachhochschule GelsenkirchenDer Der Dekan des FachbereichsGründungsrektor Versorgungs- und EntsorgungstechnikProf. Dr. Peter Schulte Prof. Dr. Rudolf Rawe

01.12.1996, Dezernat Finanzen/Or-ganisation. Cornelia Gendig, Mit-arbeiterin in Lehre und Forschung,01.12.1996 bis 30.11.1999, Fachbe-reich Versorgungs- und Entsorgungs-technik. Jürgen Krüger, Mitarbeiterin Lehre und Forschung, 01.12.1996bis 31.05.1997, Fachbereich Maschi-nenbau Gelsenkirchen. ThomasSchabio, PKW-Fahrer, ab01.12.1996, Dezernat Finanzen/Or-ganisation. Andrea Allekotte, Mit-arbeiterin in Lehre und Forschung,02.12.1996 bis 06.03.1997, Fachbe-reich Wirtschaft Gelsenkirchen.Björn Gropengießer, Mitarbeiter inLehre und Forschung, 02.12.1996bis 28.02.1997, Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik.Andreas Päseler, Mitarbeiter inLehre und Forschung, 02.12.1996bis 28.02.1997, Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik.Karsten Schreiner, Mitarbeiter inLehre und Forschung, 02.12.1996bis 01.12.1997, Fachbereich Elektro-technik Gelsenkirchen. OliverBuchwald, Mitarbeiter in Lehre undForschung, ab 01.01.1997, Fachbe-reich Informatik. Brigitte Gold-mann, Verwaltungsangestellte, ab01.01.1997, Fachbereich Wirt-schaftsingenieurwesen Reckling-hausen. Andreas Pospiech, Mitar-beiter in Lehre und Forschung,02.01.1997 bis 30.06.1997, Fachbe-reich Informatik. Christian Jörgens,Mitarbeiter in Lehre und Forschung,07.01.1997 bis 06.01.1998, Fachbe-reich Informatik.

WechselGisela Drost, Verwaltungsangestell-te, ab 01.10.1996: Dekanat Fachbe-reich WirtschaftsingenieurwesenRecklinghausen. Ursula Fattler,Mitarbeiterin in Lehre und For-schung, ab 01.09.1996: FachbereichChemie- und Materialtechnik. Ste-fani Vermehren, Mitarbeiterin inLehre und Forschung, ab01.09.1996: Fachbereich Chemie-und Materialtechnik.

Weiter-beschäftigung

Brigitte Gilzer, Verwaltungsange-stellte, ab 01.10.1996, Prüfungsamtder Gelsenkirchener FachbereicheElektrotechnik, Maschinenbau, Ver-sorgungs- und Entsorgungstechnik.Ralf Janowitz, Mitarbeiter in Lehreund Forschung, 01.10.1996 bis31.03.1997, Fachbereich Elektro-technik Gelsenkirchen. Thomas Tie-mann, Mitarbeiter in Lehre undForschung, 01.10.1996 bis31.03.1997, Fachbereich Elektro-technik Gelsenkirchen.

Namens-änderungAnna Boogen, früher: Lullic, Daten-verarbeitungszentrale. Angela Kall-weit, früher: Kempe, FachbereichWirtschaft Gelsenkirchen. IngridRiedel-Janowitz, früher: Janowitz,Prüfungsamt der GelsenkirchenerFachbereiche Elektrotechnik/Ma-schinenbau/Versorgungs- und Ent-sorgungstechnik.

AusgeschiedenProf. Dr. Sönke Hansen, LehrgebietMathematik/Informatik in der Elek-trotechnik, zum 30.09.1996, Fach-bereich Elektrotechnik Gelsenkir-chen. Prof. Dr. Hartmut Pohl, Lehr-gebiet Wirtschaftsinformatik, zum30.09.1996, Fachbereich WirtschaftBocholt. Stefan Hemmers, zum31.12.1996, Mitarbeiter in Lehreund Forschung, Fachbereich Wirt-schaft Bocholt. Dirk Logemann,zum 31.12.1996, Mitarbeiter in Leh-re und Forschung, Fachbereich Elek-trotechnik Bocholt.