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Inhaltsübersicht ALLGEMEINE DATEN ZUM VEREIN IM JAHR 2018 ........................................................................................... 3

ANGEBOTE UND LEISTUNGEN DES VEREINES JOJO – KINDHEIT IM SCHATTEN IM JAHR 2018 ............. 6

DAS PRÄVENTIONSANGEBOT „ ICH, DU, WIR – UNSERE WELT“ .................................................................. 6

DAS PRÄVENTIONSANGEBOT „ELTERN STARK MACHEN“ .......................................................................... 11

DAS PRÄVENTIONSPROJEKT „GEMEINSAM WACHSEN“ ............................................................................ 17

DAS SCHULTHEATERPROJEKT „MAMA GEHT’S HEUT NICHT SO GUT“ ..................................................... 19

DAS LEADER-PROJEKT „BELASTETE FAMILIEN IM PINZGAU STÄRKEN“ ..................................................... 22

SENSIBILISIERUNG, ÖFFENTLICHKEITS- UND NETZWERKARBEIT ................................................................... 23

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Allgemeine Daten zum Verein im Jahr 2018 Einleitung Das Jahr 2018 stand erneut im Zeichen hoher Betreuungszahlen: 163 KlientInnen waren in vier verschiedenen Programmen / Projekten bei JoJo angebunden, das entspricht einer Steigerung um 1,2 % gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund der großen Nachfrage kam es 2018 in allen ambulanten Angeboten zu Wartezeiten zwischen einem Monat (im Angebot „Ich, Du, Wir – unsere Welt“) und bis zu zehn Monaten (im Angebot „Will-kommen im Leben“). In letzterem Programm war es aufgrund der finanziellen Unter-stützung durch die HIL-Foundation trotzdem möglich, neue Familien in die Begleitung aufzunehmen. Dadurch stieg 2018 die Zahl der im Programm „Willkommen im Leben“ begleiteten Familien mit 31 auf den Höchststand seit Bestehen dieses Angebotes. Viel Zustimmung und Öffentlichkeit erhielt das Patenschaftsprojekt „Gemeinsam wachsen“ – zum einen durch zwei Auszeichnungen, zum anderen aufgrund von um-fangreicher Medienarbeit mit dem vorrangigen Ziel der Patengewinnung. Insgesamt kann 2018 als inhaltlich erfolgreiches und wirtschaftlich annehmbares Jahr bezeichnet werden. Vorstand & Personal Der Vorstand wurde 2018 nicht verändert, ihm gehören damit weiterhin als ehrenamt-liche Mitglieder an: Vorsitzende: Sigrid Steffen Stv. Vorsitzende: Mag.a Waltraud Weissengruber Schriftführerin: Dr.in Alexandra Whitworth Stv. Schriftführer: Dr. Detlev Nutzinger Auch psychologische Leitung und Geschäftsführung blieben mit Mag.a Tina Ross-mann und Heidemarie Eher, MBA BA BSc unverändert. Per 31.12.2018 beschäftigte JoJo 18 MitarbeiterInnen in Form von Dienst- und Honorar-verträgen.

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Leistungen im Jahr 2018 Im Jahr 2018 wurden folgende Präventionsprogramme und –projekte angeboten:

Programm „Ich, Du, Wir – unsere Welt“ für Kinder psychisch erkrankter Eltern und Geschwister psychisch erkrankter Kinder

Programm „Eltern stark machen“ für den erkrankten Elternteil, den gesunden El-ternteil, nahestehende Angehörige und das soziale Umfeld

Programm „Willkommen im Leben“ für psychisch erkrankte Schwangere und Mütter mit bis zu 3jährigen Kindern

Patenschaftsprojekt „Gemeinsam Wachsen“

Schultheaterprojekt „Mama geht’s heut nicht so gut“

LEADER-Projekt „Belastete Familien im Pinzgau stärken“

In unseren ambulanten Programmen „Ich, Du, Wir – unsere Welt“ und „Eltern stark ma-chen“ wurden im Jahr 2018 126 KlientInnen begleitet. Dies entspricht einem Rückgang von 3,8 %, der allerdings nur das Angebot „Eltern stark machen“ betrifft. Im Projekt „Willkommen im Leben“ konnten wir 31 Mütter mit insgesamt 40 Kindern im aufsu-chenden Setting erreichen und längerfristig begleiten (+34,8 %). Im Patenschaftspro-jekt „Gemeinsam wachsen“ konnten 2018 zehn Familien mit insgesamt elf Kindern von einer Patenschaft profitieren (+42,9 %). Insgesamt waren 2018 163 KlientInnen bei JoJo in einem der vier etablierten Pro-gramme angebunden. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 1,2 %. Erstmals gab es bei JoJo 2018 auch eine Kindergruppe: Die Gruppe bestehend aus vier Kindern traf sich regelmäßig 14tägig in den Räumlichkeiten unserer Regionalstelle in Wals. Die TherapeutInnen Mag.a Sabine Sterneder-Penninger und Mag.a (FH) Chris-tina Hölzl betreuten die Gruppe im Rahmen von fünfzehn Gruppenterminen und sechs begleitenden Elterngesprächen. Insgesamt wurden in den drei Projekten 1.682,50 Einheiten an Betreuungsleistungen wie folgt erbracht.

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Psychologische Begleitung & Diagnostik 1409,3 Einheiten Hebammenleistungen 61,75 Einheiten Kinderärztliche Leistungen 4,75 Einheiten Qualitätssicherung (Intervisionen) und fallbezogene Vernetzung 206,70 Einheiten Gesamt: 1.682,50 Einheiten Im Schultheaterprojekt „Mama geht’s heut nicht so gut“ konnten im Jahr 2018 in sie-ben Aufführungen sieben Schulen mit insgesamt 477 Schülerinnen und Schülern er-reicht werden. Ob das Schultheaterprojekt nach 2019 weitergeführt wird, ist derzeit noch offen. Finanzen Das Budget für 2018 wurde im Jahr 2017 bei den Fördergebern eingereicht mit einer Summe von EUR 258.420,-. Da zwei der Förderungen nicht in der budgetierten Höhe genehmigt wurden, wurden mit Jahreshälfte die zur Verfügung stehenden Betreu-ungsplätze angepasst. Außerdem musste die im Jahr 2017 geschaffene Teilzeitstelle (7 Wochenstunden) für Marketing & Fundraising wieder gestrichen werden. Die tatsäch-liche Ausgabensumme belief sich dann auf EUR 246.921,14. Dem standen Einnahmen im Ausmaß von EUR 249.008,24 gegenüber. Demnach ergibt sich für 2018 ein Jahresüberschuss lt. Einnahmen-Ausgaben-Rechnung von EUR 2.087,10, bei Bilanzierung ergibt sich ein Bilanzverlust von EUR 7.805,38. Das (negative) Eigenkapital beläuft sich per 31.12.2018 auf EUR –15.125,99. Diesem Wert stehen für 2018 aufgrund der Vorfinanzierung des LEADER-Projektes „Be-lastete Familien im Pinzgau stärken“ noch zu erwartende Einnahmen mit Eingang in 2019 von ca. EUR 18.000,- gegenüber. Von den EUR 249.008,24 hohen Einnahmen beliefen sich EUR 172.358,86 auf Einnahmen aus Subventionen, dies entspricht 69,2 %. Die übrigen EUR 76.649,38 (30,8 %) waren Beiträge von KlientInnen, Einnahmen aus Sponsoring und Spenden sowie sonstige Ein-nahmen. Bei den Ausgaben entfällt mit EUR 197.906,82 (80,1 %) der überwiegende Teil auf Per-sonal- und Honorarkosten. Die übrigen Ausgaben verteilen sich auf Miete, Fahrt-/Reisekosten, Arbeitsmaterialien und Fachliteratur, Ausgaben für Veranstaltungen inkl. Drucksorten etc. Seit 2015 befindet sich JoJo auf der Liste der spendenbegünstigten Organisationen, seit 2017 führen wir das Spendengütesiegel.

Angebote und Leistungen des Vereines JoJo – Kindheit im Schatten im Jahr 2018

Das Präventionsangebot „ Ich, Du, Wir – unsere Welt“

Das Präventionsprogramm „Ich, Du, Wir – unsere Welt“ richtet sich an Kinder, Jugend-liche und junge Erwachsene psychisch erkrankter Eltern zwischen 3 und 29 Jahren so-wie an Geschwister psychisch erkrankter Kinder. Es ist ein kindzentriertes Präventions-programm für psychisch belastete Familien. Die Begleitung der Kinder erfolgt ambu-lant, also in den Praxen der JoJo-MitarbeiterInnen. Im Jahr 2018 gab es Anlaufstellen in allen Gauen außer im Lungau, wo trotz mehrmaliger Ausschreibung kein/e Mitarbei-ter/in gefunden werden konnte. Daten zum Angebot „Ich, Du, Wir – unsere Welt“ von Jänner bis Dezember 2018 Allgemeine Daten Im Jahr 2018 erfolgte im Rahmen des JoJo-Angebotes „Ich, Du, Wir – unsere Welt“ ein Kontakt mit insgesamt 107 Kindern und Jugendlichen, deren Eltern(teil) oder Geschwis-ter psychisch erkrankt war(en). Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vor-jahr um 3 %. Ab Juli 2018 wurden für jede Außenstelle Beratungskontingente einge-führt, da die starke Nachfrage nicht mehr mit den bestehenden Mitteln abgedeckt werden konnte. Es kam daher ab Sommer 2018 in allen Außenstellen zu Wartefristen für die Begleitung. Übersicht über Status und Verlauf dieser Fälle: Übernommene Fälle aus dem Vorjahr 45 Neue Fälle aus 2018 61 Gesamt 106 davon: Wiederaufnahme früherer Fälle 8 Nicht zustande gekommene Fälle 4 Einmalige Beratungsgespräche 3 Begleitung abgebrochen 1 Positiv abgeschlossene Fälle 48 Nach 12/2018 weiter laufende Fälle 50

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Alter, Geschlechterverteilung und regionale Herkunft Untenstehend ein Überblick über die begleiteten Fälle mit Alter der Kinder und Ju-gendlichen, Geschlechterverteilung und regionaler Herkunft: Anzahl begleiteter Kinder/Jugendlicher 2018: 106 Davon längerfristige Begleitung: 99 Altersstreuung: 2 – 23 Jahre, Mittelwert: 10,07 Jahre Geschlechterverteilung: 59,6 % weiblich, 40,4 % männlich Regionale Verteilung: Pinzgau: 11 Fälle Pongau: 18 Fälle Lungau: 0 Fälle Flachgau: 23 Fälle Tennengau: 12 Fälle Stadt Salzburg: 42 Fälle Die Unterstützung betroffener Kinder und Familien im außerstädtischen Bereich ist uns ein besonderes Anliegen. Daher möchten wir auch zukünftig mit Projekten wie dem LEADER-Projekt „Belastete Familien im Pinzgau stärken“ unser regionales Angebot wei-ter ausbauen und insbesondere auch im Lungau wieder eine Außenstelle schaffen. Psychische Erkrankung der Eltern / Geschwister Am häufigsten war die Kindesmutter von der psychischen Erkrankung betroffen, ge-folgt vom Kindesvater. Von der psychischen Erkran-kung betroffen, n = 106 Familienmitglied n % Kindesmutter 66 62,3 Kindesvater 29 27,4 Beide Elternteile 8 7,5 Geschwister 3 2,8 Gesamt 106 100

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Folgende Diagnosen und Störungsbilder konnten bei den Eltern bzw. Geschwistern der betreuten Kinder und Jugendlichen anamnestisch erhoben werden (Hauptdiagnose): Psychische Erkrankungen der Eltern oder Geschwister, n = 106

Diagnosen n %

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Stö-rungen 1 0,9

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Sub-stanzen 13 12,3

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen 3 2,8 F30-F39 Affektive Störungen 58 54,7 F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 13 12,3

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Fakto-ren 0 0,0

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen 15 14,2 F70-F79 Intelligenzminderung 0 0,0 F80-F89 Umschriebene Entwicklungsstörungen 2 1,9

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kind-heit und Jugend 0 0,0

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen 1 0,9 Gesamt 106 100 Hier ein grafischer Überblick über die Hauptdiagnosen:

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Zuweiser zu bzw. Kontaktaufnahme mit JoJo Die Kontaktaufnahme mit JoJo erfolgte aufgrund von Vermittlung / Information durch folgende Institutionen oder Quellen: Zuweiser zur JoJo-Begleitung, n = 106 Zuweiser n %

PädagogInnen 23 21,7 Andere Zuweiser / keine Angabe 20 18,9 Selbstrecherche Betroffener oder Angehöriger 18 17,0 PsychologInnen / PsychotherapeutInnen 12 11,3 FachärztInnen für Psychiatrie 10 9,4 Sozialpädagogische Familienbetreuung (SPF) 6 5,7 Projekt PrEKids Schwarach 5 4,7 Christian-Doppler-Klinik 4 3,8 Persönliche Empfehlung 3 2,8 Elternberatungsstellen des Landes Salzburg 2 1,9 Verein AhA! 2 1,9 Kinder- und Jugendhilfe 1 0,9

Gesamt 106 100

Geleistete Einheiten Jänner – Dezember 2018 Für die im Zeitraum Jänner bis Dezember 2018 durch JoJo-MitarbeiterInnen begleite-ten 99 Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfolgten insgesamt Setting Einheiten Einzelkontakte mit dem Kind/Jugendlichen inkl. Diagnostik 511 Elterngespräche 159,5 Familiengespräche 79,75 Geschwistergespräche 7,5 Nachsorgegespräche 1,5 Vernetzung fallbezogen 10,25 Gesamt: 769,5

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Neue JoJo-Kindergruppe: Licht an, hier kommen wir! Im Jahr 2018 ist es erstmals gelungen, eine Kindergruppe zu etablieren. Die Gruppe bestehend aus vier Kindern traf sich regelmäßig 14tägig in den Räumlichkeiten unserer Regionalstelle in Wals. Die TherapeutInnen Mag.a Sabine Sterneder-Penninger und Mag.a (FH) Christina Hölzl betreuten die Gruppe im Rahmen von fünfzehn Gruppen-terminen und sechs begleitenden Elterngesprächen.

Inhaltlich waren die wesentlichen Bestandteile der Gruppentreffen das gegenseitige Kennenlernen und der Beziehungsaufbau untereinander. Die Gruppe hat sich intensiv Gefühlen in ihren unterschiedlichen Formen und Ausprägungen sowie den Ressourcen der Kinder gewidmet. Gruppenziele waren demnach: Einen sicheren, guten Ort finden

Das Erkennen von „Schätzen“ / Ressourcen

Den sicheren, guten Ort gestalten und erfahren, wie man von diesem sicheren Ort ausprobieren und explorieren kann -> vom „Ich“ zum „Du“ und zum „Wir“

Das Präventionsangebot „Eltern stark machen“

„Eltern stark machen“ entwickelte sich aus dem vormaligen Elterntraining und als not-wendige Ergänzung zu unserem Projekt „Willkommen im Leben“. „Willkommen im Le-ben“ unterstützt Frauen in den ersten Lebensjahren ihres Babys bzw. Kleinkindes. Nicht immer ist jedoch eine so intensive, mehrjährige und nachgehende interdisziplinäre und multiprofessionelle Begleitung erforderlich oder von den Betroffenen erwünscht. Nicht immer stehen ausreichende Ressourcen zur rechten Zeit zur Verfügung. Um Familien nachhaltig zu stärken, ist es darüber hinaus oft notwendig, nicht nur die Eltern zu unterstützen, sondern zudem das soziale Umfeld (Großeltern, Beratungslehrer, Pflegeeltern u.a.) - das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt - in die Begleitung (zu-mindest punktuell) einzubeziehen. „Eltern stark machen“ dient als Brückenschlag und hilft uns, konsequent unser Ziel zu verfolgen: Die präventive und nachhaltige Unterstützung, psychologische Beratung und zuverlässige Begleitung von Familien mit psychisch kranken Eltern(teilen), immer in Anpassung an die individuellen Bedürfnissen der Familien bzw. Eltern sowie der Kin-der (in Abhängigkeit von Alter und Entwicklungsstand), mit dem Ziel der Gesunderhal-tung der Kinder und Jugendlichen. Daten zum Angebot „Eltern stark machen“ im Jahr 2018 Insgesamt wurden zwischen Jänner und Dezember 2018 zwanzig KlientInnen im Rah-men von „Eltern stark machen“ begleitet. Dies entspricht einem Drittel weniger als im Vorjahr. Sechzehn Fälle waren aus dem Vorjahr übernommen worden, elf Fälle starteten im Jahr 2018 neu. In drei Fällen handelte es sich um ein einmaliges Beratungsgespräch. Acht Fälle wurden 2018 positiv abgeschlossen. Im Jahr 2019 laufen neun Fälle weiter. Regionale Verteilung: Pinzgau: 1 Fall Pongau: 1 Fall Lungau: 0 Fälle Flachgau: 7 Fälle Tennengau: 2 Fälle Stadt Salzburg: 9 Fälle

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Insgesamt wurden zwischen Jänner und Dezember 2018 folgende Einheiten für Bera-tung und Begleitung geleistet:

Setting Einheiten Einzelkontakte mit dem Kind/Jugendlichen 13,75 Elterngespräche 67,3 Familiengespräche 6,5 Geschwistergespräche 0 Nachsorgegespräche 0 Vernetzung fallbezogen 8,45 Gesamt: 96,00 Das Angebot wurde wie folgt in Anspruch genommen:

Vom psychisch erkrankten Elternteil: 13 Fälle Vom gesunden Elternteil: 5 Fälle Vom gesunden Großelternteil: 1 Fall Von einer jungen Erwachsenen, die bereits selbst Mutter ist: 1 Fall Von der psychischen Erkrankung betroffen waren wie folgt: Von der psychischen Erkrankung betroffen, n = 20 Familienmitglied n % Kindesmutter 14 70 Kindesvater 4 20 Beide Elternteile 1 5 Ein Großelternteil 1 5 Gesamt 20 100

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Folgende Diagnosen und Störungsbilder konnten bei den Eltern anamnestisch erho-ben werden (Hauptdiagnose): Psychische Erkrankungen der Eltern, n = 20

Diagnosen n %

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Stö-rungen 0 0

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Sub-stanzen 0 0

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen 3 15 F30-F39 Affektive Störungen 7 35 F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 9 45

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Fakto-ren 1 5

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen 0 0 F70-F79 Intelligenzminderung 0 0 F80-F89 Umschriebene Entwicklungsstörungen 0 0

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kind-heit und Jugend 0 0

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen 0 0 Gesamt 20 100 Zuweiser zum Angebot „Eltern stark machen“ waren wie folgt: Zuweiser zu „Eltern stark machen“, n = 20

Zuweiser n %

Selbstrecherche von Betroffenen/Angehörigen 11 55

Andere Zuweiser / nicht bekannt 3 15 FachärztInnen für Psychiatrie 2 10 PsychologInnen & PsychotherapeutInnen 1 5

AhA! Salzburg 1 5 PädagogInnen 1 5 HausärztInnen 1 5 Gesamt: 20 100

Das Präventionsprojekt „Willkommen im Leben“

Dem grundlegenden Präventionsgedanken von JoJo – Kindheit im Schatten folgend, wurde im Jahr 2010 entschieden, ein neues Projekt zu entwickeln, das bereits den Al-lerkleinsten Hilfe bietet: Im Rahmen des primärpräventiven Projektes „Willkommen im Leben“ werden nun seit August 2011 psychisch erkrankte Mütter mit 0-3jährigen Kin-dern durch ein multiprofessionelles Team aufsuchend begleitet. Ziel des Projektes ist die Förderung und Begleitung des gesunden Aufwachsens der Kinder im eigenen Fa-milienumfeld, fokussiert wird dabei auf die Entwicklung einer sicheren Bindung zwi-schen Mutter und Kind. Das Projekt startete in der Stadt Salzburg und konnte 2013 auf den angrenzenden Tennen- und Flachgau ausgeweitet werden. Seit 2016 wird „Willkommen im Leben“ nun auch im Rahmen des LEADER-Projektes „Belastete Familien im Pinzgau stärken“ im Pinzgau angeboten. Daten zum Projekt Insgesamt wurden im Jahr 2018 31 Familien im Rahmen des Projektes „Willkommen im Leben“ begleitet. Dies entspricht einer Steigerung der Betreuungszahlen gegenüber dem Vorjahr um 34,8 %. Acht der 31 Familien wurden im Pinzgau begleitet, die übrigen 23 in Salzburg und Um-gebung. Sieben Fälle wurden 2018 positiv abgeschlossen. In zwei Fällen erfolgte eine vorzeitige Beendigung der Begleitung mit Übergabe an die Kinder- und Jugendhilfe. In einem Fall kam keine längerfristige Begleitung zustande. 22 Fälle laufen im Jahr 2019 weiter.

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Zuweisende Stellen

Zuweisende Stellen waren für jene Fälle, die 2018 von uns begleitet wurden, folgende: Zuweiser zum Projekt „Willkommen im Leben“, n = 31

Zuweiser n %

FachärztInnen für Psychiatrie 7 22,6 Andere Zuweiser / nicht bekannt 5 16,1 Elternberatungsstellen des Landes 4 12,9 Selbstrecherche von Betroffenen/Angehörigen 3 9,7 Hebammen 3 9,7 PsychologInnen & PsychotherapeutInnen 3 9,7 LKH Salzburg, Psychosomatik 2 6,5 persönliche Empfehlung 1 3,2 Christian-Doppler-Klinik 1 3,2 APR Salzburg 1 3,2 FachärztInnen für Kinder- und Jugendheilkunde 1 3,2 Gesamt 31 100 Hier die zugehörige grafische Darstellung der Zuweiser:

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Psychiatrische Diagnosen

Folgende psychiatrische Diagnosen wurden bei den begleiteten Müttern gestellt: Psychische Erkrankungen der Mütter, n = 31

Diagnosen n %

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Stö-rungen 0 0,0

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Sub-stanzen 0 0,0

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen 1 3,2 F30-F39 Affektive Störungen 22 70,9 F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 6 19,4

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Fakto-ren 0 0,0

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen 0 0,0 F70-F79 Intelligenzminderung 0 0,0 F80-F89 Umschriebene Entwicklungsstörungen 0 0,0

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kind-heit und Jugend 0 0,0

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen 2 6,5 Gesamt 31 100 Anzahl an Betreuungsstunden Insgesamt wurden im Jahr 2018 folgende Betreuungsleistungen bei den Familien er-bracht:

Psychologische Begleitung 562,5 Hebammenleistungen 61,75 Intervisionen und fallbezogene Vernetzung 188,00 Kinderärztliche Visiten 4,75 Gesamt: 817,00

Das Präventionsprojekt „Gemeinsam wachsen“

Kinder psychisch erkrankter Eltern weisen ein 3-7fach erhöhtes Risiko auf, selbst im wei-teren Lebensverlauf psychisch krank zu werden. Zur Gesunderhaltung der Kinder tra-gen insbesondere auch ein gutes soziales Netz der Familie sowie eine stabile Bezugs-person des Kindes bei. Hier setzt das Patenschaftsprojekt „Gemeinsam wachsen“ an: Für die Kinder und Fami-lien wird eine stabile, gesunde, verlässliche Bezugsperson als Pate oder Patin langfristig etabliert. Dies soll zu einer spürbaren Stärkung und Entlastung der Kinder/Familien bei-tragen. Zielgruppen für das Patenschaftsprojekt sind Familien mit Kindern zwischen 0 und 18 Jahren, in welchen ein Elternteil psychisch sehr belastet bzw. psychisch erkrankt ist. Bei den PatInnen sind die Zielgruppen Frauen, Männer, Lebensgemeinschaften, eheli-che Gemeinschaften sowie Familien mit einer stabilen Lebenssituation, die wöchent-lich mindestens vier Stunden an Zeit aufbringen können und wollen. Die Familien wurden bis Herbst 2018 aus den anderen Projekten und Programmen des Vereins JoJo gewonnen, seitdem können sich nun auch Familien von außerhalb für das Projekt anmelden. Die PatInnen werden mittels Öffentlichkeitsarbeit, über Aus-schreibungen und die Salzburger Freiwilligenplattform aktiv gesucht. Nach einem ausführlichen Auswahlverfahren mit Familien und Patinnen kommt es zu einem Matching und in weiterer Folge zu einer kontinuierlichen Begleitung der Paten-schaft durch die beiden Koordinatorinnen. Bisher konnten insgesamt vierzehn Patenschaften für sechzehn Kinder und Jugendli-che zwischen einem halben Jahr und 14 Jahren etabliert und begleitet werden. Im Jahr 2018 wurden fünf neue Patenschaften gestartet, die im Jahr 2019 weiterlaufen. Zwei Patenschaften aus 2016 bzw. 2017 wurden im Berichtsjahr beendet, eine von Sei-ten der Patin, eine von Seiten der Familie. Mit Stand März 2019 warten zehn Kinder und Jugendliche auf einen Paten, demge-genüber gibt es aktuell drei Paten, die noch kein Patenkind haben. Die Gewinnung der ehrenamtlichen Patinnen und Paten stellt die größte Herausforderung im Projekt dar, hier wird seitens des Projektteams intensiv Öffentlichkeitsarbeit gemacht.

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Im Jahr 2018 erhielt das Patenschaftsprojekt nach dem Gewinn des Österreichischen Kinderschutzpreises „myki“ im Jahr 2017 zwei weitere Auszeichnungen:

- Auszeichnung als „Good Practice“ beim Zukunftslabor Salzburg-Wettbewerb des Landes Salzburg

- Bundessieger beim Wettbewerb „Orte des Respekts“ der Plattform „respekt.net“ Damit verbunden waren Preisgelder im Ausmaß von EUR 5.500,-.

Das Projekt wird von der Agentur „queraum“ evaluiert und vom Fonds Gesundes Ös-terreich mit einer 50 %-Quote gefördert. Eine Weiterführung des Projektes nach Ende der Projektlaufzeit (diese wurde bis Mai 2019 verlängert) ist beschlossen, die Weiterfi-nanzierung erfolgt allerdings zunächst spendenbasiert. Eine Crowdfunding-Aktion über die oben bereits erwähnte Plattform „respekt.net“ wurde im März 2019 gestartet.

Das Schultheaterprojekt „Mama geht’s heut nicht so gut“ Um Kindern einen möglichst niederschwelligen Zugang zu Unterstützung und Beglei-tung zu ermöglichen, haben wir 2016 ein Schultheaterprojekt gestartet. Das Theater-stück „Mama geht’s heut nicht so gut“ von Mathias Schuh handelt von einer Familie mit einer an Depressionen und Alkoholmissbrauch leidenden Mutter und all den dar-aus für die betroffenen Kinder bzw. für die Familie resultierenden Folgen. Das Theaterstück kann direkt an den Schulen gespielt werden. In der verpflichtenden pädagogischen Nachbearbeitung mit den SchülerInnen durch JoJo-MitarbeiterInnen wird versucht, Hilfestellungen aufzuzeigen. Ziel ist es, auf diesem Weg betroffene Kin-der zu erreichen, denen ansonsten mit großer Wahrscheinlichkeit keine Unterstützung zu teil werden würde. Aber auch Lehrpersonen und Eltern sollen für die Anliegen be-troffener Kinder sensibilisiert werden, um ihnen so weiter den Zugang zu Unterstützung zu erleichtern. Premiere des Theaterstücks war am 19. Oktober 2016 im OVAL – die Bühne im Euro-park. Hier waren an die achtzig Interessierte und auch bereits zwei Schulen anwesend: die Heilstättenschule der Salzburger Landeskliniken und die Volksschule Nonntal mit der 3. und 4. Klasse. Insgesamt haben das Theaterstück seit seiner Wiederaufnahme 1.466 Salzburger Schü-lerinnen und Schüler der 3. – 5 Schulstufe gesehen. Im Jahr 2018 wurde es in sieben Aufführungen für sieben Schulen mit insgesamt 26 Klassen und 477 Schülerinnen und Schülern in der Stadt Salzburg, im Pinzgau, Flachgau und Tennengau gezeigt. Beson-ders erfreulich sind die Rückmeldungen der PädagogInnen sowie der SchülerInnen, die sowohl das Stück als auch auf den 2stündigen Workshop durchgängig mit „Gut“ bzw. „Sehr gut“ bewerteten. Um Eltern, PädagogInnen und anderen Interessierten die Inhalte des Theaterstücks und der Workshoparbeit anschaulich zu machen, wurde ein Video zum Schultheater-projekt erstellt, das auf der Website www.jojo.or.at abrufbar ist. Die Befragung der Pä-dagogInnen vor der Veranstaltung (für Vorab-Informationen über die Schulklassen) sowie danach (für Evaluationszwecke) funktioniert seit Herbst 2017 mittels eines Online-Fragebogens, wodurch der Rücklauf deutlich erhöht werden konnte. Im Jahr 2018 erhielten wir von fünfzehn Pädagogen und Pädagoginnen ein Feedback zu Stück und Workshop mit folgenden zusammengefassten Ergebnissen:

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Alle Befragten waren mit dem Stück, seiner Inszenierung und dem Fokus auf Eig-nung für Kinder, um das Thema psychische Erkrankung und Alkoholabhängigkeit zu behandeln, außerordentlich oder sehr zufrieden.

Fast alle Befragten sind der Meinung, dass die Workshoparbeit sehr gut bzw. gut geeignet ist, um das Thema „psychische Erkrankung“ und „psychisch kranke El-tern“ den Kindern näher zu bringen.

Den Rückmeldungen gemäß waren die Workshops kindgerecht aufbereitet. Die PädagogInnen waren bei den Workshops selbst anwesend und insgesamt sehr zufrieden.

Alle Befragten würden das Schultheaterprojekt anderen Schulen weiterempfeh-len und sind mit der Organisation insgesamt sehr zufrieden.

Auf die Frage der Nachhaltigkeit antworteten alle Befragten mit sehr gut oder gut.

Die Befragung der Schülerinnen und Schüler zum Schultheaterprojektes „Mama geht’s heut nicht so gut“ erfolgt mittels Fragebogen im Anschluss an den Workshop. Für das Jahr 2018 ergab diese Befragung folgende Ergebnisse für 477 Schülerinnen und Schü-ler: 90,53% der Befragten gaben an, dass ihnen das Stück sehr gut gefallen hat, 8,84% wa-ren mittelmäßig zufrieden und 0,63% fanden es nicht gut. 69,81% konnten durch das Stück viel mehr über Alkoholabhängigkeit und das Thema psychische Erkrankung erfahren, 23,06% etwas mehr und 7,13% hatten keinen Lernge-winn. 21,17% kennen in ihrem Umfeld betroffene Menschen (psychisch Erkrankte), 16,14% sind sich nicht sicher und 62,68% sind im näheren Umfeld keine Betroffenen bekannt. 77,15% kennen jemanden, dem sie sich bei Bedarf mitteilen würden, 12,37% sind sich nicht sicher und 10,48% haben niemanden. 92,45% gaben an, dass ihnen die Workshoparbeit sehr gut gefallen hat, 7,34% fanden die Arbeit gut und 0,21% konnte von der Arbeit nicht profitieren.

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Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler können wie folgt zusammengefasst werden: Die Inszenierung des Theaterstückes transportiert offensichtlich ein sehr klares und

kindgerecht aufbereitetes Bild zu dem sensiblen Thema „psychische Erkrankung“. Es scheint die Kinder mit Bildern zu konfrontieren, die sie ansprechen und ge-fühlsmäßig erreichen.

Viele der befragten Kinder geben an, jemanden zu kennen, dem sie sich im Be-darfsfall anvertrauen können. Knapp ein Viertel der Kinder ist sich hier jedoch nicht sicher oder hat keine konkrete Ansprechperson. Da angenommen werden kann, dass von der Thematik betroffene Kinder in dieser Gruppe überdurch-schnittlich repräsentiert sind, braucht es weiterhin verstärkte Sensibilisierungsarbeit im Setting Schule.

Die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler mit der Workshoparbeit ist sehr hoch. Dies bescheinigt eine altersgerechte und sensible Aufbereitung des The-mas.

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Das LEADER-Projekt „Belastete Familien im Pinzgau stärken“ Mit dem Ziel, Willkommen im Leben auch in den Gauen zu etablieren, haben wir 2016 das LEADER-Projekt „Belastete Familien im Pinzgau stärken“ gestartet. Inhalte des Pro-jektes sind neben der multiprofessionellen, aufsuchenden Begleitung von psychisch erkrankten Müttern ab der Schwangerschaft bis zum 3. Geburtstag des Kindes (s. „Will-kommen im Leben“) auch Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der Enttabuisierung und Entstigmatisierung und somit der früher ansetzenden Unterstützung von Pinzgauer Kin-dern mit psychisch erkrankten Eltern sowie die Durchführung von Veranstaltungen (Vorträge, Filmvorführungen, Trialoge oä.) in allen Pinzgauer Gemeinden im Projekt-zeitraum zwischen 1.5.2016 und 30.4.2019. Für den gesamten Projektzeitraum war die Begleitung von 6 – 8 Familien projektiert. Per Ende 2018 befanden sich insgesamt bereits zehn Familien in der Begleitung durch JoJo. Im Jahr 2018 selbst wurden acht Familien begleitet. Projektleiterin Mag.a Barbara Aigner hat darüber hinaus eine Vielzahl an Vernetzungs-terminen in der Region wahrgenommen, um das Projekt bekannt zu machen und an-dere Stellen bzw. Zuweiser für die Situation betroffener Familien zu sensibilisieren. Der Gewinn des Regionalitätspreises 2016 sowie die erfolgreiche Presse-/ Öffentlichkeitsar-beit hat dem Projekt noch einen zusätzlichen Schub verliehen. Da im Projekt ab 2017 dauerhaft mit Wartelisten gearbeitet werden musste, wurde für das Jahr 2018 be-schlossen, die Vernetzungsarbeit etwas zu reduzieren und mehr Ressourcen in die Be-gleitung der Familien zu investieren. Im Jahr 2018 fanden folgende Veranstaltungen statt:

24. Jänner 2018: Vortrag an der Krankenpflegeschule zum Thema „Kinder psy-chisch erkrankter Eltern“

8. März 2018: Filmveranstaltung im Rahmen der Frauenwoche mit „Nicht von schlechten Eltern“, anschließend Publikumsgespräch mit Regisseur Antonin Svoboda und Mag.a Barbara Aigner

26. Juni 2018: Vortrag im Rahmen der Gesunden Gemeinde Fusch

4. Oktober 2018: Filmveranstaltung im Nexus Saalfelden für Schulklassen (zwei Vorstellungen): Film „Wir sind hier!“ mit anschließender Diskussion mit Regisseurin Andrea Rothenburg und Mag.a Barbara Aigner

21. Oktober 2018: Filmveranstaltung „Die beste aller Welten“ in den Lichtspielen Mittersill mit anschließendem Publikumsgespräch mit Regisseur Adrian Goiginger und Mag.a Barbara Aigner

13. November 2018: Vernetzungstreffen mit der Arbeitsassistenz Pinzgau

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13. Dezember 2018: Charityevent bei der Firma Adlerblick Altbausanierung, Saalfelden

Die LEADER-Projektphase endet mit 30. April 2019. Aus heutiger Sicht kann das erfolg-reiche Angebot im Pinzgau fortgeführt werden.

Sensibilisierung, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit Ein nicht unwesentlicher Teil der Arbeit im Verein JoJo – Kindheit im Schatten besteht in der Aufklärungs-, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit. Denn: Kinder psychisch er-krankter Eltern stehen noch immer im Schatten, wenn von professioneller Seite nie-mand ihre Interessen vertritt und auf ihre Situation aufmerksam macht. Dies bedeutet, dass sie erst sehr spät Hilfe bekommen, nämlich dann, wenn sie selbst auffällig werden oder bereits (psychisch und/oder physisch) erkrankt sind. In unserer Arbeit geht es demnach um

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Sensibilisierung und Information des Fachpersonals, das mit psychisch erkrankten Erwachsenen, aber auch mit betroffenen Kindern in Kontakt ist.

Öffentlichkeitsarbeit zur Information, Enttabuisierung und Entstigmatisierung

Diese Bereiche wurden im Jahr 2018 wie folgt betreut:

Seminare / Fortbildungen zum Thema Kinder psychisch erkrankter Eltern Seit 2012 werden seitens JoJo immer wieder Seminare und Fortbildungen angeboten, um Fachkräfte aus unterschiedlichen Berufssparten, die mit dem Thema „Kinder psy-chisch erkrankter Eltern“ konfrontiert sind, zu sensibilisieren und zu schulen. Im Jahr 2018 fand wieder 2teilige Fortbildung „Kinder psychisch erkrankter Eltern“ in St. Virgil statt mit neun TeilnehmerInnen. Darüber hinaus gab es über das Zentrum für Kindergartenpädagogik eine Fortbildung zum Thema „Kinder aus psychisch belasteten Familien“.

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Öffentlichkeitsarbeit Im Jahr 2017 gab es bei JoJo erstmals eine Stelle für Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Fundraising, besetzt mit sieben Wochenstunden. Im Fundraising wurden verschie-dene Aktionen zur Neuspendergewinnung bei Privatpersonen und Unternehmen durchgeführt. Darüber hinaus konnte 2017 das Spendengütesiegel erlangt werden. Aufgrund fehlender Mittel wurde die geschaffene Fundraisingstelle mit Juli 2018 wieder eingestellt. Die Agenden der Öffentlichkeitsarbeit, des Marketing und Fundraising lie-gen seither wieder bei der Geschäftsführung. Große Unterstützung bei der Pressearbeit besteht durch die PR-Agentur KERBLER & PROCK, die ihre Leistungen kostenfrei zur Ver-fügung stellt. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ging es wieder um die Ausweitung des Bekannt-heitsgrades von JoJo sowie um die Platzierung aktueller Themen, wobei der Fokus auf der Gewinnung von Patinnen und Paten lag. Hierzu gab es auch mehrere Berichte in der lokalen Presse. Der Gewinn zweier Auszeichnungen im Jahr 2018 konnte medial gut platziert werden. Im Juli 2018 erschien ein TV-Interview von Geschäftsführerin Heidemarie Eher mit dem Geschäftsführer der Bezirksblätter Salzburg, Michael Kretz, auf rts Regional-TV.

Im Oktober veranstalteten wir im Rahmen der Aktionstage Psychische Gesundheit des Kuratorium für psychische Gesundheit eine Veranstaltungsreihe mit mehreren Filmver-anstaltungen. Gezeigt wurden die Filme „Wir sind hier!“ und „Wo bist Du? Kinder psy-chiatrieerfahrener Eltern im Fokus“ von Andrea Rothenburg (psychiatrie-filme.de). Die Veranstaltungen fanden in Saalfelden, Bischofshofen und Salzburg statt. In Saalfelden

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waren zwei Schulveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Schulstufe im Kunsthaus Nexus restlos ausgebucht und es kam zu spannenden Diskussionen mit Re-gisseurin Andrea Rothenburg und JoJo-Mitarbeiterin Mag.a Barbara Aigner. Im Pongau sowie in der Stadt Salzburg diskutierten jeweils NetzwerkpartnerInnen vom Pro-jekt PrEKids der Christian-Doppler-Klinik bzw. des Schwarzenberg Klinikums, von der kids-line sowie vom Jugendamt mit JoJo-Expertinnen, Regisseurin Andrea Rothenburg und dem Publikum. Als fantastischen Abschluss der Veranstaltungsreihe wurde der viel-fach preisgekrönte österreichische Film „Die beste aller Welten“, der Ende Oktober im vor kurzem wiedereröffneten Kino in Mittersill gezeigt wurde. Im Anschluss diskutierte das zahlreich erschienene Publikum intensiv mit Regisseur Adrian Goiginger und JoJo-Mitarbeiterin Barbara Aigner.

Unser regelmäßig erscheinender Newsletter ergeht mittlerweile an über 370 Personen, was auch dazu führt, dass das Thema sowohl bei Fachkräften im psychosozialen und medizinischen Bereich als auch bei anderen interessierten Personen präsenter ist. Der Newsletter erschien zweimal im Jahr 2018 sowie bei aktuellen Anlässen.

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Vernetzungsstelle „Kindheit im Schatten“ Die Vernetzungsstelle „Kindheit im Schatten“ wurde geschaffen, um im Sinne eines Kompetenzzentrums als Drehscheibe für das Thema „Kinder psychisch erkrankter El-tern“ zu fungieren. Die Mitarbeiterinnen der Vernetzungsstelle sollten bei den einzelnen Systempartnern vorstellig werden, auf das Thema „Kinder psychisch kranker Eltern“ aufmerksam machen und die Arbeit der Vernetzungsstelle und die laufenden Präven-tionsprojekte vorstellen. Ziele der Vernetzungsstelle wären:

Die Problematik von Kindern mit psychisch erkrankten Eltern bei den einzelnen Systempartnern (Jugendwohlfahrt, Krankenanstalten, Beratungsstellen, psychoso-ziale Dienste, LehrerInnen, KindergärtnerInnen, SchulärztInnen usw.) ins Bewusst-sein zu rufen bzw. immer wieder zu reaktivieren

Vernetzung der einzelnen Systempartner, Schaffung eines verlässlichen Unterstüt-zungsnetzes

Schaffung einer Kommunikations– und Kooperationsstruktur zwischen den Sys-tempartnern

Betreiben von Lobbying für die betroffenen Familien Auch wenn die MitarbeiterInnen unseres Vereins in verschiedene Gremien und Ar-beitsgruppen eingebunden sind und sich fallbezogen vernetzen, so zeigt sich doch, dass aufgrund fehlender Ressourcen die Ziele der Vernetzungsstelle nicht erreicht wurden. In allen vier Bereichen der Vernetzungsstelle bräuchte es aus unserer Sicht deutlich verstärkte Bemühungen, um die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern.