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Inhalt - Van Gogh Alive · 6. Preis pro SchülerIn/Lehrperson: CHF 12.00 ... CHF 12.00 Die Ausstellung ist in drei Bereiche aufgeteilt: Der Eintrittsbereich mit Informationen über

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Inhalt

Van Gogh Alive 3

Die Ausstellung 4

Angebot für Schulen 7

Informationen 8

Vincent van Gogh - Biografie 9

Die Bilderreihen 11

Facts 27

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Van Gogh Alive

Erleben Sie zusammen mit Ihrer Schulklasse die meistbesuchte Multimedia-Ausstellung der Welt und bewegen Sie sich inmitten der Gemälde des einzigartigen Künstlers. Tauchen Sie ein in eine packende Kombination von Licht, Farbe und Musik. «Van Gogh Alive» ist ein Erlebnis für alle Sinne mit bewegter Lichtkunst und Musik. In grossflächigen Projektionen werden die einzigartigen Werke des Meisters zum Leben erweckt und geben dem Zuschauer das Gefühl, sich mitten in den atemberaubenden Gemälden zu befinden. Bis heute haben weltweit über sechs Millionen Personen die packende Ausstellung gesehen.

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Grande Exhibitions präsentiert Van Gogh Alive, eine multimediale Erfahrung für die ganze Familie. Seit mehr als einem Jahrhundert werden die Werke von Van Gogh auf der ganzen Welt gezeigt – doch so hat man sie noch nie gesehen. Von Februar bis April 2020 sind in der MAAG Halle in Zürich Van Goghs Meisterwerke in ganz neuer Art und Weise zu sehen.

Bei Van Gogh Alive handelt es sich um keine herkömmlich Kunstausstellung. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein interaktives Erlebnis mit der Kunst freuen, das sie vermutlich in dieser Form noch nicht gesehen haben. Van Gogh Alive definiert den Begriff „Ausstellung“ neu: Alle Sinne werden angeregt. Die perfekt komponierte Ausstellung lässt auch bei Kindern keine Langeweile aufkommen.

Von Anfang bis Ende sind die Besucher von einer kraftvollen und lebendigen Symphonie aus Licht, Farbe und Klang umgeben, die sie dazu bringt, die Welt zu vergessen und in eine für viele unvergessliche multisensorische Erfahrung einzutauchen. Beim „Begehen“ der Bilder werden Van Goghs Meisterwerke lebendig – ein Erlebnis, das für die Besucher bezaubernd, unterhaltsam und lehrreich zugleich ist.

Van Gogh lebt

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Die hochmoderne immersive Galerie SENSORY4™ von Grande Exhibitions ermöglicht in Kombination mit einer massgeschneiderten Ausstellungsfläche die Projektion beeindruckender, kristallklarer Bilder. Untermalt von anregender klassischer Musik werden über 3000 inspirierende Bilder auf alle nur denkbaren Flächen projiziert: Wände, Säulen, Decken und sogar den Boden. In diesem Massstab entfalten die für Van Goghs Werk charakteristischen leuchtenden Farben und reichen Details eine atemberaubende Wirkung.

Die Ausstellung erlaubt es Erwachsenen und Kindern gleichermassen, eigene Wege zu gehen und eine individuelle Lesart der Werke zu entwickeln, während sie durch die MAAG Halle schlendern, versteckte Winkel erkunden, die Bilder aus neuen Blickwinkeln betrachten und einzigartige Perspektiven entdecken. Die Besucher haben die Möglichkeit, Van Goghs Inspirationsquellen anhand von Fotos und Videos kennenzulernen, die seine Werke begleiten.

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ÜBER GRANDE EXHIBITIONSGrande Exhibitions zeichnet verantwortlich für Konzept und Vermarktung von Van Gogh Alive. Das Unternehmen ist auf die Konzeption, Gestaltung, Produktion, Vermarktung und Installation grosser Ausstellungen spezialisiert, die sich durch eine weitreichende kulturelle Attraktivität und ansprechende, unterhaltsame und lehrreiche Inhalte auszeichnen. Vom Konzept bis zur Umsetzung schafft Grande Exhibitions sowohl visuell als auch technisch einzigartige Meisterwerke, die sich auf den Weg um die ganze Welt machen. Die Ausstellungen haben in über 140 Städten auf sechs Kontinenten Stationgemacht und erreichten so ein Publikum von über 16 Millionen Menschen. Grande Exhibitions hat seinen Hauptsitz in Melbourne, Australien, und weitere Standorte in Grossbritannien und den USA. Des Weiteren ist Grande Exhibitions Eigentümer und Betreiber des Museo Leonardo Da Vinci, einer Dauerausstellung in repräsentativer zentraler Lage in Rom.

WAS IST SENSORY4™?Das einzigartige, von Grande Exhibitions entwickelte System SENSORY4™ kombiniert Mehrkanal-Grafikanimationen, Surround-Sound in Kinoqualität und bis zu vierzig hochauflösende Projektoren, um eine der beeindruckendsten Multi-Screen-Umgebungen der Welt zu schaffen. So wird ein dynamisches, informatives und spektakuläres visuelles Erlebnis kreiert. Unglaublich detaillierte Bilder fliessen durch die zahlreichen Projektoren und verschmelzen mit digitalem Surround-Sound, um die Räume mit atemberaubend schönen, immersiven Bildern zu füllen.

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Preis pro SchülerIn/Lehrperson: CHF 12.00

Die Ausstellung ist in drei Bereiche aufgeteilt:

Der Eintrittsbereich mit Informationen über Vincent van Gogh, sein Leben und seine Werke.

Der Drawing Room mit der Möglichkeit, selber das Skizzieren zu erlernen.

Die Ausstellungshalle mit den Werken von Vincent van Gogh. Die Besuchszeit ist unlimitiert.

Drawing-Room: Malinteressierten steht ein Drawing-Room zur Verfügung, der sich auf einer Galerie in der Wartezone befindet. An 20 Staffeleien kann anhand einer Videoinstruktion das Skizzieren erlernt werden.

Angebot für Schulen

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Öffnungszeiten: DI – FR 11 – 19* Uhr, SA 10 – 19* Uhr, SO 10 – 17* Uhr, MO geschlossen

*letzter Einlass

Preise für Schulen: CHF 12.00 für SchülerInnen und Lehrpersonen

Reservation: Damit Sie vom Schultarif profitieren können, ist eine Reservation erforderlich. Entweder per Mail an [email protected] oder per Telefon bei Marco Riso 044 44 26 78.

Informationen: Weitere Informationen erhalten Sie unter www.vangogh-alive.ch oder per Telefon bei Marco Riso 044 444 26 78.

Informationen

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Vincent Willem van Gogh wurde am 30.März 1853 in der kleinen Stadt Zundertgeboren, gelegen in einer ländlichen Regionim Süden der Niederlande. Sein Vater warPfarrer, und schon in jungem Alter bemerkteVincent deutlich den Kontrast zwischenseinem eigenen Aufwachsen in einer Familieder Mittelschicht und dem armen Lebender örtlichen Arbeiter und Bauern. 1869

schloss er die Schule im Alter von 16 Jahrenab und begann, für die KunsthandlungGoupil et Cil zu arbeiten, in der seinOnkel Teilhaber war. Van Gogh wurdeimmer mehr in den kommerziellen Teil derKunstwelt hineingezogen. Er veranstalteteAusstellungen, verkaufte Originalgemäldeund Reproduktionen und sah die Preise,die dafür gezahlt wurden. In seinen sechsJahren bei Goupil et Cie begegneten ihmviele verschiedene Kunstwerke – daheim,in London und in Paris. Hier wurde derGrundstein für seine anhaltende Leidenschaftfür die Malerei gelegt. Besonders mochteer die Werke von Jean-François Millet undanderen realistischen Malern der Schule vonBarbizon.Als er Anfang 20 war, verspürte Vincent vanGogh grosse Unsicherheit bezüglich seinerberuflichen Laufbahn. 1876 wurde ihm beiGoupil et Cie gekündigt. Eine unerwiderte

Vincent van Gogh

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Liebe hatte ihn deprimiert und verwirrtgemacht. In den folgenden vier Jahrenunternahm er einen erfolglosen Versuch,Theologie zu studieren. Kurzzeitig arbeiteteer auch als evangelischer Missionar. Ihmwurde erneut gekündigt, diesmal war er beider Arbeit zu gründlich gewesen.1880, im Alter von 27 Jahren, wandte sichvan Gogh schliesslich der Kunst zu. Inspiriertwurde er von den Impressionisten undPostimpressionisten des 19. Jahrhunderts,darunter Künstler wie Monet, Pissarro,Bernard und Gauguin. Es schien, als hätteer endlich seine Berufung gefunden. DieDringlichkeit und Intensität seines Schaffensist in vielen seiner Bilder spürbar.Van Gogh war durch und durch Autodidaktund gehörte zu den produktivsten Künstlernseiner Zeit. In nur zehn Jahren erschuf erüber 2000 Kunstwerke – ca. 930 Gemäldeund 1100 Zeichnungen und Skizzen.Trotzdem verkaufte er zu Lebzeiten nur eineinziges Bild: Der rote Weingarten. Es wurdevon der Sammlerin und Erbin Anna Boch aufder Kunstmesse in Brüssel 1890 erworben.Sie bezahlte 400 Franc, was heute etwa1.900 US-Dollar entspricht.

Heute werden van Goghs Kunstwerke aufAuktionen und bei privaten Verkäufenweltweit im zweistelligen Millionenbereichgehandelt. Sein Gemälde Porträt desDoktor Gachet war eine Zeit lang dasteuerste Gemälde der Welt, als der NewYorker Siegfried Kramarsky, Philantrop undEigentümer der Bank Lisser & Rosenkrantz,das Bild am 15. Mai 1990 für 82,5 MillionenDollar an den japanischen GeschäftsmannRyoiei Saito verkaufte.

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Das Erlebnis beginnt mit einer Reihe vonSelbstporträts. In den unterschiedlichenStilen und Tönen dieser Gemälde kommendie veränderlichen Gefühlszustände desschwermütigen Künstlers zum Ausdruck.In der ersten Bilderreihe erleben wir vanGoghs Heimat, die Niederlande. Diese"holländische" Periode ist stilistisch dunkel:Landschaften, Menschen und Stillleben sindin gedämpften, erdigen Tönen gemalt. DieGemälde aus dieser Zeit unterscheiden sichdeutlich von dem lebendigen Stil, mit dem vanGogh in den folgenden Jahren den Grundsteinfür die "moderne" Kunst legen sollte.Von den Niederlanden begeben wir uns nachFrankreich. Inspiriert von der Energie in Paris und den impressionistischen Malern, ging vanGogh zu einer helleren Palette über und hieltschöne Blumen, Gärten und Obstschalen aufder Leinwand fest. Seine Malerei nahm nun den einzigartigen Stil an, für den er bekannt ist.

Nun besteigen wir den Zug in Paris undfahren nach Arles in Südfrankreich. Die Zeitin Arles war vielleicht die glücklichste invan Goghs Leben, und ganz bestimmte dieproduktivste. Seine Zuversicht zeigt sichdeutlich in seinem neu belebten Umgang mitder Malerei.Diese Bilderreihe beginnt mit van GoghsSonnenblumen-Serie und geht dann zuDarstellungen des Lebens, der Landschaftenund der Menschen in der Region über. Van Goghs Liebe zur japanischen Kunst zeigt sichdeutlich in den letzten Bildern der Reihe.In diesen Bildern ist auch zu sehen, wie sichvan Goghs geistige Gesundheit zunehmendverschlechterte. Das Gemälde Schlafzimmerin Arles markiert einen Wendepunkt in seineremotionalen Labilität.Während sich seine geistige Verfassungverschlechterte, zog er sich immer mehrzurück. Stattdessen begann der Künstler, sichin Form von Briefen auszudrücken. In den

Die Bilderreihen

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letzten zehn Jahren seines Lebens schriebvan Gogh über 800 Briefe auf Niederländischund Französisch, einschließlich Skizzen undBeschreibungen seiner Gemälde. Diese Briefegeben einen erstaunlichen Einblick in vanGoghs persönliche und künstlerische Reise.Ein deutlicher Stimmungsumschwung ging mit van Goghs freiwilliger Einweisungin die Nervenheilanstalt in Saint-Rémyeinher. Er schwankte zwischen Krise undKontrolle und malte gequälte wie auchfriedvolle Landschaften, und als letztenHoffnungsschimmer die Serie Sternennacht.Die letzte Bilderreihe besteht ausLandschaftsbildern, darunter die Weitenvon Auvers-sur-Oise. Van Goghs Gefühl derLeere ist in seinen eindringlichen letztenWerken nahezu spürbar. Die Reihe endetmit van Goghs wohl suggestivstem undelementarstem Werk, Weizenfeld mit Krähen,das uns die Gefühlsstürme des Künstlers amEnde seines Lebens eröffnet.Nun schliesst sich der Erlebniskreis – die letzteBilderreihe präsentiert eine intensive undgrüblerische Serie von Selbstporträts aus vanGoghs wunderbarem Schaffen.

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Dieses Gemälde entstand, als van Gogh in Arles im sogenannten Gelben Haus lebte. Es ist stark von Paul Gauguin beeinflusst. Van Gogh hegte schon lange den Traum, eine Künstlerkolonie zu gründen, und sehnte sich danach, sein Atelier zu teilen. Er war begeistert, als Gauguin, den er etwa zwei Jahre zuvor getroffen hatte, im Oktober 1888 zu ihm kam. Gauguin war älter und wesentlich eigensinniger als van Gogh, dessen Stil er während ihrer Zusammenarbeit wesentlich beeinflussen sollte. Gauguins Aufenthalt fand jedoch ein jähes Ende, als van Gogh sich sein linkes Ohr abschnitt.

Roter WeingartenEntstehung AbmessungMediumArles, 1888 Oel auf Leinwand 75 x 93 cm

Auserwählte WerkeFebruar 1888 – Juli 1890

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Es waren die Gärten von Montmartre, die van Gogh zu seinen Sonnenblumengemälden inspirierten. Die gelben und braunen Farbnuancen sowie die Technik geben einer schönen Welt voller Hoffnung und Sonnenlicht Ausdruck. Leider entglitt ihm diese Welt nach und nach, je mehr seine psychische Erkrankung ihn vereinnahmte. Im Sommer 1888 fing er mit der Arbeit an einer Reihe von Sonnenblumenbildern an, um sein Haus in Arles für die Ankunft seines Freundes Paul Gauguin zu dekorieren. Zu seiner Sonnenblumenreihe zählen noch drei ähnliche Gemälde mit fünfzehn Sonnenblumen in einer Vase und zwei ähnliche mit zwölf Sonnenblumen in einer Vase. In einem Brief an seinen Bruder Theo schrieb er: «In gewisser Weise ist die Sonnenblume ein Teil von mir.»

Stilleben: Zwölf Sonnen-blumen in VaseEntstehung AbmessungMediumArles, 1889 Oel auf Leinwand 92 x 72 cm

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Vincents Schlafzimmer in Arles war nicht nur eines von van Goghs Lieblingsgemälden, sondern auch eines seiner beliebtesten Werke. Van Gogh zeichnete es aus dem Gedächtnis während seiner Zeit in der Nervenheilanstalt in Saint-Rémy, in der sein künstlerisches Schaffen am produktivsten war. Das Gemälde erfüllte ihn mit nostalgischen Erinnerungen an sein Zuhause.Die unrealistische und verzerrte Darstellung des Schlafzimmers mit seiner übertriebenen Perspektive und nach unten geneigten Objekten macht dieses markante Gemälde so unverwechselbar. Van Gogh rebellierte gegen die gedämpften Farben, die bei den damaligen niederländischen Künstlern beliebt waren, und die begrenzenden Elemente von Präzision und Realismus, die die Perspektive vorgaben.

Das Schlafzimmer nach diesem Gemälde ist in der Ausstellung als Nachbau zu sehen.

Vincents SchlafzimmerEntstehung AbmessungMediumSaint-Rémy, 1889 Oel auf Leinwand 57,3 x 74 cm

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Van Gogh war aufgewühlt und verstört, als Gauguin ankündigte, dass er das Gelbe Haus verlassen und nach Paris zurückkehren würde. Damit war van Goghs Traum vom gemeinsamen Atelier zerstört. In der Nacht des 23. Dezember 1888 hatten die beiden Künstler einen schlimmen Streit. Gauguin berichtete, von van Gogh mit einem Rasiermesser bedroht worden zu sein. Gauguin verliess das Haus und kehrte am nächsten Tag zurück. Die Polizei war bereits vor Ort. Man fand van Gogh in einer Blutlache, nachdem er einen Teil seines linken Ohres abgeschnitten und es bei der Prostituierten Rachel im örtlichen Bordell abgeliefert hatte.Nach seiner Heimkehr im Januar schrieb van Gogh einen Brief an Gauguin und entschuldigte sich für den «Vorfall». Er erkannte, dass es ihm nicht gut ging, allerdings schien ihm das Ausmass seiner psychischen Erkrankung nicht bewusst. Er führte die Symptome auf Fieber und schlechte körperliche Verfassung zurück. Er schrieb häufig an seine Freunde und seinen Bruder Theo und drückte seinen Wunsch nach Genesung aus.

Selbstbildnis mit ver-bundenem OhrEntstehung AbmessungMediumSaint-Rémy, 1889 Oel auf Leinwand 57,3 x 74 cm

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Einmal mehr offenbart sich van Goghs Liebe zur Farbe Gelb in diesem berühmten und bemerkenswerten Gemälde, auch bekannt als Terrasse des Cafés an der Place du Forum in Arles am Abend. Für van Gogh strahlte die Farbe Gelb Licht und Wohlbefinden aus. Das Gelb in diesem Gemälde, ob als einladendes warmes Licht des Cafés oder am sternenklaren Nachthimmel, schafft ein idealistisches Bild eines guten Ortes der Zusammenkunft für die Künstler der damaligen Zeit. Van Gogh hat in seinen Gemälden nicht selten symbolische Elemente verwendet, wobei diese Symbolik oft nur für ihn selbst, nicht aber für die betrachtende Person offensichtlich war.

Caféterrasse am AbendEntstehung AbmessungMediumArles, 1888 Oel auf Leinwand 60,5 x 50 cm

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Dieses Gemälde strahlt die Traurigkeit und Einsamkeit aus, die van Gogh infolge der unausgesprochenen Belastung in seiner Beziehung zu Gauguin plagte. Vincents Stuhl mit Pfeife und Gauguins Stuhl, beide im Dezember 1888 gemalt, bilden markante Gegenpole. Van Goghs Stuhl ist ein bescheidener Holzstuhl, leer und verlassen, nur mit seinem Tabak und seiner Pfeife darauf, während Gauguins Stuhl viel kunstvoller und aufwendiger gestaltet ist. Mag sein, dass van Gogh sich selbst als weitaus weniger weltlich und egoistisch empfand als Gauguin und sich stärker mit den Bauern verbunden fühlte, die er so oft malte.

Vincents Stuhl mit Pfeife und Gauguins Stuhl, die entstanden, als van Gogh seinen Traum vom gemeinsamen Atelier fast aufgegeben hatte, gehören zu seinen am meisten analysierten Werken.

Vincents Stuhl mit PfeifeEntstehung AbmessungMediumArles, 1888 Oel auf Leinwand 91,8 x 73 cm

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Sternenklare Nacht über der RhôneEntstehung AbmessungMediumArles, 1888 Oel auf Leinwand 72,5 x 92 cm

Im September 1888 schuf van Gogh drei Werke, die eindeutig von seiner Faszination für den Nachthimmel und die Sterne zeugen. Sternenklare Nacht über der Rhône, Caféterrasse am Abend und Porträt von Eugène Boch. Hell erleuchtete Häuser, strahlende Sterne und Lichtreflexionen auf dem Wasser erzeugen eine mystische Atmosphäre.

In einem Brief an seine Schwester Wil schrieb van Gogh: «Momentan möchte ich unbedingt einen Sternenhimmel malen. Oft scheint es mir, dass die Nacht noch prächtiger gefärbt ist als der Tag, mit intensivsten Nuancen von Violett-, Blau- und Grüntönen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass manche Sterne zitronengelb, andere rosafarben und wieder andere in Grün-, Blau oder Vergissmeinnicht-Tönen leuchten. Und ohne dass ich es weiter ausführen müsste, ist doch offensichtlich, dass es nicht ausreicht, blau-schwarz mit kleinen weissen Punkten zu versehen, um einen Sternenhimmel zu malen.”

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SchwertlilienEntstehung AbmessungMediumSaint-Rémy, 1889 Oel auf Leinwand 71 x 93 cm

Am 8. Mai 1889 stimmte van Gogh auf Vorschlag seines Freundes Pastor Salles zu, sich in die Nervenheilanstalt von Saint Paul-de-Mausole in der nahe gelegenen Stadt Saint-Rémy einweisen zu lassen. Van Gogh wurde Patient des Leiters der Nervenheilanstalt, Doktor Peyron, und erhielt ein Zimmer im Erdgeschoss. Seine grösste Angst war, nicht mehr malen zu dürfen und damit keinen Beitrag zur monatlichen Miete seines Bruders Theo in Höhe von 100 Franken leisten zu können. Aber bereits im ersten Monat nahm er die Malerei wieder auf. Schwertlilien gehörte zu den ersten Werken, die er dort malte. Die schwarzen Konturen erinnern an Ende des 17. Jahrhunderts entstandene japanische Holzschnitte, die seinerzeit viele Künstler, so auch van Gogh, inspirierten. Diese Konturen verstärken die Ausdruckskraft des Bildes.

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Während seiner Zeit in der Nervenheilanstalt in Saint-Rémy erlitt van Gogh immer schwerere Zusammenbrüche. Seine Gewalttätigkeit anderen und sich selbst gegenüber nahm zu. Er schluckte giftige Farben und verstümmelte sich selbst. Halluzinationen und Alpträume mit oft religiösen Themen, die vermutlich auf die religiöse Atmosphäre der Anstalt zurückzuführen waren, verschlimmerten sein Leiden.

Der Blick von der Nervenheilanstalt aus auf die Gemeinde Saint-Rémy ist im Gemälde Sternennacht festgehalten. Die Zypresse im Vordergrund dominiert den magischen Nachthimmel mit seinen wirbelnden Wolken, dem gelben Halbmond und den Sternen. Der Kirchturm im Hintergrund verleiht der Landschaft Tiefe. Die sehr emotionalen, fliessenden Pinselstriche und der bewegte Himmel deuten auf geistige Unruhe, nicht jedoch auf Verzweiflung hin.

SternennachtEntstehung AbmessungMediumSaint-Rémy, 1889 Oel auf Leinwand 73,7 x 92,1 cm

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Nach mehreren Monaten in der Anstalt in Saint-Rémy hatte van Gogh grosse Furcht davor, aufs Land und zu seinen Freunden im Norden zurückzukehren. Er schilderte dies in einem Brief an seinen Bruder Theo und äusserte den Wunsch, bei seinem Freund Pissarro zu bleiben, jedoch ohne auf konkrete Pläne einzugehen. Sein seelischer Zustand war offenkundig instabil und sogar schlechter als zuvor. Er lebte zwischen geistiger Klarheit und Wahn. Pissarros Frau war dagegen, van Gogh bei sich aufzunehmen. Theo und Pissarro schlugen ihm vor, nach Auvers-sur-Oise zu ziehen, um sich dort in die Obhut Dr. Gachets, eines Freundes der beiden Künstler, zu begeben.

Van Gogh beschrieb sich auf diesem Selbstbildnis, eines von mehreren aus dieser Zeit, als «ruhig» aber «unsicher». Sein Gesicht strahlt Angst und Unruhe aus.

SelbstbildnisEntstehung AbmessungMediumSaint-Rémy, 1889 Oel auf Leinwand 65. x 54,5 cm

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Als Theos Frau Jo am 31. Januar 1890 einen Sohn zur Welt brachte, war van Gogh noch in der Anstalt in Saint-Rémy und erholte sich von seinen jüngsten Anfällen. Er war gerührt von der Nachricht der Geburt seines Neffen, der den Namen Vincent trug, und malte aus diesem Anlass den blühenden Mandelbaum. Die Geburt erfüllte ihn mit Zuversicht, die in den zarten Farben und Blütenmustern vor klaren blauen Himmel zum Ausdruck kommt. In einem Brief an seinen Bruder Theo schilderte er die Geduld und Sorgfalt, die er dem Bild widmete. Die Andeutungen japanischer Einflüsse könnten darauf zurückzuführen sein, dass der Maler sich von der Sammlung aus über 400 japanischen Holzschnitten, die er mit seinem Bruder Theo besass, hat inspirieren lassen.

Blühender MandelbaumEntstehung AbmessungMediumSaint-Rémy, 1889 Oel auf Leinwand 73,5 x 92 cm

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Im Frühjahr 1890 hatte sich van Gogh erholt. Beflügelt durch den Verkauf des Roten Weinbergs und seine Entlassung aus der Anstalt, begann er, eine farbenfrohe, Optimismus ausstrahlende Blumenserie zu malen.Am 16. Mai 1890 verliess van Gogh die Nervenheilanstalt und begab sich nach Paris, um Theo, Jo und den neugeborenen Vincent zu besuchen. Drei Tage später zog er nach Auvers-sur-Oise, wo er ein Zimmer unweit von Dr. Gachet bezog. Theo hatte den Arzt gebeten, ein Auge auf seinen Bruder zu haben.

Kurz nach seiner Ankunft malte van Gogh die Kirche von Auvers-sur-Oise. Die auf einem Hügel über der Stadt thronende Kirche stellte, wie auch im Werk van Goghs, ein dominantes Landschaftselement dar. Während der Garten von hellen Farben geprägt ist, steht die Kirche im Schatten, was sein Scheitern als Prediger in der evangelischen Kirche symbolisieren könnte.

Die Kirche vonAuvers-sur-OiseEntstehung AbmessungMediumA-s-O, 1890 Oel auf Leinwand 94 x 74 cm

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Zwei Wochen nach einem Treffen mit Dr. Gachetbegann van Gogh mit den Arbeiten an einem Porträt des Arztes. Er mochte ihn, aber wie er in einem Brief an seinen Bruder Theo erklärte, sah er keinen grossen Nutzen darin, sich in seiner Obhut zu befinden; tatsächlich schienen van Gogh die Nervenprobleme des Mediziners nicht minder ernst als die eigenen. In dieser Zeit malte van Gogh schnell und mit grosser Dringlichkeit, sodass fast jeden Tag ein Bild entstand. Als der Arzt sich von seinem Porträt angetan zeigte, beeilte der Maler sich, eine zweite Version zu malen. Obwohl der Arzt auf dem Gemälde etwas melancholisch wirkt, schrieb van Gogh später darüber, dass der Ausdruck «traurig ... aber dennoch klar und intelligent» sei, wie es bei bestimmten Porträts zu sein habe.

Porträt des Dr. GachetEntstehung AbmessungMediumA-s-O, 1890 Oel auf Leinwand 67 x 56 cm

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Van Gogh reiste Anfang Juli nach Paris, um Theo, Jo und den kleinen Vincent zu besuchen. Jedoch waren Theo und das Baby krank, während Jo an Erschöpfung litt. Zudem hatte Theo finanzielle Probleme. Bei seiner Rückkehr nach Auvers fiel van Gogh in eine tiefe Depression. Er sorgte sich um seinen Bruder und war von dem Gefühl geplagt, eine Belastung zu sein.

Am 27. Juli 1890 begann van Gogh einen Brief an Theo, den er nie zu Ende schrieb. Mitten im Schreiben stand er auf, lief aus der Stadt heraus und in die Felder, wo er auf sich selbst schoss. Es gelang ihm noch, in sein Zimmer zurückzukehren, wo Dr. Gachet ihn fand. Noch hing er am Leben. Am 29. Juli 1890 starb Vincent van Gogh in den Armen seines Bruders. Leider wurde auch Theo innerhalb von nur sechs Monaten von einer seelischen Krankheit erfasst und starb. Beide Brüder sind in Auvers begraben, Seite an Seite.

Weizenfeld mit KrähenEntstehung AbmessungMediumA-s-O, 1890 Oel auf Leinwand 50,2 x 103 cm

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Datum: 18.2. – 9.4.2020

Öffnungszeiten: DI – FR 11 – 19* Uhr, SA 10 – 19* Uhr, SO 10 – 17* Uhr

*letzter Einlass

Ort: MAAG Halle Zürich

Tickets: Die Tickets können immer für einen Einlass zur vollen Stunde gebucht werden. Die Besuchszeit ist unbegrenzt.

Preise: Erwachsene CHF 24.00, Studenten/Senioren: CHF 21.00

Familienpackage (2 E/2 K) CHF 55.00

Kinder 6 bis 16 Jahre CHF 15.00

Kinder bis 5 Jahre gratis

Schulklassen CHF 12.00/Schüler

Website: www.vangogh-alive.ch

Fotodownload: www.vangogh-alive.ch/medien

Veranstalter: MAAG Music & Arts AG, Darko SoolfrankHardstrasse 209, 8005 Zürich

Vorverkauf: MAAG 0900 444 262 (CHF 1.19/Min)Ticketcorner 0900 800 800 (CHF 1.19/Min)

Marketing- und Medien: Christoph Rü[email protected]

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