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. ch Nr. 16 | 15. 09. 2008 | Fr. 5.– DAS IT-MAGAZIN FÜR DIE SCHWEIZ SwissICT Magazin September 2008 ERP EXKLUSIV So viel verdienen Informatiker TEST Was taugen die Angebote fürs mobile Surfen? MARKTÜBERSICHT 12"-Notebooks unter 1,5 kg KNOW-HOW SQL Server 2008 für Entwickler Exklusiv: So zufrieden sind ERP-Anwender Das erwarten KMU von ERP-Systemen ERP-Lösungen im Überblick So funktioniert ERP als Service InfoWeek

InfoWeek 16 / 2008

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InfoWeek vom 15.09.2008

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SwissICT Magazin

September 2008

ERP

EXKLUSIV So viel verdienen InformatikerTEST Was taugen die Angebote fürs mobile Surfen? MARKTÜBERSICHT 12"-Notebooks unter 1,5 kgKNOW-HOW SQL Server 2008 für Entwickler

Exklusiv: So zufrieden sind ERP-Anwender

Das erwarten KMU von ERP-Systemen

ERP-Lösungen im Überblick

So funktioniert ERP als Service

InfoWeek

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

EdItorIal

Lange verkörperte Microsoft mit seinem Soft-ware-Monopol das Böse, während Google für das Gute stand. In letzter Zeit werden aber vermehrt kritische Stimmen laut, vor allem von

Seiten der Datenschützer, die erste Zweifel an dieser Darstellung aufkommen lassen. Mit seinem eigenen Browser Chrome hat Google nun selbst dazu beige-tragen, dass das altbekannte Weltbild weiter ins Wanken gerät.

Die Begeisterung für Chrome war anfangs so gross, dass der Google-Browser in nur 24 Stun-den einen Marktanteil von drei Prozent erreichte – zumindest ge-mäss den Zahlen des US-Webana-lyse-Spezialisten Clicky, der dazu die Daten von 45’000 Webseiten auswertete. Doch ebenso rasch, wie die Jubelschreie laut wurden, verstummten sie wieder. Einen ersten Dämpfer versetzten dem Browser Sicherheitslücken, die nur kurz nach seiner Lancierung auftauchten.

Doch was Chrome und vor allem auch Googles Image weit mehr geschadet haben dürfte, sind die Nutzungsbestimmungen. Google sammelt nämlich fleissig die Daten der Anwender. Und auch die Rechte an ihren Inhalten traten die Nutzer in der ursprünglichen Fassung der Bestimmungen an Google ab. Als die Protestrufe immer lauter wurden, krebste Google schliesslich zurück und änderte die absurden Nutzungsbestimmungen. Die Urheberrechte bleiben nun beim Urheber, so wie es sich gehört.

Was aber in der ganzen Diskussion um Daten-schutz und Sicherheitslücken beinahe untergeht, sind die wahren Absichten von Google. CEO Eric Schmidt gibt sich zwar gerne als Underdog, der mit Chrome einzig versucht, den übermächtigen Rivalen Microsoft in Schach zu halten. Der Software-Gigant versuche nämlich, so ist Schmidt überzeugt, das In-ternet mit unterschiedlichen Diensten in tausende Teile zu zersplittern. Google wolle diese «Balkanisie-rung» des Internets verhindern.

Wer genauer hinschaut, merkt aber bald, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. Unter dem Deckmantel von Cloud Computing will Google alle Services und Applikationen auf eine virtuelle Basis verlagern, An-wendungen sind einfach zu haben und dies zu Spott-preisen oder gar kostenlos. Microsoft mit seinem Li-zenzmodell dürfte über diese Entwicklung wenig erfreut sein. Mit Chrome will Google also den Erz-feind loswerden und füllt eine der wenigen Lücken in

seinem Aufstieg zum alleinigen Beherrscher des Internets.

Dabei ist Googles Aufwärts-drang keineswegs mit Microsofts altem Monopol zu vergleichen, wo Konkurrenz aggressiv bekämpft wurde und Anwender überhöhte Preise bezahlen mussten. Googles Machthunger geht viel weiter, es geht um die Beherrschung des Informationsflusses, bedroht also nicht nur die Wirtschaft, sondern auch Politik, Kultur und das Pri-vate. Microsoft verkaufte seine Pa-kete und machte sich so breit. Diese Möglichkeit fehlt Google, weshalb der Suchmaschinen- gigant nun versucht, sich durch die Hintertüre einzuschmuggeln. Dies würde eigentlich ganz gut

funktionieren, wenn Google nicht die eigenen Fehler in die Quere kommen würden. Bislang tolerieren die Anwender dieses Verhalten. Die Frage ist, wie lange der Suchmaschinenprimus seine wahren Absichten noch als Verteidigungsstrategie gegen das vermeint-lich Böse tarnen kann.

Alina Huber

Google und sein Hunger nach Macht

GooGle will den inforMAtions-fluss beHerr-scHen und bedroHt dAMit nicHt nur die wirtscHAft.

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InhaltsverzeIchnIs

Schwerpunkt ERP: Das passende ERP-System zu finden, ist nicht einfach. In un-serem Schwerpunkt erklären wir deshalb zunächst, auf was man bei der Evaluation achten sollte. Neben der Software trägt auch der Service entscheidend zur Kundenzufriedenheit bei. Diese wurde von i2s consulting in der ERP-Zufriedenheitsstudie ein weiteres Mal untersucht. Schliesslich widmen wir uns auch noch der Kombination SaaS und ERP sowie deren Vorteilen. Seite 28

Mobiles Internet im Test: Orange, Sunrise und Swisscom buhlen mit Internet Everywhere, Take Away und Mobile Unlimited um die Gunst der mobil surfenden Kundschaft. Doch welcher der drei Carrier hat das beste Netz? Wir haben in der Stadt, auf dem Land, im Zug, einfach überall gemessen. Und wer bietet am meisten Megabits fürs Geld? Antworten auf diese und viele weitere Fragen sowie den Test-sieger gibt es im grossen Ver-gleichstest ab Seite 16.

Know-how IT-Management: Green IT ist gar nicht möglich, permanente Leistungssteigerung bei Hard- und Software erfordert mehr Energie. Das ist ein physi-kalisches Gesetz, das auch strom-sparende CPUs und Virtualisie-rung nicht ausser Kraft setzen können. Was hat es mit Green IT wirklich auf sich? Wie grün ist die IT wirklich? Wir bringen im Know-how-Artikel Licht ins Marketing-Dunkel. Seite 44

IT@home, Internet Media Tablets: Archos hat seine bishe-rigen Portable Media Players zu Internet Media Tablets gemacht, die deutlich schneller sein sollen. Die drei Modelle 5, 5g und 7 verfügen über einen 5- bezie-hungsweise 7-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 800x480 Pixeln, bieten Speicherplatz von bis zu 320 GB und einen vollwer-tigen POP3/IMAP-Mailclient. Seite 60

neWs & analysen

Google verärgert alle mit seiner Sammelwut 06

iPod und iTunes werden Genies 07

Zürich ist attraktiv für die ICT-Branche 08

Informatik, die Spass macht 09

iPhone für den Unternehmenseinsatz nicht geeignet 10

SwissICT-Salärstudie: Das verdienen unsere Informatiker 11

Swiss Made: Wuala, der Gratis-Online-Speicher für Tauschwillige 12

Carl August Zehnder: Informatik uninteressant? 14

Quick Poll: Linux auf dem Vormarsch 15

test center

Mobiles Internet: Gesucht wird das schnellste Internet für unterwegs 16

Google Chrome: Keine Revolution 19

Produkte

EMCs Documentum integriert Web 2.0 21

Grünes NAS-System von Nexsan 22

Pandas 2009er-Ausgaben mit Collective Intelligence 23

PGP lanciert eine ganze Reihe neuer Verschlüsselungslösungen 24

Überwachung via Stromkabel 25

Marktübersicht: Notebook-Leichtgewichte mit 11- bis 13-Zoll-Displays 26

schWerPunkt erP

ERP für KMU: Der Service hat Priorität 28

Studie zur Anwenderzufriedenheit: Wo steht der ERP-Markt? 30

Outsourcing oder ERP as a Service als Alternative 34

sWIssIct MagazIn

Veranstaltungen/Programmieren fördert die Problemlösungsfähigkeit 37

Mobiles Arbeiten: Der Arbeitsplatz der Zukunft 38

Die Auflösung alter Grenzen 40

knoW-hoW & PraxIs

IT-Management: Green IT ist ein Ding der Unmöglichkeit 44

Der SQL Server 2008 für Entwickler 46

Das lange Warten auf den WLAN-Standard 802.11n 48

Peter Monadjemi: Ist Midori mehr als ein Sommerlochfüller? 50

Security Audits bringen Licht ins Dunkel 51

karrIere & WeIterbIldung

Agenda 57

Lesetips für IT-Professionals 58

und ausserdeM

IT@home, Internet Media Tablets: Das Internet in der Tasche 60

ETH und Levitronix wollen die Halbleiterherstellung revolutionieren 61

Impressum, Vorschau 62

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NeWs & ANAlyseN

Aktu

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Google verärgert alle mit seiner SammelwutIn den vergangenen Tagen äusserten Datenschützer rund um den Globus ihre Kritik an Googles neuem Browser Chrome. Auch die Schweizer Datenschützer mahnen zur Vorsicht.

Vo n Al i n A Hu b e r

Daniel Menna, Sprecher des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffent-lichkeitsbeauftragten, rät

Internetanwendern, sich gut über Googles neuen Browser Chrome zu informieren. Es sei bedenklich, zu viele Daten über einen Anbie-ter abzuwickeln. Je mehr Zusatz-funktionen ein Internet-Konzern zur Verfügung stelle, desto höher sei das Risiko für die Privat-sphäre. Der Schweizer Daten-schutz rät den Anwendern daher, nicht alle wichtigen Inhalte vom gleichen Anbieter zu nutzen. Man solle es wenn möglich vermei-den, über Chrome eine Such-anfrage mit Google zu starten oder seinen Google-Mail-Account zu benutzen. Man solle sich genau informieren, welche Funktionen man beim Browser

wirklich benötige und welche man allenfalls abschalten könnte.

Google hat derweil auf die Forderungen von Datenschützern reagiert und löscht die IP-Adres-sen nun nach neun statt nach 18 Monaten. Gleichzeitig betont der Suchmaschinengigant aber auch, dass sich dieser Schritt negativ auf die Sicherheit und Innovation auswirken werde. Den Daten-schützern dürfte derweil selbst diese halbierte Speicherzeit noch nicht genügen. Denn während Google die Speicherung der IP-Adresse aus Sicherheitsgründen und zur Realisierung bestimmter Funktionen für unerlässlich hält, betrachten Datenschützer IP-Adressen als personenbezogene Informationen, die gar nicht erst zusammen mit den Suchanfragen gespeichert werden sollten.

Google weist diese Kritik aber zurück und betont, dass die gesammelten Daten es nicht erlauben, einzelne Nutzer zu identifizieren.

Microsoft und Sun virtualisierenSun und Microsoft machten in den vergangenen Tagen beide mit neuen Virtualisierungsange-boten auf sich aufmerksam. Wäh-rend Microsoft seinen Hyper-V-Server 2008 noch im September kostenlos zum Download bereit-stellt, bietet Sun nun ein vollstän-diges Virtualisierungspaket für x86-Server. xVM umfasst nebst Virtual Box 2.0 auch xVM Server,

xVM Ops Center 2.0 und xVM VDI. Als Kontrollinstanz nutzt Sun im Gegensatz zu anderen Xen-Implementierungen sein eigenes Betriebssystem Solaris x86. Für den nichtkommerziellen Ge-brauch können Anwender die Quellen und Binaries frei herun-terladen. Die Lizenzkosten für das xVM-Paket gelten jeweils für ein Jahr pro Plattform und betragen

500 Dollar für den xVM Server und zwischen 100 und 350 Dollar für xVM Open Center.

Derweil lancieren die Red-monder mit ihrem Hyper-V-Server 2008 eine vereinfachte Virtualisierungs-Software, die auf dem Hypervisor Hyper-V basiert und auf Windows und Linux spezialisiert ist. Schon bald will Microsoft zudem den System

Center Virtual Machine Manager 2008 veröffentlichen, der ver-schiedene Virtualisierungs-lösungen verwaltet. Zudem hat der Software-Gigant eine Live-Migrations-Funktion für seinen Hypervisor entwickelt. Diese wird voraussichtlich aber erst in Windows Server 2008 R2 enthal-ten sein, mit dessen Veröffent-lichung man 2010 rechnet. (ahu)

Datenschützern missfällt es, dass Google mit Chrome fleissig Daten von Anwendern sammelt.

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NeWs & ANAlyseN

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Swisscom archiviert E-MailsDie Swisscom bietet in Zusammenarbeit mit EMC neu einen E-Mail-Archiv-Dienst für Unternehmen mit 100 bis 2000 Mitar-beitern an. Das Verschieben von älteren Nachrichten auf Server in einem hoch-sicheren und redundant ausgelegten Rechenzentrum von Swisscom soll eine lückenlose Aufbewahrung der geschäft-lichen Korrespondenz ermöglichen.

AMD will Fabriken verkaufenDer neue AMD-Chef Dirk Meyer will laut einem Gespräch mit dem Magazin «For-tune» die eigenen Fabriken verkaufen, denn man bewege sich im CPU-Ge-schäft weg vom Modell der Fertigung in Fabriken für den eigenen Bedarf. Die Ausgliederung soll bereits bis Ende 2008 geschehen. Noch ist man auf der Suche nach einem passenden Partner.

Google plant RZ im MeerGoogle plant laut einem Patentantrag ein schwimmendes Rechenzentrum. Es soll auf einem Schiff ein paar Meilen vor der Küste in 50 bis 70 Meter tiefem Wasser ankern und über ein Kabel mit den Computersystemen an Land verbunden werden. Die Vorteile: Das Wasser soll gleichzeitig zur Kühlung der Rechner genutzt werden und die Computerinfra-struktur selber mit Strom versorgen.

Firmen senken IT-BudgetsDie Marktforscher von Forrester haben 950 leitende IT-Manager in Nordame-rika und Westeuropa zu ihren aktuellen IT-Budgets befragt. Das Ergebnis: Sie wollen 2008 weniger Geld in ihre IT in-vestieren. Mehr als 40 Prozent der Gross-unternehmen haben ihre IT-Budgets für das laufende Jahr auf Grund der weltweit nachlassenden Konjunktur gekürzt.

Apple plant multiple EingabeApple hat beim US-Patentamt einen An-trag für eine Technik namens Multitouch Data Fusion gestellt. Sie soll neben der Eingabe mit mehreren Fingern auch Sprachsteuerung und biometrische Daten wie Fingerabdrücke, Körperwärme, Pupillengrösse oder Gesichtsausdruck registrieren und kombinieren können.

Digital-TV: CH hinkt hinterherSwisscable hat in den vergangenen fünf Monaten zwei Umfragen zum Thema Digitales Fernsehen durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass 700’000 oder 22 Prozent aller Haushalte in der Schweiz mit Digital-TV ausgestattet sind. Im Vergleich zu angrenzenden Ländern ist der Anteil aber relativ tief.

iPod und iTunes werden Genies«Let’s rock» hiess es auf der Einladung für den gross ange-kündigten Apple-Event von letzter Woche. So richtig ging die Post dann aber doch nicht ab. Viel Neues gab es nicht, denn die meisten Details sickerten schon im Vorfeld durch.

Nicht überraschend kam die Veröffentlichung eines neuen iPod nano. Der dünnere und neu hochformatige Player bietet 8 oder 16 GB Speicherplatz, ist in neun Farbvarianten erhältlich und verfügt neu über einen integrierten Beschleunigungs-sensor. Damit lässt sich einer-seits, wie beim iPhone, das Bild automatisch drehen, andererseits ermöglicht er die neue Shake-to-Shuffle-Funktion, also das Song-Auswählen durch Schütteln. Weiter hat Apple die Kopfhörer der neuen Player mit einem Mikrophon ausgerüstet, so dass auch Sprachnachrichten aufge-zeichnet werden können.

Wie der nano wurde auch der iPod touch dünner und kommt neu in poliertem Edelstahl daher. Zudem wird er jetzt als Konkur-rent von Nintendos DS und Sonys PSP vermarktet: Mit dem 3-D-Renn-Spiel «Need for Speed» zeigte Apple-CEO Steve Jobs, dass man auch in diesen Sektor vorstossen will.

Apple lancierte zudem – ebenfalls nicht unerwartet – die Version 8 der Software iTunes. Deren innova-tivste, neue Funktion heisst «Genius». Damit erstellt das Programm automatisch Songlisten ausgehend vom Musikgeschmack des Anwenders. Dazu analysiert

es die einzelnen Songs, sendet die daraus gewonnenen Daten zu Apple und liefert ein Ergebnis zurück – natürlich wie immer unter Einhaltung aller Daten-schutzbestimmungen ...

Genius ist auch im iPhone-Update 2.1 enthalten, das seit Freitag für eine längere Akkulauf-zeit sorgen und diverse andere Schwächen beseitigen soll. (mv)

Aktu

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SBB kündigt SunriseDie SBB stellt ein gemeinsames Projekt mit Sunrise ein. Sunrise und die SBB wollten gemeinsam ein SBB-Mobiltelefon mit inte-griertem Fahrplan als Virtual Network Operator über das Sunrise-Netz anbieten. Nun hat die SBB das gemeinsame Projekt nach zwei Jahren Vorarbeit laut einem Bericht der «Sonntagszei-tung» gestoppt. Ursprünglich sollte die Swisscom als Partner gewonnen werden, der Telekom-Anbieter zeigte aber kein Inte-resse. Laut einem SBB-internen Mail, das die «Sonntagszeitung» zitiert, hat Swisscom später aber Druck auf die SBB ausgeübt und wollte das Projekt stoppen. Die Schweizerischen Bundesbahnen und Swisscom streiten einen Zusammenhang jedoch ab. (ahu)

Enormer PlatzbedarfDie Zentrale Informatik-Dienst-stelle (ZID) der Basler Verwaltung wird vier Computerräume umfas-sen. Doch das scheint nicht zu genügen, wurde doch zu einem späteren Zeitpunkt ein Mehrbe-darf von 200 auf insgesamt 500 Quadratmeter gemeldet. Bislang stand ausser Frage, dass dieser Bedarf gerechtfertigt ist. Doch nun stellte sich heraus, dass die ZID bei der Begründung ihres Raumbedarfs falsche Angaben machte, wie die «Basler Zeitung» berichtet. Per Zufall fiel dem Basler Informatiker Thomas Kubli im Mai dieses Jahres Datenmate-rial in die Hände, das ihn stutzig machte. 444 Server sind in der gesamten Basler Verwaltung im Einsatz, was eine aktuelle Um-frage in den Departementen ergeben hat. Gemäss den Überle-gungen von Kubli finden in der

Regel 42 Server Platz in einem Rack, das wiederum 2,5 Quadrat-meter Fläche benötigt. Zusam-men mit weiteren Komponenten (+40 Prozent) müssten die Staats-rechner demnach auf 50 Qua-dratmetern Platz finden. Dies rechnete Kubli der Bau- und Raumplanungskommission (BRK) in einem Brief vor.

Der ZID-Leiter Markus Giavina kalkulierte grosszügiger. Ausge-hend von der heutigen Fläche von 320 Quadratmetern rechnete er dazu, wie viele Server zusätz-lich von der ZID verwaltet werden sollen (+25 Prozent) sowie eine Reserve (+20 Prozent). Für Giavina sind die daraus resultie-renden rund 500 Quadratmeter also sehr wohl gerechtfertigt. Nun wird das Parlament ent-scheiden, ob der zusätzliche Platz wirklich nötig ist. (ahu)

Der neue iPod nano verfügt über einen Beschleunigungssensor,der unter anderem das Drehen des Display-Bildes möglich macht.

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NEWS & ANALYSEN

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Wir haben zu wenig Informatiker. Das bestätigen auch die neusten Zahlen in den vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Publikationen «Abschlüsse der universitären Hochschulen» und «Abschlüsse der Fachhochschu-len» für das Jahr 2007. An beiden Ausbildungsinstituten konnte demnach nur eine Stagnation bis zu einem leichten Wachstum festgestellt werden.

2007 haben an den universi-tären Hochschulen in der Schweiz insgesamt 134 (2006: 160) Informatiker ihr Studium mit einem Lizentiat beziehungs-weise Diplom und 137 (139) mit einem Master abgeschlossen. Weiter haben 2007 total 154 (129) Studis den ersten Schritt hinter sich gebracht und einen Bachelor-Titel in Informatik erlangt.

Die Statistik zu den Abschlüs-sen an den Schweizer Fachhoch-schulen zeigt folgendes Bild: Total 649 (2006: 604) Informati-ker haben 2007 ihr Studium erfolgreich und mit einem Di-plom abgeschlossen.

Interessant ist auch immer ein Blick auf den Frauenanteil, der insgesamt weiter sehr gering ist. An den Fachhochschulen ist er aber deutlich gestiegen: Schlos-sen dort 2006 noch 35 Frauen ein Informatik-Studium ab, so waren

es 2007 bereits 47. An den Universi-täten ging der Anteil bei den Bachelor-Titeln zurück, bei Lizentiaten und Mastern blieb er konstant. (mv)

Der Wirtschaftsraum Zürich wird international verstärkt als Tech-nologiestandort wahrgenommen. Dies ist, laut der sechsten Aus-gabe der Studie «Standortmoni-toring Wirtschaftsraum Zürich», der Ansiedlung einer Reihe prominenter Unternehmen und Institutionen aus der Informa-tions- und Kommunikationstech-nologie-Branche (ICT) zu verdan-ken. Die durch die Ansiedlung entstandene Dichte an Spezia-listen habe weitere ICT-Firmen angelockt. Zudem habe sich der Mangel an einheimischen Spezia-listen in einer Zunahme der Beschäftigten aus dem Ausland niederge-schlagen. So steigt der Anteil ausländischer Beschäftigter im Schwei-

zer ICT-Sektor seit 2001 kontinu-ierlich an. Innerhalb der «Greater Zurich Area», die sich von Solo-thurn bis Graubünden und von Schaffhausen bis Schwyz er-streckt, sind gut ausgebildete Spezialisten im ICT-Sektor voral-lem in den Ballungszentren verfügbar. So üben in der Stadt Zürich und der nahen Agglome-

ration, in Winterthur und in der Region des zugerischen Ennetsee über drei Prozent der Erwerbstä-tigen einen ICT-Beruf aus. Zudem profitiert der Wirtschaftsraum Zürich laut der Studie von seiner Offenheit gegenüber auslän-dischen Unternehmen. Ebenso wichtige Punkte sind die gute Infrastruktur an zentraler Lage in Europa und die attraktive Besteu-erung.

Ein weiterer wichtiger Stand-ortfaktor für den Wirtschaftsraum Zürich sind die Hochschulen. Die ETH und die Universität Zürich belegen in internationalen Rankings immer wieder Spitzen-plätze und sind daher gerade für spezialisierte Technologieunter-nehmen beliebte Kooperations-partner in Forschung und Ent-wicklung. (ahu)

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Der Wirtschaftsraum Zürich lockt vermehrt ICT-Firmen an.

Uni-Abschlüsse in Informatik (z.B. an der ETH) stagnieren.

Vor 25 Jahren

➤ Deutschland startet Btx-Service. Vom

Internet für die Allgemeinheit war 1983

noch keine Rede – zwar nahm das DNS-

System in diesem Jahr seinen Dienst auf,

das WWW als unabdingbare Vorausset-

zung für ein zugängliches Internet erfand

Tim Berners-Lee aber erst 1989. Dafür

fi el an der IFA im September 1983 der

Startschuss für den Bildschirmtext Btx:

Über spezielle Terminals, von der Post zu

erklecklichen Gebühren zu mieten, konn-

te fortan Hinz und Kunz auf Info-Seiten,

Chats, Buchungssysteme und – natürlich

– allerlei Angebote der schlüpfrigen

Art zugreifen. Wohl nicht zuletzt wegen

der hohen Gerätemiete (der Zugang

über PC und Software-Decoder war

verboten) blieb Btx

im Gegensatz zum

französischen Minitel

der ganz grosse

Erfolg verwehrt:

Statt der angezielten

Million verzeichnete

der Dienst 1986 erst

60’000 Teilnehmer.

In der Schweiz gab

es das technisch

identische Videotex für die breite Öf-

fentlichkeit erst 1987. Zunächst durch die

PTT, dann durch Swissonline vermarktet,

blieb Videotex bis Ende September 2000

in Betrieb. Auch hierzulande hinkte der

Erfolg des ersten «Volks-Onlinedienstes»

hinter den Erwartungen zurück: 1992

waren es statt der erwarteten 200’000

Teilnehmer erst rund 90’000.

Software untersteht dem Urheberrecht.

Heute klingt es selbstverständlich, juri-

stisch festgehalten hat es das Appella-

tionsgericht von Philadelphia im Herbst

1983: Auch für Software gilt das Urheber-

recht. Dieses, so die Urteilsbegründung,

sei «nicht auf Literatur in der Art von

Hemingways ‹Wem die Stunde schlägt›

beschränkt.» Die Stunde schlug dabei

der Firma Franklin, die 1982 von Apple

wegen ihrer Ace-Computer verklagt

wurde, die den damaligen Apple-Rech-

nern bei massiv günstigerem Preis etwas

allzu ähnlich waren. Franklin hatte das

Betriebssystem zugegebenermassen von

Apple kopiert und war dabei der Ansicht,

Software sei nicht dem Copyright unter-

stellt. Mit dem Richterspruch ging die

Ära der frei kopierbaren Software ein für

alle Mal zu Ende.

Zürich attraktiv für ICT-Branche

K(l)eine Trendwende Die Wettbewerbskommission (WEKO), der Preisüberwacher und die Eidgenössische Kommuni -ka tionskommission (ComCom) fordern vom Bundesrat eine Anpassung des Fernmeldege-setzes. Dies, damit die ComCom in Zukunft von sich aus gegen missbräuchliche Netzzugangs- oder Interkonnektionspreise von marktbeherrschenden Anbietern vorgehen kann, ohne dass erst ein Marktteilnehmer eine Klage einreichen muss. Auf diese Weise solle die Rechts- und Investi-tionssicherheit im Markt verbes-sert werden. Zusätzlich könnten behördlich verfügte Preissen-kungen für den Netzzugang rascher an die Konsumenten weitergegeben werden, heisst es von den Regulatoren. Sie bemän-geln beim bestehenden Verfah-ren, dass die Konsumenten, die zu viel bezahlen müssen, die Leidtragenden seien. (ah)

Sofortige Regulierung

SCHW

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Page 9: InfoWeek 16 / 2008

NEWS & ANALYSEN

Das grosse Highlight im Jahr der Informatik – informatica 08 ist vorbei. Der erste Tag der Infor-

matik, die Betonung der Organi-satoren liegt dabei auf dem Wort «erste», kann durchwegs als Erfolg bezeichnet werden. Wie angenommen, fanden Tausende von Schülern und eine Vielzahl weiterer, interessierter Personen den Weg in den und zum Zürcher Technopark.

Einerseits ging es an diesem Tag darum, Spass zu haben, ganz nach dem Motto «Die Schweiz feiert IT». Andererseits diente der Anlass natürlich auch dazu, vor allem die jüngeren Besucher für die Informatik zu begeistern. Einer, der versuchte, seine eigene Faszination an die vielen Zuhörer zu bringen, war der ETH-Profes-sor und Gründer der Supercom-puting Systems, Anton Gunzinger. In seiner Eröffnungsrede, die gespickt war mit vielen interes-santen Informatik-Praxisbeispie-len, stellte er ganz bescheiden fest: «In der Informatik zu arbei-

ten, ist der beste Job der Welt.» Und man müsse keine Angst haben, ein Informatiker sei schon lange nicht mehr der Freak, den man sich leider vielleicht noch oft darunter vorstelle.

Nicht als beste Jobs der Welt, aber als durchaus ganz spassige Angelegenheit, stellte Google die IT-Berufe dar. Das lockte nicht nur beim Vortrag im Hauptzelt, sondern auch am eigenen Stand

die Besucher in Scharen an. Allgemein stellte man den ganzen Tag über, überall, wo man hinging, ein dichtes Ge-dränge fest. Die prophezeiten 10’000 Besucher dürften es also ziemlich sicher gewesen sein.

Apropos Besucher: Ein ganz berühmter gab sich auch die Ehre, Bundesrat Moritz Leuenber-ger. Der passionierte Blogger nahm am gleichzeitig im Techno-park stattfindenden «BlogCamp Switzerland 3.0» teil. Kurzerhand änderte man wegen ihm sogar den Tagesplan und liess ihn auf der Hauptbühne auftreten.

Die beiden Projektleiter der informatica08, Jacqueline Schleier und André Golliez, zogen eine äusserst positive Schluss-bilanz zum Tag der Informatik: «Wir wollen uns deshalb dafür einsetzen, dass ein vergleichbares Happening zur Förderung der Informatik in der Schweiz in Zukunft regelmässig durchgeführt werden kann.»

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Markt Schweiz

➤ Swisscom streckt ihre Fühler nach

Deutschland aus. Dort will sie zusammen

mit der deutschen Defense Managed

Security Services anbieten. ➤ Manor will

RFID in ihren Warenhäusern und Logi-

stikzentren einführen. Der Auftrag dazu

wurde an Reva Systems, Sirit und Rodata

vergeben. ➤ Die Post soll die Suchma-

schine search.ch an Tamedia verkauft

haben. Dies meldet das Blog «medien-

lese.com». ➤ Swisscom hat 3Com damit

beauftragt, innerhalb der nächsten vier

Jahre das gesamte Netzwerkmanagement

von ATM auf Ethernet umzustellen.

➤ Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und

die Waadtländer Kantonalbank (BCV)

haben ihr Projekt zur Zusammenlegung

ihrer Informatik- und Backoffice-Kapa-

zitäten in einem Dienstleistungszentrum

aufgegeben. Die ZKB-Plattform sei nicht

bereit gewesen, um die IT der BCV

termingerecht zu integrieren, was für

erhebliche Mehrkosten gesorgt hätte, wie

es aus Zürich heisst. ➤ United Security

Providers und Open Systems haben ei-

nen Auftrag des Rückversicherers Swiss

Re erhalten. Sie sollen in den nächsten

drei Jahren Lösungen in den Bereichen

Webapplikations-Sicherheit sowie Corpo-

rate Web Single Sign-On betreiben.

➤ Ergon Informatik liefert eine

ursprünglich für die SBB entwickelte

Software an die finnische Staatsbahn VR-

Yhtymä, die es Zugbegleitern ermöglicht,

auf mobilen Geräten Fahrplanauskünfte

einzuholen, Tickets zu kontrollieren, zu

verkaufen und auszudrucken. ➤ Coop

hat zusammen mit Ispin eine neue Web-

Entry-Architektur realisiert. Ispin hat

zu diesem Zweck eine Sicherheits- und

Authentifizierungsplattform entwickelt,

über die Benutzer aus verschiedenen

Bereichen und Netzen auf die Web-Ap-

plikationen zugreifen können.

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SCHW

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VO N MI C H E L VO G E L

Um die 10’000 Besucher, darunter viele Schüler, konnten am Tag der Informatik die IT von ihrer besten Seite kennen lernen.

Informatik, die Spass macht

Wie könnte es auch anders sein: Am Stand von Google herrschte ein dichtes Gedränge. Aber am Tag der Informatik konnten sich auch alle anderen Aussteller und Sponsoren über ein reges Interesse freuen.

Page 10: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Das iPhone ist noch nicht für den Unternehmenseinsatz bereit. Insbesondere grosse Firmen sollen mit der Einführung des Apple-Gerätes noch warten. Dies ist das Ergebnis einer Untersu-chung von Berlecon Research und des Fraunhofer Instituts ESK, die das iPhone auf seine Busi-ness-Tauglichkeit getestet haben. Es gäbe noch grosse Hürden, die zu nehmen seien. Vor allem bei der Funktionalität orten sie noch Verbesserungs-potential. So sei die Synchronisa-tion von Kontakt- und Kalenderda-ten noch zu wenig offen, Push-E-Mail sei noch immer nicht möglich und auch das Device-Management sei

sehr eingeschränkt. Darüber hinaus lasse sich das iPhone nicht als UMTS-Modem für Notebooks nutzen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Sicherheit des iPhones. So seien Policies nur eingeschränkt um-setzbar. Anwender können keine verschlüsselten Nachrichten verschicken oder empfangen. Ebenso könne der Passwortschutz

zu einfach deaktiviert werden. Und zusätzliche Soft-ware lasse sich nicht zentral durch die IT-Abteilungen der Firmen ein-spielen. Auch der proprietäre App-Store steht unter Beschuss. (ahu)

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Auf der diesjährigen IFA in Berlin schlug nach den Mini-Notebooks ein neues Mini-Produkt grosse Wellen: Der Mini-Projektor. Gleich mehrere Hersteller (Toshiba, Aiptek oder Optoma) stellten ihre Beamer in Handy-Grösse vor. Nicht in Berlin, aber ebenfalls in den letzten Tagen, hat zudem 3M ein solches Modell vorgestellt.

Die um die 100 Gramm schweren, neuen LED-Projektoren ermöglichen eine Auflösung von 480 × 320 Pixeln und sollen schon bald gar 640 × 480 Pixel darstellen können. Sie sind zudem lüfterlos, also sehr leise, und verfügen über einen internen Akku. Kosten werden die Geräte, die bereits im Oktober auf den Markt kommen sollen, zwischen 300 und 400 Euro. (mv)

Mini-Beamer kommen

VirtualBox 2.0 ist da Sun hat die Version 2.0 seiner kosten-losen Desktop-Virtualisierungslösung VirtualBox veröff entlicht. Neu werden 64-Bit-Gastsysteme unterstützt. Zudem wurde die Bedienoberfl äche komplett überarbeitet. Ausserdem hat man laut Sun, neben einer Reihe von anderen neuen Features, in einigen Bereichen die Performance verbessert.

Lenovo: Backup mit Mozy Wer sich in Kürze ein Lenovo Think-Pad-Notebook der SL-Serie kauft, der erhält zusätzlich einen Backup-Service von EMC. Mozy wird als dreimonatige Testversion mit limitierten 5 GB Spei-cherkapazität angeboten und soll sich insbesondere auch für KMU empfehlen. Mit dieser Partnerschaft wollen die beiden Unternehmen den immer grösser werdenden Sicherheitsanforderungen der User gerecht werden.

Beta von GroupWise 8 Novell hat eine erste Beta der kommen-den Version von GroupWise öff entlich freigegeben. GroupWise 8 soll vor allem durch die Integration von neuen Web-2.0-Features wie Wikis, RSS-Feeds oder Blogs überzeugen. Dadurch will Novell die Teamarbeit weiter verbessern.

USA startet mit DNSSECAb Januar 2009 wird in den USA auf Grund der zunehmenden DNS-Angriff e, sofern es nach dem Willen der Regierung geht, für alle Domains das DNS-Security- Extensions-Protokoll (DNSSEC) eingeführt. Den Start macht die Toplevel-Domain .gov, danach sollen alle Second-Level-Domains der Behörden folgen.

Novell kombiniert Software Novell hat die eigenen Produkte Identity Manager, Access Manager sowie Role Manager und Sentinel zu einem einzigen Produkt kombiniert. Das Ergebnis ist eine integrierte Compliance-Manage-ment-Plattform. Zudem hat Novell eine neue Anwendungsvirtualisierungslösung namens Zenworks Application Virtuali-zation veröff entlicht. Dabei soll es sich um eine umbenannte Version der Lösung Xenocode handeln.

IEEE 802.11r ist fertig Seit vier Jahren arbeitete das Normie-rungsgremium IEEE an einem neuen Standard fürs Wireless-Netzwerk. Nun wurde die Spezifi kation 802.11r fertigge-stellt. Der neue WLAN-Standard soll vor allem die Übergabe von einem Access-Point zum nächsten verbessern.

Untaugliches iPhone Mitte September soll Intel gemäss US-Medien die ersten Xeon-Prozessoren («Dunnington») mit sechs Kernen auf den Markt bringen. Die Modelle der Xeon-7400er-Serie werden noch auf der alten «Penryn»-Architektur basieren und 16 MB Cache mit-bringen. Im Gegensatz zu den Quad-Core-Prozessoren werden sie von Anfang an nur aus einem einzigen Stück Silizium bestehen.

AMD bastelt derweil an Low-Power-Produkten, die gemäss einer im Internet aufgetauchten Roadmap noch bis Ende Jahr erscheinen sollen. Dort ist unter anderem von besonders spar-samen Athlon-Prozessoren mit 15 und 22 Watt Verlustleistung bei Taktfrequenzen um die 1,5 GHz die Rede sowie einer «Ultra Value Client Solution», bei der es sich um AMDs Atom-Alternative handeln dürfte. (ah)

Hexa-Core, AMD-Atom

Microsoft hat die Roadmap für ihren Business-Process-Manage-ment-Server BizTalk aktualisiert. Aus dem BizTalk Server 2006 R3 wird der BizTalk Server 2009, der im ersten Halbjahr 2009 erschei-nen soll. Er wird voraussichtlich Unterstützung für Windows Server 2008, Visual Studio 2008 SP 1, SQL Server 2008 und .Net Framework 3.5 SP 1 mitbringen. Dazukommen unter anderem eine neue Registry für Web Services, neue Business Adapter sowie eine verbesserte Überwa-chung für Geschäftsaktivitäten. Entwickler erhalten unter ande-rem Unterstützung für den Team Foundation Server. Weitere Major Releases will Microsoft zwecks besserer Planbarkeit alle zwei Jahre veröffentlichen. (ah)

Roadmap für BizTalk

Nach Apple lancieren nun auch Google und Microsoft eigene AppStores. Google wird zu seiner Mobiltelefon-Plattform Android einen offenen Online-Shop namens «Android Market» für Inhalte und Applikationen anbie-ten. Und auch die Redmonder wollen in Verbindung mit Win-dows Mobile 7 einen Online-Shop nach dem Vorbild von Apples AppStore lancieren. Während der Google-Shop bereits im Novem-ber verfügbar sein soll, rechtzei-tig zur Lancierung des ersten Android-Geräts, müssen sich die Anwender mit dem Microsoft-Store noch etwas gedulden. Der kommerzielle Start erfolgt gleich-zeitig mit dem Betriebssystem Windows Mobile 7, voraussichtlich im nächsten Jahr. (ahu)

Weitere AppStores

Das iPhone taugt nicht für den Geschäftsalltag.

MARK

T &

TREN

DS

Page 11: InfoWeek 16 / 2008

NEWS & ANALYSEN

Bereits zum 27. Mal hat der grösste Schweizer Bran-chenverband der Infor-mations- und Kommuni-

kationstechnologie, SwissICT, in diesem Jahr seine Salärstudie durchgeführt. Teilgenommen haben insgesamt 241 Unterneh-men, die die Saläre von 21’113 Informatik-Spezialisten in die Studie eingebracht haben.

2,5 Prozent mehr Lohn, doch kaum mehr GeldDas durchschnittliche Basisein-kommen hat sich im letzten Jahr um 2,23 Prozent auf 112’000 Franken erhöht, das Gesamtein-kommen, das auch variable Lohnbestandteile wie Erfolgsbe-teiligungen und Boni berücksich-tigt, stieg sogar um 2,65 Prozent auf 124’300 Franken. Allerdings konnten die Salärerhöhungen die Kaufkraft nur knapp erhalten, weil sich der Landesindex der Konsumentenpreise im selben Zeitraum von 106,6 auf 109,1 Punkte erhöhte. Ein genauerer Blick in die Zahlen offenbart allerdings, dass sich die Löhne abhängig von Faktoren wie Tätigkeitsbereich, Funktion, Region und Branche höchst unterschiedlich entwickelten.

Die Lohnschere über alle Kompetenzstufen hat sich von 2007 auf 2008 kaum weiter geöff-net: Gab es bezogen auf das Basiseinkommen von 2006 auf 2007 eine Zunahme der Spann-breite um 8 Prozent, hat sich die Zunahme 2008 auf 1,1 Prozent verringert. Daraus einen Trend oder gar ein Schliessen der Lohnschere zu konstruieren, wäre aber verfrüht: Noch immer ist das durchschnittliche Spitzeneinkom-men doppelt so hoch wie das tiefste.

Frauen verdienen gleichErfreulich ist das Resultat der geschlechterspezifischen Auswer-tung: Die Gleichstellung der Frauen bezüglich Lohn ist in verschiedenen Informatik-Berufen mittlerweile Realität. Tendentiell liegen die Saläre der Frauen aber auch in der Informatik noch immer etwas tiefer als diejenigen der Männer.

Die Auswertung der Salärum-frage 2008 umfasst insgesamt 230 Seiten und kostet 250 Fran-ken. Erhältlich sind unter www.swissict.ch/shop auch eine Online-Version sowie Credits für Online-Auswertungen eines einzelnen Berufs.

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Das verdienen Informatiker Die jährliche Salärstudie des Branchen-verbandes SwissICT gibt Aufschluss über die Löhne von Informatik-Spezialisten.

VO N MA R C V O N AH

«WEITERE 20’000 SALÄRE WÜRDEN NICHTS ÄNDERN.»

InfoWeek: Salärstudien gibt es viele. Dabei schwankt die Qualität stark. Wie wird in der Swiss-ICT-Salär-untersuchung die Datenqualität gewährleistet?Thomas Flatt: Da es die Salärstudie bereits seit 1981 gibt, arbeiten wir mit eingespielten Prozessen, was für eine hohe Datenqualität sorgt. Wir arbei-ten direkt mit den HR-Abteilungen der Firmen zusammen, die uns ihre Daten zur Verfügung stellen.

Was wahrscheinlich wichtiger ist: Welche Elemente kommen rein und welche nicht? Es ist essentiell, dass man überall gleich misst; hier liegt eine potentielle Fehlerquelle. Wenn man unsere Studien-Auswertung durchschaut, sieht man aber schnell, dass alles sehr genau defi niert ist. Sie sprechen die Defi nitionen an: Wie stellen die Studien-Autoren sicher, dass wirklich alle Teilnehmer dasselbe unter einer Bezeichnung verstehen?Natürlich muss man berücksichtigen, dass es sich bei Salärstudien nicht um eine exakte Wissenschaft handelt. Wir haben aber bei SwissICT zwei Produkte, die sich optimal ergänzen: Das eine ist die Salärstudie selber, das andere das Buch «Berufe in der Informatik», das sich mittlerweile in der Schweiz als De-facto-Standard etabliert und sich in vielen Firmen als sehr praktisch erwiesen hat. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Produkte, die es schon seit einiger Zeit gibt, ist eine gewisse Konsistenz gewährleistet.Wie wird sichergestellt, dass die SwissICT-Studie mit anderen Salär-untersuchungen, die auf anderen De-fi nitionen beruhen, vergleichbar ist?Brauchen wir überhaupt eine Ver-gleichbarkeit? Letztlich brauchen wir doch bloss eine einzige Studie! Da haben wir den Vorteil, dass wir einen grossen Schweizer IT-Verband haben, der diese Studie als Dienstleistung für seine Mitglieder durchführt.

Es gibt verschiedene Firmen, die solche Studien durchführen, dabei aber ganz andere Interessen ver-folgen: Personalvermittlungsbüros beispielsweise setzen dergleichen gerne als Marketing-Tool ein, sie wol-len und müssen aber auch wissen, was relevante Marktpreise sind, wenn sie zwischen Kandidat und Kunde stehen. Das sind alles Dinge, an de-nen ein Verband wie SwissICT kein Partikular-Interesse hegt. Darum ist eine Salärstudie auch eine typische Aufgabe, die ein Verband für seine Mitglieder leisten kann. 15 Prozent aller Informatikersaläre in der Schweiz werden erfasst, und all diese Daten stammen aus Firmen, die SwissICT-Mitglied sind. Wie reprä-sentativ ist die Studie gegen aussen, wie ist ihr Ruf in der Gesamtbranche?Die SwissICT-Salärstudie ist sicher die Referenzstudie für Informati-ker-Gehälter in der Schweiz und ist dementsprechend breit gestreut. An der Anzahl Firmen, die teilnehmen, kann man ebenfalls eine breite Streu-ung ablesen und erkennen, dass die repräsentativen Arbeitgeber in der Schweiz erfasst sind. Kommt dazu, dass 15 Prozent aller Informatikerge-hälter rund 20’000 Saläre darstellen. Wenn man diese Zahlen über alle erfassten relevanten Gruppen hoch-rechnet, ist das statistisch durchaus signifi kant. Wenn das Sample stimmt, sind wir statistisch gesehen absolut auf der sicheren Seite. Nähme man weitere 20’000 Saläre zu unserer Studie dazu, würde sich an den Re-sultaten nichts ändern.

DA S IN T E R V I E W M I T TH O M A S FL A T T

F Ü H R T E MA R C V O N AH.

Dr. Thomas Flatt, Präsident SwissICT

Page 12: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

NeWs & ANAlyseN

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Nicht nur Zattoo, das wir in unserer letzten Aus-gabe von «Swiss Made» in InfoWeek Nr. 14

vorgestellt haben, reitet aktuell auf der Erfolgswelle. Auch ein anderes, kleines Zürcher Start-up macht derzeit das Web 2.0 unsicher: Caleido. Der Name dieses in Altstetten beheimateten Unternehmens wird allerdings wohl nur Insidern einen Aha-Effekt entlocken, viel bekannter ist nämlich ihr Produkt. Das nennt sich Wuala und ist ein Online-Speicher, aber nicht irgendeiner.

Wuala ist ein Peer-To-Peer-(P2P)-Speicher, entwickelt und entworfen an der ETH Zürich. Entstanden ist er im Rahmen der Masterarbeit von Dominik Groli-mund und Luzius Meisser zum Thema «Verteilte Systeme». Mittlerweile umfasst das Team, das hinter Wuala steht, sechs Leute. Doch nicht nur das Unter-nehmen, vor allem das Produkt wächst rasant. Mehr als 50’000

User schwören heute bereits auf Wuala. Damit steigt auch die Anzahl der im P2P-Netz gespei-cherten Files. Seitdem Wuala im öffentlichen Beta-Stadium ist, also seit Mitte August, ist sie um 6 Millionen auf gut 15 Millionen gestiegen. «Wir sind noch nicht dazu gekommen, detaillierte Statistiken zu machen», erklärt Luzius Meisser, «aber das dürfte ungefähr einer aktuellen Gesamt-Datenmenge von 50 Terabyte entsprechen – Tendenz natürlich steigend!»

Was Wuala anders machtMit der Grösse des Speicher-platzbedarfs wächst auch die Infrastruktur beziehungsweise die Server-Landschaft von Wuala – und damit wären wir schon mitten im Thema: Was ist Wuala überhaupt, wie funktioniert es und was ist das Besondere daran, im Vergleich zu allen anderen, unzähligen Online-Speicher-diensten wie SkyDrive von Micro-soft oder X-Drive.

Konkret unterscheidet sich Wuala (siehe auch Kasten: «Das bietet Wuala») von der Konkur-renz durch den Grid-Storage-Ansatz. Das heisst, der Datenver-kehr geschieht nicht nur in eine beziehungsweise zwei Rich-tungen, also vom User-PC auf einen Server und zurück. Die Daten sind zwar auch zentral auf einem Server abgelegt, dazu später mehr, ansonsten sind sie jedoch bei den anderen Wuala-Usern gespeichert.

Viele werden jetzt aufschrek-ken: «Meine Daten bei anderen gespeichert? Das will ich doch nicht!» Aber keine Angst, die Wuala-Entwickler geben Entwar-nung: «Die Daten werden noch vor dem Upload verschlüsselt, in 100 Fragmente geteilt und dann frei sowie redundant im Netz verteilt», erklärt Dominik Groli-mund. Die Verschlüsselung erfolgt mit 128-Bit AES, die

Authentifizierung mit RSA 2048. «Nicht einmal wir können die Daten entschlüsseln oder an-schauen», ergänzt Grolimund.

Daten immer verfügbarEine zweite Frage, die sich beim Gebrauch von P2P-Software immer stellt, ist die nach dem Speed und damit gekoppelt der Verfügbarkeit. Und wenn es sich beim Produkt wie hier erst noch um einen Online-Speicher han-delt, dann sind diese zwei Punkte umso wichtiger. Die Wuala-Entwickler haben sich natürlich auch damit befasst, denn die abgelegten Dateien sollen jeder-zeit verfügbar sein. Das gewähr-leistet man dadurch, dass jedes File auch auf den Wuala-Servern, die immer in Betrieb sind, abge-legt wird.

Nicht ständig online sind in der Regel die Wuala-User. Um trotz-dem ein Maximum herauszuho-len, kommt die vermeintlich revo-lutionärste Technologie an Wuala zum Einsatz: Die Files werden nicht wie bei anderen P2P-Diensten von Start bis Ende in genau 100 Fragmente geteilt. Es entstehen zwar bei Wuala auch 100 Teile, die aber punkto Inhalt redundant sind, das heisst auch Informationen von anderen Teilen enthalten. Beim Zusammensetzen der Dateien braucht es also nicht genau 100 bestimmte Teile, sondern einfach beliebige 100 Teile. Zusätzlich werden die Files auch noch mehrfach verteilt, in der Regel fünf Mal.

Wir wollten es noch etwas genauer wissen: Was ist, wenn andere Wuala-Nutzer Teile, vielleicht sogar alle, meiner Dateien löschen? «Das ist kein Problem», erzählt Dominik Grolimund, «Wuala erkennt das, stellt neue Stücke her und verteilt sie wieder im Netzwerk. Natür-lich liegen die Dateien auch immer komplett auf unseren eigenen Servern».

Sehr schnell, sehr günstigDie oben beschriebenen Techno-logien von Wuala sorgen nicht nur für eine hohe Verfügbarkeit,

Gratis-Online-Speicher für TauschwilligeOnline-Speicher-Dienste sind heute keine Seltenheit mehr. Stammen sie aber aus der Schweiz und wollen sich wie Wuala mit ganz neuen Methoden von der Konkurrenz abheben, dann wird’s interessant.

Vo n Mi c h e l Vo g e l

In Kürze

· Wuala ist ein Online-Speicherdienst, bei dem die Files auf den Computern der User selbst verteilt werden.

· 100-prozentige Verfüg-barkeit und viel Speed werden versprochen.

· Das erst seit einem Mo-nat öffentliche Produkt zählt bereits mehr als 50’000 User.

Dominik Grolimund und Luzius Meisser, die beiden erfinder des P2P-Speichers «Wuala».

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Page 13: InfoWeek 16 / 2008

sondern führen, dank sehr vielen Verbindungen, die damit aufge-baut werden können, auch für viel Speed. «Das ist ein weiterer Vorteil unseres Systems», erklärt Grolimund. Andere Online-Speicher hätten limitierte Speeds, da alle User alle Files von einem Server beziehungsweise Standort laden müssen. Mit ihrem Ansatz verhindern die Wuala-Betreiber gleichzeitig auch hohe Rech-nungen für Traffic und Strom.

Wie Wuala-Tests von InfoWeek bestätigten, stimmt der Speed und es kann mit einem heute ganz üblichen Internet-Abo, mit Speeds von 5000 kbps Download und 500 kbps Upload, in der Regel mit vollem Tempo herun-ter- oder hochgeladen werden. Da man in Wuala die Dateien auch direkt streamen und bear-beiten kann, ist viel Speed auch sehr wünschenswert, um die Wartezeiten möglichst minim zu halten und diese Dienste so überhaupt erst zu ermöglichen.

File-Sharing: Nein, danke!Schnelle Tempi, keine Limits bei den Dateigrössen und offen für alle – das dürfte unweigerlich auch File-Sharer auf den Plan rufen, die ohne grosse Rücksicht auf die rechtliche Lage Dateien aller Art untereinander austau-schen. Wie verhindern die Wuala-Macher, dass Wuala für illegale Machenschaften miss-braucht wird?

Sie arbeiten einerseits mit der KOBIK, der nationalen Koordina-tionsstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität, und ande-ren Organisationen zusammen. Andererseits verhindert das Grundprinzip von Wuala, dass es für File-Sharer und Konsorten beliebt ist, wie Luzius Meisser erklärt: «Es ist in Wuala nicht möglich, Dateien anonym jeman-dem zur Verfügung zu stellen. Das heisst, wenn man Zugriff auf eine Datei hat, kann man stets ihren Besitzer ermitteln. Das macht Missbrauch wenig attrak-tiv». Zudem hat auf öffentliche Dateien jeder Zugang, und somit kann auch eine direkte Kontrolle

darüber ausgeübt und problema-tische Inhalte gegebenenfalls gesperrt werden.

Zudem gelten strenge Regeln für das Veröffentlichen von Dateien in Wuala. So ist auch eine «Kindersicherung» einge-baut. User, die legales Material, das nicht für Kinder gedacht ist, uploaden, müssen das mit einem «18+»-Symbol versehen. Diese Files können dann nur noch gefunden und betrachtet werden, wenn man den als Default ak-tiven Filter ausschaltet.

Was die Zukunft bringtDen kleinen technologischen und durchaus auch politischen Blick auf Wuala möchten wir mit einem letzten Punkt beenden: Der Finanzierung. Wuala ist bisher komplett eigenfinanziert, durch die Ersparnisse der beiden Gründer. Nun kommen die ersten Einnahmen rein, durch Werbung und durch den Verkauf von Speicher. Bei Letzterem zeigt sich ein Dilemma: Nach idealistischem Peer-To-Peer-Ansatz müsste man sich ja eigentlich wünschen, dass die User nur teilen. Aus pragmatischer Sicht freut man sich natürlich auch darüber, wenn viele User Speicher kaufen.

In Zukunft wird Wuala wohl vor allem über genau diesen Spei-cherverkauf und durch die ange-

sprochene Werbung Geld verdie-nen. Die nächsten Monate wer-den für Dominik Grolimund und Luzius Meisser also bestimmt spannend. Aber auch für alle User oder die, die es noch wer-den, denn die beiden haben viele weitere Ideen, die sie demnächst noch in ihr «Kind» Wuala inte-grieren möchten.

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Wissen, statt lange zu suchen..

Das Metadatenmodellfür SharePoint

Wuala ist zurzeit vor allem bei privaten Usern beliebt, zum Beispiel als Foto-Speicher, soll aber auch fürs Business taugen.

News & ANAlyseN

DaS Bietet WUala

Wuala (www.wua.la) ist ein On-line-Speicher nach Peer-To-Peer-Art, der direkt aus dem Browser gestartet wird. Jedermann, ob Windows-, Mac- oder Linux-User, kann sich dafür anmelden und er-hält gratis 1 GB an Speicherplatz, mit unbeschränktem Datenvolu-men und Download-Speed sowie beliebiger File-Grösse. Dieser kann ausgebaut werden, indem man auf seiner Harddisk für die Community weiteren Speicher-platz freigibt. Dieser wird je nach Online-Zeit berechnet. Wer zum Beispiel 50 Prozent im Monat online ist und 100 GB freigibt, der erhält nach Adam Riese 50 GB Speicherplatz. Das Limit liegt aktuell bei 100 GB pro User bezie-hungsweise IP-Adresse. Zusätz-licher Speicher kann aber auch gekauft werden. 100 GB kosten aktuell beispielsweise 100 Euro.

Page 14: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Wir stehen im «Jahr der Informatik». Am Freitag, 29. August, war der «Tag der Informatik», sicher ein Höhepunkt in-nerhalb der vielen Veranstaltungen

dieses Jahres. Etwa 10’000 Besucherinnen und Besu-cher kamen zum Zürcher Technopark und auf den davor liegenden Turbinenplatz, interessierten sich für Informatik-Neuigkeiten – von der Forschung bis zu Produkten –, aber auch für Einblicke in Firmen, Kontakte mit Fachleuten aus die-sen Firmen und Stellenangebote. Über 90 Schulklassen besuchten zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern Workshops und Ex-perimentierstände und erlebten eine Welt mit vielen Bildschirmen, aber auch mit praktischen Experi-menten und vor allem mit vielen Menschen aus Fleisch und Blut – ansprechbar, anschaulich und motiviert.

Mit diesem «Tag der Informa-tik» und seinem Grossaufmarsch von Ausstellern und Besuchern wollten die Organisatoren des Jahrs der Informatik auch die Auf-merksamkeit der Medien wecken. Selbstverständlich wurden diese im Voraus ausführlich dokumen-tiert, auch die elektronischen. Daher habe ich an diesem Tag schon am Morgen die DRS-Radionach-richten verfolgt, am Abend dann die Fernsehbeiträge in «Schweiz aktuell», «Tagesschau» und «10 vor 10». Das Ergebnis: katastrophal.

In den Morgennachrichten am Radio kam die In-formatik zwar durchaus zur Sprache. Aber nicht mit dem Tag der Informatik, sondern weil die Zürcher und die Waadtländer Kantonalbank die geplante Zusammenlegung ihrer Informatikplattformen (ein Informatik-Grossprojekt) abgebrochen haben – zu teuer und zu schwierig. Also: Informatik negativ.

Am Abend war der Tag der Informatik für das Schweizer Fernsehen trotz 10’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern schlicht kein Thema. Kein Wort, kein Bild dieses Events. Es ist mir klar, dass in diesen Informationssendungen die Zeit knapp ist und dass

dabei die Interessen einer breiten Öffentlichkeit be-friedigt werden müssen («Infotainment» ist gefragt). Daher mussten «Weltklasse Zürich» und die Vorbe-reitung des Madonna-Auftritts selbstverständlich gezeigt werden. Aber auch für andere Schweizer Themen gab es Platz in diesen Sendegefässen, da-runter: ➤  Belastungstests für das neue (deutsche) Boden-seeschiff «Sonnenkönigin»,

➤  zunehmendes Interesse für Polo-Spiele,➤  Meerschweinchen-Miete (ein neues Angebot, um einsamen Tieren ein «Gspänli» zu vermit-teln).

Die Informatik jedoch war (aus-ser mit einem Projektabbruch) bei unseren «Idée Suisse»-Medien trotz 10’000 Teilnehmenden kein Thema. Wissen deren Programm-Macher eigentlich nicht, dass sie ihre Aktualitäten aus Wirtschaft und Sport, von Rockkonzerten und Politik-Ereignissen ohne Informa-tik und vor allem ohne qualifi-zierte Informatikfachleute gar nicht mehr aufbereiten und aus-strahlen könnten? «Informatik» ist offenbar bereits allzu selbstver-

ständlich und damit uninteressant geworden.Das Jahr der Informatik soll namentlich das Inte-

resse der Jugend an Informatikberufen fördern. Warum übergeht dann die «Idée Suisse» dieses Thema am Tag der Informatik demonstrativ?

Carl August Zehnder

Informatik: Uninteressant

WArUm übergeht dIe «Idée SUISSe» den tAg der InformAtIk demonStrAtIv?

Ca r l au g u s t Ze h n d e r i s t e m e r i -

t i e r t e r Pr o f e s s o r f ü r in f o r m a t i k

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Mit FlowHeater ist es möglich, Import- und Exportprozesse über die unterschiedlichsten Daten-quellen hinweg auszuführen. Unterstützt werden Text-Files ebenso wie Microsoft Access, Microsoft SQL Server oder die

Oracle-Datenbank. Über eine grafische Oberfläche werden die einzelnen Felder in der Quell- und Zieltabelle miteinander verknüpft, wobei die zu transfe-rierenden Werte gleich noch mutiert werden können. Hierbei werden alle gängigen String-Funktionen, Bedingungen, mathematischen Operatoren wie auch Datum/Zeit-Funktionen

unterstützt. Weitere Features betreffen eine Test-Routine, welche die realen Daten unberührt lässt, sowie die Möglichkeit, statt die Datenüber-nahme auszuführen, lediglich den entspre-chenden SQL-String zu generieren.

Linux ist es in Unternehmen bisher noch nicht gelungen, den grossen Konkurrenten Windows wirklich herauszu-

fordern oder gar zu verdrängen. Debian, Ubuntu, RedHat und wie sie alle heissen, gewinnen aber im professionellen Firmeneinsatz – sowohl im Serverraum als auch auf dem Desktop – immer mehr an Bedeutung.

Aus den vor kurzem von IDC veröffentlichten Zahlen zum weltweiten Servermarkt ist bei-spielsweise festzustellen, dass der Umsatz-Anteil von Linux-Geräten heute 13,4 Prozent ausmacht.

Gegenüber dem Vorjahr ent-spricht das, im allgemein stark wachsenden Server-Geschäft, einem Plus von vier Prozent.

Ein anderer Marktforscher, Gartner, hat Mitte August die aktuellen Zahlen für den Desk-top-PC-Markt bekannt gegeben. Hier zeigt sich dasselbe Bild: Linux wächst, zwar nicht ganz so

rasant, und hat mittlerweile einen Anteil von vier Prozent. Gut, viel dazu beigetragen haben bestimmt die Mini-Notebooks à la Eee PC, die nicht direkt etwas mit Unternehmenseinsatz zu tun haben, aber immerhin.

Dass Linux auch für Schweizer KMU und grössere Firmen nicht nur ein Thema ist, sondern effektiv auch schon vielerorts eingesetzt wird, zeigt unser Quick Poll. Zwar hält fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer nichts von Linux, was aber im Umkehr-schluss bedeutet, dass bei über der Hälfte Linux bereits irgendwo installiert ist, und das ist sehr viel. Fast in jeder dritten Firma (29,5%) steht mindestens ein Linux-Server, in 4,7 Prozent findet man auch Linux-Desktops und bei 15,5 Prozent sogar beides. In weiteren 4,7 Prozent der Unter-nehmen ist ein Linux-Einsatz in Planung.

45,6% Halten nichts von Linux

4,7% Planen einen baldigen Linux-Einsatz 4,7% Haben Linux-Desktops

29,5% Linux kommt auf Servern zum Einsatz

15,5% Einsatz auf Server und Desktop

Immer mehr FIrmen setzen auF LInux. WIe sIeht es In Ihrem unternehmen aus?

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Vo n Mi c h e l Vo g e l

Das Ergebnis unseres Quick Poll überrascht: Bereits in rund der Hälfte aller Firmen kommt heute Linux zum Einsatz.

Linux auf dem Vormarsch

nächster QuIck poLL

12.9. bis 26.9.2008zu Googles neuem Browser chrome gibt es einige Datenschutz-Bedenken. Was halten sie davon?

www.infoweek.ch/quickpoll

top-onLIne-neWs Der Letzten taGe

1 akku laden ohne kabel? Mit Wireless Resonant Energy Link,

kurz WREL, soll das laut Intel schon bald möglich sein.

2 Datenklau: kreditkarten gesperrt Visa- und Mastercard-Karten müs-

sen wegen einem bandenmässigen Datendiebstahl ersetzt werden.

3 neues von apple am 9.9.? Die Gerüchteküche prophezeite für

den 9. September neue iPods und auch neue MacMinis und MacBooks.

4 iphone-Besitzerin verklagt apple Die 3G-Verbindungsprobleme des

neuen iPhones führten in den USA zu einer ersten Klage.

5 steve Jobs für tot erklärt Die Nachrichtenagentur Bloomberg

veröffentlichte fälschlicherweise einen Nachruf auf Apple-CEO Jobs.

6 neue echtheitsprüfung für xp Microsoft hat im Kampf gegen Raub-

kopierer die Echtheitsprüfung WGA von Windows XP überarbeitet.

7 Die 500 grössten ch-It-Firmen Unter den 500 Schweizer Top-ICT-

Firmen gibt es 37 Neulinge. An der Spitze liegt weiter die Swisscom.

8 nokia plant iphone-konkurrenten Rechtzeitig zu Weihnachten will No-

kia sein langersehntes Touch-Phone 5800 XpressMusic lancieren.

9 swisscom-Bündel sind ok Das Handy/ADSL-Bündelangebot der

Swisscom ist laut der Weko unbe-denklich und darf weiter existieren.

10 cablecom zündet Warp-antrieb Schon nächstes Jahr kann man via

Cablecom-Anschluss mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde surfen.

FlowHeater 0.31: Datenmigrations-Tool

Jetzt herunterladen unter: www.infoweek.ch/downloads

45,6%

4,7%29,5%

15,5%4,7%

Page 16: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch16

Höhere Bandbreiten, der Trend zu Web 2.0 und Webapplikationen machen das Arbeiten und Surfen von unterwegs immer interessanter. Doch für ein gelungenes Online-Erlebnis spie-len nicht nur die Konditionen eine Rolle, son-dern auch die Abdeckung, der Ausbaustand und die Kapazität der Netze. InfoWeek hat deshalb zum grossen Feldtest geblasen und die Netze und Angebote von Orange, Sunrise und Swisscom für mobiles Breitbandinternet unter die Lupe genommen. Uns hat dabei nicht nur interessiert, wer das beste Netz hat, sondern auch, wer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Von Option bis HuaweiUm dies herauszufinden, haben wir von jedem Anbieter ein aktuelles UMTS-Modem mit USB-Anschluss für den drahtlosen In-ternetzugang via Mobilfunknetz bestellt. Von Orange erhielten wir ein Option iCon 225, von Sunrise ein Huawei E220 und von Swisscom das etwas handlichere Huawei E172. Die Installation aller Modems ist – zu-mindest unter Windows – trivial. Nachdem man sie eingesteckt hat, installieren sich Gerätetreiber und Steuerungssoftware bei aktiviertem Autostart automatisch. Als An-wender muss man nur darauf warten, dass das Modem seine Einsatzbereitschaft mel-det. Einzig auf dem Mac muss man die Software noch selber installieren.

Sowohl Orange als auch Sunrise liefern die Standardsoftware vom jeweiligen Modem-Hersteller aus. Sie ist recht sparta-nisch, erfüllt aber ihren Zweck. So kann man beispielsweise die bevorzugten Netz-werk-Modi auswählen und SMS versenden. Eine Statistikfunktion, die auf einen Blick über den verbrauchten Datenverkehr infor-

miert, gibt es nur bei Swisscom, wobei die Daten nach Tag, Monat und Jahr aufgeschlüs-selt werden. Bei Sunrise sieht man nur die Daten der aktuellen Session, findet das Total seit dem letzten Reset aber versteckt in einem Menü (ein separates Werkzeug gibt es auf der Sunrise-Homepage). Bei der Orange-Software konnten wir trotz intensiver Suche überhaupt keinen Volumenzähler ausmachen, was ange-sichts beschränkter Datenvolumen ein echtes Manko ist. Auch nur bei Swisscom gibt es Un-terstützung für mehrere Profile. Damit ist es beispielsweise auf einfache Weise möglich, mehrere SIM-Karten verschiedener Anbieter mit demselben UMTS-Modem zu verwenden.

Kilobits statt MegabitsWie viele Datenpakete pro Sekunde aus dem Modem tröpfeln, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Massgeblich ist natürlich der Aus-baustand der Netze der Anbieter, der sich recht stark unterscheidet (siehe Wertungstabelle). So bieten beispielsweise alle drei Carrier die UMTS-Erweiterung HSDPA an, die momentan mit Downstream-Datenraten von maximal 3,6 Mbps (Orange) respektive 7,2 Mbps (Sunrise, Swisscom) theoretisch ADSL-Niveau erreicht. Das Gegenstück HSUPA für einen schnelleren Upload (max. 1,4 Mbps) gibt’s dagegen nur bei Swisscom. Allerdings sind nicht alle Technolo-gien überall verfügbar. Ebenfalls einen gros-

In Kürze

· InfoWeek hat das mobile Breitbandin-ternet von Orange, Sunrise und Swiss-com in der Stadt und auf dem Land getestet.

· In den Städten bieten alle Bandbreiten über 1 Mbps.

· Auf dem Land ist das Bild sehr uneinheit-lich.

· Swisscom bietet die beste Leistung, ist aber teuer. Sunrise ist in der Agglome-ration stark, Orange leicht im Hinter-treffen.

Gesucht: Das schnellste Internet für unterwegsMit welchem Anbieter kommt man unterwegs am besten ins Internet? Wir haben die Netze und Angebote von Orange, Sunrise und Swisscom miteinander verglichen.

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Winterthur, Bahnhof

Flughafen, Check-in 3

Zürich, Bellevue

Zürich, HB

(kbps)

■ Upload Orange■ Download Orange■ Upload Sunrise■ Download Sunrise■ Upload Swisscom■ Download Swisscom

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch 17

sen Einfluss hat die Umgebung und die Anzahl Leute, mit denen man sich die Bandbreite einer Funkzelle teilt. Wer eine EDGE-Zelle für sich alleine hat, ist unter Umständen schneller unterwegs als jemand mit HSDPA, der noch ein paar Dutzend «Mitsurfer» hat.

Wir haben uns deshalb mit den Modems und einem Laptop mit Windows XP in und um den Kanton Zürich auf die Reise gemacht und die «Real Life Performance» gemessen.

Städter im VorteilIn einer ersten Mess-Serie haben wir an ver-schiedenen belebten und weniger belebten Plätzen, innerhalb und ausserhalb der grossen Agglomerationen Halt gemacht und am Ort eine Reihe von Tests durchgeführt. Dabei zeigte sich das erwartete Bild: In Zürich, um den Zürichsee und in Winterthur sind die Netze aller Carrier stark ausgebaut, sodass fast überall HSxPA zur Verfügung steht. Bandbrei-ten zwischen 1 Mbps und 2 Mbps werden dabei problemlos erreicht. Überraschender ist dabei schon eher, dass an etlichen Messpunk-

ten Sunrise die höchsten Download-Bandbrei-ten liefert. Swisscom liegt aber dicht dahinter und bietet vor allem am Hauptbahnhof Zürich absolute Spitzenwerte von fast 4 Mbps, was man getrost als ADSL-Niveau bezeichnen kann. Die Leistung des Orange-Netzes ist dagegen eher enttäuschend. In den Agglomerationen war die erzielte Bandbreite teils nur halb so hoch wie bei der Konkurrenz, was aufgrund des uneinheitlichen Resultats aber an Mitnut-zern liegen könnte.

Beim Upload sieht das Bild dagegen anders aus: Dank HSUPA bietet Swisscom konkurrenz-lose Bandbreiten im Bereich von über 1 Mbps, die an einigen Messpunkten sogar über dem Downstream liegen. Orange und Sunrise sind mit Werten zwischen 250 und 350 kbps deut-lich langsamer, wobei auch hier Orange hinter Sunrise zurückliegt – wenn auch nur ganz leicht. HSUPA wollen beide noch in diesem Jahr einführen.

Die Unterschiede bei den Datenraten haben entsprechende Auswirkungen auf die Surfge-schwindigkeit: Während mit Sunrise am Hauptbahnhof Zürich eine typische News-Seite wie «Spiegel Online» mit 1,2 MB «Gewicht» bereits in 24 Sekunden abgerufen ist und Swisscom auch nur 2 Sekunden mehr benö-tigt, muss ein Orange-Kunde dafür 40 Sekun-den warten.

Das verhältnismässig schlechte Bild, das Orange bislang hinterlässt, konnte auch bei den Latenz-Tests nicht verbessert wer-den: Während hier Swisscom die besten Werte liefert und Sunrise

nur 7 Prozent dahinterliegt, ist Orange mit rund 88 Prozent Rückstand auf Swisscom weit abgeschlagen.

Beachten muss man generell etwas: Die Bandbreiten, die wir – abgesehen vom Check-in 3 des Flughafens Zürich – draussen gemes-sen haben, können innerhalb von Gebäuden deutlich tiefer liegen. So stehen in der Info-Week-Redaktion trotz HSxPA vor der Türe nur Bandbreiten auf EDGE-Niveau zur Verfügung.

Von Hügeln und TälernVerlässt man die Stadt und geht hinaus aufs Land, wird aus der Freude über das mobile Breitband schnell ein gequältes Lächeln über das mobile Schmalband – ausser man ist Kunde von Swisscom. Bei unserer Expedition ins «hügelige» Zürcher Weinland entlang der Bahnstrecke zwischen Winterthur und Stein am Rhein bis zur Thur lieferte Swisscom in jeder grösseren Senke oder Tal mit mehreren Gemeinden HSxPA mit Bandbreiten von gut 1 Mbps (Up- und Downstream). Zwischen den Gemeinden gab des dagegen schnell einmal

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(Durchschnitt in ms)

■ Orange■ Sunrise■ Swisscom

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Durchschnittlicher Durchsatz in kbps Quelle: InfoWeek

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Swisscom 515 1005

zum option iCon 225 von orange gibt es nur eine spartanische Software.

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch18

«Funklöcher» mit EDGE wie beim Teststandort Dägerlen, wo kleine Hügel die Sicht zur näch-sten Funkzelle versperren.

Orange-Kunden steht HSxPA in etwa gleichem Umfang zur Verfügung, auch wenn hier wieder die Bandbreiten mit 926/330 kbps (Teststandort Thalheim) hinter Swisscom zu-rückliegen. Schlecht steht man dagegen in HSxPA-freien Gebieten da: Hier bietet Orange nur GPRS und entsprechend lausige Bandbrei-ten (33/26 kbps am Teststandort Dägerlen). Der Download einer News-Seite dauert damit über 10 Minuten, während Swisscom und Sunrise am gleichen Ort mit EDGE in 70 Sekunden re-spektive gut 2 Minuten fertig sind.

Für Sunrise-Kunden beginnt im Gegensatz zur Konkurrenz schon ausserhalb der Sicht-weite von Winterthur die HSxPA-freie Zone. Als Ersatz gibt’s immerhin EDGE (179/106 kbps in Thalheim) – und das überall.

Wer in die Berge in die Ferien geht und dort ebenfalls ab und zu aufs Internet zugreifen will, fährt ebenfalls am besten mit Swisscom, wie ein Test im Feriengebiet Hoch-Ybrig hinter Einsiedeln zeigte. Selbst weit oben in Oberi-berg bietet Swisscom HSxPA, während Orange und Sunrise mit GPRS respektive EDGE deut-lich langsamer sind.

Zügig im ZugIn einer zweiten Mess-Serie haben wir uns noch in den Zug gesetzt und sind mehrmals die Strecke zwischen Winterthur und Zürich (via Flughafen) abgefahren, um in Intervallen von einigen Sekunden die Download- respek-tive Upload-Geschwindigkeit zu ermitteln. Für alle Carrier gilt auch hier: Solange der Zug durch die Agglomeration kurvt, gibt es HSxPA oder UMTS und entsprechend gute Bandbrei-ten. Tunneleinfahrten sind dagegen Gift für eine konstante Verbindung und sorgen für kleine Aussetzer, bis auf EDGE (Sunrise, Swiss-com) respektive GPRS (Orange) umgeschaltet ist. Dann kann aber munter weitergesurft wer-den. Bei der Fahrt über Land gilt, was schon im Absatz «Von Hügeln und Tälern» steht. Bandbreitenmässig liegen die Vorteile einmal mehr bei Swisscom – wohl auch dank der Re-peater in den IC2000-Zügen –, gefolgt von Orange, das wohl von der höheren HSxPA-Ab-deckung im Vergleich zu Sunrise profitiert.

Abdeckung hat ihren PreisBei welchem Anbieter ist man denn nun rich-tig? Wer viele Daten senden muss oder auf eine gute Versorgung angewiesen ist, fährt mit Swisscom sicher am besten, wie die Testergeb-nisse zeigen. Man muss allerdings vor allem bei den Tages- und Stundentarifen mit hö-heren Preisen leben. Der Testsieg ist für Swis-scom trotzdem mehr als verdient. Wer dage-gen vor allem in den Agglomerationen unter-wegs ist und der Upload weniger wichtig ist, findet in Sunrise eine leistungsfähige und preisgünstige Alternative, insbesondere mit der neuen Daten-Flatrate. Auf dem Land wird man von Sunrise im Notfall mit EDGE versorgt, was für einen guten zweiten Platz sorgt. Orange kommt in der Agglomeration nicht an

die Konkurrenz heran. Auf dem Land kann man immerhin Sunrise über-flügeln, solange eine HSxPA-Antenne in der Nähe ist. Fehlt die aber, dümpelt man mit GPRS durchs Netz. So liegt lei-der nicht mehr als ein dritter Platz drin.

MobI

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Mobiles internet von orAnge, sunrise und swisscoM

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; alle Preise in CHF; 1) gemäss Anbieter Quelle: InfoWeek

orAnge sunrise swisscoM

Modem

typ Option iCon 225 Huawei E220 Huawei E172

betriebssysteme Windows 2000 und höher, Mac OS X 10.4.11 und höher

Windows 2000 und höher, Mac OS X 10.4.0 und höher

Windows 2000 und höher, Mac OS X 10.4.0 und höher

technologien HSxPA (max. 7200 kbps) HSxPA (max. 7200 kbps) HSxPA (max. 7200 kbps)

software

volumenzähler

Profile

sMs

Kontakte

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Abdeckung (gPrs/edge/uMts/HsxPA)

99/–/90/90 Prozent 99,8/99,8/65/65 Prozent 99,8/99,8/90/90 Prozent

bandbreite gPrs max. 53,6/26,8 kbps max. 170/100 kbps max. 53,6/53,6

bandbreite edge – max. 220/100 kbps max. 256/110

bandbreite uMts max. 384/128 kbps max. 384/160 kbps max. 384/64

bandbreite HsxPA max. 3600/384 kbps max. 7200/384 kbps max. 7200/1400

tarife

Monatstarif (Preis/datenvolumen)

49.– pro Monat/2,5 GB 49.– pro Monat/unbe-grenzt

ab 59.– pro Monat/ab 1,5 GB

tagestarif (Preis/datenvolumen)

10.– pro Monat, 3.50 pro Tag/unbegrenzt

10.– pro Monat, 3.50 pro Tag/unbegrenzt

10.– pro Monat, 4.50 pro Tag/unbegrenzt

stundentarif (Preis/datenvolumen)

– – 4.– pro Stunde/unbegrenzt

Prepaid (Preis/datenvolumen)

– 3.– pro Stunde/unbegrenzt –

Modem (inkl. siM) ab 1.– ab 1.– ab 41.–

wertung

Agglomeration ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★land ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★Preis/leistung ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★software ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★gesamt ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★

★ ★ ★ ★ ★ ★testsieger

sunrise kam mit dem Huawei e220

auf spitzenwerte beim download.

testsieger swisscom liefert zum Modem eine komfortable software.

Page 19: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

TesT CenTer

19

Wahrscheinlich hat Google die Kon-kurrenz völlig auf dem falschen Fuss erwischt, als der Suchmaschi-nenriese Ende August quasi über

Nacht seinen Chrome-Browser lancierte. Goo-gle hat sich stark für Firefox eingesetzt und Gerüchte, wonach man an einem eigenen Browser arbeite, stets dementiert. Google Chrome ist vorläufig als Beta deklariert (was Google Mail seit über zwei Jahren ist) und

steht laut Google hauptsächlich unter der Open-Source-Lizenz BSD – Teile des Browsers sind allerdings anderen (OS-)Lizenzen unter-stellt. Basis von Chrome ist die vom KDE-Browser und Apples Safari bekannte Rende-ring-Engine Webkit. Ausserdem wurde die Javascript-Engine V8 integriert, die die Per-formance von Multicore-Prozessoren voll aus-nutzt. Schlicht und ungewohntAuf den ersten Blick macht Google Chrome einen eher unansehnlichen Eindruck. Die

Oberfläche ist Google-typisch schlicht. Gewöh-nungsbedürftig ist allerdings, dass Google die Tabs nicht in den Browser, sondern quasi den Browser in die Tabs integriert hat: In Chrome verfügt jeder Tab über die Bedienelemente, die Adresszeile etc.

Was zunächst irritiert, ist allerdings durch-aus durchdacht und bildet quasi die wichtigste Neuerung von Chrome an der Oberfläche ab: Der Google-Browser führt nämlich, anders als

seine Konkurrenten, jeden Tab als eigenen Prozess in einer Sandbox aus.

Dies wiederum ist die Vo-raussetzung für einige Be-sonderheiten von Chrome. Praktisch ist es etwa, dass sich neu geöffnete Tabs rechts vom Mutter-Tab an-ordnen; damit lässt sich recht einfach die Übersicht behalten, wenn zahlreiche Tabs geöffnet sind. Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, Tabs per Drag&Drop in eigene Fen-ster umzufunktionieren. Legt man dann noch eine Desk-top-Verknüpfung auf dieses Fenster mit der darin lau-fenden Anwendung an, hat

man als Ergebnis eine Applikation, die sich in Look&Feel kaum noch von einer Desktop-An-wendung unterscheidet.

Eher zwiespältig steht man der automatisch personalisierten Startseite gegenüber: Chrome merkt sich bis zu neun der am häufigsten ge-nutzten Webseiten und zeigt auf der Startseite je eine Miniatur davon an. Das kann ganz praktisch sein, um schnell Updates auf einer Site zu erkennen; allerdings dürfte es nicht jedem Surfer angenehm sein, wenn Chef, Kol-legen oder Ehefrau auf den ersten Blick sehen, wo man sich häufig herumtreibt.

Kombinierte AdresszeileEine der Besonderheiten von Chrome ist die Adresszeile, die in jeden Tab integriert ist. Sie ist – anders als bei allen Konkurrenten – gleichzeitig auch der «Such-Schlitz». So kön-nen nicht nur URLs, sondern auch Suchbegriffe eingegeben werden; für die Ausführung der Suche lässt sich eine beliebige Suchmaschine vorgeben. Dabei schlägt Chrome ähnlich wie Firefox oder Opera bereits während dem Ein-tippen mögliche Suchbegriffe oder Webadres-sen vor. Chrome nutzt dafür allerdings nicht bloss die Bookmarks und die Browser-History, sondern auch die Google-Datenbanken. Mit diesen wird ständig kommuniziert, jedes Wort, das der Surfer in die Adresszeile eingibt, lan-det sofort auch in Mountain View. Von dieser Datensammelwut kann man halten was man will, wer Chrome nutzt, kommt nicht darum herum.

Google Chrome:Keine RevolutionMit Chrome schickt Google einen eigenen Webbrowser ins Rennen. Interessant ist die Beta schon jetzt – interessanter ist aber, was aus der Software noch werden soll.

Vo n Ma r c V o n ah

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GooGle Chrome

FazitAls Konkurrent zu den etablierten Browsern wie Internet Explorer, Opera und Firefox hat Chrome durchaus das eine oder andere Schmankerl zu bie-ten, als Vollersatz bietet er dagegen zu wenig. Eine Neu-Lancierung des Browserkriegs ist die Veröf-fentlichung der Chrome-Beta sicher noch nicht.

Features· Tabs als Prozesse· Offline-Modus durch integrierte Google Gears· Modus «Anonym browsen»· personalisierte Startseite

Positiv+ schnell, schlank+ Tab-Handling+ kombinierte Adresszeile

Negativ– installiert sich unkonform– keine Bookmark-Verwaltung– rätselhafter Updateprozess– kein RSS-Reader– keine Erweiterbarkeit durch Add-ons

hersteller/AnbieterGoogle, www.google.ch/chrome

Preiskostenlos

Wertung

Funktionalität ★ ★ ★ ★ ★ ★

Bedienung ★ ★ ★ ★ ★ ★

Preis/Leistung ★ ★ ★ ★ ★ ★

Gesamt ★ ★ ★ ★ ★ ★

Google Chrome startet neue Tabs mit einer Übersicht über oft besuchte Webseiten.

Beta-Version

Page 20: InfoWeek 16 / 2008

TEST CENTER

Im Offline-Modus arbeitenMit Chrome wird automatisch auch Google Gears auf dem Rechner installiert. Damit kann der Anwender kompatible Webanwendungen wie beispielsweise Google Docs, Google Rea-der oder Remember the Milk auch ohne Inter-net-Verbindung nutzen. Dokumente in Google Docs etwa lassen sich auch offline bearbeiten und speichern; sobald wieder eine Verbin-dung zum Netz besteht, werden die Ände-rungen mit dem Google-Docs-Server synchro-nisiert.

Irreführende AnonymitätAls ein besonderes Feature propagiert Google auch den sogenannten Modus «Anonym browsen». Dabei handelt es sich allerdings um eine Mogelpackung. Anders als beim «echten» anonymen Surfen über einen Proxy werden hier bloss keine Informationen wie Browser-verlauf oder Cookies gespeichert. Websuchen etc. werden allerdings nach wie vor zu Google gesandt, wenn man dies nicht explizit unter-bindet. Und anonym gesurft wird schon gar nicht: Auch in diesem Modus werden die IP-Adresse und Browser-Kenndaten an den an-gesurften Server geschickt, genau wie bei jedem anderen Web-Browser.

Für einige wenige Anwendungen mag die-ser Modus durchaus praktisch sein, allerdings kann er nicht permanent eingeschaltet werden und bleiben, sondern muss immer wieder ex-plizit gestartet werden.

Ob Chrome mit diesem Feature sicherer als andere Browser ist, sei dahingestellt. Der Si-cherheit zuträglich ist aber immerhin, dass Tabs als eigene Prozesse in einer Sandbox laufen und dass Chrome vor Phishing-Seiten warnt – mit Hilfe des Google-eigenen Anti-Phishing-Dienstes, den auch Firefox nutzt. Insgesamt magere AusstattungSo praktisch einige der Features von Chrome sind, so mager präsentiert sich der Browser-Newcomer bei der Ausstattung. Google scheint seinen Browser wirklich nur als Plattform für Web-Anwendungen und zum Websurfen vor-gesehen zu haben, und Letzteres auch eher halbherzig. Surfen funktioniert zwar prächtig, und auch die aktuellen Webstandards werden weitgehend eingehalten. Dafür fehlt allerdings eine Bookmark-Verwaltung – ein Feature, das wohl kein Surfer missen möchte.

Auch einen RSS-Reader sucht man verge-bens. Für Google stellt dies allerdings nicht wirklich ein fehlendes Feature dar, vielmehr

verweist man auf die Google-Reader-Weban-wendung, die sich mit Chrome natürlich präch-tig nutzen lässt.

Ärgerlicher als derartige «Mängel» ist, dass sich Chrome ungefragt in den Windows-Ord-ner «Dokumente und Einstellungen» instal-liert. Das hat zwar den Vorteil, dass sich so allfällige Installations-Einschränkungen für normale User insbesondere im Büroumfeld umgehen lassen, widerspricht aber sämtlichen Konventionen.

Interessant, aber ...Insgesamt hinterlässt der Google-Browser im Test einen zwiespältigen Eindruck. Während man einige Features, insbesondere das clevere Tab-Handling, schon nach kurzer Zeit kaum mehr missen möchte, macht anderes einen unausgereiften Eindruck. Selbstverständlich muss man dabei immer berücksichtigen, dass es sich bei Chrome um eine Beta-Version han-delt; bis zum finalen Release, wann immer der sein mag, dürfte sich noch einiges ändern.

Ob die Handvoll Features, die andere Browser in Kürze ebenfalls bieten dürften, angesichts des Datenhungers von Google viele Anwender zum Umstieg bewegen wird, wird sich zeigen.

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Page 21: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

neue Produkte

21

EMC hat seine Enterprise Content Management Suite Documentum in der Version 6.5 auf den Markt

gebracht. Als wesentliche Neue-rung preist EMC die Möglichkeit an, nun auch Web-2.0-Inhalte verwalten zu können. Dies unter anderem dank der End-to-End-

Lösung Documentum XML Store, einem nativen XML-Repository, um XML-Unternehmensinhalte zu schaffen, zu verwalten, abzurufen und zu archivieren. Erweite-rungen in der Documentum Process Suite sollen den Anwen-der zudem dabei unterstützen, prozessorientierte Applikationen

in Web 2.0 zu generieren und einzupflegen.

Zu den weiteren Schlüsselfunk-tionen des Release 6.5 zählt zudem der Documentum High-Volume Server, der zentrale und optimierte Services für volumen-starke Anwendungen (z.B. Archi-vierung, Datenverarbeitung) liefern soll. Über den Media Workspace wiederum sollen Anwender auf sie zugeschnittene Rich-Media-Inhalte finden, bewerten und weiterleiten können, und unter der Bezeich-nung CenterStage Essentials findet sich ein neuer Client, der geteilte Team Workspaces oder gesteuerte Suchfunktionen sowie auch Zugriff auf Documentum bietet. Über My Documentum findet sich ein weiterer, komplett in den Desktop integrierbarer Client, über den auch ohne Server-Zugriff an Dokumenten

gearbeitet werden kann, und über den Business Activity Moni-tor (mit Adobe-Flex-Oberfläche) ist schliesslich die zentrale Kon-trolle von Geschäftsprozessen möglich. Zu Preisen konnte EMC keine Angaben machen.Info: EMC, www.emc2.ch

UnIfIed Storage für KMU

Ebenfalls neu von EMC ist das Unified Storage System Celerra NX4 erhältlich. Dieses wird als Einstiegslösung für KMU ange-priesen, kann sowohl in NAS- als auch in iSCSI- und Fibre-Channel-Umgebungen eingesetzt werden und soll sich für die Konsolidie-rung verteilter File Server und Speichersysteme eignen. Hilfe bei Konfiguration und System-administration versprechen eine Startup-Assistant-Software und die Web-basierte Celerra Mana-ger Software. Die Celerra Snap-Shure-Software soll Datenschutz durch Backups bringen, Thin Provisioning soll eine effiziente Speicherung erlauben, wobei NX4 die Speichervirtualisierung von Host und Benutzer kombiniert. Das System ist mit Kapazitäten bis 60 Terabyte (SAS oder SATA) verfügbar. Auch hier fehlen Preis-angaben.

EMCs Documentum integriert Web 2.0Documentum 6.5 ist in der Lage, auch Web-2.0-Content zu verwalten, und bietet zudem einen neuen Client, um webunabhängig an Dokumenten zu arbeiten.

E-Mail-Archivierung auf PDFDer Schweizer Anbieter PDF Tools hat den 3-Heights Document Converter Service vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Produkt, mit dem E-Mails in eine PDF/A-Datei für die Langzeit-archivierung umgewandelt werden können. Dabei werden auch Anhänge (z.B. Office-Files,

PDFs oder Bilder) konvertiert, und für die Rechtssicherheit kann eine digitale Signatur angefügt werden. Die vollautomatische Umwandlung kann serverseitig über einen Windows-Dienst oder über eine Batch-Verarbeitung erfolgen. Eine mitgelieferte API erlaubt zudem die Integration in

bestehende Anwendungen. Eine Serverlizenz der Lösung kostet 8250 Franken. Diese beinhaltet 500 verarbeitete Seiten pro Tag. Daneben können für 825 Franken zusätzliche Pakete à 1000 Seiten pro Tag erworben werden. Info: PDF Tools, www.pdf-tools.com

die Content Manage- ment Suite von eMC bietet neue Clients für mehr Benutzer- komfort.

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Rechencenter-ClusterMit der Cougar-6000-Serie will OnStor das erste kostengünstige Cluster-Speichersystem für Rechencenter im Angebot haben, das grossen Unternehmen die erforderliche Skalierbarkeit, Datenverfügbarkeit und Leistung bietet. Die Lösung ist bis auf 4 Petabyte skalierbar, verspricht eine redundante Architektur, heterogene Speichervirtualisie-rung sowie 64-Bit-Multicore-CPUs.

Hochverfügbarkeit soll dank einem 8-Knoten-Cluster sicher-gestellt sein, pro Cluster sind 32 virtuelle Server möglich. Preise beginnen bei 120’000 Dollar.Info: OnStor, www.onstor.com

FibreCAT aufgebohrt

SAS-Storage-Array von HPMit dem StorageWorks MSA2000sa hat HP seine MSA-Familie um ein weiteres Modell ausgebaut. Das Storage Array bietet SAS als Anschlussoption und soll damit die Fibre-Channel- und iSCSI-Modelle komplettieren. Bis zu vier Server werden vom MSA2000sa unterstützt, das System kann direkt am Server angeschlossen werden. Dies soll es vor allem kleineren Unterneh-men mit begrenztem Budget ermöglichen, eine zentrale Speicherumgebung einzusetzen.

Insgesamt finden sich zwölf Festplatteneinschübe, in welche sich sowohl SAS- wie auch SATA-Platten stecken lassen. Der maximale Speicherplatz liegt bei 3,6 Terabyte (nur SAS-Platten) beziehungsweise 12 Terabyte (nur SATA-Platten). Die Kapazität kann auf maximal 48 Terabyte erwei-tert werden. Die Speicherlösung wird zu Preisen ab 5124 Franken angeboten. Info: HP, www.hp.com/ch

Speicherspezialist Nexsan hat seinen Einstieg in den NAS-Markt angekündigt. Mit der Lösung namens The Edge will man vor allem den KMU-Markt anspre-chen. Dabei wird The Edge als grüne SAN-Lösung vermarktet. Grün deshalb, weil in dem Gerät unter anderem eine Technologie namens AutoMAID (Massive Array of Idle Disks) oder eine intelli-gente Steuerung des Energiever-brauchs zum Einsatz kommt.

Ausserdem ist das Nexsan-NAS ein Komplettsystem, bestehend aus NAS-Gateway-Appliance, festplattenbasiertem Speicher

sowie einer Microsoft Windows Unified Data Storage Server Software. Das Ganze wird vorkon-figuriert ausgeliefert, der Kunde kann zwischen den Nexsan-Arrays SASBoy, SATABoy und SATABeast wählen. Die komplett redundanten Systeme können auf neun Höheneinheiten bis zu 84 Terabyte Speicherplatz bieten. Die Überwachung und Verwaltung schliesslich könne sowohl lokal als auch via Fernwartung durch-geführt werden. Eine Konfigura-tion mit einem SATABoy (500 GB SATA) kostet knapp 18’000 Euro. Info: Nexsan, www.nexsan.com

Grünes NAS-System

The Edge, Nexsans NAS-Lösung für KMU, soll sich durch Energiespar-Features auszeichnen.

Einen Geschwindigkeitsgewinn von 100 Prozent soll das System FibreCat SX100 gegenüber dem Vorgänger SX80 bringen.

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Als Spitzenmodell seiner Fibre-CAT-Familie hat Fujitsu Siemens Computers das Diskspeicher-System FibreCAT SX100 lanciert. Gegenüber seinem Vorgänger-modell SX80 soll es einen Ge-schwindigkeitsgewinn von 100 Prozent bringen. Ausserdem ist das neue Modell mit vier anstelle von zwei Ports pro Controller ausgestattet, wodurch sich vier Server direkt und redundant an das System anhängen lassen.

Nicht zuletzt bietet FibreCAT SX100 bis zu 244 Snapshots, was Backup- und Restore-Vorgänge

vereinfachen und beschleunigen soll. Vier Snapshots sind dabei im Systempreis (ab 12’500 Fran-ken) inbegriffen. In bis zu neun Gehäusen werden maximal 108 Festplatten (Speicherkapazitäten von bis zu 108 Terabyte) unter-stützt. Wahlweise können SAS- oder SATA-Platten verwendet werden. Weiter sind Cache und RAID-Controller verbunden, was die Synchronisation beschleu-nige. Zu guter Letzt wird Benut-zerfreundlichkeit via Manage-mentsoftware oder Web-Interface versprochen.

Info: Fujitsu Siemens, www.fujitsu-siemens.ch

Turbo NAS mit CeleronNAS-Spezialist Qnap hat ein neues Ser-ver-Modell auf den Markt gebracht: Den Qnap Turbo NAS TS-509 Pro. Der neuste Spross soll besonders leistungsfähig sein, unter ande-rem dank einem Intel-Celeron-Chip mit 1,6 GHz sowie 1 GB RAM. So können bis zu 256 User gleichzeitig auf dem Server aktiv sein. Ausserdem finden sich fünf Lauf-werksschächte für SATA-Platten (aktuell à je 1 TB), welche Hot-Swap-fähig sind und RAID 0, 1, 5 und 6 unterstützten. Eben-falls vorhanden: zwei Gigabit-Anschlüs-se, fünf USB- und ein eSATA-Port und ein LC-Display. Betriebssystemseitig läuft ein Qnap Linux Dual OS, das verschiedenste Anwendungen vom File- über Print- und Web- bis hin zum Multimediaserver erlaubt. Offizielle Preise sind noch nicht bekannt, man geht jedoch von einem Preis von rund 800 Euro aus. Info: Simpex IT Solutions, www.simpex-it.ch

Rack-Workstation von DellAls Alternative zu Blade-Workstations kündigt Dell die Rack-Workstation Dell Precision R5400 an. Das Rack-Modell soll den Vorteil von vollständig skalierbaren und leistungsstarken Grafikoptionen mit sich bringen. Ausserdem sollen durch den Verzicht auf das proprietäre Blade-Gehäuse die Anfangsinvestitionen tiefer sein. Dells Precision R5400 gibt es mit Dual- und Quad-Core-Xeon-Chips, zwei PCIe-x16-Grafiksteckplätzen mit je 150 Watt sowie zusätzlicher Unterstützung für PCI und PCIx. Preise beginnen bei 2239 Franken.Info: Dell, www.dell.ch

320 GB DatensicherungQuantum preist seine Lösung GoVault als schnelle, einfache und zuverlässige All-in-one-Speicherplattform auf Basis von Kassetten. GoVault soll dank Dedu-plizierungstechnologie deutlich weniger Platz auf den Kassetten beanspruchen und besonders schnell speichern, da nur Dateiänderungen gesichert werden. Für GoVault gibt es Datenkassetten mit 40 bis 320 GB, die Lösung selbst ist als interne SATA-Version oder als externe USB-Aus-führung für 279 beziehungsweise 299 Euro erhältlich. Info: Quantum, www.quantum.com

Page 23: InfoWeek 16 / 2008

Panda hat die 2009er-Ausgaben seiner SoHo-Lösungen Antivirus, Internet Security und Global Protection lanciert. Das Schlag-wort der Neuversionen 2009 lautet Collective Intelligence. Gemäss Panda ist der Anwender auch ein Sensor für neue Mal-ware. Diese Daten werden von der Sicherheits-Software nun genutzt und vom Rechner des Users in einer Panda-Wissens-datenbank gesammelt. Gleichzei-tig soll auch ein Grossteil der Signaturdateien auf einer Online-Datenbank und nicht lokal auf dem Anwender-Rechner liegen. Dies soll unter anderem die Systembeanspruchung senken.

Ebenfalls neu findet sich zudem Identity Protect, ein heuristischer Scanner, der proak-tiv Versuche des Datendiebstahls identifizieren soll.

Panda Antivirus Pro 2009 für drei Rechner kostet 50 Franken.

Internet Security 2009 mit erwei-terten Funktionen wie einem Anti-Spam-Filter gibt’s für 70 Franken (drei PCs), und Global Protection 2009 (mit zusätzlichem Online-Backup-System) wird für ebenfalls drei PCs für 100 Fran-ken angeboten.Info: Panda Security, www.pandasecurity.com

Gleich vier seiner Produkte hat G Data in einem neuen Release lanciert. So finden sich 2009er-Ausführungen von G Data AntiVi-rus (30 Euro/PC), Internet Security (40 Euro/PC), TotalCare (50 Euro/PC) und NotebookSecurity (60 Euro/PC). Die neue Produkte-generation soll den Virenscan bis zu fünf mal schneller durchführen können. Ausserdem warten die Releases mit Multi-Core-Unter-stützung (für Parallel-Scans) auf, besitzen eine neue Benutzerober-fläche und bieten rechnerspezi-fische Installationsprofile. Eben-falls neu integriert wurde zudem die G Data Firewall, welche selbstständig arbeiten und den User mit Pop-ups verschonen soll. G Data nennt diese Fähigkeit «Silent Mode».Info: G Data, www.gdata.ch

Kaspersky hat verlauten lassen, seine Produkte Anti Virus 2009 und Internet Security 2009 auch in einer Swiss-Edition – nämlich dreisprachig in Deutsch, Franzö-sisch und Italienisch – auf den Markt zu bringen. Preislich soll sich die Schweizer Edition nicht vom einsprachigen Pendant unterscheiden: Anti Virus kostet 49 Franken, Internet Security 65 Franken für einen Einzelplatz und 159 Franken für fünf Plätze.

Die Ausgaben 2009 der Kasper-sky-Lösungen bringen auch einige neue Funktionen. So findet sich Instant-Messenger-Schutz, das System wird neu auf Sicher-heitslücken überprüft, es gibt Assistenten für die Automatisie-rung oder eine virtuelle Tastatur. Info: Kaspersky, www.kaspersky.de

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Sicherer dank Cloud

Multi-Core-Virenschutz

Kaspersky helvetisch

Panda hat in seine Lösungen Identity Protect zum Schutz vor Datendiebstahl integriert.

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Swisscom schlägt AlarmDie Swisscom hat einen Service namens eAlarm Emergency auf den Markt gebracht. Mit ihm sollen Unternehmen ihre Einsatz-kräfte schnell, einfach und sicher informieren und an einen Ort beordern können. eAlarm soll sämtliche Kommunikationskanäle (sprich Mobiltelefon, Pager, Fax, E-Mail und Online-Kommunika-tionsdienste) bedienen. Eine Nachricht wird sowohl als Text gesendet als auch in eine Sprach-nachricht umgewandelt, um Zielpersonen zu erreichen. Auf einen Knopfdruck sollen sich bis zu 10’000 Personen kontaktieren lassen. Wird eine Person nicht erreicht, geht die Botschaft an das nächste Gerät auf der Priori-tätenliste. Preise auf Anfrage.Info: Swisscom, www.swisscom.ch/ealarm

Verschlüsselungsspezialist PGP hat eine Reihe neuer Lösungen präsentiert. So etwa PGP End-point, eine Datenschutz-Software, welche sich zentral verwalten lässt und Daten auf Laptops und mobilen Datenträgern durch unternehmensweite Sicherheits-regeln und Verschlüsselung schützen soll. Auch Geräte, welche drahtlos über WiFi oder Bluetooth verbunden werden, sollen sich verwalten lassen. Admins können Sicherheitsregeln für die Nutzung von Verbin-dungen via USB, FireWire oder Drahtlos-Technolo-

gien erstellen und nur bestimmte Geräte autorisieren. Preise beginnen bei 49 Dollar pro Arbeitsplatz.

Daneben gibt es von PGP auch folgende Produkte in neuen Versionen mit einigen Zusatz-Features: PGP NetShare (Version 9.9 für 149 Dollar/Arbeitsplatz), PGP Universal Server (Version 2.9 für 169 Dollar/Arbeitsplatz) und PGP Whole Disk Encryption (Version 9.9 für 119 Dollar/Arbeitsplatz).Info: PGP, www.pgp.com

PGP Endpoint-LösungWeb im GriffSecure Computing hat mit dem Secure Web Reporter eine Reporting-Lösung lanciert, welche helfen soll, potentielle Probleme schnell zu erkennen und Be-drohungen zu analysieren. Webaktivitäten sollen von der skalierbaren Appliance hinsichtlich Sicherheit, Compliance Monitoring und Performance in Echtzeit überprüft werden. Mit diesen Informa-tionen können dann die Security Policies modifiziert werden. Preise auf Anfrage. Info: Secure Computing, www.securecomputing.com

Sticks mit Hardware-VerschlüsselungDer englische Hersteller Integral Memory hat zwei USB-Stick-Serien herausge-bracht, welche beide mit 256-Bit-AES-Hardware-Verschlüsselung ausgestattet sind. Die Modelle mit den Bezeich-nungen Courier (1 GB bis 16 GB, Preise zwischen 30 und 170 Euro) und AG47 (1 GB bis 8 GB, Preise von 35 bis 200 Euro) unterscheiden sich vor allem beim Gehäuse, wobei die AG47-Sticks besonders robust sein sollen. Info: Integral Memory, www.integralmemory.com

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PGP hat nun auch eine Lösung parat, welche das Netzwerk vor mobilen Datenträgern schützt.

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Der Schweizer Peripherie-Riese Logitech steigt ins Überwachungsgeschäft ein. Dies zum einen mit

zwei Typen von Kameras und zum anderen mit der Logitech Command Center PC Software. Die Kameras (ein Modell wird für

Indoor und eines für Outdoor angeboten) lassen sich dank Home-Plug-Technologie über

die vorhandene Stromverkabe-lung anschliessen. Die aufge-nommenen Daten werden danach verschlüsselt übers Stromnetz versendet und gelangen via USB-Empfänger auf den PC. Die Kameras sollen Bewegungen erkennen und Bilder direkt auf der Festplatte des PC aufzeich-nen. Ausserdem lässt sich das System so konfigurieren, dass eine Warnung per E-Mail oder aufs Handy verschickt wird, wenn die Kameras eine Bewegung registrieren. Nicht zuletzt ist es auch möglich, über einen Online-Account von jedem PC aus orts-unabhängig die Kamerabilder anzusehen.

Ans Überwachungssystem lassen sich bis zu sechs Kameras anschliessen, Logitech streicht vor allem die einfache Inbetrieb-nahme sowie die simple Konfigu-ration und Handhabung des Systems heraus. Für je 499 Franken gibt es die Starterpakete Logitech Indoor Video Security Master System beziehungsweise Outdoor Video Security Master System. Zusatzkameras kosten je 399 Franken. Info: Logitech, www.logitech.ch

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Logitechs Videoüber­wachungssystem soll sich vor allem durch einfache Inbetriebnahme auszeichnen.

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Logitech steigt ins Video-Überwachungs- geschäft ein und lanciert eine Lösung, die sich übers Stromnetz vernetzen lässt.

Überwachung via Stromkabel

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Hohe Volumen für 750 FrankenMit der Serie B6250 hat Oki drei Drucker für den hochvolumigen Schwarz-weiss-Druck lanciert. Die Geräte sind für bis zu 150’000 Seiten pro Monat ausgelegt und spucken bis zu 30 Seiten pro Minute aus. Das erste Blatt liegt nach knapp 9 Sekunden im Ausgabefach. Ausserdem wird eine grosse Flexibilität bei den verwendeten Medien verspro-chen. Die Grundversion B6250 wird für 749 Franken verkauft. Die netzwerkfähige Version B6250n kostet 979 Franken, und mit Duplexfunktion (B6250dn) beläuft sich der Preis auf 1129 Franken.Info: Oki, www.oki.ch

64-GB-StickNach eigenen Angaben als erster Anbieter hat Transcend einen USB-Stick auf den Markt gebracht, auf dem nicht weniger als 64 GB Daten Platz finden. Die Lesegeschwindigkeit wird mit 10 MB pro Sekunde, die Schreibgeschwindigkeit mit 3 MB pro Sekunde angegeben. Der JetFlash V20 soll zudem kompakt sein und wird für 199 Euro verkauft. Info: Transcend, www.transcend.de

LG mit DisplayLink­LCDLG hat sein Portfolio um das 22-Zoll-Display LG L226WU-PF aus-gebaut. Das Besondere daran ist die DisplayLink-Technologie, die es ermöglicht, das Display via USB an den Rechner anzuschlies-sen. Das erlaubt Multimonitor-Computing auch bei einer her-kömmlichen Grafikkarte mit nur einem Ausgang. Ansonsten gibt’s eine Auflösung von 1680x1050 Pixel, ein Kontrastverhältnis von 1000:1 und eine Reaktionszeit von 5 ms. Preis: 349 Euro. Info: LG, www.lge.com

Sechs Monitore, eine GrafikkarteWie LG hat auch Asus seine ersten Monitore mit integrierter DisplayLink-Technologie auf den Markt gebracht. Auch mit Asus ist via USB 2.0 der Anschluss von bis zu sechs Monitoren bei nur einer Grafikkarte möglich. Die Displays können dabei über die einge-bauten USB-Hubs an der Seite verbunden werden. Daneben bietet das erste verfügbare Asus-Modell, der VW223B, eine Diago-nale von 22 Zoll, eine Auflösung von 1680x1050 Pixel, einen Kontrastwert von 3000:1 und eine Reaktionszeit von 5 ms. Der Preis ist noch nicht bekannt.Info: Asus, www.asus.com

26­Zöller mit CO2­ZählerAls Flaggschiff der MultiSync- EA-Serie bezeichnet NEC den 26-Zoll-Widescreen-Monitor EA261WM. Das Gerät bietet eine Auflösung von 1920x1200 Bild-punkten, eine Reaktionszeit von 5 Millisekunden, einen Kontrast von 1000:1 sowie eine Helligkeit von 400 cd/m2. Nebst dem analo-gen findet sich ein digitaler Eingang mit HDCP-Support. Der Umwelt zuliebe hat NEC einen Carbon-Footprint-Zähler im On-Screen-Menü eingebaut, der den aktuellen CO2-Ausstoss zeigt. Der Preis für das Gerät ist 659 Euro. Info: NEC, www.nec-display-solutions.com

Hochauflösender 24­ZöllerMit einem Kontrastwert von 4000:1, einer Reaktionszeit von 2 Millisekunden, einer Helligkeit von 250 cd/m2, WUXGA-Auflö-sung (1920x1200 Bild-punkten) und einer 24-Zoll-Widescreen-Diago-nale versucht das G2400WD von BenQ die Käufer von sich zu über-zeugen. Enthalten ist auch die Technologie Senseye + Photo, die es erlaubt, über einen zusätzlichen sRGB-Farbmodus die Farbtemperatur und den Gammawert exakt abzustimmen. Der Monitor mit HDMI-, DVI-D- und Analog-Eingang kostet 449 Franken. Info: BenQ, www.benq.ch

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

MarktübersIcht

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Leichtgewichte mit 11- bis 13-ZoLL-DispLays

Sogenannte Netbooks – ultrakleine und vor allem auch preisgünstige Note-books also – haben sich angeführt vom Asus Eee PC einigermassen überra-

schend zu einem der grossen Hypes 2008 ge-mausert. Laut einer jüngst veröffentlichten Gartner-Studie (Gartner definiert das Netbook als Rechner mit einer Display-Diagonale von fünf bis zehn Zoll und einem ausgewachsenen

Betriebssystem) dürfte der Erfolg anhalten. Bis 2012 sollen rund 50 Millionen Geräte verkauft sein, während man fürs laufende Jahr mit 5,2 Millionen verkauften Netbooks rechnet.

Kompakt gleich teuer?Bis Ende letzten Jahres lautete beim Notebook-Kauf die relativ simple Formel: «Je kompakter, desto teurer.» Das Aufkommen der Netbooks

hat diese Regel jedoch gehörig über den Hau-fen geworfen. Obwohl die Rechner ultraklein sind und häufig auch weniger als ein Kilo-gramm auf die Waage bringen, sind sie im Vergleich zu «ausgewachsenen» Notebooks preislich sehr attraktiv. Dies vor allem wenn man bedenkt, dass die sogenannt ultraporta-blen Notebooks (Geräte mit einer Display-Dia-gonale von mindestens 11 Zoll und einem Ge-wicht von maximal 1,5 Kilogramm) nach wie vor eher teuer sind. Ein solches ultraportables Notebook kann schnell einmal das Fünffache eines Netbooks kosten. Diese Mehrkosten sind zwar teilweise berechtigt, jedoch nicht immer.

hp versus hpBestes Beispiel ist hier wohl ein Vergleich des HP Compaq 2510p mit dem 2133 Mini Note PC, ebenfalls aus dem Hause HP. Während es sich bei erstgenanntem Rechner um ein ausge-wachsenes Notebook mit einem 12,1-Zoll-Dis-play für 2400 Franken handelt, gilt der 2133 als HPs erstes Netbook, das in diesen Wochen in der Schweiz erscheinen wird und das auch in

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Ultraportable Notebooks werden derzeit von Netbooks bedrängt. In punkto Leistung liegen sie jedoch weit voraus.

Highend-Rechner im Miniatur-Format

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modell MacBook Air 1,8 GHz U2E-1P047E Latitude D420 HP Compaq 2510p X300 s.book 2 LIFEBOOK P8010 VGN-Z11WN/B Portégé R500-12P

betriebssystem Mac OS X 10.5 Vista Business Vista Business Vista Business Vista Business Vista Business TwinLoad (Vista Business/XP Pro) Vista Business Vista Business

Display-Diagonale (in Zoll) 13,3 11,1 12,1 12,1 13,3 12,1 12,1 13,1 12,1

auflösung (pixel) WXGA (1280 x 800) WXGA (1366 x 768) WXGA (1280 x 800) WXGA (1280 x 800) WXGA+ (1440 x 900) WXGA (1280 x 800) WXGA (1280 x 800) WXGA++ (1600 x 900) WXGA (1280 x 800)

cpu Intel Core 2 Duo T7100 (1,8 GHz)

Intel Core 2 Duo U7600 (1,2 GHz)

Intel Core 2 Duo U7700 (1,33 GHz)

Intel Core 2 Duo U7700 (1,33 GHz)

Intel Core 2 Duo Prozessor L7100 (1,2 GHz)

Intel A110 (800 MHz)

Intel Core 2 Duo SL7100 (1,2 GHz)

Intel Core 2 Duo P8600 (2,4 GHz)

Core 2 Duo U7700 (1,33 GHz)

arbeitsspeicher 1 GB 3 GB 1 GB 2 GB 2 GB 1 GB 2 GB 4 GB 2 GB

harddisk 64 GB SSD 120 GB SATA 60 GB PATA 120 GB PATA 64 GB SSD 80 GB PATA 160 GB SATA 250 GB SATA 128 GB SSD

optisches DvD-Laufwerk opt. opt.

grafikkarte (inkl. speicher) Intel GMA X3100 Intel GMA X3100 Intel GMA 950 Intel GMA X3100 Intel GMA X3100 Intel GMA X3000 Intel GMA X3100 NVIDIA GeForce 9300M GS Intel GMA 950

webcam

Drahtlos-Kommunikation 802.11a/b/g/n; Bluetooth 802.11a/b/g/n; Bluetooth 802.11a/b/g/n; Bluetooth 802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul 802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul (optional)

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

schnittstellen USB; Micro-DVI Ethernet; 3x USB; VGA; Micro-DVI

Ethernet; RJ11; 3x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot

Ethernet; RJ11; 2x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot; PC Card Slot

Ethernet; 3x USB, VGA Ethernet; 3x USB; VGA; PC Card Slot

Ethernet; 3x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot; PC Card Slot

Ethernet; RJ11; 2x USB; Firewire; VGA; HDMI; Speicherkarten-Slot

Ethernet; 3x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot

akku-Laufzeit (in std.) 5 4,5 5 8 6,5 6 6 5,5 k.A.

masse (bxhxt, in mm) 325 x 19 x 227 275 x 30 x 205 295 x 25 x 210 282 x 25 x 213 318 x 26 x 231 296 x 31 x 209 284 x 37 x 210 314 x 33 x 210 283 x 26 x 216

gewicht (in kg) 1,36 1,48 1,45 1,45 1,5 1,37 1,3 1,5 0,8

garantie (in mt.) 12 24 36 36 36 12 36 12 36

preis in Franken (inkl. mwst.) Fr. 3469.– Fr. 2499.– Fr. 2265.– Fr. 2399.– Fr. 4277.– Fr. 1999.– Fr. 2898.– Fr. 3699.– Fr. 4199.–

info (urL) www.apple.com/ch www.brack.ch www.dell.ch www.hp.com/ch www.lenovo.ch www.maxdata.ch www.fujitsu-siemens.ch www.sony.ch www.toshiba.ch

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben Quelle: InfoWeek

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

MarktübersIcht

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Leichtgewichte mit 11- bis 13-ZoLL-DispLays

der teuersten Konfiguration weniger als 1000 Franken kosten sollte. Und diese Konfiguration braucht sich von dem grossen HP-Compaq-Bruder kaum zu verstecken. Ein VIA-C7-M- UMV-Prozessor mit 1,6 GHz (im 2133 Mini Note PC) steht einem Core 2 Duo U7700 mit 1,33 GHz im HP Compaq 2510p gegenüber. Der Arbeits-speicher liegt bei beiden Geräten bei 2 GB, auch die Harddisk ist mit 120 GB identisch gross, und als Betriebssystem kommt bei bei-den PCs Microsoft Windows zum Einsatz. Vor-sprung hat der HP Compaq 2510p vor allem bei der Display-Grösse (12,1 gegenüber 8,9 Zoll) und bei der Connectivity (FireWire-Anschluss sowie ein 3G-Modul). Wie aus ersten Testbe-richten des 2133 zu entnehmen ist, wünschte man sich zudem vom VIA-Chip etwas mehr Leistung und eine längere Akku-Laufzeit des 3-Zellen-Standardakkus. Doch trotzdem: Den Vergleich mit dem mehr als doppelt so teuren 2510p braucht der Mini Note PC kaum zu scheuen. Wobei aber angefügt werden muss, dass er im Netbook-Segment im oberen Lei-stungsbereich liegt.

Leistung gegen baresDenn eines ist klar: Sind Kompaktheit UND Leistung gefragt und spielt Geld eine unterge-ordnete Rolle, sind ausgewachsene, ultrapor-table Notebooks nach wie vor das Mass aller Dinge. Und wer bereit ist, auch über 4000 Franken für seinen Rechner auszugeben, be-kommt Highend im Stile des Toshiba Portégé R500-12P, der beispielsweise 128 GB SSD-Spei-cher, eine Core-2-Duo-CPU, 2 GB RAM und sämtliche Drahtlostechnologien in sich vereint und weniger als ein Kilo wiegt.

Bereits für 3700 Franken gibt es als weiteres Beispiel das Sony VGN-Z11WN/B, ein Notebook mit einer 2,4 GHz Core 2 Duo CPU, 4 GB RAM, einer 250-GB-HD, einer dedizierten Nvidia-Grafikkarte und massig Anschlüssen. Solche Leistungsfeatures wird man in Netbooks hin-gegen auf absehbare Zeit vergebens suchen. Und somit wird klar: Die Zeit ultraportabler Notebooks ist keinesfalls abgelaufen, doch gerade den Lowend-Geräten in dieser Sparte ist ernsthafte Konkurrenz in Form von Net-books erwachsen.

eee pc wirD erwachsen

In diesen Tagen erscheint in der Schweiz die zweite Auflage des Eee PC unter dem Namen Eee PC 1000H. Mit dem neuesten Modell bewegt sich Asus in Richtung ausgewachsenes Subnotebook. Dafür spricht etwa die Bildschirmdiagonale, die 10,2 Zoll beträgt, Windows XP anstatt Linux als OS, aber auch die herkömmliche Harddisk mit 80 GB Platz und letztlich auch das Gewicht von 1450 Gramm. CPU-seitig kommt Intels Atom mit 1,6 GHz zum Einsatz, begleitet von 1 GB RAM. WiFi findet sich genauso wie Bluetooth so-wie drei USB-, ein VGA-Slot und ein Multimedia-Kar-tenleser. Preislich bewegt sich der Asus-Rechner aber nach wie vor auf Netbook-Niveau. Der Eee PC 1000H kostet 699 Franken.

hersteLLer appLe asus DeLL hewLett-packarD Lenovo maxData Fujitsu siemens computers sony toshiba

modell MacBook Air 1,8 GHz U2E-1P047E Latitude D420 HP Compaq 2510p X300 s.book 2 LIFEBOOK P8010 VGN-Z11WN/B Portégé R500-12P

betriebssystem Mac OS X 10.5 Vista Business Vista Business Vista Business Vista Business Vista Business TwinLoad (Vista Business/XP Pro) Vista Business Vista Business

Display-Diagonale (in Zoll) 13,3 11,1 12,1 12,1 13,3 12,1 12,1 13,1 12,1

auflösung (pixel) WXGA (1280 x 800) WXGA (1366 x 768) WXGA (1280 x 800) WXGA (1280 x 800) WXGA+ (1440 x 900) WXGA (1280 x 800) WXGA (1280 x 800) WXGA++ (1600 x 900) WXGA (1280 x 800)

cpu Intel Core 2 Duo T7100 (1,8 GHz)

Intel Core 2 Duo U7600 (1,2 GHz)

Intel Core 2 Duo U7700 (1,33 GHz)

Intel Core 2 Duo U7700 (1,33 GHz)

Intel Core 2 Duo Prozessor L7100 (1,2 GHz)

Intel A110 (800 MHz)

Intel Core 2 Duo SL7100 (1,2 GHz)

Intel Core 2 Duo P8600 (2,4 GHz)

Core 2 Duo U7700 (1,33 GHz)

arbeitsspeicher 1 GB 3 GB 1 GB 2 GB 2 GB 1 GB 2 GB 4 GB 2 GB

harddisk 64 GB SSD 120 GB SATA 60 GB PATA 120 GB PATA 64 GB SSD 80 GB PATA 160 GB SATA 250 GB SATA 128 GB SSD

optisches DvD-Laufwerk opt. opt.

grafikkarte (inkl. speicher) Intel GMA X3100 Intel GMA X3100 Intel GMA 950 Intel GMA X3100 Intel GMA X3100 Intel GMA X3000 Intel GMA X3100 NVIDIA GeForce 9300M GS Intel GMA 950

webcam

Drahtlos-kommunikation 802.11a/b/g/n; Bluetooth 802.11a/b/g/n; Bluetooth 802.11a/b/g/n; Bluetooth 802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul 802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul (optional)

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

802.11a/b/g/n; Bluetooth; 3G-Modul

schnittstellen USB; Micro-DVI Ethernet; 3x USB; VGA; Micro-DVI

Ethernet; RJ11; 3x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot

Ethernet; RJ11; 2x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot; PC Card Slot

Ethernet; 3x USB, VGA Ethernet; 3x USB; VGA; PC Card Slot

Ethernet; 3x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot; PC Card Slot

Ethernet; RJ11; 2x USB; Firewire; VGA; HDMI; Speicherkarten-Slot

Ethernet; 3x USB; Firewire; VGA; Speicherkarten-Slot

akku-Laufzeit (in std.) 5 4,5 5 8 6,5 6 6 5,5 k.A.

masse (bxhxt, in mm) 325 x 19 x 227 275 x 30 x 205 295 x 25 x 210 282 x 25 x 213 318 x 26 x 231 296 x 31 x 209 284 x 37 x 210 314 x 33 x 210 283 x 26 x 216

gewicht (in kg) 1,36 1,48 1,45 1,45 1,5 1,37 1,3 1,5 0,8

garantie (in mt.) 12 24 36 36 36 12 36 12 36

preis in Franken (inkl. mwst.) Fr. 3469.– Fr. 2499.– Fr. 2265.– Fr. 2399.– Fr. 4277.– Fr. 1999.– Fr. 2898.– Fr. 3699.– Fr. 4199.–

info (urL) www.apple.com/ch www.brack.ch www.dell.ch www.hp.com/ch www.lenovo.ch www.maxdata.ch www.fujitsu-siemens.ch www.sony.ch www.toshiba.ch

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ERP für KMU: Service hat Priorität

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ERP für KMU: Service hat PrioritätKleinere und mittlere Unternehmen haben ganz klare Anforderungen an ihre ERP-Lösung. Im Vordergrund stehen dabei der Branchenfokus und die Serviceleistungen.

Vo n Pe t e r He i n z

Mittelständische Unternehmen investieren wieder in ihre Software. Der Markt ist umkämpft. Schon lange haben die Softwaregiganten wie SAP und Oracle die gesunden Mittel-ständler als Zielgruppe entdeckt. Doch sie stehen nicht al-

lein. Denn in der vermeintlichen Nische bewegen sich ebenso viele mittelständische Anbieter, die den Markt seit Jahren kennen und er-folgreich bedienen.

Software im Mittelstand lässt sich heute nicht mehr über einen Kamm scheren. Das macht das Geschäft ebenso spannend wie schwie-rig. Es dominieren Lösungen, die einen klar fokussierten fachlichen Bezug zur Branche haben.

In mittelständischen Firmen haben die Verantwortlichen selbst in höchsten Positionen ein viel ausgeprägteres Fachwissen ihrer Kernpro-zesse als Manager in Grosskonzernen. Sie erwarten, sich mit ihrem Softwarelieferanten in ihrem Branchenjargon zu unterhalten. Mit einer Allerweltssoftware ohne Branchenzuschnitt gewinnt man dort heute keinen Blumentopf mehr. Auch mit Buzzwords wie Service-Orientierter-Architektur (SOA) kann man im Mittelstand nicht punkten. Die dahinter- stehende Technik, Business-Logik von der grafischen Oberfläche zu trennen, wird erwartet. Das Marketinggeschwätz drum herum nicht.

Software wird individueller und einfacherBranchenübergreifend kann man sagen, die Software wird insgesamt flexibler und individueller. Sie stellt den unterschiedlichen Benutzern personalisierte Oberflächen zur Verfügung, die ihnen genau die Funk-tionen anbietet, die sie benötigen. Denn die Akzeptanz eines inte-grierten Softwarepakets hängt von der Intuitivität der Bedienung ab. Hier ist Einfachheit Trumpf: Überladene Oberflächen sind out.

So ungewöhnlich es klingen mag: Das Vorbild für moderne Busi-ness-Anwendungen muss das Apple iPhone sein. Es kann nicht mehr als andere Handys. Darum geht es auch bei betriebswirtschaftlicher Standardsoftware schon lange nicht mehr. Aber es besticht durch eine klare Oberfläche, ist einfach zu bedienen, der Nutzer legt sofort los.

Diese Regeln für den Erfolg eines Produktes gelten auch im B2B-Geschäft. Denn meist nutzt ein Anwender nur 20 Prozent der bereitge-stellten Features. Die restlichen 80 Prozent irritieren ihn und führen zu Fehlbedienungen. Dennoch sind diese Funktionen in Einzelfällen un-ternehmenskritisch und dürfen nicht fehlen. Doch nur wer es schafft, die nur selten benötigten Funktionen im Alltagsgeschäft auszublenden und dafür branchenspezifische Masken bereitzuhalten, liefert die Soft-ware, die den Arbeitsalltag wirklich einfacher macht.

Auswertungen sind gefragtRechnen Mittelständler schon immer scharf, so entdecken sie nun, dass die Software ihnen dazu komfortablere Werkzeuge als den be-rühmten «spitzen Bleistift» zur Verfügung stellt. Entsprechend steigt

branchenübergreifend die Nachfrage nach Auswertungssoftware, be-zeichnet man sie nun als Business Intelligence, Data Warehouse oder schlicht Informationssystem. Sie ermöglichen eine schnelle Kosten-Nutzen-Analyse. Kennzahlen werden graphisch aufbereitet und mit Frühwarnsystemen verknüpft. Auch eine Drill-Down-Funktion zur Auf-splittung der Zahlen bis auf die unterste Belegebene ist gefragt.

Serviceleistungen müssen überzeugenStandardsoftware ist anbieterübergreifend vergleichbar. Auf was es daher ankommt, ist der begleitende Service. Dazu gehört eine kompe-tent besetzte Hotline, die sich im Bedarfsfall auch per Fernwartung binnen Sekunden auf die Kundenserver schalten kann. Dazu gehören ausserdem intelligente Schulungsangebote, die sich nicht mit 08/15-Standardseminaren begnügen, sondern individuelle Coaching-Ange-bote bereithalten. Und dazu gehört eine Beratungsleistung, die neben Branchen-Know-how Verständnis von Softwarearchitektur und Sinn für das finanziell Machbare hat. Der Mittelständler möchte als Kunde gar nicht König sein. Er sucht einen fairen Partner auf Augenhöhe.

Mietmodell in unterschiedlichen AusprägungenNatürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Doch es zählt nicht nur die absolute Zahl, sondern auch die Konditionen. Im Mittelstand kommen Mietmodelle in Mode. Sei es als reines Mieten der Software über drei bis fünf Jahre oder den kompletten Betrieb der Anwendung im Re-chenzentrum des Anbieters im sogenannten ASP-Modell. Dabei greift der Kunde von verschiedenen Niederlassungen über sichere Datentun-nel auf die Anwendung zu. Immer mehr Kunden nutzen diese Möglich-keit, um Investitionen in Hardware zu sparen und mit festen monatli-chen Kosten zu kalkulieren (siehe Artikel auf Seite 34).

Zukunft: Integrierte Weblösungen auf Open-Source-Basis?Für die kommenden Jahre zeichnen sich drei generelle Trends ab: ➤  ERP-Software vollzieht sich nicht länger in einzelnen Modulen, sondern orientiert sich an übergreifenden vernetzten Prozessen.➤  Web-basierte Lösungen mit einem ortsunabhängigen Zugriff werden zum Standard und lösen nach und nach Client-Server-Systeme ab.➤  Die Open-Source-Bewegung mit ihrem wissenschaftlichen Ansatz der Offenheit und Transparenz führt zur grössten Umwälzung im Soft-waremarkt.

Die grossen Anbieter können ihr Wissen nicht länger abschotten, sondern müssen sich öffnen. Das ist wie bei Günther Jauchs Publi-kumsjoker: Die vereinigte Masse der Open-Source-Entwicklungsge-meinschaft ist intelligenter als ein einzelner Hersteller.

Pe t e r He i n z i s t Ge s c H ä f t s f ü H r e r d e r Wi l k e n AG

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

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Zwei Jahre war Ruhe. Nun liegen sie vor: Die Ergebnisse der «Anwenderzufriedenheits-Studie ERP/Business Software Schweiz 2008». Direkt vorweg: Eine Studie dieser Art ist nicht geeignet für reisserische Aufmacher. Schliesslich hat sich auch

in diesem Jahr eine beeindruckende Anzahl von Unternehmen beteiligt und 927 ERP-Installationen bewertet. Die Erkenntnis liegt somit im Detail, und hier kann man von der ERP-Zufriedenheitsstudie noch immer viel lernen.

Markt zeigt sich stabil auf durchschnittlichem NiveauNimmt man den Mittelwert bezüglich des Aspektes «Zufriedenheit mit dem System» von 2006 (4.18) und vergleicht ihn mit dem aktuellen

Wert (4.15), ergibt sich nur eine geringe Verschiebung. Selbiges gilt für den Wert «Zufriedenheit mit dem Implementierungspartner» mit 2006 (4.08) und 2008 (4.05). Damit wird erneut klar: Der ERP-Markt als Ganzes erhält ein «gut» – nicht schlechter, aber leider auch nicht bes-ser. Eine Benotung mit «gut» wäre für viele Schweizer Industrieunter-nehmen natürlich schon lange nicht mehr ausreichend: Wer sich auf einem immer rauheren Markt behaupten möchte, strebt nach Excel-lence und «sehr guten» Noten. Damit wird klar: Der ERP-Anbieter-markt hat das Umsatzwachstum und den damit gestiegenen Ressour-cen-Bedarf ohne allzu grosse negative Folgen in Bezug auf die Dienst-leistungsqualität gemeistert, wirkliche und nachhaltige Verbesserungen sind allerdings auch nicht zu erkennen. In diesem Zusammenhang

stellt sich auch die Frage nach dem Investitions- und Innova-tionsschub, den einige Anbieter in den letzten zwei Jahren ein-geläutet haben: Ein Effekt in Bezug auf die Anwenderzufrieden-heit ist nicht messbar! Eigentlich schade um die vielen Millionen und Milliarden, die in allerlei Technologieschabernack geflossen sind. Dienstleistungsqualität bleibt für viele Anbieter ein Stief-kind.

Frühere Erkenntnisse werden erneut bestätigtNun klingt es fast schon ein wenig gebetsmühlenhaft, aber dennoch: Die kleinen Anbieter haben den grossen noch immer eine Nase voraus, wenn es um die Anwenderzufriedenheit geht. Die Gründe hierfür sind bekannt: Einerseits sind kleine Anbieter näher am Kunden, andererseits sehen sich kleine Anbieter nicht mit den immer ausladenderen Wunschlisten konfrontiert. Sol-che Wunschlisten sind gerade bei Grossunternehmen üblich, greifen aber auch auf grössere KMU über. Gerade erst heute wurde dem Autor von einer Ausschreibeunterlage mit weit über 3000 Anforderungen berichtet. Da ist es dringend notwendig, die grossen Anbieter zu trösten: Bei solchen Wunschlisten kann

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Stud

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Wo steht der ERP-Markt?Die Ergebnisse der Studie «Anwenderzufriedenheit ERP/Business Software Schweiz 2008» liegen vor. Sie bergen keine grossen Überraschungen.

Vo n Dr. Er i c Sc h E r E r

IN KürzE

· Die Zufriedenheit der Anwender mit ihrem ERP-System hat sich in den letzten beiden Jahren nur unwesentlich verändert.

· Gerade bei grossen Anbietern gibt es grosse Diskrepanzen zwischen der Zufriedenheit mit dem System und derjenigen mit den implemen-tierenden Partnern.

· Kleinere Anbieter haben noch immer deutlich zufriedenere Kunden als grosse Systemhäuser.

ANwENdErzuFrIEdENhEIt ErP-SyStEME 2008

Quelle: i2s consulting

positive Veränderung zu 2006

negative Veränderung zu 2006

ähnlich positioniert wie 2006

Anbieter erstmals bewertet

zufriedenheit – System

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3.0 3.5 4.5 5.03.0

3.5

4.5

5.0

Grundgesamtheit: N=927mind. 10 Installationen je Anbieter/Systemnormalverteilungsgeprüft nach Kolmogorov-Smirnov

Æ = 4.15

ProFinance INFORMATICON A2

OpaccOne Proffix-simply business

TOSCA Semiramis

alpha+i/2

Steps Business SolutionsVertec

BisonJobDispo

Simultan ERP

Abacus

SQL-BusinessPro Concent

Microsoft Dynamics AX (vormals MS Axapta)

PSIpenta

Infor COM

proALPHA

M3 (vormals Movex)

Infor ERP LN (vormals SSA ERP, vormals BAAN)

Swissaxis SAP ERP(vormals SAP R/3)

iFAS V4ABAS

Microsoft Dynamics NAV (vormals MS Navision)

befriedigend sehr gut

Æ = 4.01

gut

gut

sehr gut

Xpandit

IN:ERP

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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man es nicht mehr allen recht machen. Problematisch dabei ist, dass immer mehr Unternehmen die Konsensfindung bei solchem Wunschli-stenverhalten gerne an die Anbieter selbst delegieren. Diese sollen gefälligst den Ausgleich zwischen all den Anwenderinteressen suchen. Dass solche Ansätze auch ins Geld gehen, scheint gerade vielen An-wenderunternehmen nicht bewusst. Man provoziert mit dem eigenen Verhalten quasi Nachträge in Form von Change Requests und wundert sich anschliessend dennoch darüber.

Partnerqualität nicht ganz im GriffEin weiteres Problem offenbart sich auch deutlich: Gerade grosse und internationale Anbieter, etwa Microsoft, Lawson oder Infor, werden in Bezug auf die Systemzufriedenheit deutlich besser bewertet wie der Partner selbst. Ein alteingesessener IT-Leiter formulierte diesen Um-stand einmal ganz salopp: «Die bringen ihre PS nicht auf die Strasse». Deutlich hebt sich hier SAP ab, das in Bezug auf beide Kriterien ähnlich bewertet wird, was letztlich als positives Ergebnis eines langjährigen und intensiven Partnermanagements und intensiver Beraterausbildung zu werten ist.

Mythen und RealitätenNoch immer gibt es in der ERP-Diskussion ein Killerkriterium, das als universeller «Haudrauf» gerne genutzt wird: Die Mehrheit der ERP-Systeme ist nicht mittelstandsgeeignet. Ein Blick auf das Zufriedenheits-portfolio nach Aspekten sollte einen dabei eines anderen belehren: «Mittelstandseignung» (oder in der Schweiz richtiger: KMU-Eignung) steht an fünftbester Stelle unter den Zufriedenheitsaspekten – und das auch noch bei einem annehmbaren Varianzmass. Interessanter sollte daher die Schlussgruppe sein: Einsam stellt das Thema «Formulare und Auswertungen» auch in diesem Jahr den Tiefpunkt dar, gefolgt von den Themen «Wissens- und Schulungsangebot» und «Schnittstellen». Eigentlich wird es dringenst Zeit, dass sich wirklich alle Anbieter struk-turiert und ganzheitlich dieser Themen annehmen und hier an Lö-

ZufRiedenheitsasPekte iM detail

Qu

elle

: i2s

cons

ultin

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Beeinflussbarkeit (Varianz)3.5 0.5 0.7 1.1 1.3

durc

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Zuf

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3.6

3.7

4.1

4.2

4.3

0.3

Projektergebnis (N = 927)

System

Projektorganisation

Betriebssupport

Engagement

Mittelstandseignung

Account Manager

Support im ProjektGesamteindruck Implementierungspartner Einhaltung Zeitplan

Stabilität

Branchenkomp.Gesamteindruck System

Funktionalität ProjektergebnisInsgesamt

Zielerreichung

Eigenentwicklungsanteil

PerformanceCustomizing

PersonalaufwandProjektmanagement

Allgemein Hotline

Mitarbeiter-Schulung

Schulungs- und Wissensang.Schnittstellen

Ergonomie

Release-Fähigkeit

Einhaltung KostenPreis-Leistungs-Verhältnis

Support bei Updates/Releasewechseln

Anpassungen

Formulare & Auswertungen

MehRsPRachiGkeit Bei eRP-systeMen

Mehrsprachigkeit wird bei ERP-Systemen immer bedeutender. Zwischen 2006 und 2008 ergab sich ein Zuwachs an mehrsprachigen ERP-Installationen von gut 15 Prozent. Berücksichtigt man, dass die Mehrheit der Installationen von 2006 auch 2008 noch einsprachig ist, lässt sich vermuten, dass gut jede zweite ERP-Installation im Jahr 2008 mit zwei oder mehr Sprachen eingeführt wurde. Aus der gestiegenen Bedeutung der Mehrsprachigkeit lässt sich klar ein Trend zur Internationalisierung der Schweizer Industrie auch im KMU-Segment ableiten. Mehrsprachigkeit verschärft jedoch ein Problem, das viele Unterneh-men schon in der Muttersprache kaum im Griff haben: die Datenqualität. Es ist zwingend, darauf in Zukunft noch mehr Augenmerk zu legen.

Quelle: i2s consulting

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%Eine Zwei Drei Vier und mehr

Sprachenanzahl der sprachen

ante

ile d

er in

stal

latio

nen

68.5%63.8%

13.7%15.5%

12.3%12.2%

5.5%8.5%

■ 2006 (N = 738)

■ 2007 (N = 927)

Page 32: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

32

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Stud

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ERP-SyStEmE im ÜbERblick

k.A. = keine Angaben Quelle: i2s consulting

SySt

Emna

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(k, m

, G)

abacuS business Software ABACUS Research AG www.abacus.ch 1985 >70’000 3177 180 ca. 65 K, M, Gabas business Software Bytics AG www.bytics.ch 1999 30 4 >20 0 K, Magresso business World Agresso GmbH www.agresso.de 1980 k.A. k.A. k.A. k.A. K, M, Galpha+ Fulsoft AG www.fulsoft.ch 1995 2000 k.A. 5 k.A. k.A.ams++ ams.erp Solution AG www.ams-erp-solution.ch 2007 7 2 8 1 K, MaPplus AP Schweiz Informatik AG www.ap-informatik.ch 1993 60 6 16 k.A. K, Mbison Bison Schweiz AG www.bison-group.com 1983 324 14 320 100 M, Gblue office® auftrag blue office consulting ag www.blue-office.ch 1998 1000 k.A. >15 k.A. Kbmd business Software BMD Systemhaus (Schweiz) AG www.bmd.com 2002 40 5 2 0 k.A.buSinEt Datisca AG www.datisca.ch k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Kcomatic ERP Comatic AG www.comatic.ch 2002 3900 400–500 8 3 K, Mcopal COPAL OPR Systems www.copal.ch k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.europa3000 europa3000 AG www.europa3000.ch k.A. 10’000 k.A. k.A. k.A. K, Mhelium V Logistik Pur Software GmbH www.LogistikPur.com 2005 45 10 12 7 k.A.i/2 Polynorm Software AG www.polynorm.ch 1984 88 5 42 15 K, MiFaS V4 Info Nova AG www.ifas.ch 1989 100 10 40 17 MiFS applications IFS Deutschland GmbH & Co. KG www.ifsde.com k.A. 8 k.A. k.A. k.A. M, Gin:ERP Informing AG www.informing.ch 1980 >220 >20 >70 >35 K, Minfor ERP blending Infor Global Solutions www.infor.com k.A. 35 3 15 4 K, M infor ERP com Infor Global Solutions www.infor.com 1987 150 12 120 15 Minfor ERP ln (ehemals baan) Infor Global Solutions www.infor.com 1987 100 3 120 15 M, GinFoRmaticon a2 INFORMATICON www.informaticon.ch 1986 170 21 33 8 k.A.Jd Edwards Enterprise one Oracle Software (Schweiz) GmbH www.oracle.ch k.A. 130 k.A. k.A. k.A. M, GJobdiSPo ERP OrgSoft Bernhard Maier www.orgsoft.de 2004 20 5 0 0 k.A.m3 ERP Suite Lawson Software Switzerland AG www.lawson.com 1993 85 0 30 5 M, GmaJESty MAJESTY Software GmbH www.majestysoftware.ch 2003 20 7 4 0 k.A.mentor unisoft consulting gmbh www.usc.ch 1995 1200 30 5 5 k.A.microsoft dynamics aX Microsoft Schweiz GmbH www.microsoft.ch/ax 1999 300 30 500 k.A. M, Gmicrosoft dynamics naV Microsoft Schweiz GmbH www.microsoft.ch/nav k.A. >2500 >200 500 k.A. K, Mmodanbusiness.ch modan software AG www.modan.ch 1995 200 k.A. k.A. k.A. K, Mmyfactory business World B+L Consulting www.blconsulting.ch 1988 k.A. k.A. k.A. k.A. K, MnVinity LOBOS Informatik AG www.lobos.ch 1995 95 12 30 10 Kopaccone Opacc Software AG www.opacc.com 1988 400 40 80 20 K, Moracle applications Oracle Software (Schweiz) GmbH www.oracle.com/ch/ k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. K, M, GproalPha Codex Information Systems & Consulting AG www.codex.ch 1995 75 8 42 20 K, MProconcept ERP Sage Pro-Concept SA www.sageschweiz.ch 1987 800 50 380 30 K, MPRoFFiX simply business PROFFIX Software AG www.proffix.net 2002 1000 200 10 3 KProFinance™ ERP und lohn profinance.ch AG für ERP-Software www.profinance.ch 1999 300 80 9 3 k.A.PSipenta PSI AG www.psiag.ch 1985 45 3 20 10 M, GRamco Enterprise Series Ramco Systems www.ramco.ch 1995 200 k.A. k.A. k.A. M, GRPac pro data Service AG www.pds.ch k.A. 70 k.A. k.A. k.A. k.A.Sage bäurer Sage bäurer (Schweiz) AG www.baeurer.ch 1990 20 k.A. k.A. k.A. MSage office line Sage Schweiz AG www.sageschweiz.ch 1985 600 k.A. k.A. k.A. K, MSage Sesam kmu Sage Schweiz AG www.sageschweiz.ch 1985 k.A. k.A. k.A. k.A. K, MSaP business one SAP (Schweiz) AG www.sap.com/swiss/de 2003 1200 k.A. k.A. k.A. K, MSaP ERP SAP (Schweiz) AG www.sap.com/swiss/de 1972 1200 k.A. k.A. k.A. K, M, GSemiramis SoftM Semiramis GmbH & Co. KG www.semiramis.com 1991 40 7 0 0 K, MSimultan ERP Sage Schweiz AG, Bereich Simultan ERP www.sageschweiz.ch 1980 2000 120 100 25 K, MSoftm Suite SoftM Software und Beratung AG www.softm.ch k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. M, GSQl-business LOBOS Informatik AG www.lobos.ch 1995 85 0 30 10 K, MSteps business Solution Step Ahead AG www.stepahead.ch 1999 70 k.A. k.A. k.A. KSwissaxis ERP Syz Informatik AG www.syzag.ch 2003 60 k.A. k.A. k.A. K, MtoSca dynasoft ag www.dynasoft.ch 1984 80 6 30 6 KuniSoFt Informing AG www.informing.ch k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. KVertec leistungs-Software Vertec AG www.vertec.ch k.A. 350 k.A. 17 3 K, MWilken Wilken AG www.wilken.ch 1998 22 7 14 0 k.A.Winoffice WinOffice AG www.winoffice.ch 1988 10’000 k.A. k.A. k.A. KWinware business-Software Sage Schweiz AG www.winware.ch 1985 k.A. k.A. k.A. k.A. KXpandit Braso Computer AG www.braso.ch 1980 400 10 14 3 k.A.Xpert.line Soreco AG www.soreco.ch 1988 >2000 100 120 80 M, G

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Page 33: InfoWeek 16 / 2008

Schwerpunkt

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Stud

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sungen arbeiten. Interessant ist die hohe Zufriedenheit mit dem Thema «Branchenkompetenz». Hier scheint wenigstens einer der zentralen Trends, den viele Anbieter in den letzten Jahren aufgegriffen haben, zu positiven Bewertungen zu führen.

Neuerungen in der StudieNachdem die Studie nur noch im 2-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird, gab es natürlich auch Zeit für Neuerungen bei der Studie an sich. Neu wurde das Bewertungskriterium «Zufriedenheit mit dem Betriebs-partner» eingeführt. In der Vergangenheit wurde immer nur die Zu-friedenheit mit dem Implementationspartner abgefragt und damit stets auf den Zeitraum der Einführung und Projektierung verwiesen. Der neue Wert rückt den Umstand in den Mittelpunkt, dass die Betriebs-phase eines ERP-Systems über viele Jahre geht und letztlich wichtiger ist, als die ursprüngliche Einführung. Hieraus ergeben sich natürlich auch gewisse Verschiebungen. Im Durchschnitt werden die einzelnen Anbieter und Beratungspartner in Bezug auf die Betriebsphase noch immer leicht schlechter bewertet als in Bezug auf die Implementation (4.01 zu 4.05). Immer wieder monieren Anwender, dass sie von ihren Anbietern nach Ende des formalen Projektes alleingelassen werden und damit letztlich auf einer ERP-Baustelle ohne Hilfe sitzenbleiben. Eine weitere Änderung betrifft die konsequente Nutzung von Metho-den der Wirtschaftsstatistik zur Qualitätssicherung der ERP-Daten. Hierzu hat die i2s unter anderem intensiv mit der Universität Dresden sowie der Wirtschaftsuniversität Wien zusammengearbeitet. Mit Hilfe von statistischen Methoden und SPSS wurden die Datensätze der An-wender des jeweiligen Systems auf ihre Normalverteilung geprüft. Dabei wurde das Prüfverfahren nach Kolmogorov-Smirnov angewandt.

Die Ergebnisse sind insgesamt beeindruckend: Die Studie ist statistisch gesehen exzellent. Leider musste aber auch in diesem Jahr ein Anbie-ter ausgeschlossen werden, dessen Datengesamtheit weit weg von einer Normalverteilung lag und daher Manipulationen nicht ausge-schlossen werden konnten. Der Einsatz von anerkannten statistischen Methoden sollte nun ein für alle Mal einigen Anbietern den Wind aus den Segeln nehmen, die bei schlechten Benotungen gerne wüste Attak-ken auf die Urheber der Studie reiten.

Dr. Er i c Sc h E r E r i S t GE S c h ä f t S f ü h r E r D E S BE r a t u n G S- u n D Ma r k t-

f o r S c h u n G S u n t E r n E h M E n S i2S . Er G i l t a l S E i n E r D E r f ü h r E n D E n ErP-

Ex P E r t E n u n D i S t in i t i a t o r D E r ErP-Zu f r i E D E n h E i t S S t u D i E . S i E E r r E i c h E n

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Zum HiNtergruNd der Studie

Die ERP-Zufriedenheitsstudie – kurz ERP-Z – wird seit 2003 regelmässig in der Schweiz und allen anderen deutschsprachigen Ländern einschliesslich der Re-gion Südtirol durchgeführt. Insgesamt haben sich 2008 über 3000 Unterneh-men an der Studie beteiligt. Die Studie ist in dieser Form die weltweit umfas-sendste ihrer Art und wurde mittlerweile in vielen Ländern Europas sowie den USA auf anerkannten Foren und Publikationen vorgestellt. Die i2s unterhält für die Studie ein eigenes Team, das Anwender wie Anbieter betreut. Die Leitung liegt bei Sabina Lichtensteiger, die statistischen Auswertungen wurden von Philip Drack vorgenommen. Mehr Informationen zur Studie und die Möglich-keit, den ausführlichen Bericht zu bestellen, finden Sie unter www.erp-z.info.

Page 34: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

SchWerpunkt

34

Der Gedanke, mit Hilfe von Software Kosten zu senken, ist verlo-ckend. Und tatsächlich kann ein ERP-System dazu beitragen, indem es wiederkehrende Geschäftsabläufe automatisieren hilft und den Überblick über den Geschäftsgang verbessert.

KMU sehen sich dabei mit einem wachsenden Angebot an Unterneh-mens-Applikationen konfrontiert. Neben den ohnehin auf mittelstän-dische Betriebe ausgerichteten Anbietern wie Abacus oder Proffix be-ackern vermehrt auch Grosse wie SAP dieses Segment. In der Folge werden die Automatisierung von Prozessen und die verstärkte Unter-stützung für den täglichen Betrieb auch für KMU erschwinglich. Gleich-zeitig eröffnen sich neue Geschäftsfelder. Beispielsweise vereinfacht die Koppelung von Online-Shop und ERP-System, das Internet als Ver-triebskanal zu erschliessen.

Neue Möglichkeiten – und AnsprücheDiese an sich erfreuliche Entwicklung hat aber auch eine Kehrseite. Je stärker sich ein Unternehmen auf IT-Systeme abstützt, umso grösser wird die Abhängigkeit davon. Dadurch wachsen die Ansprüche an die Infrastruktur. Die Verfügbarkeit von Servern und Netzwerk muss gestei-gert werden, weil ein Ausfall des ERP-Systems den operativen Betrieb gefährdet. Und über 60 Prozent der Unternehmen verlangen laut dem ERP Trend Report 2007 von Alpha Solutions, dass das ERP-System über eine Webanbindung verfügt und für den Datenaustausch Web Services unterstützt. Wenn aber ein Zugriff von aussen erfolgen soll, hat das weitreichende Konsequenzen für die Netzwerk-Infrastruktur und die Sicherheit.

Viele Betriebe unterschätzen den Aufwand, den solche Anpassungen mit sich bringen – oft mangels entsprechender Informationen. Auch

fehlt vielerorts das nötige Fachwissen, um die eigene Infrastruktur hochverfügbar und sicher auszulegen. Hierzu gehören nicht nur die eigent-lichen IT-Systeme, sondern auch die Betriebsumgebung mit all ihren Facetten wie bei-spielsweise Stromversorgung, Kühlung, Zutrittskontrollen zu den jeweiligen Server-Räum-lichkeiten und Anbindung ans Internet. Hierbei ist nicht zu vergessen, dass all diese Strukturen auch redundant ausgelegt sein sollten, um

eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten. In KMU ist die Informatik-Umgebung zudem oft historisch gewachsen. Die bestehende Infra-struktur ist vielerorts nur unzureichend dokumentiert, und die effek-tiven Bedürfnisse und Ansprüche sind nur ansatzweise bekannt.

Vor Anpassungen sind auch Unternehmen nicht gefeit, die bereits ein ERP-System betreiben. Mit zunehmender Nutzung ist die Abhän-gigkeit davon, aber auch von der Infrastruktur, gewachsen. Das gilt verstärkt für Unternehmen, die einen signifikanten Teil ihres Umsatzes übers Internet erzielen. Ein Systemausfall bedeutet dann nicht nur eine Umsatzeinbusse, sondern kann zu einem Imageschaden führen und damit zu einem Rückgang der Kundenbasis.

Die Infrastruktur überdenkenAufgrund der Auswirkungen, welche die Einführung oder Ablösung eines ERP-Systems mit sich bringt, ist dieser Moment ein guter Zeit-punkt, die gesamte IT-Strategie neu zu durchleuchten. Dazu gehört auch eine Risikoanalyse, wenn nötig unter Einbezug eines externen Spezialisten, welcher die Folgen eines Ausfalls des ERP-Systems auf-zeigt. Der zeitliche und finanzielle Aufwand für eine solche Untersu-chung lohnt sich, bildet sie doch die Basis für die Anpassung der Strategie auf die effektiven Bedürfnisse.

Die Risikoanalyse liefert Hinweise auf die benötigte Verfügbarkeit des ERP-Systems. Daraus lassen sich die technischen Massnahmen ableiten, um die Infrastruktur entsprechend auszurichten. Dazu kann beispielsweise die redundante Auslegung von Netzwerk und ERP-Um-gebung gehören, oder es müssen bauliche Massnahmen bei den Ser-ver-Räumlichkeiten ergriffen werden. Es ist davon auszugehen, dass eine gesteigerte Verfügbarkeit und zusätzliche Sicherheitsmechanis-men die Komplexität der Infrastruktur erhöhen. Das steigert wiederum die Betriebskosten und das für den Unterhalt nötige Know-how. Für KMU, die keine eigene IT-Abteilung betreiben, ist dadurch die Grenze des Möglichen schnell überschritten.

Die Wahl eines geeigneten SystemsDie Einführung eines neuen oder anderen ERP-Systems in einem Un-ternehmen bedingt eine sorgfältige Evaluation nicht nur der benötig-ten Infrastruktur, sondern auch der gewünschten Funktionalität. Dabei spielt die Anpassbarkeit der Lösung eine zentrale Rolle. Ein ERP- System bildet Prozesse ab, zum Beispiel die Abwicklung eines Verkaufs oder die Lagerbewirtschaftung. Dabei geht es darum, eine möglichst effiziente Zusammenarbeit zwischen sämtlichen involvierten Stellen wie Verkauf, Buchhaltung, Marketing und Lager zu erzielen. Das ERP-System sollte Hand dazu bieten, bestehende Abläufe zu optimieren und wenn möglich zu automatisieren. Im angepeilten Idealfall passt

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Ice

ERP-Sorgen auslagernDie Einführung eines ERP-Systems verlangt nach einer leistungsfähigen Infrastruktur. Doch dieser Aspekt kann an spezialisierte Anbieter delegiert werden.

Vo n En r i c o Go l d h a h n

IN Kürze

· Die Ansprüche an ein ERP- System steigen, gleichzeitig wird der Aufwand oft unterschätzt.

· Eine Risiko- und Bedürfnis-analyse bringt Aufschluss über nötige Massnahmen bei der ERP-Einführung.

· Die Auslagerung des ERP- Systems an einen spezialisierten Anbieter im SaaS-Modell bringt einem KMU zahlreiche Vorteile.

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Page 35: InfoWeek 16 / 2008

Schwerpunkt

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sich die Applikation dabei den betrieblichen Bedürfnissen an und nicht umgekehrt.

Vorgängig müssen allerdings die operativen Geschäftsprozesse durchleuchtet werden. Es ist wenig sinnvoll, verbesserungswürdige Abläufe in der ERP-Software nachzubilden. Die angestrebte Effizienz-steigerung lässt sich nur erzielen, wenn zuvor die Abläufe im Betrieb auf Optimierungs- und Automatisierungspotential untersucht werden. In diesem Bereich liegt das grösste Sparpotential eines ERP-Systems.

Outsourcing oder SaaS als AlternativeDie Einführung einer Unternehmensanwendung und die Anpassung der Infrastruktur laufen oft über getrennte Wege: Die meisten System-integratoren beschränken ihre Tätigkeit auf die Installation des ERP-Systems sowie die notwendigen Anpassungen an Software und Unter-nehmensprozessen. Wenn es dagegen um den häufig nötigen Aufbau einer hochverfügbaren Rechenzentrums-Umgebung geht, wird die Firma alleine gelassen. Sie muss sich selber über die notwendigen Mass-nahmen informieren, bei-spielsweise beim Hardware-lieferanten. Ein KMU sollte deshalb darauf achten, dass der Systemintegrator für die ERP-Umgebung und der In-frastruktur-Anbieter eng zu-sammenarbeiten. Das gilt dann, wenn die Unterneh-mensanwendung intern be-trieben wird.

Eine andere Variante be-steht darin, das ERP-System und die benötigte Infrastruk-tur auszulagern, wie das in anderen Anwendungsbe-reichen häufig der Fall ist. Für viele Unternehmen ist es heute selbstverständlich, dass der Webauftritt und das E-Mail-System respektive ein Groupware-Server wie etwa Exchange von einem spe-zialisierten Provider betrieben werden. Eine solche Auslagerung sollte ein KMU bei der Anpassung seiner IT-Strategie auch für das ERP- System in Betracht ziehen.

Hierbei bieten sich zwei Varianten an: Zum einen kann der Betrieb der eigenen Unternehmensanwendung im Sinne eines klassischen Outsourcing ausgelagert werden. Zum anderen lässt sich ein ERP- System auch als Dienstleistung beziehen. Bei diesem «Software as a Service» (SaaS) genannten Modell stellt der Provider die Software gegen eine Nutzungsgebühr zur Verfügung. Aus Nutzersicht unter-scheiden sich die beiden Varianten vor allem in der Ausprägung des Angebots. Beim Outsourcing wählt der Benutzer das System aus und bezahlt die Lizenzgebühren an den Softwarehersteller. Bei SaaS han-delt es sich dagegen um ein Komplettpaket, bei dem der Provider alle Aspekte des Betriebs übernimmt. Das Unternehmen, welches die Soft-

ware nutzt, wird zum reinen Anwender und muss sich nicht um tech-nische Belange kümmern.

Dieses «ERP aus der Steckdose» ist für KMU interessant, die sich mit der Neubeschaffung oder Ablösung eines bestehenden Systems be-schäftigen, während das klassische Outsourcing für die Weiterführung der existierenden Umgebung geeignet ist.

Auslagerung vereinfacht das TagesgeschäftDie Auslagerung des ERP-Systems auf der Basis einer Bedürfnisana-lyse vereinfacht den Geschäftsbetrieb eines KMU. Es muss kein spezi-fisches und teures Know-how aufbauen, um den Betrieb sicherzustel-len. Diese Aufgabe hat das KMU mit der Auslagerung an den Provider delegiert. Dieser ist aufgrund von Skaleneffekten in der Lage, eine verfügbare und zuverlässige Umgebung zu tieferen Kosten zu betrei-ben als ein nicht-spezialisiertes Unternehmen. Dieses bezieht statt-

dessen die nötigen Leistungen im Rahmen eines Servicever-trags (Service Level Agree-ment, SLA), der sich auf ver-änderte Rahmenbedingungen wie etwa zusätzliche Funktio-nalität oder grössere Benut-zerzahlen anpassen lässt. Die Kostenkalkulation ist transpa-rent und vorhersehbar, weil die Verrechnung zu Fixprei-sen erfolgt. Das freut nicht zuletzt den Finanzchef. Und weil weniger Ressourcen für den Betrieb der gesamten In-formatik-Umgebung aufge-wendet werden müssen, kann sich ein Unternehmen verstärkt auf den operativen Betrieb konzentrieren.

Die Analyse der bestehen-den Unternehmensabläufe und der IT-Infrastruktur brin-

gen einen willkommenen Nebeneffekt mit sich: Da die Ansprüche an den externen Anbieter und die eigene Infrastruktur definiert werden müssen, wird Transparenz geschaffen. Das erlaubt es, die eigene IT-Umgebung besser an die Bedürfnisse anzupassen und dadurch unter Umständen zusätzlich Kosten zu senken.

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APPlIKATIOnen– Modulauswahl (Verkauf, Lager

Marketing, Buchhaltung)– Anbindung an weitere Systeme

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InfrASTruKTur– Hardware-Redundanz– Netzwerk-Redundanz– Strom-Redundanz– Backup, Recovery– Security (Firewall, Authentication)

BerATung– Auswahl passendes ERP-System– Unterstützung beim

Implementieren– Skalierfähigkeit bzw.

Erweiterbarkeit des ERP

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Page 37: InfoWeek 16 / 2008

SwissICT News 15. September • 16/2008 37

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT MagazinAusgabe 16/2008 vom 15. September 2008

Allgemein bildende und Fachschulen versuchen, möglichst nachhaltiges Grundlagenwissen zu vermitteln. Das gilt auch für die Mathematik, die Natur- und die technischen Wissenschaften. Die vergleichsweise junge Informatik hat sich in den vergangenen Jahr-zehnten ungestüm entwickelt. Dadurch ist der Eindruck eines äusserst schnell-lebigen, sich ständig wandelnden For-schungszweigs entstan-den. Das ist jedoch eine Täuschung. Wie in den üb-rigen Wissenschaften gibt es auch in der Informatik viele dauerhafte Erkennt-nisse. Die Informatikausbil-dung sollte sich besonders an den Mittelschulen auf die allgemein bildenden Grundbegriffe ausrichten. Dazu eignet sich vor allem der Programmierunterricht.

Informatik ist nicht gleich das Beherrschen von Anwendungs-programmenUrsprünglich stand an unseren Gym-nasien der Programmierunterricht im Mittelpunkt. Mit dem Aufkommen persönlicher Rechner mit grafischer Bedienoberfläche beschränkte sich der Informatikunterricht immer mehr auf das Einüben von kurzlebigen Hand-habungsfertigkeiten. Wer mit Geräten und Programmen umgehen kann, wird landläufig für eine Informatikerin oder einen Informatiker gehalten. Im Unter-schied dazu verwechselt niemand eine Radfahrerin mit einer Mechanikerin. In-

formatikanwendung wird allgemein – zu Unrecht – mit (Kern)Informatik gleich gesetzt. Dadurch erübrigt sich nach gängiger Meinung an den Mittelschulen ein eigenständiges Fach Informatik.

Die falsche Vorstellung von der Informatik hat verheerende Folgen: Obwohl die Informatik fast alle Le-bensbereiche durchdringt, obwohl die Informatik (weitgehend verborgen) in

zahllosen Geräten und Einrichtungen steckt (ein-gebettete Systeme) und wie die Mathematik oder die Physik eine Grund-lagenwissenschaft ist, werden an der Volks- und der Mittelschule sowie an der Berufsfachschule überwiegend Anwen-dungskenntnisse beige-bracht. Nur die wenigsten

Abgängerinnen und Abgänger kennen die Hintergründe und Zusammenhänge der Informatik. Erst ab dem Schuljahr 2008/2009 darf an Schweizer Gymnasien das Ergänzungsfach Informatik angebo-ten werden.

Rückkehr zum Programmierun-terricht an GymnasienInformatikanwendung und Informatik-grundlagen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sinnvoller ist ein Mittelweg: Je nach Schulstufe und Vorwissen soll der Umgang mit dem Rechner oder das Programmieren Gegenstand des Unterrichts bilden. Auf

Programmieren fördert die ProblemlösungsfähigkeitWer ein Fahrzeug lenken kann, ist noch längst kein Mechaniker. Wer eine Waschmaschine zu bedienen vermag, ist alles andere als eine Maschinenbauerin. Wer hingegen mit einem Rechner umzugehen versteht, gilt gemeinhin als Informatikerin oder Informatiker. Die Informatik leider unter einem Zerrbild, das verhängnisvolle Auswir-kungen hat. Für ein grundlegendes Verständnis der Informatik sind vertiefte Programmierkenntnisse unerlässlich. Herbert Bruderer

Hohes Niveau bei Jung-InformatikernAm 29. August 2008 hat die Preisauszeichnung für die besten individu-ellen Praxisarbeiten (IPA) Informatik 2008 stattgefunden. Der festliche Rahmen dazu war der Tag der Informatik an der «informatica08». Die Preisauszeichnung steht am Ende einer schweizweiten Auswahl der besten Abschlussarbeiten, bei der die kantonalen Chefexperten den «Lead» übernehmen. Ugo Merkli

Am Anfang stand eine Idee: Was tun, damit die Berufslehre Informatik be-kannter wird und noch mehr potenzielle Lehr- und Praktikumsfirmen darauf aufmerksam gemacht wer-den? – Einfache Antwort: Zeigen, was junge Informa-tik-Berufsleute am Ende ih-rer Lehre können. Das be-ste «Instrument» dafür ist die individuelle praktische Arbeit (IPA), Bestandteil des Qualifikationsverfah-rens für den Erwerb des eidg. Fähigkeitszeugnisses als Informatikerin / Infor-matiker.

Die individuelle Praxisarbeit gehört zum Qualifikationsbereich Abschluss-arbeit: Diese Arbeit wird während des

letzten Semesters der beruflichen Grundbildung am Ort der Bildung in beruflicher Praxis (= üblicherweise Lehr- oder Praxisbetrieb) durchgeführt

(Dauer: 80 – 120 Std.). Die Bedeutung der IPA erkennt man leicht auch daran, dass sie bei der Berechnung der Gesamt-note aus allen Qualifika-tionsbereichen doppelt zählt.

Es geht bei der indivi-duellen Praxisarbeit nicht darum, irgendwelche abgehobenen Projekt-

arbeiten auszuführen, sondern – wie bei anderen gewerblich-industriellen

Frank Boller

Herbert Bruderer

Fortsetzung auf Seite 42

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Veranstaltungskalender SwissICT Datum Titel / Thema Ort

23.09.2008 YoungICT: Inhousebesichtigung Credit Suisse(exklusiv für SwissICT-Mitglieder bis 26 Jahre)

Zürich

23.09.2008 Disaster RecoveryAbendveranstaltung

ZürichConventionPoint, SWX Zürich

12.11.2008 IT Service Management – Berichte aus der PraxisAbendveranstaltung

ZürichConventionPoint, SWX Zürich

18.11.2008 BerufeveranstaltungAbendveranstaltung

ZürichConventionPoint, SWX Zürich

20.11.2008 Handfestes ERP (Erfahrungsberichte)Tagung

Zürich-OerlikonSwissôtel

Weitere Informationen und Anmeldung:SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

Page 38: InfoWeek 16 / 2008

SwissICT Magazin 15. September • 16/200838

Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Arbeitsplatz der ZukunftMobilität wird für mittlere und grosse Unternehmen in einer vernetzten Welt immer wichtiger. Aus technologischer Sicht ist dabei der konsequente Einsatz von «Standards» und heutigen technologischen Möglichkeiten nötig. So lässt sich die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen und die IT optimieren. Reto Sigl, Daniel Stössel

Wie jede Woche freut sich Boris über die mor-gendliche Zugfahrt. Sein Arbeitgeber fördert das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln als

umweltfreundliche Alternative zum Dienstwagen und so nutzt Boris das qualitativ hochstehende Eisenbahnnetz regelmä-ssig für seine Fahrten zur Arbeit und zu Kunden. Er arbeitet in der IT-Branche und ist auf dem Weg zu seinem Kunden mit Hauptsitz in Genf.

Diese Woche will er seinem Kunden beweisen, wie mobil unsere Gesellschaft geworden ist und wie Unternehmen davon im Büroalltag profitieren können. Seinen Laptop hat er deswegen zuhause gelassen und seine Präsentation als Datei auf sein Smartphone geladen. Beim Kunden wird er es dann drahtlos an einen Präsentationsrechner übertragen und auch vom Smartphone aus die Präsentation steuern. Gerade als er dabei war, noch einmal auf dem kleinen Bild-schirm des Gerätes durch die Präsentation zu flippen, ruft ihn sein Kollege an und gibt ihm zu verstehen, dass seine Präsen-

tation falsche Zahlen enthält. Was bis vor kurzem noch ein Problem für Boris gewesen wäre, ist nun kein Problem mehr. Sein Arbeitgeber bietet allen Mitarbeitenden einen web-ba-sierten Zugriff auf das firmeneigene Intranet. Einzige Voraus-setzung ist ein Java-fähiger Web Browser zum Beispiel in einem Smartphone.

Noch bevor der erste See in der französischen Schweiz an Boris‘ Zugfenster vorbeifliegt, findet er die von seinen Kollegen aktualisierte Präsentation im web-basierten Doku-mentenspeicher seines Teams. Darauf haben alle Kollegen aus Boris Unternehmen Zugriff und können gemeinsam an Dokumenten arbeiten.Ein Klick auf die neuste Version der Datei, und Boris bekommt die Auswahl ob er die Präsentation direkt auf seinem Mobilte-lefon anzeigen will, oder ob er es erst lokal speichern möchte. Er entscheidet sich für letzteres, da er beim Kunden dann gleich auf den Projektor im Sitzungsraum projizieren kann. Einer erfolgreichen Präsentation steht nichts mehr im Wege.

der Primarstufe und der Sekundarstufe I geht es eher um die Beherrschung der Informatikmittel, auf der Sekundarstufe II müsste das Schwergewicht auf dem Programmieren liegen.

Ein Informatikunterricht, der bloss auf den Erwerb oberflächlicher Hand-habungsfertigkeiten zugeschnitten ist, verkümmert. Er verhindert tiefere Ein-sichten in die Grundzüge der Informatik. Es ist höchste Zeit, diese Fehlentwick-lung rückgängig zu machen. Sie hat zu einem schwer wiegenden Schwund bei den Informatikstudierenden an Hoch-schulen und zu einem Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften geführt.

Algorithmus und Programm sind Grundbegriffe der InformatikZu den wegweisenden Begriffen der Informatik gehören der Algorithmus

(Lösungsverfahren) und das Programm. Das Programmieren taugt vortrefflich, um die Bedeutung dieser Begriffe zu erkennen. Umfassende Programmier-kenntnisse sind Voraussetzung für ein vertieftes Verständnis der Informatik.

Programmiersprachen sind künst-liche, formale Sprachen. Sie sind ein Hilfsmittel, um bekannte Lösungs-verfahren in eine für die Maschine verständliche Sprache umzusetzen. Überdies sind sie ein vorzügliches Werkzeug für die Suche nach neuen Lösungswegen. Weil die Maschine nur eindeutige, genaue Anweisungen verarbeiten kann, zwingt sie zu einer exakten Formulierung.

Schrittweise Problemlösung dank ModulenGrosse Brocken lassen sich besser ver-dauen, wenn man sie in mehrere Stücke (Portionen) schneidet. Gleichermassen

können schwierige Probleme eher gelöst werden, wenn sie in kleinere Einheiten gegliedert werden. Umfang-reiche Programme werden in zahlreiche Bestandteile zerlegt. Diese Bausteine, auch Module genannt, sind leichter durchschaubar. Sie vereinfachen zudem die Ortung von Fehlern erheblich. Die Abläufe sind besser nachvollziehbar.

Aufruf an die BildungspolitikVielen Lehrpersonen ist der derzeitige missliche Zustand der Informatikaus-bildung seit Jahren ein Dorn im Auge. Die Hochschulen beklagen sich über den ungenügenden Nachwuchs. Der Mangel an gut ausgebildeten Fach-kräften schadet der Wirtschaft. Die Bil-dungsbehörden und die Schulleitungen werden hiermit aufgerufen, möglichst rasch einen Informatikunterricht einzu-führen, der der Bedeutung des Fachs entspricht und seinen Namen verdient.

Die Schaffung des (freiwilligen) gym-nasialen Ergänzungsfachs Informatik ist zwar ein erfreulicher erster Schritt, reicht aber bei weitem nicht aus. Bei der Gesamtrevision des Maturitätsa-nerkennungsreglements sollte die Informatik zu einem Schwerpunkt- bzw. Grundlagenfach aufgewertet werden. Entscheidend ist auch die Aus- und Weiterbildung von Informatiklehrkräf-ten. Es besteht also ein dringender Handlungsbedarf.

Herbert Bruderer ist Geschäftsführer des Ausbildungs- und Beratungszen-trums für Informatikunterricht der ETH Zürich. Dieser Beitrag baut auf dem «Plädoyer für den Programmierunter-richt» von Jürg Gutknecht und Juraj Hromkovic auf. Das Plädoyer ist auf dem Bildungsportal EducETH unter http://www.educ.ethz.ch/bildungim-brennpunkt/index abrufbar.

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Reto Sigl

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Privat bereits Alltag – im Beruf noch ZukunftsmusikWas im privaten Alltag und in Boris’ Unternehmen bereits zum Alltag gehört, hat in der Arbeitswelt noch nicht Fuss gefasst. Mobilfunkbetreiber und Laptophersteller werben in Zusammenhang mit ihren Produkten deren Kompatibi-lität mit web-basierten Dienstleistungen, welche den All-tag vereinfachen: Facebook, Flickr, Doodle, Xing, Jabber und andere ausgefallene Namen.

Diese sozialen Netzwerke, Foto-Austausch-Dienstlei-stungen und Terminplaner haben alle gemeinsam, dass sie sowohl auf dem heimischen Personal Computer, dem internet-verbundenen Fernseher als auch vom mobilen Gerät rund um die Uhr erreichbar und einfach verwend-bar sind und dem Dienstleistungsbezieher einen Nutzen (meist gratis) vermitteln. Im Geschäftsumfeld scheinen sich aber insbesondere mittlere und grosse Unternehmen schwer zu tun, solche Anwendungen zur Förderung der Mobilität im Büroalltag einzusetzen.

Die Skepsis ist gross. Zu recht, denn es beginnt bei den Endgeräten selbst: Die Mehrheit der Unternehmen hat bis heute hohe Beträge in Pilotprojekte mit mobilen Endgerä-ten investiert, ohne dass eine Effizienzsteigerung bei den Mitarbeitenden erzielt werden konnte. Zudem herrscht Uneinigkeit über Grösse und Form der mobilen Endgeräte, da hier nazezu jeder unterschiedliche Anforderungen hat. Bis man also überhaupt zur Frage gelangt, welche Applikationen man für die mobilen Endgeräte der Mit-arbeitenden zur Verfügung stellt, ist das Budget oftmals bereits erschöpft.

Bei den Applikationen selbst ist oft strittig, wo und von wem die Applikation betrieben wird. Während wir im Privatleben höchstens sicherstellen wollen, dass keine persönlichen Daten für Werbung und Markt-Analyse missbraucht werden, sorgen sich Unternehmen um Ge-schäftsgeheimnisse und Intellectual Property. Sie müs-sen gewährleisten, dass keine vertraulichen Geschäfts-daten auf fremde Server gelangen und dort missbraucht werden können.

Mobiles Arbeiten und die entsprechenden Geräte und Installationen müssen beidem Rechnung tragen. Es gilt Flexibilität bei den Endgeräten und Sicherheit bei den Applikationen zu ermöglichen. Nur so gewinnt man die Mitarbeitenden, ist für die Zukunft gewappnet und muss sich keine Sorgen um die Sicherheit seiner Geschäfts-daten machen.

Langfristige Planung nötigUnternehmen sollten diesen Ansatz frühzeitig in ihrer Strategie verankern und entsprechende Projekte langfri-stig planen. Denn es kommen modernste Hardware- und Softwaretechnologien zum Einsatz, deren Einführung gut geplant sein will. Entsprechende Informatik-Archi-tekturen bestehen aus Elementen, die möglichst offene Standards wie Web 2.0, Java und Open Source Software unterstützen. Und sie erfordert häufig neuste Collaborati-on Software, welche über den reinen Einsatz von E-Mail weit hinausgeht. IBM setzt dabei zum Beispiel auf Lotus Connections. Ein Produktepaket, welches herkömmliches

E-Mailing mit Web2.0 Konzepten verbindet und eine moderne gruppen- und länderübergreifende Zusammen-arbeit ermöglicht.

Für den Betrieb kommen auf Server- und Client-Platt-formen verschiedene Service und Systems Management Funktionen zum Einsatz. Dazu zählen eine intuitive Benut-zerunterstützung, Client IT Asset Management, Imaging und Grid-basierende Softwareverteilung, Server Mana-ged Client, Remote Client Control und zentral gewartete Applikationen.

Daneben gilt es aber auch, das Wissen aufzubauen, wie man diese Technologien optimal einsetzt. Schliess-lich handelt es sich bei der Einführung von mobilem Arbeiten oft um einen deutlichen Kulturwandel, welcher entsprechend gemanagt werden muss. Deutlich wird das im sogenannten Desk-Sharing Konzept, welches die Stra-tegie für mobiles Arbeiten in den Lokationen eines Unter-nehmens fortsetzt. Mitarbeiter verfügen hier nicht mehr über feste Arbeitsplätze in einem bestimmten Bürogebäu-de. Das Unternehmen stellt vielmehr Standard-Arbeits-plätze zur Verfügung, an denen sich jeder Mitarbeiter ins System einloggen kann.

Dabei spielt es keine Rolle, wo dieser Arbeitsplatz steht. Bei guter Planung und Umsichtiger Einfüh-rung bietet dieses Konzept neben der Steigerung der Mobilität der Mitarbieter einen weiteren Vorteil: Die Anzahl Quadratmeter pro Mitarbeiter kann deutlich reduziert werden, ohne dass die Mitarbeiterzufriedenheit zurückgeht. Das führt zu direkten Kosteneinsparungen im Betrieb eines Un-ternehmens. Bei IBM konnte man so die benötigte Bürofläche von 21 Quadratmetern pro Mitarbei-tendem im Jahre 1990 auf sieben im Jahre 2008 reduzieren.

Eine vortschreitende Globalisierung und die starke internationale Ausrichtung der Schweizer Wirtschaft werden den Druck zum mobilen Arbei-ten auch für kleinere und mittlere Unternehmen in Zukunft erhöhen. Dazu kommt nun eine neue Generation Arbeitnehmer in die Firmen, die von Universitäten und Schulen an ein mobiles und vernetztes Arbeiten gewohnt sind. Sie werden entsprechende Tools und Geräte auch im Ar-beitsalltag einfordern, um optimal arbeiten zu können.

Unsere Züge werden sich dadurch aller Voraus-sicht nach mit Menschen wie Boris füllen. Für sie wird es selbstverständlich sein, dass sie arbeiten können, wo sie sich gerade befinden. Ob das im Zug, im Hotel, zuhause oder im Büro ist. Und wer weiss – vielleicht heisst das ja auch, dass die mor-gendliche Rush-Hour der Verangenheit angehört? Schön wärs.

Reto Sigl, Integrated Technology Delivery, IBM Growth Markets Unit Central & Eastern Europe, Middle East and AfricaDaniel Stössel, Leader End User Services, IBM Schweiz AG

ChecklisteWorauf Sie bei der Einführung einer Stra-tegie für mobiles Arbeiten achten sollten

1. «Dringlichkeit» entwickeln, dass die Organisati-on sich verändern kann

2. Klein starten, schnell wachsen – Kleinere, aber prominente Pilotprojekte zeigen der übrigen Organisation gute Beispiele für die Transfor-mation.

3. Geschäftsprozesse durchleuchten: Ist das Unternehmen bereit für neue Technologien? Hier ist es hilfreich, eine Sicht von aussen einzuholen.

4. Die passende Technologie ermöglicht und be-schleunigt die Transformation.

5. Meilensteine und Messpunkte definieren und aus Sicht des gesamten Workplace-Lebenszy-klus betrachten.

6.. Alte Systeme, Applikationen und Tools entfer-nen, wenn neue ausgerollt werden.

7. Mobiles Arbeiten betrifft direkt die Kultur eines Unternehmens. Deswegen gilt es, auf Mitarbei-ter und Firmenkultur besonderes Augenmerk zu legen. Professionelles Change Management kann hier helfen.

8. Die Kunden (intern oder extern) entscheiden in der täglichen Anwendung, ob die neue Technologie zum Erfolg wird. Wenn sie die Veränderung ablehnen, erzielt auch die beste Technologie keine Verbesserung. Deswegen gilt: Immer auf die Kunden hören.

Daniel Stössel

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Auflösung alter GrenzenMehr als zwei Drittel der Wertschöpfung wird in Westeuropa durch Büroarbeit erarbeitet. Heute bereits machen Wissensarbeiter die Mehrzahl der Bürobeschäftigten aus. Dies bedeutet, dass der Anteil an Kommunikation zunimmt, der Erwerb und die Synchronisation von Wissen im Vordergrund stehen. Das verlangt neue Organisations- und Arbeitsformen für die Bürotätigkeiten. Dieter Boch

Die heutigen Organisationsformen der Büroarbeit stammen in aller Regel aus der Industriegesellschaft. Damals waren sie auch erfolgreich. Aber die Produk-

tivität im Büro wächst weit langsamer als die in der Fertigung. Zwischen 1960 und 1990 stieg die Produktivität in der Ferti-gung um 90 Prozent, im Büro aber nur um 5 Prozent.

Während die Verwendung von Computern, E-Mails und anderen technischen Innovationen für die heutige Büroar-beit selbstverständlich ist, haben sich dadurch die meisten Arbeitsprozesse und Verhaltensweisen in den Büros nicht selbstverständlich verändert. Die technischen Hilfsmittel ver-einfachen zwar vielfach die Arbeit im Büro und Teiltätigkeiten werden dadurch schneller ausgeführt, jedoch bleiben in vielen Unternehmen die grundsätzlichen Arbeitsabläufe der Büroarbeit weiterhin unverändert.

Einzelne Büro-Mitarbeiter nehmen sehr bewusst Arbeit mit nach Hause oder auf Reisen oder in ihre Freizeit mit, und zwar immer dann, wenn sie aus unterschiedlichen Gründen ihren Büroarbeitsplatz nicht als den am besten geeigneten Ort für die Bewältigung einer konkreten Aufgaben ansehen. Wenn dem aber so ist, so ergibt sich daraus ein dringender Handlungsbedarf seitens der Unternehmen, die sie zu einer grundlegenden Überarbeitung ihrer Bürokonzepte zwingt. Dabei sind technologische und gesellschaftliche Trends zu beachten.

Der Charakter von Trends ist, dass sie eine Richtung auf-zeigen; bei technologischen Trends lässt sich diese auch eindeutig erkennen. Der gesellschaftliche Wandel ist jedoch bipolar, er geht sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung. Und ob ein technologischer Fortschritt akzeptiert wird, entscheidet der Anwender, der Mensch, der vom gesell-schaftlichen Wandel getrieben wird.

Der Trend «Virtualisierung der Strukturen in Organisation und Famlie» führt zu:

1. Individualisierung des (Arbeits)Lebens und Su-che nach GemeinschaftSeit einiger Zeit ist ein Wandel der Erwerbsformen zu ver-zeichnen. In Deutschland hat sich die klassische Vollzeit-beschäftigung in den vergangenen zehn Jahren zugunsten anderer Erwerbsformen verringert.

Onlineplattformen, Communities, Blogs: Das Web 2.0 eröffnet neue, schnellere Möglichkeiten der Kommunikation und Pflege sozialer Kontakte. Und ebenso für den Enthusiasmus, mit dem sich zunehmend auch breite Kreise der Bevölkerung im Netz betätigen, in Onlinenetzwerken oder Interessenge-meinschaften mit anderen Menschen in Kontakt treten – auch wenn sie nicht unbedingt wissen, was sich hinter dem omi-nösen Web 2.0 verbirgt.

In dem technisch weiterentwickelten Internet der zweiten Generation steckt ein grosses Potenzial für Interaktion und aktives Mitwirken der Nutzer. Inhalte und Meinungen im World Wide Web werden nicht mehr nur von professionellen Medien verbreitet, sondern auch von unabhängigen Einzel-personen erstellt, die sich wiederum miteinander vernetzen und Gemeinschaft suchen.

2. Loslösung von (Organisations)Bindungen und Streben nach Stabilität in den BeziehungenHeute ist die Mehrheit der «Büroarbeiter» noch festange-stellt, männlich, an ein Unternehmen gebunden, an Sicherheit orientiert und es herrscht Führung durch Kontrolle (orga-nization man). Morgen arbeiten ebenso viele «Büroarbei-ter» projektbezogen oder selbständig, sind männlich oder weiblich, an Arbeit und Wachstum gebunden (nicht an eine Organisation), an Selbstverwirklichung und Spass orientiert und Führung zeichnet sich aus durch «distributed leadership» (Kreativarbeiter).

Die Zukunftssicherung der Unternehmen geschieht durch Vielfalt – weiblicher, älter, bunter – als bisher. Temporäre Organisationsformen sind genauso selbstverständlich wie klassische Organisationen. Ob Hierarchie oder Netzwerk ent-scheidet die Anforderung des Jobs, das Qualifikationsniveau der Beteiligten und die Zeit (als eigenständige Dimension).

Drei Fragen führen zu der «richtigen» Organisationform:• Wie lässt sich Wissensschöpfung so organisieren, dass sich alle Mitglieder der Gemeinschaft als Forscher engagie-ren können?• Wie lässt sich Kompetenzentwicklung so organisieren, damit alle Mitglieder der Gemeinschaft als Coach und Berater für ihre Kollegen wirken können?

Dieter Boch

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

• Wie lässt sich Führung so organisieren, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft sich selbst einbringen und an der Führung beteiligt sein können?

3. Anonymisierung der (Arbeits)Beziehungen und Öffnen der eigenen PersonCommunities of practice sind schon heute oft die Träger von Wissen und Erfahrung in den Organisationen, ohne dass sich die Mitglieder der community persönlich jemals getroffen haben. Sie schaffen Humankapital, das Innovationen fördert, die Prozesse beschleunigt und Vorteile in den Kernkompe-tenzen verschafft. Daneben gibt es viele Telearbeiter, die mit Laptop und Handy ortsunabhängig arbeiten, etwa auf einer Geschäftsreise, bei einem Kunden oder zu Hause. Sie loggen sich über einen Internetanschluss in das Firmennetz ein und sind Teil der betrieblichen Gemeinschaft, aber nur virtuell.

Von dieser flexiblen Gestaltung der Arbeit haben nicht nur die Mitarbeiter Vorteile, auch das Unternehmen profitiert da-von. Zum einen sind Telearbeiter insgesamt zufriedener und damit motivierter, was sich in höherer Produktivität nieder-schlägt. Zum anderen können aufgrund der Möglichkeiten, die Telearbeit im Hinblick auf Work-Life-Balance bietet, gute Mitarbeiter für das Unternehmen gewonnen werden.

Die Internetplattform ist ein wichtiges Forum. Man kann darüber Menschen wieder finden, die man aus den Augen verloren hat, es ergeben sich indirekt Anknüpfungspunkte über die Kontakte der Mitglieder, die man zu seinem Netzwerk zählt. Das alles wäre im wirklichen Leben viel langwieriger.

Über Suchfunktionen kann man herausfinden, wer wen im Freundeskreisnetzwerk kennt, die Kontakte dann in einer Baumstruktur verwalten und mit den anderen kommunizieren. Über die Freunde der Freunde kommen ständig neue Be-kanntschaften hinzu. Man sieht über die Baumstruktur auch, wer wen in der eigenen Stadt kennt. Dieser starke Ortsbezug erleichtert das Treffen im richtigen Leben.

Am direktesten funktioniert der Aufbau von Kontakten via Internet über soziale Online-Netzwerke wie zum Beispiel StudiVZ, Facebook, MySpace oder Lokalisten, die gerade bei der jungen Generation boomen. Was die globalen Freundes-kreisnetzwerke vermögen, damit kann kein herkömmliches Adressbuch oder ein noch so grosser Bekanntenkreis im realen Leben mithalten.

4. Verlust normativer Regeln und der Wunsch nach Stabilität im täglichen (Arbeits)GeschehenLegere Kleidung wie Jeans und Shirts sind am Arbeitsplatz auf dem Vormarsch zu Lasten des klassischen Anzuges und Kostüms. Fast die Hälfte der Deutschen bevorzugt eher lässige Kleidung. 44 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen tragen sportliche Kleidung, ergab eine Umfrage unter 1000 Erwerbstätigen. Nur jeder zehnte Mann bevorzugt den Anzug, und nur 13 Prozent der Frauen wählten das Kostüm.

Eine Fünf-Tage-Woche mit festen Arbeitszeiten ist für deutsche Arbeitnehmer heute die Ausnahme. Nur knapp 13 Prozent der Beschäftigten arbeiten zwischen 35 und 42 Wo-chenstunden von Montag bis Freitag ohne Schichtdienst oder Gleitzeit. Damit hat sich zwischen 1989 und 2003 die Quote derjenigen halbiert, die «in klassischer Normalarbeitszeit», also von neun bis fünf Uhr, tätig sind.

Die festen Strukturen der Unternehmen verändern sich zu lö-sungsorientierten Formen, zu virtuellen Formen und Netzwer-ken. Diese Veränderungen wirken auch auf alle Geschäfts- und Führungsprozesse, z.B. von der Rekrutierung über die Personalentwicklung bis hin zur Entlohnung.

Ein gutes Beispiel für flexible Gestaltung der Arbeit ist die alternierende Telearbeit. Mitarbeiter können dabei einen Teil ihrer Aufgaben zu Hause erledigen. Sie sind durch eine ent-sprechende Ausstattung, d.h. durch Telefon und Computer mit Zugang zum Firmennetz, mit den Kollegen und ihrer Abteilung verbunden.

5. Der Wunsch nach Mobilität und das Beharren in der «Heimat»Das Internet ist eine Erfindung, die langfristig Grundstrukturen für alle Menschen in Bewegung gebracht hat: Handel und Wandel, Sitten und Denkweisen, ja Familienstrukturen. Alles vernetzt sich, die Räume fliessen zusammen, alles wird Zeit. Globalisierung, Flexibilisierung, World Wide Web, rund um die Uhr eine Staubwolke von Flugzeugen um den Planeten – das ist Gegenwart. Alles ist virtuell, alles ist mobil geworden.

Aber dann kommt die Statistik und zeigt die Realität. Mehr als die Hälfte aller Deutschen, nämlich 54,7 Prozent, wohnen noch in ihrem Geburtsort oder in einem Nachbarort. Noch erstaunlicher sind die Details: 27,2 Prozent der Umfrageteil-nehmer, die noch in ihrem Geburtsort wohnen, wohnen noch in ihrem Elternhaus. 6,3 Prozent der Befragten, die in ihrem Geburtsort wohnen, sind noch in derselben Strasse, in der ihr Elternhaus steht.

Also auch Heimat existiert noch und wird auch weiterhin existieren. Und umgekehrt darf man folgern: Mobilität ist zwar bestimmt kein Modetrend der Globalisierung (siehe Völker-wanderung). Wie bei jedem historischen Grosstrend wird ihre Reichweite und Tiefenwirkung überschätzt. Ohnehin dürfte sich bei dauerhaft fühlbar werdender Energieknappheit das Hin- und Hergeflitze auf dem Erdball deutlich reduzieren.

FazitZur Sicherung des Unternehmenserfolgs sind dynamische Ar-beitsstrukturen, die das «sowohl als auch» berücksichtigen, notwendig um auf sich ändernde Umfeldbedingungen schnell und flexibel reagieren zu können.

Ermöglicht durch die neue Informations- und Kommunika-tionstechnologie können immer mehr dezentrale und verteilte Strukturen geschaffen werden. Die Vernetzung der Prozesse über Standortgrenzen hinweg führt zu einer zunehmenden Mobilität der Mitarbeiter bei gleichzeitiger Nutzung von Telekommunikationsinfrastrukturen. So entstehen (virtuelle) Teams, deren Mitglieder nicht mehr an einem Ort arbeiten und einen Teil der Kommunikation computervermittelt abwi-ckeln können.

Und es wird auch weiterhin das Sägewerk geben, dessen Mitarbeiter an Ihrem Wohnort schon in dritter Generation fünf Tage die Woche zu festen Arbeitszeiten mit Material aus der Region arbeiten. Nur die Säge wird ab und zu gewechselt.

Dieter Boch, Geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung GmbH, iafob deutschland

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Verbandsmagazin von SwissICT Impressum Herausgeber, Redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktionskommission: Roland Schubert, Katrin Künzi, Alfred Breu, Michael Busch und Barbara Schiesser • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, [email protected], www.swissict.ch • Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft ab Fr. 250.–/Jahr (bis 5 Mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 11x pro Jahr in InfoWeek.ch • Copyright: © SwissICT, Zürich

Lehrberufen auch – im Zentrum steht das Beherrschen von «normalen Aufträgen», die aufgrund der fortge-schrittenen Qualifikation am Lehrende gemeistert werden können.

Um für die Auszeichnung als beste individuelle Praxisarbeit (IPA) Infor-matik in Frage zu kommen, muss eine IPA im Kanton, in dem sie ausgefertigt worden ist, durch den zuständigen Chefexperten ausgewählt und für die nationale Bewertung vorgesehen werden. Es dürfen lediglich rund drei Prozent aller Arbeiten überhaupt für die nationale Ausscheidung eingerei-cht werden, d.h. wer in die Beurteilung auf nationaler Ebene einbezogen wird, gehört schon vor der abschliessenden Bewertung mit Abstand zu den besten jungen Berufsleuten bei der Ab-schlussarbeit.

In diesem Jahr fand die Auszeichnung zum zweiten Mal statt. Bereits nahmen rund drei Viertel aller Kantone teil, und es kann davon ausgegangen werden, dass 2009 erstmals alle Kantone, alle Regionen und alle drei Sprachen (deutsch, französisch und italienisch) an dieser motivierenden Ausscheidung vertreten sein werden.

Die Preisauszeichnung der besten Abschlussarbeiten ist auch bei ihrer zweiten Durchführung durchwegs erfreulich verlaufen. Das Niveau der prämierten Arbeiten ist hochstehend und eine perfekte Visitenkarte für den noch jungen Berufsstand. Die Exper-ten, welche die Beurteilung machen, sind darüber genauso begeistert wie die verantwortlichen Lehr- und Prak-tikumsbetriebe und deren zuständige Berufsbildner.

Die Preisauszeichnung der IPA hat bereits bei ihrer zweiten Durchführung namhafte Unterstützung erhalten und wird sich hoffentlich ab dem nächsten Jahr vollständig selbst tragen können. Das ist das Verdienst der Sponsoren, die sich 2008 finanziell oder mit Reallei-stungen engagiert haben. Dazu zählen namentlich: cablecom, IBM Zweignie-derlassung Bern, Ivaris AG, PC-WARE Systems (Schweiz) AG, SBB, Swisscom Berufsbildung, ZLI Zürcher Lehrmei-stervereinigung Informatik.

Kurzberichte zu den 20 besten Arbeiten: www.i-ch.ch/show.cfm?l=d&ID=feature&nr=105&fmt=2

Dr. Ugo Merkli ist Geschäftsführer von I CH – Informatik Berufsbildung Schweiz AG. [email protected]

Impressionen vom Tag der Informatik

Fortsetzung von Seite 37Die BestenIn den ersten drei Rängen ergaben sich aus den 20 besten Arbeiten für die bewerteten Schwerpunkte die folgenden Rangierungen:

Applikationsentwicklung1. Rang Pinto, Joao, Tessin2. Rang Kron, David, Bern3. Rang Oeschger, Nicolas, Basel-Stadt, ex aequo mit Vogler,Fabian, Zürich

Systemtechnik1. Rang Schoeller, Samuel, Zürich2. Rang Schmid, Rizja, Bern3. Rang Suter, Ralph, Graubünden

Support(ausbildender Schulort: Zürich)1. Rang Fäh, Fabian2. Rang De Luca, Patrick3. Rang Ruoss, Jessica

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

knoW-hoW & praxIs

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Glaubt man den IT-Herstellern, können die Unternehmen über den Einsatz ihrer Hard- und Softwareprodukte gleich zweifach sparen: an Kosten und

am Ausstoss klimaschädlicher CO2-Emissionen. Grund genug, den tatsächlichen Effekten einer sogenannten Green IT nachzugehen. Die Para-dedisziplin dafür ist die Server-Technologie. Sie soll das IT-Budget und das Klima beson-ders entlasten.

Energieverschwendung allenthalbenIn den Rechenzentren wird erheblich Energie vergeudet. Das Marktinstitut Experton Group bringt die Ursache der Vergeudung auf den Punkt. Nach ihrer Studie wurden im deutsch-sprachigen Bereich erst 15 Prozent der instal-lierten Server virtualisiert. Die Folge: zu viele unzureichend ausgelastete Server-Kapazitäten als Stromabnehmer. Die einzelnen Server wur-den bisher an den Lastspitzen der Applikatio-nen ausgelegt, was zu Normalzeiten unwei-gerlich zu einer erheblichen Kapazitätsvergeu-dung führt. Dieser Status quo schlägt voll auf die Stromabrechnung und den CO2-Ausstoss durch – zumal schlecht ausgelastete Server fast ebenso viel Strom verbrauchen wie solche unter Voll-Last.

Dabei bleibt es nicht. Zu viele installierte Server ziehen zu viele Zusatzgeräte für Cooling und Power nach sich. Sie treiben zu Lasten des IT-Budgets und des Klimas den Stromver-brauch zusätzlich in die Höhe. Schon heute macht in vielen Rechenzentren der Stromver-brauch 30 bis 40 Prozent der gesamten Server-Betriebskosten aus. Diese Ausgangssituation trifft die Unternehmen allerdings umso härter, zumal die Stromkosten stark steigen. Somit steht zu befürchten, dass sich ihr Anteil all-mählich der 50-Prozent-Marke gemessen an

den gesamten Server-Betriebskosten annä-hern wird.

Derart sensibilisiert, gehen Insider in den Unternehmen von einem starken Server-Virtua-lisierungsschub aus. Er soll helfen, mit der Ka-pazitätsvergeudung der Vergangenheit aufzu-räumen, gleichzeitig die Weichen für einen künftig effizienteren Umgang mit Energie zu stellen.

Auch die Hersteller sehen damit die Stunde für sich gekommen, unter der Flagge von Green IT für den Absatz ihrer neuen Server-Generation in Quad-Core-Prozessor-Technolo-gie zu werben. Sie sprechen von einer besse-ren Leistungsausbeute pro Watt gegenüber der Vorgängerversion um bis zu Faktor 3. Auch ihre neuen Geräte für Power und Cooling sol-len sorgsamer mit Energie umgehen. Eine ganzheitliche Betrachtung, Überwachung und Steuerung der kompletten Server-Installation einschliesslich der Peripheriegeräte über ent-sprechende Managementsysteme soll zusätz-liche Energieeinsparungen bringen.

Deckmäntelchen «Green IT»Was für die Anwender zählt, ist aber nicht eine vermeintliche Green IT, sondern eine rein kaufmännische Betrachtung: Inwieweit führen Server-Virtualisierung und neue Hardware tatsächlich zu Energieeinsparungen? Natürlich müssen in diese Betrachtung die neuen Inve-stitionen und ihre Abschreibung über einen Zeitraum von fünf Jahren einbezogen werden, um realistische Einsparungsaussagen treffen zu können.

Eine mögliche Einsparung an CO2 ist für betriebswirtschaftlich kalkulierende Unterneh-men ein zusätzliches Argument, aber kein Entscheidungsgrund. Das ist bei den IT-Her-stellern, realistisch betrachtet, nicht anders.

Sie nutzen das Aushängeschild «Green IT» vor allem für eines: um darüber besser ins Ge-schäft zu kommen.

Eine kritische Betrachtung der vermeintlich grünen Säulen des Server-Einsatzes – Virtuali-sierung und neue Hard- und Software – bringt Licht ins Marketing-Dunkel. Virtualisierungs-techniken werden schon seit 1999 im Markt angeboten, also lange bevor der Green-IT-Trend vor etwas mehr als zwei Jahren be-gann.

Neue Server in Quad-Core-Prozessortechno-logie überzeugen zwar durchaus mit einem besseren Watt-Leistungs-Verhältnis gegenüber der Vorgängergeneration. Diese bessere Rela-tion wird aber über einen Abschreibungszeit-raum von fünf Jahren den Unternehmen unter dem Strich keine Energieeinsparungen brin-gen – vorausgesetzt, sie investieren überhaupt in neue Server. Der Grund: Die Verarbeitungs-lasten wachsen überproportional, im Schnitt pro Jahr um 40 Prozent. Daraus ergibt sich nach fünf Jahren mehr als eine Verfünffachung der Verarbeitungslast auf den Servern, bei

Green IT:Ein Ding der UnmöglichkeitGreen IT verspricht Kosteneinsparungen und CO2-Reduktion beim Server-Einsatz. Tatsächlich lässt sich beides nur bedingt erreichen.

Vo n Pe t e r Ar b i t t e r

In KürzE

· Eine wirklich grüne IT kann es aufgrund physikalischer Gesetze nicht geben.

· Die Entsorgung von Elektro-schrott ist ein wesentlich grös-seres Problem als die CO2-Emis-sionen durch den IT-Einsatz.

· Eine optimale Auslastung vor-handener und neuer Server mit-tels Virtualisierung hilft, beide Probleme anzugehen.

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know-how & praxis

einem verbesserten Watt-Leistungs-Verhältnis von lediglich 1:3, also ein Strommehrverbrauch von etwa 70 Prozent.

Noch deutlicher wird der Energiemehrver-brauch trotz neuer Investitionen durch die flankierenden Cooling- und Power-Geräte aus-fallen. Eine verbesserte Energieausschöpfung ist hier aufgrund des hohen mechanischen Anteils dieser Geräte nur geringfügig möglich. Eine Studie von IDC, durchgeführt in US-Re-chenzentren, bringt die Energieverbrauchsent-wicklung auf den Punkt: Demnach soll hier der Stromverbrauch, trotz einer vermeintlichen Green IT, innerhalb der nächsten drei Jahre um 60 Prozent zulegen. Das Marktinstitut Gartner alarmiert, dass schon heute beinahe 50 Pro-zent der Rechenzentren weltweit nicht über die nötigen Cooling- und Power-Kapazitäten

verfügen, um den steigenden Verarbeitungs-lasten Paroli zu bieten.

Wieso es eine Green IT im eigentlichen Sinne dieses Wortes nicht geben kann, wird durch die permanente Leistungssteigerung bei Hard- und Software deutlich. Immer mehr Leistung erfordert tendentiell nicht weniger, sondern immer mehr Energiezufuhr. Das ist ein physikalisches Gesetz.

Vergleichsweise kleines ProblemPrognosen wie die von IDC machen anderer-seits deutlich, wie wichtig für die Unterneh-men die Virtualisierung ihrer Server für eine deutlich effizientere Kapazitätsauslastung ist, damit ihre Energiekosten nicht förmlich explo-dieren. Für eine konsequente Server-Virtuali-sierung mit Lösungen wie VMware, Xen oder Microsoft Virtual Server sprechen weitere

Gründe. Durch die zahlenmässige Reduktion der Server fallen die Administrations- und Wartungskosten geringer aus. Parallel nimmt der Management- und im Fehlerfall der Ana-lyseaufwand ab. Teure Stellplätze werden ein-gespart. Die Verkabelung, Installation und Konfiguration, ebenso mit der Zeit notwendige Aufrüstungen, fallen weniger aufwendig und kostspielig aus.

Die effiziente Ausschöpfung bisheriger Über-kapazitäten verlängert Abschreibungsfristen, erspart dadurch teure Server-Neuinvestitionen und steuert so mengenmässig einem weiteren Umweltproblem entgegen: das der Hardware-Entsorgung. So ist nach einer Untersuchung der Universität der Vereinten Nationen der Elektroschrott einer der am schnellsten wach-senden Abfallbereiche. Kenner des Marktes

gehen von 1,1 Milliarden Rechnern aus, zehn Prozent davon Server, die bis Ende dieses Jahres rund um den Globus im Einsatz sein werden und nach Ende ihres Lebenszyklus entsorgt werden müssen.

CO2-Emissionen durch den Einsatz von IT sind dagegen bisher ein geringeres Problem. Die gesamte Branche verur-sacht bisher lediglich 2 Prozent der Ge-samtemissionen. 0,8 Prozent generieren die Server in den Rechenzentren.

Wie optimieren?Damit steht die Frage im Rechenzen-trum, wie Verarbeitungslasten künftig auf die Server verteilt werden sollten,

damit ihr Potential optimal, also kostenspa-rend bei gleichzeitigem Performance-Gewinn, ausgeschöpft werden kann. Denn genau dieser Leistungsgewinn wird für die optimierten, durchgehend IT-gestützten Geschäftsprozesse dringend gebraucht. Und die Server sind sozu-sagen die Arbeitspferde für die Applikationen und Datenbanken, aus denen die optimierten Geschäftsprozesse gespeist werden.

Hilfe naht durch eine Analyse- und Simula-tions-Software, die der bestehenden Installa-tion auf den Zahn fühlt und unnötige Server und Kapazitäten bereinigt. Diese Unterstüt-zung per System ist für die Unternehmen um so wichtiger, zumal sich bei ihnen über die Zeit ein unübersichtlicher Server-Wildwuchs he-rausgebildet hat. Er setzt sich über die flankie-renden Cooling- und Power-Geräte bis hin zu den eingesetzten Speichern fort. Über eine

klassische Analyse und Beratung ist diesem Wildwuchs kaum beizukommen, und wenn doch, dann nur mit hohen Personalkosten. Siemens IT Solutions and Services hat gemein-sam mit mehreren Lehrstühlen der Tech-nischen Universität München (TUM) eine sol-che Analyse- und Simulations-Software entwi-ckelt. Sie kommt auf einem Standard-Notebook zum Einsatz.

Nach Benjamin Speitkamp, Projektleiter bei der TUM, können Rechenzentren allein durch die Berechnung und Ausschöpfung regelmäs-siger Schwankungen bei den Arbeitslasten rund 30 Prozent der bestehenden Server ein-sparen. Ohne eine detaillierte Vorarbeit geht allerdings auch bei der programmgestützten Analyse und Simulation nichts. So müssen sich die RZ-Verantwortlichen vor dem Einsatz der Software ein komplettes Kosten-Leistungs-Bild über den bestehenden Server-Park einschliess-lich der Abschreibungsfristen für die einzelnen Systeme und Geräte verschaffen. CPU-, Haupt-speicher- und Netzwerkkapazitäten müssen gemessen und erfasst werden. Natürlich muss das Geschäftsprozess- und Leistungs-Soll fest-stehen, um richtig dimensionieren zu können. Historische Auslastungsdaten sollten mit er-fasst und eingegeben werden. Sie helfen, Trends verlässlich in die Zukunft fortzuschrei-ben. Sämtliche Applikationen und Dienste, die über den Server-Park abgewickelt werden sollen, müssen erfasst werden. Nur so können sie im Einzelnen den virtualisierten Kapazi-täten ressourcen- und energiesparend zuge-ordnet werden.

Die anschliessende Berechnung des rich-tigen Virtualisierungs-Mix am Notebook fällt in die schwierigste Klasse von Algorithmen, bei denen Heuristiken zur Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle spielen. Zwei Modelle wer-den durchlaufen. Beim ersten Durchlauf wer-den die bestehenden Server-Kapazitäten aus-gereizt. Beim zweiten Durchlauf wird geprüft, inwieweit punktuelle Neuinvestitionen das Kosten-Leistungs-Bild verbessern. Für das Re-chenzentrum hat das den Vorteil, dass nur in-vestiert wird, wenn sich diese Anschaffungen nachweislich lohnen. Und der Umwelt bleiben ohne voreilige Hardware-Investitionen unnö-tige Entsorgungslasten erspart.

Pe t e r Ar b i t t e r i s t Le i t e r Po r t f o L i o u n d

te c h n o L o g i e MA n A g e M e n t b e i s i e M e n s it

so L u t i o n s A n d se r v i c e s .

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Green IT: Physikalische Gesetze wider­sprechen den Beteuerungen der Hersteller.

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Mit seinem Ansatz einer Datenplatt-form bringt der SQL Server 2008 auch viele neue Funktionen für Entwickler, um mit unterschied-

lichsten Arten von Informationen – von klas-sisch strukturierten Daten über XML und Dokumente bis hin zu geospatialen Daten – umgehen zu können. Ein wichtiges Konzept ist dabei das neue Entity Data Model, das – wie übrigens auch in anderen Bereichen – den Schritt weg von einer Datensicht hin zu einer Objektsicht macht, wie man sie sonst erst mit Hilfe eines ORM erhält.

Dieses Modell steht oberhalb der Daten-strukturen, die in den SQL-Server-Datenbanken abgelegt werden, und kann von unterschied-lichsten Services der SQL-Server-Infrastruktur genutzt werden. Die Entities sind abstrakte Objekte, mit denen beispielsweise Business-Objekte oder eben Business-Entities wie der

Kunde, der Lieferant, ein Vertrag, eine Rech-nung oder andere Informationen abgebildet werden können. Diese Entities sind damit eine logische Sicht auf Datenstrukturen, die in den Datenbanken weiterhin in Tabellen und rela-tionalen Strukturen abgelegt sind. Zwischen den Entities lassen sich Beziehungen model-lieren. Der Zugriff auf solche Entities kann über das neue ADO.NET Entity Framework (detaillierte Besprechung in InfoWeek 18) er-folgen. Anwendungen können damit ohne Kenntnis der zugrundeliegenden Datenstruk-turen mit solchen logischen Entities arbeiten. Das vereinfacht die Entwicklung von Business-Anwendungen signifikant, weil man auf einer höheren Ebene arbeitet.

Vorhersagbarkeit und AnalyseEines der Probleme, die sich gerade auch beim SQL Server 2005 gezeigt haben, ist die Heraus-forderung, komplexere Abfragen effizient zu gestalten, wenn das System im Hintergrund versucht, das Verhalten für die Abfragen zu optimieren. Hier greifen verschiedene Neue-rungen, die sowohl für Administratoren als auch Entwickler relevant sind. Eine davon ist das «Plan Freezing», mit dem sich definierte Abfragepläne verwenden lassen. Damit wer-den die Stabilität und die Vorhersagbarkeit von wiederkehrenden Abfragen erhöht, was vor allem bei der Entwicklung von Anwen-dungen mit komplexen Abfragen und entspre-chenden Herausforderungen bezüglich der Performance von Bedeutung ist.

Aber auch andere Optimierungen wie der Resource Governor sowie die Funktionen für die Predictive Analysis der SQL Server Analysis Services sind in diesem Bereich einzuordnen. An der Schnittstelle zwischen Entwicklern und Administratoren gibt es damit wesentliche Neuerungen, die auch helfen, Probleme, die ansonsten erst in der Laufzeitumgebung sicht-bar werden, zu minimieren, wenn nicht gar zu eliminieren.

EntwicklungswerkzeugeEntwickler profitieren auch von der einfacheren Installation. Mit dem SQL Server 2008 werden, abhängig von den Editionen, alle erforder-lichen Entwicklungswerkzeuge bis hin zu einer Version des Visual Studio für die Realisierung von Business-Intelligence-Anwendungen ge-liefert. Diese Werkzeuge lassen sich auch bei der Installation gezielt auswählen.

Bei den neuen Funktionen für die Entwick-lung ist das bereits erwähnte ADO.NET Entity Framework eine der wichtigsten Änderungen. Ein Blick darauf lohnt sich in jedem Fall, weil man damit potentiell die Produktivität in der Entwicklung von Anwendungen wesentlich erhöhen kann. Allerdings bedeutet das auch eine erhebliche Umstellung bezüglich der Konzepte in der Programmierung.

Die zweite wichtige Neuerung in diesem Bereich ist LINQ, die Language Integrated Query. Dabei handelt es sich vielleicht um das derzeit am meisten unterschätzte neue Feature beim Microsoft SQL Server 2008. Bei LINQ han-delt es sich um eine neue Abfragesprache, die in aktuelle Programmiersprachen mit Mana-ged Code wie Visual C# oder Visual Basic.NET eingebunden werden kann.

LINQ arbeitet primär mit Abfragen auf die Entity-Datenmodelle, wobei damit unter-schiedlichste Arten von Informationen ange-sprochen werden können. Es gibt aber auch Schnittstellen direkt zu SQL, um unmittelbar auf SQL Server 2008-Tabellen und -Spalten zugreifen zu können. Ausserdem gibt es eine Schnittstelle zu definierten Data Sets. LINQ ist ein Ansatz, mit dem sich in einheitlicher Weise unterschiedlichste Arten von Informationen abfragen lassen – auf Objektebene und nicht mehr auf der Datenebene. Die Ergebnisse wer-den als .NET-Objekte zurückgeliefert, die wei-terverwendet werden können.

Transact-SQLAber auch bei den Grundlagen gibt es Neue-rungen. Bei Transact-SQL, der SQL-Implemen-

SQL Server 2008 für EntwicklerMit dem Entity Data Model und LINQ bringt der SQL Server 2008 fundamental neue Konzepte mit. Diese bieten neue Möglichkeiten, sind aber auch eine Herausforderung.

Vo n Ma r t i n Ku p p i n g e r

In KürzE

· Der SQL Server 2008 bringt neue Datentypen und lässt Da-tenbankserver und Dateisystem zusammenwachsen.

· Mit dem Entity Data Model kön-nen Daten als Objekte betrachtet und behandelt werden.

· In Form von LINQ steht eine passende Abfragesprache zur Verfügung.

SErIE: SQL SErVEr 2008

Seit Mitte August ist die neuste Auflage des Microsoft Database Management Systems SQL Server in der Version 2008 verfügbar. In einer vierteiligen Serie zeigen wir in den Know-how-Themen-bereichen «Business-IT» und «Entwick-lung & Plattformen» alle seine wich-tigen Neuerungen und Funktionen auf.

neuerungen für Administratoren IW 15/08

neuerungen für Entwickler IW 16/08

reporting- und BI-Funktionen IW 17/08

ADO.net Entity Framework IW 18/08

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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tierung des SQL Server 2008, gibt es beispiels-weise neue Datentypen für Daten und Uhr-zeiten, die den Umgang damit vereinfachen. Mit den so genannten Table-Value-Parametern lassen sich Informationen in einer Tabellen-struktur als Eingabeparameter für Stored Pro-cedures verwenden. Das ist vor allem für komplexere Prozeduren von Bedeutung. Aus-serdem wurden die Funktionen für die Analyse von Abhängigkeiten zwischen Objekten erwei-tert. In Anbetracht immer komplexerer Daten-strukturen und Funktionen des SQL Server 2008 ist auch das eine wichtige Erweiterung für Entwickler von Applikationen.

Mehr DatentypenWenig überraschend ist im Kontext der Daten-plattform-Strategie von Microsoft die Unter-stützung zusätzlicher Klassen von Daten über die relationalen Daten hinaus. Hier gab es auch bisher schon wichtige Funktionen – aber beim SQL Server 2008 gibt es einige wichtige Erweiterungen.

Zu erwähnen ist hier zunächst der neue FILESTREAM-Datentyp, mit dem sich grosse binäre Daten wie Dokumente und Images di-rekt in das NTFS-Dateisystem speichern lassen. Die Verwaltung erfolgt aber weiterhin über die Datenbank, so dass auch die Integrität der Daten gewährleistet ist. Gerade bei diesem Datentyp wird auch sichtbar, wie Microsoft immer mehr unterschiedliche Konzepte wie das NTFS und den Microsoft SQL Server mitei-nander integriert.

Änderungen gibt es auch bei geographischen Daten, wo sich gleich zwei neue Datentypen finden. Mit diesen Datentypen können geogra-

phische und geometrische Daten effizienter abgelegt werden. Das ist unter anderem wich-tig, um beispielsweise aktuelle GPS-Lösungen optimal unterstützen zu können.

Ein weiterer Datentyp sind die hierarchischen IDs, mit deren Hilfe sich hierarchische Struk-turbäume abbilden lassen. Darüber hinaus ist das Limit von 8000 Byte für benutzerdefinierte Datentypen weggefallen. Mit Hilfe sogenann-ter «Sparse Columns» lassen sich ausserdem Datenmengen, in denen es grosse Mengen von Null-Werten gibt, besser verwalten, weil in diesem Fall kein physischer Speicherplatz be-legt wird.

Business IntelligenceAuch bei den Business Intelligence-Funktio-nen hat sich viel getan. Ein vollständiger Überblick würde den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen und wird deshalb in der nächsten Ausgabe nachgeliefert. Wichtig sind vor allem die Erweiterungen, um einerseits mit mehr Arten von Informationen umgehen zu können und mit denen komplexere Anfor-derungen, die bisher zu Performance-Proble-men führen konnten, adressiert werden. So gibt es nun beispielsweise ein spezielles MERGE-SQL-Statement, mit dem sich einfach ermitteln lässt, ob bestimmte Zeilen existieren, um dann gezielt darauf ein INSERT oder UP-DATE auszuführen.

Auch bei den Analysefunktionen hat sich viel getan. Die Verbesserung der Performance steht auch hier im Vordergrund. So gibt es neue Ansätze für Berechnungen von grösseren «Blö-cken» an Daten und erweiterte Funktionen für die Vorhersage von Ergebnissen.

Umstellungen erforderlichWährend sich solche Erweiterungen oft relativ einfach in bestehenden Entwicklungsansätzen nutzen lassen, stellen vor allem die funda-mental neuen Konzepte der Entities und von LINQ eine Herausforderung für Entwickler dar, weil sie die Art und Weise, wie man mit Daten umgeht, grundlegend verändern. Das bietet viele Vorteile, erfordert aber einerseits, dass man sich mit diesen Ansätzen vertraut macht. Um die Verfahren zu nutzen, benötigt man andererseits eine grundlegend andere kon-zeptionelle Herangehensweise, weil man auf Objekten und unterschiedlichsten Arten von Daten und nicht mehr nur auf relationalen Datenstrukturen arbeitet. Man kann damit sehr viele der Einschränkungen und Komplexi-täten, die das relationale Modell hat, umge-hen – aber es ist eine andere Art der Entwick-lung, die sehr viel stärker objektorientiert ist. Da aber auch der Zugriff auf relationale Daten standardmässig heute aus objektorientierten Programmiersprachen heraus erfolgt, ist das ein durchaus logischer Ansatz.

Auch für Entwickler gibt es beim SQL Server 2008 also viel zu entdecken – und wenn man die Möglichkeiten nutzt, kann man deutlich produktiver werden.

Bei der Installation stehen auch etliche Entwicklungswerkzeuge und SDKs zur Auswahl.

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Funktionen wie die Ressourcenkontrolle sind nicht nur für Administratoren, sondern auch für Entwickler von Bedeutung.

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Eine neue, zertifizierungsbedürf-tige Technologie wird normaler-weise in einem ersten Schritt zum Standard, und erst dann werden

die Produkte dazu lanciert. Nicht so beim WLAN-Standard 802.11n. Der erste Entwurf wurde am 20. Januar 2006 verabschiedet, auf die endgültige Ratifizierung wartet man seither vergeblich. Seit Juli 2008 liegt eine Draft-5.0-Version vor, Draft 6.0 kommt als nächstes zur Abstimmung. Mit der endgültigen Ratifizierung ist frühestens Ende 2009 zu rechnen.

Umso erstaunlicher ist, dass be-reits seit Mitte 2006 eine ganze Reihe Draft-N-Produkte auf dem Markt ver-fügbar ist – obwohl der Standard noch nicht finalisiert ist. Die meisten dieser Geräte entsprechen dem Stan-dard 802.11 Draft 2.0, der seit März 2007 vor-liegt, und tragen das Logo der WiFi Alliance. Markt und Verkaufszahlen geben den Herstel-lern hier Recht, spiegeln sie doch deutlich eine rege Nachfrage wider. Warum aber geht es mit der Ratifizierung des neuen Wireless-Stan-dards dennoch nur langsam voran?

Höhere ÜbertragungsratenDer künftige Standard 802.11n – auch Wireless N – verspricht in erster Linie höhere Übertra-gungsraten. So können in der finalen Version theoretisch Brutto-Datenraten von bis zu 600 Mbit/s erreicht werden. Die Basis hierfür lie-fert die bereits bekannte MIMO-Technologie (Multiple Input, Multiple Output). MIMO er-möglicht das gleichzeitige Senden von vier parallelen Datenströmen, sogenannten Spatial Streams, was einen enormen Sprung bei den Datendurchsatzraten bewirken kann. Aktuelle Prototypen übertragen über drei Datenströme bereits bis zu 450 Mbit/s, doch die Mehrheit der derzeit am Markt befindlichen Geräte nutzt zwei parallele Datenströme und sendet mit einer Brutto-Geschwindigkeit von 300 Mbit/s. Das entspricht einer Netto-Übertragungsrate – damit sind die reinen Nutzdaten ohne jegli-che Steuerinformationen gemeint – von etwa 100 Mbit/s.

Neben den höheren Übertragungsraten punktet Wireless N mit der Antennen-Diver-sity-Technologie, die erstmals in einem Funk-standard enthalten ist und dank der eine bes-

sere Reichweite erzielt werden kann. «Anten-nen Diversity» bezeichnet ein Verfahren, das mehrere Antennen pro Sender oder Empfän-ger verwendet und beim Empfang der Daten jeweils das beste Signal nutzt. Auf diese Weise werden Interferenz-Effekte bei der Funküber-tragung reduziert.

Weiterhin ist in 802.11n die Verwendung des 2,4-GHz- sowie des 5-GHz-Frequenzbands verankert. Damit wird Anwendern bei hohem Datenaufkommen eine Alternativfrequenz ge-boten. Die hohen Bandbreiten von bis zu 300 Mbit/s werden unter anderem durch den Ein-satz von Kanalbündelung erreicht (s. Infobox). Nicht zuletzt aus diesem Grund wird der künf-

tige Standard 802.11n sicherlich zu einer weiteren Verbreitung von WLAN führen. Probleme wie mangelnde Performance bei der Übertragung grösserer Daten-

mengen oder fehlender Reichweite, die bisher vor allem im professionellen Umfeld eine Hemmschwelle bei der Entscheidung für ein kabelloses Netzwerk waren, können durch die Wireless-N-Technologie weitge-

hend eingedämmt werden. Somit steht nicht nur im Consumer-, sondern auch im Geschäftskundenumfeld ein ein-schneidender Technologiewandel

bevor.

Viele ziehen an einem StrangIn den Ratifizierungsprozess des neuen WLAN-Standards 802.11n involviert sind das IEEE, die WiFi Alliance und

das Enhanced Wireless Consortium (EWC). Ursprünglich entwickelt wurde der Vorschlag für 802.11n vom EWC, die Spezifika-tion muss aber den Ratifizierungsprozess der IEEE durchlaufen. Im Januar 2006 hatten sich die Mitglieder des für den neuen WLAN-Stan-dard zuständigen Gremiums auf einen ge-meinsamen Entwurf verständigt. Im März 2006 nahm das Gremium den leicht überarbeiteten Vorschlag dann einstimmig an und reichte ihn bei der IEEE-Arbeitsgruppe 802.11 zur Abstim-mung ein – doch der 11n-Entwurf fiel durch und ging zurück an das EWC anstatt in die nächste Ratifizierungsphase.

Knackpunkt ist die KanalbündelungEiner der Hauptgründe für die häufige Ver-schiebung der Ratifizierung von 802.11n war die kritische Frage, ob die Verdopplung der Bandbreite von Funkkanälen erlaubt ist oder nicht. Sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Fre-quenzband gilt für Kanäle eine übliche Breite von 20 MHz. Zusätzlich dazu führt 802.11n einen optionalen 40-MHz-Betrieb ein, um das Datenvolumen bei der Übertragung zu erhö-hen und zu beschleunigen. Probleme berei-

In KÜrze

· Der WLAN-Standard 802.11n bringt hauptsächlich höhere Übertragungsraten.

· Die MIMO-Technologie ermög-licht dank vier parallelen Daten-strömen theoretisch Raten von bis zu 600 Mbit/s.

· Die Ratifizierung von 802.11n als Standard ist noch nicht durch. Knackpunkt ist vor allem die Frage, ob eine Verdoppelung der Bandbreite von Funkkanälen erlaubt ist oder nicht.

Vo n Do m i n i k Fr i t z s c h e

Im Januar 2006 wurde der erste Entwurf des WLAN-Standards 802.11n verabschiedet, die Ratifizierung steht aber bis heute aus. Was steckt hinter den Verzögerungen?

Das lange Warten auf 802.11n

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Der Xtreme n Dual Band Gigabit router von D-Link wurde von der WiFi Alliance für den Draft 2.0 von 802.11n zertifiziert und unterstützt sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Signale.

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Page 49: InfoWeek 16 / 2008

know-how & praxis

teten hier jedoch vor allem gemischte Umge-bungen mit vorhandenen 802.11b/g-Produkten, da diese nur mit 20-MHz-Kanälen senden und deren Übertragungsmöglichkeiten durch einen präsenten 40-MHz-Kanal stark verringert wür-den. Nach der Implementierung von 40-MHz-Kanälen in die ersten Draft-Versionen von 802.11n konnte das Aufeinandertreffen von 802.11b/g-Geräten mit ersten, bereits verfüg-baren Produkten nach dem vorläufigen neuen Standard unter realen Bedingungen getestet werden.

Einerseits soll die Wireless-N-Technologie hohe Brutto-Datenraten von bis zu 600 Mbit/s möglich machen. Andererseits aber sollen die vorhandenen 802.11b/g-Funknetze nicht zu stark eingeschränkt werden, da bereits eine Vielzahl dieser Produkte im Einsatz ist. Ziel war es also, eine möglichst geringe Beein-trächtigung der Technologien 802.11b/g und 802.11n untereinander zu erreichen. Die Um-stellung auf die 20-MHz-Kanäle – eine der bedeutendsten technischen Änderungen in der Geschichte von 802.11n – ist in der Folge in den Draft 3.0 eingeflossen.

Weitere technologische Änderungen ab Draft 3.0 waren zumeist weniger bedeutend; so be-stimmen sie unter anderem etwa das Timing, das heisst den exakten Ablauf beim Übertra-gen bestimmter Datenpakete sowie deren Ac-knowledgements. Zum Teil haben die Ände-rungen von Draft zu Draft ausschliesslich den genauen Wortlaut des Entwurfs zum Inhalt. Nicht zuletzt gilt es selbstverständlich auch, die Anforderungen der einzelnen Mitglieder des Gremiums zu berücksichtigen und umzu-

setzen. Alle weiteren Unterschiede zwischen Draft 3.0 und Draft 6.0 beschränken sich grösstenteils auf Feinheiten. Dafür sprechen auch die kurzen zeitlichen Abstände zwischen der Genehmigung der letzten Drafts. Dennoch haben sie alle ihre Berechtigung, tragen sie doch entscheidend zur endgültigen Reife des Standards bei.

Grünes Licht für AnwenderHersteller wie Anwender können also davon ausgehen, dass hinsichtlich des finalen Stan-dards hardwareseitig nicht mit grossen Ände-rungen zu rechnen ist. Erforderliche Anpas-sungen der Wireless-N-Geräte nach 802.11n Draft 2.0 an den finalen Standard werden demnach über die Software und Firmware-Updates zu lösen sein. Aus diesem Grund

zertifiziert die WiFi Alliance seit Mitte 2007 Wireless-N-Geräte auf Basis von 802.11n Draft 2.0. Das Logo «802.11n Draft» steht für die Kompatibilität der Geräte untereinander und zu älteren Geräten sowie für diverse Sicher-heitsanforderungen. Für den Anwender be-deutet dies, dass die bereits verfügbaren Draft-2.0-Geräte sehr wahrscheinlich voll kompati-bel zu neuen 802.11n-Produkten wie auch zu 802.11b/g-Geräten sein werden.

Auch wenn zu Beginn nicht alle Anwender davon überzeugt waren und sich aufgrund des Draft-Status von 802.11n vor allem im Ge-schäftsumfeld eine deutliche Kaufzurückhal-tung abzeichnete, so spielt die noch ausste-hende Ratifizierung durch das IEEE inzwischen eine eher geringe Rolle. Nach wie vor über-wiegt allerdings der Anteil der Nutzer aus dem Privatumfeld; bei den Geschäftskunden wird sich die neue Technologie wohl erst mit dem finalen Standard endgültig durchsetzen. Was lange währt, wird endlich gut? Die Working Group IEEE 802.11n trifft sich wieder Mitte und Ende 2009 – dann könnte der Wireless-N-Standard endgültig ratifiziert werden.

Do m i n i k Fr i t z s c h e i s t Pr o D u k t ma n a g e r

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AusbLick: stossen die FunkverbindunGen An ihre Grenzen?

Die neue Technologie 802.11n kann technisch in zwei Funkbändern arbeiten, nämlich im 5-GHz- und im 2,4-GHz-Band. Während im 5-GHz-Band die gebündelten 40-MHz-Kanäle weitgehend akzeptiert sind, sorgen sie im 2,4-GHz-Band für Unmut. In das weltweit höchstens 83 MHz breite Band passen normalerweise nur drei Kanäle von 20 MHz Band-breite. Nun ist der Bereich um 2,4 GHz aber nicht an eine bestimmte Technik gebunden, sodass sich hier weltweit neben Funkamateuren auch bereits WLAN (802.11), Bluetooth und ZigBee tummeln. Dazu ge-sellen könnten sich in absehbarer Zeit WiMAX und

Fernsteuerungen für Modellflugzeuge – nicht zu vergessen 802.11n, der den 40-MHz-Betrieb vorsieht.

Bei Geräten, die nach dem Standard Draft 2.0 arbeiten, kann die Bildung eines 40-MHz-Kanals durch das Setzen eines sogenannten «40-MHz-In-tolerant-Bit» unterbunden werden. Doch die Sache hat einen Haken: Nicht alle Geräte sind in der Lage, das 40-MHz-Intolerant-Bit zu erzeugen. Die WiFi Alliance hat bereits reagiert und in den weiteren Entwürfen zu 802.11n (Draft 3.0/4.0/5.0) festgelegt, dass 802.11n-Geräten der 40-MHz-Betrieb im 2,4-GHz-Band nicht gestattet ist.

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ERP_Ins_230x70 15.8.2008 16:38 Uhr Seite 1

Auch der rangemax next Wireless notebook Adapter von netgear wurde von der WiFi Alliance für 802.11n draft 2.0 zertifiziert und sorgt für stabile verbindungen mit hoher bandbreite.

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Dass ein Sommerloch journalistische Blüten wie Seeungeheuer, Krokodile im Rhein und Braunbären, die deutsche Wälder unsicher machen, hervorbringt, ist allgemein be-

kannt, dass das letzte Sommerloch aber nicht weni-ger als den potentiellen Nachfolger unseres heissge-liebten Windows gebar, hat auch mich ein wenig überrascht. Es war natürlich kein Zufall, dass Ende Juli aus Red-mond ein neues Buzzword über befreundete Kanäle in die Blogo-sphäre sickerte und es von dort kurze Zeit später auf die Titelsei-ten der Tageszeitungen und Fach-magazine in der ganzen Welt schaffte. Hinter Midori, so viel für alle, die die sommerliche und höchst inoffizielle Charme-Offen-sive der Microsoft-PR-Abteilung wider Erwarten verpasst haben, steckt ein neues Betriebssystem-konzept, das extrem modular auf-gebaut ist, konsequent auf Mana-ged Code setzt, Virtualisierung nutzt und vor allem keinerlei Altlasten aus dem jetzigen Windows über-nehmen soll. Kurz, es klingt fast zu schön, um wahr werden zu können. Auch wenn Midori, sollte es je-mals aus dem Status eines Inkubationsprojekts he-rauskommen, noch über zehn Jahre auf sich warten lassen dürfte, stellt sich natürlich die Frage, warum es zu einem Zeitpunkt lanciert wird, zu dem die Fer-tigstellung des Vista-Nachfolgers Windows 7 auf Hochtouren läuft.

Wie immer gibt es dafür gleich mehrere Gründe. Fakt ist, dass Microsoft mit Vista nicht gerade der grosse Wurf gelungen ist und sich mit dem XP-Nach-folger ein massives Imageproblem geschaffen hat. Von der Klarheit für unsere Welt, die in den Werbe-kampagnen vor der Vista-Einführung versprochen wurde, ist im endgültigen Release leider nicht viel übriggeblieben. Für Anwender wie für IT-Profis ist es leicht, über Vista zu schimpfen, die wahren Ursachen liegen etwas tiefer und sind rein technischer Natur. Das Fenstersystem, das bereits Mitte der 80er Jahre für Windows 1.0 geschaffen wurde und mit dem auch Vista auskommen muss, ist hoffnungslos veraltet,

auch wenn es seine Aufgabe nach wie vor gut erfüllt. Die Windows-API ist mit ihren (geschätzten) 50’000 Funktionen unübersehbar geworden. Selbst Micro-soft-Entwickler dürften da nicht mehr durchblicken. Das deutlich modernere, geordnetere und auf einer virtuellen Maschine basierende .NET Framework böte eine Alternative, wird aber für die Anwen-

dungsentwicklung bei Drittanbie-tern kaum genutzt. 90 Prozent aller Anwendungen werden mit C++ basierend auf der MFC oder direkt der API entwickelt. Anders als Apple schrieb Microsoft den Entwicklern bei Drittherstellern nie vor, wie sie etwas zu program-mieren hatten. Das führte zwar zu einer explosionsartigen Verbrei-tung von Windows-Software An-fang der 90er Jahre und sicherte Microsoft das heutige Monopol, führte aber auch dazu, dass die Microsoft-Entwickler für die un-sauberen Programmiertechniken

ihrer Kunden büssen müssen, indem sie APIs nicht einfach ausrangieren oder kleinere Fehler beheben können, weil dann uralte, aber immer noch im Ein-satz befindliche Branchenpakete nicht mehr laufen würden.

Auch ein «Windows 7» wird daran nichts ändern, trotz einer in Aussicht gestellten Mini-Win-Edition. Seine Hauptaufgabe besteht darin, verlorenes Ver-trauen vor allem bei den IT-Profis zurückzugewin-nen, denn ein weiteres Update, das keiner will, wird sich Microsoft nicht erlauben können.

Spätestens auf der PDC, die Ende Oktober in Los Angeles über die Bühne geht, wird sich zeigen, ob «Windori» in der Keynote von Ray Ozzie erwähnt und damit als echtes Microsoft-Projekt geadelt wird, oder ob es sich zu den Seemonstern, Braunbären und anderen Sommerlochthemen gesellt.

Peter Monadjemi

Midori klingt fast zu schön, uM wahr wer-den zu können.

Midori: Mehr als ein sommerlochfüller?

Pe t e r Mo n a d j e M i i s t f r e i e r it-

jo u r n a l i s t u n d b e g l e i t e t d i e

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Meldungen von DOS-Attacken, Viren-befall und anderen Security-Zwi-schenfällen in Unternehmen gehö-ren schon fast zur Tagesordnung.

Weil die ICT in fast allen Unternehmen eine vitale Rolle übernommen hat, kommt der Ver-hinderung derartiger Attacken eine grosse Bedeutung zu. Ein praktikabler und vor allem auch präventiver Ansatz ist die regelmässige

Durchführung sogenannter technischer Secu-rity Audits.

Was ein Security Audit bringtMit einem gründlichen Security Audit werden aber nicht nur Sicherheitslecks aufgedeckt und hoffentlich anschliessend geschlossen, bevor sie von Unberechtigten ausgenutzt werden. Derartige Sicherheitsüberprüfungen dienen

auch der Qualitätssicherung und dem Compli-ance-Nachweis bezüglich gesetzlicher Rah-menbedingungen, Vorgaben und Normen wie beispielsweise Basel II, ISO/IEC 27001, SOX oder BSI-Standard 100-1/4.

Präventiv durchgeführte Security Audits er-möglichen Kosten einzusparen, welche später durch Sicherheitslecks hätten verursacht wer-den können. Last but not least wird, und das ist kein unwesentlicher Faktor, auch die Secu-rity Awareness gefördert, und zwar auf allen Stufen im Unternehmen, einhergehend auch mit einem Know-how-Transfer vom Dienstlei-ster in Richtung Auftraggeber. Der erhält zudem eine Argumentationsgrundlage für zu-künftige IT-Security-Projekte und -Aktivitäten.

Security Audit ist nicht Security AuditBevor man einen technischen Security Audit bestellt, sollte man sich genau über den Fokus der Sicherheitsüberprüfung im klaren sein. Steht die Suche nach Software-basierten (Be-triebssystem und Applikationen) Sicherheitslü-cken oder die Suche nach Design-basierten (Architektur) Schwachstellen im Mittelpunkt?

So dienen Vulnerability Scans, Security Scans und Penetration Tests primär der Aufdeckung von Software-basierten Sicherheitslücken. Dabei wird während der zur Verfügung ste-henden Testzeit systematisch nach möglichst allen Sicherheitslücken im Untersuchungsob-jekt gesucht. Das Ethical Hacking dient haupt-sächlich der Aufdeckung Design-basierter Mängel – was dazu führt, dass nicht zwangs-läufig nach allen Software-basierten Sicher-heitslücken gesucht wird. Der Application Se-curity Audit kann abhängig vom Aktivitätsum-fang beide Fokusse abdecken.

Black or White?Vor der Testdurchführung muss vom Auftrag-geber auch definiert werden, inwieweit die Mitarbeiter des Auftraggebers über bevorste-hende Tests und die Tester über das Untersu-

secu

rIty

aud

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In Kürze

· Security-Audits reichen von einem simplen Scan bis zum komplexen Ethical Hack.

· Es wird entweder nach Soft-ware-basierten und/oder De-sign-basierten Lücken gesucht.

· Regelmässige Tests der eigenen ICT schützen präventiv vor mög-lichen, echten Hacker-Angriffen und fördern die Awareness.

Vo n Ch r i s t o p h Ba u m g a r t n e r

Mindestens jeder zweite ICT-Integrator und viele spezialisierte Anbieter führen technische Security Audits im Angebot. Was gilt es dabei zu beachten?

Security Audits: Licht ins Dunkel

ChArAKterIStIKA teChnISCher SeCurIty AudItS

= ja, = nein Quelle: OneConsult GmbH

MerKMAlSeCurIty SCAn

PenetrAtIon teSt

APPlICAtIon SeCurIty AudIt

ethICAl hACKIng

Suche nach Software-basierten Sicherheitslücken (während zur Verfügung stehender testzeit)

Suche nach design-basierten Sicherheitslücken

unprivilegierte tests (ohne Kenntnis gültiger zugriffsinformationen)

Privilegierte tests (mit Kenntnis gültiger zugriffsinformationen)

Automatisierte Suche nach Sicherheitslücken

Manuelle Suche nach Sicherheitslücken

einsatz mehrerer tools mit ähnlicher Funktionalität

nichtintrusive Verifikation von Sicherheitslücken

Intrusive Verifikation von Sicherheitslücken

gezielte Modifikation des untersu-chungsobjektes (z.B. user Accounts, datenbankinhalte, dateisystem etc.)

technische Massnahmenvorschläge

organisatorische Massnahmenvorschläge

dokumentation

Page 52: InfoWeek 16 / 2008

know-how & praxis

chungsobjekt informiert werden. In der Praxis wählt der Auftraggeber meist den «Gray Box»-Ansatz, bei welchem die Tester die wesentlichen Informationen über das Untersu-chungsobjekt wie Netzwerkdesign, IP-Adressen, Betriebssysteme, Appli-kationen und aktive Sicherheitsme-chanismen (z.B. Paket-Filter, Intrusion Detection und/oder Prevention-Sy-steme etc.) erhalten – Informationen, welche die Tester während der Tests eh erlangen würden. Aber es wird keine wertvolle Projektzeit für die In-formationsbeschaffung vergeudet.

Möglich wären aber auch folgende Ansätze: Der «Double Blind»-Ansatz, wo weder die Mitarbeiter des Auf-traggebers noch die Tester informiert werden, oder das Gegenteil, der «Tandem»- oder «White Box»-Ansatz, wobei beide Parteien über alles in-formiert sind. Dazwischen angesie-delt ist auch noch eine vierte Lösung, der «Black Box»-Ansatz, bei dem die Tester keinerlei Informationen über das Untersuchungsobjekt erhalten, aber die Mitarbeiter des Auftragge-bers informiert sind.

Einfache TesttypenFür technische Security Audits exi-stieren (noch) keine allgemeingül-tigen Bezeichnungen und Definitio-

nen, man kann sie aber anhand ihrer typischen Charakteristika be-schreiben. Der simpelste Testtyp ist der Vulnerability Scan, eine vollauto-matisierte, unprivilegierte Sicher-heitsüberprüfung, bei welcher man sich voll auf die Zuverlässigkeit des verwendeten Tools verlassen muss, weil keinerlei manuelle Verifikation der vom Tool angezeigten Sicher-heitslücken erfolgt. Die Praxis belegt, dass selbst die besten Tools zu Falsch-meldungen neigen – somit darf der praktische Nutzen von Vulnerability Scans in Frage gestellt werden.

Der Security Scan behebt dieses Manko teilweise. Er ist eine teilauto-matisierte, unprivilegierte Sicher-heitsüberprüfung aus der Perspektive eines Angreifers mit Skill-Level «Script Kiddie». Im Gegensatz zum Vulnera-bility Scan werden von den Tools de-tektierte Sicherheitslücken (zumin-dest teilweise) manuell verifiziert, um die Anzahl von Falschmeldungen, welche die Resultate massiv verfäl-schen können, zu minimieren.

Fortgeschrittene TesttypenDer Penetration Test ist eine inten-sive, technische, unprivilegierte Si-cherheitsüberprüfung aus der Per-spektive eines Angreifers mit Skill-Level «Hacker/Cracker». Hier kommen

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Informationen aus der Praxis für die Praxis über Trends, potenzielle Gefahren und sinnvolle Schutzmassnahmen. Informieren Sie sich am Forum für angewandte IT-Sicherheit aus erster Hand. Die Themen:

- Mobile Smart Card-Anwendungen und biometrische Fingerprint-Authentifikation - Übersicht über die IT-Sicherheitsstandards- Intelligente VPN-Netzwerke- Herausforderung Information Risk Management- Konkurrenzspionage

Wann: Donnerstag, 30. September 2008, 15 Uhr bis 19 UhrWo: ZHAW Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, St. Georgenplatz 2, Gebäude W, Aula, 8401 Winterthur

Detaillierte Informationen finden Sie unter www.goSecurity.ch/forum. Die Teilnahme ist kostenlos, die Platzzahl beschränkt - melden Sie sich am Besten gleich online an.

IT - Security Forum #7 in Winterthur

Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröff- net neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeiter angewiesen wie beispielsweise Marcel Gabi. Mit dem Blick fürs Ganze steuert er anspruchsvolle Projekte – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei.

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen.

BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Tel. 031 330 58 68, [email protected], www.bkw-fmb.ch/jobs

«Wechselnde Perspektiven öffnen den Blick für neue Technologien.» Marcel Gabi, ICT-Projektleiter

ProjEkTPhaSEn EinES PEnETraTion TESTS

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Projektmanagement

Qualitätssicherung

Kick-Off-Meeting Analyse Reporting

Verifikation

Testvorbereitung

• Definition: · Projektziele · Rahmenbedin- gungen · Untersuchungs- objekt · Projektteam · Schnittstellen

• Zeitplanung

• Performance- messung Netzwerk• Tool-Vorbereitung• Normalisierungs- tests• evtl. Entwicklung spezifischer Tools

Identifikation von Sicherheitslücken:• Tool-basiert• Know-how- basiert (manuell)

• Verifikation von Sicherheitslücken: · automatisch · manuell• evtl. Exploit- Entwicklung

Schlussbericht inkl.:• Management Summary• Sicherheitsniveau

• Sicherheitslücken• Massnahmen

Informations-beschaffung

Identifikation der:• Systeme / IPs• Protokolle• Portstati• Dienste

• Projektpräsen- tation• Diskussion Schlussbericht

OptionalOptional

• Footprinting (Internet- recherche)• Social Engineering

Page 53: InfoWeek 16 / 2008

know-how & praxisIT

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Informationen aus der Praxis für die Praxis über Trends, potenzielle Gefahren und sinnvolle Schutzmassnahmen. Informieren Sie sich am Forum für angewandte IT-Sicherheit aus erster Hand. Die Themen:

- Mobile Smart Card-Anwendungen und biometrische Fingerprint-Authentifikation - Übersicht über die IT-Sicherheitsstandards- Intelligente VPN-Netzwerke- Herausforderung Information Risk Management- Konkurrenzspionage

Wann: Donnerstag, 30. September 2008, 15 Uhr bis 19 UhrWo: ZHAW Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, St. Georgenplatz 2, Gebäude W, Aula, 8401 Winterthur

Detaillierte Informationen finden Sie unter www.goSecurity.ch/forum. Die Teilnahme ist kostenlos, die Platzzahl beschränkt - melden Sie sich am Besten gleich online an.

IT - Security Forum #7 in Winterthur

überall dort Tools zum Einsatz, wo sie den Projektfortschritt fördern, ohne die Qualität der Tests und Ergebnisse negativ zu beein-trächtigen. Im Vergleich zum Security Scan ist der Anteil an Brainwork und manuell zu lei-stenden Arbeiten wesentlich höher, was sich auf die Projektdauer und den Preis auswirkt.

Beim Application Security Audit handelt es sich um eine ganzheitliche Sicherheitsüber-prüfung einer Applikation unter Berücksichti-gung technischer und/oder organisatorischer Aspekte. Dabei kommen unprivilegierte und privilegierte Tests zum Zug. Beim Application Security Audit werden die Netzwerk-basierten Tests, welche meist auf Qualitätslevel Penetra-tion Test erfolgen, mit weiteren Methoden wie beispielsweise Configuration Review, Code Re-view, Reverse Engineering oder Gap-Analysen bezüglich in der Dokumentation beschriebener und in der Applikation tatsächlich implemen-tierter Funktionalität kombiniert.

Ethical Hacking bezeichnet den gezielten Auftragshackerangriff aus der Perspektive eines Angreifers mit Skill Level «Hacker/Cra-cker». Abhängig vom Projektziel kommen ver-schiedene Ansätze zum Zug: Der «Shoot all»-Ansatz dient zur taktischen Auslotung des Si-cherheitsrisikos und der Folgen, falls ein zum Untersuchungsobjekt gehörendes System kom-promittiert wird. Dabei werden mittels Exploit-ing Design-bedingte Sicherheitslücken wie beispielsweise Mängel im Zonenkonzept oder suboptimale Trusts zwischen Systemen ermit-telt, indem alle zur Verfügung stehenden Res-sourcen des kompromittierten Systems ausge-nutzt werden. Dies kann mittels Post-Exploita-tion-Techniken wie der Installation von Back Doors, der Nutzung von Tools, welche User-/Administratoren-Zugriffsinformationen ausle-sen, etc. erfolgen. Der Netzwerkverkehr wird analysiert, um aus dem Datenstrom Zugangs-informationen zu extrahieren. Die erlangten Informationen können anschliessend dazu verwendet werden, um von einem System im Netzwerk auf ein anderes – bis zu diesem Zeit-punkt noch als sicher geltendes System – zu springen.

Im Gegensatz dazu wird beim «Capture the Flag»-Ansatz der Härtungsgrad eines spezi-fischen Systems ermittelt – es wird dabei nur so lange nach Sicherheitslücken auf dem Ziel-system gesucht, bis eine gefunden wird, wel-che den Tester zum Ziel führt. Vor Projektstart wird eine Flagge (= Datei, Datenbankeintrag, System etc.) definiert, welche es als Erfolgs-nachweis innerhalb eines vorgegebenen Zeit-fensters zu ergattern gilt. Die dabei eingesetz-ten Techniken ähneln denen, welche beim «Shoot all»-Ansatz zum Einsatz kommen. Aus-serdem werden oftmals Bots genutzt. Da Ethi-cal Hacking sehr realitätsnah ist, eignet es sich

sehr gut, die Reaktion des internen Security-Teams zu testen.

FazitDie regelmässige Durchführung technischer Security Audits und insbesondere die zeitnahe Umsetzung daraus resultierender Massnah-menvorschläge schützen präventiv vor den unangenehmen Folgen echter Hackerattacken und steigern nebenbei die Security Awareness aller am Projekt beteiligten Mitarbeiter. Doch Qualität hat seinen Preis: Abgesehen vom voll-automatisierten Vulnerability Scan und dem hochautomatisierten Security Scan, mittels welchen Dutzende Systeme pro Tag getestet werden können, sind die anderen Testtypen wesentlich zeitintensiver. So muss beispiels-weise für einen Penetration Test von zirka 5 bis 8 Systemen mit externen Projektkosten ab mindestens fünf Personentagessätzen gerech-net werden, wobei die Obergrenze offen ist.

Ch r i s t o p h Ba u m g a r t n e r i s t Ceo d e r a u f t e C h-

n i s C h e se C u r i t y au d i t s s p e z i a l i s i e r t e n, i n t e r n a-

t i o n a l t ä t i g e n on eCo n s u l t gm Bh.

REcHtlicHE ASpEktE

Technische Security Audits sind oft nicht von ech-ten Hackerangriffen zu unterscheiden. Deshalb sind jegliche Sicherheitsüberprüfungen ohne explizite vorherige Genehmigung des System-eigners und -betreibers strafbar und können mit Busse und/oder Haft bestraft werden. In Deutsch-land ist selbst die Bereitstellung von Tools im Web strafbar, welche für das Hacking verwendet werden könnten.

pRojEktvERglEicHbARkEit SicHERStEllEn

Wer regelmässig technische Security Audits durchführen lässt, tut gut daran, eine Methode zu wählen, die ermöglicht, das Vorgehen, die Durchführung, die Dokumentation und die Ergebnisse der verschiedenen Projektdurchfüh-rungen zu vergleichen.

Das frei verfügbare «Open Source Security Testing Methodology Manual» (OSSTMM) ist eine von Fachleuten laufend überprüfte und er-weiterte, weltweit anerkannte Methode, welche diese Anforderungen erfüllt und das Sicherheits-niveau des Untersuchungsobjekts in Form eines neutralen Zahlenwerts darstellt.

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Wann: Donnerstag, 30. September 2008, 15 Uhr bis 19 UhrWo: ZHAW Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, St. Georgenplatz 2, Gebäude W, Aula, 8401 Winterthur

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IT - Security Forum #7 in Winterthur

Page 54: InfoWeek 16 / 2008

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matik und/oder Informatik mit. Bereits gesammelte mehrjährige

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und/oder mit Telefonie-Händler-Systemen sind von Vorteil. Sie

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Interessiert? Weitere Informationen auf www.fhsg.ch/management.

FHS St.Gallen, Management-Weiterbildungszentrum, Teufener Strasse 2, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 71 228 63 28, [email protected]

IT3 ITIL Foundation V3 ZH: 24.09.2008 / BE: 08.10.08 / BA: 11.11.08 3 TageE7R Monitor.+Troubleshoot. Exchange Server 2007 Bern: 02.10.2008 2 Tage7B1 Microsoft Certified Technology Specialist (MCTS): Windows Server 2008 Zürich: 04.10.08 16 TageL18 Managing and Maintaining Windows Server 2008 Servers Zürich: 08.10.08 5 Tage9C1 MS Certified Technology Specialist: .NET Framework 3.5 Windows & Web Applications Zürich: 11.10.08 18 TageBT7 Deploy.+Managing Business Process + Inte- gration Solutions Using BizTalk Server 2006 Zürich: 14.10.08 2 Tage

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CAS E-Commerce und Online-MarketingZertifikatslehrgang: Internet, Webshop & Co. Fachwissen von Praxisexpertenlive erleben.Datum: 14.10.2008 Dauer: 14 Tage bis 2.12.2008 Ort: FHNW BaselInfos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik,www.fhnw.ch/iwi/weiterbildung, 061 279 17 47

CAS Geschäftsprozess-ManagementGeschäftsabläufe strukturiert und systematisch planen, einführen und managen.Zertifikatslehrgang, Abschluss CAS.Datum: 14.11.2008 Dauer: 15 Tage bis 15.5.2008 Ort: FHNW OltenInfos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik,http://www.fhnw.ch/iwi/weiterbildung, 062 286 01 68

CAS Informationsspezialist/-inZertifikatslehrgang für den praxisorientierten Umgang mit unstrukturiertenDaten in Unternehmen und Behörden.Datum: 24.1.2009 Dauer: 15 Tage bis 23.10.2008 Ort: FHNW OltenInfos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik,www.fhnw.ch/iwi/weiterbildung, 062 286 01 68

MAS Human Computer Interaction Design2 Zertifikatskurse à 250 Std., Masterarbeit 300 Std., berufsbegleitend, interdiszi-plinär an Fachhochschulen und Uni Basel.Datum: 17.4.2009 Dauer: 3 Jahre Ort: Rapperswil und BaselInfos: 22.9. in Basel, 23.9.2008 in Rapperswil jeweils ab 18.15 Uhr,www.hcid.ch, +41 55 222 4921

MAS Advanced Studies in Software-EngineeringEine Weiterbildung in modernen Software-Engineering-Methoden und-Technologien. Das MAS-SE wird modular angeboten.Datum: 20.4.2009 Dauer: 4 Semester Ort: HSR Rapperswil/ZürichseeInfos: Informationsabend am 18.9.2008 und 2.10.2008 ab 18.15 Uhr,www.hsr.ch/weiterbildung/, +41 55 222 4921

Mehr Infos: www.it-seminare.chIT-Seminare ist ein Service von

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Page 57: InfoWeek 16 / 2008

Weiterbildung

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15.—18. 9. VMworld 2008Kundenkonferenz für Virtualisierung

Las Vegas VMwarewww.vmworld2008.com

15.—19. 9. edOC 2008Enterprise Computing Conference

München LMU Münchenwww.lrz-muenchen.de/~edoc2008/

16./17. 9. 6. nanoeurope / 4. nanoRegulation KonferenzKongress und Ausstellung für Nanotechnologie

St. gallen Innovationsgesellschaftwww.nanoeurope.com

17. 9. Virtualisierung 360°Virtualisierungs-Tagung

Zürich ICMFwww.icmf.ch

23. 9. Citrix Virtualization Conference 2008IT im Wandel – Business im Vorteil

Baden Citrixwww.citrix.ch

24./25. 9. Topsoft 08Messe für Business Software, ERP und Beratung

Winterthur Schmid & Siegenthalerwww.topsoft.ch

24./25. 9. Open expo 2008Open Source Software Conference

Winterthur /ch/openwww.openexpo.org

24./25. 9. Security-Zone 2008Plattform für Informationssicherheit

Zürich Consul&adwww.security-zone.info

24./25. 9. eHealthcareKonferenz und Fachausstellung

nottwil eHealthcare Agwww.ehealthcare.ch

24.–28. 9. Photokina 2008World of Imaging

Köln Kölnmessewww.photokina.de

26. 9. Sage day«Perspektiven»

Bern Sagewww.sageday.ch

30. 9. IT-Security ForumAngewandte IT-Sicherheit

Winterthur go Out Productions gmbhwww.gosecurity.ch/forum

IT-Security Forum Als Plattform für angewandte IT-Sicher-heit sieht sich das IT-Security Forum, an dem sich Fachleute über aktuelle Trends, potentielle Gefahren und sinnvolle Schutzmassnahmen informieren können. Am bereits zum siebten Mal durchge-führten Anlass werden fünf Referenten Informationen sowie Tipps und Tricks aus der Praxis für die Praxis vermitteln. The-

men der Vorträge sind ein Überblick über aktuelle IT-Sicherheits-standards, mobile Smart-Card-An-wendungen und biometrische

Fingerprint-Authentifikation, intelligente VPN-Netzwerke, die Herausforderung Information Risk Management sowie die Problematik der Konkurrenzspionage. Das IT-Security Forum findet am 30. September an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften in Win-terthur statt und kann kostenlos besucht werden. Eine Anmeldung bis am 22. September ist aufgrund der beschränkten Platzzahl allerdings erforderlich.Info: www.gosecurity.ch/forum

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Aktuelle Fachkurse und SeminareInformationen/Anmeldung: www.knowledgeplace.ch

Der IT Business CaseBusiness Case Analysis, Activity-based Budgeting und Portfolio Management als Grundlage für eine wirtschaftlich ausgerichtete IT

Mit dem Bestsellerautor Ralph Brugger

Hotel Steigenberger Stuttgart, 29./30. September 2008

Value Chain Forum 2008 Universität St. GallenWettbewerb der Wertschöpfungsnetzwerke – elektronische Vernetzung durch Web 2.0 und Mobile Devices – aktive Gestaltung des eigenen Eco-Systems – aktuelle Szenarien aus Finanzindustrie, Gesundheitswesen, Supply Chain Management und IT Value Chain

Mit Prof. H. Österle, Universität St. Gallen; Dr. P. Zencke, SAP AG; Prof. F. Mattern, ETH Zürich; J. Haus, XING; etc.

Weiterbildungszentrum Universität St. Gallen, 9./10. Oktober 2008

Business Service Management –IT Service Management: Update 2008Industrialisierung des Information Management – BSM als nächste Evolutionsstufe im ITSM – ITIL V.3 – IT Financial Management – CMDB – Zertifizierung ISO 20000 – Human Factors

Mit Prof. Dr. Rüdiger Zarnekow, Technische Universität Berlin und weiteren Referenten von Axpo Informatik, BMC, CA, CATENIC, FrontRange, Genesis Communication, ITConcpets, Managed Objects, RUAG IT Services, SQS, Swisscom, T-Systems Enterprise Solutions, UniversitätsSpital Zürich, USU Gruppe

Gottlieb Duttweiler Institut Rüschlikon, 28. Oktober 2008

Page 58: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Lesetips für IT-ProfisAdobe Flex 3Seit geraumer Zeit bietet Adobe mit Flex ein Framework, mit dem sich anspruchsvolle Rich Internet Clients auf Basis von Flash und AIR entwickeln lassen. Die ersten vier Kapitel des Buches führen in die Flex-Grundlagen ein und erklären die eigentliche Entwicklungsumge-bung (FlexBuilder), das Flex SDK, die deklara-tive Layoutsprache MXML sowie die Verwen-dung von ActionScript. Die folgenden Kapitel widmen sich dann dem Erstellen der Benutzer-oberflächen und behandeln Themen wie das Event-Handling-System, die Verwendung von User-Interface-Controls, die Integration von unterschiedlichen Medien oder den Einsatz von grafischen Effekten. Auch der Umgang mit loka-len Daten sowie die Anbindung von externen

Datenquellen, zum Beispiel via Web Service, werden ausführlich beschrieben. Zum Schluss zeigt der Autor sehr ausführlich auf, wie man eigene Komponen-ten entwickeln oder erweitern kann und was bei der Architektur von Flex-Anwendungen für eine möglichst optimale Wart- und Skalierbarkeit

zu beachten ist. Das Buch ist mit zahlreichen leicht verständlichen Codebeispielen ausgestat-tet und eignet sich ideal für den Einstieg in die Welt von Flex 3.ISBN: 978-3-446-41366-5; 462 Seiten; Hanser, Fr. 67.90

Coding for FunWie der Titel bereits vermuten lässt, widmet sich das vorliegende Buch nicht wie die mei-sten Publikationen aus der Informatik-Sparte einem staubtrockenen IT-Thema, sondern führt den Leser auf eine spannende Zeitreise durch die Softwaregeschichte und vermittelt dabei auf unterhaltsame Art und Weise viele Grundprin-zipien der Programmierung. Behandelt werden bekannte Programme, Problemstellungen und Algorithmen wie Turingmaschinen, das 80er-Jahre-Kultspiel Pong, zelluläre Automaten, neuronale Netze, Coways Lebenssimulation «Life», der Turm von Babel und einige andere mehr. Der Autor liefert zu den verschiedenen Themen jeweils leicht nachvollziehbare Code-beispiele in Sprachen wie Basic, Lisp, Smalltalk oder Pascal. Ein separates Kapitel führt anhand der AntMe-Simulation in die Programmierspra-

che Visual Basic ein. Sehr ausführlich wird auch die Verwendung von virtuellen Maschi-nen anhand von Virtu-alBox, Xen oder VM-ware erklärt, so dass man die auf der CD mitgelieferten Werk-zeuge und Beispielpro-gramme nicht auf seinem Hauptsystem installieren muss, sondern in isolierten Sandboxen betreiben kann. Ein wirklich spannendes Buch, das auf gelungene Art und Weise vom nüchternen IT-Alltag abzulenken vermag.ISBN: 978-3-8362-1116-1; 572 Seiten; Galileo, Fr. 41.90

Zen oder die Kunst der PräsentationSchlechte Präsentationen mit unleserlichen, überladenen, langweiligen Folien kennen wir alle, und im Prinzip weiss ja jeder, wie man es besser machen sollte – aber nur wenige tun es tatsächlich. Mit diesem Buch von Garr Reynolds lernt man, wie man wirklich bessere Präsenta-tionen vorbereitet, erstellt und vorführt. Rey-nolds baut dabei auf die ZEN-Philosophie und propagiert Schlichtheit, Schönheit und Kreativi-tät. In zahlreichen Beispielen zeigt er, was damit gemeint ist und wie Präsentationen mit diesen Prämissen besser, einfacher und eingän-giger gestaltet werden können. Dabei ist der Band allerdings alles andere als eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und schon gar kein Hand-buch für PowerPoint oder Keynote; vielmehr gibt Reynolds Inspirationen, wie man ein Präsentations-Problem angehen könnte, und regt zu eigenen Experimenten an. Am Schluss jedes Kapitels finden sich die wichtigsten Punkte nochmals kurz zusammengefasst. Insgesamt ist der aufwendig gestaltete, durch-gehend vierfarbige Band sehr angenehm zu lesen und eine äusserst lohnende Investition für jeden, der seinem Publikum mit seiner nächsten Präsenta-tion im Gedächtnis bleiben will.ISBN: 978-3-8273-2708-6; 229 Seiten; Addison-Wesley, Fr. 50.90

BeStSeller It-KNow-how

1 Systementwicklung in der wirtschaftsinformatik Rolf Böhm, Emmerich Fuchs Vdf, Fr. 94.–

2 Netzwerktechnik Carsten Harnisch BHV, Fr. 27.50

3 windows Vista auf einen Blick Jerry Joyce, Marianne Moon Microsoft Press, Fr. 44.90

4 iPhone: the Missing Manual David Pogue, Christian Hieber O’Reilly, Fr. 44.90

5 windows Vista Ignatz Schels Markt + Technik, Fr. 18.–

6 word 2007 Caroline Butz Markt + Technik, Fr. 18.–

7 Praxiswissen Joomla! Tim Schürmann O’Reilly, Fr. 53.90

8 Der grosse humboldt Fotolehrgang Tom Striewisch Humboldt, Fr. 35.90

9 windows XP – Bild für Bild Ignatz Schels Markt + Technik, Fr. 18.90

10 windows Vista – einfach einsteigen Thomas Brochhagen,

Ulrich Wimmeroth Data Becker, Fr. 11.50

Die Daten wurden erhoben von

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Page 60: InfoWeek 16 / 2008

Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Laufschrift für GeeksDas USB LED Mini Board V.2 ($45) spei-chert sechs Text- und zwei Grafikmes-sages, die man mit einer PC-Software erfasst, und spielt sie mit wählbaren Ani-mationseffekten auf einem blauweissen LED-Display mit 12x26 Pixel Auflösung ab. Der Strom stammt von einem Li-Poly-mer-Akku. Einmal mit Content beschickt, verbreitet das Display seine Botschaften also auch PC-unabhängig. Laufgeschwin-digkeit und Helligkeit lassen sich in meh-reren Stufen einstellen.Info: www.usbgeek.com

USB-Stick mit FlaschenöffnerDa hat endlich mal jemand praktisch gedacht: USB-Sticks sind ja nett, wenn es um Datenmobilität geht. Aber nach getaner PC-Arbeit hat mann bekanntlich ein Bier verdient – wieso also den Spei-cherstengel nicht gleich als Flaschenöff-ner gestalten? So sieht es auch Trekstor und bietet den USB Stick CO im gebürste-ten Alu-Gehäuse samt flaschenöffnender Zusatzfunktion an. Erhältlich mit 1 bis 16 GB zu 7 bis 50 Euro.Info: www.trekstor.de

Das Internetin der TascheInternet Media Tablet statt Portable Media Player: Die neuen Archos-Geräte bieten mehr Speed und optional 3.5-G-Mobilfunk.

Vo n Ur s B i n d e r

Ob die frisch angekündig-ten neuen Archos- Modelle tatsächlich «ein völlig neues Konzept»

verkörpern, wie der Hersteller verkündet, sei dahingestellt. Auf jeden Fall kommen die «Internet Media Tablets» Archos 5, 5g und 7 im Vergleich zu den bisherigen «Portable Media Players» 605 und 705 dank schlankem Edel-stahlgehäuse und Verzicht auf die wenig geliebten seitlichen Buttons viel eleganter daher. Der 5- beziehungsweise 7-Zoll-Touchscreen mit der für portable Player beacht-

lichen Auflösung von 800x480 Pixel kommt jetzt noch besser zur Geltung.

Neben sämtlichen Funktionen der Vorgänger, darunter ein Opera-Browser mit Support für Flash 9 und die Möglichkeit, über die optionale DVR-Station TV-Sendungen aufzuzeichnen, bieten die neuen Modelle einen voll-wertigen POP3/IMAP-Mailclient

und vor allem massiv mehr Speed: Im Archos 5 (erhältlich mit 60, 120 oder 250 GB) und Archos 7 (160 oder 320 GB) kommt zum ersten Mal die superskalare Cortex-CPU von ARM zum Einsatz.

Ein neues Plug-in erlaubt die Wiedergabe von Videos im HD-Format 720p. Ausserdem hat Archos ein TV-Snap-on angekün-digt, mit dem der Archos 5 oder 7 zum DVB-T-Fernseher wird. Daneben gibt es praktisch alles Zubehör, das vom Archos 605 her bekannt ist, auch für die neue Generation.

Archos 5 und 7 sind ab sofort zu Preisen zwischen 340 und 550 Euro zu haben. Etwas später kommt der Archos 5g, der zusätz-lich mit einem 3.5-G-Mobilfunk-teil zum mobilen Surfen via UMTS/HSDPA augerüstet ist – Preis noch unbekannt.Info: www.archos.com

Squeezebox im Ghettoblaster-FormatDie Marke Squeezebox, seit der Übernahme des ursprünglichen Herstellers Slim Devices unter den Fittichen von Logitech, steht für qualitativ hochwertige Netz-werk-Musikplayer. Die IFA-Neuheit Squeezebox Boom ist laut Logitech das erste Gerät seiner Klasse, das «hohe Audio-qualität in einem kompakten All-in-One-Design bietet». Das Gerät wirkt äusserlich wie ein Ghetto-

blaster in schlichtem und schnör-kellosem Design. Der kristallklare Sound kommt aus zwei 2-cm-Softdomes für die Höhen und zwei 7,6-cm-Tieftönern, die von einem Klasse-D-Verstärker mit einer Gesamtleistung von 30 Watt angetrieben werden.

Die Musik bezieht die frei bewegliche Squeezebox Boom via WiFi (802.11g) von einem mit der Slimserver-Software ausgestat-

teten PC oder NAS-Gerät. Über sechs Stationstasten hat man Direktzugriff auf bevorzugte Songs, Playlisten und Webradio-stationen. Auch eine Fernbedie-nung wird mitgeliefert. Die

Squeezebox Boom kostet 449 Franken und ist ab sofort im Handel erhältlich.Info: www.logitech.ch

Ohne die hervorstehenden Buttons des Vorgängers 605 kommt der neue Archos 5 viel eleganter daher.

Dank WiFi mobil: Logitechs «eleganter Ghettoblaster» Squeezebox Boom.

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Nr. 16 | 15. 09. 2008 InfoWeek.ch

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Trojaner auf der ISSNebst normalen Viren erhielten die Astronauten auf der ISS nun auch die Möglichkeit, Computerviren in der Schwerelosigkeit zu erforschen. Es wurden nämlich mehrere Notebooks von ISS-Crewmitgliedern mit einem Trojaner infiziert, der an die Login-Daten zu gelangen versuchte. Die Schadsoftware sei wahrscheinlich mit einer bereits infi-zierten Software eingeschleppt worden, da die ISS über keine direkte Internetan-bindung verfüge. Ein weiterer möglicher Infektionsweg seien von den Astronauten verwendete Speicherkarten, heisst es von der NASA. Nun werden zusätzliche Mass-nahmen ergriffen, um einen erneuten Vorfall zu unterbinden.

Tierforschung mit GoogleMit Hilfe von Google Earth haben Wissenschaftler der Universität Essen-Duisburg herausgefunden, dass sich Kühe immer entlang der Nord-Süd-Ma-gnetlinien ausrichten. Ermöglicht haben diese Entdeckung die hochauflösenden Bilder der Software. 8510 Kühe seien via Google Earth auf 308 Weiden beobachtet worden. Was die Wissenschaftler erfreut, treibt den Datenschützern allerdings den Angstschweiss auf die Stirn. Sie fürchten, dass Google immer hochauflösendere Bilder ins Internet stellen könnte, mit de-nen sich Personen ausspionieren liessen.

Photosynth verfügbarIm November 2006 hat Microsoft die Software Photosynth vorgestellt, mit der sich aus Fotos dreidimensionale An-sichten eines Objektes erstellen lassen. Nach fast zwei Jahren Entwicklungszeit haben die Microsoft Live Labs das Tool nun offiziell freigegeben. Die Software ist kostenfrei, setzt aber einen Rechner mit Windows XP oder Vista voraus. Um das 3-D-Bild erstellen zu können, braucht es laut Microsoft rund 20 bis 300 Bilder, je nach Grösse des Sujets, das man kreieren will. Die Fotos sollten zudem überlappend sein und aus möglichst vielen Winkeln aufgenommen werden.

Minix 3 ist daAndrew Tanenbaum, bekannt durch seine Kritik an Linux, hat die Version 3 seines Betriebssystems Minix vorge-stellt. Waren die Vorversionen nur als Lehrsysteme konzipiert, soll Version 3 ein produktiv einsetzbares, hochverfügbares und ressourcenschonendes System sein. Der Kernel umfasst gerade einmal 5000 Zeilen und 30 Systemaufrufe. Der Rest ist im User Space realisiert und soll dadurch erheblich robuster sein.

Magnetisch sauberEin in Zürich entwickeltes Gerät soll die Halbleiterherstellung revolutionieren, indem es die Entstehung von Schmutz verhindert.

Vo n An d r e A s Ah l e n s t o r f

Die stetige Miniaturisie-rung bei den Halbleitern sorgt auch für immer neue Herausforderungen.

So müssen beispielsweise etliche Produktionsschritte in hochreinen Prozesskammern stattfinden, da selbst kleinste Verunreinigungen die Fertigung erheblich stören und damit die betroffenen Sili-zium-Wafer unbrauchbar machen könnten. Allerdings ist es auch in diesen Prozesskammern nicht so sauber, wie es sich die Hersteller wünschen würden. Denn die runden Silizium-Scheiben liegen auf Rotationstellern, die von aussen mit einer mechanischen Welle angetrieben werden. Dabei kann feinster Abrieb entstehen, der auf die Wafer gelangen kann. Die Hersteller leiden deswegen unter hohen Ausschussraten, was für entsprechende Kosten sorgt.

Die von Forschern der ETH Zürich und der Zürcher Levitronix

entwickelte Maschine soll nun mit diesem Problem aufräumen, denn sie verzichtet auf die me-chanische Welle. Statt dessen werden die Wafer auf einem Magnetfeld gelagert und rotiert, so dass die Prozesskammer nun die Wafer komplett umschliesst. Allerdings musste dazu gemäss den Verantwortlichen ein erheb-licher Forschungsaufwand betrie-ben werden, da die Entstehung kleinster Vibrationen oder Reso-nanzen ausge-schlossen werden musste. Dies, da sie selber wieder die Produktion gestört hätten. Zu

diesem Zweck musste eine Steue-rungselektronik entwickelt wer-den, die pro Sekunde mit 20’000 Regelungszyklen die Stabilität des Systems sichert. Wie gut dies funktioniert, testet bereits ein Halbleiterhersteller mit Hilfe eines Prototypen. Die Forscher suchen derweil nach diversen weiteren Anwendungsgebieten für ihre Entwicklung, beispiels-weise im Pharma- und Biotech-nologiebereich.

Intels programmierbare MaterieIntel präsentierte an ihrem Devel-oper Forum nicht nur neue Produkte, sondern auch den Stand der Dinge in Sachen program-mierbare Materie. Intels Ansatz dazu sind sogenannte Catoms, winzige Roboter, die in grossen Mengen beispielsweise ein Mobil-telefon bilden und sich auf Befehl mittels Elektromagnetismus neu anordnen und damit die Form des Telefons verändern könnten.

Während Intel bisher davon ausging, dass die Technik in etwa 50 Jahren so weit sein könnte, hält Technologie-Chef Justin Rattner mittlerweile einen Hori-zont von 10 Jahren für möglich. Dass die Entwicklung fortschreitet, bewies er mit der Präsentation einiger Millimeter grosser Catoms, die bereits erheblich kleiner als am Anfang, aber noch immer zu gross sind. Das Ziel sei es, sie

mindestens auf die Grösse eines Sandkorns zu schrumpfen. Mithel-fen soll ein neuer fotolithogra-phischer Prozess zur Verarbeitung von Silizium-Halbkugeln. Eine weitere Herausforderung sei es, den Catoms Schwarmintelligenz beizubringen, so dass sie sich mit einem einzigen Befehl selber anordnen, anstatt dass jeder Roboter separat gesteuert werden müsse. (ah)

Ein Prototyp des magnetischen Drehtellers wird bereits getestet.

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Vorschau auf InfoWeek 17/08Erscheinungsdatum: 29. September 2008

Schwerpunkt: Anti-Spam-StrategienAm 3. Mai feierte der elektronische Werbe-müll, besser bekannt als Spam, seinen 30. Geburtstag. Aus einer einzelnen Einladung zu einer Verkaufspräsentation des Computerher-stellers DEC ist eines der grössten Ärgernisse der IT geworden. Laut einer Studie von Sophos lag im Juni der Anteil von Spam-Mails bei Firmen bei 96,5 Prozent. Eine Untersuchung von McAfee ergab ausserdem, dass die An-wender durchschnittlich 70 Spam-E-Mails pro Tag erhalten.

Spam ist aber nicht nur ärgerlich. Die Abwehr des Werbe-Mülls kostet viele Ressour-cen, aber auch viel Zeit (und damit wieder Geld). Weil die Abwehrmassnahmen nicht perfekt sind, müssen weiterhin Werbemails manuell aus der Inbox gefischt und fälschli-cherweise als Spam klassifizierte Mitteilung vor dem digitalen Nirvana gerettet werden, statt dass die Zeit mit der eigentlichen Auf-

gabe verbracht wird. Wie wird man der Spam-Flut also am besten Herr? Wir stellen die verschiedenen technischen Massnahmen zur Spam-Erkennung respektive Abwehr vor und bewerten, wie sinnvoll ihr Einsatz ist. Will man sich nicht selber mit dem Thema Spam-Abwehr beschäftigen, kann man dies auch einen Managed-Anti-Spam-Dienstleister für sich tun lassen. In einer grossen Marktüber-sicht stellen wir die verschiedenen Angebote und Anbieter einander gegenüber.

In einem dritten Artikel erklären wir, wie man selber die Entstehung von uner-wünschten E-Mails verhindern kann, soge-nannten Backscatter Mails. Denn falsch konfi-gurierte E-Mail-Server fluten unbeteiligte Dritte mit Meldungen über gefundene Viren oder nicht existierende Empfänger, was für die Opfer zu einem DDoS-Angriff werden kann – und keinesfalls sein darf und muss.

Know-how: Cloud ComputingAlle Welt spricht von Cloud Computing, der Verlagerung der Anwendungen ins Inter-net, und mit Googles Chrome hat das Thema nochmals an Aktualität gewonnen. Doch was steckt überhaupt dahin-ter? Wir erklären, worum es beim Cloud Computing geht und zeigen die aktuellen Trends.

Know-how: Digitale ArchivierungIm digitalen Zeitalter wächst der Datenberg täglich an und stellt die CIOs vor grosse Herausforderungen. Digitale Archivierungslösungen schaf-fen hier Abhilfe und ermögli-chen eine sichere Aufbewah-rung. Wir zeigen die weiteren Vorteile solcher Lösungen und was Firmen bei der Einfüh-rung beachten müssen.

Test: Google SitesIst es eine nette Spielerei oder eine echte Sharepoint-Alternative? Der Wiki-Bauka-sten Google Sites steht seit diesem Sommer allen Inha-bern eines Google-Kontos zur Verfügung. Wir haben den Service ausprobiert und zeigen, inwieweit sich Google Sites zum Aufbau professio-neller Team-Websites eignet.

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InfoWeek 18 vom 13.10.2008 Client Management

InfoWeek 19 vom 27.10.2008 Document Management/Archivierung/Compliance

InfoWeek 20 vom 10.11.2008 VoIP

InfoWeek 21 vom 24.11.2008 Collaboration/Intranet/Enterprise 2.0

InfoWeek 22 vom 8.12.2008 IT-Trends 2009