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TRIKON 1/99 - Januar 19992

InhaltSeite

Aus den StudiengängenSeminarreihe zu Verhandlungstechnik ______________________________ 5Projektmanagement für Maschinenbauer___________________________ 10Erste Absolventen in Sonderformen des Wirtschaftsstudiums ______ 11/12Materialtechnik für Quereinsteiger _________________________________ 17Start ins Wintersemester ___________________________________________ 26Seminar Kommunikationsmanagement im Marketing_______________ 28Logo-Wettbewerb der Stadt Moers __________________________________ 35Erste Absolventen beim Doppel-Diplom Entsorgungstechnik _________ 37Absolventenehrungen Jahrgang 1997/98 ___________________________ 38

Aus den FachbereichenBundesforschungsfördergelder für drei Projekte ______________________ 22Fortbildungsseminar für Lehrer in der Versorgungstechnik ___________ 30

Erforscht und EntwickeltEmpfehlungen zur Evaluation von Lehre und Forschung _____________ 21Gutachten zum Prüfrhythmus an modernen Gasheizungen __________ 22Computerparallelverarbeitung _____________________________________ 24Tourismus-Analyse im Münsterland ________________________________ 25Die virtuelle Hochschule __________________________________________ 27Standortgutachten für die Stadt Gladbeck___________________________ 30

HausinternEinweihung der Hochschulbibliothek _______________________________ 16Lehrstart lYr Auszubildende in der Elektrotechnik ___________________ 23Für ein Jahr eine Etage mehr im Recklinghäuser Löhrhof ____________ 25Gremienwahlen __________________________________________________ 40

KooperationenZweite Kooperation mit Rumänien __________________________________ 7Neues von Guru __________________________________________________ 14Zentrum für Handwerk und Wissenschaft ___________________________ 34

EreignisseUmzug und Einweihung des neuen Bocholter Hochschulgebäudes __ 4/6/8Treffen für Handwerk und Kunst ___________________________________ 14

KommunikationBegegnungsabend mit Bocholter Unternehmen _____________________ 17Versorgungstechnisches Kolloquium 1998 __________________________ 18Deutsch-finnisches Wirtschaftssymposium __________________________ 19Messebeteiligungen _______________________________________________ 20Besucher ___________________________________________________ 13/24/32Kfz-Workshop „Fachmärkte für Mobilität“ __________________________ 29Symposium zu Mikrosystemen _____________________________________ 30Treffen der Professoren und Professorinnen zum Semesterstart ________ 31Gastvorträge _____________________________________________________ 33Gründerforum in Bocholt __________________________________________ 35Erster nordrhein-westfälischer Hochschulbibliothekstag ______________ 36

PersonaliaWechsel im Kanzleramt ___________________________________________ 42Albert-Keil-Preis für Prof. Karl-Heinz Schröder _______________________ 42Berufungen/Ruhestand/Eingestellt bis Ausgeschieden ________________ 43

ImpressumTrikon ist eine Zeitschrift für Part-ner und Mitglieder der Fachhoch-schule Gelsenkirchen.

Herausgeber:Der Rektor der FachhochschuleGelsenkirchen, Prof. Dr. PeterSchulte (PS)

Redaktion:Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelleder Fachhochschule Gelsenkir-chen, Susanne Bieder (SB), Dr. Bar-bara Laaser (BL) (v.i.S.d.P.), Sekre-tariat: Manuela Fahrenkamp, Re-nate Stromann • namentlich ge-kennzeichnete Beiträge gebennicht unbedingt die Meinung derRedaktion wieder, sondern oblie-gen der Verantwortung des Autors.

Redaktionskontakt:Fachhochschule Gelsenkirchen,Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle,D-45877 Gelsenkirchen,Telefon (0209) 9596-464, -458,Telefax (0209) 9596-563,E-mail: [email protected],Internet http://www.fh-ge.de

Gestaltung/Layout:Hanno Trebstein (HT),Hochschuldruckerei

Herstellung:Hochschuldruckerei der Fachhoch-schule Gelsenkirchen

Der Nachdruck und die Weiterga-be der Beiträge sind gestattet, umBelegexemplare wird gebeten. Re-daktionsschluß für die AusgabeTrikon 1/99 war der 10. Dezember1998, das nächste Heft erscheintvoraussichtlich in der zweiten Ju-niwoche 1999. Wenn Sie Trikonabonnieren möchten, richten Siebitte Ihre Anmeldung für den Tri-kon-Bezieherkreis an das Redakti-onssekretariat.

TitelbildDas Höhenfeue-rwerk war eineder Attraktionenzur Einweihungdes neuen Hoch-schulgebäudesan der Münster-straße in Bocholt.

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3TRIKON 1/99 - Januar 1999

Ihr

Prof. Dr. Peter SchulteRektor der Fachhochschule Gelsenkirchen

Edi-to-rial

V or wenigen Tagen beschrieb ein Hochschullehrer dieVorteile seines Berufes in einer führenden deutschenWirtschaftszeitung mit den Worten: „Der Beruf des Hoch-schullehrers gibt mir ein hohes Maß an persönlicherund zeitlicher Unabhängigkeit.“ Wird diese Auffassungden Erwartungen gerecht, die die Gesellschaft an Hoch-schullehrerinnen und Hochschullehrer stellt?

Aufgabe des Hochschullehrers/der Hochschullehrerinist es, die Studierenden in die wichtigsten Tatsachen undProbleme der betreffenden Wissenschaft einzuführen,leitende Gesichtspunkte für die Auffassung und Beur-teilung zu übermitteln und dadurch ein inneres Verhält-nis zur Sache zu begründen und zu ihrer selbständigenErfassung hinzuleiten. Bei der begrifflichen Arbeit sol-len der Hochschullehrer und die Hochschullehrerin niedie Verbindung mit der Empirie verlieren. Hochschul-lehrer und Hochschullehrerinnen sollten über eine durchbesondere Werttiefe sich auszeichnende innere Gerich-tetheit verfügen. Bei allem lebensvollen und vielseiti-gen Auftreten sollten sie doch geschlossene, charakter-volle und vorbildliche Persönlichkeiten sein. Sie solltenüber eine rednerische, didaktische, literarische und phi-losophische, je nach Umständen auch technische undorganisatorische Begabung verfügen. HervorragendesGedächtnis, Ordnungssinn, starke, dabei exakte Phan-tasie und die Fähigkeit zur Vorahnung künftiger Ent-wicklungen sind weitere wichtige Eigenschaften. Dabeisollten sie über ein warmes Herz für die Jugend bei stren-ger Sachlichkeit und Gerechtigkeit verfügen. Hinderlichsind dagegen unstetes Wesen, schwaches Gedächtnis,mangelndes Selbstvertrauen, bloß rezeptive geistigeBegabung, Bequemlichkeit, Genußsucht, Geldgier, Stre-bertum, Eitelkeit, Opportunismus, Abhängigkeiten,Stimmungen.

Die dargelegten Facetten der Persönlichkeit von Hoch-schullehrerinnen und Hochschullehrern lassen sich ineinem Wort zusammenfassen, in dem Wort „Verantwor-tung“. Verantwortung gegenüber Studierenden, die vonihren Lehrenden Bildung und Ausbildung erwarten,damit sie selbst zu Persönlichkeiten reifen können, diein der Gesellschaft ihren Platz finden. Verantwortungaber auch gegenüber der Gesellschaft, die von Hoch-schulen, den Hochschullehrerinnen und den Hochschul-lehrern erwartet, daß sie ihr Know-how zur ständigenstrukturellen Weiterentwicklung und zur Realisierungvon Innovationen einsetzen.

Verantwortung von Hochschullehrern und Hoch-schullehrerinnen für Qualität von Lehre und Forschungund Autonomie der Hochschulen sind die beiden Seitenderselben Medaille. Der Satz „der Beruf des Hochschul-lehrers gibt mir ein hohes Maß an persönlicher und zeit-licher Unabhängigkeit“ sollte mit Verantwortung undverantwortlichem Handeln verbunden sein. Dieser Ver-antwortung gerecht zu werden ist eine ständige Heraus-forderung für Hochschullehrerinnen, Hochschullehrerund die Hochschulen insgesamt.

Diese Erkenntnis ist offensichtlich nicht neu. Die obi-gen Beschreibungen der Aufgaben und Persönlichkeits-merkmale von Hochschullehrerinnen und Hochschul-lehrern sind dem „Handbuch der Berufe“ entnommen,das 1927 vom Landesarbeitsamt Sachsen-Anhalt inMagdeburg herausgegeben wurde.

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TRIKON 1/99 - Januar 19994

Im August übergab das LandNordrhein-Westfalen die neu er-richteten Gebäude an der Mün-sterstraße an die Bocholter Hoch-schulabteilung der Fachhoch-schule Gelsenkirchen. Gemein-sam haben Bund und Land rund62 Millionen DM bezahlt, sechsMillionen weniger als ursprüng-lich geplant.

(BL) Endlich. Und doch ganz schönschnell: Nach weniger als drei Jah-ren Bauzeit und nur sechs Jahrenach der Gründung der Fachhoch-schulabteilung in Bocholt über-nahm die Hochschule im August desletzten Jahres die neu errichtetenHochschulgebäude an der Münster-straße. Das bisher genutzte Diepen-brockhaus am Stenerner Weg wur-de aufgegeben.

de der Fachbereiche Wirtschaft, Elek-trotechnik und Maschinenbau.

Die Gebäude verfügen insgesamtüber rund 10.000 Quadratmeter

Nachfolgerin von Anke Brunn, de-ren Ministerium bei der Kabinetts-neuordnung Anfang Juni mit demehemaligen Schulministerium zu-sammengelegt wurde. In ihrer An-sprache betonte sie, dass die Inves-tition für die Hochschulabteilung inBocholt „gut angelegtes Geld“ sei,denn, so die Bildungsministerin,„die räumliche und strukturelle Ent-wicklung des Standortes ist ein gu-tes Fundament für die Zukunft undzugleich eine Einladung an Wirt-schaft und Industrie, Kontakte zurHochschule zu verstärken oder neuaufzunehmen.“

Hochschulabteilung in Bocholtübernahm Schlüssel zum Neubau

Ministerin Gabriele Behler (2.v.r.) und Staatssekretärin Elke Wülfinggratulierten zum neuen Gebäude der Hochschulabteilung Bocholt, des-sen symbolischen Schlüssel Rektor Prof. Dr. Peter Schulte (r.) aus derHand von Bernhard Hinken vom Staatlichen Bauamt Coesfeld über-nahm. Foto: FHG/HT

Auf dem rund 80.000 Quadrat-meter großen Gelände nördlich derBundesstraße 67 östlich des Bochol-ter Ortsausgangs nach Münster istnach den Plänen des DortmunderArchitekturbüros Heinrich & Wör-ner & Vedder ein Gebäudeensembleenstanden, das im Grundriss an einHufeisen erinnert, dessen Innen-raum sich nach Osten öffnet. Wäh-rend in dem Hufeisentrakt Mensa,Cafeteria, Bibliothek, das Sprachen-zentrum, Hörsäle und Seminarräu-me liegen, finden sich in dem um-schlossenen Innenraum die Gebäu-

Nutzfläche, die Baukosten betrugenrund 62 Millionen DM und wurdenvon Bund und Land gemeinsambezahlt. Ursprünglich geplant undgenehmigt waren sogar 68 Millio-nen DM zuzüglich 15,5 MillionenMark für Grunderwerb und Erstein-richtung. Die Baukosten konntenjedoch um sechs Millionen DM un-terschritten werden.

Zur Schlüsselzeremonie kam Ga-briele Behler, Ministerin für Schuleund Weiterbildung, Wissenschaftund Forschung des Landes Nord-rhein-Westfalen. In ihrer Funktionals Hochschul- und Wissenschafts-ministerin war sie zu diesem Zeit-punkt erst seit neuneinhalb Wochen

„...eine Perle unterden HochschulenDeutschlands“Elke Wülfing als ParlamentarischeStaatssekretärin im Bundesmini-sterium für Bildung, Wissenschaft,Forschung und Technologie

„...wirklich gutangelegtes Geld“Gabriele Behler, Ministerin fürSchule und Weiterbildung, Wis-senschaft und Forschung desLandes Nordrhein-Westfalen

„Lasst uns ein StückZukunft gemeinsamgestalten“Matthias Löhr, Vorsitzender der Bo-cholter Hochschulfördergesell-schaft

„DieFachhochschulein Bocholt wirdden Wirtschafts-standort Bocholtund die RegionMünsterlandstärken“.Christel Feldhaar, Bürgermeisterinder Stadt Bocholt

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5TRIKON 1/99 - Januar 1999

Aus der Hand von Rektor Prof. Dr.Peter Schulte nahm LorenzWeegen die Urkunde entgegen, dieihn zum ersten Ehrensenator derFachhochschule Gelsenkirchenmacht. Foto: FHG/HT

Für das Bundesministerium fürBildung, Wissenschaft, Forschungund Technologie ergriff die damali-ge parlamentarische Staatssekretä-rin Elke Wülfing das Wort. Auch siebetonte, dass die Steuergelder für dieHochschule gut angelegt seien. Fürsie, so Elke Wülfing, sei die Bochol-ter Hochschulabteilung „eine Perleunter den Hochschulen Deutsch-lands“.

Bevor die Hochschule und ihreGäste nach dem Festakt mit Sektoder Saft auf das neue Hochschul-gebäude anstießen, sorgte RektorProf. Dr. Peter Schulte noch für ei-nen Extra-Programmpunkt, dernicht in der Einladung nachzulesenwar: In Anerkennung seiner beson-

Verhandeln wie die ProfisProfessionelle Verhandlungstechniken standen an mehreren Wochenenden auf der Hochschulangebotslistefür Studierende aller Fachbereiche. Praxisexperten aus der Wirtschaft vermittelten den Studierenden in ei-nem Grund- und einem Aufbauseminar kostenfrei, wie sie an ihrem späteren Arbeitsplatz oder im eigenenUnternehmen Wissen, Fleiß und Tüchtigkeit ergänzen um strategisches Verhandeln, um so den eigenenArbeitserfolg zu steigern.

(BL) Am Schluss des ersten Seminars beantworteten dieelf Teilnehmer die Aufforderung, noch Fragen zu stel-len, mit Schweigen. Offensichtlich war (zunächst) allesklar. Die Studierenden hatten an diesem Sonntag imMai zwei intensive Trainingstage zu professionellen Ver-handlungstechniken hinter sich. Trainer war Egon Roh-off von der Unternehmensberatung Rufer & Partner inPulheim bei Köln.

Durch Vorträge, noch mehr im Gespräch, am bestenaber bei praktischen Übungen hatten sie gelernt, wieman sich auf Verhandlungen vorbereitet und Verhand-lungssituationen im Geschäftsleben durchspielt. Für denErfolg sei dabei entscheidend, so Trainer Rohoff, „dassdie Verkaufenden begreifen, dass ein einseitiger Verkäu-fer-Vorteil den Verkauf noch nicht erfolgreich macht.Vielmehr müssen sowohl Verkäufer als auch Käufer ei-nen Nutzen aus dem beiderseitigen Geschäft ziehen kön-nen.“ Eine solche offene und am Nutzen beider Seiten

interessierte Einstellung kann nach sich ziehen, dass sichVerhandlungsprofis auch in ihrem Verhalten gegenüberFreunden und der Familie wandeln. Das sieht Rohoffaber nur positiv, denn „eigentlich bedeutet professio-nelles Verhandeln das Erlernen eines menschlichenUmgangs miteinander“. Und das kann sicherlich nieschaden.

Nach dem Starterseminar stand das Verhandlungs-training in Grund- und Aufbaustufe noch insgesamtsechs Mal auf dem Programm. Es ist Teil von Veranstal-tungen, die das Institut zur Förderung von Innovationund Existenzgründung (IFINEX) der Fachhochschule Gel-senkirchen im Rahmen der Förderung von Schlüsselqua-lifikationen unter anderen für Studierende anbietet, diesich nach Abschluss ihres Studiums oder auch schonvorher für die Gründung eines eigenen Unternehmensinteressieren.

deren Verdienste um die Enstehungeiner Hochschulabteilung in Bo-cholt ernannte Schulte im Namenvon Senat und Rektorat der Hoch-schule Lorenz Weegen, den jetzigenEhrenvorsitzenden und früherenVorsitzenden der Bocholter Förder-gesellschaft, zum ersten Ehrensena-tor der Fachhochschule Gelsenkir-chen. „Ohne Lorenz Weegen“, soSchulte in einer kurzen Ansprache,„gäbe es vermutlich die BocholterHochschulabteilung nicht. LorenzWeegen hat den Aufbau der Hoch-schule in Bocholt nachdrücklich ge-fördert und hatte entscheidendenAnteil an der Verankerung derHochschule in der Region.“ Nichtohne Rührung nahm Weegen dieEhrung entgegen, betonte jedoch,dass es für ihn zur selbstverständli-

„...ein markanterPunkt vor denToren der Stadt,eine westfälischeWasserburg deszwanzigstenJahrhunderts.“Fritz Heinrich, Architekt

„Studenten sindder Mittelpunktund Grundlageeiner Hochschule“Marcus Timmermann, Student imBocholter Fachbereich Maschinen-bau

chen Pflicht eines Bürgers gehöre,über den privaten Nutzen hinaussich auch für die Gemeinschaft zuengagieren.

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TRIKON 1/99 - Januar 19996

Umzug zur MünsterstraßePünktlich vor der feierlichenSchlüsselübergabe am 26. Augustund dem Start des Winterseme-sters 98/99 zogen in Bocholt Stu-dierende, Hochschulmitarbeiter,Professorinnen und Professoren indas neue Hochschulgebäude ander Münsterstraße ein.

(SB) Zwei Wochen lang gab es alleHände voll zu tun, bis die gesamteHochschuleinrichtung der Abtei-lung Bocholt aus den bisher ange-mieteten Räumen im Diepenbrock-haus am Stenerner Weg, der Lan-genbergschule und einem ausgela-gerten Maschinenbaulabor in derBenzstraße in das neue Hochschul-gebäude an der Münsterstraße ge-schafft war. Die Bocholter Transport-Gesellschaft (BTG) war mit demUmzug beauftragt und transportier-te gemeinsam mit weiteren Spedi-tionen viele LKW-Ladungen voll mitRobotern, Messgeräten, Schreibti-schen, Stühlen, Schränken, Compu-tern und Akten hinüber in den Neu-bau, bis endlich die drei Fachberei-che Wirtschaft, Elektrotechnik undMaschinenbau sowie Sprachenzen-trum, Bibliothek und Verwaltungkomplett in der Münsterstraße an-gekommen waren. Als der letzteStuhl aus dem Diepenbrockhaus ge-räumt war, kam bei einigen dann

doch ein bisschen Sentimentalitätauf. Viel Zeit blieb aber nicht dafür,denn im neuen Gebäude wartetejede Menge Arbeit.

Dort lief alles wie in einem gutdurchorganisierten Ameisenhaufen:Die Mitarbeiter des hochschuleige-nen Dezernats für Bau und Liegen-

schaften und die Mitarbeiter, Profes-soren und Studierenden der Bochol-ter Hochschulabteilung halfen beider Organisation des Möbeltrans-ports, damit in den neuen Labora-torien, Seminarräumen und Bürosalles möglichst schnell an den rich-tigen Platz kam, und packten auch

Die letzten Möbel werden aus dem Diepenbrockhausgeräumt.

Die Möbelwagen transportierten Stück für Stück die Hochschuleinrich-tung vom Stenener Weg zur Münsterstraße.

Jeder packte mit an, damit das eigene Büro so schnellwie möglich bezugsfertig war.

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7TRIKON 1/99 - Januar 1999

selbst tatkräftig mit zu. Die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der Bi-bliothek sortierten über 500 laufen-de Meter Bücher und Zeitschriftenund übernahmen im Neubau dasEinräumen der Regale. Mitarbeiterund Studenten im Fachbereich Ma-schinenbau fuhren stoßempfindli-che Geräte wie das Raster-Elektro-nenmikroskop selbst im gemietetenLKW vom Stenerner Weg in dieMünsterstraße. „Häufig war Kreati-vität gefragt, damit alles heil imneuen Labor ankam“, so JochenTuente, Mitarbeiter in Lehre undForschung im Fachbereich Maschi-nenbau. „Doch dafür sind wirschließlich Ingenieure.“ Eine Her-ausforderung war der Transport ei-ner Drei-Koordinaten-Messmaschi-ne von sieben Tonnen Gewicht. Ein

Mehr als 500 Meter Bücher undZeitschriften mussten die Mitar-beiterinnen der Hochschulbiblio-thek sortieren und in die Regaleräumen.

Unzählige Umzugskartons muss-ten zugeordnet und ausgepacktwerden. alle Fotos: FHG/SB

spezieller Gabelstapler half, dasschwere Präzisionsgerät erschütte-rungsfrei durch die Flure und Türender Hochschule zu bugsieren.

Schließlich war es geschafft: 38Zimmerpflanzen, 40 Wand- undStehtafeln, 183 Computer, 226Schreibtische, 357 Seminartische,293 Büroschränke, 408 Meter Akten,900 Stühle und viele technische Ge-räte standen an dem für sie vorge-sehenen Platz. „Es lief zwar nicht al-les reibungslos, Verluste gab es je-doch kaum und insgesamt sind wirmit dem Umzug zufrieden“, so dieBilanz von Andreas Geuting vomDezernat für Bau und Liegenschaf-ten.

ZweiteKooperation mitRumänien

Nach der Universität EftimieMurgu in Reschitza hat dieFachhochschule Gelsenkirchenseit Mai auch eine Kooperationmit der Universität von Temes-var in Rumänien. GemeinsameAktivitäten sind vor allem in derWerkstoffkunde, Umwelttech-nik und Mikrocomputertechnikgeplant.

(BL) Mit einem Kooperationsver-trag im Koffer kehrte im Mai Rek-tor Prof. Dr. Peter Schulte von ei-ner Rumänienreise an die Fach-hochschule Gelsenkirchen zurück.Die Reise führte ihn sowie Prof. Dr.Waltraut Brandl, die in Rumäni-en aufgewachsen ist und sich umeine reibungsfreie Organisationmit den rumänischen Partner-hochschulen kümmert, an dieUniversität von Temesvar, dasähnlich wie Ruhrgebiet und West-münsterland tief im Westen deseigenen Staates liegt. Verabredethaben die beiden Hochschulengemeinsame Lehr- und For-schungstätigkeiten vor allem aufden Gebieten Werkstoffkunde,Umwelttechnik und Mikrocompu-tertechnik. Die Universität Temes-var bietet in ihren Studiengängenneben den rumänischen Kursenauch Lehrveranstaltungen indeutsch und englisch an, so dassdie Studierenden aus Gelsenkir-chen, Bocholt oder Recklinghau-sen, die die Kooperation für einAuslandsstudium nutzen wollen,auf keine Sprachbarriere stoßen.Einmal in Rumänien, nutzten dieGelsenkirchener Hochschulvertre-ter die Gelegenheit, um auch inReschitza rund 100 Kilometer süd-östlich von Temesvar vorbeizu-schauen. Mit der Universität vonReschitza kooperiert die Fach-hochschule schon seit Mitte 1996,mehrere rumänische Studierendewaren bereits in Gelsenkirchen. Inder Gegenrichtung allerdings fehltes bisher noch an studentischemInteresse, das eigene Studium mitrumänischen Erfahrungen zu be-reichern.

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TRIKON 1/99 - Januar 19998

TAUSENDEbesuchten dieBocholter HochschulabteilungZwei Tage nach der Schlüsselübernahme öffnete dieHochschule die Türen für alle Bürger und Bürgerin-nen zu einem Erlebnistag in der Hochschule, der In-formationen über Lehre und Forschung kombinier-te mit dem abendlichen Sommerfest der Hochschu-le. Am Folgetag, einem Samstag, nutzten erneut Tau-sende die Gelegenheit, das neue Bocholter Hochschul-gebäude zu besichtigen und sich über die Hochschu-le zu informieren.

(BL/SB) Zwei Tage nach der Schlüsselzeremonie öffnetesich die Hochschule Ende August zu einem Tag der offe-nen Tür für alle Studieninteressenten sowie für die Bür-

ger und Bürgerinnen der Region. Schon früh am Mor-gen ging in Fluren und Räumen die Hochschulpost ab.Alle Studiengänge stellten sich vor und sorgten durchzahlreiche Aktionen dafür, dass angehende Studieren-de nicht nur Informationsblätter mit nach Hause nah-men, sondern einen Tag lang Hochschule erleben konn-ten. Einige Beispiele: Die Kommunikationstechnik boteinen Fototermin mit Arnold Schwarzenegger und Pa-mela Anderson, im Computeraufzug ging es abwärtsmit Götz George, virtuelle Crash-Tests vermieden vielSchrott, die Physiker erprobten sich im Papierfliegerwett-streit, am Rasterelektronenmikroskop konnte man zueiner Reise in den Mikrokosmos aufbrechen, in einem

Zwei Tagelang strömten

die Besucherdurch Flureund Räume

des neuenHochschul-

gebäudes.

Die Mitarbeiterder Informati-onsständestanden denvielen Besu-chern zweiTage lang Redeund Antwort.

echten Formel-3-Rennwagen teste-ten Hobbyrennfahrer auf der Lein-wand ihr Fahrkönnen, im Internet-Treff war gut und vor allem kosten-frei surfen angesagt.

Eine Alternative zum Lernen inder Schule stellten die Wirtschafts-informatiker vor: Im Wirtschafts-PC-Pool präsentierten Studenten undStudentinnen das Motto „Alles ler-nen, aber so wie ich es will undwann und wo ich’s will!“ Möglichmacht das der Computer und öffnetdabei zugleich ein Berufsfeld fürWirtschaftsinformatiker, das so ge-

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9TRIKON 1/99 - Januar 1999

fragt ist, dass die, die heute noch in Bocholt studieren,spätestens am Ende des Hauptstudiums bereits parallelarbeiten oder den Anschlussarbeitsvertrag in der Taschehaben.

Zugleich war der Tag der offenen Tür auch Hochschul-baustein-Treff: Alle, die in der Vergangenheit einenHochschulbaustein erworben und damit die finanzielleBasis der Bocholter Hochschulfördergesellschaft verbrei-tert hatten, konnten nachsehen, wo ihr persönlicherStein in der Wand vor dem großen Hörsaal eingemau-ert ist und den Namen des Spenders für die Nachweltsichert. Wer noch keinen Stein hatte, konnte direkt nocheinen ordern, der Name wird nachgetragen.

Auch am Folgetag, einem Samstag, kamen Tausen-de aus Bocholt und der umliegenden Umgebung, umeinen Blick in die Hörsäle und Labore der neuen Hoch-schule zu werfen. Der Besucherstrom auf der Brücke, diezum Haupteingang des Gebäudes führt, riss den gan-zen Tag nicht ab.

Die allgemeine Studienberatung stand an beiden Er-lebnistagen den Besuchern Rede und Antwort. Interessean einer Beratung zeigten dabei nicht nur zukünftige„Vollzeit-Studierende“: „Viele Bürgerinnen und Bürgeraus Bocholt und der näheren Umgebung informiertensich über die Möglichkeit, in Zukunft als Gasthörer ander einen oder anderen Lehrveranstaltung teilzuneh-men“, so Silke Gersch von der allgemeinen Studienbe-ratung.

Die Professorenband aus GerhardJuen, Gitarre (r.), Thomas Siebe(Bass) und Raymond Figura(Schlagzeug) gab den Startschussfür die Party im Zelt.

Fotos: FHG/BL

Aestival ’98: Beat im Zeltund Feuerregen über Bocholt

Abends startete im Festzelt neben der Hochschule dasjährliche Sommerfest der Hochschule, aus Anlass derGebäudeeinweihung in Bocholt und gemeinsam mit derBocholter Hochschulfördergesellschaft. Das „Aestival’98“ machte Stimmung mit JetSet, einer Bocholter Live-Musik-Band, die mit Hits, Oldies und Tanzmusik dasPublikum vorwärmte. Schon vorher hatte die BocholterProfessoren-Band aus Gerhard Juen an der Gitarre, Tho-mas Siebe am Bass und Raymond Figura am Schlag-

zeug die Zeltstangen beben lassen. Ihr Kurzprogrammumfasste Klassiker aus der Stones-Ära. Danach ließen„The ReBeatles“ die großen Vier aus Liverpool neu erle-ben und kamen dabei so gut bei ihrem Publikum an,dass der Start des Höhenfeuerwerks zahlreiche Zugabenabwarten musste, bevor die ersten Raketen in den Nacht-himmel über Bocholt starteten und das neue Hochschul-gebäude mit einem bunten Funkenregen übergossen.

In einem echten Formel-3-Rennwagen testeten Hob-byrennfahrer auf der Leinwand ihr Fahrkönnen.

Foto: FHG/SB

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TRIKON 1/99 - Januar 199910

Maschinenbauer übtenProjektmanagementStreß, Schweiß und Stöhnen gab es bei einem Pro-jektmanagementseminar, das der Bocholter Fachbe-reich Maschinenbau im letzten Sommersemester mitmehreren Studentengruppen durchführte. Am Endesind aber alle mit ihren Projekten fertig gewordenund nicht umgekehrt.

(BL) Nicht für die Klausur, sondern direkt fürs Berufsle-ben übten sich die Maschinenbaustudenten, die im letz-ten Sommersemester an der Hochschulabteilung in Bo-cholt ein Seminar zum Projektmanagement für Inge-nieure belegt hatten. Am Ende der Vorlesungszeit schlugin einer Bilanzsitzung die Stunde der Wahrheit: WelcheErgebnisse hatten die Studierenden in den zu Anfangdes Semesters übernommenen Projekten erzielt?

Für Praxiswirklichkeit war gesorgt. Prof. Dr. Horst Too-nen, der das Managementseminar betreute, nutzte denUmzug der Hochschulabteilung in das neue Gebäudean der Münsterstraße, um echte Aufgaben mit Theorieund Übung zu verknüpfen. Die Studenten RalphZiebarth, Guido Jahnke und Frank Eicker beispielsweisehatten es übernommen, den Umzug des fachbereichs-eigenen Raster-Elektronen-Mikroskops zu organisieren.Andere kümmerten sich um die nach dem Umzug mög-liche Erweiterung der studentischen Arbeitsplätze imneuen Pneumatik-Praktikumsraum oder planten dieInbetriebnahme von Ausbildungsrobotern am neuenStandort, die dort von nun an rüttelfeste und damit rei-setaugliche Mühle-Brettspiele fertigen.

Um ihre Projekte zeitgerecht und innerhalb des vor-gegebenen Budgets erfolgreich zum Abschluss zu brin-gen, mussten die Studierenden Zeitpläne aufstellen, Ter-mine überwachen, Transporttechnik planen, es wurdetelefoniert, recherchiert und verhandelt, Abläufe woll-ten gecheckt und Pannen behoben sein, um das Pro-jektziel nicht zu verfehlen. „Eben der ganz normale Pro-jektalltag, wie er auf unsere Absolventen im Beruf zu-kommt“, erläuterte Prof. Toonen das Seminarziel.

Den hohen Grad von Realismus während der Pro-jektarbeit glaubt man in dem Kommentar von StudentLars Keßler wiederzuerkennen. Sein Fazit: „Man kanngar nicht so dumm denken, wie es dann kommt“. DieStudierenden ließen sich davon jedoch nicht bremsen

Einen Katamaran verkabelt haben während des Pro-jektmanagement-Seminars Eva Schwarte, ThomasReißmann und Lars Keßler (v.r.): Ihr Projekt bereiteteine Segelfahrt vor, bei der computergerecht gemes-sen werden soll, wie das Boot auf Wind und Geschwin-digkeit reagiert. Später sollen die Daten - verfüttertan einen Computer - dazu dienen, einen Segelsimu-lator zu programmieren. Foto: FHG/BL

oder gar entmutigen. Auch wenn die verfügbare Zeitimmer zu knapp war und sie ihr Teilziel oder Ziel manch-mal nur unter Nutzung der eigenen Freizeit erreichten,auch diese Erfahrung gehörte zum Lerneffekt des Ma-nagementseminars. In Zukunft wissen die angehendenIngenieure sicherlich besser mit Zeitbudgets und Puffer-zeiten, mit Meilensteinen und Etappenzielen umzuge-hen als vor dem Seminar.

Unter dem Titel „Risiko! Der Um-gang mit Sicherheit, Chance undWagnis“ können sich Studierendealler Fachrichtungen und Hoch-schulen noch bis zum 30. April umden deutschen Studienpreis bewer-ben. „Teilnahmeberechtigt sindalle Studentinnen und Studentenvom ersten bis zum zwölften Seme-ster, In- und Ausländer, einsameGenies und Teamworker“, schreibtdie Körber-Stiftung als ausrichten-de Institution. Und weiter: „In ei-

ner Gesellschaft, die den Anspruchauf Rationalität erhebt, spielen Ri-sikodebatten eine wichtige Rolle.

Doch ob Gentechnik, Klimakata-strophe oder Rentenreform, derBlick in die Medien belegt, wieschwierig es ist, Entscheidungen inkomplexen, risikobehafteten Si-tuationen zu treffen.“ Für die Be-urteilung der Einsendungen sind

Forschungsqualität, Praxisrele-vanz und eine auch für Fachfrem-de verständliche Darstellungswei-se maßgeblich. Zu gewinnen sindPreise von über 500.000 DM.Informationen und Unterlagen:Körber-StiftungDeutscher StudienpreisD-21027 HamburgTelefon 040/7250-3057Telefax 040/7250-3922e-mail: [email protected]: www.studienpreis.de

Risiko!

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11TRIKON 1/99 - Januar 1999

Einer kam durchDer Gelsenkirchener Fachbereich Wirtschaft verabschiedete im Oktober den ersten Absolventen im berufsin-tegrierenden Wirtschaftsstudiengang, ein Studiengang, der Studienplatz und Arbeitsplatz kombiniert.

(BL) Vor vier Jahren startete an derFachhochschule Gelsenkirchen einStudiengang, der Beruf und Studi-um kombiniert und trotzdem in nuracht Semestern zum Fachhochschul-diplom in Wirtschaft führt. Von denvier Studenten des ersten Jahrgangswurde im letzten Oktober der Erstefertig: Wolfgang Lange ist einund-dreißig Jahre alt, arbeitet als kauf-männischer Angestellter im Gelsen-kirchener Autohaus Doerpinghausund erhielt aus der Hand von Prof.Dr. Klaus Kampmann das Fach-hochschuldiplom in Betriebswirt-schaft. Kampmann, der im Fachbe-reich Wirtschaft den berufsintegrie-renden Studiengang betreut, erläu-tert, was den Studiengang besondersmachte: „Im Gegensatz zu einemAbendstudium, bei dem Studiumund Beruf nebeneinander herlau-fen, waren bei uns Hochschul- undBerufswelt miteinander verzahnt,beispielsweise indem der Studieren-de abgestimmt auf das Studiumdurch verschiedene Arbeitsbereichewechselt. Auf diese Weise beteiligtesich der Betrieb am Studienablaufund bot seinem Personal die Mög-lichkeit zu beruflicher Weiterent-wicklung.“

Als Personalentwicklungsmaß-nahme verstand auch der Senior-chef Friedrich Doerpinghaus dasStudium seines Mitarbeiters Wolf-gang Lange. Inzwischen hat der Ju-niorchef die Firmenleitung über-nommen, freut sich jedoch genau-so über den Erfolg von Lange wiesein Vater. Leicht war es nicht fürden arbeitenden Studenten Langeund viel Urlaub gab es auch nichtwährend der letzten vier Jahre. Diemeisten Urlaubstage nutzte er für’sStudieren. Der Einzige, der den Va-ter zeitweilig vom Lernen und Ar-beiten abhielt, war Söhnchen Seba-stian, als er im Sommer 1995 zurWelt kam. Trotzdem ist sich Langesicher, dass der Einsatz gelohnt hat.Mit dem neuen Wissen aus dem Stu-dium geht er jetzt daran, ein Quali-tätsmanagementsystem bei Doer-pinghaus aufzubauen.

Mangels Nachfrage ist diese spe-zielle Art des berufsintegrierendenStudiengangs inzwischen aber aus-gelaufen. Kampmann: „Ich hoffe je-doch, dass wir im nächsten Jahr wie-der ein Studienmodell anbieten kön-nen, das es möglich macht, Wirt-schaft zu studieren, ohne aus demBeruf auszuscheiden.“ Das neueModell weist gegenüber dem berufs-integrierenden Studium einigeNeuerungen auf: Es wird zeitlich soorganisiert, dass die Studierendenalle nötigen Lehrveranstaltungennachmittags oder abends belegenkönnen, sodass es keine Überschnei-dung mit üblichen Büroarbeitszei-ten gibt. Auf diese Weise könnensich Berufstätige unabhängig vonihrem Arbeitgeber für ein Wirt-schaftsstudium entscheiden. Die bis-

herige Studiengebühr, die vom Ar-beitgeber gezahlt wurde, entfällt.

Weil Berufstätigkeit und Studiumdann zeitlich nebeneinander her-laufen und keine inhaltliche Verzah-nung mehr haben, dauert dasGrundstudium demnächst zwei Se-mester länger. Die Mindeststudien-dauer erhöht sich dadurch auf zehnSemester. Eine Ausweitung des in-haltlichen Angebots soll es im vier-semestrigen Hauptstudium geben:Neben dem Studienschwerpunkt„General Management“ sollen sichdie Studierenden demnächst auchfür den Schwerpunkt „Managementim Gesundheitswesen“ entscheidenkönnen. Der Fachbereich Wirtschaftwill damit einer weiteren Zielgrup-pe die Möglichkeit zu einem berufs-ergänzenden Studium öffnen.

Mit Chef und Studienberater gleichzeitig stieß Wolfgang Lange (31)(Mitte) auf das Wirtschaftsdiplom an. Mit ihm freuten sich FriedrichDoerpinghaus (l.) vom Autohaus Doerpinghaus und Prof. Dr. KlausKampmann (r.) über den erster Absolventen im berufsintegrierendenStudiengang Wirtschaft der Fachhochschule Gelsenkirchen. Foto:FHG/BL

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TRIKON 1/99 - Januar 199912

Bonjour DeutschlandAn der Fachhochschule Gelsenkirchen haben die ersten beiden Studie-renden aus Frankreich das deutsch-französische Doppeldiplom in Be-triebswirtschaft erworben. Die Studierenden kamen von der Partner-hochschule in St. Etienne.

Estelle Kaloustian (2.v.r.) und Jean-Christophe Montmartin (2.v.l.) sinddie ersten, die an der Fachhochschule Gelsenkirchen das deutsch-fran-zösische Doppel-Diplom aus Maîtrise und Fachhochschuldiplom erreichthaben. Betreut wurden sie während ihrer Diplomarbeit von Prof. Dr.Paul Reichart (l.) und Prof. Dr. Johann Walter (r.). Foto: FHG/SB

(BL) An der Fachhochschule Gelsen-kirchen haben die ersten beiden Stu-dierenden aus Frankreich dasdeutsch-französische Doppel-Di-

plom in Betriebswirtschaft erwor-ben: Estelle Kaloustian (25) undJean-Christophe Montmartin (24)kommen beide von der Jean-Mon-

net-Universität in St. Etienne. Nach-dem sie dort das Grundstudium desbinationalen Studiengangs, den diefranzösische und die deutsche Hoch-schule als Gemeinschaftsstudien-gang anbieten, erfolgreich hintersich gebracht hatten, wechselten siefür‘s Hauptstudium nach Gelsenkir-chen und spezialisierten sich aufKultur-, Medien- und Freizeitmana-gement.

Das zum Hauptstudium gehören-de Praxissemester haben beide indeutschen Firmen verbracht: EstelleKaloustian bei einer Designfirma imAllgäu, Jean-Christophe Montmar-tin bei einem Ludwigsburger Unter-nehmen, das sich mit Führungstrai-ning für Unternehmen beschäftigt.Für die deutsch-französische Dop-pel-Anstrengung gab es am Endedes Studiums auch zwei Abschlüsseanstatt nur eines: Gleichzeitig mitdem französischen Abschluss der„Maîtrise“ verlieh ihnen die Fach-hochschule Gelsenkirchen das deut-sche Fachhochschuldiplom.

Die Fachhochschule Gelsenkir-chen bietet seit 1994 binationaleStudiengänge an, die Fachwissenund Berufskultur nicht nur des ei-genen Landes, sondern auch desPartnerlandes vermitteln, ohne ins-gesamt die Studiendauer zu verlän-gern. Neben der deutsch-französi-schen Kombination gibt es binatio-nale Studiengänge mit den Nieder-landen und Großbritannien. Überdas erste Doppel-Diplom imdeutsch-niederländischen Wirt-schaftsstudiengang wird Trikon 2/99berichten. Aus dem Herzen Frankreichs

in die Mitte des Ruhrgebiets

Ein Laborpraktikum bei Prof. Dr.Jan Marcus Löffler machten imletzten Sommer Natalie Simonund Julien Bouet von der Inge-nieurhochschule im französi-schen Bourges. Foto: FHG/SB

Französische Ingenieurstudieren-de probten in Deutschland daspraktische Arbeiten.

(BL) Keine Furcht vor schmutzigenHänden bewiesen Natalie Simon(21) und Julien Bouet (20) aus Bour-ges im Herzen Frankreichs. In derHauptstadt des Departements Cherstudieren die zwei einen Studien-gang, der sie zu Industrie-Ingenieu-ren ausbildet und sie an ihren spä-teren Arbeitsplätzen unabhängigvon Richtungen wie Elektrotechnikoder Maschinenbau vor Ingenieur-aufgaben aller Art stellen wird. Imersten Studienjahr gehört dazu einPraktikum, bei dem industrielleGrundfertigkeiten geübt werden. Bei

Prof. Dr. Jan Marcus Löffler halfendie Praktikanten aus Frankreichsechs Wochen lang mit, alte Ver-suchsstände abzubauen und einenneuen Experimentierstand zur Un-tersuchung elektrischer Sprengstof-fe aufzubauen. Neben Fingerfertig-keiten erwarben sie dabei gleichzei-tig Sprachkenntnisse im Umgangmit den deutschen Kollegen, beidebrachten allerdings Schulkenntnis-se in Deutsch bereits mit.

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13TRIKON 1/99 - Januar 1999

NachwuchsbesuchtRecklinghäuserBaustelle(BL) Der eine oder andere erstaunteBlick aus den dann aber lachendenAugen der Bauarbeiter folgte denbisher jüngsten Besuchern der Reck-linghäuser Hochschulbaustelle, alsim November 40 Schüler und Schü-lerinnen der vierten Klasse gemein-sam mit ihrer Lehrerin Ute Her-mann in Gummistiefeln und vonHelmen behütet in zwei Gruppendurch den Baustellenschlamm stie-felten. Die neun- und zehnjährigenBesucher kamen von der Hibernia-schule in Herne und wurden zurUnterstützung der Lehrerin nochvon mehreren Eltern begleitet. ImUnterricht hatten sie sich bereits mitdem Thema Bauen beschäftigt. Bau-leiter Leo Frie vom Staatlichen Bau-amt in Recklinghausen erklärte erstam Plan und dann auf der Baustel-le, wie eine solch große Baustellefunktioniert und wie aus den Plänender Architekten Hörsäle und Semi-narräume für Studierende werden.

Fotos: FHG/BL

Eine neue Routefür‘s RegenwasserDie Fachhochschule Gelsenkirchen führt demnächst das auf ihre Dä-cher fallende Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation ab, sondernverdampft Niederschläge über Dachbegrünung und sammelt Regen inTeichen. Das Projekt wird zu 80 Prozent vom nordrhein-westfälischenMinisterium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft gefördert.

(BL) Eine gute Nachricht flatterte vorWeihnachten Dirk Höflich, Leiterdes Dezernats für Bau und Liegen-schaften, auf den Schreibtisch. ImWettbewerb um Fördergelder desLandes war ein Hochschulprojekterfolgreich, das es sich zum Zielsetzt, die auf den Dächern und ver-siegelten Flächen des Hochschul-standortes Neidenburger Straße 10abregnenden Niederschlagsmengennicht mehr in die Kanalisation zuleiten, sondern ihnen eine ökologi-sche Alternative zu bieten: Dem-nächst dienen sie zur Bewässerungbegrünter Flachdächer und speiseneinen Teich, der auf der Wiese vordem aus den frühen siebziger Jah-ren stammenden Hochschulgebäu-de entstehen wird. Für die neuenGebäude, schräg gegenüber an derNeidenburger Straße 43, gab es be-reits seit Baufertigstellung ein sol-ches ökologisches Konzept für Nie-derschläge, die älteren Gebäude zie-hen jetzt ökologisch nach. Zusam-men mit den im Süden des Hoch-schulstandortes liegenden drei Tei-chen besteht das Entwässerungssy-stem der Hochschule dann aus ei-ner Kaskade von Nutzung und Spei-cherung von Regenwasser, sodass“die Kanalisation im Regelfall ganzvom Niederschlag entlastet wird”,erklärt Architekt Höflich. Nur fürden Notfall gibt es noch einen Über-lauf in den Hammer Mühlbach. Aufdiese Weise wird das Emschersystemum rund 10 Millionen Liter Abwas-ser jährlich entlastet. Möglich wur-de das Projekt durch das Programm“Route des Regenwassers”, mit demdas nordrhein-westfälische Ministe-rium für Umwelt, Raumordnungund Landwirtschaft gemeinsam mitder Internationalen BauausstellungEmscherpark und der Emscherge-nossenschaft Maßnahmen fördernwill für einen umweltverträglichenUmgang mit Niederschlagswasser.

17 der 45 Wettbewerbsteilnehmerkonnten sich jetzt über einen positi-ven Förderbescheid freuen. Alleindie Fachhochschule Gelsenkirchenwird bei ihrem Projekt, das ein fi-nanzielles Volumen von etwa einerMillion DM hat, zu 80 Prozent vomLand gefördert. Insgesamt schüttetdas Land knapp 10 Millionen DMFördergelder aus. Noch vor Baube-ginn hat das HochschulprojektFreunde gefunden: Die benachbar-te Kollegschule Heegestraße will sichbeteiligen und ebenfalls ihr Nieder-schlagswasser in die Hochschultei-che leiten. Wenn alles klappt, be-deutet das eine weitere Entlastungder Abwasserkanäle um jährlichetwa fünf Millionen Liter Wasser.

Wo Dirk Höflich, Dezernent fürBau und Liegenschaften, im Mo-ment noch auf der grünen Wiesesteht, wird demnächst ein Teichvor den Gebäuden des Hochschul-standortes Neidenburger Straße10 in Gelsenkirchen-Buer das aufDächer und versiegelte Flächenfallende Regenwasser speichernund dadurch die Kanalisation umrund 10 Millionen Liter Wasserjährlich entlasten. Foto: FHG/BL

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TRIKON 1/99 - Januar 199914

GURU fördertExistenzstartsZwar kam der GURU-Wettbewerbsbeitrag nichtunter die ersten fünf, GURU will aber trotzdemweiter machen.

(PS) Gemeinsam mit der Universität Bochum unddem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschafts-forschung hatte sich die Fachhochschule Gelsenkir-chen an dem Wettbewerb „EXIST - Existenzgründun-gen aus Hochschulen“ des Bundesministers für Bil-dung und Wissenschaft, Forschung und Technolo-gie“ mit einer Ideenskizze beteiligt.

Das Bündnis, das unter dem Namen „GURU“(Gründerhochschulen fördern Unternehmertum immittleren Ruhrgebiet) aufgetreten war, hat zu denSiegern der ersten Runde gezählt. Aus insgesamt 109Ideenskizzen wurde die Skizze von GURU als eine derzwölf Besten ausgewählt (Trikon berichtete in Heft2/98). Bis Mitte Juli wurde auf der Grundlage derIdeenskizze ein umfangreicher Antrag ausgearbei-tet mit der Hoffnung, zu den fünf Teams zu zählen,deren Pläne und Konzepte vom Bundesminister fürBildung und Wissenschaft, Forschung und Techno-logie finanziell gefördert werden. Die Entscheidun-gen waren am Ende sehr knapp, da alle zwölf Siegerder ersten Runde überzeugende Konzepte vorgelegthatten. Leider hat es für das Bündnis GURU nicht zueinem der ersten fünf Plätze gereicht.

Die Projektpartner der Universität Bochum, desRheinisch-Westfälischen Institutes für Wirtschaftsfor-schung und der Fachhochschule Gelsenkirchen (Prof.Dr. Rolf Heinze, Prof. Dr. Paul Klemmer, Prof. Dr. Pe-ter Schulte) sind sich sicher, ein insbesondere für dasRuhrgebiet wirkungsvolles Konzept entwickelt zu ha-ben. Neben vielen Aspekten zur Motivation und Ani-mation und zur Vermittlung gründungsrelevanterFähigkeiten und Fertigkeiten wurde vor allem mitder Idee der Kompetenz-Zirkel Neuland betreten.

Wissenschaftler der Universität und der Fachhoch-schule und Unternehmer der Region, insbesondereUnternehmer von kleineren und mittleren Unterneh-men, sollten Forschung und Markt verbinden, ausForschung und Entwicklung gemeinsam Ideen fürInnovation und Existenzgründung kreieren und da-mit ein Milieu schaffen, in dem sich Mentalitätenfür erfolgreiche Existenzgründungen entwickeln kön-nen, welche für Aufbruch und Dynamik notwendigsind.

Inzwischen haben die Partner verabredet, im Rah-men ihrer Möglichkeit zu kooperieren und die Ideenzur Förderung von Innovation und Existenzgrün-dung zu realisieren. Die Projektverantwortlichen sindsicher, innerhalb des Landes eine geeignete Anschub-finanzierung zu finden, die eine dauerhafte Etablie-rung von GURU ermöglichen soll.

ImDoppelpack:Handwerkund KunstIm Oktober öffnete sich die Fachhochschule Gelsen-kirchen für einen „Aktionstag Handwerk und Kunst“:Handwerksvertreter und Hochschullehrer präsentier-ten Kooperationen zwischen Hochschule und Hand-werk, Hochschulabsolventen berichteten von ihrenErfahrungen im eigenen Handwerksbetrieb. Im An-schluss eröffnete der bildende Künstler und AutorWolfgang Sternkopf aus Gelsenkirchen seine Ausstel-lung „Geordnete Unruhe“.

(SB) Ende Oktober fand ein „Aktionstag Handwerk undKunst“ an der Fachhochschule Gelsenkirchen statt. Zu-nächst startete eine Vortragsreihe zum Thema Hand-werk und Hochschule: Vertreter aus dem Handwerk wieder Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Mün-ster, Dr. Karlheinz Leineweber, und der Hauptgeschäfts-führer der Kreishandwerkerschaft Gelsenkirchen, Ben-no P. Conradi, berichteten von der Situation des Hand-werks in der Emscher-Lippe-Region oder zeigten Mög-lichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit von Hand-werk und Hochschule auf. Prof. Dr. Mete Demiriz undProf. Dr. Rudolf Rawe vom Fachbereich Versorgungs- undEntsorgungstechnik sprachen über ihre Erfahrungen mitKooperationen zwischen Handwerksbetrieben und derHochschule.

Dr. Karlheinz Leineweber (r.), Hauptgeschäftsführerder Handwerkskammer Münster, Benno P. Conradi(l.), Hauptgeschäftsführer der KreishandwerkerschaftGelsenkirchen, Hermann Eiling (2.v.l.), Geschäftsfüh-rer der Handwerkskammer Münster und ChristianVogedes, Vizepräsident der Handwerkskammer Mün-ster trafen sich Ende Oktober mit Rektor Prof. Dr.Peter Schulte (2.v.r.) zu einem Gespräch.

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15TRIKON 1/99 - Januar 1999

Dass das Handwerk Hochschulabsolventen nicht nurqualifizierte Jobs, sondern auch die Möglichkeit bietet,selbständige Betriebsleiter zu werden, dokumentiertenzwei Hochschulabsolventen der Fachhochschule Gelsen-kirchen. Sie berichteten vom Arbeitsalltag im eigenenHandwerksbetrieb und davon, welchen Nutzen sie ausdem Hochschulwissen für ihre Arbeit ziehen. Eine denAktionstag begleitende Plakatausstellung der Hand-werkskammer Münster erläuterte weitere Kooperations-möglichkeiten zwischen Handwerk und Hochschule.

Am Abend gab es„Geordnete Unruhe“Im Anschluss an die Vorträge nutzte die Fachhochschu-le Gelsenkirchen den Informationstag, um den Besu-chern auf der Galerie der großen Eingangshalle Werkedes Gelsenkirchener Künstlers Wolfgang Sternkopf zupräsentieren. Reinhard Hellrung von der KommunalenGalerie und dem Museum in Gelsenkirchen führte dieGäste in die Ausstellung „Geordnete Unruhe“ aus etwa60 Grafiken, Gemälden, Objekten und gerahmten Tex-ten ein. Hellrung deutete das Spiel der Gegensätze (rund- gerade, schwarz - weiß, Ordnung - Unordnung) in denWerken Sternkopfs als eine Beeinflussung unserer Wahr-nehmung. Die Wellenlinie als immer wiederkehrendesThema bringe, so Hellrung, Bewegung auf, bis sieschließlich als optische Täuschung von der Fläche inden Raum springe und dem Betrachter den festen Haltentziehe.

Nach dem Vortrag erlebten die Besucher eine Einfüh-rung in die literarische Kunst Wolfgang Sternkopfs: ZweiSchauspielerinnen und ein Schauspieler inszeniertenSternkopfs Texte, die ohne Ausschmückungen und„schöne Worte“, auf die eigentliche Aussage skelettiert,dem Besucher durch ihre Direktheit bisweilen ins Ge-

Nach der Einführung in die Ausstellung „Geordnete Unruhe“ von Wolfgang Sternkopf inszenierten zweiSchauspielerinnen und ein Schauspieler die Texte des Künstlers. Foto: FHG/HT

Der bildende Künstler und Autor Wolfgang Sternkopfneben seinem Objekt „Abstand halten“.

sicht schlugen. Nach Ausstellungsende in Gelsenkirchenwechselte die Sammlung nach Bocholt und wurde dortim Anschluss an die Absolbestenfeier eröffnet, wiedergekoppelt mit szenischen Darstellungen der Texte Stern-kopfs. Die Ausstellung ist in Bocholt noch bis Ende Fe-bruar zu sehen.

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TRIKON 1/99 - Januar 199916

Die Hochschulbibliothekstellt sich vorEin neuer Service für Studierende: Virtual Book -das elektronische Lehrbuch der Fachhochschule Gelsenkirchen.

Nicole vom Hove (r.) und Christoph Reuter (l.) von der Hochschulbibliothek stellten den Gästen das VirtualBook der Fachhochschule Gelsenkirchen vor. Foto: FHG/Christoph Ostendarp

(SB) Viele Gäste aus dem Bibliothekswesen sowie Freun-de und Förderer der Fachhochschule Gelsenkirchen wa-ren im Juni gekommen, um den Neubau der Hochschul-bibliothek kennen zu lernen und zu erfahren, welcheInformationsmöglichkeiten die Bibliothek Studierenden,Lehrenden, aber auch den Bürgerinnen und Bürgernrund um Gelsenkirchen bietet. Rektor Prof. Dr. PeterSchulte wies in seiner Begrüßung auf die besondere Lei-stung hin, die Bibliothek seit Gründung der Hochschule1992 bei laufendem Betrieb zu dem aufzubauen, wassie heute ist, nämlich nutzerorientiert und leistungsstark.Johannes Helf vom ehemaligen Ministerium für Wis-senschaft und Forschung unterstrich in seiner Anspra-che durch Zahlen über Buchbestände und Quadratme-terangaben zu Stellflächen, Sonder-, Gruppen- und an-deren Arbeitsplätzen den Umfang der geleisteten Arbeit.Holger Trinks-Schulz, Leiter der Hochschulbibliothek,erläuterte in einem Vortrag schließlich das Bibliotheks-und Gebäudekonzept. So muss die Bibliothek als Teilder Hochschule verschiedene Funktionen erfüllen.Trinks-Schulz: „Die Bibliothek wird der Lehre als ein Li-teratur- und Medienzentrum gegenübergestellt, den Stu-dierenden ist sie Lern- und Studienzentrum. Der For-schung und Entwicklung hingegen bietet sie sich alsInformationsagentur an.“ Mittags konnten sich dieGäste bei einem Rundgang durch die Bibliothek vom

zuvor Gehörten überzeugen. Sie erfuhren Wissenswer-tes zum Thema Datenverarbeitung, informierten sichüber aktuelle CD-Rom-Angebote, lernten Inter- und In-tranet der Bibliothek kennen und landeten schließlichbeim „Virtual Book“, dem elektronischen Lehrbuch derFachhochschule Gelsenkirchen. „Ziel des Virtual Bookist, den Studierenden wichtige Lernmittel wie Vorlesungs-skripte oder alte Klausuraufgaben per Internet zugäng-lich zu machen. Doch die Informationen werden denStudierenden nicht nur häppchenweise serviert, siemüssen sie sich Schritt für Schritt in einem Lernpro-gramm erarbeiten“, erklärt Nicole vom Hove, die zu-sammen mit ihrem Kollegen Christoph Reuter das Kon-zept des digitalen Lehrbuchs für die FachhochschuleGelsenkirchen erstellt hat. So kann man beispielsweisephysikalische Versuche wie die Berechnung des freienFalls von nun an im Computer ausführen und beliebigoft wiederholen, bis man schließlich die richtige Lösunggefunden hat. Versuchsanleitungen helfen über An-fangsschwierigkeiten hinweg und lenken auf den rich-tigen Pfad. Damit die Programme auch dem aktuellenStudienstoff entsprechen, arbeiten die Bibliotheksmit-arbeiter eng mit den Lehrenden zusammen. So entstehtam Ende ein Lernprogramm, das genau auf die entspre-chenden Studiengänge zugeschnitten ist.

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17TRIKON 1/99 - Januar 1999

Materialtechnikfür QuereinsteigerFür zwei Semester bietet die Fachhochschulabteilung RecklinghausenDiplom-Chemikern, Chemie-Ingenieuren und solchen, die kurz vor demDiplom stehen, die Chance, zusätzlich Materialtechnik-Ingenieur zuwerden. Der Diplom-Ingenieur Materialtechnik kann als ergänzendesStudium zum Schlüssel für den Berufseinstieg werden.

(BL) Die Welt wandelt sich, auch in der Chemie. Vor allem in der chemiena-hen Kunststoffindustrie werden im-mer mehr Menschen gesucht, diesich anwendungsorientiert mit neu-en Werkstoffen und neuen Materia-lien beschäftigen und auf diese Wei-se nicht nur neue Produkte schöp-fen, sondern auch den Wechsel zuRecycling und Kreislaufwirtschaftfördern. Auf genau dieses Arbeits-feld bereitet in Recklinghausen derStudiengang Materialtechnik vor.Denjenigen, die sich vor einigen Se-mestern für Chemie oder Chemie-Ingenieurwesen entschieden hatten,bietet die Recklinghäuser Fachhoch-schulabteilung für zwei Semester dieMöglichkeit, mit den entsprechen-den Vorkenntnissen als Quereinstei-ger in nur drei bis vier Semestern denDiplom-Ingenieurgrad in Material-technik zu erwerben. Dadurch, soder zuständige Recklinghäuser De-kan Prof. Dr. Joachim Roll, könntendie Absolventen den aktuellen Be-darf der Industrie an solchen Fach-leuten für den eigenen Berufsein-stieg nutzen und wird in dieser An-sicht auch vom Arbeitsamt in Reck-

linghausen unterstützt.Die Meilensteine des Studienpro-gramms sind Anerkennung desGrundstudiums, ein Brückenkurs in

Werkstoffkunde, ein Praxissemesterin der Industrie, eine Diplomarbeitmit einem anwendungsorientiertenThema. Als Spezialisierungsrich-tung empfiehlt die Hochschule dieangewandte Polymerchemie, weil,so Roll, diese am besten auf denVorkenntnissen aus der Chemie auf-baue, gleichzeitig aber ein für Che-miker eher verschlossenes Berufsfeldim Bereich der Klebstoffe, neuerWerkstoffe und Materialien öffne.

Starttermine sind Anfang Febru-ar und Anfang September 1999.Weitere Auskünfte gibt es unter Te-lefon (02361) 915-443, Telefax(02361) 915-499 oder im Internetunter www.chemat.re.fh-ge.de.

In der chemienahen Kunststoffindustrie werden Menschen gesucht, diesich anwendungsorientiert mit neuen Werkstoffen und neuen Materia-lien beschäftigen, wie sie hier von Prof. Dr. Joachim Roll und Mitarbei-terin Stefani Vermehren gezeigt werden. Foto: FHG/HT

Kreativer Begegnungsabend in Bocholt(PS) Zum Ende des Sommersemesters1998 haben erstmals nach Errich-tung der Hochschule in Bocholt dieFördergesellschaft der Fachhochschu-le Bocholt e.V. und die Fachhochschu-le Gelsenkirchen die Lehrenden derFachbereiche in Bocholt sowie dieMitglieder der Fördergesellschaft zueinem kreativen Begegnungsabendeingeladen. Zu Beginn des Abendsstellten Lehrende der drei BocholterFachbereiche ihr Lehrgebiet, ihreAngebote zur Kooperation mit derWirtschaft und auch sich selbst den

Mitgliedern der Fördergesellschaftvor. Diese waren in großer Zahl er-schienen. In so großer Zahl, daß dieProfessoren und Professorinnen derBocholter Fachbereiche deutlich inder Minderheit waren. Die Vorstellun-gen und Kurzvorträge waren derAuftakt zu vielen Gesprächen vonUnternehmern und Wissenschaft-lern. Das Ziel des Begegnungsabends,ein besseres Kennenlernen von Un-ternehmern und Unternehmerinnender Region sowie Professorinnen undProfessoren der Fachbereiche in Bo-

cholt wurde nach übereinstimmen-der Auffassung aller Teilnehmer er-reicht. Die Intensivierung der Koope-ration von Wirtschaft und Hochschu-le war spürbar und sichtbar. Dazubeigetragen hat sicherlich die Atmo-sphäre des Ortes, nämlich die Räu-me des Weiterbildungs- und Schu-lungszentrums der WM-Group inBocholt. Fördergesellschaft undHochschule waren sich einig, künf-tig regelmäßig zu kreativen Begeg-nungsabenden zusammen zu kom-men.

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TRIKON 1/99 - Januar 199918

2.Treffpunkt fürtechnische Versorgung

Von der Idee zum Prototyp: Nachden technischen Vorgaben vonProf. Dr. Mete Demiriz entstandenim Sanitärlabor der Fachhoch-schule Gelsenkirchen in Zusam-menarbeit mit Designerin BettinaMöllring (l.) und Ingenieurin Tan-ja Schürmann (v.) erste Modellefür das Frauen-Urinal- hier dasModell für eine hockende Benut-zung. Foto: FHG/BL

Neues aus Heizungs-, Lüftungs-und Sanitärtechnik sowie Fort-schritte in der Gebäudeautomati-on standen im November beim „2.Kolloquium zur Versorgungstech-nik“ im Fachbereich Versorgungs-und Entsorgungstechnik auf demProgramm. Die Tagung war eineGemeinschaftsveranstaltung mitdem nordrhein-westfälischenFachverband Sanitär-Heizung-Klima und wurde unterstützt vomVerein Deutscher Ingenieure so-wie dem NRW-IndustrieverbandHeizung-Klima-Sanitär.

(BL) „Für jeden etwas, für jeden et-was anderes, aber für alle etwasNützliches“ umschrieb Prof. Dr.Mete Demiriz vom Fachbereich Ver-sorgungs- und Entsorgungstechikdas Ziel des zweiten Kolloquiums fürVersorgungstechnik, das im Novem-ber ganztägig in der Hochschule ander Neidenburger Straße stattfand.Von 9 bis 18 Uhr stellten Expertenaus Praxis und Hochschule Trendsin der Heizungs-, Lüftungs- und Sa-nitärtechnik sowie in der Gebäude-automation vor. Professor Demirizerläuterte das von ihm mitentwik-kelte Frauen-Urinal, das in öffentli-

chen Toiletten Frauen mehr Sauber-keit und Komfort, der Umwelt weni-ger Wasserverbrauch bringen soll.Paul Schnittker, Präsident der Hand-werkskammer Münster und Ehren-präsident des Zentralverbandes desDeutschen Handwerks, eröffnete dieVeranstaltung. Hauptredner amVormittag war Gerhard Cyris, leiten-der Baudirektor des Deutschen In-stituts für Bautechnik Berlin, derüber das Spannungsfeld der natio-nalen und europäischen Vorschrif-ten in der Hausinstallation sprach.Teilgenommen haben über 200 Per-sonen aus Handwerksbetrieben undPlanungsbüros im Gas-, Wasser-,Heizungs- und Lüftungsfach. Hinzukamen, so Demiriz, Architekten, dieneue Trends und Produkte kennen-lernen wollten. Die Tagung wurdedurch eine Ausstellung begleitet.

Nach Tagungsschluss standen dieversorgungstechnischen Labore derFachhochschule zur Besichtigungoffen. Abschluss der Tagung war einTreffen der Versorgungstechnik-Ab-solventen, von denen seit der Ein-führung des Studiengangs vorknapp zwanzig Jahren über 1000die Gelsenkirchener Hochschule ver-lassen haben.

Fachverband

Sanitär-Heizung-Klima

Nordrhein-Westfalen Kolloquiumzur VersorgungstechnikFreitag, 13. November 1998Fachhochschule Gelsenkirchen

Gebäude D, Neidenburger Straße 10

Gelsenkirchen

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19TRIKON 1/99 - Januar 1999

Erstes deutsch-finnischesWirtschaftssymposium in BocholtDeutsche und finnische Vertreter aus Politik und Hochschule diskutierten über zukünftige Kooperationenbeider Länder in Wirtschaft und Forschung.

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„Förderprogramme alleine bewirkennoch keine wirtschaftliche Koopera-tion. Entscheidend sind Projekte, diefür beide Seiten von Interesse sind.Für gute Projekte findet sich immereine Finanzierungsmöglichkeit. Des-halb sollte unser Interesse der Fragegelten, auf welchen Gebieten diebesten Ansatzpunkte für eine frucht-bare Zusammenarbeit liegen.“ Die-sen nachdrücklichen Appell zur in-tensiven Kooperation zwischenFinnland und Deutschland auf denFeldern von Forschung und Wirt-schaft richtete Dr. Herbert Jakoby,Leiter des Referates EU-Angelegen-heiten im nordrhein-westfälischenMinisterium für Wirtschaft und Mit-telstand, Technologie und Verkehran die aus dem ganzen Bundesge-biet angereisten Teilnehmer des „1.Wirtschaftssymposiums Finnland“,das im August im Hause der Stadt-sparkasse Bocholt stattfand. DasSymposium wurde gemeinsam vomFachbereich Wirtschaft der Abtei-lung Bocholt der FachhochschuleGelsenkirchen und der in Herneansässigen Margarethe-von-Wran-gell-Stiftung veranstaltet und vonProf. Dr. Gerd Wassenberg vom Bo-cholter Fachbereich Wirtschaft gelei-tet. Unterstützt wurde Jakoby durchdie Parlamentarische Staatssekretä-rin beim früheren Bundesministeri-

um für Bildung, Wissenschaft, For-schung und Technologie Elke Wül-fing. Sie bezeichnete das Deutsch-Finnische Wirtschaftssymposium alseinen „Meilenstein für dauerhafteZusammenarbeit“, die sich durch„die vielfältigen Kooperationen zwi-schen Wissenschaft, Wirtschaft undVerwaltung der Region Mittelfinn-land mit der Stadt Oulu als Zentrumund der Region Gelsenkirchen/Bo-cholt“ auszeichne.

Auf welchen Feldern nun die Re-gionen der beiden Partnerhochschu-len, der Fachhochschule Gelsenkir-chen auf deutscher und der Fach-hochschule Centralostrobotnien(COP) auf finnischer Seite, und dieHochschulen zusammenarbeitenkönnten, erläuterte der Direktor des„Spitzenprogramms 2000“, Dr. Kei-jo Nivala. Insgesamt habe man inder Region Oulu-Süd Technologie-transfer und Spitzenprojekte für einedeutsch-finnische Zusammenarbeitin Forschung und Praxis definiert,so Keijo Nivala. Dabei gehe es un-ter anderem um Informationstech-nologie und Medienproduktion,computergestützte Produktionspro-grammierung, kabellose Informati-onsübertragung, Bioenergie in derPraxis, Schweißtechnologie und Ent-wicklungen in der Holzverarbeitung- um die seiner Ansicht nach wich-

tigsten zu nennen. Kaija-MarijaPerkkio, finnisches Mitglied des Aus-schusses der Regionen der Europäi-schen Union, und Prof. Gerd Was-senberg wiesen in ihren Vorträgen„Zwischen Natur und Hightech -Finnland, auch eine Chance für dieWirtschaft ? (!)“ auf die Standortvor-teile Finnlands für deutsche Unter-nehmen hin. Während es inDeutschland 325 Produktionsstättenoder Niederlassungen finnischer Fir-men gibt, unterhalten mehr als 90deutsche Unternehmen Betriebsstät-ten oder Niederlassungen in Finn-land. Finnland, so der Tenor, seidurch die politische Entwicklung derneunziger Jahre von einer Randla-ge zu einem nordischen Zentrumgeworden und biete sich damit alsDrehscheibe für die wirtschaftlichenund wissenschaftlichen Beziehun-gen zu Osteuropa geradezu an, einVorzug, den auch der finnische Ge-neralkonsul in Nordrhein-Westfa-len, Detmar Grolman, deutlich her-vorhob. Grußworte an die Teilneh-mer richteten die Erste Bürgerin derStadt Bocholt, Christel Feldhaar, dasVorstandsmitglied der gastgebendenStadtsparkasse Bocholt, JoachimSchulze, Prorektorin Prof. Dr. KatrinHansen sowie der Stadtdirektor derStadt Ylivieska, Harri Viitanen.

(Gerd Wassenberg)

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TRIKON 1/99 - Januar 199920

Messen... Messen... Messen

Bei der berufskundlichen Informationsveranstaltungfür die Marler Jahrgangsstufen 12, im Marler Rat-haus im Juni, standen Professorinnen und Professo-ren der Fachhochschule Gelsenkirchen den Schüle-rinnen und Schülern Rede und Antwort.

Studium an der Fachhochschule Gelsenkirchen? Be-sucher des offenen Tags in Rhede, der im Mai statt-fand, informierten sich am Stand der FachhochschuleGelsenkirchen.

„Absoventen der Fachhochschule Gelsenkirchen wa-gen den Schritt in die Selbständigkeit“: Auf der Esse-ner Start-Messe im September präsentierte die Gel-senkirchener Hochschule ihr Existenzgründerpro-gramm.

Auf der Gelsenschau, die Ende Mai bis Anfang Juniin Gelsenkirchen stattfand, beriet Silke Gersch (2.v.r.)von der allgemeinen Studienberatung über das Stu-dienangebot der Fachhochschule Gelsenkirchen.

(SB) Manchmal war das Interesse bei Messen und Infor-mationsveranstaltungen groß und die Studienberaterhatten alle Hände voll zu tun, die Fragen der Besucherrund um ein Studium an der Fachhochschule Gelsen-kirchen zu beantworten, bei anderen Veranstaltungen

war das Interesse geringer. Doch ob Gelsen-Schau inGelsenkirchen, Start-Messe in Essen oder Tag der offe-nen Tür in Rhede, die Fachhochschule Gelsenkirchenwar dabei, um ihr Studienangebot zu präsentieren.

alle Fotos: FHG/SB

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21TRIKON 1/99 - Januar 1999

Qualitätssicherungdurch Evaluation(PS) „Empfehlung zur Evaluation von Lehre und For-schung“. Diesen Titel trägt ein Heft, das von der Ge-schäftsstelle Evaluation der Fachhochschulen NRW ander Fachhochschule Gelsenkirchen vorgelegt worden ist.Die Empfehlung wurde von einer kleinen Arbeitsgrup-pe vorbereitet und von der Landesrektorenkonferenz derFachhochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen ver-abschiedet.

Die Landesrektorenkonferenz empfiehlt allen Fach-hochschulen in Nordrhein-Westfalen, in eigener Verant-wortung Lehre und Forschung regelmäßig zu evaluie-ren. Die Empfehlungen der Landesrektorenkonferenz be-inhalten zum einen Aussagen und Hinweise zur exter-nen Evaluation, bei der Experten von außen, insbeson-dere anerkannte Wissenschaftler und Praktiker, die Stu-dienangebote der Hochschulen bewerten.

Gegenstand der Bewertung sollen vor allem fachli-che Standards des Studiums, Profil des Studiengangs undzukünftige Entwicklung, Lehr- und Lernziele des Fach-bereichs, Praxisbezug der Ausbildung, Studierbarkeit inGrund- und Hauptstudium, Struktur- und Organisati-on von Prüfungen, Organisationsstrukturen im Fach-bereich, Ausbildungserfolg, Absolventen-/Absolventin-nenverbleib, interne Verfahren der Qualitätssicherungsein.

Besondere Bedeutung mißt die Landesrektorenkon-ferenz jedoch der internen Evaluation bei. Es sollte fürjeden Fachbereich selbstverständlich sein, in eigener Ver-antwortung Instrumente der Qualitätssicherung derLehre einzusetzen, orientiert an qualitativen und vorallem an quantitativen Zielen der Lehre sollte sich je-der Fachbereich regelmäßig mit seinen Stärken undSchwächen beschäftigen. Quantitative Daten, insbeson-dere aber Bewertungen von Studium und Lehre solltenGrundlage einer Stärken-/Schwächenanalyse sein.

Bewertungen sollten durch Studierende, Absolventenund Absolventinnen, aber auch durch Praxisvertretererfolgen. Qualitätssicherung durch Evaluation in eige-ner Verantwortung wahrgenommen hilft, das Profil derStudiengänge zu festigen und weiterzuentwickeln. Zu-dem sichert dies Erfolge im zunehmenden Wettbewerbder Hochschulen.

Anliegen der Landesrektorenkonferenz ist es, die Fach-bereiche der Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalenzu ermutigen, in eigener Verantwortung ständige Qua-litätssicherung durch Evaluation wahrzunehmen. Nichtzuletzt als Konsequenz der von den Hochschulen undFachbereichen gewünschten Autonomie ist die Übernah-me der Verantwortung für die Qualität von Lehre undForschung unabdingbar.

Die Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulenvon Nordrhein-Westfalen wird in nächster Zeit durchverschiedene Veranstaltungen auf eine im Interesse derFachhochschulen liegende Umsetzung der Empfehlun-gen hinwirken.

Dass Tempo im Bahnverkehr zwar erstrebenswert, inder Fabrikautomatisierung aber nicht immer dasMaß aller Dinge ist, erfuhren Bocholter Maschinen-bau-Studenten anlässlich einer Exkursion zum Lok-und Waggonbauer Duewag in Krefeld. Foto: FHG/PK

Produktions-automatisierungdarf nie Selbst-zweck seinMaschinenbaustudenten aus Bocholt studierten vorOrt in Krefeld die Prozessoptimierung bei der Pro-duktion von Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen.

(BL) Den Stadtstandort Bocholt verlassen haben im Mairund 15 Studenten des sechsten Maschinenbausemestersder Hochschulabteilung Bocholt für eine Exkursion nachKrefeld, wo sie sich vor Ort bei der Firma Duewag inAutomation und Geschäftsprozessoptimierung kundigmachten. Duewag gehört zum Siemens-Unternehmens-bereich Verkehrstechnik und baut unter anderem ver-schiedene Baureihen von ICE-Zügen unterschiedlicherTechnologiestufen für die Deutsche Bahn. Aber auchwenn es sich dabei um Hochgeschwindigkeitsfahrzeu-ge handelt, ist das größtmögliche Tempo, so erfuhrendie Studenten, zumindest nicht das einzige Ziel im Pro-duktionsprozess. „Das Produktionstempo, also eine kür-zere Herstellungszeit durch Automation, darf nie zumSelbstzweck werden“, betonte Prof. Dr. Jörg Minte, derdie Studenten begleitete und auch den hochschultheo-retischen Teil der zugehörigen Vorlesung Fabrikautoma-tisierung lehrt, „der Grad der Automatisierung muss sichimmer nach dem technisch sinnvoll Machbaren unddem wirtschaftlichen Nutzen richten“. Wie die Exkursi-onsauswertung am Morgen danach in der Hochschuleergab, ist das ein Fazit, das die Studenten jetzt nicht nurtheoretisch beherrschen, sondern auch aus eigener An-schauung begriffen haben.

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TRIKON 1/99 - Januar 199922

Schornsteinfeger werdenweiterhin gebrauchtAn der Fachhochschule Gelsenkirchen entstand im Auftrag des Bundesverbandes der Schornsteinfeger einGutachten, ob an modernen Gasheizungen eine regelmäßige Prüfung durch den Schornsteinfeger nötig ist:Ein zweijähriger Prüfrhythmus, so das Ergebnis, erscheint auch bei modernen Gasfeuerstätten sinnvoll.

Als Glücksbote erhalten bleiben soll uns der Schorn-steinfeger, wenn es nach einem Gutachten von Prof.Dr. Rudolf Rawe von der Fachhochschule Gelsenkir-chen geht. Er weist dem Schornsteinfeger allerdingsvor allem Funktionen für Umweltschutz und Nutzer-sicherheit zu.

Foto: Bundesverband Schornsteinfegerhandwerk

(BL) Wenn’s im Hausflur „Schornsteinfeger“ schallt, hießdas früher, dass der schwarze Mann zum Kamin kehrenkam. In die meisten Haushalte kommt er heute eher alsGarant für den Umweltschutz oder als Prüfer für Sicher-heit. In der Sicherheit wahrenden Funktion sollte er auchzukünftig regelmäßig in die Haushalte gehen, selbstwenn dort Gasheizungen des modernsten Typs einge-baut sind. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichenStudie, die von Prof. Dr. Rudolf Rawe vom FachbereichVersorgungs- und Entsorgungstechnik veröffentlichtwurde. Rawe, der seit langem auf dem Feld von Schorn-stein- und Heizungstechnik forscht und lehrt, hat mitUnterstützung der Gaswirtschaft, der Geräteherstellersowie des Heizungsfachhandwerks und des Schornstein-fegerhandwerks in einer bundesweiten, repräsentativenStudie an modernen raumluftabhängigen und raum-luftunabhängigen Gasfeuerungen aufgetretene Mängeluntersucht. Das kann beispielsweise ein Korrosionsscha-den sein, wenn gasförmiger Wasserdampf abgekühltwird, um Restenergien zu nutzen, der entstehende Was-serdampf aber die Abgasanlage feucht werden lässt.

Die Überprüfung solcher Heizungen ist in den einzel-nen Bundesländern unterschiedlich. Während Nord-rhein-Westfalen eine regelmäßige Kontrolle bei den alsweitgehend eigensicher geltenden raumluftunabhängi-gen Brennern überhaupt nicht vorschreibt, werden sol-che Anlagen in anderen Bundesländern alle ein bis zweiJahre geprüft. Die Raumluft nutzenden Feuerstättendagegen werden in der Regel jährlich gesichtet. Dabeisei ein einzelner Schaden noch nicht unbedingt gefähr-lich, so Rawe: „Kommt jedoch zu dem ersten unerkann-ten Schaden im Laufe der Zeit ein zweiter hinzu, kannauch von raumluftunabhängigen Gasheizungen Gefahrausgehen.“ Den Schadensverlauf hat der Forscher imhochschuleigenen Labor überprüft.

Rawe empfiehlt daher in seinem Gutachten, dass dieSchornsteinfeger in Zukunft im Zweijahresrhythmusauch moderne Gasheizungen auf Mängel und damitauf ihre Sicherheit überprüfen sollen, egal zu welcherGerätekategorie die einzelne Anlage gehört. Wenn dieHeizungsbetreiber darauf eingehen oder der Gesetzge-ber eine solche Prüfung vorschreibt, bleibt den Kunden

der Schornsteinfeger, wenn auch vielleicht nicht alsKaminkehrer, so doch als Sicherheitsfachmann unddamit zugleich als Glücksbringer erhalten.

3 x Geld(BL) Drei von sechs Anträgen derFachhochschule Gelsenkirchen umFördergelder des Bundesministeri-ums für Bildung und Wissenschaftfür anwendungsorientierte For-schung und Entwicklung an Fach-hochschulen waren 1998 erfolg-

reich. Insgesamt hatten sich 420Fachhochschulwissenschaftler be-worben, einen positiven Bescheiderhielten bundesweit 75 Projekte,davon 16 aus NRW-Fachhochschu-len. Die Mittelfreigabe erhielten:• Prof. Dr. Jan Marcus Löffler,Fachbereich Elektrotechnik Gelsen-kirchen, Projekt „Elektrothermisch

gepulste Materialzerkleinerung“• Prof. Dr. Waltraut Brandl, Fach-bereich Maschinenbau Gelsenkir-chen, Projekt „Bauteilschutz durchCermet-Beschichtungen“• Prof. Dr. Alfons Rinschede, Fach-bereich Versorgungs- und Entsor-gungstechnik, Projekt „Ortungssy-steme in der Abfallwirtschaft“

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23TRIKON 1/99 - Januar 1999

„Wir bilden aus“Die Fachhochschule Gelsenkirchen bietet nicht nurStudierenden eine Berufsausbildung, sie bildet auchim Handwerk aus. In der mechanischen Werkstattder Hochschschule haben seit 1992 insgesammt 33Azubis eine Lehre zum Metallbauer, FachrichtungKonstruktionstechnik, absolviert.

(SB) Im Schaukasten vor der mechanischen Werkstattsteht über einem Metalllastwagen im Spielzeugformat,einem Rohrschraubstock und einem Wagenheber einWerkzeugkasten, der durch seine Exaktheit besticht. „DieAbschlussarbeit im dritten Lehrjahr“, so der Kommen-tar von Ausbildungsmeister Ulrich Knoop. Doch bis einAzubi eine solch präzise Arbeit ausführen kann, ist esein weiter Weg. Ulrich Knoop: „Wir fangen erst einmalklein an.“ Denn Bohren, Feilen, Abkanten, Gewinde-schneiden, Löten und Kleben an Metallen will Schrittfür Schritt gelernt sein. Vor allem muss jeder Arbeits-schritt auf Bruchteile von Millimetern genau ausgeführtwerden, damit alles passgenau stimmt.

Ulrich Knoop kennt die Hürden und Schwierigkeitenauf dem Weg zum Metallbauer, Fachrichtung Konstruk-tionstechnik, denn seit 1983 bildet er in der mechani-schen Werkstatt in Gelsenkirchen junge Leute in die-sem Beruf aus. Insgesamt 33 haben seitdem unter sei-ner Anleitung ihre Gesellenprüfung bestanden. Drei vonihnen waren sogar Prüfungsbeste ihres Jahrgangs.

Anders als in der betrieblichen Ausbildung ist in derHochschulwerkstatt, dass die Azubis auch in fremdeArbeitsbereiche einbezogen werden. „Wissenschaft undHandwerk verzahnen sich häufig“, so WerkstattleiterKnoop. „Beispielsweise, wenn die zukünftigen Metall-bauer im Auftrag der Fachbereiche Laborgeräte ferti-gen.“ Die handwerklichen Fähigkeiten werden bei denAuszubildenden zusätzlich durch ein einjähriges Prak-tikum in einem Handwerksbetrieb in der Region rundum die Hochschule gefestigt.

Dass Hochschulen auch Ausbildungsstätten für Lehr-berufe sind, ist nicht immer bekannt. Dabei bieten 33nordrhein-westfälische Hochschulen Ausbildungsplät-ze in insgesamt 70 Lehrberufen an, so eine Pressemel-dung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung,Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen vom August 1998. Darin Ministerin GabrieleBehler: „In den Ausbildungsberufen nach dem Berufs-ausbildungsgesetz und der Handwerksordnung werdenan unseren Hochschulen zur Zeit 2094 junge Menschenausgebildet...“. Sechs von ihnen sind in der mechani-schen Werkstatt der Fachhochschule Gelsenkirchen.

Bei jedem Arbeitsschritt ist Präzision gefragt. Werk-stattleiter Ulrich Knoop (2. v. r.) zeigt Cem Yokaribas(l.), Nick Happeck (2. v. l.) und Fesshal Akoudad (r.),die gerade im ersten Lehrjahr sind, wie man aufBruchteile von Millimetern genau misst.

Foto: FHG/HT

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TRIKON 1/99 - Januar 199924

Arbeitsgemeinschaft ist fertig,Arbeit geht trotzdem weiterMit einer öffentlichen Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse beendete dienordrhein-westfälische Arbeitsgemeinschaft für Computerparallelver-arbeitung ihre dreijährige Projektphase.

Mitte Juni stellten Prof. Dr. Heinrich Brinck (r.) und Christoph Bührigvom Recklinghäuser Fachbereich Chemie und Materialtechnik ihrenBeitrag zur „Arbeitsgemeinschaft Parallelverarbeitung der Fachhoch-schulen in NRW“ der Öffentlichkeit vor. Foto: FHG/BL

(BL) Fertig mit ihrem Forschungs-programm wurde im Juni die Ar-beitsgemeinschaft für Computer-Parallelverarbeitung. Beteiligt wa-ren zwölf Professoren von zehnnordhrein-westfälischen Fachhoch-schulen, die es sich zum Ziel gesetzthatten, umfangreiche und schwie-rige Rechenoperationen dadurch zubeschleunigen, dass in Computern

mehrere Rechnerprozessoren gleich-zeitig arbeiten. „Wenn man mehre-re Arbeitsplatzrechner geeignet mit-einander vernetzt, lässt sich auch dieLeistung ganz normaler PCs so starksteigern, dass sehr viele Daten sehrschnell bearbeitet werden können“,erläuterte Prof. Dr. Heinrich Brinckvom Recklinghäuser FachbereichChemie und Materialtechnik und

zugleich Mitglied der Arbeitsge-meinschaft. Brinck hat die paralle-le Datenverarbeitung genutzt, umPersonal Computer in der Medizin-technik umfangreiche Bildverarbei-tungsaufgaben lösen zu lassen.Dazu entwickelten er und ChristophBührig, ebenfalls vom FachbereichChemie und Materialtechnik, Re-chenverfahren, mit denen Compu-tertomographien von Hüftgelenks-patienten so ausgewertet werdenkönnen, dass ein Konstruktionsrech-ner anschließend aus künstlichenStandard-Hüftgelenken individuellangepasste Gelenkprothesen ent-wirft und fräsen lässt.

Während der dreijährigen Pro-jektphase wurde die Arbeitsgemein-schaft mit insgesamt 1,35 MillionenDM durch das nordrhein-westfäli-sche Ministerium für Wissenschaftund Forschung gefördert. Ergänztwurden diese Mittel durch weitereFinanzspritzen, die die Mitgliederder Arbeitsgemeinschaft aus der In-dustrie und von anderen Förderin-stitutionen einwarben. Die Ergebnis-se der Arbeitsgemeinschaft auf denForschungsfeldern Entwurfsmetho-den, Bildverarbeitung und Simula-tion erscheinen als Buch im VDI-Verlag, Internet-Informationen sindunter www.nt-nv.fh-koeln.de abruf-bar.

Auch wenn die offizielle Förder-phase nun vorbei ist, wollen die be-teiligten Professoren und Mitarbei-ter das entstandene Informations-netz lebendig halten, um auch inZukunft die Vorteile von Parallel-rechnern für Industrie und Hand-werk nutzbar zu machen.

Wenn Mädchen selbst Hand anlegen,verlieren sie die Scheu vor TechnikDie Schülerinnen der Klasse 12 derKäthe-Kollwitz-Gesamtschule inRecklinghausen erkundeten dasStudienangebot ihrer heimischenHochschule.

(BL) Knapp 30 Mädchen der Jahr-gangsstufe 12 an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Recklinghausenbesuchten im Rahmen einer Schul-projektwoche im Mai zwei Tage langdie Recklinghäuser Hochschulabtei-lung, um sich über das Studienan-gebot in ihrer Heimatstadt zu infor-

mieren und so die lokalen Angebo-te für eine Hochschulausbildung beiihrer individuellen Berufs- und Le-bensplanung berücksichtigen zukönnen. „Die jungen Frauen brau-chen gerade an der Schwelle von derSchule in die Berufsausbildung In-formationen, die ihnen helfen, überdie traditionell weitergegebenenFrauenrollen hinauszudenken, umsich neue Berufsfelder und damitChancen für eine selbständige Le-bensführung zu erschließen“, soBettina Kress von der „Regionalstel-

le für Frau und Beruf“ in Reckling-hausen, auf deren Initiative die Pro-jektwoche zurückgeht. Auf dem Be-suchsprogramm stand neben derVorstellung der Studiengänge Wirt-schaftsrecht, Wirtschaftsingenieur-wesen und Materialtechnik vor al-lem auch die Teilnahme an Schnup-per-Praktika. Hier hatten die Schü-lerinnen Gelegenheit, selbst Handan die Technik zu legen und damitHemmschwellen vor den Ingenieur-studiengängen abzubauen.

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25TRIKON 1/99 - Januar 1999

Studierende streichen WändeAls Kräftetrio haben sich die Studierenden der Hochschulabteilung Recklinghausen, die Recklinghäuser För-dergesellschaft und die Hochschulverwaltung zusammengetan, um bis zum Umzug in das neue Hochschul-gebäude im Löhrhof-Provisorium zusätzliche Räume nutzen zu können.

(BL) Ein wenig eng ist es inzwischen in den Räumen desRecklinghäuser Löhrhofs geworden, wo die Fachberei-che Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen sowieChemie und Materialtechnik ihr Hochschulzuhause ge-funden haben, bis das neue Hochschulgebäude am Au-gust-Schmidt-Ring bezugsfertig ist. Um bis zum geplan-ten Umzug zum Wintersemester 1999/2000 kurzfristigdas Raumangebot für Vorlesungen und Seminare inRecklinghausen zu erweitern und damit zu vermeiden,dass Studierende zu einzelnen Veranstaltungen nachGelsenkirchen ausweichen müssen, haben sich zumStart des Wintersemesters 1998/99 die Studierenden, die„Vestische Freundegesellschaft der Fachhochschulabtei-lung Recklinghausen“ und die Hochschule zusammengetan. Ihr Ziel: Die leerstehende fünfte Etage des Löhr-hof-Bürocenters für die Hochschule verfügbar zu ma-chen, ohne für die Dauer von zwölf Monaten Nutzzeitden Hochschuletat und damit den Steuerzahler zu beu-teln.

Zu Pinsel und Farbrolle griffen Studierende in derRecklinghäuser Hochschulabteilung. In der zusätz-lich angemieteten fünften Etage des Provisoriums imLöhrhof-Center gaben sie mit geschenkter Farbe denWänden einen frischen Farbton. Foto: FHG/BL

In einer gemeinsamen Aktion erklärte sich das Cen-ter-Management bereit, nur eine verminderte Miete inHöhe von einer symbolischen Mark pro Quadratmeterzu nehmen, die von der Fördergesellschaft getragen wird.Die Fördergesellschaft vermittelte außerdem die Unter-stützung von Recklinghäuser Unternehmen. Den Abbaueiner störenden Zwischenwand etwa übernahm derUnternehmer Wilhelm Exner auf eigene Rechnung.

Auch Wandfarbe für einen Anstrich der zusätzlichenRäume wurde gestitftet. Und hier leisteten die Studie-renden ihre Muskelinvestition. Statt zu den studienüb-lichen Bleistiften und der Rechnermaus griffen sie zuPinsel und Wandrolle. Der Erfolg lässt sich sehen: In derfünften Etage stehen jetzt rund 500 Quadratmeter frischrenovierte Fläche zur Verfügung. Mobiliar wurde um-sortiert, so dass neues nicht gekauft werden musste, dieBetriebskosten für Heizung, Strom und Reinigung über-nimmt die Hochschule. Auf diese Weise können bis zumUmzug alle Recklinghäuser Studienveranstaltungenauch in Recklinghausen stattfinden - fast alle: Die Ma-terialtechnik-Studenten gehen zwei Semester auf Tour-nee nach Gelsenkirchen, da sie für einige Kurse Spezial-labore benötigen, die in Gelsenkirchen vorhanden, inRecklinghausen aber noch im Bau sind.

Wachstum möglich(BL) Das Münsterland hat noch Spielräume, um dastouristische Angebot zum eigenen wirtschaftlichen Vor-teil auszuweiten. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr.Silke Landgrebe vom Bocholter Fachbereich Wirtschaftin einem Aufsatz zum Thema „Zur Ökonomie des Tou-rismus im Münsterland“, nachzulesen in Heft 2 derSchriftenreihe „Regionales Tourismus Marketing“, er-schienen im Mai des letzten Jahres. Landgrebe betontdabei, dass der Tourismus zum Strukturwandel beitra-gen und so den Wirtschaftsstandort Münsterland so-wohl sichern als auch stärken kann. Besonders positivsei dabei, dass die kleinteilige Struktur des Tourismuseine flächendeckende Streuwirkung habe und vor al-lem kleine und mittlere Tourismusbetriebe stärke. So-zusagen nebenher werde auch etwas für die Umwelt-erhaltung getan, da eine gesunde Natur Basis für denTourismus sei. Nötig ist aus Sicht Landgrebes eine wei-tere einheitliche Regionalprofilierung sowie ein markt-orientiertes Management. Zukunftspotenziale sieht dieProfessorin vor allem in Musicals, in der Erlebnisgas-tronomie, in Ereignissen mit spektakulärem Vergnü-gungscharakter sowie in zielgruppengenauer Ferien-hotellerie mit wetterunabhängigen Sport-, Wellness-und Freizeitangeboten.

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TRIKON 1/99 - Januar 199926

(SB) Im September sind die Studienanfänger an der Fach-hochschule Gelsenkirchen durchgestartet. Mehr als 800Frauen und Männer hatten sich in den Wochen vorherfür ein Studium an der Hochschule in Gelsenkirchenoder an einem ihrer Abteilungsstandorte in Reckling-hausen oder Bocholt eingeschrieben. Grossen Zulaufmeldeten die Studiengänge Wirtschaft und Wirtschafts-recht sowie Mikro- und Medieninformatik. Freie Studi-enplätze gab es noch in einigen Ingenieurstudiengän-gen.

Die Einführungsveranstaltungen fanden zeitgleich anallen drei Studienstandorten statt. Rektor Prof. Dr. PeterSchulte begrüßte die Studienanfänger des StandortsGelsenkirchen. Er wies darauf hin, dass ein Studiumnicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch die Fä-higkeit fördern will, selbständig zu denken und zu han-deln. Um später einmal beruflichen Erfolg zu haben,sei es heutzutage wichtig, interdisziplinär zu studieren.So braucht ein späterer Ingenieur Kenntnisse in Marke-ting und Vertrieb, ein Wirtschaftler technisches Grund-wissen. Am Schluss seiner Begrüßung wünschte Schulteden Studienanfängern die notwendige Portion Freude,Spass und auch Glück, die ein erfolgreiches Studiumseiner Meinung nach erfordert. Im Anschluss an denRektor begrüßte Ulrich Sera vom Allgemeinen Studen-tenausschuss die Gelsenkirchener Erstsemester.

Mehr als 800 Studierende haben sich für das neueSemester an allen drei Hochschulstandorten einge-schrieben.

Druckfrisch für’s neue Semester: Die Hochschulfüh-rer fanden reißenden Absatz. Fotos: FHG/SB

Zurückgebaut

(BL) Früher war sie eine Sackgasse, jetzt ist die Nei-denburger Straße, an der das Gelsenkirchener Hoch-schulgelände der Fachhochschule Gelsenkirchen inBuer liegt, sogar eine doppelte Sackgasse: Als Fahr-straße endet die Neidenburger Straße sowohl vonWesten, wenn man von Straße Gecksheide kommt,als auch von Osten von der Devesestraße kommendals Sackgasse für den Autoverkehr. Wie geplant wur-de das Teilstück zwischen den Hausnummern 10 und43, also zwischen dem bereits bestehenden Hoch-schulgebäude und dem neuen Hochschulgebäude,„zurückgebaut“. Das bedeutet, wo früher eine Fahr-straße mit Fußwegen auf beiden Seiten war, ist jetztein rot gepflasterter Fußweg, der nur noch für dieFeuerwehr befahrbar ist. Zusätzlich wird es dem-nächst einen diagonal verlaufenden Fußweg geben,der den Gebäudeteil Neidenburger Straße 10 mit demGebäudeteil Neidenburger Straße 43 verbindet.

Foto: FHG/BL

Mit Freude, Spaß und Glückdurch’s StudiumStudienstart an allen drei Hochschulstandorten.

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27TRIKON 1/99 - Januar 1999

Hochschule per Mausklick:Study on DemandDie Fachhochschule Gelsenkirchen arbeitet mit zehn weiteren Hochschulen daran, Hochschulstudiengängeund Weiterbildungsangebote im Internet verfügbar zu machen. Bereits ab diesem Jahr sollen Einzelveran-staltungen abrufbar sein, komplette virtuelle Studiengänge sollen 2003 starten. Der Bund fördert das Projektmit 47 Millionen DM.

Im wesentlichen aus einem Computer, dem Strom-kabel und der Telefonverbindung besteht für den Stu-dierenden seine Hochschule, wenn er sich für einenStudiengang an einer virtuellen, das heißt abrufbe-reiten Fachhochschule einschreibt.

Foto: FHG/BL

(BL) Die Hochschule der Zukunft könnte im wesentli-chen aus einem multimedialen Computer, einer Strom-versorgung und einem Telefonanschluß bestehen, wenndie elf beteiligten Fachhochschulen im Laufe der kom-menden Jahre die „Virtuelle Fachhochschule für Tech-nik, Informatik und Wirtschaft“ ins Internet eingespeisthaben werden. Neben der Fachhochschule Gelsenkir-chen, die mit Prof. Dr. Dieter Hannemann vom Fachbe-reich Informatik auch den Vizeprojektleiter stellt, sindweitere acht staatliche und zwei private Fachhochschu-len beteiligt, vor allem aus der nördlichen Hälfte derBundesrepublik: Berlin, Bremerhaven, Brandenburg,Braunschweig/Wolfenbüttel, Nordostniedersachsen, Ost-friesland, Stralsund, Westküste, die Nordakademie undLübeck, wo die Idee geboren wurde. Dem Bundesmini-sterium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Tech-nologie ist die Realisierung dieser Idee 47 Millionen DMFördergelder wert, eine Finanzspritze, wie sie bei Fach-hochschulprojekten bisher unbekannt war.

Der Löwenanteil der Fördergelder wird in Personal in-vestiert, so Professor Hannemann: „Es steckt viel Arbeitdarin, ganze Studiengänge rechnerverfügbar zu ma-chen.“ Dabei will er im Laufe der Projektrealisierungauch Absolventen des hochschuleigenen (Präsenz-) Stu-diengangs Medieninformatik als selbständige Unterneh-mer mit Teilaufgaben beauftragen, um auf diese WeiseExistenzgründungen zu fördern. Das wissenschaftlicheund pädagogische Konzept allerdings bleibt Sache derbeteiligten Professoren. Ihr Ziel ist es, den besonderenPraxisbezug von Fachhochschulen auch im Internetabzubilden und sich damit von bereits vorhandenenFernstudiengängen der Universitäten abzuheben. Han-nemann: „Der Praxisbezug ist ein Erfolgsfaktor der Fach-hochschulen. In den virtuellen, also per Rechner abruf-baren Studiengängen werden daher ganze Praktika,Projekte und Diplomarbeiten in Form von Telearbeit inZusammenarbeit mit echten Unternehmen verwirk-licht.“

Wer auf Distanz studiert, muss trotzdem persönlichzur Prüfung erscheinen. Dabei haben die Prüflinge dieWahl unter den beteiligten Hochschulen, welche die Prü-fungen rechnergestützt in ihren PC-Pools anbieten: „Er-scheinen, sich ausweisen, bestehen“ heißt hier der Drei-sprung zum erfolgreichen Studium.

Bereits im Laufe des Jahres 1999 sollen die erstenHochschulveranstaltungen im Netz sein und könnendann von den bisher noch in den normalen Studien-gängen eingeschriebenen Studierenden alternativ zuden Hochschulseminaren und -vorlesungen gebuchtwerden. Ab dem Wintersemester 2003 sollen dann gan-ze Studiengänge per Netz und Mausklick verfügbar sein,den Start machen die Studiengänge zum Wirtschaftsin-

genieur und zum Medieninformatiker. Neben dem deut-schen Fachhochschuldiplom soll es die internationalenBachelor- und Masterabschlüsse geben. Schon jetzt in-teressieren sich mehrere europäische Hochschulen da-für mitzumachen, eigene Veranstaltungen zu akkredi-tieren oder die vorhandenen Studieneinheiten in Eng-lisch, Französisch oder Spanisch anzubieten.

Neben dem Telestudium wertet Prof. Hannemann dievirtuelle Hochschule als individuellen Einstieg in Wei-terbildung: „Ein Diplom-Informatiker beispielsweisekann auf diese Weise sein Wissen um einzelne Module,etwa in Mediendesign, erweitern und so beruflich wei-terkommen.“

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TRIKON 1/99 - Januar 199928

Guten Tag,mein Name ist...Am Ende einer dreitägigen Wahlveranstaltung„Kommunikationsmanagement im Marketing“stand für die Teilnehmer aus dem Bocholter Studi-engang Wirtschaftsingenieurwesen/Marketing/Ver-trieb eine eintägige Exkursion zu einem Call-Center:In der Praxis überprüften die angehenden Wirt-schaftsingenieure ihre Checklisten für das Telefon-marketing.

(GJ/BL) „Guten Tag, Herr Hauenschild, mein Name istKruse von der Firma CSB. Wir haben Ihnen vor zweiWochen eine Einladung geschickt und ich möchte nach-fragen, ob Sie die Einladung erhalten haben.“ Der Ein-stieg war gut, jedoch die Reaktion verblüffte: Der Ange-rufene konnte sich an keine Einladung erinnern. Sol-che und andere offene Punkte in der Checkliste für’sTelefonmarketing entdeckten Studierende aus dem Bo-cholter Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/Marke-ting/Vertrieb in einer Wahlveranstaltung „Kommunka-tionsmanagement im Marketing“, als sie zum Ende desdreitägigen Seminars einen Tag in einem Call-Centerverbrachten und das Gelernte auf seine Praxistauglich-keit überprüften. Unerwartete Reaktionen führten jedochnicht zur Entmutigung, sondern dazu, die eigenenChecklisten zu verbessern und zu komplettieren. „Wirversuchen, die Studierenden schon im Grundstudiuman sehr konkrete und aktuelle Themen in Marketing

Mit Kopfhörer und Mikro ausgestattet und dem Com-puter als Arbeitspartner testeten Studierende aus demBocholter Studiengang Wirtschaftsingenieurweseneinen Tag lang in einem Call-Center ihr Wissen überTelefonmarketing. Foto: FHG/Juen

und Vertrieb heranzuführen“, erläutert Studiengangs-sprecher Prof. Dr. Gerhard Juen die Motive für diese Ver-anstaltung.

Das Seminar, das bereits zum zweiten Mal von Dr.Peter Schimitzek, im Hauptberuf Geschäftsführer des Un-ternehmens CSB in Geilenkirchen, als Lehrbeauftragterangeboten wurde, hat den zwölf Teilnehmern nicht nurmehr Wissen, sondern auch Spaß gebracht. Ihre Emp-fehlung: „Im nächsten Jahr wieder anbieten.“ Nebendem Tag im Call-Center waren EDV-Systeme, welche diefür Marketing und Vertrieb nötigen Informationen sam-meln und bereitstellen, ein wichtiger Themenblock imSeminar. Damit neben der Theorie immer auch sofortdie Praxis steht, nimmt Schimitzek die Studierenden mitin sein Unternehmen in Geilenkirchen, wo die Studie-renden das theoretisch Gelernte in der Praxis probierenkönnen. Dabei lässt er sie auch an echte Projekte. Imletzten Jahr beispielsweise beteiligten sich die BocholterStudenten an einer Buchverkaufsaktion per Telefon „undverkauften dabei mehr Bücher als meine eigenen Mit-arbeiter“, lobt Schimitzek das Engagement der Nach-wuchsmarketingingenieure. Schimitzek ist überzeugtdavon, dass es zu wenig Ingenieure gibt, die es verste-hen, wie man technische Produkte nicht nur entwickelt,sondern auch verkauft. Für ihn selbst ist dabei die Kom-bination aus Vertrieb und Informationstechnik beson-ders interessant, sodass es nicht ausgeschlossen ist, dasseinige der Studierenden am Ende ganz in SchimitzeksUnternehmen wechseln.

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29TRIKON 1/99 - Januar 1999

Neue Dienstleistungen schaffenneue Märkte im Kfz-GewerbeWährend einer Fachtagung im November dachten über hundert Fachleute aus Hochschule und Praxis ander Fachhochschule in Gelsenkirchen über neue Märkte im Kfz-Gewerbe nach. Eines der Tagungsstichwortewar das Kilometerleasing, das den Markt von Autokauf, Autoleasing und Autoreparatur ergänzen könnte.Eine Studie des RWI sagt dafür einen Markt von mehreren Milliarden DM voraus.

Fotos: FachbereichWirtschaftsingenieurwesen

(BL) Über hundert Fachleute ausHochschule und Praxis trafen sichim November in Gelsenkirchen-Buerauf Einladung der Hochschule ge-meinsam mit dem LandesverbandNordrhein-Westfalen des deutschenKraftfahrzeuggewerbes, dem Rhei-nisch-Westfälischen Institut fürWirtschaftsforschung (RWI) unddem Nürtinger Institut für Automo-bilwirtschaft. Forscher und Praktikermachten sich Gedanken über neueMarktchancen im Kfz-Gewerbe.

Eine Chance, so Hochschulvertre-ter Prof. Dr. Karl-Heinz Schweig,könne sein, dass sich Autohäuserund Werkstätten zu „Fachmärktenfür Mobilität“ entwickeln: Diese sol-len nicht nur Autos verkaufen, ver-leihen oder reparieren, sondern Mo-bilität beispielsweise auch dadurchvermitteln, dass der Kunde Kilome-terpauschalen erwirbt und zum Ab-fahren seiner Kaufstrecke ein ent-sprechendes Fahrzeug zu seiner Ver-fügung erhält.

Das RWI hat über solche undandere Mobilitätsdienstleistungeneine Marktstudie erarbeitet und sagtvoraus, dass es dafür in Deutschlandeinen Markt von mehreren Milliar-den DM gibt. Wie Autodienstleisteran diesen Kuchen kommen und abwann die Kunden diese Dienstlei-stung nutzen können, das habenVertreter des RWI erstmals auf derTagung in Gelsenkirchen vorgestellt.Die Studie selbst steht jedoch auchzum Verkauf und kann über das In-stitut für Automobilwirtschaft inNürtingen bestellt werden.

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TRIKON 1/99 - Januar 199930

EineStandort-analysefür die Stadt Gladbeck hat Profes-sor Dr. Johann Walter vom Gelsen-kirchener Fachbereich Wirtschafterstellt. Auftraggeber war der Ver-ein zur Förderung der GladbeckerWirtschaft (VGW). Das Gutachtenhat sich mit der Frage beschäftigt,wo Stärken und Potenziale liegen,um den Wirtschaftsstandort Glad-beck zu verbessern. Nach Auswer-tung aller Daten - beispielsweise zuBevölkerungs- und Wirtschafts-struktur, Wohnungsmarkt, Bil-dungsinfrastruktur, Gesundheits-wesen, Freizeitangebot oder städ-tischen Finanzen - deckte Wirt-schaftsexperte Walter Schwachstel-len wie überdurchschnittliche Ar-beitslosigkeit oder Defizite beiWohn- und Gewerbeflächen aufund legte Vorschläge zur Verbesse-rung der Wirtschaftssituation vor.So sollen stadtintern Verwaltung,Politik und Wirtschaft in Zukunfteng zusammenarbeiten und Glad-beck als „Auspendlerstadt“ mehrKooperationen mit anderen Städ-ten der Region eingehen.

Text und Foto: FHG/SB

Prof. Dr. Johann Walter

Winzig, aber oho(BL) Im Juni fand an der Fachhochschule Gelsenkirchen zum zweiten Malein Symposium über den praktischen Einsatz von Mikrosystemen statt. DieHochschule hatte es sich gemeinsam mit der Fachhochschule Münster so-wie zwei niederländischen Hochschulen aus Enschede und Utrecht zum Zielgesetzt, an diesen zwei Tagen einführende Vorträge zur Nutzung der Mikro-systemtechnik zu verknüpfen mit Informationen zu aktuellen Forschungs-ergebnissen sowohl aus den Hochschulen als auch aus Firmen, die sich mitMikrosystemtechnik beschäftigen. Das Unternehmen Jenoptik aus Jena bei-spielsweise stellte spezielle Herstellungsgeräte für die Produktion von Mi-krosystemen vor, die nicht aus Silizium gefertigt sind. Neben den Fachvor-trägen gab es Diskussionen über die Hochschulausbildung in der Mikrosy-stemtechnik und über den Arbeitsmarkt für die Absolventen, so dass dasSymposium auch als Forum zwischen Arbeitgebern und künftigen Arbeit-nehmern oder Firmengründern diente. Foto: FHG/SB

Schulung für Lehrer(BL) Eine zweitägige Schulung in sanitärer Haustechnik und Entwässerungs-technik bot im November Prof. Dr. Mete Demiriz vom Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik gemeinsam mit dem nordrhein-westfäli-schen Fachverband Sanitär-Heizung-Klima speziell für Lehrer und Lehre-rinnen an berufsbildenden Schulen an. Rund 20 Lehrer folgten der Einla-dung und wechselten vom Klassenzimmer in Hörsaal und Labor, um sichmit Normen, Grundrissen, Abscheidetechniken für Fett, Öl, Benzin oder Stär-ke zu beschäftigen und die Anforderungen der Landesbauordnung für Sa-nitärinstallationen, Brand-, Schall- und Wärmeschutz kennen zu lernen.Im Sanitärlabor besichtigten die lernenden Lehrer den Entwässerungsturm,an dem Prof. Demiriz verschiedene Lösungen für Entwässerungsaufgabensimuliert. Foto: FHG/BL

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31TRIKON 1/99 - Januar 1999

Explosive Hochspannung warThema beim ProfessorentreffenLehrende und Leiter von zentralen Einrichtungen und Stabsstellen trafen sich zu Beginn des Semesters zueinem gemeinsamen Gespräch. Programmpunkt des Abends: Ein Vortrag über Hochfrequenzpulstechnikvon Prof. Dr. Jan Markus Löffler.

Lehrende und Leiter von Dezernaten und Stabsstel-len trafen sich - wie immer am Beginn eines neuenSemesters - zu einem Erfahrungsaustausch.

Foto: FHG/SB

Materialtechniker bündeln ihre KräfteAn der Fachhochschule Gelsenkirchen trafen sich aus ganz Deutschland Delegierte von Studiengängen zurMaterialtechnik, um ein Abstimmungs-, Informations- und Aktionsgremium zu gründen.

(SB) Pünktlich wie immer zum Semesterbeginn trafensich im September Professorinnen und Professoren, Lei-terinnen und Leiter von zentralen Einrichtungen und

Stabstellen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inLehre und Forschung zu einem Meinungsaustausch.Rektor Prof. Dr. Peter Schulte moderierte den Einstieg inden Abend, indem er einen Überblick über die aktuelleHochschulpolitik im allgemeinen und an der Fachhoch-schule Gelsenkirchen im besonderen gab.

Im Anschluss gab es traditionell einen Fachvortragvon einem der Lehrenden. Prof. Dr. Jan Markus Löfflervom Gelsenkirchener Fachbereich Elektrotechnik führ-te seine Kolleginnen und Kollegen in das Thema Hoch-leistungspulstechnik ein. Löffler erklärte Geschichte undFunktionsweise dieser Technik, bei der innerhalb vonTausendstelsekundenbruchteilen extrem hohe elektri-sche Energien auf kleinstem Raum freigesetzt werden.Sprengen ohne Sprengstoff nennt das der FachmannLöffler und führte einige Anwendungsbeispiele für diehochexplosive Technik auf wie beispielsweise das Zer-trümmern von Nierensteinen, die Rauchgas- undSchlammwasserreinigung oder die medizinischen Laser-anwendungen mit Hilfe von gepulster Energie. Nach soviel Hochspannung konnten sich die Zuhörer schließ-lich bei einem Imbiss entspannen und das eine oderandere Gespräch unter Kollegen führen.

(BL) Sie kamen aus Koblenz und Reutlingen, aus Dort-mund, Duisburg und Recklinghausen, von den Fach-hochschulen Rhein-Sieg und Gießen-Friedberg und tra-fen sich in Gelsenkirchen, um als Vertreter von Materi-altechnik-Studiengängen ein Gremium zu gründen, indem sie sich gegenseitig informieren, gemeinsame Zie-le verfolgen und Informationsaktionen initiieren. Ein-geladen hatte Prof. Dr. Joachim Roll, Dekan des Reck-linghäuser Fachbereichs Chemie und Materialtechnik.Roll: „Materialwissenschaftliche Studiengänge habenberufliche Zukunft. Während solche Themen bisher imwesentlichen bei Fachbereichen wie dem Maschinenbaugelehrt wurden, haben sie sich wegen der gestiegenenMarktbedeutung in der letzten Zeit immer öfter zu eige-nen Studiengängen verselbständigt.“ Dem trägt das Ak-tionsgremium jetzt Rechnung. An der FachhochschuleGelsenkirchen können sich Interessenten für den Studi-engang Materialtechnik jeweils zum Wintersemestereinschreiben.

Ein Gremium für Materialtechnik gründeten an derFachhochschule Gelsenkirchen Vertreter von Mate-rialtechnik-Studiengängen. Eingeladen hatte Prof.Dr. Joachim Roll (6. v.l.) vom Recklinghäuser Fach-bereich Chemie und Materialtechnik. Foto: FHG/BL

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TRIKON 1/99 - Januar 199932

Mittelstands-Unternehmersuchen Hochschul-Kontakt

zu Gast waren...

Die Baustelleder Hochschulabteilung Reckling-hausen besuchte im Rahmen derStädtpartnerschaft zwischenRecklinghausen und der StadtAkko eine rund 20köpfige Grup-pe aus Israel. Anlass des Besuchswar das 20jährige Bestehen derStädtepartnerschaft. Die Besucherließen sich von Rektor Prof. Dr.Peter Schulte über Struktur undZiele der Recklinghäuser Hoch-schulabteilung informieren, bevorsie, sicherheitstechnisch korrektmit Helm, zu einem Rundgangüber die Baustelle aufbrachen. Be-gleitet wurde die Gruppe vonStadtdirektor Peter Borggraefe.

Text/Foto: FHG/BL

(BL) Wie mittelständische Unternehmer die Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten der Fachhochschule nut-zen können, war Thema einer Diskussionsrunde, die dasHochschulrektorat mit Vertretern der Arbeitsgemein-schaft der Selbständigen im Unterbezirk Gelsenkirchender Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zu-sammenführte. Die Lösung, darüber waren sich die Dis-kutanden schnell einig, bestehe darin, mehr Kommu-nikation zu pflegen und mehr Information fließen zulassen, vor allem auf der Basis persönlicher Kontaktezwischen Praktikern und Hochschulexperten.

Die Hochschule habe daran ein starkes Interesse, be-tonte Rektor Prof. Dr. Schulte: „Nicht nur, weil die Fach-hochschule einen starken Akzent auf Praxisnähe legt,sondern auch, weil sie den Strukturwandel in der Em-scher-Lippe-Region und im Westmünsterland fördernwill.“ Dabei misst Schulte den kleinen und mittelstän-dischen Unternehmen eine besondere Rolle zu.

Die Hochschule kann dabei nicht nur Kooperations-partner für Projekte des Technologietransfers sein, son-dern auch Kommunikationsforum. Noch während derDiskussionsrunde entdeckten aus der Runde der Teilneh-mer ein Architekt und ein Elektromeister mögliche ge-meinsame Projekte. Um die Diskussionsrunde nicht zueiner Theoriestunde werden zu lassen, besprachen dieTeilnehmer anhand tatsächlicher Beispiele, wo derKnow-how-Transfer zwischen Hochschule und Anwen-dung bereits geglückt ist.

Alle, die einen Erstkontakt zu möglichen Hochschul-partnern suchen, können sich an Einrichtungen wie dieIndustrie- und Handelskammer oder die Handwerks-kammer wenden. Die Hochschule bietet zusätzlich an,selbst über ihr Büro für Technologietransfer Kontakteherzustellen, Telefon (0209) 9596-463. „Nur keine Be-rührungsangst“ ist dabei der Appell des Rektors an diemöglichen Nutzer: „An der Hochschule arbeiten pra-xisorientierte Menschen, die den Kontakt zu Praktikernsuchen.“

Landtagspolitiker tourtendurch die Fachhochschule(SB) Den Vormittag in Gelsenkirchen, den Nachmittagin Bocholt verbrachten im Juni Mitglieder des „Arbeits-kreises Wissenschaft und Forschung“ der nordrhein-westfälischen CDU-Landtagsfraktion, um sich über dasStudienangebot an der Fachhochschule Gelsenkirchenund ihrer Hochschulabteilung Bocholt zu informierenund hochschulpolitische Fragen zu erörtern. Währendeines Rundgangs durch die Hochschule erläuterten Pro-fessoren von Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftendie Studienmöglichkeiten. Besonderes Interesse fandenbei den Politikern die kooperativen Studiengänge, diesowohl zum Gesellenbrief als auch zum Hochschuldi-plom führen und dadurch auf dem Weg zu beiden Ab-schlüssen Zeit sparen. Informationen zu internationa-len Studiengängen wie den deutsch-französischen Wirt-schaftsstudiengängen und spezielle Studienschwerpunk-te wie Kultur-, Medien- und Freizeitmanagement, diesich vor allem am Bedarf der regionalen Wirtschaft ori-entieren, rundeten für die Besucher das Profil des Studi-enangebotes ab. Als marktgerecht und zielorientiert fass-te Manfred Kuhmichel, wissenschaftspolitischer Sprecherder CDU-Landtagsfraktion, seinen Eindruck vom Studi-enangebot der Gelsenkirchener Hochschule zusammen.

Foto

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33TRIKON 1/99 - Januar 1999

...zuinterkulturellerKommunikation(BL) Nur wenige Zuhörer fandenden Weg zu einem Vortrag von Prof.Thomas Warren von der OklahomaState University und Präsident des„International Council for Techni-cal Communication“, als er im Maiim Fachbereich Maschinenbau überinterkulturelle Einflüsse besondersbezogen auf Texte der technischenDokumentation referierte. Im Studi-engang Maschinenbau können sichdie Studierenden im Hauptstudiumauf technische Dokumentation spe-

Gastvorträge...Empfängergruppen Dinge mehr-fach auf verschiedene Weise zu be-schreiben. Das macht den Text zwarlänger, aber die Kommunikation si-cherer. Eine weltweite Einheitskultur,und sei es auch nur innerhalb vonFachgruppen, sieht Warren nichtkommen. Seine Empfehlung: „Ler-nen Sie mehr über die anderen, ma-chen Sie sich bewusst, dass Sie mitIhren Texten Kulturgrenzen über-schreiten, versetzen Sie sich in dieLage Ihrer Leser.“ Nur auf dieseWeise, so Warren, entstehen ziel-gruppengerechte Texte und damitBrücken für Kommunikation.

...zu schnellen,neuen Fliesen(GM/BL) Über neue Enwicklungenund Qualitätssicherung bei Silikat-Keramiken wie Fliesen, Spaltplattenund Sanitärkeramik referierte Dr.Gerd Schulz, Leiter der AbteilungErzeugnisentwicklung und Techno-logie der Boizenburger Fliesenwerke,im Recklinghäuser Fachbereich Che-mie und Materialtechnik. Das Flie-senwerk in Boizenburg besteht seit1902, auf der Landkarte zu findenzwischen Hamburg und Schwerin.Nach einer Einführung zu den stoff-lichen Eigenschaften silikatischerRohstoffe und Grundlagen der Her-stellung silikatkeramischer Erzeug-nisse, stellte Schulz Entwicklungser-gebnisse moderner Fliesenforschungvor. Dazu zählt beispielsweise, dassFliesen in einem besonderenSchnellbrandverfahren in nur 60Minuten gebrannt werden. AndereEntwicklungen machen die Fliesenfrostbeständig, kratzfest undSchmutz abweisend. Neue Dekor-verfahren machen die Produkte zu-dem schöner. Nach der Technik gingSchulz auf die Eigenschaften ein, dieaus seiner Sicht ein Werkstoffinge-nieur haben muss, wenn er bei-spielsweise den Studiengang Mate-rialtechnik in Recklinghausen ab-schließt: Solides Wissen gepaart mitFlexibilität, Fremdsprachenkennt-nisse in möglichst mehreren Spra-chen und die Fähigkeit, komplexeProzesse zu beherrschen, stehen aufder Anforderungsliste von Schulz.Die Fragen der Zuhörer spürtennicht nur offen gebliebenen Tech-

nikproblemen nach, sondern rich-teten sich mit der Preisgestaltungauch auf das Marketing.

...zu Werkstoff-ingenieuren(BL/HF) Was ein Werkstoffingenieurtut und wie sich sein Berufsbild imLaufe der Jahre gewandelt hat, stell-te im Oktober Cord Vogt vom TÜVSüddeutschland in der Fachhoch-schulabteilung Recklinghausen amBeispiel eines amtlich anerkanntenSachverständigen vor. Als besondersattraktiv an dieser Tätigkeit stellteVogt die eigenverantwortliche Arbeit

Prof. Thomas Warren

Dr. Gerd Schulz

Cord Vogtzialisieren. „Kultur beeinflusst dieSprache und damit die Kommuni-kation“, erläuterte Warren. Dahermüsse man immer den kulturellenHintergrund der Adressaten einesTextes berücksichtigen, wenn Kom-munikation erfolgreich sein soll. Aneinem leicht zu verstehenden Bei-spiel machte er dies klar: Wer Tierefür Vergleiche heranzieht und nichtberücksichtigt, dass Tierarten wieSchwein, Hund, Katze, Affe und an-dere in den verschiedenen Kulturenunserer Erde für ganz unterschiedli-che Charaktereigenschaften stehen,kann mit einer ungeschickten Me-tapher die Kommunikation unge-wollt ausbremsen. Um Missver-ständnissen vozubeugen, empfahlWarren, gerade bei großen, offenen

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TRIKON 1/99 - Januar 199934

...zu einem Wa-renwirtschafts-system für CDs(BL) Ob Jazz, Pop, Rock, Volksmu-sik oder Klassik auf der CD gespei-chert ist, interessiert zunächst nicht,wenn der Warenverteiler die klang-vollen Scheiben in Millionenaufla-ge von den Herstellern bekommtund tagesaktuell nach Wunschsor-timenten auf die Einzelhändler ver-teilen muss. Um das zu leisten, istSystem gefragt. Welche logistischenSysteme bei einer solchen Aufgabegreifen, wie die Ströme aus kunden-spezifischen Bestellungen und Her-stellerlieferungen durch temporei-

und die Vielfalt heraus, die von derAnalyse eines korrodierten Indu-striebehälters über die Rekonstruk-tion von Unfällen bis zur Beratungvon Firmen reicht. Oft sei geradezukriminalistisches Einfühlungsver-mögen nötig, um Schadensursa-chen aufzuklären und Maßnahmenzu entwickeln, die weiteren Schädenvorbeugen.

Dabei ist der Sachverständigenicht an Weisungen gebunden, son-dern muss sein Urteil allein auf derBasis seines Fachwissens begründen.Neben dem Fachwissen, so hob Vogthervor, werden jedoch auch be-triebswirtschaftliches Grundlagen-wissen, Fremdsprachenkenntnisseund vor allem Kommunikationsfä-higkeit erwartet. Dazu zählen so-wohl die Nutzung moderner Kom-munikationsmittel - beispielsweisedas Internet - als auch die Fähigkeit,Berichte und Gutachten verständ-lich zu verfassen und Ergebnisse inVorträgen zu präsentieren.

Werkstoffingenieur ist eines vonmehreren möglichen Berufsbildern

Zentrum: Handwerk ++ WissenschaftLehre und Studium sind das eine Standbein der Fach-hochschule Gelsenkirchen, Forschung und Entwick-lung das andere: Die anwendungsorientierte For-schung entwickelt neue wissenschaftliche Erkennt-nisse weiter zu marktfähigen neuen Produkten, Ver-fahren und Dienstleistungen. Diesen Impuls-Charak-ter will die Fachhochschule sowohl in die Industrieals auch ins Handwerk tragen. Um die Transferlei-stungen ins Handwerk zu steigern, hat die Hochschu-le im November des letzten Jahres gemeinsam mitder Westfälischen Wilhelms-Universität und der Fach-hochschule Münster einen Verbund mit der Hand-werkskammer Münster gebildet: ein Zentrum fürHandwerk und Wissenschaft.

Die Zusammenarbeit von Handwerk und Wissenschaftsoll durch ein neues Projekt besondere Impulse erhal-ten: Im November gründeten die HandwerkskammerMünster, die westfälische Wilhelms-Universität Münsterund die Fachhochschulen Münster und Gelsenkirchenim Bildungszentrum der Handwerkskammer das „Zen-trum für Handwerk und Wissenschaft“.

Das in Deutschland einmalige Projekt, das vom LandNRW gefördert wird, soll neue Schwerpunkte in den be-reits bestehenden Kooperationen zwischen Universität,Fachhochschulen und Handwerkskammer setzen. Dazugehören beispielsweise die Stärkung betriebswirtschaft-

licher Aspekte der Ausbildung in Wissenschaft undHandwerk, handwerksorientierte Diplomarbeiten sowiePraxissemester für Studierende und Studiensemester fürHandwerker. Darüber hinaus soll das neue Zentrum vorallem neue Impulse geben, um den technologischenWissenstransfer zu intensivieren. So sollen wissenschaft-liche Erkenntnisse aus den neuen Technologien demHandwerk verstärkt zugänglich gemacht werden, um-gekehrt sollen Technologieprobleme des Handwerks beider wissenschaftlichen Forschung stärker berücksichtigtwerden.

Die Kernaufgabe des neuen Zentrums sehen die Part-ner darin, Handwerk und Wissenschaft - zum Nutzenaller Beteiligten - enger zu verknüpfen. Dadurch sollendie Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit von beruflicherund allgemeiner Bildung gestärkt, das Image des Hand-werks gefördert, die wissenschaftliche Arbeit unterstütztund die Leistungsfähigkeit von Wissenschaft und Hand-werk ausgebaut werden.

Überlegungen zur Gründung des Zentrums entstan-den vor zwei Jahren auf dem ersten Symposium derHandwerkskammer Münster und der Westfälischen Wil-helms-Universität. Dort wurde unterstrichen, dass Hand-werk und Wissenschaft Partner auf dem Weg in dasnächste Jahrtausend sind. Mit dem jetzt gestarteten Pro-jekt wollen Handwerk und Wissenschaft neue Wege derZusammenarbeit beschreiten.

Hermann Josef Hosselmann

für diejenigen, die in Recklinghau-sen Materialtechnik studieren. DerStudiengang wurde vor zwei Jahrendort eingeführt und nimmt zu jedemWintersemester rund 50 Erstseme-ster auf.

ches Zusammenstellen und Versandder richtigen Päckchen erfolgreichzusammengeführt werden können,das erläuterte in einem Vortrag derLogistikexperte Hermann Josef Hos-selmann im Juni im Gelsenkirche-ner Fachbereich Wirtschaft.

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35TRIKON 1/99 - Januar 1999

Gründerforum in BocholtIm November trafen sich an der Hochschulabteilung in Bocholt aneiner Firmengründung interessierte Menschen mit Gründungsexper-ten aus Wirtschaft und Hochschule.

Aus Mauer wird BlumeStudierende der Fachhochschule Gelsenkirchen gewannen den Logo-Wettbewerb zum 700jährigen Stadtjubiläum der Stadt Moers.

(BL) Im Jahr 2000 feiert die StadtMoers ihr siebenhundertstes Jubilä-um. Damit dieser Anlass ein eige-nes Design-Gesicht erhält, suchte dieStadt nach einem Jubiläumslogozum Thema „700 Jahre Moers imJahr 2000“. Den Wettbewerb konn-ten Michael Althoff (26) aus Erke-lenz, Hubertus Menke (28) aus Gel-senkirchen und Betty Menken (28)aus Marl, Wirtschaftsstudierendeder Fachhochschule Gelsenkirchen,

für sich entscheiden und ließen da-bei die Konkurrenz aus drei Werbe-agenturen und drei Hochschulenhinter sich.

Die drei, die kurz vor dem Diplomstehen, haben sich auf Kultur-, Me-dien- und Freizeitmanagement spe-zialisiert. Im Vordergrund ihresWettbewerbsbeitrags stand daherzuerst eine intensive Beschäftigungmit der Stadt Moers als Basis für eineMarketingstrategie: Die Studieren-

Blüte, Schloss und historische Stadtbefestigung lassen sich in dem vonden Studierenden Betty Menken, Hubertus Menke und Michael Althoff(v.l.) entwickelten Logo zum siebenhundertjährigen Stadtjubiläum derStadt Moers wiederfinden. Foto: FHG/HT

(BL) Im November trafen sich ander Hochschulabteilung in BocholtGründungsinteressierte und Grün-dungsexperten zum „Gründungsfo-rum ’98“. Den Gründern, egal obsie noch Studierende, schon Absol-venten oder ganz einfach Men-schen mit einer Geschäftsidee wa-ren, standen Fachleute aus der Wirt-schaft als Referenten und Auskunft-partner gegenüber. Die Themenreichten von der Kapitalbeschaf-fung über Fragen des Know-how-Schutzes bis zur Ursachenanalyse,

warum manche neu gegründeteFirma scheitert, während andereErfolg haben. Gleichzeitig wollte dasGründerforum Kontaktbörse sein,auf der Unternehmer und zukünf-tige Unternehmer auf Hochschulex-perten treffen. Die Hochschule bie-tet an, im Verbund zwischen Wis-senschaft und Praxis den Transferneuer Forschungsergebnisse in Pro-dukte, Anwendungen oder Dienst-leistungen zu fördern. Beispiele ausder Praxis rundeten den Informati-onsnachmittag ab.

den schlossen sich Stadtführungenan, stöberten in Museen, ließen dieAtmosphäre von Parks und Grün-anlagen auf sich wirken, bevor sieanschließend in der Fußgängerzo-ne Moerser Bürger befragten, wasdiese als besonders prägend fürMoers empfinden. „Eine solche Vor-arbeit war uns sehr wichtig, um spä-ter ein Logo zu entwickeln, mit demsich die Bürger und Bürgerinnenvon Moers identifizieren können“,erläutert Michael Althoff stellvertre-tend für die drei angehenden Mar-ketingexperten.

Nachdem ihre Marketingstrate-gie stand, haben die drei dann ihreKreativität spielen lassen, eine Auf-gabe, die über die Anforderungenihres Studienplans eigentlich schonhinausgingen, „aber wir konntennicht widerstehen“, kommentiertBetty Menken die freiwillige, imMoerser Wettbewerb aber sehr er-folgreiche Studienleistung. Dabeibewiesen sie noch während der Prä-sentation des Siegerlogos vor Vertre-tern der Stadt besondere Flexibilität:Am Rechnerbildschirm konnten diespäteren Nutzer noch bis zumSchluss Ideen in die Gestaltung ein-fließen lassen, bevor das fertige Logoaus dem Computerdrucker lief.

Und so sieht es aus, das MoerserJubiläumslogo: Der Umriss einerfünfblättrigen Blütenkrone greift dieim Grundriss sternförmige Stadtbe-festigung aus dem 18. Jahrhundertauf, entspricht in seiner blumigenGestalt jedoch heute viel mehr demEindruck der Moerser Bürger vonihrer Stadt als grün und naturver-bunden. Die im Original gelbe Blü-tenfarbe greift das Gold aus demStadtwappen auf. Neben demSchriftzug zum Anlass „700 JahreStadt Moers, 1300 - 2000“ zeigt eineSkizze des Schlosses noch eine derPostkartenansichten von Moers.

Während die Studierenden beider Logoentwicklung vor allem ihrekreative Seite zeigten, sind ihre Plä-ne für die 8000 DM Preisgeld eherbodenständig. „Das meiste wirdwohl in Bücher und Studienlitera-tur umgesetzt“, so Betty Menken.

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TRIKON 1/99 - Januar 199936

Erster nordrhein-westfälischerBibliothekstag an derFachhochschule GelsenkirchenFestveranstaltung anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Verbandes der Bibliotheken des Landes Nord-rhein-Westfalen e.V. (vbnw)

Der 20. November stand in Gelsen-kirchen ganz im Zeichen des „ErstenNordrhein-Westfälischen Biblio-thekstages“. Als jährlich stattfinden-des Ereignis geplant, wurde dernordrhein-westfälische Bibliotheks-tag anlässlich des 50-jährigen Beste-hens des Verbandes der Bibliothekendes Landes Nordrhein-Westfalen(337 Mitglieder) aus der Taufe ge-hoben. Für die Premiere stellte dieFachhochschule sowohl ihre Räum-lichkeiten am Standort Neidenbur-ger Straße 10 (Audimax) als auchim Neubau Neidenburger Straße 43zur Verfügung.

Das Foyer des Neubaus wurdedurch die Stände von 18 überregio-nal tätigen Ausstellern aus dem Be-reich Bibliothekstechnik und -ein-richtung zum Messeplatz umgestal-tet. Etwa 200 Teilnehmer aus Poli-tik und Wissenschaft sowie aus denBibliotheken des Landes waren ge-kommen, um die Festveranstaltungam Vormittag und die Fachveran-staltungen am Nachmittag zu be-suchen.

Der unter der Schirmherrschaftdes Ministerpräsidenten des LandesNordrhein-Westfalen Wolfgang Cle-

ment ausgerichtete erste Verbands-tag wurde durch den Vorstandsvor-sitzenden des Verbandes KlausBarckow eröffnet. Es folgten Gruß-worte des Rektors der Fachhochschu-

le Gelsenkirchen, Prof. Dr. PeterSchulte, und des Oberbürgermeistersder Stadt Gelsenkirchen, Dieter Rau-er. Im ersten Festvortrag legte derVorsitzende der Landesrektorenkon-ferenz der Universitäten des LandesNRW, Prof. Dr. Wolfgang Weber, sei-ne Gedanken zur Rolle der Biblio-theken in der Informationsgesell-schaft dar. Er stellte die Bedeutungder neuen Medien für Wissenschaftund Forschung heraus, betonte abergleichzeitig, dass Printmedien wei-terhin eine wichtige Rolle bei derInformationsversorgung spielenwerden.

Die Ministerin für Arbeit, Sozia-les und Stadtentwicklung, Kultur

Das Frauen-Saxophon-Quartett„Blasfemin“ der Musikschule derStadt Gelsenkirchen sorgte für einunterhaltsames musikalischesRahmenprogramm.

Fotos: Christoph Ostendarp

Ilse Brusis, nordrhein-westfälische Ministerin fürArbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur undSport, skizzierte in einem Festvortrag den Weg deröffentlichen Bibliotheken ins nächste Jahrtausend.

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37TRIKON 1/99 - Januar 1999

und Sport, Ilse Brusis, skizzierte imzweiten Festvortrag programma-tisch den Weg der öffentlichen Bi-bliotheken in Nordrhein-Westfalenins nächste Jahrtausend. Sie wiesauf verschiedene Projekte aus demBereich der öffentlichen Bibliothe-ken hin und bot sich als Gesprächs-partnerin für den Verband der Bi-bliotheken an. Für ein unterhaltsa-mes musikalisches Rahmenpro-gramm sorgte das Frauen-Saxo-phon-Quartett „Blasfemin“ der Mu-sikschule der Stadt Gelsenkirchen.

Am Nachmittag

Fach-

veranstaltungenDer Nachmittag gehörte Fachveran-staltungen, die die derzeitige Situa-tion der Bibliotheken schwerpunkt-mäßig unter dem Diktat der Haus-haltsrestriktion sowie der Privatisie-rung thematisierten. Die Sparte derwissenschaftlichen Bibliotheken dis-kutierte die Frage, wie Hochschulbi-bliotheken auf sich veränderndeRahmenbedingungen (Globalhaus-halt, Hochschulselbstverwaltung,Informationsmarkt) reagieren kön-nen. Als mögliche Lösungen wurdenneue Organisationsstrukturen undeine verstärkte Kooperation zwi-schen den Bibliotheken angesehen.Parallel zu dieser Veranstaltung tag-te die Sparte der öffentlichen Biblio-theken und ging der Frage nach,inwieweit sich der Staat aus seinerbildungs- und kulturpolitischen Ver-antwortung zurückzieht. Darüberhinaus wurde in einer zweiten Ver-anstaltung die derzeitige Situationder Schulbibliotheken in Nordrhein-Westfalen vorgestellt und mit betrof-fenen Lehrern und Schulbibliothe-karen erörtert. Als Abschluss fandam Spätnachmittag die öffentlicheJahreshauptversammlung des Ver-bandes der Bibliotheken des LandesNordrhein-Westfalen e.V. statt.

Der Erste Nordrhein-WestfälischeBibliothekstag hat viele Denkanstö-ße für die Situation der Bibliothekenund die zukünftige Entwicklung spe-ziell in Nordrhein-Westfalen gege-ben. Die Fragen, Probleme undmöglichen Lösungen, die an diesemTag angesprochen wurden, bedür-fen sicherlich weiterer Diskussion.

(Elke Hodde-Kalich)

Erste deutsch-britischeDoppel-DiplomeDie ersten fünf Studierenden, die im Wintersemester 1994/95 dendeutsch-britischen Doppel-Diplom-Studiengang Entsorgungstechnikaufgenommen hatten, haben jetzt ihre Diplome in Empfang genom-men. Partnerhochschule für sie war die „School of Engineering“ – derFachbereich Ingenieurwesen – der Sheffield Hallam University.

Nach britischer Sitte im akademischen Talar nahmen die ersten fünfAbsolventen im deutsch-britischen Doppel-Diplomstudiengang Entsor-gungstechnik ihre Diplome entgegen. Foto: Uwe Strotmann

(BL) Vor acht Semestern startete ander Fachhochschule Gelsenkirchenein Studiengang, der sich mit denEigenschaften „klein, fein, euro undöko“ schmückte. Offiziell hieß er„European Studies in Environmen-tal Engineering and Entsorgungs-technik“ und war der erste binatio-nale Studiengang, den die Hoch-schule startete. Sein verheißungsvol-les Ziel: In acht Semestern sollten dieStudierenden nicht nur den deut-schen Abschluss eines Diplom-Inge-nieurs erreichen, sondern auch denbritischen Abschluss „Bachelor ofEngineering (Honours)“.

David Colöchter, Jan Lepper, An-dreas Mrus, Janine Nagel und PeterSchmitz überzeugte das Konzept. Sieschrieben sich als Pioniere in denneuen Studiengang ein. Inhaltlichbaut diese Art von europäischemUmwelt- und Entsorgungsingenieur-wesen auf dem Studiengang Entsor-gungstechnik auf, der seit 1989 ander Fachhochschule in Gelsenkir-chen angeboten wird. Zum inge-nieurtechnischen Grundstudium ander Heimathochschule kommt einevertiefende Sprachausbildung, die

die Studierenden während der an-schließenden Studiensemester ander britischen Partnerhochschuledann auch gleich nutzen können.

Ebenfalls in Großbritannien ha-ben die Studierenden ihre Abschlus-sarbeiten geschrieben. Sie hätten je-doch die Wahl gehabt: Statt in Shef-field hätten sie ihre Diplomarbeitauch in Gelsenkirchen schreibenkönnen. Doch egal, wo die Ab-schlussarbeit entsteht und dieSchlussprüfung abgenommen wird:Beide Hochschulen erkennen gegen-seitig die Prüfungen der jeweils an-deren an, so dass am Schluss beideDiplome winken.

Im November des letzten Jahreswar es dann für die Pionier-Studie-renden soweit: Gemeinsam mit rund450 weiteren Absolventen erhieltensie in der Stadthalle von Sheffieldihre Urkunden. Janine Nagel erhieltdarüber hinaus noch einen Preis alsJahrgangsbeste in ihrem Studien-gang. Und weil das in Großbritan-nien so Sitte ist, trugen die Absol-venten dazu den traditionellen aka-demischen Talar.

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TRIKON 1/99 - Januar 199938

Diplome, Studien- und EhrenpreiseBevor das alte Jahr zu Ende ging, regnete es an der Fachhochschule Gelsenkirchen saisongerecht nicht nurdie Diplome des abgelaufenen Studienjahres 1997/98, sondern auch Ehrenpreise für außergewöhnliche Lei-stungen. Dazu zählten neben dem Erich-Müller-Preis und dem Lorenz-Weegen-Preis als den Auszeichnun-gen für die jahrgangsbesten Diplomarbeiten an den Standorten Gelsenkirchen und Bocholt die Vergabeeines Preises des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an einen an der Hochschule studierendenAusländer sowie der von Siemens in Bocholt gestiftete Preis für ein besonders erfolgreiches Praxissemester imAusland.

(BL) Maschinen könnten häufig dieArbeitskraft von vielen Menschenübernehmen, so startete der Rektor,Prof. Dr. Peter Schulte, im Dezem-ber in die Feier zur Ehrung beson-ders erfolgreicher Absolventen, aber,so der Rektor, einen außergewöhn-lichen Menschen ersetzen könntensie nicht. Gerade von solchen Men-schen solle aber nun die Rede sein,nämlich den Absolventen und Ab-solventinnen des abgelaufenen Stu-dienjahres 1997/98, die mit ihrenDiplomarbeiten und Studienleistun-gen nicht nur im Viertel der bestenNoten liegen, sondern darüber hin-aus bewiesen haben, dass sie beson-ders geschickt und originell metho-dische oder technische Probleme ih-rer Fächer gelöst haben und die Er-

gebnisse ihrer Arbeiten dazu ange-tan sind, in der Praxis eine konkre-te Anwendung zu finden.

Darüber hinaus forderte Schultedie Absolventen auf, in ihrer beruf-lichen Laufbahn über die Arbeit hin-aus auch Visionen zu entwickeln,diese aber mit konkreten Aufgabenzu verknüpfen: „Eine Vision ohneAufgabe ist ein Traum, eine Aufga-be ohne Vision ist Plackerei, eineAufgabe mit einer Vision kann dieWelt verändern.“

Ein Hauch der weiten Welt ström-te durch die Veranstaltungsräumebei der Industrie- und Handelskam-mer in Gelsenkirchen sowie durchdie Hochschule in Bocholt bei derVerleihung des Preises des Deut-schen Akademischen Austausch-

dienstes (DAAD) sowie beim Bochol-ter Siemens-Preis für ein besonderserfolgreiches Praxissemester im Aus-land. Während von Siemens einDeutscher ausgezeichnet wurde, derin die Welt ging, zeichnete derDAAD-Preis eine Ausländerin aus,die an der Fachhochschule in Gel-senkirchen ihre Abschlussarbeit ge-schrieben hat. Beide stehen dafür,dass Globalisierung nur funktio-niert, wenn sie von Menschen mitLeben erfüllt wird. Den DAAD-Preiserhielt die rumänische StudentinAndrea Kellenberger von der Poly-technik-Universität Temesvar, diefür ihre experimentelle Projektarbeitim Bereich der Brandfrüherkennungund Brandbekämpfung in Abfall-schüttungen ausgezeichnet wurde.

Insgesamt dreizehn Absolventen erhielten in Gelsenkirchen Studienpreise. Zusammen mit den Preisträgerndes DAAD-Preises und des Erich-Müller-Preises machte dies fünfzehn strahlende Gesichter, umrahmt vonVertretern der Fördergesellschaft, der Sparkasse Gelsenkirchen sowie der Hochschule. Den Preis des Deut-schen Akademischen Austauschienstes erhielt Andrea Kellenberger (vorne, 4.v.r.) von der rumänischen Part-nerhochschule in Temesvar. Sowohl in Gelsenkirchen als auch in Bocholt stellte Prof. Dr. WaltrautBrandl,Prorektorin für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, die Abschlussarbeiten der Preisträger vor.

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39TRIKON 1/99 - Januar 1999

Die Laudatio hielt der Betreuer die-ser Arbeit, Prof. Dr. Rainer Braunvom Fachbereich Versorgungs- undEntsorgungstechnik.Der weltweite Kontakt zwischenMenschen lag auch Robert Heinrich,Personalleiter des Siemens-Betriebesin Bocholt, am Herzen. Siemens, soHeinrich, beschäftige mehr Men-schen im Ausland als in Deutsch-land. Von daher sei die Globalisie-rung für Siemens ein wichtiges The-ma, dem das Unternehmen mit demPreis für ein besonders erfolgreichesPraxissemester im Ausland auch ander Bocholter Fachhochschulabtei-lung ein besonderes Gewicht gebenwolle. Ausgezeichnet wurde Bern-hard Braems aus dem Bocholter Stu-diengang Wirtschaft, der sich auf in-ternationales Beschaffungs- undAbsatzmarketing spezialisiert undein halbes Jahr als Auslandspraxis-semester-Student bei Bayer in Hong-kong gearbeitet hat.Den besonderen Wert von Leistunghob Wolf von Reis, Vorsitzender derGelsenkirchener Fördergesellschaftin einer kurzen Ansprache hervor:„Leistung macht Freude, Erfolg för-dert das Selbstbewusstsein.“ Zu-gleich, so von Reis, sei Leistungsbe-reitschaft unverzichtbar, um imWettbewerb mit weltweiten Konkur-renten bestehen zu können.Noch in derselben Woche verab-schiedeten die Bocholter Fachberei-che Wirtschaft, Elektrotechnik undMaschinenbau sowie der Gelsenkir-chener Fachbereich Wirtschaft ihreAbsolventen mit einer Feier ins Be-rufsleben.

In Bocholt waren sieben Preise zuvergeben. Den Siemens-Preis er-hielt Bernhard Braems (links) vonRobert Heinrich (hinten links), Per-sonalleiter des Siemens-Betriebes inBocholt. Mit dem Lorenz-Weegen-Preis wurde Christian Stork (rechts)ausgezeichnet. Von den weiterenPreisträgern konnten nur Matthi-as Boland (vorne, 2.v.l.) und Mar-cus Timmermann (vorne, 2.v.r.)ihre Studienpreise persönlich vonMatthias Löhr (hinten rechts), Vor-sitzender der Bocholter Förderge-sellschaft, und Rektor Prof. Dr. Pe-ter Schulte (hinten, Mitte) entgegennehmen. Jens Nikelski befand sichzu Studienzwecken in Kanada, Ste-fan Brombach in Großbritannien,Dirk Gouders in Japan.

Studienpreise...

in Gelsenkirchen, gestiftet vom„Förderkreis der FachhochschuleGelsenkirchen e.V.“, dotiert mit je500 DM (in der Reihenfolge desAufrufs):

•Jürgen Bücker aus Lüdinghausen,Studiengang Elektrotechnik: Unter-suchung und Entwicklung eines Sy-stems zur Überwachung eines Indu-strienetzes auf Messstörungen. Be-treuer: Prof. Dr. Gerhard Geiger.•Markus Murawa-Galen aus Herneund Frank Pinkowski aus Gladbeck,Studiengang Elektrotechnik: Testund Modifizierung einer berüh-rungslosen Temperaturmesseinrich-tung mit Infrarot-Übertragung un-ter erschwerten physikalischen Be-dingungen. Betreuer: Prof. Dr. Die-ter Kohake.•Jörg Walter aus Gelsenkirchen undStephan Wolthaus aus Bottrop, Stu-diengang Elektrotechnik: Konzipie-rung und Realisierung einer mikro-controllergesteuerten Kfz-Abschlep-perkennung. Betreuer: Prof. Dr. Rai-ner Arnold.•Andreas Volpert aus Ammersuil/Schweiz, Studiengang Maschinen-bau: Beitrag zur Entwicklung pulver-metallurgisch hergestellter Werk-zeugstähle für die Kunststoffverar-beitung. Betreuerin: Prof. Dr. Wal-traut Brandl.•Guido Elting aus Bocholt und Chri-stian Horn aus Gelsenkirchen, Stu-diengang Maschinenbau: Prüfungeines ausgewählten Produktionspla-

nungs- und -steuerungssystems aufEinsetzbarkeit bei einem mittelstän-dischen Unternehmen. Betreuer:Prof. Dr. Frank Köhler, Prof. PaulBenning.•Claudia Igelbrink aus Duisburg,Studiengang Entsorgungstechnik:Entsorgungsplanungen für den Aus-steller- und Publikumsbereich derWeltausstellung EXPO 2000. Betreu-er: Prof. Dr. Alfons Rinschede.•Katja Hacke aus Oer-Erkenschwick,

Den Erich-Müller-Preis erhieltKarsten Möhring aus Schermbeckaus der Hand von Rudolf Heib (l.),Vorsitzender des Vorstandes derSparkasse Gelsenkirchen, die denSonderpreis gestiftet hat.

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TRIKON 1/99 - Januar 199940

Studiengang Wirtschaft: Besteue-rung der Unternehmensnachfolge.Betreuer: Prof. Dr. Otto Heidemann.•Thomas Kwasniewski aus Dorsten,Studiengang Wirtschaft: „GrünerPunkt“ oder Pfandsystem mit Ga-rantie auf Recycling - welches Sy-stem ist für die Spinnrad GmbH ausökonomischer Sicht vorteilhafter?Betreuer: Prof. Dr. Johann Walter,Prof. Dr. Klaus-Michael Fortmann.•Gabi Riegerl aus München, Studi-engang Wirtschaft: Darstellung desEfficient-Consumer-Response-Kon-zeptes und Aufzeigung möglicherEinsparungspotenziale durch dieImplementation eines Continuous-Replenishment-Prozesses im Groß-handel am Beispiel des Computer-Distributors Computer 2000 AG.Betreuer: Prof. Dr. Klaus-MichaelFortmann, Prof. Dr. Peter Hohmann.•Johannes Kuhlmann aus Borken,Studiengang Informatik: Konzepti-on eines modularen Systems zur raf-finerieweiten Bilanzierung und Si-mulation von Stoffströmen. Betreu-er: Prof. Dr. Arno Niemietz.

in Bocholt, gestiftet von der „För-dergesellschaft FachhochschuleBocholt e.V.“, dotiert mit je 1000DM (in der Reihenfolge des Auf-rufs):

•Jens Nikelski aus Neuwied, Studi-engang Wirtschaft: StrategischesMarketing-Konzept zur Einführungvon Publikumsfonds - dargestellt amBeispiel der ABN Amro Asset Mana-gement GmbH. Betreuer: Prof. Dr.Norbert Leise, Prof. Dr. BurkhardErke.•Stefan Brombach aus Lüdenscheid,Studiengang Wirtschaft: Web-Aca-demy - Entwicklung eines nutzerori-entierten, integrierten Programmsim Internet für das Dienstleistungs-unternehmen Fachhochschule - dar-gestellt am Beispiel des geplantenStudiengangs Master of BusinessAdministration (MBA) in Entrepre-neurial Studies an der Fachhoch-schule Gelsenkirchen. Betreuer: Prof.Dr. Norbert Leise, Prof. Dr. Christi-an Kruse.•Matthias Boland aus Hammin-keln, Studiengang Elektrotechnik:Einrichten einer professionellen Ent-wicklungsumgebung für Hybrid-schaltkreise und Entwurf eines indu-striell nutzbaren Hybriden. Betreu-er: Prof. Dr. Wolfram Lemppenau,Prof. Dr. Heinz Humberg.

•Dirk Gouders aus Bocholt, Studien-gang Elektrotechnik: XML ProcessorPrototype for AP Terass Search En-gine of Fujitsu Ltd. Betreuer: Prof. Dr.Gregor Kroesen, Prof. Dr. Ulrich Kai-ser.•Marcus Timmermann aus Bocholt,Studiengang Maschinenbau. Ent-wicklung eines Programms zurschnellen und optimalen Auslegungvon Gummi-Kugelgelenk-Kupplun-gen. Betreuer: Prof. Dr. Peter Kersti-ens, Prof. Dr. Matthias Hillmann.

...und Sonderpreise

Erich-Müller-Preis für die jahr-gangsbeste Diplomarbeit amStandort Gelsenkirchen, gestiftetvon der Sparkasse Gelsenkirchen,dotiert mit 2500 DM:•Karsten Möhring aus Schermbeck,Studiengang Maschinenbau: Projek-tierung und Integration einer Pro-duktionsplanungs- und -steuerungs-stelle in einem mittelständischenUnternehmen. Betreuer: Prof. Dr.Frank Köhler.

Lorenz-Weegen-Preis für die jahr-gangsbeste Diplomarbeit amStandort Bocholt, gestiftet von der„Fördergesellschaft Fachhoch-schule Bocholt e.V.“, dotiert mit2500 DM:•Christian Stork aus Bocholt, Studi-engang Maschinenbau: Rechnerun-terstützte Mehrkörpersimulation ei-nes Bahnantriebes mit Gummi-Ku-gelgelenk-Kupplung. Betreuer: Prof.Dr. Peter Kerstiens, Prof. Dr. Matthi-as Hillmann.

Preis des Deutschen Akademi-schen Austauschdienstes für aus-ländische Studierende, dotiert mit2000 DM:•Andrea Kellenberger von der Poly-technik-Universität Temesvar/Ru-mänien: Experimentelle Projektar-beit zur Brandfrüherkennung undBrandbekämpfung in Abfallschüt-tungen durch Infrarot-Messung derOberflächentemperatur. Betreuer:Prof. Dr. Rainer Braun.

Siemens-Preis für Praxissemesterim Ausland, dotiert mit 5000 DM:•Bernhard Braems aus Raesfeld, Stu-diengang Wirtschaft: Bayer ChinaCompany Ltd., Hongkong. Betreu-er: Prof. Dr. Norbert Leise.

Wahlen(BL) Im November wählten die Mit-gliedergruppen der Hochschule ihreVertreter für Konvent und Senat neu.Gleichzeitig wurden die Räte derGelsenkirchener Fachbereiche Elek-trotechnik, Maschinenbau, Versor-gungs- und Entsorgungstechnik,Physikalische Technik und Wirt-schaft sowie der Rat des BocholterFachbereichs Maschinenbau ge-wählt. Die Studierenden wähltenaußerdem neue Vertreter für dieFachbereichsräte Informatik in Gel-senkirchen sowie Wirtschaft undElektrotechnik in Bocholt.

Der neue Senat•Gruppe der Professoren/Professo-rinnen: Achim Bothe, Gerhard Gei-ger, Ulrich Kloster, Friedrich Götz,Gerhard Juen, Friedhelm Zehner,Karl-Heinz Niehüser•Gruppe der Lehrkräfte für beson-dere Aufgaben/Mitarbeiter in Leh-re und Forschung: Heinz-JürgenLohmann, Holger Trinks-Schulz•Gruppe der sonstigen Mitarbeite-rinnen/Mitarbeiter: Thomas Bähr(Gruppe der Studierenden: FrankKückelmann, Vera Gemein, Andre-as Böhling

Der neue Konvent•Gruppe der Professoren/Professo-rinnen: Peter Gilles, Heinz Dittrich,Robert Heß, Klaus Kampmann,Hans-Joachim Lilienhof, Horst Too-nen, Diethard Reisch, Martin Polla-kowski, Jürgen Fricke, Uwe Strot-mann, Wolfgang Winkler, BernhardConvent, Holger Frenz, AndreasMüglich, Siegfried Feierabend, Ge-org Domogalla, Ricarda Kamp-mann, Frank Bärmann, Franz-JosefPeitzmann, Heinrich Brinck, Wil-helm Stenmanns, Jürgen Znotka•Gruppe der Lehrkräfte für beson-dere Aufgaben/Mitarbeiter in Leh-re und Forschung: Martin Sukowski,Peter Wirichs, Ansgar Ruthenschr-ör, Olaf Schmeing, Ewald Bonberg,Petra Iking, Carina Densing•Gruppe der sonstigen Mitarbeite-rinnen/Mitarbeiter: Barbara Laaser,Jutta Goerick, Heiner Bißlich, Susan-ne Bieder, Silke Gersch, BirgitLubeck-Eickmann, Sylvia Ruoff•Gruppe der Studierenden: MarcHampel, Kerstin Becker, ThomasHolland, Heiko Dornemann, AndrejWillcke

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41TRIKON 1/99 - Januar 1999

SchülerschnuppertenHochschulluftSchüler und Schülerinnen derWilly-Brandt-Gesamtschule inMarl besuchten die Reckling-häuser Hochschulabteilung, umsich im Rahmen der Entschei-dung, welchen beruflichen Wer-degang sie einschlagen wollen,über das Studienangebot zu in-formieren.

(BL) Hochschule erlebten 36 Schü-ler und Schülerinnen der Oberstu-fe an der Willy-Brandt-Gesamt-schule in Marl, als sie im Novem-ber die Hochschulabteilung inRecklinghausen besuchten. Jenach Interesse auf drei verschiede-ne Themengruppen verteiltschnupperten die Schüler am Vor-mittag in eine Vorlesung zur Elek-tro- und Messtechnik, prüften dieHärte von Werkstoffen und hörtenzusammen mit den Studierendendes dritten Semesters eine Vorle-sung zum Handelsrecht. Der Nach-mittag stand unter anderem imZeichen von physikalischer Che-mie sowie einer Einführung in dietechnische Dokumentation, wor-unter zu verstehen ist, dass amEnde jemand dem Nutzer erläuternmuss, wie Maschinen und Compu-terprogramme richtig zu nutzensind.

Flaggen alsLandschaftsmarkenZur Jahreswende 1998/99 stellte die Neujahrskarte der FachhochschuleGelsenkirchen mit Josh Welkamp aus Aalten erneut einen Künstler ausden nahen Niederlanden vor. Kunstwerke und Kartendruck wurdengesponsert von der „Stiftung der Stadtsparkasse Bocholt zur Förderungvon Wissenschaft, Kultur und Umweltschutz“.

(BL) Alle Jahre wieder und so auchzur Jahreswende 1998/99 stellte dieFachhochschule Gelsenkirchen aufihrer Neujahrskarte einen Künstleraus einer der Hochschulregionenum Gelsenkirchen, Bocholt oderRecklinghausen vor. Mit Josh Wel-kamp aus Aalten stellte sie in die-sem Jahr nach Anja Matakena 1996zum zweiten Mal einen Künstler ausden grenznahen Niederlanden vor.„Bei unserer Kunsttournee durch dieHochschulregionen wäre Bocholteigentlich erst im nächsten Jahr wie-der turnusmäßig an die Reihe ge-kommen“, so Rektor Prof. Dr. PeterSchulte, „wir wollten jedoch das Jahr1998, in dem wir das neue Hoch-schulgebäude an der BocholterMünsterstraße eingeweiht haben,auch mit einem westmünsterländerAkzent ausklingen lassen und ha-ben daher gemeinsam mit der Jurydes Bocholter Kunstmarktes einenKünstler aus Aalten gewählt.“ JoshWelkamp, Jahrgang 1956, lässt inseinen Zeichnungen und farbigenDrucken aus einem Verbund ge-kratzter und geschwungener LinienLandschaften, Wege, Horizonte undWolkenpanoramen entstehen. Er istAutodidakt und arbeitet seit zehn

Jahren als freischaffender Künstler.In den auf der Neujahrskarte ab-

gebildeten Werken setzen FlaggenMarken in der Landschaft. DieLandschaften sind der Lebensraumvon Josh Welkamp und „wenn es anzwölf von vierzehn Tagen geregnethat, dann sieht man das auch inmeinen Bildern“, so Welkamp. Bisaus seinen Skizzen fertige Bilder oderDrucke geworden sind, dauert esschon einmal ein paar Wochen, einzeitlicher und arbeitstechnischerProzess, der aus Empfindungen desKünstlers Kunst werden lässt. Abseitsseiner eigenen Empfindungen ge-genüber seinen Werken steht Wel-kamp jedoch möglichen weiterenInterpretationen nicht ablehnendgegenüber: „Meine Arbeit soll zurKommunikation anregen.“ Damitliegt Welkamp mit seinen Bilderngenau auf der Zielachse der Hoch-schule, die mit ihrer Karte guteWünsche zum neuen Jahr verbrei-tet und zugleich zu einer Auseinan-dersetzung mit zeitgenössischerKunst anregen will.

Die Bilder, die von der „Stiftungder Stadtsparkasse Bocholt zur För-derung von Wissenschaft, Kulturund Umweltschutz“ angekauft wur-den, finden ihren Wandplatz alsDauerleihgabe im großen Sitzungs-zimmer der HochschulabteilungBocholt und sind damit sowohl fürStudierende als auch für Lehrendezur Ansicht zugänglich.

In der FachhochschulabteilungBocholt trafen sich Hans-JosefDahlen (r.), Kuratoriumsvorsit-zender der Bocholter Stadtspar-kassenstiftung, Aloys Eiting (l.),Vorstandsvorsitzender der Stadt-sparkasse Bocholt, und RektorProf. Dr. Peter Schulte (2.v.r.) mitdem Künstler Josh Welkamp(2.v.l.), um die Bilder zu überneh-men, die zur Jahreswende 1998/99die Neujahrskarte der Fachhoch-schule schmückten.

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TRIKON 1/99 - Januar 199942

Wechsel im Kanzleramt:Günter Scholz verließ dieFachhochschule GelsenkirchenGünter Scholz, seit 1992 Kanzler der Fachhochschule Gelsenkirchen,verließ die Hochschule zum 30. November, um als Kanzler an die Uni-versität Oldenburg zu gehen.

Günter Scholz, von 1992 bis 1998Kanzler der Fachhochschule Gel-senkirchen, wechselte zum erstenDezember 1998 als Kanzler an dieUniversität Oldenburg.

(BL) Ende November wurde das Rek-torat als Führungsgremium derFachhochschule Gelsenkirchen umeine Person ärmer: Kanzler GünterScholz (49), zugleich Leiter der Hoch-schulverwaltung und Beauftragterfür den Hochschulhaushalt, verließdie Hochschule, um Kanzler derCarl-von-Ossietzky-Universität inOldenburg zu werden. „Ich bedaue-re, dass er geht“, wertete Rektor Prof.Dr. Peter Schulte den Wechsel, „mitGünter Scholz verliert die Fachhoch-schule einen Mann, der entschei-dend zum Aufbau der Hochschulebeigetragen hat.“

Günter Scholz verbrachte seineJugend in seiner Geburtsstadt Celle,studierte Jura in Marburg und Kielund war anschließend zunächst alsAnwalt tätig, bevor er an der Fern-Universität in Hagen das Dezernat

für Hochschulplanung, Studenti-sche und Akademische Angelegen-heiten sowie die Studienberatungübernahm. 1992 berief ihn dasnordrhein-westfälische Wissen-schaftsministerium zum Kanzler derFachhochschule Gelsenkirchen undihrer neu zu errichtenden Abteilun-gen in Bocholt und Recklinghausen.Die Mitglieder der FachhochschuleGelsenkirchen verabschiedeten sichvon ihrem scheidenden Kanzler miteiner Abschiedsparty Mitte Novem-ber.

Um einen Nachfolger für Scholzzu finden, hat die Hochschule dieKanzlerstelle im September bundes-weit ausgeschrieben. Eine Kommis-sion, in der die Hochschullehrer, dieMitarbeiter der Hochschule sowiedie Studierenden vertreten sind,sichtet die Bewerbungen, bevor der

Senat daraus einen Besetzungsvor-schlag formuliert und dem nord-rhein-westfälischen Ministerium fürSchule und Weiterbildung, Wissen-schaft und Forschung zuleitet. DieErnennung erfolgt durch die Landes-regierung von Nordrhein-Westfalen.

Professor erhält AuszeichnungDr. Karl-Heinz Schröder, Professor im Gelsenkirchener Fachbereich Elek-trotechnik, ist für seine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der elektri-schen Kontakte mit dem Albert-Keil-Preis geehrt worden.

(SB) Werkstoffe in der Elektrotechnikheißt eines der Lehrgebiete von Dr.Karl-Heinz Schröder, Professor imGelsenkirchener Fachbereich Elek-trotechnik. Sein Forscherinteressegilt dabei vor allem den Kontakt-bauteilen in Schaltern und Steckern.„Gerade in diesem Bereich spielendie Werkstoffe eine wichtige Rolle,beispielsweise wenn es darum geht,die Zuverlässigkeit und Lebensdau-er dieser Bauteile zu erhöhen“, soder Experte Schröder. Weitere Auf-gaben sind für den Professor neueumweltfreundlichere Werkstoffe zufinden und den Einsatz von teurenEdelmetallen so weit wie möglich zureduzieren.

Karl-Heinz Schröder, der nebenGelsenkirchen auch an der Univer-sität Darmstadt lehrt, arbeitet eng

mit der Industrie zusammen. Vondieser Arbeit profitiert nicht nur dieForschung, auch seine Studierendenhaben einen Nutzen davon: Etwa150 Absolventen konnten ihre Di-plomarbeit in Zusammenarbeit mitder Hanauer Forschungsstätte desUnternehmens Degussa schreiben.

Seit 1981 ist Professor SchröderVorsitzender des Fachausschusses„Kontaktverhalten und Schalten“im Verband Deutscher Elektrotech-niker (VDE) und war von 1988 bis1992 Leiter der „InternationalenTagung über Elektrische Kontakte“,deren 19. Tagung im September inNürnberg stattfand und von demGelsenkirchener Professor organi-siert und geleitet wurde. Dort wur-de Schröder, der seit 1988 Träger desamerikanischen Wissenschafts- und

Albert-Keil-PreisProf. Dr. Albert Keil (1907-1981)

• Studium der Physik in Freiburg/Breisgau

• Forschungen auf dem Gebiet derMaterialwanderung, der galva-nischen Schichten und der Ober-flächeneffekte

• Veröffentlichungen zu For-schung, Entwicklung und An-wendung elektrischer Kontakte(„Werkstoffe für elektrische Kon-takte“, 1960)

• Gründer des VDE-Fachausschus-ses „Kontaktverhalten und Schal-ten“

• von 1972 bis 1976 Leiter der „In-ternationalen Tagung über Elek-trische Kontakte“

• 1973: Verleihung des „RagnarHolm Scientific AchievementAward“

• seit 1978 Honorarprofessor ander Universität Karlsruhe

Personalia Berichtszeitraum 07. Mai 1998 bis 10. Dezember 1998

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43TRIKON 1/99 - Januar 1999

Kristalle aufden ersten BlickComputergestützte Sensorsystemehelfen sowohl die Qualität von Le-bensmitteln zu analysieren alsauch die Sicherheit in Gebäudenzu verbessern.

(SB) Der Computer übernimmt inProduktion und Forschung immermehr Aufgaben. Wie er nun auchdazu beiträgt, die Zusammenset-zung von Lebensmitteln zu bestim-men, will Dr. Winfried Eßer (43) alsneuer Professor den Studierenden imBocholter Fachbereich Elektrotech-nik mit auf den beruflichen Weggeben. „Moderne Bildverarbeitungs-systeme analysieren mit Hilfe vonSensoren Lebensmittel. Dabei gehtes vor allem um Stoffe, die eine Kri-stallstruktur haben, und sich durchForm und Größe zu erkennen ge-ben.“ Dieses Verfahren ist so zuver-lässig, dass es im laufenden Produk-tionsprozess eine sichere Qualitäts-kontrolle garantiert“, ist ExperteEßer überzeugt.

Doch die computergestütztenSensorsysteme leisten nicht nur beider Qualitätskontrolle gute Dienste,sie sorgen auch in der Gebäudeüber-wachung für Sicherheit. „Ein Multi-sensorsystem überwacht Tag und

Träger des Albert-Keil-Preises:Prof. Dr. Karl-Heinz Schröder.

Foto: FHG/SB

Technologiepreises „Ragnar HolmScientific Achievement Award“ ist,nun der „Albert-Keil-Preis“ für sei-ne bisher geleistete Arbeit auf demGebiet der elektrischen Kontakteverliehen. Zweiter Preisträger ist derenglische Wissenschaftler Dr. BrianWilliamson.

Energie fließtper ComputerWie Computersimulationen zurIngenieurausbildung beitragen.

(SB) Lehren wollte er eigentlichschon immer, sagt Dr. Michael Brod-mann (39), Experte für Energiean-lagentechnik und elektrische Ener-gieversorgung, und hat es währendseiner bisherigen beruflichen Lauf-bahn auch immer wieder getan. Alsneu berufener Professor im Gelsen-kirchener Fachbereich Elektrotech-nik wird er dies von nun an haupt-beruflich machen. In BrodmannsLehrveranstaltungen geht es um

elektrische Energie: von der Erzeu-gung bis zur Umsetzung. Um späterbeispielsweise den Bau von Kraft-werken planen und durchführen zukönnen, müssen die angehendenElektrotechnikingenieure wissen,wie alle Komponenten einer solchenAnlage im Gesamtsystem zusam-menwirken. Das lernen sie bei Brod-mann unter anderem per Compu-tersimulation. Auf dem Bildschirmsollen sie verschiedene Betriebssitua-tionen durchspielen und ermitteln,wie Generatoren, Transformatorenund Schaltanlagen bei Normalbe-trieb, Blitzschlag oder Kurzschlussreagieren. Damit am Ende alleswunschgemäß funktioniert, ist einumfangreiches Wissen notwendig,das vorab theoretisch erarbeitet wer-den muss. Hierbei kommt es demProfessor darauf an, dass die Studie-renden ein möglichst breit angeleg-tes Grundwissen erwerben. SeinerErfahrung nach ist dies die besteArbeitsplatzsicherung - auch in derZukunft.

nach dem Abitur Elektrotechnik mitdem Schwerpunkt Energietechnikan der Universität Hannover. ImAnschluss an sein Diplom 1987forschte und lehrte Brodmann alsAssistent am Institut für Regelungs-technik der Universität Hannover.Dort schrieb er auch seine Doktor-arbeit, die er 1993 abschloss. Im sel-ben Jahr wechselte Brodmann vonder Hochschule zur MAN-GHH inOberhausen. Zuletzt war er bei derGHH-Borsig TurbomaschinenGmbH im Bereich Gasturbinentech-nik als Abteilungsleiter für Energie-technik, Kraftwerksleittechnik undregelungstechnische Entwicklungverantwortlich, bis er jetzt an dieFachhochschule Gelsenkirchen be-rufen wurde. Privat umfließt denProfessor weniger der Strom als dasWasser: Ein Hobby des zweifachenVaters ist das Tauchen. Wenn es sei-ne Zeit erlaubt, taucht er auch fürdie Deutsche Lebensrettungsgesell-schaft.

Prof. Dr. Michael Brodmann

Brodmann bringt neben seinerBerufserfahrung beim Bau von In-dustriekraftwerken auch vielfältigeIndustriekontakte mit an die Hoch-schule. Davon können seine Studie-renden zum Beispiel bei der Suchenach einem Praxissemesterplatzprofitieren. Für die zukünftigen Elek-trotechnikingenieure sieht der Pro-fessor gute Arbeitsplatzchancen, daseiner Meinung nach der Bedarf anIngenieuren in Zukunft wieder stei-gen wird.

Michael Brodmann studierte

Berufungen

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TRIKON 1/99 - Januar 199944

Nacht das Gebäude und meldetAlarm - etwa über eine Telefonlei-tung - sobald etwas Ungewöhnlichesgeschieht, beispielweise im Heizkel-ler eine Gasleitung leckt oder einEinbrecher ins Haus eindringt. „Dassprechende Haus“ nennt ProfessorEßer dieses Warnsystem.

Prof. Dr. Winfried Eßer

Winfried Eßer ist in Alpen amNiederrhein geboren und aufge-wachsen. Nach dem Abitur hat erNachrichtentechnik an der Univer-sität-Gesamthochschule Duisburgstudiert. Nach dem Examen 1986ging er ans Duisburger Fraunhofer-Institut für mikroelektronischeSchaltungen und Systeme. Währenddieser Zeit schrieb Winfried Eßer sei-ne Doktorarbeit über ein Spezialthe-ma in der Bildsignalverarbeitung.1991 wechselte er zum Fraunhofer-Institut nach Dresden, wo er für denEntwurf anwendungsspezifischerRechnersysteme verantwortlich war.Die Aufgabe als Hochschullehrer istEßer vertraut, bereits 1994 wurde erzum Professor für „Digital- und Mi-kroprozessortechnik“ an die Fach-hochschule Osnabrück berufen, biser nun als Professor für Mikrorech-nertechnik nach Bocholt wechselte.

OrganischeChemieproduziert auchkünstlichenMarmorProfessor Dr. Klaus-Uwe Kochlehrt die Anwendung des chemi-schen Baukastens.

(SB) Rutschfeste Bodenbeläge,durchschusshemmende Scheibenfür Bankschalter, schnell- und lang-sam-härtende Klebstoffe oder trans-parente Lärmschutzwände, die Listeder Dinge, die aus Bausteinen derorganischen Chemie hergestellt wer-den, ist lang. Dabei setzen sich alldiese Dinge aus nur wenigen che-mischen Grundstoffen zusammen.Wie sie heißen und im chemischenBaukasten funktionieren, lernen dieStudierenden des RecklinghäuserStudiengangs Materialtechnik absofort bei Dr. Klaus-Uwe Koch (39),seit April Professor für organischeChemie und Polymere. Sitzt bei denStudierenden die Theorie, könnensie ihr neues Wissen zunächst inLaborpraktika erproben, bevor sieim Rahmen ihres Praxissemesterserste Berufserfahrungen als Materi-altechniker in Unternehmen derchemischen Industrie erwerben.

Klaus-Uwe Koch begann seinChemiestudium an der WürzburgerUniversität. Nach dem Vordiplom

wechselte er an die Universität Ham-burg, wo er 1984 das Diplom mach-te. In den folgenden vier Jahren ar-beitete Koch als wissenschaftlicherAssistent am Hamburger Institut fürtechnische und makromolekulareChemie. Dort schrieb er eine Dok-torarbeit über ein spezielles Synthe-se-Verfahren für die Petro- und Po-lymerchemie. Seit 1988 arbeiteteKlaus-Uwe Koch bei der Degussa AGin Hanau. Im dortigen Forschungs-und Entwicklungszentrum war erinnerhalb der Anwendungstechnikfür die Entwicklung neuer Produk-te, den Aufbau von Kundenkontak-ten sowie für die Errichtung einesQualitätssystems zuständig, bis erjetzt als Professor an die Fachhoch-schule Gelsenkirchen berufen wur-de. Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch

Professorentführt invirtuelle WeltenComputergrafik bringt Bilder zumLaufen.

(SB). Wenn Kinobesucher am lieb-sten vor Schreck unter den sicherenSessel kriechen möchten, weil le-bensecht wirkende Dinosaurier odermonströs gewachsene Ameisen vonder Leinwand auf sie zuzustürzenscheinen, steckt heutzutage vielkomplizierte Computergrafik hinterder so echt scheinenden Phantasie-welt. Einer, der lehrt, wie man sol-che Computeranimationen zumLeben erweckt, ist Dr. Gregor Lux(41), seit kurzem Professor für Com-putergrafik im GelsenkirchenerFachbereich Informatik.

Doch die spezielle Computertech-nik ist nicht nur für die Inszenierungvon Horrorszenen gut, in Verbin-dung mit der Simulationstechnik istsie in Form sogenannter virtuellerPrototypen im Automobil- und Flug-zeugbau mittlerweile wichtiger Ent-wicklungsbestandteil. So werdenCrashtests billiger, wenn die Fahr-zeuge nur noch im Computer alsSchrott enden. Auch in der Medizinleistet die Computergrafik wichtigeDienste, beispielsweise zur Auswer-tung von Ultraschallaufnahmenoder in der Computertomografie.

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45TRIKON 1/99 - Januar 1999

Professor Lux: „Bei einer Untersu-chung der Herzfunktion ist es heuteüblich, beispielsweise durch grafi-sche Visualisierung Zu- und Abflussdes Blutes farblich auf dem Compu-ter hervorzuheben und somit gutunterscheidbar darzustellen. Daserleichtert die Diagnose.“

In wenigen Jahren kann vielleichtjeder sein eigenes virtuelles Süpp-chen kochen. Gregor Lux: „Mit Hil-fe neuartiger Geräte zur Mensch-Computer-Kommunikation wie spe-ziellen Brillen, Datenanzügen oderräumlichen Projektionseinrichtun-gen können wir demnächst die neueKüche schon vor ihrer Bestellungvirtuell durchschreiten, die Oberflä-chen der Arbeitsplatten befühlenund verschiedene Varianten zumAnbringen von Leuchten in der Kü-che ausprobieren.“ Mit seinen Stu-dierenden will der Professor Projek-te mit regionalen Unternehmen undInstitutionen durchführen. So istbereits die Erstellung virtueller Ge-bäudekomplexe in Kooperation miteinem ortsansässigen Immobilien-unternehmen und einem Herstellervon Grafiksimulations-Software ge-plant.

Gregor Lux hat an der Techni-schen Universität Darmstadt Infor-matik studiert. Nach seinem Diplom1984 arbeitete er im DarmstädterZentrum für grafische Datenverar-beitung an der Entwicklung interak-tiver Programmierwerkzeuge undAnwendungen. Während dieser Zeitschrieb er auch seine Doktorarbeitüber grafische Benutzungsoberflä-chen und deren Integration mit gra-

Prof. Dr. Gregor Lux

fischen Normen. 1992 kehrte er andie Hochschule zurück und war bis1996 Projektkoordinator am Fach-gebiet Praktische Informatik. Hierentwickelte er in einem Forschungs-projekt zusammen mit Informati-kern und Ingenieuren aus dem Ma-schinenbau Methoden und Werk-zeuge zur visuell animierten Simu-

lation elektronisch gesteuerter tech-nischer Komponenten. Ende 1996übernahm Gregor Lux vertretungs-weise den Lehrstuhl für grafischeSysteme an der Technischen Univer-sität Cottbus, bis er jetzt an die Fach-hochschule Gelsenkirchen wechsel-te.

Fachhochschule mietet Opera-tionssäle für GesundheitstechnikDie Ärzte Dr. Brigitte Kipfmüller und Dr. Andreas Melzer lehren als „Teil-zeit-Professoren“ für den Studiengang Gesundheitstechnik im Gelsen-kirchener Fachbereich Physikalische Technik. Angehende Gesundheits-technikingenieure lernen in zwei angemieteten Operationssälen desHedwighospitals in Gelsenkirchen-Resse den Umgang mit Operations-technik.

(SB) Die Hälfte der Woche arbeitenDr. Brigitte Kipfmüller (35) und Dr.Andreas Melzer (38) in der Klinik,die übrigen Tage verbringen sie imHörsaal, der zeitweise gleich wiederin den OP verlegt wird, jetzt aller-dings in Operationssäle zu Studien-zwecken. Die Fachhochschule Gel-senkirchen hat die beiden Ärzte imAugust als Professoren im Teilzeit-angestelltenverhältnis in den Fach-bereich Physikalische Technik beru-fen, wo sich angehende Ingenieureund Ingenieurinnen auf eine Tätig-keit in der Gesundheitstechnik vor-bereiten. Dabei werden sie zu einemMittler zwischen Arzt und Technikund zugleich zu Konstrukteuren inder Weiterentwicklung technischerOperationshilfen. Deshalb lernensie bei den Professoren Kipfmüllerund Melzer zunächst medizinischeGrundkenntnisse. „Um die Funktio-nen und das Zusammenspiel dermenschlichen Organe kennenzuler-nen, müssen die Studierenden auchBlutanalysen durchführen, EKGsschreiben oder Urinproben auswer-ten“, so Brigitte Kipfmüller. Auchwenn die Studenten zukünftig nichtselbst Hand an den Patienten legen,müssen sie wissen, was gerade aufdem Operationstisch passiert, umdie richtigen technischen Geräteauszuwählen oder bei Ausfall dereingesetzten Technik für schnellenErsatz zu sorgen. Da ist es wichtig,dass Ärzte und Ingenieure dieselbeSprache sprechen. Deshalb steht diemedizinische Fachsprache ebenfalls

auf dem Lehrprogramm.Was die Gesundheitstechnikinge-

nieure im Ernstfall sicher beherr-schen müssen, üben sie in Gelsen-kirchen schon während des Studi-ums in zwei von der Hochschuleangemieteten Operationssälen desHedwighospitals in Gelsenkirchen-Resse. Operiert wird zwar nur amModell, doch dass die Instrumentesteril sind und auch sonst alles istwie bei einer Operation am Men-schen, dafür sorgen Brigitte Kipf-müller und Andreas Melzer. EinenSchwerpunkt wollen die Ärzte dabeiauf die bildgesteuerte Chirurgie le-gen. Dafür erhoffen sie sich für dieZukunft einen Magnetresonanzto-mographen, an dem die Studieren-den lernen, Schnittbilder vommenschlichen Körper zu machenund neue Operationssysteme zuentwickeln.

Die gebürtige Heidelbergerin Bri-gitte Kipfmüller studierte nach demAbitur in ihrer Heimatstadt Medizin.Nach dem dritten medizinischenStaatsexamen wechselte sie 1989nach Stuttgart, um dort als Ärztinim Praktikum zu arbeiten. 1994ging sie ins Ruhrgebiet, wo sie in derChirurgie der städtischen KlinikenDortmund-Mitte ihre Facharztaus-bildung fortsetzte. Von 1997 bis 1998arbeitete sie in der Unfallchirurgieder Universitätsklinik „Bergmanns-heil“ in Bochum und legte im Fe-bruar 1998 ihre Facharztprüfung alsChirurgin ab. Danach kehrte Brigit-te Kipfmüller in die Dortmunder Kli

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nik zurück. Ihrer Aufgabe als Pro-fessorin in Gelsenkirchen sieht siemit Begeisterung entgegen: „Es istwichtig, Experten auszubilden, diedie Operationsinstrumente undtechnischen Geräte weiter verbes-sern helfen und damit für eine nochbessere Nutzung im OP sorgen.“

Andreas Melzer ist in Wiesbadengeboren. Zunächst machte er eineZahntechnikerlehre. Nach dem Ab-itur am Abendgymnasium beganner in Mainz ein Studium der Zahn-medizin, zwei Semester später zu-sätzlich Humanmedizin. 1989machte er sein Examen in Zahnme-dizin. Danach studierte er für vierSemester an der Universität Tübin-gen, bis er - zurückgekehrt nachMainz - 1993 sein drittes humanme-dizinisches Staatsexamen ablegte.Seit 1994 arbeitet Andreas Melzeram „Mühlheimer Radiologie-Insti-tut“ und wird voraussichtlich imkommenden Jahr seine Ausbildungzum Facharzt für diagnostische Ra-diologie abschließen. Zusätzlich ister in verschiedenen medizinischenAusschüssen aktiv und entwickeltchirurgische Instrumente und Ver-fahren für die Magnetresonanzto-mographie. Schon als Student hat-te er 1989 die Idee für ein endosko-pisches Nähinstrument, das inzwi-schen als Patent angemeldet ist.

Prof. Dr. Andreas Melzer Prof. Dr. Brigitte Kipfmüller.

Schicht fürSchicht spezial-beschichtetSpezialbeschichtungen sorgen beiGebäudebränden für Schutz undschaffen klare Sicht bei regennas-sen Autoscheiben.

(SB) Wenn aus giftigen Abfallstof-fen ungiftiges Glas wird, Autoschei-ben auch bei Regen klare Sicht bie-ten oder Brandschutzwände Feuerbis zu mehreren Stunden abwehren,dann ist meist die Chemie beteiligt.Die Fachhochschule Gelsenkirchenhat im September einen Chemikerin ihren Recklinghäuser Fachbereich

Chemie und Materialtechnik beru-fen, der all dies miterforscht hat. Erheißt Dr. Gerhard Meyer, ist 42 Jah-re alt und lehrt anorganische Che-mie und Werkstoffe. „Die anorgani-sche Chemie erfüllt eine wichtigeAufgabe bei den Beschichtungen.Durch spezielle Schichten könnenWerkstoffeigenschaften verändertwerden“, erläutert Gerhard Meyersein Lehrgebiet und belegt dies miteinem Beispiel aus der Praxis: „Be-schichtungen auf Kunststoffen erhö-hen beispielsweise die Kratzfestigkeitund können deshalb das schwerereGlas bei Brillen ersetzen.“

Doch den Professor interessiertvor allem die neuere Forschung: „BeiRegen erhöht sich die Unfallgefahr,weil Regentropfen auf der Front-scheibe das Licht streuen und dieSicht mindern. Eine Spezialbeschich-tung der Scheibe verhindert dieTropfenbildung und lässt das Regen-wasser ablaufen. Die Sicht ist dannklar.“ Damit der Scheibenwischerdie Spezialschicht nicht mit der Zeitherunterwischt, muss sie zusätzlichallerdings kratzfest sein.

Auch gegen Feuer gibt es Hilfe ausdem chemischen Baukasten. Spezi-alschichten wirken in Wänden alsBarriere gegen Hitze und Brand.Besonders interessant sind dabeinach Ansicht von Professor Meyerdurchsichtige Schichten, die auch inFenstern für Brandschutz sorgen.

Gerhard Meyer ist in Calbe an derSaale geboren und aufgewachsen.Nach dem Abitur machte er zu-nächst eine Ausbildung zum Che-miefacharbeiter. Im Anschluss dar-an begann er ein Chemiestudiuman der Technischen Hochschule Leu-na, das er 1983 mit dem Diplomabschloss. 1985 wurde er Leiter derIndustrietoxikologischen Abteilungdes Landkreises Nordhausen imHarz und beendete seine Doktorar-beit über Festkörperchemie und Re-aktionsaufklärung. 1987 ging Ger-hard Meyer zurück an die Hoch-schule. Als wissenschaftlicher Ober-assistent lehrte und forschte er ander Anhaltinischen HochschuleBernburg. 1991 verließ er Bernburgund wurde Entwicklungsingenieurim Bereich Umwelttechnik bei derFirma Babcock in Krefeld. Noch imselben Jahr nahm er ein Angebot derGelsenkirchener Flachglas AG an,wo er als Labor- und Projektleiter dieReststoffschmelze erforschte undneue Werkstoffe für Brandschutzpro-Prof. Dr. Gerhard Meyer

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Professor hatkeine Angst vorlanger LeitungExperte sorgt für fehlerfreie Nach-richtenübertragung in elektroni-schen Kommunikationssystemen.

(SB) „Stille Post“ heißt das Spiel, beidem eine Nachricht der Reihe nachvon einem Spieler zum nächstengeflüstert wird. Am Ende kommtmeist etwas heraus, das mit der ur-sprünglichen Nachricht nicht mehrviel gemeinsam hat. Was im Spielfür Spaß sorgt, kann im Berufsall-tag fatale Folgen haben, vor allem,wenn es um die Übermittlung vonInformationen auf elektronischemWeg geht. Wie es vollständig undfehlerfrei geht, weiß Dr. Rainer Na-wrocki (42), seit September neuer

Kaizen istwie einsteter TropfenWie kleine Schritte kontinuierlichzu einer Qualitätsverbesserung inder Fertigung führen.

(SB) Nach dem Motto „Steter Trop-fen höhlt den Stein“ arbeitet einejapanische Methode, die sich Kaizennennt. Dr. Antonio Nisch (42), seitSeptember neuer Professor für ferti-gungstechnische Anlagen und Qua-litätssicherungssysteme im Bochol-ter Fachbereich Maschinenbau, hatdiese Methode in ihrem Ursprungs-land kennengelernt und weiß, wieman sie zur Qualitätsverbesserungin der Produktion nutzt. „Kaizen er-fordert Disziplin und Selbstkontrol-le von jedem Mitarbeiter eines Un-ternehmens. Ziel ist, in vielen klei-nen Schritten die Qualität eines Pro-duktes zu verbessern“, so der Exper-te für Qualitätssicherung. Das ist einkontinuierlicher Prozess, bei demjeder Arbeitsschritt in einem Ablauf-plan notiert und, wenn nötig, nach-gebessert wird. Das geht nicht vonheute auf morgen, funktioniert aber.Den Maschinenbauprofessor Nischinteressiert vor allem die Fertigungs-automatisierung. Damit Werkstü-cke funktionsgerecht bearbeitet undmontiert werden, müssen viele Ar-beitsvorgänge ineinandergreifen.Am Ende eines jeden Arbeitsgangswird kontrolliert. „Das schafft zwar

Professor im Bocholter FachbereichElektrotechnik. Nawrocki sorgt da-für, dass die verschiedenen Kabelsy-steme richtig miteinander kommu-nizieren, so dass beispielsweise eineE-mail auch über eine lange Entfer-nung und verschiedene Computer-systeme hinweg unverändert an-kommt. Ähnliches gilt, wenn einSender das angewählte Mobiltelefonfinden muss.

Wer bei Nawrocki studiert, hatnach Ansicht des neuen Professorsspäter gute Berufsaussichten, „dennim Hinblick auf die fortschreitendeEntwicklung in der Informations-technik wird auch der Bedarf an In-genieuren mit Spezialkenntnissen inelektronischen Kommunikationssy-stemen steigen“, sagt er voraus.

Der gebürtige Hamburger RainerNawrocki studierte nach dem AbiturElektrotechnik an der TechnischenUniversität Braunschweig. Nachdem Diplom 1982 lehrte und forsch-te er als wissenschaftlicher Mitarbei-ter am Braunschweiger Institut fürAllgemeine Elektrotechnik undschrieb während dieser Zeit auchseine Doktorarbeit. Ab 1987 arbei-tete Rainer Nawrocki als Entwick-lungsingenieur bei ANT, einer Fir-ma für Nachrichtentechnik in Back-nang. Dort beschäftigte er sich un-ter anderem mit Systemen im Be-reich der öffentlichen Kommunika-tion. Ein zwölfmonatiger For-schungsauftrag zum Thema Signal-prozessoren führte ihn 1990 ansLondoner King’s College der Univer-sity of London. Nach seiner Rück-kehr nach Deutschland arbeiteteNawrocki bei der Nürnberger FirmaLucent Technologies, wo er für dieSoftware-Entwicklung für leitungs-gebundene Übertragungstechnikzuständig war, bis er jetzt als Pro-fessor mit seiner Familie nach Bo-cholt zog.

Prof. Dr. Rainer Nawrocki

Prof. Dr. Antonio Nisch

dukte und Beschichtungen für dieAuto- und Architekturverglasungentwickelte. Auf seine neue Aufga-be am Hochschulstandort Reckling-hausen freut sich der zweifache Va-ter. Seine Studierenden wahrschein-lich auch, denn sie können nichtnur von dem Expertenwissen ihresneuen Professors, sondern auch vonseinen zahleichen Kontakten zuUnternehmen profitieren.

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höhere Kosten bei der Qualitätskon-trolle, verbessert das Produkt aberlangfristig und führt so zu wenigerAusschuss und mehr Zufriedenheitbeim Kunden, unter dem Strich alsoein Gewinn für das Unternehmen“,weiß Nisch.

Damit die Studierenden schonwährend ihres Studiums lernen, wieQualitätssicherung im betrieblichenAlltag abläuft, erstellen sie mit fach-licher Unterstützung ihres Professorsim Rahmen des Praxissemestersoder ihrer Diplomarbeit eigene Qua-litätssicherungskonzepte und bietenan, dies für Maschinenbaubetriebein der Region um die Hochschule zutun.

Antonio Nisch ist in Mexiko ge-boren und aufgewachsen. Nachdem Abitur nahm er in Aachen einStudium des Maschinenbaus an derRheinisch-Westfälischen Techni-schen Hochschule auf. Sein Diplommachte er 1983. In den folgendenfünf Jahren lehrte und forschteNisch als wissenschaftlicher Mitar-beiter am Aachener Institut fürWerkstoffwissenschaften undschrieb eine Doktorarbeit über Be-schichtungstechnologien. 1989wechselte er zu Bosch nach Herneund arbeitete dort in verschiedenenleitenden Funktionen. Während die-ser Zeit bereiste Nisch, der fließendSpanisch, Deutsch, Englisch undFranzösisch spricht, viele europäi-sche Länder. 1991 ging seine Firmaeine Kooperation mit dem japani-schen Unternehmen TDK ein. An-tonio Nisch besuchte beruflich Ja-pan und lernte dabei die japanischeMethode der Qualitätsverbesserungkennen. Seit seiner Berufung zumProfessor an die FachhochschuleGelsenkirchen pendelt der Wahl-Recklinghäuser zwischen seinemWohnort und Bocholt.

Aus Wirt-schaftstheoriewird Betriebs-nutzenDr. Ralf-Michael Marquardt ver-stärkt seit dem letzten Sommerse-mester als Experte für Volkswirt-schaftslehre und quantitativeMethoden das RecklinghäuserProfessorenteam im FachbereichWirtschaftsrecht.

(SB/BL) Dass Volkswirtschaftslehrehelfen kann, betriebswirtschaftlicheEntscheidungen zu treffen, diesenBeweis tritt seit dem letzten Sommer-semester Prof. Dr. Ralf-Michael Mar-quardt gegenüber den Studierendenim Recklinghäuser StudiengangWirtschaftsrecht an. Marquardt istvon Beruf Volkswirt und kam vonder Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen an die Hochschulabtei-lung Recklinghausen. Er wäre je-doch kein richtiger Fachhochschul-professor, hätte er nicht neben derTheorie sofort auch den praktischenAspekt fest im Blick. Und so geht esin den Vorlesungen von Prof. Mar-quardt darum, unterschiedlicheWirtschaftstheorien zu begreifen,um frühzeitig die Folgen, aber auchdie Möglichkeiten gesamtwirtschaft-licher Entscheidungen für den eige-nen Betrieb vorherzusehen. Nur werauf der Klaviatur der Volkswirtschaf-

ten spielen kann, wird national undinternational richtige Entscheidun-gen für seinen Betrieb treffen undkann bei der innerbetrieblichen Dis-kussion wirtschaftspolitischer The-men Weichen richtig stellen.

Wie wichtig das ist, wird beispiels-weise im Zusammenhang mit derEuropäischen Wirtschafts- undWährungsunion deutlich, die denUnternehmen seit Anfang 1999 ei-nen völlig neuen geldpolitischenRahmen beschert. Was der Eurobringt, mussten die Unternehmenaber schon seit der Entscheidung fürden Euro im Mai des Vorjahres beiihren Investitionsentscheidungenberücksichtigen. Die Studierendenvon Prof. Marquardt lernen, wie siesolche Entscheidungen mit Theorie-und Methodenwissen vom Kopf hervorbereiten, anstatt sich auf Beur-teilungen „aus dem Bauch heraus“verlassen zu müssen. Gerade kleineund mittlere Unternehmen habenhier Bedarf und damit auch Bedarffür Marquardts Absolventen, so dieÜberzeugung des Professors. Auchwenn es um die Nutzung von Wirt-schaftsförderprogrammen geht, hilftnicht Faktenwissen allein, sondernvor allem Methode: „Genauso wieunsere Absolventen im Studium ler-nen, volkswirtschaftliche Entschei-dungen auf den einzelnen Betriebherunterzubrechen, genauso selb-ständig sollen sie den Förderdschun-gel daraufhin durchforsten, was fürden eigenen Arbeitgeber an Nutz-pflanzen darin wächst“, so die prak-tische Zielachse des neuen Fach-hochschulprofessors.

Ralf-Michael Marquardt ist inDuisburg-Rheinhausen aufgewach-sen. Zum Studium der Volkswirt-schaftslehre ging er an die Univer-sität Bielefeld. 1988 machte er seinDiplom und wurde wissenschaftli-cher Mitarbeiter in der wirtschafts-politischen Abteilung der BielefelderHochschule. Während dieser Zeitbeteiligte er sich an einem For-schungsprojekt über die wirtschaft-liche Entwicklung der Bundesrepu-blik Deutschland und schrieb eineDoktorarbeit zum Thema europäi-sche Wirtschafts- und Währungs-union. 1993 wechselte Marquardtnach Düsseldorf in die volkswirt-schaftliche Abteilung der Landes-zentralbank Nordrhein-Westfalen,wo er zuletzt die Abteilung „Geldund Kredit“ leitete. Die Aufgabe alsProfessor ist für Ralf-Michael Mar-

Prof. Dr. Ralf-Michael Marquardt

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quardt nicht ganz neu: Als Lehrbe-auftragter an der Universität Biele-feld und der Fachhochschule derDeutschen Bundesbank in Hachen-burg konnte er bereits erste Erfah-rungen für seinen jetzigen Job sam-meln.

Softwarevom ReißbrettNeuer Professor erstellt „Bauplä-ne“ für Computer-Programme.

(SB) Professor ist er schon länger, ander Fachhochschule Gelsenkirchenerst seit August: Jürgen Znotka (39)lehrt im Fachbereich InformatikSoftware-Engineering und Software-Technik. Was dem Laien vielleichtabstrakt erscheint, erläutert derneue Professor an einem Vergleich:„Wie ein Architekt beim Bau einesHauses erstellt auch der Software-Techniker einen Bauplan, abge-stimmt auf die Anforderungen deszukünftigen Software-Nutzers. Die-ser Plan dient als Vorgabe für dasProgrammieren.“ Bis der komplettePlan steht, wird nach Aussage vonZnotka fast ausschließlich mit demKopf und erst viel später mit demComputer gearbeitet. Und weil dasschon viel Informatik-Wissen vor-aussetzt, hören die Studierenden erstim siebten Semester bei ProfessorZnotka. Wer möchte, kann dannsein neuerworbenes Wissen überSoftware-Technik im Rahmen einer

Diplomarbeit gleich an einer be-trieblichen Aufgabe umsetzen.

Doch Professor Znotka geht esnicht nur um die Entwicklung neu-er Programme, ihn interessiert auchdie Qualitätssicherung von Soft-ware. Anhand eines speziellen Sy-stems errechnet er Kenngrößen zueinem Software-Produkt, die ihmzeigen, ob das Produkt wirklich dengewünschten Anforderungen ent-spricht oder ob nachgebessert wer-den muss.

Nach dem Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium in Bottrop stu-dierte Jürgen Znotka an der Univer-sität Erlangen Informatik und Be-triebswirtschaft. Nach dem Vordi-plom in Informatik wechselte er dieHochschule und schloss sein Studi-um 1986 an der Rheinisch-Westfä-lischen Technischen Hochschule inAachen mit einem Diplom in Infor-matik ab. Erste Berufserfahrungenerwarb sich Jürgen Znotka in einerAbteilung für Software-Entwicklungbei der Daimler-Benz-AG in Stutt-gart. 1989 wechselte er von Stuttgartins Daimler-Benz-Forschungszen-trum nach Ulm. Dort forschte er anThemen zur Verbesserung der Soft-ware-Qualität im Daimler-Benz-Konzern. Während dieser Zeit be-treute er auch innerhalb des Unter-nehmens Studierende während ih-res Praxissemesters sowie Diplo-manden und übernahm ab 1991mehrere Lehraufträge an der Fach-hochschule Ulm. 1995 wurde er alsProfessor für Software-Technik undRechnernetze an die Fachhochschu-le Lübeck berufen. Der Wechsel nachGelsenkirchen fällt Jürgen Znotkaleicht, denn der gebürtige Bottroperkehrt damit zu seinen regionalenWurzeln zurück. Aus dem Ruhrge-biet zieht es ihn jedoch oft fort: Be-ruflich im Rahmen europäischerForschungs- und Technologieprojek-te, privat durch ausgedehnte Ur-laubsreisen. Im Gepäck begleitenihn dabei Krimis von Janwillem vande Wetering und Robert van Gulik.

Prof. Dr. Jürgen Znotka

Ruhestand

AntreibenundSteuernProfessor Klaus Bieder verlässtnach 34 Jahren die Hochschule.

(SB) Antreiben und Steuern lautetedas Motto von Elektrotechnikprofes-sor Klaus Bieder. Denn das ist sei-ner Ansicht nach die richtige Artund Weise, elektrische Maschinen zubehandeln. Im Juli ’98 wurde KlausBieder nun nach 34 Jahren Lehrtä-tigkeit in Gelsenkirchen in den Ru-hestand versetzt. Rektor Schulte be-dankte sich bei Professor Bieder imNamen der damaligen Ministerinfür Wissenschaft und Forschung desLandes Nordrhein-Westfalen, AnkeBrunn, für die Arbeit als Hochschul-lehrer.

Klaus Bieder wurde 1933 in Unnageboren. Nach dem Abitur, das erin seiner Heimatstadt Kamen ableg-te, begann er 1953 ein Studium derElektrotechnik, StudienrichtungStarkstromtechnik, an der Rhei-nisch-Westfälischen TechnischenHochschule Aachen, das er 1958 mitdem Diplom abschloss.

Nach dem Studium wechselte Bie-der zu den damaligen Siemens-Schuckertwerken nach Erlangen, woer für die Projektierung von An-triebsmaschinen und -anlagen fürden Bergbau zuständig war. Nebenden elektrischen Maschinen be-schäftigte er sich außerdem mitSteuerungen und Automatisierungs-problemen, woraus später auch einFachbuch über Steuerungstechnikentstand. 1962 ging Klaus Bieder zurDortmunder Bergbau AG und leite-te auf der ehemaligen Großschacht-anlage „Minister Stein/Fürst Har-denberg“ unter Tage eine Abteilungdes Elektrobetriebs.

1964 nahm er seine Lehrtätigkeitan der Staatlichen Ingenieurschulefür Maschinenwesen in Gelsenkir-chen auf und leistete zusammen mitseinen Kollegen notwendige Auf-bauarbeit an der erst zwei Jahre zu-vor errichteten Ingenieurschule. Alsaus dieser schließlich die Fachhoch-schule Bochum, Abteilung Gelsen

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kirchen, entstand, wurde Klaus Bie-der zum Professor berufen. Währendseiner Lehrtätigkeit vermittelte erden Studierenden neben dem Fach-wissen über elektrische Maschinenund Steuerungen auch den Sinn fürinterdisziplinäres Arbeiten, damitdie zukünftigen Diplomingenieurin-nen und -ingenieure lernen, auchüber die Grenzen speziellen Inge-nieurwissens hinaus Aufgaben desbetrieblichen Alltags umfassend zulösen.

Neben seinem Hauptamt war derProfessor über 30 Jahre nebenberuf-lich bei der Vestischen Gruppe derIndustrie- und Handelskammer zuMünster in Gelsenkirchen als Do-zent in der Weiterbildung und alsMitglied des Prüfungsausschussesfür Industriemeister der Elektrotech-nik tätig.

Auch im Ruhestand wird beiKlaus Bieder keine Langeweile auf-kommen: Zur Zeit beschäftigt er sichmit der von ihm erfundenen und pa-tentierten digital-elektrischen Trak-tur, die in Musik- und Orgelkreiseninteressiert aufgenommen wurde.Einige Zeit bleibt Professor Biederauch den elektrischen Maschinennoch als Lehrbeauftragter treu. Da-nach wird der Familienvater endlichgenug Zeit für seine anderen Inter-essen haben: die Musik und die Li-teratur.

Prof. Klaus Bieder

33 JahreLehre inGelsenkirchenProfessor Helmut Kampmann,Mitglied des Lehrkörpers der Fach-hochschule Gelsenkirchen seit ih-rer Gründung, geht in den Ruhe-stand.

(SB) Im Juli 1998 erhielt Prof. Hel-mut Kampmann seine Entlassungs-urkunde. Damit endete eine Lehr-tätigkeit, die 1965 als Baurat an derStaatlichen Ingenieurschule fürMaschinenwesen in Gelsenkirchenim Bereich Maschinenbau begon-nen hatte. Im Namen der damali-gen Ministerin des nordrhein-west-fälischen Ministeriums für Wissen-schaft und Forschung, Anke Brunn,dankte Rektor Schulte Prof. Kamp-mann für seine Arbeit.

Seine berufliche Laufbahn be-gann Helmut Kampmann, der 1933in Limburg an der Lahn geborenwurde, nach dem Abitur im Jahre1953 mit einer Ausbildung als Elek-tro- und Autogenschweißer. In die-sem Beruf arbeitete er, bis er im No-vember 1954 das Studium des Flug-zeugbaus an der Rheinisch-Westfä-lischen Technischen HochschuleAachen aufnahm. Im Anschluss ansein Diplomexamen 1960 wechsel-te er an die Technische HochschuleBerlin, wo er am Lehrstuhl für Luft-fahrzeugbau als wissenschaftlicherAssistent fünf Jahre lehrte undforschte. Anschließend entwickelteProf. Kampmann für die BerlinerFirma Osram einen Systembauka-sten für Globoidgetriebe, um im Jah-re 1965 eine Lehrtätigkeit an derGelsenkirchener Ingenieurschule imBereich Maschinenbau mit den Stu-dienfächern Thermodynamik undFluidmechanik zu beginnen. Späterwechselte er zu den LehrfächernHydraulik und Pneumatik.

Mit der Errichtung der Hochschul-abteilung Gelsenkirchen der Fach-hochschule Bochum wurde HelmutKampmann zum Professor im Fach-bereich Maschinenbau ernannt, miteinem Lehrauftrag in den Studien-fächern Steuerungstechnik und Re-gelungstechnik. Neben seiner Lehr-tätigkeit baute er den Technologie-transfer der damaligen AbteilungGelsenkirchen zur mittelständischen

Industrie der Region auf, bis 1992die Fachhochschule Gelsenkirchengegründet wurde.

Nebenberuflich lehrte Prof.Kampmann von 1968 an mehrereJahre bei der Vestischen Gruppe derIndustrie- und Handelskammer zuMünster in Gelsenkirchen und warMitglied des dortigen Prüfungsaus-schusses. Als öffentlich bestellterSachverständiger der Industrie- undHandelskammer Münster arbeiteteer als Gutachter für hydraulischeund pneumatische Antriebe, Steue-rungen und Regelungen sowie Wär-me- und Strömungsfragen, insbe-sondere im Gerichtsauftrag.

Auch in der Forschung war Prof.Kampmann aktiv: So entwickelte erbeispielsweise zusammen mit sei-nem Bruder und GelsenkirchenerKollegen Prof. Dr. Ernst Kampmanndie erste Hochdruckwasserregel-pumpe für den Bergbau, die denbeiden Forschern ein Patent ein-brachte. Für die Deutsche For-schungsgesellschaft entwickelte erweiterhin 1978 eine automatischeAuswuchteinrichtung für Groß-schleifmaschinen.

Dass er in Zukunft nicht mehr inHörsaal oder Labor stehen wird,stimmt den Vater von drei Kindernnicht weiter traurig, da er als Gut-achter für Gerichte und Versiche-rungen weiterhin gefragt ist.

Prof. Helmut Kampmann

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Eingestellt

Withold Gregoritza, Mitarbeiter inLehre und Forschung, ab02.06.1998, Fachbereich Elektro-technik Gelsenkirchen. Ingo Ber-natzki, Mitarbeiter in Lehre undForschung, ab 01.07.1998, Fachbe-reich Maschinenbau Bocholt. Ni-cole Köhler, Regierungsinspektorin,ab 01.07.1998, Dezernat Akademi-sche und studentische Angelegen-heiten. Waldemar Wiltzek, Mitar-beiter in Lehre und Forschung, ab01.07.1998, Fachbereich InformatikGelsenkirchen. Dagmar Klus-mann, Verwaltungsangestellte, ab03.08.1998, Akademisches Aus-landsamt. Fesshal Akoudad, Aus-zubildender, ab 01.09.1998, Fachbe-reich Maschinenbau Gelsenkirchen.Jürgen Bücker, Mitarbeiter in Leh-re und Forschung, ab 01.09.1998,Fachbereich Elektrotechnik Gelsen-kirchen. Christian Dreesen, Mitar-beiter in Lehre und Forschung, ab01.09.1998, Fachbereich Elektro-technik Gelsenkirchen. Nick Hap-pek, Auszubildender, ab01.09.1998, Fachbereich Maschi-nenbau Gelsenkirchen. Jörg Neu-mann, Mitarbeiter in Lehre undForschung, ab 01.09.1998, Fachbe-reich Elektrotechnik Gelsenkirchen.Thomas Ortwein, Mitarbeiter inLehre und Forschung, ab01.09.1998, Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik Gel-senkirchen. Andreas Stengel, Mit-arbeiter in Lehre und Forschung, ab01.09.1998, Fachbereich Elektro-technik Gelsenkirchen. DianaToma, Mitarbeiterin in Lehre undForschung, ab 01.09.1998, Fachbe-reich Maschinenbau Gelsenkirchen.Cem Yokaribas, Auszubildender, ab01.09.1998, Fachbereich Maschi-nenbau Gelsenkirchen. CarinaDensing, Mitarbeiterin in Lehre undForschung, ab 07.09.1998, Fachbe-reich WirtschaftsingenieurwesenRecklinghausen. Renate Stromann,Verwaltungsangestellte, ab07.09.1998, Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle, Technologietransfer.Kai Fleischer, Mitarbeiter in Lehreund Forschung, ab 01.10.1998,Fachbereich Informatik Gelsenkir-chen. Etienne Krämer, Mitarbeiter

in Lehre und Forschung, ab01.10.1998, Fachbereich Chemieund Materialtechnik Recklinghau-sen. Christian Stork, Mitarbeiter inLehre und Forschung, ab01.10.1998, Fachbereich Maschi-nenbau Bocholt. Gordon Graebe,Mitarbeiter in Lehre und Forschung,ab 01.11.1998, Fachbereich Versor-gungs- und Entsorgungstechnik Gel-senkirchen. Jörg Fischer, Mitarbei-ter in Lehre und Forschung, ab16.11.1998, Sprachenzentrum. Tor-sten Jägel, Angestellter, ab01.12.1998, Hochschulbibliothek.Daniel Rump, Mitarbeiter in Lehreund Forschung, ab 01.12.1998,Fachbereich Wirtschaftsingenieur-wesen Recklinghausen.

Weiter-beschäftigungAngela Kallweit, Mitarbeiterin inLehre und Forschung, ab01.09.1998, Fachbereich WirtschaftGelsenkirchen. Manuela Fahren-kamp, Verwaltungsangestellte, ab07.09.1998, Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle, Technologietransfer.

WechselMonika Gora, Verwaltungsange-stellte, ab 06.09.1998: FachbereichPhysikalische Technik Gelsenkir-chen.

Namens-änderungElke Hodde-Kalich, früher: ElkeHodde, Bibliothek. Martina Me-wes-Grieskamp, früher: Mewes, Bi-bliothek. Ursula Obitz, früher: Hill,Dezernat Finanzen/Organisation.Aline Staack-Forichon, früher: Fo-richon, Sprachenzentrum.

AusgeschiedenMoussa Fraidi, zum 31.07.1998,Arbeiter, Fachbereich Maschinen-bau Gelsenkirchen. Peter Fromm,zum 31.07.1998, Arbeiter, Fachbe-reich Maschinenbau Gelsenkirchen.Frank Landewee, zum 31.08.1998,Mitarbeiter in Lehre und Forschung,Fachbereich Elektrotechnik Gelsen-kirchen. Ralph Elshorst, zum30.09.1998, Mitarbeiter in Lehreund Forschung, Fachbereich Elektro-technik Bocholt. Christian Schulte-Lünzum, zum 30.09.1998, Mitar-beiter in Lehre und Forschung, Fach-bereich Informatik Gelsenkirchen.Prof. Dr. Ehrenfried Salomon, zum20.10.1998, Fachbereich WirtschaftGelsenkirchen. Martin Kämpf, zum31.10.1998, Mitarbeiter in Lehreund Forschung, Fachbereich Wirt-schaft Gelsenkirchen. Prof. Dr. Frie-derike Deuerler, zum 09.11.1998,Fachbereich Maschinenbau Bo-cholt. Florence de Boni, zum30.11.1998, Mitarbeiterin in Lehreund Forschung, Sprachenzentrum.

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