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1 Inhalt Ein Kind lässt sich nicht dadurch innerhalb von einem Monat erzeugen, dass neun Frauen geschwängert werden. unbekannter Autor

Inhalt Ein Kind lässt sich nicht dadurch innerhalb von einem … · 2014. 11. 1. · DIN 19226 Leittechnik - Regelungstechnik und StT DIN V EN V 26385 Prinzipien der Ergonomie in

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Inhalt

Ein Kind lässt sich nicht dadurch innerhalb von einem Monat erzeugen, dass neun Frauen

geschwängert werden. unbekannter Autor

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Beispiele von Projekten

Entwicklung neuer Produkte

(Airbus, Pharmazeutikum, Raumfähre)

Planung, Bau, Inbetriebnahme von Anlagen

(Kraftwerksbau, S-Bahn)

Neu- und Anpassungskonstruktion von Anlagen

(Verpackungsmaschine, Wasserturbine)

Hoch- und Tiefbauvorhaben

(Fabrikgebäude, Hochregallager, Autobahn, EFH)

Konzeption und Einführung von Organisationsänderungen

(Aufbauorganisation, Qualitätssicherung)

Entwicklung, Einführung von Informationssystemen

(EDV-Projekte, ....)

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Ansatz Projektdefinition

Abgrenzbare Einzelvorhaben mit definiertem Anfang und Ende

Definiertes Ziel (Ausnahme: F & E)

Neuartigkeit: Vorstoß an technische Grenzen

Risiko: technisch, wirtschaftlich, terminlich

Komplexität: viele Beteiligte, viele Aufgaben

Große Bedeutung für Unternehmen bzw. Staat

!

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Bekannte Projekte

1940

1950

1960

1970

1980

1990

Manhattan Engineering District Project

Farb-Fernsehen (USA)

Polaris-Programm

Apollo-Programm

Kampfflugzeug Tornado Ariane Trägerrakete

Schnelle Brüter Kalkar

IBM Personal Computer

Airbus A320

Spacelab

Jäger 90

2000 Mautsystem

ISS

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Projektarten

Projekten unterscheiden sich nach dem/der:

Volumen Mitarbeiter PJ Mio €

Kleine Projekte < 6 < 0,5 < 0,05

Mittlelgroße Projekte 6 - 50 0,5 - 50 0,05 - 5

Großprojekte > 50 > 50 > 5

Ergebnis

Sachzielorientiert (z.B. Forschungs-, Entwicklungsprojekte)

Prozessorientiert (z.B. Verwaltungsreformprojekte)

Auftraggeber

Private Unternehmen

Öffentliche Unternehmen

Nationale/Internationale Institutionen

Auftragnehmer

Eigennutzung (intern): Auftraggeber = Auftragnehmer

Fremdauftrag (extren)

... Geben Sie Beispiele für diese

unterschiedlichen Projekte an

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Projektmanagement ist als Leitungs- und Organisationskonzept zu verstehen,

mit dem versucht wird, die vielen sich teilweise gegenseitig beeinflussenden

Projektelemente und -geschehen nicht dem Zufall oder der Genialität einzelner

Personen zu überlassen, sondern sie ganz gezielt zu einem festen Zeitpunkt

herbeizuführen

(H.Like)

Gutes Projektmanagement

macht den Projektleiter

austauschbar

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„Ich will es einmal etwas überspitzt sagen: Wir brauchen

einen Projektmanager, der Wunder vollbringt“

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Praxis ist, wenn alles

funktioniert, und keiner

weiß, warum. Sprich !

(dtsch:

Sprüche)

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Weshalb ?

Steigerung des Ertrages

Einhaltung der Vertragstermine und interner Zwischentermine

Optimale Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten

Transparenz und offener Umgang miteinander

frühe Erkennung von Planabweichungen

Erreichen der geplanten organisatorischen Projektabwicklung

Erreichen der aufgestellten inhaltlichen Ziele

Kosten

Zeit

5% Mehraufwand 20% Zeitersparnis

20% Kostenersparnis

Zielkonflikte: Auftraggeber Auftragnehmer

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Weshalb: ... und wenn nicht

Organisation

36%

fehlende Ziele

20%

Planung

15%

Ressourcen

10%

Zulieferer

4%

techn. Probleme

4%

Umfeld

11%

Gründe für das Scheitern von Projekten

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Weshalb: ... konkret

Ungenügende Analyse der Ausgangssituation

Unklare Vorgabe der Projektziele

Ungenügende Alternativsuche für Projektlösungen

Unklare Projektverantwortlichkeiten

Ungenügende Zuweisung von Personal

Unprofessioneller Umgang mit Projektabweichungen

Unterschätzung von Risiken im Bearbeitungsablauf

Fehlende Projektstrukturierung und Projektorganisation

Fehlende Auswertung abgeschlossener Projekte

...

Tiefgründige Analyse der Ausgangssituation

Dokumentierte Vorgabe der Projektziele

Vorbehaltlose Alternativsuche für Projektlösungen

Eindeutige Festlegung der Projektverantwortlichen

Zweckmäßige Zuweisung von Personal

Analyse von Projektabweichungen

Syst. Risikoabschätzung in der Bearbeitung

Projektstrukturierung und spezifische Projektorg.

Auswertung abgeschlossener Projekte und Erfahrungstransfer

...

Haben Sie Erfahrung mit

diesen Problemen.

Wenn ja, mit welchen ?

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Wo ?

Projektgröße klein mittel groß

Kein (gutes) Projekt ohne

Projektmanagement

70% 80% 100%

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Normen

Bedeutung und Inhalte von Begriffen und Tätigkeiten im Bereich des

Projektmanagements sind Gegenstand vielfältiger Normungsaktivitäten bzw.

Richtlinien.

DIN 820 Teil 1: Normung ist die planmäßige, durch die interessierten Kreise

gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen

Gegenständen zum Nutzen der Allgemeinheit

Die Anwendung von Normen hat Vor- und Nachteile

Verständnis wird verbessert

Rationalisierung

Vermeidung von Mißverständnissen

Bürokratischer Aufwand, Paragraphenreiterei

Mangelnde Anwendbarkeit

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Organisationen der Normung

DIN ISO EN

Deutsches Institut

für Normung

International

Standards

Organization

European

norm

International Standards Organization

AFNOR France

ANSI USA

BIS India

BSI United Kingdom

DIN Germany

EOS Egypt

ICONTEC Colombia

IRAM Argentina

JBS Jamaica

JISC Japan

SAA Australia

SAZ Zimbabwe

SCC Canada

SIS Sweden

SNV Switzerland

SNZ New Zealand

TCVN Viet Nam

TSE Turkey

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Zentrale Normen

Netzplantechnik 69900/1

Erläuterung des Begriffes (69900/1)

Netzplantechnik, Darstellungstechnik: Erläuterungen zum Zeichnen von Netzplänen,

Grundformen, Darstellungselemente (69900/2)

Projektmanagement 69901

zentrale Norm: Grundbegriffe, Definitionen, Projektstrukturpläne

Einsatzmittel 69902

Personal- und Sachmittel, Einsatzmittelplanung, Diagrammdarstellung, Soll/Ist-

Vergleiche

Kostenplanung 69903

Kostenmanagment, Kostenpläne, Kostenstrukturpläne, Kostenarten, Kostenstellen,

Kostenträger

Projektmanagementsysteme 69904

Einführung und Aufrechterhaltung eines PMS, Elemente und Prozesse, Nutzung,

Auditierung

Projektabwicklung 69905

116 Begriffe zum Zusammenwirken von AG und AN bei der Gestaltung von

Projektaufträgen: Angebot, Lastenheft, Abnahme, Gewährleistung, Projektabschluss

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Weitere wichtige Normen

Qualitätssicherung bzw -management:

DIN EN ISO 8402 Qualitätsmanagement

DIN EN ISO 9000ff QM und QS

ISO 10006: Quality Management Guidelines of Quality

entspr. US Project Managment Mody of Knowledge (US-PMBOK)

DIN EN ISO 10007: Leitfäden für das Konfigurationmanagement

DIN ISO 10011 Leitfaden für Audit von QS-Systemen

DIN 55350 Begriffe der QS und Statistik

ISO 14001 Umweltmanagementsysteme

Hochbau

DIN 18960 Baunutzungskosten von Hochbauten

DIN 276 Kosten im Hochbau

DIN 19226 Leittechnik - Regelungstechnik und StT

DIN V EN V 26385 Prinzipien der Ergonomie in der Auslegung von Arbeitssyst.

DIN EN 45013 Allg. Kriterien für Stellen, die Personal zertifizieren

DIN 66001 Informationsverarbeitung; Sinnbilder und ihre Anwendung

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Weitere Regelungen

Wissensspezifische Richtlinien

PM-Fachmann der RKW/GPM

( Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. /

Gesellschaft für Projektmanagement )

Verbandsspezifische Richtlinien und Regelungen:

Verdingungsordnung für Leistungen (VOL)

Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB)

Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI)

Unternehmensspezifische Regelungen:

PM-Regelungen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Koblenz

PM-Regelungen der MANNESMANN DEMAG AG,

...

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Vorsicht !

"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.„ Sprichwort der Dakota-Indianer

Wir besorgen eine stärkere Peitsche.

Wir wechseln die Reiter.

Wir sagen: "So haben wir das Pferd doch immer geritten."

Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.

Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.

Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.

Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.

Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.

Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.

Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.

Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.

Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.

Wir erklären: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte."

Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des

Pferdes zu erhöhen.

Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere

Berater gibt

Wir kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen

läßt.

Wir erklären. dass unser Pferd 'besser, schneller und

billiger' tot ist.

Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für

tote Pferde zu finden.

Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für Pferde.

Wir richten einen unabhängige Kostenstelle für tote

Pferde ein.

Wir besteigen unseren alten, schwachen Esel und

maskieren ihn mit dem toten Gaul.

Wir weisen Wochenendarbeit an und tragen das tote

Pferd selbst.

Wir strukturieren den Stall um.

Wir verdoppeln die Futterration.

Wir erklären, daß ein totes Pferd von Anfang an unser

Ziel war.

Wir befördern den Reiter.

Wir gründen das Pferd aus.

Wir leugnen, jemals ein Pferd besessen zu haben.

Wir bleiben sitzen, bis das Pferd wieder aufsteht

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Das magische Dreieck

Qualität

Kosten Termin

Lieferant

Kosten Termin

Qualität

Kunde

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Phasen des Projektmanagment

Projektmanagement als Konzept für die Durchführung von Projekten lässt sich

in verschieden Phasen strukturieren. Diese Phasen sind zeitlich und inhaltlich

zueinander zugeordnet. Dieses Kapitel stellt diese Phasen im Detail vor.

Überwachung

IST

Änderung

Ziele

Abweichung

SOLL

Planung

SO

LL

Projektdurchführung

Steuerung SOLL

Abschluss

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Planung: Definition

Planung:

Systematischer, methodischer Prozess zur Informationsgewinnung über den

zukünftigen Ablauf des Projektes und zur gedanklichen Vorwegnahme der zur

Projektdurchführung notwendigen Aktivitäten samt deren Koordinierung.

Soviel Planung wie nötig, weil Sowenig Planung wie möglich, weil

Erhöhung der Effizienz des Handelns Hält vom Handeln ab

Aufdecken von Risiken/chancen Kostet Zeit

Reduziert Zeitdruck bei Entscheidungen Ist aufwendig

Reduziert Komplexität Schränkt Flexibilität ein

Reduzierung von Unsicherheit /Konflikten Mit wachsendem Umfang komplizierter

Schafft Transparenz Weckt schlafende Hunde

Ermöglicht Vernetzungen Schränkt Kreativität ein

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Planung der Planung

Die Planung eines Projektes selbst, insbesondere eines großen Projektes, kann

ein großes Unterfangen und damit Gegenstand einer eigenen Planung sein (die

im Allgemeinen auch nicht durch einen Auftraggeber finanziell abgedeckt ist).

Dabei sind einige Fragen zu beachten:

Wer soll planen, wer entscheidet über das Planungsergebnis ?

Planer, Planungsteam, Ansprechpartner

Was kostet die Planung ?

Wie lange dauert die Planung ?

Welchen Ablauf soll die Planung nehmen ?

Zur Überprüfung des Zeit- und Kostenrahmens der Planung

Übliche Posten der Planung der Planung:

Pflichtenheft, Planungsplan-Erstellung, Projektstrukturplan, Ablaufplan, Terminplan,

Kapazitätsplanung, Kostenplan, Finanzmittelplan, Aufträge und Verträge

Zuordnung der Posten zu Zeit und Ressourcen

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Planung: Voraussetzungen

Liegt die Voruntersuchung vor, ist sie noch aktuell?

Wurden die Verfahren für Projektantrag, Projektfreigabe, Phasenfreigabe

ordnungsgemäß abgeschlossen ?

Ist die Projektaufgabe vollständig beschrieben ?

Sind die Auswirkungen des Projektes auf z.B. Umwelt, rechtliches Umfeld etc.

bekannt ?

Ist die notwenige Organisationsform gewährleistet ?

Ist der Projektleiter eingeführt und mit Kompetenz belegt ?

Sind alle Betroffenen informiert ?

Ist die maximale Dauer für den Ressourceneinsatz festgelegt ?

Sind das Budget und die Termine bekannt ?

Sind Informations- und Berichtswege festgelegt ?

Stehen Regeln für die Methodik fest ?

Sind Schnittstellen zu anderen Projekten vorgesehen und definiert ?

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Strukturplan

Zweck

Übersicht über Projekt verschaffen

Bildung von Teilprojekten

Aufdeckung von Zusammenhängen und Schnittstellen

Gibt Ganzheitliche Betrachtung des Projektes

Ist Nützlich für die Übersicht

Liefert Aufgabenstruktur und Zuständigkeiten

Macht das Projekt insgesamt transparent

Ist eine Systematik

Hilft bei der Abwicklung und Steuerung

Dokumentiert das Projekt

Ordnet Kosten zu

Liefert Entscheidungsgrundlagen

Gibt gleichen Informationsstand für Alle

Strukturierungsansatz

objekt-orientiert

funktions-orientiert

gemischt

Fahrrad

Rahmen Antrieb Räder

Zahnkranz Schaltung Kette

Fahrrad

Entwurf Fertigung Konstruktion

Vorbereitung Prototyp Serienproduktion

Fahrrad

Rahmen Antrieb Räder

Zahnkranz Schaltung Kette

Fertigung Konstruktion Erprobung

Entwurf Detailzeichnung Zusammenstellung

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Strukturplan: Checkliste

Strukturierungsansatz festlegen (objektorientiert, funktional, gemischt)

Vorgehen

Auf der obersten Ebene beginnen

In jeder Ebene zuerst in die Breite gehen. Damit ist gesichert, dass nichts vergessen wird

Dann in der nächsten Stufe in die Tiefe gehen - vom Allgemeinen ins Detail

Vorhandene Standard-Strukturen berücksichtigen

Arbeitspakete

inhaltlich exakt beschreiben

Arbeitspakete identifizierbar machen und identifizieren

Arbeitspakete auf Überlappungsfreiheit überprüfen

Arbeitspakete auf Vollständigkeit überprüfen

Zusätzliche Arbeitspakete

Projektbegleitende Aktivitäten als zusätzliche Arbeitspakete definieren

Noch offene Aufgabenfelder als Dummies berücksichtigen

Optimieren der Arbeitspakete durch Splitten und Zusammenfassen

Minimierung der Schnittstellen

Konzentration auf Resourcen (was muss in einer Hand bleiben ?)

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Strukturplan Beispiel

Hausplanung

Objektorientiert

Keller

Erdgeschoss

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Funktionsorientiert

Entwurfsplanung

Feinplanung

Rohbau

Innenausbau

gemischt

Entwurfsplanung

Feinplanung

Rohbau

Keller

Erdgeschoss

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Innenausbau

Fahrrad

Rahmen Antrieb Räder

Zahnkranz Schaltung Kette

Fahrrad

Entwurf Fertigung Konstruktion

Vorbereitung Prototyp Serienproduktion

Fahrrad

Rahmen Antrieb Räder

Zahnkranz Schaltung Kette

Fertigung Konstruktion Erprobung

Entwurf Detailzeichnung Zusammenstellung

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Aufwandsabschätzung

Zweck

Ermittlung des Gesamtaufwandes durch Summierung der Einzelaufwände

Die Aufwandsabschätzung ist ein immer wiederkehrender Vorgang. Die initiale

Aufwandsabschätzung ist daher nur eine erste Größe

Probleme

ungenügende Zieldefinition

schwer quantifizierbare Einflüsse

hoher Innovationsgrad

Änderung der Randbedingungen

Im wesentlichen gibt es vier grundsätzliche Verfahren

Expertenbefragung (z.B. Delphi-Methode)

Kennzahlverfahren (z.B. Prozentsatzmethode)

Vergleichsmethoden (z.B. Analogiemethode)

Algorithmische Schätzverfahren (z.B. Function-Points, CoCoMO-Methode)

und zusätzlich:

Politische Methoden (z.B. Pricing-to-win, Max.-Budget)

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Abschätzung: Delphi-Methode

Die von RAND-Corporation und O. Helmer entwickelte Delphi-Methode ist eine

Informationsgewinnungsmethode durch strukturierte Mehrfachbefragung. Es werden

folgende Formen unterschieden:

Standard Delphi-Methode

Breitband Delphi-Methode

Einsatz:

Es ist sinnvoll die Delphi-Methode aufgrund des hohen Zeit- und Kostenaufwandes in

großen Projekten einzusetzen.

Vor- und Nachteile:

Vorteile:

Die Anonymität der Delphi-Methode ist ein großer Vorteil für die Befragten. Vor allem nach dem

ersten Feedback können sie ihre Meinung ändern ohne ihr Gesicht zu verlieren.

Ein weiterer Vorteil der Delphi-Methode ist, dass die persönliche Meinung nicht durch den

natürlichen Drang einer Gruppe nach Konformität und durch die Dominanz einer oder mehrerer

Personen in einer Gruppe beeinflusst wird.Bei stark innovativen Vorhaben ist es oft die einzige

sinnvolle Methode

Nachteile:

Als Nachteil ist bei beiden Formen der Delphi-Methode der große Zeitbedarf für das Durchführen

der Schätzung zu sehen. Hinzu kommt, dass bei der Breitband-Methode die notwendige

vollständige Anonymität der beteiligten Experten nicht immer gewahrt bleiben kann.

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Abschätzung: Delphi-Methode

Standard-Delphi-Methode:

Die Ablaufschritte bei der Standard-Delphi-Methode sind:

1. Der Projektleiter schildert jedem Experten das Projektvorhaben und händigt ihm ein

Schätzformular aus.

2. Jeder Experte füllt getrennt das Formular aus. Dabei dürfen Fragen lediglich mit dem

Projektleiter besprochen werden. Eine Diskussion zwischen den Experten ist nicht

gestattet.

3. Projektleiter analysiert die Angaben. Falls Schätzwerte eines Paketes stark

voneinander abweichen, werden diese mit Kommentar auf einem neuen Formular

erfasst.

4. Das neue Formular wird erneut zur selbständigen Überarbeitung an die Experten

gereicht.

5. Die Schritte 2-4 werden so lange wiederholt, bis die gewünschte Annäherung der

Ergebnisse erreicht ist oder der Projektleiter die Ergebnisse akzeptiert.

6. Der Durchschnittswert der letzten Überarbeitung der Ergebnisse aller

Aufgabenpakete stellt das endgültige Schätzergebnis dar.

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Abschätzung: Delphi-Methode

Breitband-Delphi-Methode:

Die Breitband-Delphi-Methode ist dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn und zwischen

jeder Interaktion gemeinsame Sitzungen abgehalten werden, in denen die

Schätzaufgaben und das Zwischenergebnis der vorausgegangenen Schätzrunde

miteinander diskutiert werden.Folgende Schritte werden bei der Breitband-Delphi-

Methode durchlaufen:

1. Der Projektleiter schildert jedem Experten das Projektvorhaben und händigt ihm ein

Schätzformular aus.

2. Vom Projektleiter wird eine Sitzung einberufen, in der die Experten miteinander unter Moderation

des Projektleiters die zu erstellende Aufwandsschätzung diskutieren

3. Anschließend füllt jeder Experte getrennt das Formular aus.

4. Der Projektleiter fasst die einzelnen Schätzaussagen in einem Formular zusammen, begründet

die Angaben und Unterschiede allerdings nicht. Das Formular wird wieder an alle Experten

verteilt.

5. Der Projektleiter beruft eine Sitzung ein, in der vor allem die großen Abweichungen einzelner

Schätzungen diskutiert werden.

6. Die Experten überarbeiten ihre Ergebnisse selbständig und übergeben diese dem Projektleiter.

7. Die Schritte 2-5 werden solange wiederholt, bis die gewünschte Annäherung erreicht ist oder der

Projektleiter die Ergebnisse akzeptiert.

8. Der Durchschnittswert der letzten Überarbeitung der Ergebnisse aller Aufgabenpakete stellt das

endgültige Schätzergebnis dar.

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Abschätzung: Prozentsatzmethode

Ermittlung der prozentualen Aufwandsverteilung für die einzelnen

Projektphasen für abgelaufene vergleichbare Projekte

Detaillierte Schätzung einer Phase und Hochrechnung über die ermittelten

Prozentsätze

Durchführung einer Phase und Hochrechnung

Vorteile:

zeitsparende Methode

teilweise erschreckend genau

Nachteile:

bei kleinen Abweichungen der Detailschätzung Multiplikation des Fehlers

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Abschätzung: Analogiemethode

Vergleich des zu untersuchenden Projektes mit bereits abgeschlossenen

Projekten als Ganzes

Abgeschlossene Projekte müssen vergleichbar sein oder vergleichbar gemacht

werden

Vorteile:

Falls Analogien vorhanden sind, sind Quantitäten realistisch

Methode zwingt zu sauberen Projektabschlüssen von alten Projekten

Nachteile:

Analoge Projekte sind nicht immer vorhanden

Vergleichbarkeit ist oft subjektiv

Analogien sind oft nur durch Experten zu erkennen

Analogiedifferenzen sind oft nur durch Experten quantifizierbar

Resultate der Methode sind oft nicht nachvollziehbar

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Abschätzung: Function-Points

Berechnung von Function-Points durch Ermittlung von Funktionen, Bewertung

der Komplexität und Qualität der Funktionen

Fünf Hauptfunktionsgruppen:(Externe Inputs/ Outputs, Interne Dateien, Externe

Abfragen, Externe Schnittstellen)

Drei Komplexitätsgruppen (niedrig, mittel, hoch)

Anwendbar für Software-Projekte

Zuordnung der Hauptfunktionsgruppen und deren Quantität zu Function Points

durch Tabellen

Zuordnung der Functionpoints zu Aufwand durch Tabelle

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Abschätzung: CoCoMo-Methode

Die Constructive Cost Model-Methode ist ein algorithmisches Verfahren zur

Aufwandsabschätzung.

Sie besteht aus drei Phasen

1. Basis Cocomo: Erste grobe Schätzung

2. Intermediate Cocomo: Verfeinerung um „Kostentreiber“

3. Detailed Cocomo: Verfeinerung durch „Herunterbrechen“ auf Projektphasen

Voraussetzung für die Cocomo-Methode

Ermittlung von LOC (Lines of Code) / KDSI (Kilo Delivered Source Instructions)

Ermittlung von Berechnungsfaktoren

www.softwarekompetenz.de (2005-10-16)

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Abschätzung: CoCoMo-Methode

Phase 1: Basic Cocomo:

Die Hauptformeln, nach denen vorgegangen wird lauten:

Aufwand[in Personenmonaten] = A * Größe[in KDSI]B

Benötigte Projektdauer[in Monaten] = C * AufwandD

Je nach Projektkomplexität werden nun folgende Werte für A;B;C und D

eingesetzt:

Organic Projects: A=2.4, B=1.05, C=2.5, D=0.38

Semi-detached Projects: (A=3.0, B=1.12, C=2.5, D=0.35)

Embedded Projects: (A=3.6, B=1.20, C=2.5, D=0.32)

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Abschätzung: CoCoMo-Methode

Phase 2: Intermediate Cocomo:

Die Hauptformel, nach der vorgegangen wird lautet:

Aufwand[in Personenmonaten]= (K1* ...* K15) * Aufwand[aus Basic

COCOMO]

Die Werte sind

geschätzt und ohne

Berücksichtigung

von Phasen

Phase 3: Detailed Cocomo

Wie Phase 2 nur

mit verfeinerter

Aufgabenliste

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Abschätzung: Politische Methoden

Bei allen diesen Methoden werden die Projektkosten werden durch die beim

Auftraggeber verfügbaren Mittel bestimmt.

Pricing-to-win:

Der zu erwartende Aufwand wird durch das Budget des Auftraggebers und nicht

durch die Projektfunktionalität bestimmt. Es wird nur soviel Aufwand betrieben,

dass noch Gewinn gemacht wird.

Variante:

Bei „strategischen“ Projekten (z.B. Erstprojekt bei attraktivem Kunden,

Verdrängungswettbewerb, Kostenbeitragssituationen, etc.) werden die Kosten (und

damit indirekt der veranschlagte Aufwand) so festgelegt, dass das Projekt gerade so

„gewonnen“ wird

Max-Budget:

Der Aufwand wird durch das maximale beim Auftraggeber zu vergebende

Budget bestimmt.

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Abschätzung: Vergleich

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39

Ablaufplan

Zweck

Schaubildliche Darstellung der logischen Zusammenhänge zwischen den definierten

Arbeitspaketen

Netzplantechnik als Hilfe. Darstellung als gerichteter Graph, meist:

Darstellung der Arbeitspakete (Aufgaben) als Knoten in einem Netz

Darstellung der logischen Abhängigkeiten (oft: zeitlich) über gerichtete Kanten

Da der Ablaufplan notwendige Voraussetzung für die Terminplanung ist, wird er

oft als Teil der Terminplanung vorgenommen Terminplan

Aufgabe1 Aufgabe2 Aufgabe3

Aufgabe4

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40

Terminplan

Zweck

Terminierung des Projektablaufes durch Bestimmung der Zeitdauer für jede Aufgabe, deren zeitliche Abfolge und Zuordnung zu Ressourcen

Tätigkeiten

Ermittlung der Dauer für jede Aufgabe

Zeitliche Anordnung der Aufgaben unter Berücksichtigung der Ablaufstruktur (Serialität, Parallelität)

Zuordnung von Ressourcen (Personen, Maschinen) zu den Aufgaben unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit

Einplanung "organisatorischer" Vorgänge:

Einplanung von Wartezeiten und Puffern

Synchronisation von Teilphasen - oft: Gleichzeitige Beendigung von funktionalen Aufgaben.

Berechnung der frühstmöglichsten Termine vom Starttermin

Berechnung der spätestmöglichsten Termine vom geplanten (geforderten) Endtermin

Bestimmung der "kritischen" Aufgabe ("critical Path"): Aufgaben, deren Verschiebung/Verlängerung zu einer Verschiebung des Endtermins führen.

Planung zunächst frei von Restriktionen (Zeit, Kosten)

!

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Terminplan: Einfacher Terminplan

Auflistung aller Aktivitäten mit Start- und Endterminen, wichtigen

Zwischenterminen (Meilensteinen)

Vorteile

keine speziellen Kenntnisse erforderlich

einfach

schnell

Nachteile

nicht geeignet für größere Projekte

Darstellung von Abhängigkeiten nicht möglich

wird schnell unübersichtlich

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42

Terminplan: Netzplantechnik

Technik zur Verdeutlichung von logischen und zeitlichen Abhängigkeiten

Zuordnung von Vorgängen/Ereignissen zu Knoten/Kanten

Vorgangspfeilnetze (VPN): Vorgänge auf Pfeilen

Vorgangsknotennetze (VKN): Vorgänge auf Knoten

Ereignisknotennetze (EKN): Ereignisse auf Knoten

Vorteile Vorgangsknotennetze

Darstellung von Vorgängen ist einfacher

Alle Informationen über Vorgang in einem Knoten

Klarer Zusammenhang zu Ablaufplan

Nachteile

Keine Zuordnung zu Zeitachse

Unübersichtlichkeit

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Terminplan: Balkendiagramm (Gantt)

Abtragen der Start- und Endtermine pro Aktivität als Balken über die Zeitachse

Vorteile

weit verbreitet

übersichtlich

einfach

zeigt Parallelität auf

Nachteile

Änderungsaufwand groß

Übersichtlichkeit nur bei großer Granularität

Erweiterungen des Gantt-Diagramms:

Zuordnung zu Ressourcen

Graphische Darstellung des jeweiligen Bearbeitungszustandes

Aktionen ohne Dauer (Ereignisse: Meilensteine)

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Terminplan: Vorgehen

Aufgabenstellung

Gegeben:

Strukturplan: Arbeitspakete

Aufwandsabschätzung: Aufwand pro Arbeitspaket

Ablaufplan: logische Abhängigkeiten

Gesucht:

Zuordnung der Arbeitspakete auf die Zeitachse

Nebenbedingungen:

Ressourcen (Personen, Maschinen, Arbeitsmittel, ...)

Termine (Zwischentermine, Endtermin)

Kosten

...

Problem:

Der Ablaufplan definiert logische Abhängigkeiten und lässt Freiheitsgrade bei

der zeitlichen Anordnung von Aufgabenpaketen zu. Zur zusätzlichen

Strukturierung wird man das Projekt also nochmals durch Phasung strukturieren

diese ergibt sich oft aus der funktionalen Strukturierung des Strukturplanes.

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Terminplan: Vorgehen

Phasung:

"Gleichgeartete" parallelisierbare Tätigkeiten werden zeitlich synchronisiert – meist im Sinne einer Ende–Ende´-Beziehung.

Am Ende solcher Phasen wird ein Meilenstein eingefügt. Dieser liefert

einen überprüfbaren Termin

überprüfbare Ergebnisse

überprüfbare Kosten

Am Ende von Phasen sollten Reservezeiten eingeplant werden

Fortschreitende Planung:

Grobe Planung für spätere Phasen

feine Planung für anstehende Phasen

Ziel der Feinterminplanung

Zeitdauer für beliebige Teilaufgaben erkennen

Besondere Termine erkennen

Terminsicherheit herausarbeiten

Genaue Verteilung von Aufgaben

Abhängigkeiten von Aufgaben untereinander feststellen

Engpässe herausarbeiten

Kapazitäten aus Terminverkettungen erstellen

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Kapazitätsplan

Zweck:

Zuordnung von Ressourcen zu Aufgaben. Ermittlung von Überhang und Engpässen

an Personen, Material, Maschinen.

Tätigkeiten:

Ermittlung der Kapazitätsarten pro Aufgabe (Menschen, Maschinen, Material)

Ermittlung der Kapazitätsmengen

Erstellung eines Belastungsdiagrammes pro Ressource

Ausgleich von Kapazitätsspitzen:

Verschiebung und/oder Dehnung von nicht kritischen Aktivitäten innerhalb

Pufferzeiten

Beschaffung fehlender Ressourcen (Einstellungen)

Verschiebung/Dehnung kritischer Aufgaben und damit des Endtermines

externe Auftragsvergabe

Terminplan

!

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Kapazitätsplan: Beispiel

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48

Kostenplan

Zweck

Ermittlung der Gesamtkosten basierend auf dem Ablauf- und Kapazitätsplan und

unter Berücksichtigung zusätzlicher Kosten (Sachaufwendungen, Fremdvergabe,

etc.) und kalkulatorischer Zuschläge

Ergebnis der Kostenplanung ist ein Budget, welches nur geändert werden sollte,

wenn:

eine Änderung des Leistungsumfanges auftritt

eine erneute Kostenschätzung realistischere Werte liefert

die Plankosten für eine konkete Aufgabe nicht ausreicht und durch andere

Minderkosten nicht aufgefangen werden kann

!

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Kostenplan: Projektdauer

Die Dauer eines Projektes schlägt sich auf die Kosten nieder

Je länger ein Projekt, desto kostengünstiger kann es i.A. durchgeführt werden

Kleine Projketgruppern minimieren den Kommunikationsaufwand

Bei vielen Projekten reichen 3 Personen zur ausreichenden Abdeckung des

benötigten Wissens.

aber: je früher ein Projekt beendet ist, desto früher kann das Ergebnis Ertrag

erbringen

Es existiert eine optimale Projektdauer:

Kosten

Minimale

Dauer

Optimale

Dauer

Maximale

Dauer

Zeit

Kunde

Lieferant

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Kostenplan: Golden Rules

Phasenorientiert vorgehen

Änderungen berücksichtigen

Mehrere Personen beteiligen

Vorsichtig bewerten

Genauigkeit nicht übertreiben

Folgekosten (z.B. Wartungskosten) berücksichtigen

Sonstige Kosten (Administration, Meetings, Wartezeiten, etc.) berücksichtigen

Risikozuschlag berücksichtigen (15%)

Gewinnzuschlag berücksichtigen (15%)

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Kostenplanung: Vorsicht !

Kosten lassen sich in frühen Projektphasen noch ganz gut beeinflussen, später

jedoch immer weniger

frühzeitig planen

frühzeitig auf Probleme reagieren

nicht hoffen, in späten Projektphasen noch Kosten einsparen zu können

Zeit

Kosten

Beeinflussbarkeit

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Kostenplanung: Kostenarten

Ksotenarten I:

Gemeinkosten

Fixkosten

Variable Kosten

Kostenarten II:

Personalkosten:

Ingenieurstunden

Sachbearbeiterstunden

Fremdpersonal

Zeiten:

Maschinenkosten

Montagekosten

Vorhaltezeiten

...

Weitere Kostenarten:

Materialkosten

Lizenzkosten

Werkzeugkosten

Gemeinkosten: IT, Verwaltung,

Reisekosten

Vertriebskosten

...

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Kostenplan: Finanzplanung

Die Kosten eines Projektes sollten durch den Auftraggeber (intern oder extern) vollständig

getragen werden. Ein positiver Ertrag ist (meist) ein zusätzliches Ziele

Die Kostenentwicklung wird begleitet durch Finanzzugänge

Vorauszahlung:

der Kunde stellt zu Projektbeginn die vollständigen Mittel zur Verfügung

Vorausgehende phasenbezogene Zahlungen:

der Kunde stellt phasenbezogen Finanzmittel so zur Verfügung, dass die Kosten zu jedem

Zeitpunkt gedeckt sind

Phasenbezogene gemischte Finanzierung:

Der Kunde stellt phasenbezogen Finanzmittel so zur Verfügung, dass die Kosten zu "vielen"

Zeiten des Projektes gedeckt sind.

Zeit

Kosten

Ertrag

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Sonstige Pläne

Personalplanung

Ermittlung der Kapazitäten

Beauftragen der Mitarbeiter

Aus- und Weiterbildungsplanung

Qualitätsplanung

Methoden

Prüfungen

... (-> später)

Risikoanalyse

Bestimmung von organisatorischen, technischen, terminlichen, kapazitiven,

psychologischen, finanziellen Risiken

...

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Planungstools: Anforderungen

Stammdatenverwaltung

Resourcen

Kalender

...

Aufgabenliste, Meilensteine

Hierarchische Strukturierung

Zuordnung Aufgabe <-> Zeit, Ressourcen

lineare und nichtlineare Zuordnungsfunktion

Abhängigkeiten der Aufgaben

Ende <-> Anfang (ohne/mit Puffer)

Anfang <-> Anfang (ohne/mit Puffer)

Ende <-> Ende (ohne/mit Puffer)

Funktionen

Manuelle, semiautomatische, automatisch Plananpassung/-optimierung

Überwachung von Aufgaben

Statusreports, Übersichten, kritischer Pfad, Auswertung

...

MS-Project

SAP PS

(ab R/3 4.6)

cando, ...

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...

Mit Beginn der Schlacht ist

die wichtigste Arbeit des

Managers bereits getan ... aber: nach der Planung ist die erste Schlacht zwar

geschlagen, der Krieg aber beileibe noch nicht gewonnen.

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Projektüberwachung

Planung fließt als Stellgröße initial in die Projektdurchführung ein. Die

Projektdurchführung verläuft allerdings selten wie geplant, so dass der

Projektfortschritt überwacht werden muss.

Inhalt

1. Definition und Voraussetzungen

2. Phasen und Abweichungen

3. Terminüberwachung

4. Kostenüberwachung

5. Kapazitätsüberwachung

6. Leistungsüberwachung

Überwachung

IST

Änderung

Ziele

Abweichung

SOLL

Planung

SO

LL

Projektdurchführung

Steuerung SOLL

Abschluss

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Definition und Voraussetzungen

In der Projektüberwachung werden die Sollvorgaben der System- und

Projektplanung mit den im Projektablauf erreichten Ist-Werten verglichen und

eventuelle Planabweichungen festgestellt.

Die Überwachung bezieht sich einerseits auf den Projektgegenstand und

andererseits auf den Projektablauf.

Voraussetzung:

realitätsbezogene, vollständige und prüfbare Planvorgaben

aktuelle Ist-Daten

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Phasen und Abweichungen

Drei Phasen der Projektüberwachung

Ermittlung von Daten, welche die aktuelle Situation im Projekt wiederspiegeln

Soll-/ist-Vergleich: Feststellung von Abweichungen

Bewertung: Feststellung von Gründen für Abweichungen

Ursachen für Abweichungen

Unrealistische Planung

falsche Einschätzung der Komplexität

unzureichende Planungserfahrung

fehlende Werte aus der Vergangenheit

Unvorhergesehene Änderungen im Projektablauf

neue Erkenntnisse

Verschiebung der Prioritäten

Fehler in der Arbeitsausführung

schlechte Arbeitseffizienz

ungenügende Arbeitsqualität

!

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Terminüberwachung

Vergleich von geplanten Meilensteinen oder Aufgabenenden mit tatsächlichen

Terminen

Vergleich von prozentualer Fertigstellung

Vorsicht: Das 95%-Syndrom

Definition für “Fertigstellung”

Trendanalysen

Fallender, waagrechter, ansteigender Verlauf

Zusätzliche Gründe

Lieferzeiten von Zulieferern

Wartezeiten

Fehlende Beistellungen

...

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Kostenüberwachung

Vergleich der geplanten Kosten zu den tatsächlichen aktuellen Kosten

Ursachen für Kostenüberschreitungen

Ungenaue Abgrenzung des Projektes: Es werden unnötige Arbeiten gemacht

Management-Entscheidung zu tief anzubieten

Unkontrollierte Änderungen: “nachträglich wird ein “Rolls-Royce” verlangt.

Aufholen von zeitlichen Verzögerungen (Überstunden)

Unvorhersehbare technische Schwierigkeiten

Abrechnung projektfremder Kosten

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Kapazitätsüberwachung

Vergleich der geplanten Kapazitäten mit den tatsächlich benötigten

Mitarbeiter so spät wie möglich im Projekt einsetzen

Mitarbeiter so früh wie möglich aus dem Projekt nehmen

Zuordnung zu Kostenstelle bei Veränderungen überprüfen !

Ursachen für Abweichungen (zusätzlich)

Mitarbeiter sind falsch qualifiziert oder eingesetzt

Mitarbeiter werden zu früh fertig

Mitarbeiter werden in andere Projekte abgezogen

Mitarbeiter finden kein Ende

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Leistungsüberwachung

Überprüfung der quantitativen und qualitativen Arbeitsergebnisse

Methoden:

Besprechungen während Arbeitspaketbearbeitung

Reviews nach Beendigung des Arbeitspaketes

Leistungsüberwachung ist ein kritischer Punkt im Projektmangement und hat

darüber hinaus große Bedeutung für die Personalentwicklung in Unternehmen.

Positive Personalentwicklung ist in personalintensiven Branchen ( iwe z.B.

Softwarebranche) absolut unternehmenskritisch !

Leistungsüberwachung muss

gemacht und

akzeptiert werden

Leistungsüberwachung ist nur dann auf Dauer produktiv, wenn ein vernünftiges

„Fehlerklima“ installiert ist.

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Projektsteuerung

Die beste Überwachung nutzt nichts, wenn festgestellte Abweichungen keinen

Einfluss auf die Projektdurchführung haben. Dies ist Aufgabe der

Projektsteuerung

Inhalt

1. Definition

2. Wichtiges

Überwachung

IST

Änderung

Ziele

Abweichung

SOLL

Planung

SO

LL

Projektdurchführung

Steuerung SOLL

Abschluss

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Die Menschen

Projekte werden mit Menschen für Menschen gemacht. Dieses Unterkapitel

stellt die beteiligten Menschen vor.

Inhalt:

1. Der Auftraggeber

2. Das Management

3. Der Projektleiter

4. Die Projektgruppe

Auftraggeber

Management Projektleiter

Projektgruppe

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Der Auftraggeber

Der Auftraggeber ist so vielfältig wie alle an einem Projekt beteiligten

Menschen. Grundsätzlich kann man aber zwischen zwei Kategorien von

Auftraggebern unterscheiden:

interne Auftraggeber

externe Auftraggeber

Interne Auftraggeber tendieren dazu, weniger formal vorzugehen:

Dies betrifft Zielvorgaben und (inhaltliche, terminliche, finanzielle) Absprachen

.. und ist kein Vorteil

Oft haben Sie es beim Auftraggeber mit mehreren Personen oder Gruppen zu

tun, die sich in Ihren Zielen und Vorstellungen durchaus unterscheiden können

Stellen Sie in jedem Fall ganz formal sicher, welche Vorstellungen die

entscheidenden sind.

Seien Sie sich aber immer der unterschiedlichen Vorstellungen und insb. der

unterschiedlichen Möglichkeiten diese durchzusetzen bewusst.

Beispiele sind:

Einkauf Fachabteilung,

Entwicklung Vertrieb

...

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3Das Management

Das Management ist im allgemeinen an Resultaten (also eher an dem was) und

nicht an den konkreten Wegen zu diesen Resultaten (also an dem wie)

interessiert.

Die Resultate sind meist betriebswirtschaftlicher Art:

Kosten, Einnahmen, Erträge

Marktanteile

Entwicklungszeiten (Time to market)

....

Das Management kann genauso heterogen in der der Zielvorgabe sein, wie der

Auftraggeber – also:

Stellen Sie in jedem Fall ganz formal sicher, welche Vorstellungen die

entscheidenden sind („Verantwortung des Managements“)

Seien Sie sich aber immer der unterschiedlichen Vorstellungen und insb. der

unterschiedlichen Möglichkeiten diese durchzusetzen bewusst.

Das Management – nicht der Kunde, nicht die Mitarbeiter – feuert Sie

gegebenenfalls

Der Projektleiter sitzt zwischen allen Stühlen

Der Projektmitarbeiter kann sich nicht hinter dem Projektleiter verstecken

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Das Management: Stile

Management by Results

Das Management gibt Resultate vor und mischt sich grundsätzlich nicht in Entscheidungen ein,

wie diese Resultate zu erreichen sind.

Management by Objectives

Das Management definiert bestimmte Teilaspekte, die notwendig sind Resultate zu erreichen.

Wie diese Teilaspekte umgesetzt werden wird nicht vorgegeben.

Management by Exception:

Das Management gibt genaues Vorgehen vor und schreitet nur in (meist negativen) Fällen ein.

Dazu muss das Management über den Status der Projekte informiert sein.

Management by Delegation („Harzburger Modell“)

Das Management benennt (vertrauenswürdige) Personen oder Gruppen, die vorgegebene

Resultate eigenverantwortlich erreichen sollen.

Management by Motivation/Participation

Das Management motiviert Resultate und vertraut darauf, dass alle beteiligten Personen

eigenverantwortlich diese Resultate erreichen wollen und damit auch werden

Management by Systems

Das Management installiert einen sinnvollen Prozess, der als Ergebnis zwangsläufig die

gewünschten Resultate liefert

Management by Projects

Das Management definiert Projekte, die in der Summe die gewünschten Resultate liefern.

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Der Projektleiter: Eigenschaften

Teamfähigkeit: Extrovertiert, nicht eigenbrödlerisch, rollenflexibel und anpassungsfähig, kein Selbstlob sondern an Sache begeistert

Durchsetzungsvermögen Überzeugungsfähigkeit, Zielstrebigkeit, Gerechtigkeit

Vernetztes Denken Übersicht, Weitblick

Handlungsorientierheit Risikobereitschaft, Entscheidungsfähigkeit, Zähigkeit

Zukunftorientierung Vorausdenken, Prävention, Vorbereitung

Ökonomist Mut zum Abbruch, Gespür für Profit und Kosten

Selbstvertrauen keine Scheu, nicht autoritätsgläubig, Erfolgszuversicht

Fähigkeit zur Selbstdarstellung

Urteilsfähigkeit Selbstkritik, Erkennen von Stärken und Schwächen

Generalist Allgemeinbildung, Projektdenken, Alternativen suchen

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70

Der Projektleiter: Aufgaben

Definieren von Zielen

intern: verhandeln, überzeugen, „commiten“

extern: verhandeln, überzeugen, „commiten“

Erkennen von Aufgaben und Problemen

Organisieren

Planen, Beschaffen und Koordinieren

Entscheiden

Delegieren

Überwachen, Kontrollieren

Motivieren

Kommunizieren, Informieren, Verkaufen

Mitarbeiter, Management, Kunde

Personen entwickeln (einschl. sich selbst)

Dazu gehört:

1. Beherrschen von Organisationsprinzipien

2. Beherrschen technischer Hilfsmittel

3. Beherrschen kommunikativer Hilfsmittel

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Der Projektleiter: Prozesse

Projektleiter haben vielfältige Aufgaben (s.o.) und bewegen sich einem einem

hochdynamischen Umfeld.

Praktisch alles verändert sich und wird zum Prozess:

Entwicklungsprozesse

Zielprozesse

Einflussprozesse (Macht)

Entscheidungsprozesse (Macht)

Informations- und Kommunikationsprozesse

Soziale Prozesse

Gruppenprozesse

Individuelle Entwicklungsprozesse (Rollendifferenzierung, individuelle

Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten)

Wert- und Normenbildungsprozesse

Konfliktprozesse (Interessensgegensätze)

Der Projektleiter

muss sich dieser Prozesse bewusst sein

darf sich niemals auf stabile Zustände verlassen – er muss also beständig handeln,

auch wenn sich scheinbar nichts zu ändern scheint.

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Der Projektleiter: Führungsstile

Autoritär

patriarchisch

Entscheidungsfindung durch eigene Entscheidung, gestützt auf natürliche Autorität

aufgrund den Senioritätsprinzips

diktatorisch

Entscheidungsfindung durch eigene Entscheidung, gestützt auf Autorität durch

verliehene oder genommene Macht

Kollegial

beratend

Entscheidungsfindung durch fremde Entscheidung, gefördert durch eigene

Information.

kooperativ

Entscheidungsfindung durch eigene Entscheidung, gefördert durch fremde

Information.

Soziologisch

demokratisch: Entscheidungsfindung durch gezielte demokratische

Entscheidungsvorgänge

basis-demokratisch: Entscheidungsfindung durch ungeziele (sich aus der „Basis“

entwickelnde) Entscheidungsvorgänge

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Der Projektleiter: Menschenführung

Die 3 Voraussetzungen

Positive Einstellung

Relativ richtiges Maß

Richtige Häufigkeit der Einwirkung

Die 5 psychologischen Funktionen

Sinnesfunktionen

Denkfunktionen

Gefühlsfunktionen

Willensfunktionen

Erlebnisfunktionen

Was sind die unabdingbaren

Voraussetzungen für eine

erfolgreiche Menschenführung ?

Welche psychologischen Vorgänge

bestimmen das Verhalten des

Menschen ?

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74

Der Projektleiter: Menschenführung

Sicherheit und Veränderung:

Menschen können Veränderungen nur in Angriff nehmen, wenn sie sich sicher

fühlen

Veränderung ist eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg jeder lohnenden

Unternehmung

Fehlt Sicherheit, wird sich Risikobereitschaft nicht einstellen

Unsicherheit entsteht durch direkte Bedrohung oder Angst vor Mißbrauch

Negative Verstärkung:

Drohungen motivieren nur bedingt zu höheren Leistungen

Zu knapp bemessene Zeit führt zu nicht termingerechter Erledigung unabhängig vom

Grad der Drohung

Wenn das Ziel nicht erreicht wird, muß man womöglich die Drohung wahr machen

Kapitel 4

Konfliktlösung

Wahrnehmung

Gesprächsführung

Soziale Kompetenz

Kommunikation

Motivation

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75

Die Projektgruppe: Ziele / Kennzeichen

Ziele

Indirekte wirtschaftliche Ziele

Reduzierung von Abwesenheits- und Fluktuationsraten

Steigerung der Arbeitsmotivation

Erhöhung der Unternehmensidentifikation

Verbesserung der Kommunikation und Kooperation

Erhöhung der Arbeitszufriedenheit

Direkte wirtschaftliche Ziele

Kosteneinsparungen

Steigerung der Produktivität

Verbesserung der Qualität

Effizientere Gestaltung der Produktions- und Verwaltungsprozesse

Kennzeichen

Bestimmte Anzahl von Personen

Direkte Interaktion

Längerer Zeitraum

Rollendifferenzierung

Gemeinsame Normen

Wir-Gefühl

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Die Projektgruppe: Zusammensetzung

Zusammensetzungskriterien

Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten

technisch, menschlich, methodisch

Einstellungen und Verhaltensweisen

Sympathie, Akzeptanz, Vertrauen

Gemeinsame Zielsetzung

Organisationelle Rahmenbedingungen

Teamgröße

Bis 25, ab 10 negativ, 3-5 optimal

8 im Kernteam

Erfolgsfaktoren

Kleine Gruppen

sich ergänzende Fähigkeiten innerhalb der Gruppe

Verpflichtung zu einem gemeinsamen Vorsatz und Leistungszielen

Engagement zu einem gemeinsamen Arbeitsansatz

wechselseitige Verantwortung

Solidarität

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Die Projektgruppe: Arten

Natürliche Teams

Auch Funktionsteams genannt

Mitglieder haben gemeinsame Funktion und sind häufig bereits zusammengefasst

Bsp.: Gruppe mit Gruppenleiter

Multifunktionale Teams

bestehen aus Mitgliedern verschiedener Funktionen und Organisationseinheiten

bei komplexen Aufgabenstellungen werden alle Fähigkeiten vereint

Ad-hoc / Projekt-Teams

gebildet zur Lösung einer bestimmten Aufgabe

auch externe Mitglieder können eingebunden werden

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Die Projektgruppe: Rollen

Es gibt zwei Kategorien von Rollen:

Formelle Rollen: erleichtern den Umgang miteinander

Informelle Rollen: sind nicht zu vermeiden und sollten aktiv in die Gruppe integriert werden

personenorientiert, kommunikativ

analytisch planerisch

distanziert

visionär

daneben:

ausgleichendes Element, Vermittler, Sündenbock, aktiver Mitgestalter/ Mitmacher, Quertreiber

Vorgehen bei der Rollenzuweisung (formale Rollen)

Erwartungen der Rollenträger zu Beginn klären

Vorteilhaftes Vorgehen:

Gruppe entscheidet über Verteilung der Aufgaben und Positionen

Projektleiter betont die Bedeutungen der Rollen

Verweigerungshaltung führt zu Rollenwechsel

Ausmaß des Ansehens von Mitgliedern in der Gruppe

Formeller Status ergibt sich aus der formellen Rolle

Informeller Status ergibt sich aus dem tatsächlichen täglichen Verhalten und kann beeinflusst

werden

Öffentliche Anerkennung oder Kritik

Präsentation vor der Gruppe

Gezielte Berücksichtigung der jeweiligen Stärken

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Die Projektgruppe: Staffing

Personalbeschaffung:

Für die Personaleinstellung braucht man alle relevanten Körperteile (Herz, Seele,

Nase und Bauch)

Zwei Bäuche sind besser als einer

Neu eingestellte Mitarbeiter sollen ihren früheren Anforderungen exakt gerecht

werden. Herausfordernde Ziele sollten auf das nächste Projekt verschoben

werden

Gut passende Personen können sicher weitere Empfehlungen für mögliche

Mitarbeiter geben

Reden ist Silber, Zuhören Gold

und dann:

Wählen Sie die richtigen Leute aus

Betrauen Sie die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Aufgaben

Motivieren Sie die Mitarbeiter

Helfen Sie den Teams, durchzustarten und abzuheben

Vermeiden Sie Administrivialitäten

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Die Projektgruppe: Bildung

Wichtiger Prozess: Gruppenbildung

Gekennzeichnet durch: Interpretation und Bedürfnisse

Frühzeitiger Beginn der Einbeziehung in den Auftrag --> Gruppendynamik beginnt

individuelle Bedürfnisse mit der Gruppenaufgabe und Gruppenbildung verbunden!!

Gemeinsame Zielfestlegung

Phasen der Gruppenbildung

Auftauen, sich orientieren

Gärung und Klärung

Arbeitslust und Produktivität

Ausstieg

oder:

Forming (Gruppenbildung)

Storming (Auseinandersetzung)

Norming (Einigung auf Ziele)

Performing (Leistungserbringung)

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Die Projektgruppe: Effekte

Gruppendynamik und -leistung

Zusammenführung von Kräften

Koaktionseffekt

Fehlerausgleich

Kooperationseffekt

risky shift (Such- und Beurteilungseffekt)

Bestimmen und Entscheiden

Was passiert in der Gruppe

Kollektiver Denkstil entsteht

Gruppenverhalten stabilisiert sich

Engagement für die Gruppe, Verpflichtung

Gruppenidentität

... und außerhalb:

Außenseiter- und Zuschauereffekt

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Die Projektgruppe: Gefahren

Gruppendynamische Effekte

Not invented here Syndrom

externe Ergebnisse werden nicht akzeptiert

Gatekeeper Funktion

externe Einwirkung wird unterbunden

Groupthink

Mangelnde Diskussionsbreite durch Gruppenzwang

Nachahmer und Neinsager: Opportunisten und Querulanten

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Die Projektgruppe: Regeln

Um Konflikte (z.B. aufgrund von Missverständnissen) zu vermeiden, sollten sich

Gruppen explizit Gruppenregeln geben:

Wie sollten Entscheidungen herbeigeführt werden

Wer übermittelt wem Informationen

Wie wird mit Störungen umgegangen

Wer ist wofür verantwortlich

Was will die Gruppe erreichen (Zieldefinition)

Beispiele

Sei dein eigener Chairman (Vertreter)

Immer per „ich“ sprechen

Störungen angemessenen Raum geben

Nur einer spricht

...

Konfliktlösungstechniken

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel haben wir die beteiligten Objekte des soziotechnischen

Prozesses „Projektmanagement“ kennengelernt: Die Organisation und die

Menschen.

Dementsprechend ergibt sich der Inhalt dieses Unterkapitels.

Inhalt

Organisationsstrukturen

Die Menschen

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Die Menschen

Das Management

Stile

Der Auftraggeber

Der Projektleiter

Eigenschaften

Aufgaben

Prozesse

Führungsstile

Menschenführung

Die Projektgruppe

Ziele / Kennzeichen

Zusammensetzung

Arten

Rollen

Staffing

Bildung

Effekte

Gefahren

Regeln

Auftraggeber

Management Projektleiter

Projektgruppe

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Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenz umfasst zwei Fähigkeitsareale:

Sich mit der Sichtweise anderer offen und ohne Abwehrhaltung

auseinanderzusetzen

eigener Position mit Ruhe und Bestimmtheit Geltung verschaffen und die Fähigkeit,

das Maß für die Areale zu erkennen

Soziale Kompetenz ist großteils durch gegebene persönliche Eigenschaften

gegeben und wird durch Erziehung und Ausbildung erweitert.

Ausbildung zur sozialen Kompetenz umfasst dabei insbesondere Techniken

zum Umgang mit anderen Menschen. Im Kontext des Projektmangements sind

das: Kommunikation, Konfliktlösung, Motivation, Aufgabenlösung und

Kreativität.

Dies sind die inhaltlichen Punkte dieses Kapitels

Inhalt

1. Kommunikation

2. Konflikte

3. Motivation

4. Aufgabenlösung

5. Kreativität

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Kommunikation

Sprechen ist, was dem Denken folgt und dem Handeln vorausgeht

Dieses Unterkapitel beschreibt, was nach dem Denken folgen und dem Handlen

tatsächlich vorausgehen sollte: professionelle Kommunikation, die nicht nur aus

dem Sprechen besteht

Inhalt

1. Der Kommunikationsprozess

2. Nonverbale-Kommunikation

3. Wahrnehmung

4. Gesprächsführung

5. Aktives Zuhören

6. Golden Regeln der Kommunikation

7. Nicht persönliche Kommunikation

8. Formen der Gruppenkommunikation

9. Konferenz

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Der Kommunikationsprozess

Der Vorgang der Kommunikation besteht aus einem Sender, der eine

Information kodiert, diese über einen Kanal als Nachricht überträgt, die von

einem Empfänger empfangen und interpretiert wird.

B entnimmt immer eine andere Information als A sendet

Formen:

verbale-Kommunikation

non-verbale Kommunikation

schriftliche/bildliche Kommunikation

Ebenen

Inhaltsebene: Hier werden objektive Dinge kommunikziert

Beziehungsebene: Art und Weise der Kommunikation

In jeder Kommunikation wird über Tatsachen gesprochen (T), sagt jemand

etwas über sich selbst(A), signalisiert jemand, was er haben will (L) und sagt

etwas über den anderen (K):

T Tatsachen „es ist“

A Ausdruck „ich bin“

L Lenkung „du sollst“

K Klima „wir sind“

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Der Kommunikationsprozess

ist auch geschlechtsspezifisch ...

Frauen Männer

Inhalte der Kommunikation Über Gefühlsinhalte Orientierung auf Sachebene

Verhalten in Entscheidungssituationen

Konsensorientiert Mehrheitsorientiert

Frauen Männer

Beziehungssprache Berichtssprache

Abbau von Distanz geringe Beachtung/Betonung der Beiträge anderer

Warten auf Gelegenheit Unterbrechen

Bezug auf Vorredner bevorzugt positiv Bezugn eher abgrenzend

Bessere Wahrnehmung nonverbaler Signale

kaum „Antenne“ für nonverbaler Signale

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Nonverbale-Kommunikation

Man kann nicht nicht kommunizieren (Watzlawick 1969)

Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und und einen Beziehungsaspekt

Der Beziehungsebene kommt in der Kommunikation eine ebenso wichtige Rolle zu,

wie der inhaltlichen Ebene.

Die Beziehungsebene ist oft non-verbal, so bedeutet Schweigen z.B.

Ich bin enttäuscht

Ich will mit Dir nichts zu tun haben

Ich verstehe nichts

Ich lausche gespannt, ...

Andere non-verbale Kommunikationsformen

Mimik: lachen, weinen, zwinkern, Stirnrunzeln

Körperhaltung: locker, verkrampft

Körperbewegung: herumrutschen, vor- und zurückwippen

Gestik: Bewegung der Hände, Füße, des Kopfes

Stimme: Lautstärke, Tempo, Rhythmus der Sprache, ...

Abstand: intim (<50cm), persönlich (50-150cm), gesellschaftlich (1,5-3m), öffentlich

(>3m) „Dreher“, „Naherücker“, ...

Outfit: Kleidung, Accesoites, Parfum

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Wahrnehmung

Viele Möglichkeiten der Informationsverfälschung:

Falsche Informationssverschlüsselung des Senders, Fehler beim Senden, Fehler in

der Übertragung, Fehler beim Empfang, Fehler bei der Entschlüsselung der

Information

Insbesondere die Entschlüsselung ist fehlerträchtig. Der Partner wird vor allem

das aufnehmen:

was ihm in den Kontext (ins Konzept) passt

was er aufzunehmen bereit ist

was für ihn nützlich und angenehm ist

Die Filterung hängt auch davon ab:

wie vertraut die Gesprächspartner sind

welche Sympathien oder Antipathien sie zueinander hegen

Welche Ziele sie verfolgen

welcher Erwartungen/Befürchtungen sie haben

in welcher psychischen Verfassung sie sind

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Wahrnehmung

Nicht eindeutige, interpretierbare

Wahrnehmungen

werden so zurecht gelegt dass sie

in das Konzept passen

Unvollständige Wahrnehmungen

werden so zurecht gelegt, dass sie

in das Konzept passen

Falsche Wahrnehmungen

werden als wahr interpretiert

(wenn sie in das Konzept passen)

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Wahrnehmung

Da die Wahrnehmung grundsätzlich schwierig ist, kommt der Aussage auf der

verbalen Ebene eine besondere Bedeutung zu

Einfache und konkrete Sprache

Kurze und prägnante Sätze

Geordnete Darstellung

Lebendige Bilder

Anschauliche Vergleiche

Visualisierung

gute Artikulation und Modulation der Stimme

... aber es existiert ein grundsätzlich ein sprachwissenschaftliche Problem der:

Denotation (Bezeichnung) und

Konnotation (Zusatzbedeutung)

Das führt zu einem Bedeutungshof um die Information herum. Daher beinhaltet

Kommunikation immer zusätzlich den Aspekt der (subjektiven, kontext- und

situationsabhängigen) Interpretation

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Gesprächsführung

Neben den (oben beschriebenen) verbalen Fähigkeiten setzt gute

Gesprächsführung drei Befähigungen voraus:

Soziale Sensitivität: Gespür dafür, wie der andere sich fühlt

Kommunikation: Antennen dafür, was der andere sendet

Interaktion: wechselseitige Verhaltenswahrnehmung, wie man wirkt, wie andere

wirken

Vorgehensweisen

Direktes Vorgehen: Der Gesprächsführende will etwas beschlossenes durchsetzen

oder bestätigt wissen - oft nachteilhaft

Nicht-direktes Vorgehen: Darlegung von Lösungsmöglichkeiten durch den

Gesprächspartner

Gesprächsführung durch Fragen:

Geschlossene Frage: Nur „Ja“ und „Nein“ als Antwort möglich

Fangfrage: In die Falle locken: „Haben Sie eben nicht gesagt, dass ...“

Suggestivfrage: „Sie sind doch auch der Meinung, dass ...“

Offene Frage: „Was meinen Sie dazu ...“

Reflektierende Frage: „Wenn ich recht verstehe, meinen Sie dass ...“

Richtungsweisende Frage: „Sie sagten dass, ...“

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Aktives Zuhören

Das Entscheidende bei einem Gespräch ist nicht das Reden, sondern das

Zuhören. Zuhören bedeutet, dass man versucht, den Partner zu verstehen.

Aktives Zuhören kann erlernt werden:

Den Partner ausreden lassen

Nicht reden, sondern wirklich zuhören

Dem Partner non-verbal z.B. durch Nicken oder Augenkontakt zeigen, dass man

zuhört

Auf den Gesprächspartner einstellen, den Standort wechseln

Dem Partner das Gefühl geben, dass er richtig und vollständig verstanden wurde,

z.B. durch Fragestellungen

Durch Wiederholung, Gestik und Mimik das Gesagte unterstreichen

Der Zuhörer ist schuld, wenn der Sprecher das Thema wechselt.

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Golden Regeln der Kommunikation

Senden Sie positive non-verbale Zeichen auf der Beziehungsebene

Geschütztes Klima schaffen

Beachten Sie einige Regeln auf der verbalen-Ebene

Nörgeln Sie nicht, kritisieren Sie

Kommen Sie zur Sache, nicht ausweichen, nicht auf die lange Bank schieben

betrachten Sie Kritik an der Sache nicht persönlich

Regen Sie Metakommunikation an („Ich habe ein ungutes Gefühl“)

Feedback geben und holen (Zeitnah, Direkt, Persönlich, Positiv, Ich-Statements)

Benutzen Sie positive Fragetechniken

offen Fragen

reflektierte Fragen

Richtungsweisende Fragen

Hören sie aktiv zu:

Göthe: „Gott gab uns nur einen Mund, aber zwei Ohren, damit wird doppelt so viel

zuhören können, als wir reden sollten“

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Nicht persönliche Kommunikation

schriftliche/bildliche Kommunikation

Briefe gewinnen zunehmend „offiziellen“ Charakter

Chatten übernimmt die Rolle der halboffiziellen Kommunikation

E-mail ist ein Sonderfall elektronischer Kommunikation und gehorcht bestimmten „lockereren“ Regeln ;-)

Kommunikation per Telefon

Probleme:

Fehlende Visualisierung

Kurze Zeit und komplexe Sachverhalte

Gehen Sie davon aus, daß sich Ihr Gesprächspartner keine Notizen macht!

Regeln:

Vorher:

– 1. Gesprächsziele vorher formulieren

– 2. Problem und Anliegen in 3 Sätzen vorformulieren

im Gespräch:

– Konzentration auf das Gespräch

– im Stehen sprechen (bessere Stimmlage)

– Gestik und Mimik verwenden

– Gesprächsabweichungen nur kurzzeitig zulassen

– Initiative behalten

– Notizen machen

– Am Ende Zusammenfassen und bestätigen lassen

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Formen der Gruppenkommunikation

Die schriftliche Form (Aushang, Umlauf, Rundschreiben)

Das Einzelgespräch

Der Vortrag

Die Konferenz

Gibt Teilnehmern was sie haben wollen:

Information, Unterrichtung, Grundlagen für Entscheidung, Sicherheit

Läßt Teilnehmer zum Ausdruck bringen, was sie sein wollen:

anerkannt, gefragt, gehört, mitreden dürfen

Sie schafft unter den Teilnehmern den Kontakt der notwendig ist, ein Team zu sein

zwei Typen:

Die freie Konferenz (Lösung liegt noch nicht fest)

Die gelenkte Konferenz

wichtig für Gelingen

Gründliche Vorbereitung

Planmäßige Durchführung

Festhalten und Zusammenfassung des Ergebnisses

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Konferenz: Vorbereitung

Positive Einstellung der Teilnehmer

Ansprechende Einladung

geeignete(r) Zeit/Raum

Thema gut formulieren

Interessant einführen (praktischer Fall)

Konferenzziel angeben

Relativ richtiges Maß der Einwirkung

Geeignete Teilnehmer(zahl) (7-20)

Gute Gliederung

Kleine Teilprobleme

Richtige Reihenfolge

Häufigkeit der Einflußnahme

Nicht zu große/kleine Abstände der Konferenzen

Wiederholungen der Kernfrage (insb. bei Abschweifungen)

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Konferenz: Durchführung

Teilnehmer müssen sich sehen und hören

Möglichst mit Anschauungsmaterial arbeiten

Kurze Einführung, klare Abgrenzung

Schrittweises Vorgehen

Alle Teilnehmer einbeziehen, alle sind gleichwertig

Taktvoll sein, ausreden lassen, gute Laune

Als Moderator eigene Meinung zurückhalten

Gemeinsame Lösung anstreben

Ich-Form vermeiden, Wir-Form

Das sachliche Ergebnis zusammmenfassen

Auf die Zustimmung der Teilnehmer achten

Wert der Zusammenarbeit betonen

Aktion + Delegation

Ziel,

Termin,

Personen,

Überprüfung

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Konferenz: Leiten

Fragetechniken

Informatorische Frage

alternative Frage

hinführende/ herausfordernde Frage

Streitfrage

Umgang mit Wortmeldungen

Bestätigen oder über Namenskarten

Ungeschickte Formulierungen

taktvoll verbessert wiederholen

Vorausgreifende Beiträge

herausheben, zurückstellen (festhalten !)

Falsche Ansichten

Gruppe beantworten lassen

Fragen

an Gruppe zurückgeben

Freie Wechselgespräche

zur Sache laufen lassen, zusammenfassen

Abschweifungen

taktvoll zurückweisen, eventl. zurückstellen (festhalten!)

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Konferenz: Diskussiontypen

Der Streitsüchtige/Ablehnende

Widerspicht agressiv

kritisiert destruktiv

Der Positive

sanftmütig, sicher, zielbewußt

Der Allwissende/Erhabene

unterbricht oft

ist überheblich, eingebildet

Der Redselige

redet um des Redens willen

Der Träge / Schüchterne

uninteressiert, wortkarg

Der Schlaue

Wartet auf Gelegenheit jemanden

reinzulegen

Sachlich und ruhig bleiben

Streitgespräch vermeiden

Ihn zu Konstrukivität motivieren

Bewusst einbeziehen

Bitte um Stellungnahmen in strittigen Fragen

Ignorieren

geschlossene Fragen stellen

Ja, aber ... -Technik

Taktvoll unterbrechen

geschlossene Fragen stellen

Direkt fragen

Erfolgserlebnisse geben

Ruhig und konzentriert bleiben

Grenzen aufzeigen

Fragen in Runde weitergeben.

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Konflikte

Konflikte – ausgetragen oder versteckt – sind tägliche Realität im

Projektmanagement und daher eine besondere (wahrscheinlich die besondere)

Herausforderung.

Dieses Unterkapitel beschreibt Hintergründe und Lösungsansätze.

Inhalt

1. Gründe

2. Mobbing

3. Lösung

4. Prävention durch Gruppenregeln

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Gründe

Konflikte entstehen, wenn Einzelne oder Gruppen denken, ihre Bedürfnisse

Besitztrieb (Haben-Wollen)

Geltungstrieb (Sein-Wollen)

Kontakttrieb (Gemeinschaft-Wollen)

nicht umsetzen können.

Bedürfnisse sind relativ und subjektiv. Das Empfinden, Bedürfnisse nicht

umsetzen zu können kann objektiv und subjektiv sein

Konkret:

Mangelnde Eignung zur Gruppenarbeit

Grundsätzliches Unbehagen in Projekt (Unter-/Überforderung)

Identifikation der Sache mit der Person

Persönliche Spannungen

fehlende Qualifikation, zu geringer Einsatz, Autoritäres Gebaren, Mangelnde

Zuverlässigkeit, Konkurrenzdenken, Nicht Zuhören können

Ängste, Stress (z.B. durch falsche Projektplanung)

Uninformiertheit ,Verständnisprobleme

...

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Mobbing

Mobbing ist ein komplexes System seelischer Gewaltanwendung im

Berufsalltag; es lässt sich nicht auf ein Opfer-Täter-Schema reduzieren.

Mobbing kann alle Mitarbeiter treffen und zwischen allen Hierarchieebenen

stattfinden

Mobbing äußert sich mannigfaltig: Im Benehmen der Kollegen und

Vorgesetzten, in bewussten und unbewussten Handlungen, in Gesten,

mündlichen oder schriftlichen Äußerungen, die Persönlichkeit, Würde oder

physische und psychische Unversehrtheit einer Person beeinträchtigen, ihre

Anstellung gefährden und das Arbeitsklima verschlechtern

Schlecht über jemanden reden, Gerüchte und Unwahrheiten verbreiten, abwertende

Blicke, vor anderen lächerlich machen, sticheln und hänseln. Das Opfer erhält

negative Rückmeldungen zu persönlichem Verhalten, charakterlichen Eigenschaften

und fachlicher Arbeit. Entscheidungen werden in Frage gestellt und Aufgaben

ungleich verteilt

Mobbing ist der Hinweis auf ungelöste, eskalierende Konflikte in der Gruppe

Mobbing läuft in 4 Phasen ab:

Phase ½: Schikane, der Konflikt rutscht aus der Sachebene in die Beziehungsebene

Phase ¾: medizinische Folgen: psychosomatische Erkrankungen, chronisch, Suizid

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Lösung: Allgemein

Erforschen (Erfragen) Sie die Bedürfnisse

Sorgen Sie für die Umsetzung der Bedürfnisse

Wenn das nicht geht:

Geben Sie das kurzfristige subjektive Gefühl, dass die Bedürfnisse umgesetzt

werden können.

Sorgen sie langfristig für die Umsetzung der Bedürfnisse

Wenn das nicht geht:

Versuchen Sie die Gewichtung der Bedürfnisse, so zu verschieben, das sie

umsetzbar werden

Wenn das nicht geht:

Versuchen Sie die Gewichtung der Bedürfnisse, so zu verschieben, das sie

kurzfristig subjektiv umsetzbar erscheinen

Sorgen sie langfristig für die Umsetzung der Bedürfnisse

Wenn das nicht geht

Plädieren Sie und Hoffen Sie auf die Einsicht Ihres Gegenüber

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Lösung: Konkret

Konflikte sind auszudiskutieren

Eine Konfliktaustragung darf nie mit einem bestimmten “Gewinner” enden,

schon gar nicht mit dem Gesichtsverlust des „Verlierers“

Rechtfertigungsversuche sollten unterbleiben

Keine Konfliktlösung durch “Kuhhandel”

Keine Konfliktlösung durch Machtwort eines Statusträgers

Nichtbeteiligte Personen sollen vermitteln und keine Partei ergreifen

Konfliktlösung durch Diskussion und Argumentation, nie durch Machtkämpfe

Beeinflussung von Teamergebnisse von außen nur im Konsens oder sollten

vom Team abgewehrt werden

Hält sich ein Teammitglied nicht an die Regeln, so sollte der Projektleiter es

darauf hinweisen.

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Prävention

Konflikte innerhalb von Gruppen und zwischen Individuen können durch 10

Spielregeln minimiert werden:

1. Jeder kennt jeden als vollwertiges Gruppenmitglied an

2. Gruppendiskussionen sind hierarchiefrei zu führen

3. Jedes Teammitglied soll seine Meinung offen vertreten

4. Unbedingte Kooperationsbereitschaft

5. Konstruktive Kritik darf und muss geübt und entgegengenommen werden.

6. Nur sachliche, niemals persönliche Kritik

7. Das Team repräsentiert sich nach außen als Gesamtheit

8. Vollstäniger Informationsaustausch, kein Information-hiding

9. Keine Weitergabe von nicht abgestimmten Ergebnissen

10. Motivation durch Beteiligung aller an Entscheidungen (Betroffene zu Beteiligten

machen)

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Motivation

Motivation ist die aktivierte Verhaltensbereitschaft einer Person im Hinblick auf

das Erreichen bestimmter Ziele und damit genau das (und nur das!) was man

zum Umsetzen von Zielen von Personen erwarten sollte.

Dieses Kapitel geht auf Ursachen, Hintergründe und Maßnahmen ein

Inhalt

1. Was ist Motivation

2. Die Bedürfnis-Pyramide

3. Motivation und Menschenbilder

4. Strategien

5. Motivationsansätze

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Was ist Motivation

Man unterscheidet sehr wohl zwischen Motivation und Motivierung

Motivation ist Eigensteuerung

Motivierung ist Fremdsteuerung

Warum Motivation ?

Motiv und Motivieren der Teammitglieder ist erforderlich, da man nicht generell

davon ausgehen kann, dass alle im Team mit allen Aufgaben immer einverstanden

sind

Daraus leitet sich die Notwendigkeit des Motivierens ab

Motivierung ist also das Mittel, um Motivation zu Erreichen

Frage: Wie motiviere ich die Teammitglieder?

Sprenger (1996) : Längerfristig sinkt die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter in dem

Maße, wie man versucht sie durch Motivationstricks zum engagierten Arbeiten zu

bewegen

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Die Bedürfnis-Pyramide

Grundsätzlich versucht Motivation durch

das Befriedigen von Bedürfnissen die

Motivation von Menschen zu steigern

Die Bedürfnispyramide (Maslow 1954):

Zunächst müssen die unteren Ebenen der

Bedürfnisspyramdie befriedigt werden

Generell sind die Gewichtungen für

Bedürfnisse nicht immer und überall gleich

Teamleiter muß darauf achten, daß:

soziale Motive dem gemeinsamen Ziel

dienen

persönliche Ziele für respektvolles

Miteinander sorgen

Selbstverwirklichung geboten wird

Selbst-

Verwirklichung

Ich-Motive:

Besitz

Anerkennung, Status

Soziale-Motive:

Kontakt, Liebe, Zugehörigkeit

Sicherheits-Motive:

Schutz, Vorsorge, Angstfreiheit

Physiologische Bedürfnisse:

Hunger, Durst, Schlafen

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Motivation und Menschenbilder

Motivation erfolgt abhängig vom Menschen

Economic man (Taylorismus)

monetäre Anreize schaffen

Fließbandarbeit, Kontrolle

Social man (Human Relations)

soziales Klima in Mittelpunkt

ergonomische Arbeitsplätze

Selfactualizing Man (Intrinsische Motivation, Selbstverwirklichung)

Selbstmotivation durch Verantwortung für die Arbeitsausführung

job rotation

complex man: entwicklungs-, lern- und wandlungsfähig

verschiedene Verhaltensweisen, die kaum planbar sind

Selbstregulierung in der Arbeitsgruppe, Vorgesetzter als Koordinator