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Inhaltsverzeichnis 14.05.2010 Progetto San Gottardo Punto d'appoggio Herr Reinhard Schnyder Autostradale CP 199 6780 Airolo Lieferschein-Nr.: 5342098 Abo-Nr.: 1086344 Themen-Nr.: 34.2 Ausschnitte: 2 Folgeseiten: 14 Total Seitenzahl: 16 Auflage Seite 12.05.2010 htr Hotel Revue 11'501 1 Die ideale Destination 10.05.2010 nzz.ch Keine Angabe 15 Groll auf Stiefmutter Helvetia ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15 CH-8027 Zürich Tel. +41(44) 388 82 00 Mail [email protected] www.argus.ch

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Inhaltsverzeichnis 14.05.2010Progetto San GottardoPunto d'appoggioHerr Reinhard SchnyderAutostradaleCP 1996780 Airolo

Lieferschein-Nr.: 5342098Abo-Nr.: 1086344Themen-Nr.: 34.2Ausschnitte: 2Folgeseiten: 14Total Seitenzahl: 16

Auflage Seite

12.05.2010 htr Hotel Revue 11'501 1Die ideale Destination

10.05.2010 nzz.ch Keine Angabe 15Groll auf Stiefmutter Helvetia

ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15 CH-8027 Zürich Tel. +41(44) 388 82 00 Mail [email protected] www.argus.ch

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Roundtabte. Destinationen. Ariane Ehfat: «Ich wünsche mir, dass wir die Kernkompetenzen unseres Teamsklar aufzeigen und beweisen können, so dass die Bevölkerung Vertrauen fasst in das, was wir machen.»

Diskussion zum Thema Destinationsbildung: (v. I.) Harry lohn.Ariane Ehrst. Marcel Perren. Elsbeth Hobmeler. Urs Wagensell. lerun Ulis. Sandro Ans& Theras Laster. Christine Kanzler.

Die ideale DestinationWie sieht eine ideale

Destination aus? Wasfunktioniert? Und

was könnte mannoch besser machen?

Die hotel revue ludsechs Fachleute zu ei-

nem Gespräch.ELSBETH HOBMEIER,

CHRISTINE KUNZLER, THERES LAGLER

Stellen wir eine Vision an denAnfang unserer Gesprächsrun-de: Wenn Sie einfach so wün-

schen könnten, wie sähe Ihreideale Destination aus?Marcel Perren: Der Raum Lu-zern ist für eine Destinationgeradezu prädestiniert. UnsereVision ist, alles rund um denVierwaldstättersee noch näherzusammenzubringen. Mit Ob-walden, Nidwalden, Uri undSchwyz bestehen bereitsLeistungsvereinbarungen.Offen ist, wie eng diese Koope-rationen sein werden dieZusammenarbeit wird sich inabsehbarer Zeit konkretisieren.Prinzipiell gesehen sollte eineDestination so sein, wie sie vomGast wahrgenommen wird.

Ariane Ehrat: Eine Vision hat jaauch mit träumen zu tun. Ichwünsche mir, dass wir die Kern-kompetenzen unseres Teamsklar aufzeigen und beweisenkönnen, so dass die Bevölke-rung Vertrauen fasst in unsereArbeit. So können wir starke Al-lianzen mit unseren Leistungs-trägern bilden, die Schlagkraftim Markt und in den Segmentenimplementieren und damitWertschöpfung in die Regionbringen. Ich wünsche mir, dassder Gast in fünf Jahren beimStichwort St. Moritz neben Ex-zellenz und Glamour auch anNatur und Sport denkt; und

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beim Stichwort Engadin nichtnur an die Natur, sondern auchan den Glamour von St. Moritz.Harry John: Wir haben dasGlück, unsere Vision an der Ri-viera schon seit einigen Jahrenleben zu können. Wir sind imzehnten Jahr verheiratet undunsere Ehe läuft gut. In unsererRegion kann der Gast alle seineWünsche erfüllen: Gut essenund trinken, Festivals besuchenund Wellness geniessen.Sandro Agosti: Entscheidendist das Gebiet, in welchem sichder Gast bewegt. Wir bieten aufengstem Raum Vielfältigkeit,Natur, Gesundheit, Erholung,Kultur und Tradition. Der Gastnimmt das Appenzellerland alsein einziges Gebiet wahr. InAppenzell Ausserrhoden ist esuns nun gelungen, 28 Gemein-den unter ein Dach zu bringen.Der Prozess wird Ende Jahr ab-geschlossen sein und solltedann spielen. Meine Vision ist,

SandroAgosti leitet seit

2004 die Geschäftsstelle vonAppenzellerlandTourismus

AR in Heiden. Er studierte ander Uni St. Gallen Betriebswissen-schaften mit VertiefungsrichtungTourismus und Verkehrswirt-schaft. Während und nach seinemStudium war er wissenschaftlicherMitarbeiter bei Tourismusprofes -sor Thomas Bieger.

Ariane Ehrat leitet seit zweiJahren die Destination EngadinSt. Moritz. Ihren ersten Karriere-Höhepunkt feierte sie mit 24 Jah-ren: Sie gewann an den Ski-Welt-meisterschaften in Bonnio die Sil-ber-Medaille in der Abfahrt. Späterliess sie sich zur PR-Beraterin aus-bilden und studierte Kommunika-tionswissenschaften. 12 Jahre war

dass es uns gelingt, eine einzigeschlagkräftige Tourismusorga-nisation für das gesamte Ap-penzellerland zu bilden. Daswäre gut.Jerun Vils: Den Gast interes-siert nicht, welche Orte zu wel-cher Destination gehören. ImWinter ist er eher auf den einzel-nen Ferienort fokussiert, imSommer ist das Gebiet breiter,in welchem er sich bewegt. Mei-ne Vision ist, dass wir im Kan-ton Bern fünf bis acht schlag-kräftige Destinationen gebildethaben, die gut zusammenarbei-ten und über genügend finanzi-elle Ressourcen verfügen. DieDestinationsbildung ist für michjedoch nicht mehr das Haupt-thema, die Produktegestaltungund das Marketing erachte ichals deutlich wichtiger als dieseendlosen Diskussionen überFusionen und Partner, die manins Boot holen muss.Urs Wagenseil: Die Schweiz istauf dem Weg, und es gibt einige

Roundtable Die Teilnehmendensie Marketingleiterin bei FilmsLaax Falera, 2004 wechselte ArianeEhrat als Kommunikations- undMarketingleiterin zu Radio DRS.

Harry John ist seit 2000 Direktorvon Montreux Vevey Tourisme.Zuvor war er bei Leukerbad Touris-mus und in verschiedenen Positio-nen bei Lausanne Tourismus tätig.Er hatte nach der Matur dieSchweizerische Tourismusfach-schule in Sierre absolviert und sichspäter zum eidgenössisch diplo-mierten Tourismusexperten wei-tergebildet.Marcel Perren wurde 2007 zumTourismusdirektor von Luzern ge-wählt. Zuvor war er bei Wallis Tou-rismus als Leiter GästemarketingundVizedirektor tätig. Seine frühe-ren Stationen: Marketing- undVer-

Destinationen, die schon weitgediehen sind. Meine Vision ist,dass wir einen Quantensprungschaffen, indem wir das opera-tive Geschäft vermehrt mit denstrategischen Komponentenverzahnen.

Greifen wir diese Thesen her-aus: Destinationsbildung istnicht mehr,das Hauptthema.Und der Link zwischen opera-tivem und strategischem Ge-schäft fehlt. Wie sehen Sie das?Ariane Ehrat: Ich kann mir gutvorstellen, dass für einzelneRegionen die Destinationsbil-dung auf der Produkteebenesinnvoll sein kann. Wir vonEngadin St. Moritz kooperierenauf der strategischen Ebene:Wir entwickeln eine Strategieund setzen sie dann um. DieBalance zwischen der Umset-zung, der Strategie und deroperativen Tätigkeit zu finden,ist nicht ganz einfach.

kaufskoordinator bei Provins Va-lais und Kurdirektor im Lötschen-tal. Perren hat Betriebsökonomiestudiert und sich zum Marketing-leiter, Verkaufsleiter und zum Tou-rismusexperten weitergebildet.

Jerun Vils führt seit sechs Jahrendie Destination Kandersteg undLötschberg. Zuvor war er als Tou-rismusdirektor in Kanderstegtätig.Seit fünf Jahren amtet er als Präsi-dent des Dachverbands Destina-tionen Berner Oberland. Nach derkaufmännischen Grundausbil-dung absolvierte er verschiedeneWeiterbildungen, wie Tourismus-fachmann, Unternehmungsfüh-rung sowie Marketingplaner.

Urs Wagenseil ist seit 2005 LeiterTourismus und Dozent an der

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Hochschule Luzern - Wirtschaft,Institut für Tourismuswirtschaft,sowie Stellvertretender Instituts-leiter. Zwischen 1999 und 2005 warer als Tourismusdirektor von Len-zerheide tätig. Wagenseil hat inBasel Sportwissenschaften undGeografie studiert und den Bache-lor of Business Administration inZürich abgeschlossen. ck

Roundtable. Destinationen. Jerun Vils: «Mit Druck aus kantonaler Optik etwas fördern zu wollen, kanndanebengehen, wie das Beispiel Wallis zeigt. Ein Ja dagegen zu einer sinnvollen kantonalen Begleitung.»

Urs Wagenseil: Im Engadin hateine grosse Entwicklung statt-gefunden. Häufig zeigt sich je-doch ein anders Bild: veralteteVereinsstatuten, zu kleinräumi-ges und föderalistisches Den-ken. Das operative Geschäftwird mit minimalsten finanziel-len und personellen Ressourcenabgewickelt. Solche Strukturendominieren noch. Es gilt bei derMenge anzusetzen. Und wohlauch bei der Kompetenz.Harry John: Kompetenz ist be-sonders wichtig auch bei denVorstandsmitgliedern. In dieserBeziehung hapert's noch an vie-len Orten. Internationale Hotel-ketten ziehen Direktoren mitinternationaler Erfahrung an.Das verleiht einem Ort mehrDrive, als wenn der örtlicheHandwerker im Vorstand sitzt.Urs Wagenseil: Es braucht zurlokalen Erfahrungskompetenzauch die fachliche Kompetenz.Das ist Aufgabe des Tourismus-direktors, den richtigen Spar-ringpartner mit den entspre-chenden Kenntnissen in denVorstand zu holen. Dieserbraucht vorausschauendeMitglieder. Auch hier muss esgelingen, das operative mit demstrategischen Geschäft zu ver-

binden. Es braucht viel Offen-heit - auch wenn es darumgeht, Ämter abzugeben.

Das Engadin hat seine Destina-tionsbildung unter anderemauf Druck des Kantons voran-getrieben. Wie sinnvoll sindkantonale Vorschriften in die-sem Bereich?Ariane Ehrat: Ich glaube nicht,dass der Druck vom Kantonnachhaltigen Erfolg bringt. DerWille zur Veränderung mussvon innen her entstehen. Dann

Sandro Agosti: «Der Gast nimmtdie Unterschiede nicht wahr.»wird man auch bereit sein,einen Prozess durchzuziehen.

Für etwas, das einem auferlegtwird, schiebt man die Verant-wortung schnell und gerne ab.Urs Wagenseil: Beispiele zei-gen, dass Destinationsbildun-gen, bei denen der Kanton einRolle spielt, gut vorankommen.Wir müssen die Politik als zen-tralen Partner anerkennen. DieVerzahnung Politik und Touris-musindustrie ist notwendig, esmuss eine Kooperation, einparalleles Wachsen sein. DieReformprozesse, über die wirseit 15 Jahren sprechen, kanndie Tourismusindustrie nichtallein durchziehen, weil nie-mand Entscheidungskompe-tenz hat. Auch in Sachen Finan-zierung braucht es die Mithilfeder Politik. Wir müssen denWeg gemeinsam gehen.Marcel Perren: In Luzern wardas neue Tourismusgesetz hilf-reich. Wir konnten mehr Geldergenerieren und damit auch dieLeistungsträger motivieren.Druck jedoch wird auf längereSicht nicht funktionieren. Mankann nicht Strukturen zusam-menbringen, die aus Gästeoptikkeinen Sinn machen. Doch eingewisser politischer Einflusskann auf die Prozesse motivie-rend wirken.

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Bilder Alain D.

Urs Wagenseil: «Wir müssen die Politik als zentralen Partner anerkennen, die Verzahnung mit der Tourismusindustrie ist nötig.»

Ariane Ehrat: «Die Stolpersteinekönnen sich anders entwickeln.»Sandro Agosti: Wir haben zweieigenständige Kantone Appen-zell, mit historisch bedingtenkulturellen Unterschieden. Die-se Grenzen nimmt der Gast abernicht wahr. Wir müssen unsere

Situation unbedingt entpoliti-sieren. Die Leistungsträgersollen von der Basis her sagenkönnen, wie die Destinations-bildung vor sich gehen soll.Jerun Vils: Aus kantonaler Op-tik etwas mit Druck zu fördern,kann daneben gehen, wie dasBeispiel Wallis zeigt. Eine sinn-volle kantonale Begleitung ja,Druck nein. Im Kanton Bernhaben wir keine wiederkehren-de Tourismusfinanzierung,sondern nur einen finanziellenAnschub. Das kann nicht dieLösung sein: alle holen ihr Geldab und dann versandet die tou-ristische Zusammenarbeit. Werkooperieren will, soll das tunkönnen. Es gibt Destinationen,die aus Gästesicht Sinn machenwürden, deren Orte aber nichtzusammenarbeiten wollen.

Diese sollen doch besser ge-meinsame Produkte und Eventsgestalten, statt endlos über eineDestinationsbildung zu disku-tieren! Glück hat, wer dannnoch eine kantonale Dachorga-nisation wie Graubünden Feri-en oder Wallis Tourismus hat.Harry John: Druck an sich findeich nicht negativ. Es ist doch un-sere Aufgabe, Druck vom Markt,vom Mitbewerber und vom Gastbewusst nach innen weiterzu-geben. Was mir seitens der öf-fentlichen Hand fehlt, ist dielängerfristige Vision. Wo wollenwir im 2020 oder 2030 stehen?Wichtig scheint mir, das sichPartner wie Hoteliers und Berg-bahnen über die Strategie einigsind und den Politikern bewei-sen, dass die Touristiker ihre

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Hausaufgaben gemacht haben.Es braucht immer beide Seiten,und keine davon soll allzu sehrdominieren. Orchestrieren stattmanipulieren das ist die gros-se Herausforderung.Urs Wagenseil: Dafür brauchtes eben eine Strategie, die auf-zeigt, wohin der Weg führen sollund woran sich die Leistungs-träger orientieren können.Harry John: Genau, und das istdie Aufgabe des Verwaltungs-rats oder des Vorstands der Tou-rismusorganisation. Lässt mandie Bergbahnen die Strategieentwickeln, kommen plötzlichnur noch Tagesgäste. Wichtigist, dass man gegenüber denPolitikern mit Wertschöpfungund nicht nur mit Logiernächtenargumentiert. Auch wenn derTourismus in der Schweiz einewertschöpfungsschwächereBranche ist als die Pharmain-dustrie weltweit gesehenist erdie wichtigste Branche.

Welche Stolpersteine türmensich auf dem Weg zur Destina-tionsbildung?Ariane Einet: Oft fehlt es an derZeit, um die entsprechendenInteressensgruppen einbindenzu können. Wenn es aber ge-lingt, können wir gemeinsamnachhaltig die strategischeEntwicklung verstehen und um-

Marcel Perren: «Druck wird auflange Sicht nicht funktionieren.»setzen. Können wir den Spirit soweit entwickeln, dass er bei derBevölkerung Fuss fasst, ist dasein guter Ansatz. Doch dieStolpersteine auf diesem Wegentwickeln sich manchinal ganzanders als geplant. Es brauchtauch den Mut, den eingeschla-genen Weg zu verfolgen.Urs Wagenseil: Es gibt 15 bis 20Elemente, die einen Destinati-onsbildungsprozess behindernkönnen. Das erste ist das gegen-seitige Vertrauen. Weitere Ele-mente sind die Angst vor Positi-onsverlust. Und die fehlendeOffenheit, Informationen aus'dem eigenen Betrieb weiterzu-geben. Für eine erfolgreiche

Jerun Vils: «Wer kooperieren will,soll das tun können.»Destinationsbildung müssenalle Voraussetzungen erfülltsein. Sonst geht der Prozessschleppend oder gar nicht vor-an. Die Matterhorn-Valley-Hotels in Grächen sind heuteein Topmodell. Aber: Es beteili-gen sich weniger Hoteliers alsgeplant. Bei jenen, die nichtdabei sind, hat das eine oderandere Element gefehlt. DerDestinationsbildungsprozessist entsprechend schwieriger,weil die Anzahl der Leistungs-träger höher ist. Über all dieseHemmnisse hinweg einen Kon-sens zu finden, ist nicht einfach.

Roundtable. Destinationen. Urs Wagenseil: «Vielleicht ist die Auflösung von Goms Tourismus längerfristiggesehen die Chance, nicht länger an Ort zu treten und neue Leistungsaufträge auszuarbeiten.»

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Jerun Vils: Destinationenhaben einen Lebenszyklus. Ineinem ersten Schritt schaffenwir Vertrauen und man koope-riert. Im zweiten Schritt denktman dann früher oder späterüber Fusionen nach. Es wärebesser, diese Grundsatzdiskus-sion schon ganz am Anfang zuführen und die Stationen aufdem Weg genau zu terminieren.Wer dazu nicht bereit ist, solltedas Ganze sein lassen.Marcel Perren: Bei der Destina-tionsbildung Weggis VitznauRigi war für mich Vorausset-zung, dass die wichtigsten Part-ner zusammenarbeiten wollten.Wir von unserer Seite wärensonst nicht in diesen Prozessmit eingestiegen. Luzern Tou-rismus macht Marketing und ist

HarryJohn: «Schon unsere Vorgäbger hatten Visionen.»

nicht zuständig für eine Struk-turbereinigung. Ohne klaresCommitment der Basis hätte ichmeine Zeit und mein Engage-ment nicht eingesetzt. Entspre-chend schnell lief der Prozess:In rund einem Jahr war dieDestination gebildet.Sandro Agosti: Unsere Aufgebeist, die Wertschöpfung zu stei-gerri, in das Produkt und in denVertrieb zu investieren. Gelingt

es uns nicht, ein Produkt zuschaffen, das dem Gast gefällt,sind wir weg vom Markt. Doch

Alain D. Boilla

Marcel Perren: «In einem Jahr wardie Destination gebildet»

die Strukturfragen tauchen solange immer wieder auf, bis dieStrukturen zu einem gewissenMass bereinigt sind.Harry John: Schon unsere Vor-gänger hatten Visionen, die teil-weise auch heute noch nichtumgesetzt sind. Es ist wichtig,Leaderpersönlichkeiten aktiveinzubinden. Als Lokomotivegeben sie das Tempo vor. Jedersoll die Möglichkeit haben, aufden Zug aufzuspringen. Er mussaber dann das vorgegebeneTempo auch einhalten.Gibt es denn in allen Destina-tionen genügend Leaderper-sönlichkeiten? Denken wir anGoms Tourismus: Warumklappt es da nicht?Ariane Ehrat: Dafür verant-wortlich sind wohl vor allemkulturelle Aspekte. Es gibt Re-gionen, die wegen der Macht-ansprüche vieler Einzelnersolche Leaderpersönlichkeitengar nicht zulassen können. Dasseine Destination einen Lebens-zyklus hat, glaube ich auch.Irgendwann ist der Aufbaueiner Destination beendet, undderen Einführung hat nichtmehr erste Priorität. Dann giltes vielmehr, Gas zu geben...Harry John: ... vor allem fürjene, die Geld verdienen wollen.Und das möchten doch alle.

Jerun Vils: «Wir können nicht aufden Letzten warten.»Jerun Vils: Wir haben soebendas Tourismusleitbild des Kan-tons Bern kritisch unter dieLupe genommen. Hier zeigensich klar einige weisse Flecken.Auch im Berner Oberland. Aberwir können nicht auf den Hin-tersten und Letzten warten,sondern wir müssen jetzt guteProdukte kreieren und vorwärtsgehen.Goms ist auch an der fehlen-den gemeinsamen Strategiegescheitert. Nun hofft dasObergoms auf Sawiris' Resortin Andermatt. Berechtigt?Urs Wagenseil: Hier wusstenwahrscheinlich nicht alle Betei-ligten, wohin der Weg führensoll. Es gilt jetzt die Leistungs-aufträge der einzelnen Organi-sationen zu analysieren. Fallses sich um eine Vermarktungs-agentur handelt, dann ist dieAuflösung keine Tragödie, dasMarketing kann man auch aneine Zürcher Agentur delegie-ren. Vielleicht ist die Auflösunglängerfristig gesehen gar dieChance, nicht länger an Ort zutreten und neue Leistungsauf-träge auszuarbeiten. Es braucht

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Urs Wagenseil: «Es gilt die Leis-tungsaufträge zu analysieren.»

jedoch die Flexibilität, sich denlokalen Gegebenheiten anzu-passen. Ein Resort wie Ander-matt kann den Impuls geben,den eigenen Leistungsauftragneu zu beurteilen und anzu-passen.Marcel Perren: Vielleicht müss-ten die Gomser eine Stufe höhersteigen. Aletsch Goms ist eineTalschaft mit einer gewissenHomogenität, die beiden Regio-nen ergänzen sich auch produk-teseitig. Es braucht jedoch eineLeaderpersönlichkeit, die das

Vertrauen geniesst und die Pro-zesse angeht. Im Saasertal istSaas-Fee, im Zermattertal Zer-matt klar der Leader. In Luzernist es unsere Organisation, diedas Know-how hat, professio-nell arbeitet und anerkannt ist.Die Praxis zeigt: Es funktioniertdort an besten, wo eine Organi-sation stark genug ist, den Leadzu übernehmen.Harry John: Ich bin überzeugt,dass die Destination AletschGoms Arena einmal Realitätwird. Aber wahrscheinlich müs-sen erst (die Bergbahnen fusio-nieren. Mitirt Furrer, PeterBodenmann und Herbert Volkensind starke Persönlichkeiten da,die man unbedingt an den Tischholen müsste. Sie können denInput geben, wie es in dennächsten zehn Jahren weiter-laufen soll. Das Potenzial dieserRegion ist phänomenal, siekann sich mit Zermatt und ande-ren Regionen messen, in ihremPortfolio ist alles enthalten. DieVerantwortlichen legen sich sel-ber Steine in den Weg. Sawirisist natürlich eine super Leader-figur, mir persönlich ist noch nieein Mann mit so viel Charisma

begegnet. Aber auch er kochtnur mit Wasser. Russische Gäs-te wollen auch in Andermattshoppen. Aber Andermatt istnicht St. Moritz und auch keineSonnenstube wie das Wallis, dieRiviera oder das Engadin. ImMoment sieht alles super aus.Die Bilanz in zehn Jahren wirdmehr zeigen.Jerun Vils: Andermatt ist zwarkeine Sonnenstube, dafür aberabsolut schneesicher. Ich findeSawiris' Projekt hochspannend.In Andermatt bewegt sich sicht-bar einiges, das lässt bei ande-ren Regionen möglicherweiseden Wunsch aufkommen, auchein Stück des Kuchens ergatternzu wollen. Hier setze ich eingrosses Fragezeichen. Vermut-lich pendelt der Gast eher nachLuzern um zu shoppen undnach Locarno, um im Casino zuspielen. Wenn die Kultur unddie Einheimischen nicht starkvernetzt sind, muss man sichfragen, ob das als Destinations-struktur funktioniert.

Sie sprechen hier die geplanteDMO San Gottardo an?Jerun Vils: Ganz genau.

Sandro Agosti: «Wir müssen unsere Situation unbedingt entpolitisieren,die Basis soll sagen, wie die Destinationsbildung vor sich geht.»

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Ariane Ehrat «Es gibt Regionen, die wegen der Machtansprüche vieler Einzelner wirkliche Leader-persönlichkeiten gar nicht zulassen können.»

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Roundtable. Destinationen. Marcel Perren: «Wenn es jemandem gelingen sollte, die Destination San Gottardozusammenzubringen, dann wäre das Sarnih Sawiris.»

Urs Wagenseil: Weshalb solldiese Destination nicht funktio-nieren?Jerutn Vils: Sie kann funktionie-ren...Harry John: Denken wir an dieMenschen in Paris. Für sie ent-spricht diese Distanz nur zehnMetrostationen. Solche Stre-cken legen sie täglich zurück.Urs Wagenseil: Der Mensch istvielseitig. An einem Tag spielter Golf, am nächsten will erwandern. Einmal isst er boden-ständig, dann wieder speist erim Gourmetrestaurant. Wenn erdiese Möglichkeiten in einemgeografischen Raum vernünftigwahrnehmen kann, warum solleine solche Destination nichtSinn machen? Professionalisie-ren heisst, eine einzigeOrganisation zu schaffen.Betroffen ist hier die Volkswirt-schaft vier touristischer Rand-regionen, mit der Optimie-rungsmöglichkeiten für jede.Das ist mehr, als in 100 JahrenTourismusentwicklung je er-reicht worden ist. Arbeitsplatz-,Bettenverlust und Veraltung derInfrastruktur sind Realität. Fürdie Tre Valli im Tessin sichermehr als für Disentis und Sed-run. Weshalb also nicht ver-zahnen? Es braucht Zeit, dieBevölkerung zu integrieren.Ariane Ehrat: Wie schafft esAndermatt mit dem Resort, dierichtigen Kunden zu generie-ren? Wie kommt Saw4-is an Gäs-te, die gerne in Luzern einkau-fen und am nächsten Tag einenHarry John: Das Marketing-Know-how, dieFinanzen unddie Kundenstämme stimmenbei Sawiris. Er muss nicht Rück-sicht nehmen auf den Verkehrs-verein oder den Schreiner imVorstand. Es gibt wenige ande-re Destinationen, wo man mor-gens skifahren und nachmittagsgolfen kann. Wenn Solari vor-

Urs Wagenseil: «Ein Projektleginitiert noch keine Struktur.»

Ausflug auf den Gemsstock ma-chen, die im Goms langlaufenund das Engadin besuchen?schlägt, die Expo 2020 in derGotthardregion zu machen,dann mutet das vielleicht alsSpinnerei an, doch ich finde eseine visionäre Idee. Die Gott-hardregion ist eine der spirituellstärksten Schweizer Regionen.Vor hundert Jahren waren esauch die «Spinner», die überallZahnradbahnen bauten. SolcheVisionäre fehlen uns heute.Urileagänsen: Wir müssen dengeografischen Horizont etwasöffnen. San Gottardo empfindenwir als ein grosses Rayon. Dochvergleichen wir mit unserenStädten: Die sind punkto Ange-bot, Fläche und Bevölkerung

Ariane Ehrat: «jede Region mussihren eigenen Weggehen.»

?Ader Alain D Bälle

Harry John: «Man kommuniziert besser die Stärken.»

mindestens so heterogen wieSan Gottardo. Niemand fände essinnvoll, für jeden Stadtbezirkeine eigene Tourismusorganisa-tion zu schaffen, also muss esauch für eine Alpenregion nichtsein. Sie ist einfach räumlich an-ders. Das heisst aber noch nicht,dass jede Talschaft ihren eige-nen Verkehrsverein braucht.Jerun Vils: Der Koordinations-aufwand darf einfach nicht zugross werden. Statt eine Desti-nation zu gründen könnte man

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Datum: 12.05.2010

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Themen-Nr.: 34.2Abo-Nr.: 1086344Seite: 7Fläche: 409'458 mm²

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auch auf Produkteebene zusam-menarbeiten.Urs Wagenseil: Nein, denn dafehlt der Strategieansatz. Eswäre eine Produktestrategiestatt einer regionalen Gesamt-entwicklungsstrategie.Ariane Ehrat:Heisst das, eineProdukteallianz ist gar nichtmöglich?Urs Wagenseil: Doch, schon, siemuss nur in eine Strategie ein-geordnet werden. Ein gemein-sames Produkt legitimiert nochkeine Struktur.Marcel Perren: Wenn es jeman-dem gelingen sollte, die Desti-nation San Gottardo zusammen-zubringen, dann wäre dasSamih Sawiris. Ich beiiWeifIenicht, dass er den Power dazuhätte. Sawiris muss jedoch ei-nen Nutzen sehen, um sich fürein solches Projekt zu engagie-ren. Wichtig ist, dass alle dieChance packen und sich mög-

lichst gut aufstellen.Urs Wagenseil: Klar hat SaerisEigeninteressen. Dass er denRaum Andermatt anders defi-niert als wir, zeigt sein Invest-ment bei den Sedrun Bergbah-nen. Das würde er nicht ma-chen, wenn er nicht von derNotwendigkeit überzeugt wäre.Die Region Andermatt mag gutsein, Sawiris' Hotels vielleichtdie Besten. Doch er weiss, dassdas nicht reicht und er seinenGästen räumlich eine andereDimension bieten muss. Des-halb investiert er in ein Unter-.nehmen auf der anderen Seitedes Oberalp-Passes.Harry John: Um auf die Visio-nen zurückzukommen: Wer sei-ne Hausaufgaben gemacht hat,sollte möglichst agil bleiben, umauch mit anderen Destinationenzusammenzuarbeiten. Er weiss,in welchen Bereichen er gut istund wo weniger. Zeit verlieren

Roundtable. Destinationen. Sandro Agosti: «Interessant ist, dass bei Montreux-Vevey der Tourismus alsVorreiter zuerst fusionierte und die politischen Behörden nun nachziehen.»Urs Wagenseil: Nehmen wirdas Beispiel Montreux-Vevey.Vor 15 oder 20 Jahren wärediese Heirat wohl noch nichtdenkbar gewesen. Ich bin aberauch der Meinung, dass diestrukturelle Heirat allein nichtausreicht. Es braucht auchFreundschaften, die man aus-serhalb pflegen kann. Zusam-menarbeit bei Produkten, The-men und Events. Das beweistdiese Destination auf ideale Art.Harry John: Wir arbeiten mitGenf, Lausanne, dem Wallisoder mit den Städten zusam-men. So kann man auf mehrerenHochzeiten tanzen. Das Ange-bot ist homogen. In unserer Re-gion fusionierten die Hoteliersein halbes Jahr vor der Touris-musorgariisation. Das war einwichtiger Schritt. Es brauchtalso auch die private Initiative.Alles andere kam dann wie von

selbst. Jetzt geht es bereits umdie Fusion politischer Gemein-den Luzern oder Luganohaben dies bereits gemacht.Es kann ja nicht sein, dass manalle fünf Kilometer einen ande-ren Verkehrsverein und eine an-dere politische Gemeinde hat.Sandro Agosti: Interessant ist,dass bei Montreux-Vevey derTourismus als Vorreiter zuerstfusionierte und die politischenBehörden nun nachziehen.Harry John: Bei uns ist derTourismus halt die BrancheNummer eins.

Genannt wurde Sawiris, aberes gibt auch Dorfkönige wieOtto Loretan und Art Furrer, al-so Leute, die die Fäden in derHand halten. Man könnte auchvon Filz sprechen. Sind solcheDrahtzieher Förderer oder Ver-hinderer von Destinationen?

für das Ausmerzen von Schwä-chen bringt nichts, diese Ener-gie setzt man besser fürs Kom-muni7ieren drRtärkpn ein

Sandro Agosti: «Wir müssen dieWertschöpfung steigern.»

Ariane Ehrat: Das Umfeld spürtschnell, ob sich eine Persönlich-keit mit Machtanspruch für Ei-geninteressen oder für das Wohlder ganzen Community ein-

Ariane Ehrat:«Dies wird rasch zumBalanceakt.»

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setzt. Wenn es um Partikularin-teressen geht, ist die Sachemeist kurzlebig und verlangteinen Balanceakt: Die Persön-lichkeit mitnehmen und einbin-den, aber die eigene Strategiefortsetzen. Vielleicht kommtman aber auch zur Schlussfolge-rung: Take lt or leave it.Harry John: Bei mir ist das Glasimmer halb voll. Otto G. Loretankenne ich aus meiner Jugend-zeit in Leukerbad sehr gut.Irgendwann wird man ihm einDenkmal setzen, trotz den .hohen Schulden, die er hinter-lassen hat. In den letzten 15Jahren passierte dann. nur nochTreten an Ort. Die «Treiber»brauchts, sie sind oft gestande-ne Persönlichkeiten, die Geldmachten und Erfolg hatten amMarkt. Man müsste unbedingtversuchen, solche Dorf- oderBergbahnkönige einzubinden,da sehe ich keine Alternative.Denn atü Konflikt gehen bringtnichts, sie sind zu wichtig fürdie Destination. Da sind wir imoperativen Job gefordert. Wirmüssen agil genug sein, diesePersönlichkeiten am richtigenOrt abzuholen.Jerun Vils: Wir stehen ja sehroft im Spannungsfeld, die Per-sönlichkeiten vor Ort ins Bootholen zu müssen. Es gibt Desti-nationen und Regionen, wo dastipptopp funktioniert. Und esgibt Regionen, wo diese «Köni-ge» vor Ort zwar einen Super-Job machen, aber nicht mehr indie Märkte rauskommen. WirTourismusdirektoren sind vielunterwegs und sehen, dass sichdie Welt bewegt. Manchmalmüsste man den Leuten vor Orteinfach die Augen öffnen kön-nen. Mir macht jedoch Mühe,wenn es von Beginn weg heisstdas geht nicht. Man kann ab-klären und eruieren und dannfeststellen, dass eine Umset-zung der Idee keinen Sinnmacht. Aber ohne vorherige

Abklärung ein Projekt nichtanzupacken, ist schlicht undeinfach der falsche Ansatz.

Lassen sich denn Bergbahnenwie die Jungfraubalmen über-haupt einbinden, die so starksind, dass sie gar niemand an-deren brauchen?

Neun Vits: «Man müsste den Leuten vor Ort die Augen öffnen können.»

Marcel Perren: «Wichtig ist, dass alle die Chance packen.»

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Jerun Vils: Auch die Jungfrau-bahnen brauchen Partner. Siesind sehr aktiv im Kanton Bernund pushen den Brand Jungfrauenorm. Daher macht es absolutSinn, dass wir an der Weltaus-stellung in Shanghai unter demNamen Jungfrau-Bern auftre-ten. Im Süddeutschen Raummüsste dies vielleicht der NameBerner Oberland-Bern sein.Auch der grösste SchweizerPartner ist aus weltweiter Sichtimmer noch klein.

Fühlen sich andere BernerOberländer Destinationenbeim Brand Jungfrau-Bernnicht ausgeschlossen?Jerun Vils: 16 Prozent des Tou-rismus im Kanton Bern spieltsich in der Stadt Bern ab, 2 Pro-zent im Jura und der grosseRest im Berner Oberland. 50Prozent davon entfällt auf dieJungfrauregion. Weiter will ichdas nicht kommentieren.Harry John: Ich habe kürzlichein Interview mit Urs Kessler,dem CEO der Jungfraubahnen,gelesen und denke, dass er mitseinen Aussagen zu Lebens-zyklen recht hat. Wengen zumBeispiel habe heute nicht mehrdieselbe Ausstrahlungskraftwie Mürren und Lauterbrun-nen. Und bei Interlaken undGrindelwald. wäre vielleichteine Mehrmarkenstrategiesinnvoll. Als Aufhänger findeich aber Jungfrau-Bern einevisionäre und interessante Idee.Bern hat in den letzten fünf Jah-ren zusammen mit Basel wohlam meisten vorwärts gemacht,dies sehe ich auch als Präsidentder Vereinigung Swiss Cities.Jerun Vils: Wir haben im Kan-ton Bern den Brand Bern, dieBrands Berner Oberland, Jung-frau, Gstaad, Interlaken und soweiter. Wir müssen mit diesen

Brands arbeiten und je nachMarkt den einen oder andereneinsetzen.Ariane Ehrat: Das soll derMarkt entscheiden? Welches istdenn der wichtigere Entschei-dungsfaktor: das Kundenseg-ment oder der Bekanntheits-grad des Brands?Jerun Vils: Wir brauchen in deneinzelnen Destinationen einesaubere Strategie und eine klareZielmarktdefinition. Die Jung-fraubahnen setzen auf Asien,das Berner Oberland brauchtdort aber unter Umständennicht bekannt zu sein und dieLenk schon gar nicht'Auch dieStadt Bern muss wohl in Asiennicht unbedingt präsent" s ein.Harry John: Doch, das finde ichschon. China ist für Bern wieauch für andere grössere Städtesicher ein interessanter Markt.Da geht es auch um Shopping.Die Mehrheit der Overseas-Zukunftsmarkt-Gäste schlafenso oder so in der Stadt. Siemachen zwar einen Ausflugaufs Jungfraujoch, schlafenaber wahrscheinlich in Bernoder Luzern.Urs Wagenseil: Jetzt kommt diestrategische Komponente zumZug: Welches Produkt, welcheZielgruppe, welcher Zielmarktund welche Marke? Ich möchteden Verkehrsverein sehen, dermir die Antwort einfach so aufden Tisch legen kann. Genau dahapert es. Wir müssen flexiblersein bei den Marketinggeldern,den Produktentwicklungsgel-dem, bei der Infrastruktur undschlussendlich auch im Kopf.Die Marke macht nur den Trans-fer der Positionierung und desImage. Das ist ein entscheiden-der Aspekt. Wir segmentierendas Gesaintportfolio noch zuwenig. Schauen wir Luzern an:Dort dominierten bis anhin vierThemen. Mit der Destinations-

bildung Weggis-Vitznau kameine starke Hotellerie im Be-reich Wellness/Wellfeelingdazu. Luzern Tourismus warflexibel genug, um das strategi-sche Geschäftsfeld um dieseKomponente zu erweitern.Denn der Bereich Wellnessspricht einen anderen Marktund eine andere Zielgruppe an,was nun auch professionellvermarktet werden soll.Ariane Ehret: Ist das nichtgenau unsere Legitimation undunsere Chance als Destination?Wir können strategische Busi-nessfelder bestimmen. DieseFragen beschäftigen uns gera-de im Oberengadin sehr stark:Mit welchem Geschäftsfeldsollen wir in welchen Markt undin welches Segment? Die Wert-haltung zwischen EngadinSt. Moritz und der Kundschaftmuss passen. Deshalb werdenwir in diesen strategischen -

Bereich viel Zeit und Energieinvestieren.Jerun Vils Das ist das eine, esgibt aber noch einen wichtigenzweiten Punkt. Nehmen wir dasBeispiel Jungfraujoch: Die

Marcel Perren: «Der Input vonMüller und Bieger war wichtig.»

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Bilder Alain D Bolle

ine anregende Gesprächsrunde mit gestikulierenden Touris-tikem und aufmerksamen Zuhörern.

toundtable. Destinationen. Harry John: «Unsere Mitbewerber heissen Luzern, aber auch Cote d'Azur. Unsernspruch muss der Benchmark mit dem In- und dem Ausland sein.»

durchschnittliche Aufenthalts-dauer in der Hotellerie Interla-kens ist sehr tief. Als eine guteDestination muss es uns gelin-gen, dass der Gast aufs Jung-fraujoch geht, dann aber nochdrei.Nächte in Interlaken an-hängt. Das bedingt Angebots-gestaltung vor Ort, attraktiveEvents und was auch immerneben der sauberen Positionie-rung und dem Marketing istdies die zweite Hauptaufgabe,die wir erfüllen müssen. Es istuns allen nicht gedient, wenndie Asiaten in drei Tagen dieSchweiz abgrasen nur Luzern,Jungfrau, Zermatt.Harry John: Es muss uns gelin-gen, parallel die Strategieebenezu klären und gleichzeitig amProdukt zu arbeiten. Wir habensechs Geschäftsfelder, unter

ihnen das Lavaux, die einzigeUnesco-Weinregion derSchweiz. Mit diesen Geschäfts-feldern sind wir Mitbewerbermit den Angeboten von LuzernTourismus, aber auch mit denAngeboten der Cöte d'Azur.Unser Anspruch muss derBenchmark mit dem In- unddem Ausland sein. Gleichzeitigmüssen wir den Partnern auchsagen, in welche Richtung wirgehen. Das ist ein langfristigerund zeitintensiver Prozess.Schauen wir zum Schlussnochmals zurück: Vor rund10 Jahren präsentierten dieProfessoren Bieger und Müllerden Leitfaden zur Bildung vonDestinationen. War das ausheutiger Sicht eine gute Idee?Marcel Perren: Der Input vonThomas Bieger und Hansruedi

Harry John: «Es braucht sanftenDruck, sonst werden wir passiv.»

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Müller war sehr wichtig. Es istihr Verdienst, dass zumindestversucht wird, zusammenzu-führen, was zusammengehört.Die Theorie ist jedoch das eineund die Praxis das andere. Manmuss immer die Gegebenheitenvor Ort prüfen und dann ver-suchen, gemeinsam mit denPartnern etwas Sinnvolles zumachen. Das kann eine Desti-nation oder ein anderes Koope-rationsgebilde sein, wichtig ist,es bringt eine Effizienzsteige-rung.Ariane Ehrat: Ein wissenschaft-licher, theoretischer Ansatz sollin seiner ersten Form radikalsein, damit später 50 bis 60 Pro-zent davon erreicht werden.Jede Region muss dabei ihreneigenen Weg gehen und dasSensorium für das Machbare ha-ben. Und den Mut haben, sehrrasch und bestimmt an die Um-setzung zu gehen.Harry Jolut Das sehe ich ähn-lich. Ich finde es gut, dass Bie-ger und Müller das Thema aufden Tisch gelegt und mit klarenForderungen untermauert ha-ben. Ich wünsche mir, dass inden nächsten zwei bis fünf Jah-ren einige Regionen noch vor-wärts machen. Einerseits müs-sen die Leader vor Ort einge-bunden und das Tempo be-stimmt werden, andrerseitsbraucht es auch sanften Druckvon oben. Ohne Druck werdenwir gemütlich und passiv. Ichbin überzeugt, dass gewissepositive Destinationsmodelleein Zeichen setzen, obwohl eskeine Nullachtfünfzehn-Lösungfür alle gibt.Sandro Agosti: Der theoreti-

Ariane Ehrat: «Wie findetSawiris die richtigen Kunden?»sche Ansatz von Bieger undMüller war der Startschuss füreine Entwicklung in die richtigeRichtung. Ich glaube, die zweiProfessoren waren dann einfachüberrascht, dass der Prozessnicht so schnell und zielstrebigwie geplant vorwärts ging. Des-tinationsbildungen sind zeitauf-wendig und nervenaufreibend.Und die Angst vor Machtverlustspielt in solchen Prozessen mit.Wenn wir aber die Wertschöp-fung steigern, besser am Marktauftreten und effizienter amProdukt arbeiten wollen, brau-chen wir optimale Strukturen.Jerun Vils: Der Input war zwin-gend nötig. Wir befassten unsdanach aber viel zu stark mituns selber, waren zu wenig amMarkt und traten politisch un-koordiniert auf. Es ist wichtig,dass das Thema breit diskutiertwird. Irgendeinmal muss manaber einen Entschluss fassenund dann vorwärts gehen.Endlosdiskussionen dienenniemandem.

Urs Wagenseil: Der Input vonBieger und Müller war eine aka-demisch saubere, wissenschaft-liche Ableitung einer Bestan-desanalyse. Die beiden sahen,dass der Lebenszyklus unseresTourismus auf dem absteigen-den Ast war. Sie präsentiertendie Destinationsbildung als einemögliche Lösung, um die Kurvewieder zu kriegen. Von dahergesehen war der Input essenzi-ell. Die Destinationsbildungbraucht aber effektiv mehr Zeit

Urs Wagenseil: «Die Destination&bildung braucht mehr Zeit.»

als erwartet. Die theoretischenModelle müssen von der Basisgetragen werden. Das brauchtviel Sensibilisierungsarbeit undgegenseitiges Vertrauen. DieVerzahnung von theoretischenModellen mit den operativen,lokalen Begebenheiten musspassen. So weit sind wir nochlange nicht, daran muss weitergearbeitet werden.

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Datum: 10.05.2010

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10. September 2009, Neue Zürcher Zeitung

Groll auf Stiefmutter Helvetia

Groll auf Stiefmutter HelvetiaDie Bundesratswahl sorgt im Tessin für rituelle EmpörungEinmal mehr ist kein Tessiner als Bundesratskandidat nominiert worden. Fulvio Pelli und Luigi Pedrazziniblieben auf der Strecke. Der Südkanton reagiert gereizt und mit Forderungen.

ogi. Lugano, 9. September

Die Herren Stefano Franscini, Giovanni Battista Pioda, Giuseppe Motta, Enrico Celio, Giuseppe Lepori,Nello Celio und Flavio Cotti dürften noch einige Zeit die einzigen Tessiner Bundesräte bleiben. FulvioPelli (fdp.) und Luigi Pedrazzini (cvp.) wurden von ihren Parteien als Kandidaten für die Nachfolge vonPascal Couchepin übergangen. Das hat im Tessin die Gemüter erhitzt. Die Lega drohte mit ETA-Methoden und verlangte ein Sonderstatut für den Südkanton. Marco Solari, Präsident des TessinerTourismusverbandes und des Filmfestivals von Locarno, plädierte für eine Aufstockung des Bundesratesauf neun Mitglieder, wobei ein Sitz «aus Respekt vor den Minderheiten» für einen Vertreter deritalienischen Schweiz reserviert sein müsse. Rivendicazioni ticinesi

Neu sind diese Forderungen nicht. Schon 1938 schlugen einflussreiche Grossräte vor, ein kantonales «Departement für Bundesprobleme» einzurichten. Sie vertraten zudem die Meinung, das Tessin müssepermanent im Bundesrat vertreten sein. Auch der Ruf nach einer Freihandelszone war bereits in derZwischenkriegszeit laut geworden, als die «rivendicazioni ticinesi», die Tessiner Forderungen,Hochkonjunktur hatten. Damals war das Tessin im Bundesrat mit Giuseppe Motta vertreten, der demGremium von 1912 bis 1940 angehörte. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt aber auch, dass eslängere Phasen ohne Tessiner Minister gab. Als Flavio Cotti 1986 zum Handkuss kam, endete eine 13-jährige Wartezeit.

Seit Cottis Abgang im April 1999 blieben die Tessiner nicht nur im Bundesrat aussen vor. Auch in denOrganigrammen der ehemaligen Regiebetriebe (SBB, Post, Swisscom, Ruag) findet sich keinVerwaltungsrat mit einem Geburtsort zwischen Chiasso und Airolo. Dass diese Absenzenselbstverschuldet sein könnten, wird im Tessin kaum thematisiert. Stattdessen forderte dieKantonsregierung den Bundesrat am Dienstag auf, diesen «inakzeptablen Zustand» zu beenden.

Vermögen sich die Tessiner Protagonisten national nur selten in Szene zu setzen, so wird ihnen auf derkantonalen Bühne uneingeschränkte Aufmerksamkeit zuteil. Zwei TV-Sender und drei Radiokanäle derSRG, das Privatfernsehen Tele Ticino, zwei Privatradios, drei Tageszeitungen, zwei Sonntagszeitungensowie diverse Parteiblätter verwandeln selbst abstruse Weltansichten von Hinterbänklern in fetteSchlagzeilen. Lange Wunschliste

Das grosse Thema dieser Woche war der Ausflug von Justizdirektor Pedrazzini nach Bern, wo dieserseine Bundesratskandidatur zurückzog, nachdem er mit seinen Parteikollegen über die Rolle derehemaligen ennetbirgischen Vogtei im modernen Bundesstaat hatte fachsimpeln dürfen. Wahrscheinlichliegen die Exponenten der Tessiner CVP sogar richtig, wenn sie diese Marketingaktion als Erfolg

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Pedrazzini konnte sich für eine zukünftige Wahl empfehlen. Gleichzeitig bot sich dem Tessin dieGelegenheit, vor einem nationalen Publikum das Klagelied von der zu kurz gekommenen Minderheitanzustimmen. Vor diesem Hintergrund dürfte es dem Bund schwerfallen, in nächster Zeit Tessiner Anliegen abschlägigzu beantworten. Am Mittwoch haben die Kantone Tessin, Uri, Graubünden, Wallis und Luzernbeschlossen, das Projekt einer Gotthard-Expo voranzutreiben; schon bald dürften die Promotoren inBern vorstellig werden. Auch die Fortsetzung der Neat südlich von Lugano will finanziert sein. Und dieUniversità della Svizzera Italiana möchte ihren Traum von einer Medizinfakultät verwirklichen. In diesenProjekten wird erwartet, dass sich Mutter Helvetia nicht stiefmütterlich gebärdet.

Bericht Seite: 16/16