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BA-Arbeit 2012 (Projektbetreuerin: Thea Pedersen) ”Das war der erste Streich – Die deutsche Phraseologie in Textsorten“ Nicolaj Trampedach Rindom Jensen Eksamensnummer: 300738 Side 1 af 35 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................................ 1 1 Abstract ............................................................................................................................................... 3 2 Einleitung ............................................................................................................................................. 5 3 Theorie (Harald Burger)........................................................................................................................ 6 3.1 Generelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede ............................................................................ 6 3.2 Eigenschaften der Phraseologismen ............................................................................................. 7 3.2.1 Polylexikalität ....................................................................................................................... 7 3.2.2 Festigkeit .............................................................................................................................. 8 3.2.3 Idiomatizität ........................................................................................................................10 3.3 Klassifikationen ...........................................................................................................................11 3.3.1 Semantische Klassifikation ...................................................................................................11 3.4 Spezielle Klassen..........................................................................................................................12 3.5 Zwischenfazit...............................................................................................................................13 4 Analyse ...............................................................................................................................................14 4.1 Kinderbücher und Märchen .........................................................................................................14 4.1.1 Brüder Grimm („Rapunzel“, „Der gestiefelte Kater und“ und „Hänsel und Gretel“) ..............14 4.1.2 „Das doppelte Lottchen“ ......................................................................................................17 4.1.3 „Max und Moritz“ ................................................................................................................19 4.2 Horoskope ...................................................................................................................................19 4.2.1 Bild.de .................................................................................................................................20 4.2.2 Cosmopolitan.de und Merkur-online.de...............................................................................21 4.2.3 News.at ...............................................................................................................................22 4.3 Politische Reden ..........................................................................................................................23 4.3.1 Parteireden..........................................................................................................................23 4.3.2 Bundestagsreden .................................................................................................................25 4.3.3 Neujahrsansprachen ............................................................................................................25 4.3.4 Andere Reden an die Bevölkerung .......................................................................................25 4.4 Gebrauchsanweisungen ..............................................................................................................26 4.5 Zwischenfazit (Hypothese) ...........................................................................................................27

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................................ 1

1 Abstract ............................................................................................................................................... 3

2 Einleitung ............................................................................................................................................. 5

3 Theorie (Harald Burger)........................................................................................................................ 6

3.1 Generelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede ............................................................................ 6

3.2 Eigenschaften der Phraseologismen ............................................................................................. 7

3.2.1 Polylexikalität ....................................................................................................................... 7

3.2.2 Festigkeit .............................................................................................................................. 8

3.2.3 Idiomatizität ........................................................................................................................10

3.3 Klassifikationen ...........................................................................................................................11

3.3.1 Semantische Klassifikation ...................................................................................................11

3.4 Spezielle Klassen..........................................................................................................................12

3.5 Zwischenfazit...............................................................................................................................13

4 Analyse ...............................................................................................................................................14

4.1 Kinderbücher und Märchen .........................................................................................................14

4.1.1 Brüder Grimm („Rapunzel“, „Der gestiefelte Kater und“ und „Hänsel und Gretel“) ..............14

4.1.2 „Das doppelte Lottchen“ ......................................................................................................17

4.1.3 „Max und Moritz“ ................................................................................................................19

4.2 Horoskope ...................................................................................................................................19

4.2.1 Bild.de .................................................................................................................................20

4.2.2 Cosmopolitan.de und Merkur-online.de...............................................................................21

4.2.3 News.at ...............................................................................................................................22

4.3 Politische Reden ..........................................................................................................................23

4.3.1 Parteireden ..........................................................................................................................23

4.3.2 Bundestagsreden .................................................................................................................25

4.3.3 Neujahrsansprachen ............................................................................................................25

4.3.4 Andere Reden an die Bevölkerung .......................................................................................25

4.4 Gebrauchsanweisungen ..............................................................................................................26

4.5 Zwischenfazit (Hypothese) ...........................................................................................................27

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5 Fazit ....................................................................................................................................................28

6 Anlagenverzeichnis .............................................................................................................................31

7 Bibliografie..........................................................................................................................................33

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1 Abstract

The thesis is about the linguistic area called “phraseology”. Phraseology is the theory of fixed expressions

and covers a great number of such expressions. An example of a so called “phraseologism”, i.e. a fixed

expression with a figurative meaning that falls under phraseology, is, “the apple never falls far from the

tree” or “twist someone around your little finger”. The special aspect of these is that they don’t exactly

mean what say literally. The former means, “the child does exactly as its parent or look completely like

them” and the latter means, “that you can make a person do whatever you want it to”. One of the main

persons in this domain is Harald Burger, who has studied the theories on this subject and written several

books about it for many.

The purpose of this thesis is to investigate how Harald Burger defines a phraseologism in his book

“Phraseologie – Eine Einführung am Beispiel des Deutschen” and how he categorizes them. After that I

want to do a research on four text genres (children’s books and folktales, horoscopes, political speeches

and technical texts/manuals) and see how many phraseologism that are in each genre and make a

hypothesis on why the number of fixed expression under phraseology varies from genre to genre.

Burger says that every phraseologism has been through a “phraseologization”, which means that once

every now fixed or figurative expression had a literal meaning, but through time they have lost the literal

meaning and have become a figurative.

Phraseologisms have a lot of differences, for example, the inner structure, the length, the meaning etc. but

according to Burger, phraseologisms have three things in common: “polylexicallity”, “stability”, and

“Idiomatizity”.

Burger defines three types of phraseologisms: the structural ones, the communicative ones and the

referential ones. I will only use the latter in my thesis. He divides the latter in two: the propositional ones

(that are spilt in two more groups) and the nominative ones (that are split in further three groups). The

former are whole sentences while the latter only are part a sentences. In my analysis I can see that there

are far more nominative phraseologisms that there are propositional ones.

After having analyzed the four text genres, I can conclude that the number of phraseologisms varies in

every text genre except in technical texts. In these there are not any phraseologisms because the texts

need to be formal, precise and unpersonal. In the children’s books there were some. The reason you can

see them in this genre, is that you can play with the language, make it more “colorful” and adjust the

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stories to the children’s imagination. But too many of them would create confusion with the children since

they generally think very literally. In the horoscopes there were a lot of phraseologisms. This is to create an

imprecise universe so that as many persons as possible can identify themselves with what the horoscopes

says. The political speeches have them as well, but not in the same amount. The reason why, is that too

many phraseologisms would make the politician too unreliable and unprofessional, but there is a tendency

that when you point out your opponent’s mistakes, you can use these kind of expressions to “flatten” your

opponent even more.

These are the reasons of why the number of phraseologisms varies from genre to genre.

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2 Einleitung

„Er ist Hahn im Korb“ - „Glaubst du, ich lasse mir von dir auf der Nase herumtanzen?“ – „Sie denkt, dass ich

mit Kanonen auf Spatzen geschossen habe“ – „Hast du einen Vogel, oder was?“. Wenn diese Ausdrücke

einem fremd sind, wirken sie höchstwahrscheinlich einem relativ merkwürdig, denn wie kann man

überhaupt jemandem auf der Nase herumtanzen? Warum schießt man mit Kanonen auf Spatzen? Und seit

wann ist es plötzlich negativ geworden, einen Vogel zu haben?

Solche Ausdrücke machen in ihrer wörtlichen Bedeutung selten viel Sinn, und was sich schnell oft aus dem

Kontext erschließt, ist, dass es sich um irgendwelcher „übertragenen“ Bedeutung handelt. Dieses

Phänomen kommt in vielen Sprachen, wenn nicht allen, vor und gehört zur Disziplin der Sprachwissenschaft

Phraseologie.

Phraseologie ist selbst „ein seltsamer Vogel“ und die Theorien darüber sind auf einigen Punkten einig und

anderen unterschiedlich. Einer der großen Linguisten in diesem Bereich ist Harald Burger, dessen Buch

„Phraseologie – Eine Einführung am Beispiel des Deutschen“ die Grundlage dieser Arbeit bildet.

Der Zweck dieser Arbeit ist zu untersuchen, warum man phraseologische Ausdrücke verwendet, wann bzw.

wo und warum. Aus diesen Fragen stelle ich folgende These auf:

„Wie wird die Phraseologie des Deutschen vom Linguisten Harald Burger definiert und in welchen

Textsorten treten phraseologische Wortverbindungen auf? Angesichts dieser Observationen wird eine

Hypothese aufgestellt, warum die Menge von phraseologischen Wortverbindungen in verschiedenen

Textsorten variiert.“

Burgers Theorie ist sehr ausführlich und er behandelt das Thema sehr tiefgehend, weshalb es viele

unterschiedliche Klassifikationen und Termini gibt, die in dieser Arbeit keine Anwendung finden werden.

Der Grund ist, dass nur diejenigen Begriffe, zu denen ich Beispiele in meiner Analyse finde, angewendet

werden. Burger hat außerdem eine Dreiteilung von den Phraseologismen gemacht, ich werde aber nur den

einen Teil „referentielle Phraseologismen“ behandeln.

Ich habe vier verschiedene Textsorten: Kinderbücher bzw. Märchen, Horoskope, politische Reden und

Handbücher bzw. Gebrauchsanweisungen. Es ist versucht worden, ein so breites wie möglich Spektrum von

Texten zu finden, um einen breiten Blick über das Vorhandensein der Phraseologismen zu bekommen.

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Das Verfahren in dieser Arbeit wird folgendermaßen: erstens muss erklärt worden, was ein

Phraseologismus ist, zweitens wie Burger sie einteilt. Drittens die vier Textsorten im Hinblick auf

Phraseologie analysieren und somit eine Konklusion und Hypothese über das Vorhandensein der

Phraseologismen.

3 Theorie (Harald Burger)

3.1 Generelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Phraseologische Ausdrücke sind nach Harald Burger „feste“ Ausdrücke, die durch die Zeit ihre wörtliche

Bedeutung verloren und deshalb eine „übertragene“ Bedeutung bekommen haben. Sie bezeichnen am

öftesten Personen, Gegenstände, Sachverhalte, Vorgänge der Welt usw. 1

Vor dem Eingehen auf seine Klassifikationstheorie und weitere Erläuterung der verschiedenen Arten

phraseologischer Ausdrücke ist es günstig, auf ein bisschen Vorwissen und einige Grundbegriffe

einzugehen. Burger verwendet selbst in Phraseologie – Eine Einführung am Beispiel des Deutschen (1998)

den Terminus „Phraseologismen“. Alle Phraseologismen setzen sich aus „Komponenten“ zusammen.

Außerdem hebt Burger zwei Aspekte hervor, die Phraseologismen gemeinsam haben: „Erstens bestehen sie

aus mehr als einem Wort, zweitens sind die Wörter nicht für dieses eine Mal zusammengestellt, sondern es

handelt sich um Kombinationen von Wörtern, die uns als Deutschsprechenden genau in dieser Kombination

[…] bekannt sind […]“2. Ein anderer gemeinsamer Aspekt der Phraseologismen ist die sog.

Phraseologisierung, d.h. der Prozess, durch den alle Phraseologismen gewesen sind. Anfangs waren alle

heute „festen“ Ausdrücke von wörtlicher Bedeutung, aber durch die Zeit haben sie diese Bedeutung

verloren und an sich eine „übertragene“ Bedeutung genommen.

Es gibt seiner Meinung nach darüber hinaus auch eine Menge Unterschiede zwischen den

Phraseologismen. Beispielsweise können die Phraseologismen von unterschiedlicher Länge sein, ihre innere

Struktur (zwei Wörter oder sogar mehr Sätze) und Inhalt (z.B. Substantiv-, Verbe-, Adjektiv- oder

Präpositionskerne) können auch variieren. Manche sind völlig fest rein lexikalisch, andere nicht. Einige

Wortverbindungen „verhalten sich morphosyntaktisch wie beliebige Verbindungen von Wörtern“3, d.h. dass

man das Kasuswechseln und Konjugieren der Verben anwenden kann, während andere Ausdrücke völlig

1 Burger (1998): Phraseologie, Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. p. 14-15 2 Ibid. p. 11

3 Ibid. p. 12

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fest sind, z.B. wie „gang und gäbe“. Man kann in diesen letzten Beispielen die Person bzw. das Tempus u.Ä.

nicht ändern. Mehrere Phraseologismen scheinen ein bestimmtes Muster zu haben, andere überhaupt

nicht. Es gibt beispielsweise die Paarkonstruktion, Alliterationen, Reime usw.4 Weiter wird beschreibt, was

„unikale Komponenten“ bedeutet, und zwar, sie sind lediglich in diesem phraseologischen Zusammenhang

vorkommende Wörter, die im deutschen Wortschatz sonst nicht existieren (z.B.: „Maulaffen feilhalten“).

Einige Ausdrücke, z.B. mit solchen Komponenten, mögen sehr auffällig auftreten und stehen denjenigen

Ausdrücken gegenüber, die eher „unauffällig“ auftreten, d.h. sie sind so strukturell und lexikalisch

zusammengesetzt, wie andere beliebige deutsche Verbindungen.5 Ganz nahe damit verwandt

argumentiert Burger, dass die Bedeutung der einen Phraseologismen als ganze leicht zu erschießen sei (er

nennt das Beispiel: „sich die Zähne putzen“), aber dass das Erschließen der Bedeutung von anderen

ziemlich schwer sein könne (hier könnte man nennen: „Jemandem einen Korb“). Der Grund, sagt Burger,

sei, dass man „sich die Zähne putzen“ nur auf einer Weise verstehen könne, wohingegen man „jemandem

einen Korb geben“ sowohl eine wörtliche als auch eine „übertragene“ Bedeutung zuschreiben könne.6

3.2 Eigenschaften der Phraseologismen

Man sieht schnell, dass Phraseologismen viele Unterschiede haben, und man wundert sich vielleicht,

warum sie zu derselben Kategorie gehören. Burger legen aber drei gemeinsame Eigenschaften der

Phraseologismen fest: unter „Phraseologie im weiteren Sinne“ versteht man „Polylexikalität“ und

„Festigkeit“ und unter „Phraseologie im engeren Sinne“ fällt „Idiomatizität“.7

3.2.1 Polylexikalität

Die Polylexikalität des Phraseologismus ist seiner Meinung nach relativ leicht zu erklären: sie bedeutet, dass

jede „feste“ Wortverbindung aus mehr als einem Wort besteht. Harald Burger meint, dass alles Wörter sind

bzw. dass auch kleine „feste“ Ausdrücke (aus „leeren“ Wörtern) wie „wenn auch“, „im Nu“, „bei weitem“

usw. zur Disziplin „Phraseologie“ gehören.8 Da schließe ich mich ihm an, weil ich keine anderen plausiblen

Erklärungen sehe.

4 Ibid. p. 14 5 Ibid. p. 12 6 Ibid. p. 13 7 Ibid. p. 14-15

8 Ibid. p. 16

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3.2.2 Festigkeit

Etwas schwieriger ist es die Festigkeit zu definieren. Es heißt grundsätzlich, dass Phraseologismen „feste“

Ausdrücke sind, die somit lexikalisch unveränderlich sind. Aber wie schon oben erwähnt sind manche

Ausdrücke nicht so fest wie andere. Darauf kommt es gleich. Zunächst lassen sich verschiedene Merkmale

der Festigkeit aufstellen: psycholinguistische Festigkeit, strukturelle Festigkeit und Variation bzw.

Modifikationen der Phraseologismen. Die pragmatische Festigkeit ist in dieser Arbeit ausgelassen worden,

weil sie meistens von kommunikativen Phraseologismen (vgl. Burgers Dreierteilung der Phraseologismen9)

handelt.

3.2.2.1 Psychologische Festigkeit

Mit psycholinguistischer Festigkeit ist gemeint, der „Phraseologismus ist mental […] als Einheit ‚gespeichert‘

ähnlich wie ein Wort, er kann als ganzer abgerufen und produziert werden“10. Der Unterschied zwischen

Wörtern und phraseologischen Ausdrücken liegt darin, dass die Wortverbindungen normalerweise als

syntaktische Ausdrücke fungieren, d.h. die Komponenten können für sich bis zu einem gewissem Grade

dekliniert, konjugiert und umgestellt werden. Währenddessen wird eine „kompakte“ Einheit wie ein Wort

nur als Ganze dekliniert, konjugiert und umgestellt.11

3.2.2.2 Strukturelle Festigkeit (Irregularitäten und Restriktionen)

Die strukturelle Festigkeit bezeichnet die Stabilität der Phraseologismen. Beispielsweise sind

Phraseologismen häufig mit Irregularitäten und Restriktionen eng verknüpft, im Vergleich zu freien

Wortverbindungen, die unter den „normalen“ morphosyntaktischen und semantischen Regeln fallen.12 Es

gibt verschiedenen Arten von Irregularitäten bei den „festen“ Ausdrücken. Bezüglich der Morphosyntax ist

es zu bemerken, dass Adjektive manchmal in bestimmten phraseologischen Sätzen nicht flektierbar sind

oder dass Genitivattribute vorangestellt werden, was sonst nur beim veralteten Deutschen zu beobachten

ist (Burger benutzt die Beispiele „Auf gut Glück“ und „in (des) Teufels Küche kommen“)13. Auch die

Irregularitäten bei der Verwendung des Pronomens sind zu sehen, z.B. bei „es schwer haben“, wo „es“ sich

tatsächlich auf gar nichts bezieht. Schließlich gibt es Irregularitäten in Verbindung mit der Valenz der

Verben in den Phraseologismen. In einigen Phraseologismen ist die Valenz ebenso wie die Valenz desselben

Verbs in einer wörtlichen Bedeutung, bei anderen stimmt die Valenz in den beiden Ausdrücken (d.h. in dem

9 Ibid. p. 36 10 Ibid. p. 17 11 Ibid. p. 17 12

Ibid. p. 20 13 Ibid. p. 20

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phraseologischen und dem wörtlichen) nicht überein, z.B. in „an jemandem einen Narren gefressen haben“.

Hier dreht es sich nach Burger sowohl um die Semantik als auch die Syntax und Valenz, denn

normalerweise funktioniert „fressen“ entweder transitiv oder intransitiv, aber unter keinen Umständen

wäre „fressen“, in einer wörtlichen Bedeutung, mit einer Präposition zu verbinden. Außerdem könnte man

daraus keinen Sinn machen.

Außer diesen Irregularitäten der Phraseologismen den „freien“ Wortverbindungen gegenüber, sind auch

die Restriktionen der Phraseologismen zu beobachten. Rein morphosyntaktisch sind die „festen“ Ausdrücke

so beschränkt, dass man nicht die Wörter umtauschen kann. Burger zeigt das Beispiel „Das ist kalter

Kaffee“, und hier darf man z.B. dem Adjektiv eine prädikative Position nicht zuschreiben (Also: „Der Kaffee

ist kalt“), das „darf“ man aber bei der „freien“ Bedeutung von „Kaffee“ gern. Dasselbe gilt für eine

Pluralisierung und für eine Änderung zu einem Relativsatz. Oft kann man das Tempus auch nicht wechseln,

das gilt aber nicht immer. Was den lexikalische-semantischen Aspekt betrifft, erklärt Burger, dass man die

Komponenten im Phraseologismus durch Synonyme auch nicht ändern kann, ohne dass der Ausdruck seine

phraseologische Eigenschaft verliert und in eine „freie“ Wortverbindung gerät (Es gibt trotzdem Beispiele,

zeigt Burger später, wo ein Phraseologismus mehr als eine Variation hat14). Dieses Merkmal, dass man die

Wörter nicht wechseln kann, ist aber deutlicher bei den sog. unikalen Komponenten. Bei z.B. „gang und

gäbe“ wird es ganz deutlich, dass der Ausdruck völlig seine phraseologische Bedeutung verlieren würde,

wenn man nur ein Wort änderte.15

3.2.2.3 Variationen und Modifikationen

Neben diesen Restriktionen gibt es, wie oben erwähnt, bei einigen Phraseologismen verschiedene

Variationen. Burger erklärt: „Für viele Phraseologismen gibt es nicht eine, vollständige fixierte Nennform

[…], sondern zwei oder mehrere sehr ähnliche Varianten.“16 Beispielsweise verwendet Burger das Beispiel:

„mit beiden Beinen/ Füßen [fest] auf der Erde/ im Leben stehen“. Gleicherweise kann man nach ihm

manchmal auch die Präpositionen, den Numerus, die Länge des Phraseologismus u. Ä. wechseln. Dass dies

nur für einige Ausdrücke gilt, ist aber sehr hervorzuheben! Darüber hinaus lassen sich oft „Modifikationen“

beobachten. „Modifikation“ heißt, dass man bewusst einen Phraseologismus geändert hat, am meisten ein

Wort ausgetauscht. Dies hat zur Folge, dass der Phraseologismus auffälliger wirkt als bevor, da er nun

grundsätzlich „falsch“ ist, d.h. ohne eine phraseologische Bedeutung ist. Dieses Phänomen ist in der

14 Ibid. p. 25 15

Ibid. p. 22-24 16 Ibid. P. 25

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Werbung- und TV-Branche sehr häufig zu sehen.17 Man sieht vielleicht die Modifikation hier wegen eines

Wunsches von Aufmerksamkeit, z.B. wie in Überschriften. Burger verwendet selbst das Beispiel: „Schlechter

Rar ist teuer“18, was eigentlich „guter Rat ist teuer“ heißen sollte.

3.2.3 Idiomatizität

Zur Phraseologie im engeren Sinne gehört die früher erwähnte Idiomatizität, drückt Burger aus, der weiter

erläutert, dass dieser eine Dreierteilung zuzuschreiben sei. Ein Phraseologismus kann entweder

idiomatisch, teil-idiomatisch oder nicht-idiomatisch sein, d.h. es dreht sich hier um eine graduelle

Eigenschaft der Phraseologismen.19 Die Idiomatizität eines Ausdruckes gibt an, wie groß der Unterschied

zwischen der wörtlichen und phraseologischen Bedeutung ist. Bei einem (voll)idiomatischen Ausdruck sei

der Bedeutungsabstand zwischen den beiden Auffassungen (der wörtlichen oder der phraseologischen)

sehr groß, d.h. der wörtlich interpretierte Ausdruck bedeutet überhaupt nicht dasselbe wie der

phraseologisch interpretierte. Beispielsweise: „Jemandem einen Korb geben“, wörtlich gesehen gibt

jemand einem anderen einen Korb, während der „übertragene“ Ausdruck bedeutet „jmds. Heiratsantrag

ablehnen“ oder „jmdn. abweisen“20. Man sagt deshalb „jemandem einen Korb geben“ ist ein idiomatischer

Phraseologismus. Bei einer nicht-phraseologischen Wortverbindung gibt es keinen Unterschied zwischen

den beiden Bedeutungen, z.B. „sich die Zähne putzen“ oder „Verschiebe nicht auf morgen, was du heute

kannst besorgen“. Es gibt bei diesen Beispielen tatsächlich keinen oder auf jeden Fall einen minimalen

Unterschied, wenn man die jeweiligen zwei Bedeutungen anschaut. Interessanter wird es bei den teil-

idiomatischen Phraseologismen. Burger zufolge hat bei diesen ein Teil seine wörtliche Bedeutung

beibehalten, und ein zweiter Teil hat eine phraseologische Bedeutung. Beispiele könnten sein: „Wer rastet,

(der) rostet“ oder „Abwarten und Tee trinken“. Hier sind die Komponenten „rastet“ und „Abwarten“

allerdings von wörtlicher oder „freier“ Bedeutung, da diese vor allem die eigentliche Handlung beschreiben.

Demgegenüber sind aber die Komponenten „rostet“ und „Tee trinken“ von einem phraseologischen

Charakter, weil sie in Wirklichkeit nicht ausgeführte Handlungen beschreiben. Es gibt somit ein Teil, der,

phraseologisch und wörtlich gesehen, dasselbe bedeutet, und ein Teil, wo es zu einem großen Unterschied

zwischen den Bedeutungen kommt.21

17 Ibid. p. 159-161 18 Ibid. p. 27 19 Ibid. p. 31 20

Scholze-Stubenrecht et al. (2008): Duden - Redewendungen, Wörterbuch der deutschen Idiomatik. p. 441 21 Burger: op. cit. p. 31-32

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3.3 Klassifikationen

3.3.1 Semantische Klassifikation

Angesichts dieser Einteilungen, Erklärungen und Definitionen hat Burger den Phraseologismen eine

semantische Dreigliederung zugeschrieben22. Es gibt die „referentiellen“, die „strukturellen“ und letztlich

die „kommunikativen“ Phraseologismen. Die letztgenannten kommen in der kommunikativen Sphäre, d.h.

sie „haben bestimmte Aufgaben bei der Herstellung, Definition, dem Vollzug und der Beendigung

kommunikativer Handlungen“23. Beispiele dafür sind „Guten Morgen“ und „ich meine“. Die „strukturellen“

Wortverbindungen sind Hilfsmitteln verknüpfender Art in der Sprache, d.h. sie haben die „Funktion,

(grammatische) Relationen herzustellen“24. Auf diese zwei, insbesondere die kommunikativen

Phraseologismen, wird es zu keiner näheren Erläuterung führen, da sie für diese Arbeit eher irrelevant sind.

Im Gegensatz dazu gibt es die für diese Arbeite sehr interessanten „referentiellen“ Phraseologismen, die

Vorgänge, Handlungen, Objekte usw. beschreiben. Unter diesen hat Burger eine weitere semantische

Zweiteilung vorgenommen, und zwar, es gibt die nominativen und die propositionalen Phraseologismen.

Dass sie auch, syntaktisch gesehen, satzgliedwertige bzw. satzwertigen (od. textwertigen) genannt seien,

wird vom Verfasser hinzugefügt. Die nominativen/ satzgliedwertigen Phraseologismen beschreiben

Vorgänge und Objekte (Burger zeigt das Beispiel: „das schwarze Brett“), während die propositionalen/

satzwertigen eine Aussage darüber sind (hier wird „Morgenstund hat Gold im Mund“ erwähnt). Noch eine

semantische Dreigliederung wird vorgenommen, und zwar unter den nominativen Phraseologismen. Burger

findet hier eine nach der Idiomatizität Teilung am sinnvollsten. Einen idiomatischen Ausdruck nennt er ein

„Idiom“, einen teil-idomischen, ein „Teil-Idiom“ und einen nicht-idiomatischen, eine „Kollokation“.25 Unter

propositionalen Phraseologismen findet er dagegen eine syntaktische und textlinguistische Teilung

sinnvoller. Hier wird zwischen „festen Phrasen“ und „topischen Formeln“ unterscheidet. Die „festen

Phrasen“ sind irgendwie aus syntaktischer und textlinguistischer Sicht „offen“, denn sie ordnen sich im

gegebenen Kontext ein (z.B. „jemandem fällt ein Stern vom Herzen“ oder „das schlägt dem Faß den Boden

aus“, wo die kursiv markierten Wörter eine Einordnung „zulassen/ zur Folge haben“). Die „topischen

Formeln“ teilt Burger in zwei Teile ein: Sprichwörter und Gemeinplätze (keine „neuen“ Einsichten

22 Ibid. p. 36 23 Ibid. p. 36 24

Ibid. p. 36. 25 Ibid. p. 38

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formulierte Ausdrücke, sie drücken Selbstverständlichkeiten aus26), die beide im Gegensatz zu den „festen

Phrasen“ in sich „geschlossene“ Ausdrücke sind, d.h. sie sind von dem Kontext nicht abhängig.

Um die Burgers Klassifikation klarer anzuschauen, gibt es hier eine Übersicht27:

Außer dieser sehr genauen Klassifikation hat Burger eine andere aufgestellt, die die Syntax der

Phraseologismen hervorhebt28. Es werden fünf Typen von syntaktischen Klassen beschrieben, und zwar, die

präpositionalen/konjuntionalen, die adjektiven, die adverbialen, die nominalen und die verbalen

Phraseologismen. Es gibt zwar diese Klassifikation, Burger erklärt aber auch, dass sie i.V.m. einer Analyse

nicht immer große Notwendigkeit findet. Deshalb werde ich sie auch nicht verwenden.

3.4 Spezielle Klassen

D.h. Phraseologismen können sich nach diesen Klassifikationen einteilen lassen, Burger hat aber einige

spezielle Klassen von Phraseologismen zusammengestellt, die gemeinsame Besonderheiten ausweisen.29

26 Ibid. p. 39 27 Von Burgers eigenen Übersichten zusammengesetzt (Ibid. p. 37-40) 28

Burger: op. cit. p. 40-42 29 Ibid. p. 42-48

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Ich werde aber nicht alle erwähnen. Die meiner Meinung nach wichtigsten von dieser Art sind

„Zwillingsformeln“, „Kinegramme“, „geflügelte Worte“, „Autorphraseologismen“ und „Onymische

Phraseologismen“. Zwillingsformeln bestehen aus zwei Wörtern, die oft durch ein „und“ o.Ä. verbunden

sind. Häufig gibt es Stabreim in den Zwillingsformeln und die Reihenfolge ist normalerweise völlig fest. Ein

Beispiel sei: „gang und gäbe“ bzw. „hin und her“. Die Kinegramme sind ein bisschen komplizierter. Diese

Ausdrücke sind von phraseologischem Charakter und drücken eine physische und nonverbale Handlung

aus. Das Besondere ist, dass die Bedeutung des Phraseologismus und die Bedeutung der eigentlichen

Handlung zusammenfallen. Burger verwendet das Beispiel: „die Nase rümpfen (über etw.)“, das bedeutet,

dass man Verachtung zu verstehen gibt. Die in Wirklichkeit ausgeführte Handlung hat aber genau dieselbe

Bedeutung. Solche Ausdrücke nennt man Kinegramme. Geflügelte Worte sind Wortverbindungen, die mit

einer bestimmten Person assoziiert werden, z.B. „Ich bin ein Berliner“, „I have a dream“ usw. So ist es bei

den meisten Phraseologismen nicht. Autorphraseologismen sind fast dasselbe, sind aber Phraseologismen,

die in einem Werk entstanden sind und nur in diesem Werk phraseologisch funktionieren, z.B. erwähnt

Burger „auf den Steinen sitzen“ aus „Buddenbrooks“ von Th. Manns. Onymische Phraseologismen

fungieren als Eigennamen, hier sin Beispiele wie „Das Rote Kreuz“ und „Das Weiße Haus“ zu sehen.

3.5 Zwischenfazit

Harald Burger verwendet den Terminus „Phraseologismen“ für im mentalen Lexikon „feste“ Ausdrücke.

Diese „Phraseologismen“ sind alle durch einen historischen Prozess gegangen, die sog. Phraseologisierung,

in der die Ausdrücke allmählich ihre ursprüngliche und wörtliche Bedeutung verloren und stattdessen eine

„übertragene“ an sich genommen haben. Solche Ausdrücke weisen sowohl Unterschiede als auch

Gemeinsamkeiten auf. Beispielsweise können die Phraseologismen von unterschiedlicher Länge, Struktur

und Bedeutung sein. Neben diesen Unterschieden bezieht Burger sich auf drei gemeinsame Eigenschaften

der Phraseologismen, und zwar: Polylexikalität, Idiomatizität und Festigkeit. Der erstgenannte Begriff

bezeichnet, dass die Wortverbindungen aus mehr als einem Wort bestehen. Idiomatizität bezeichnet, wie

groß der Bedeutungsabstand zwischen der phraseologischen Bedeutung eines Ausdrucks und der

wörtlichen ist. Hier operiert Burger mit drei Begriffen: nicht-idiomatische Ausdrücke (Es gibt keinen oder

nur einen kleinen Unterschied), (voll)idiomatische Ausdrücke (Man kann die wörtliche Bedeutung aus der

phraseologischen nicht erschließen, weil der Abstand zu groß ist) und teil-idiomatisch (Der Ausdruck hat

einen idiomatisch Teil und einen nicht-idiomatischen). Die Festigkeit der Phraseologismen ist relativ

umfangsreicher als die anderen Eigenschaften. Die psychologische und strukturelle Festigkeit, Variationen

und Modifikationen sind diesem Bereich zuzuschreiben. Kurz erfasst geht es darum, dass Phraseologismen

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polylexikale Ausdrücke sind, die als eine Einheit im Gehirn gelagert werden und auch verwendet sind.

Manchmal sind sie so „fest“, dass sie eher „auffällig“ bzw. nicht wie sog. „freie“ Ausdrücke auftreten,

beispielsweise morphosyntaktisch. Außerdem kann man aus z.B. rhetorischen Gründen einen

Phraseologismus modifizieren (Man sieht das ab und zu in der Werbebranche), er verliert aber die

phraseologische Bedeutung. Am öftesten kann man trotzdem die phraseologische Bedeutung erkennen.

Angesichts jener von Burger gemachten Observationen hat er eine semantische (vgl. Übersicht im Abschnitt

3.3.1) und eine syntaktische Klassifikation der Phraseologismen aufgestellt. Neben diesen Klassifikationen

gibt es einige Besonderphraseologismen, die sich in Gruppen einteilen lassen, z.B. Zwillingsformeln,

geflügelte Worte und Kinegramme.

4 Analyse

In meiner Analyse werden im Hinblick auf Phraseologismen vier verschiedene Textsorten durcharbeitet,

und zwar: Kinderbücher bzw. Märchen, Horoskope, politische Reden und Handbücher bzw. Manuals. Die

Textsorten werden getrennt behandelt, um die Analyse so übersichtlich wie möglich zu machen. Jeden Text

werde ich gleicherweise separat behandeln. Darüber hinaus werde ich in so hohem Maße wie möglich die

Phraseologismen durch Burgers eigene Theorie erklären, z.B. was die drei Eigenschaften betrifft, mit dem

Zweck, die einzelnen Phraseologismen nach der semantischen gruppieren zu können. Die meisten Texte

sind relativ willkürlich ausgewählt worden, d.h. es nicht bei all den Texten vorhergehende Überlegungen

liegen, sondern nur bei einigen davon. Dies ist mit Absicht vorgenommen worden, sodass ich mir das

wirklichkeitsgetreuste Bild des Vorkommens von Phraseologismen werde machen können. Eine

Untersuchung nur mit Texten mit Phraseologismen würde einen verdrehten Eindruck der Wirklichkeit

geben. Ich habe aus demselben Grunde deshalb, wie erwähnt in der Einleitung dieser Arbeit, so

unterschiedliche Textsorten wie möglich gewählt. Nach diesen Ergebnissen werde ich eine Hypothese

aufstellen, die versuchen wird, die „ungleiche“ Verteilung von Phraseologismen in den einzelnen Textsorten

zu erklären.

4.1 Kinderbücher und Märchen

4.1.1 Brüder Grimm („Rapunzel“, „Der gestiefelte Kater und“ und „Hänsel und Gretel“)

Ich habe drei Märchen von den Brüdern Grimm ausgewählt („Hänsel und Gretel“, „Rapunzel“ und „Der

gestiefelte Kater“ – alle sind im Jahre 1812 von den Brüdern publiziert), um so untersuchen, wie oft die

Phraseologismen zu ihrer Zeit tatsächlich verwendet wurden. Aber bevor man sich im Hinblick auf das

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Auftreten von Phraseologismen an alte Märchen heranmacht, muss man sich klarmachen, dass Ausdrücke

vorkommen können, die noch nicht durch bzw. ganz durch den phraseologisierenden Prozess (vgl.

Abschnitt 3.1) gewesen sind. Das heißt, man muss diejenigen Wortverbindungen, die anscheinend

phraseologisch sind, kritischer anschauen, da sie vielleicht beim Schreiben von der Geschichte immer noch

eine wörtliche Bedeutungen tragen, obwohl es heute eine ähnliche Wortverbindung von phraseologischem

Charakter gibt.

In der Geschichte „Hänsel und Gretel“ fällt es relativ unschwer, Phraseologismen zu finden. Ganz am

Anfang steht der Ausdruck: „Wie sollt‘ ich’s über’s Herz bringen“30. Genau der Ausdruck ist in „Duden –

Redewendungen“ nicht zu finden, man findet aber schnell den Ausdruck: „es nicht übers Herz bringen, etw.

zu tun“31, der u.a. bedeutet: „aus Schonung gegenüber einem anderen zu etw. nicht fähig sein“. Im Kontext

finde ich das Erschließen der „übertragenen“ Bedeutung unschwer, aber als isoliert ist diese Bedeutung

weniger durchschaubar. Ich würde deshalb diesen Phraseologismus idiomatisch nennen. Dass diese

Wortverbindung eine Modifikation ist, ist meiner Meinung nach wenig wahrscheinlich, denn ich betrachte

sie eher als eine Variation eines eventuellen „Basisphraseologismus“, und zwar: „etw. übers Herz bringen“.

Darüber hinaus dreht es sich hier um einen referentiellen Phraseologismus, der weiter zu den nominativen

gehört, d.h. der Ausdruck bezeichnet einen Vorgang und ist kein schon vollständiger Satz, was die

propositionalen sind.

Es gibt einen ähnlichen Phraseologismus, das aber in Duden nicht zu finden ist: „Dem Mann fiel’s schwer

auf Herz“32. Ich stelle mir vor, dass es (in diesem Kontext) bedeutet, dass es hart ihm ist, seine Kinder zu

verlassen. Aber im Gegensatz zum ersten Beispiel würde ich dieses als teil-idiomatisch kategorisieren, denn

die wörtliche Bedeutung von „schwerfallen“ ist dieselbe, wohingegen „auf Herz“ eher den Grad des

Schwerfallens ausweist, und hat wörtlich gesehen nichts mit dem Herzen zu tun. Der Ausdruck wird meiner

Meinung nach derselben Gruppe wie „Wie sollt‘ ich’s über’s Herz bringen“ zugeordnet. Besonders

interessant wird es beim Ausdruck „hernach hat das Lied ein Ende“33, denn außer der Struktur ähnelt er

sehr dem Ausdruck aus Duden „das Ende vom Lied sein“34, und vermutlich bedeuten sie dasselbe. Sie sind

beide nominativen Idiome.

30 Grimm; Grimm (1948): Hänsel und Gretel. p. 163 31 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 358 32 Grimm; Grimm: Hänsel und Gretel. op. cit. p. 166 33

Ibid. p. 165 34 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 194

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In diesem Märchen finden sich auch andere nominative Phraseologismen. Zum Beispiel gibt es die zwei

Zwillingsformeln „hin und her“35 und „nach und nach“36, die beide eine Alliteration enthalten. Der erste,

nehme ich an, zählt zu den Kollokationen. Kollokationen, seien Burger zufolge diejenigen Phraseologismen,

die nicht-idiomatisch sind, d.h. es gibt keinen Bedeutungsabstand zwischen den wörtlichen und

phraseologischen Bedeutungen. „Nach und nach“ würde ich eher als ein Idiom charakterisieren, da es von

mir so aufgefasst wird, dass man ohne Vorwissen die „übertragene“ Bedeutung („allmählich“) nicht

erschließen kann. Darüber hinaus gibt es den Ausdruck: „machten sie sich alle zusammen auf den Weg“37,

der aus dem nominativen Phraseologismus „sich auf den Weg machen“38 kommt, bei dem man schnell

bemerkt, wie flexibel ein „fester“ Ausdruck tatsächlich sein kann. Deshalb soll man die Aussage, dass

Phraseologismen völlig „feste“ Ausdrücke sind, auch nicht ganz wörtlich nehmen – sie ist meiner Meinung

nach eher eine Hauptregel!

Als die letzten Beispiele, die ich aus diesem Märchen benutzen werde, gibt es beispielweise: „Nun ist’s um

uns geschehen“39 („jmd. Ist verloren […] erledigt“40). Ich würde diesen Satz als einen „feste Phrase“ unter

den propositionalen Phraseologismen, da es sich um einen satzwertigen Ausdruck dreht. Darüber hinaus

gibt es aber auch einen zu den „tropischen Formeln“ gehörenden Phraseologismus, und zwar der

Gemeinplatz: „wer A sagt, muss auch B sagen“41, der bedeutet, dass man, wenn man erst etwas

angefangen hat, das beenden muss, auch wenn es negative Folgen gäbe.

Die Geschichten „Rapunzel“ und „Der gestiefelte Kater“, sind beide viel kürzer als „Hänsel und Gretel“ und

ich werde sie deshalb gemeinsam durcharbeiten. Sie sind zwar kurz, es treten aber im Vergleich zum oben

erwähnten viel weniger Phraseologismen auf. In „Rapunzel“ gibt es zunächst „lasst Gnade für Recht

ergehen“42, das „sehr nachsichtig sein und keine Strafe verhängen“43 bedeutet. Die Nennform in Duden

heißt: „Gnade vor/für Recht ergehen lassen“ und zeigt, dass es heute zwei Variationen gibt. Ich schätze,

dass der Ausdruck ein nominativer Phraseologismus ist und weiter ein Teil-Idiom. Der Grund dazu ist, dass

Gnade auch ganz wörtlich aufgefasst werden kann. Das Wort „Recht“ ist jedoch als „übertragen“ zu

verstehen, da es beispielsweise zum juristischen Bereich gehört. Hier wird es ziemlich deutlich, dass der

35 Grimm; Grimm: Hänsel und Gretel. op. cit. p. 165 36 Ibid. p. 166 37 Ibid. p. 164 38 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 852 39 Grimm; Grimm: Hänsel und Gretel. op. cit. p. 163 40 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 277 41 Grimm; Grimm: Hänsel und Gretel. op. cit. p. 166 42

Grimm; Grimm (1948): Rapunzel. p. 258 43 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 291

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Ausdruck durch eine Phraseologisierung gewesen ist, und dass man früher den Ausdruck als wörtlich hätte

betrachten sollen. Darüber hinaus gibt es den Ausdruck: „ritsch ratsch“44, der allerdings nicht in Duden

vertreten ist, den ich aber schon als ein Phraseologismus kategorisieren will. Mein Argument ist, dass der

Ausdruck in dieser Form sich nicht wörtlich verstehen lässt, sondern fungiert hier als „übertragen“, und

zwar als „plötzlich“ bzw. „auf einmal“. Ein anderer Grund ist, dass diese Wortverbindung eine

Zwillingsformel mit einer Alliteration ist.

In dem „Gestiefelten Kater“ gibt es ein spannendes Beispiel, was die Idiomatizität betrifft. Es gibt den

Ausdruck „drehte ihnen den Hals um“45, das „jemanden umbringen“ bedeutet, die Frage ist hier aber, ob

die Bedeutung des Phraseologismus vom Ausdruck selbst überhaupt erschließbar ist. Mit großer

Vorstellungskraft, finde ich, es lässt sich tun, aber wie Burger erklärt, gebe es keine Regel, die diese

„Vorstellungskraft“ berücksichtigen kann.46 Deshalb muss der Phraseologismus als idiomatisch betrachtet

werden und den nominativen Idiomen zuzuordnen sein. Wenn dies festgestellt ist, kann man zur Diskussion

stellen, inwiefern dieser Ausdruck hier überhaupt phraseologisch zu verstehen sein soll. Entweder hat er

die Bedeutung, dass der Kater in der Geschichte tatsächlich den Rebhühnern den Hals umdrehte und somit

sie tötete, oder der Ausdruck ist als „übertragen“ zu verstehen, d.h. der Kater brachte sie einfach um, aber

nicht notwendigerweise durch das Halsumdrehen. Der Grund für diese Zweideutigkeit ist zunächst, dass

man den Ausdruck sowohl wörtlich als auch phraseologisch auffassen kann (z.B. wie den Ausdruck

„jemandem einen Korb geben“). Darüber hinaus ist es aber auch möglich, dass der Ausdruck nicht durch die

Phraseologisierung gewesen ist und dass dem Ausdruck auf diese Weise keine phraseologische Bedeutung

zugeschrieben werden kann. Das werde ich offenlassen, denn beide Möglichkeiten sind wahrscheinlich.

Dass dieses Phänomen in älteren Texten vorkommen können, ist auch im Einleitungsabschnitt der Analyse

erwähnt.

4.1.2 „Das doppelte Lottchen“

Schnell beim Lesen dieses Kinderbuches „Das doppelte Lottchen“ entdeckt man viele sog. Kinegramme. Es

gibt „schüttelt den Kopf“47 und „zuckt die Achseln“48. Diese beiden sind von Burger erwähnt und bedeuten,

dass man etwas verneint oder ablehnt (der erste) bzw. dass man Unwissenheit zu verstehen gibt (der

zweite). Darüber hinaus gibt es noch zwei Ausdrücke, denen man meiner Auffassung nach einen

44 Grimm; Grimm: Rapunzel. op. cit. p. 260 45 Grimm; Grimm (1948): Der gestiefelte Kater. p. 263 46 Burger: op. cit. p. 31-32 47

Kästner (2000): 1. und 2. Kapitel. p. 28 48 Ibid. p. 19

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phraseologischen Charakter zuschreiben kann, und zwar: „kratzt sich am Kopf“ und „kriegt den Mund nicht

wieder zu“49, deren Nennformen heißen würden: „sich am Kopf kratzen“ und „den Mund nicht wieder

zukriegen (können)“. Die zwei letzten bezeichnen eine nonverbalen Handlung oder einen Zustand vollen

Erstaunens. Ich bin davon überzeugt, dass sie alle zu den Idiomen gehören, d.h. dass sie alle Vorgänge

bezeichnen, wo aber die wörtliche Bedeutung und die phraseologische nicht übereinstimmen. Hingegen

haben die Ausdrücke etwas anderes gemeinsam: die Bedeutung des in Wirklichkeit passierenden Vorgangs

und die phraseologische Bedeutung des Ausdrucks sind gleich, und deshalb sind sie Beispiele von

Kinegrammen.

Andere Beispiele von zu nominativen Phraseologismen gehörenden Idiomen sind „schmilzt […] wie Schnee

in der Sonne dahin“50, das dem Ausdruck „[dahin]schmelzen wie die Butter/wie Schnee an der Sonne“51

(„äußerst schnell aufgebraucht werden“) ähnelt und „Was mögen die kleinen Gänse bloß auf dem Kerbholz

haben?“52 aus der Nennform: „etw. auf dem[…] am Kerbholz haben“53. Der letztgenannte Beispiel soll nach

Duden bedeuten: „etw. Unrechtes, eine Straftat begangen haben“.

Neben diesen oft benutzten Wortverbindungen sieht man auch zwei besondere Typen Phraseologismen.

Ganz am Anfang der Geschichte sagt eines der Mädchen: „Ein alter Mann ist ja kein Schnellzug“54, und

dieses Beispiel lässt sich tatsächlich in Duden nicht nachschlagen, sondern ein Ausdruck, der heißt: „ein

alter Mann/eine alte Frau/eine Oma ist doch kein D-Zug“55. Meiner Meinung nach ist hier von einer

Modifikation die Rede. Der Grund könnte sein, dass der Autor zeigen wollte, dass es sich um ein Kind dreht,

welche (ja) nicht immer phraseologische Ausdrücke genau kennen. Es geht hier somit um das Spielen mit

der Sprache. Der Audrück gehört zu den topischen Formeln unter den propositionalen Phraseologismen, da

sie einen eigenen Satz bilden kann, ohne abhängig vom Kontext zu sein. Genauer bestimmt ist dieser

Ausdruck ein Gemeinplatz (Vgl. Abschnitt 3.3.1). Das andere besondere Beispiel ist: „Da brat mir einer

einen Storch!“56, das denselben Wortlaut in Duden hat.57 Dieser Ausdruck ist völlig idiomatisch, da der

Bedeutungsabstand zwischen der phraseologischen Bedeutung („Ausruf großer Verwunderung“) und der

49 Ibid. p. 13 50 Ibid. p. 30 51 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 156 52 Kästner: op. cit. p. 35 53 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 413 54 Kästner: op. cit. p. 11 55 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 180 56

Kästner: op. cit. p. 15 57 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 138

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wörtlichen enorm ist. Außer diesen Beispielen gibt es viel mehr im Text, aber ich finde, dass diese die

interessantesten bilden.

4.1.3 „Max und Moritz“

Dir Geschichte von den zwei Buben Max und Moritz58 besteht zwar aus vielen Reimen und Alliterationen, es

gibt aber nicht viele Phraseologismen drin. Ich habe trotzdem die Geschichte in dieser Arbeit

mitgenommen, da es insbesondere einen Satz gibt, der für den Bereich Phraseologie interessant ist. Es

dreht sich um den Satz „Dieses war der erste Streich, Doch der zweite folgt gleich“, der nach jeder

Geschichte über die Jungen aufgeschrieben ist. Dies ist natürlich auf eine Weise zu verstehen, und zwar

wörtlich. Es zeigt sich aber, wenn man den Ausdruck in Duden nachschlägt, dass der erste Teil der

Wortverbindung eine phraseologische Bedeutung bekommen hat. D.h. der Ausdruck ist wegen dieser

Geschichte durch eine Phraseologisierung gewesen und ein Sprichwort geworden. Die „übertragene“

Bedeutung von „dieses/das war das erste Streich“59 heißt: „das war das erste, was zu tun war“. Dies ist ein

Beispiel von der oben erwähnten speziellen Klasse: „geflügelten Worten“, da es sich um einen

Phraseologismus dreht, der mit einer Quelle verbunden ist. Man könnte auch argumentieren, dass der

Ausdruck ein Autorphraseologismus ist. Meiner Meinung nach verhält es sich aber so nicht, da dem

Ausdruck auch außerhalb der Geschichte ein phraseologischer Charakter zuzuschreiben ist.

Es ist bemerkenswert, dass es einen so großen Unterschied in der Menge von Phraseologismen gibt. Ich

glaube, dass es sowohl unbewusst als auch bewusst sein kann. Vielleicht waren Phraseologismen zur Zeit

der Brüder Grimm einfach nicht so häufig benutzt, als in moderneren Märchen und Kinderbüchern. Darauf

werde ich in meiner Hypothese eingehen.

4.2 Horoskope

Zu meinem Verfahren in Verbindung mit den Horoskopen muss gesagt werden, dass diese nach den

Quellen eingeteilt sind, da die Mehrheit davon einfach zu kurz dafür sind, sich allein behandeln zu lassen.

Ich habe versucht, unterschiedliche Typen von Horoskopen zu finden. Es gibt u.a. Jahres-, Monat- und sogar

Autohoroskope. In den Horoskopen sind Phraseologismen anscheinend vielfach zu finden, und ich werde

deshalb nicht alle kommentieren.

58

Schwager & Steinlein GmbH (1993): Max und Moritz. p. 28, 30, 32, 33, 35 und 38 59 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 742

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4.2.1 Bild.de

Jahres-, Monats-, Wochen, Tages- und sogar chinesische Horoskope. Ich habe drei Jahres-, ein Monats- und

ein Wochenhoroskop gewählt, die alle aus Bild.de kommen.

„Deswegen ist nicht gleich der Wurm drin“60 was soll das heißt? Schlägt man den Ausdruck in Dudens

Redewendungswörterbuch, sieht man die Erklärung von „in etw. ist/sitzt der Wurm drin“: „etw. ist nicht in

Ordnung, nicht so, wie es sein sollte“61. Bei diesem Beispiel ist es meiner Meinung nach sehr deutlich, dass

der Unterschied zwischen der phraseologischen und wörtlichen Bedeutung enorm ist, weshalb man diesen

Ausdruck als idiomatisch kategorisieren muss. Was die Festigkeit betrifft, ist es nennenswert, dass das

Präpositionalglied im Text nicht vertreten ist. In dem Punkte komme ich aber als nicht-deutscher

Muttersprachler zu kurz, ich kann nicht entscheiden, ob der Ausdruck seine phraseologische Bedeutung

verliert. Das kommt oft vor, jedenfalls was diesen linguistischen Bereich betrifft. Dieser Phraseologismus ist

außerdem eine „feste Phrase“ unter den propositionalen Phraseologismen, da es sich um einen

satzwertigen Ausdruck dreht.

Neben dieser „festen Phrase“ gibt es eine Unmenge von Idiomen in den fünf Horoskopen aus Bild.de, ich

benutzen werden. Einer Person wird angeraten, diesen Monat „Nägel mit Köpfen zu machen“62. Der

Ausdruck tritt einigermaßen „unauffällig“ auf, aber bedeutet Duden zufolge: „etw. richtig anfangen,

konsequent durchführen; sich nicht mit Halbheiten begnügen“63. Genau wie bei der oben stehenden „festen

Phrase“ ist dieser Phraseologismus auch völlig idiomatisch, dieser lässt sich aber den nominativen

Phraseologismen zuordnen, weil er satzgliedwertig ist. Dasselbe gilt für folgende Ausdrücke: „kommen Sie

schnell wieder in Schwung“64, der bedeutet, dass man richtig froh und munter wird, „kommt die Liebe fast

etwas zu kurz“65 (Duden erklärt es so: „wenig berücksichtigt werden; benachteiligt werden“66), „Drücken Sie

nicht gleich […] auf der Tube“67, was bedeutet: „die Geschwindigkeit steigern, etw. beschleunigen“68. Der

Ausdruck „[…] stehen […] im Wege“69 ist gleicherweise ein Idiom, aber irgendwie kommt er ein bisschen

weniger idiomatisch vor, als die anderen Beispiele. Es hat vielleicht etwas damit zu tun, dass man

60 Siehe den Ausdruck in Anlage 13: p. 83, Z. 15 61 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 889 62 Siehe den Ausdruck in Anlage 11: p. 81, Z. 15 63 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 540 64 Siehe den Ausdruck in Anlage 14: p. 84, Z. 17 65 Siehe den Ausdruck in Anlage 13: p. 83, Z. 11 66 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 459 67 Siehe den Ausdruck in Anlage 12: p. 82, Z. 19 68

Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 790 69 Siehe den Ausdruck in Anlage 15: p. 85, Z. 6

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tatsächlich rein physisch (wenn man den „Weg“ als die Richtung bezeichnet) jemandem „im Wege“ stehen

kann. Die phraseologische Bedeutung ist aber sehr vorzuziehen, da der Kontext am öftesten ist, dass man

jemandem ein Hemmnis ist, etwas zu tun o.Ä. Der Widder erfährt u.a., dass er in einigen Monaten „sehr

gute Karten“70 habe. Die phraseologische Bedeutung ist nach Duden, dass man „bei etw. Glück“71 hat. Ich

finde deshalb, dass der Phraseologismus eigentlich zu den Teil-idiome der nominativen Phraseologismen

gehört, denn manchmal können die Teile „gut[…] haben“ und „Glück haben“ meiner Meinung nach

verglichen werden. D.h. „gut“ ist nicht-idiomatisch, wohingegen „Karten“ idiomatisch zu verstehen ist. Ein

letztes, aber spannendes Beispiel ist „krempeln die Ärmel hoch“72. Die Bedeutung ist „bei einer Arbeit

tüchtig zupacken wollen“73, was den Ausdruck einen nach Burger idiomatischen Ausdruck, der also auch

den Idiomen zuzuordnen ist. Was aber diesen Ausdruck spannend macht, ist, dass die eigentliche

Bedeutung dieser in Wirklichkeit ausgeführten Handlung genau dieselbe ist wie die phraseologische

Bedeutung des Ausdrucks. Deshalb kann man auch diesen Phraseologismus ein Kinegramm nennen.

4.2.2 Cosmopolitan.de und Merkur-online.de

Wie früher erwähnt, gibt es verschiede Typen von Horoskopen, und jetzt ist von den Tageshoroskopen die

Rede, bei denen die Kürze kein Hemmnis für das Vorhandensein der Phraseologismen ist. In diesen

Horoskopen gibt es keine propositionalen Phraseologismen, sondern nur nominativen. Das erste Beispiel ist

„rückt in den Vordergrund“74 und dreht sich um die Werte, die einem am wichtigsten sind. Da Werte kein

physisches Phänomen sind, kann man sie auch nicht in den Vordergrund von etwas rücken. Der

Phraseologismus ist demzufolge idiomatisch und gehört auch zu den Idiomen, da ein Vorgang ausgedrückt

wird. Einen ebenfalls Vorgang sieht man im Ausdruck: „Ziehen Sie Bilanz“75. Die phraseologische Bedeutung

dieses Ausdrucks ist von Duden so definiert: „das Ergebnis von etw. feststellen“76. Was die Idiomatizität

betrifft, ist meiner Meinung nach der gleiche Fall wie bei „einem den Hals umdrehen“ aus dem „Gestiefelten

Kater“, d.h. man kann sich einigermaßen die Bedeutung ausdenken. Es existiert nach Burger aber keine

Regel, die eine solche Erwägung „erlaubt“. Der Ausdruck ist daher als idiomatisch zu rechnen.

70 Siehe den Ausdruck in Anlage 13: p. 83, Z. 25 71 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 404 72 Siehe den Ausdruck in Anlage 13: p. 83, Z. 22 73 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 59 74 Siehe den Ausdruck in Anlage 16: p. 86, Z. 5 75

Ibid. p. 86, Z.6 76 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 120

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Am anderen Ende des Spektrums wird der Ausdruck „hin und wieder“77 mit der Bedeutung „von Zeit zur

Zeit, manchmal“78 gebraucht. Diese idiomatische Zwillingsformel tritt, wie die meisten anderen

Zwillingsformeln, nur auf diese Weise auf, d.h. der Ausdruck würde seine phraseologische Bedeutung

verlieren, wenn man z.B. die Reihenfolge änderte – eine typische Restriktion der Phraseologismen.

Schließlich gibt es den Phraseologismus: „aus den Augen verlieren“79, der bedeutet: „Jmdn. aus dem

Blickfeld verlieren, zu jmdm., etw. Kontakt verlieren“80. Wie man im Phraseologismus und in den beiden

Erklärungen, wird das Verb „verlieren“ verwendet. Man kann deshalb nur annehmen, dass es als nicht-

idiomatisch zu betrachten ist. Da man aber nichts, außer den Augen selbst, aus den Augen verlieren kann,

muss es sich um eine idiomatische Bedeutung handeln. Der Phraseologismus ist somit teil-idiomatisch und

wird den Teil-Idiomen zugeordnet.

4.2.3 News.at

Die letzten Horoskope, die ich im Hinblick auf Phraseologismen analysieren werde, sind vom

österreichischen News.at. Es gibt einige wenige Phraseologismen, die ich kommentieren werde.

Schützen haben anscheinend immer „ein Ziel vor Augen“81, das bedeutet, dass sie immer wissen, was sie

wollen und haben wollen. Diesen Ausdruck würde ich deshalb als nicht-idiomatisch charakterisieren, da

„Ziel“ auch ein Teil der phraseologischen Bedeutung sein kann. Der Bedeutungsabstand zwischen den

phraseologischen und wörtlichen Bedeutungen von „vor Augen“ ist aber zu groß, weshalb dieser als

idiomatisch zu betrachten. Der ganze Ausdruck ist somit teil-idiomatisch und gehört auch den nominativen

Phraseologismen.

Der Prozess der Phraseologisierung ist beim letzten Ausdruck von einem Horoskop einigermaßen deutlich.

Der Phraseologismus „ohne viel Federlesens“82 bedeutet „ohne große Umstände“83 und kommt nach Duden

von dem beflissenen „Webklauben angeflogener Federn von der Kleidung höhergestellter Personen.“ Der

Ausdruck ist aber heute als idiomatisch zu verstehen.

77 Siehe den Ausdruck in Anlage 18: p. 88, Z. 8 78 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 364 79 Siehe den Ausdruck in Anlage 17: p. 87, Z. 7 80 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 75 81 Siehe den Ausdruck in Anlage 19: p. 89, Z. 4 82

Siehe den Ausdruck in Anlage 20: p. 90, Z. 11 83 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 214

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4.3 Politische Reden

Die politischen Reden sind nach Sorte systematisiert, um einen Überblick über die vielen Texte. Außerdem

habe ich versucht so unterschiedliche Reden wie möglich zu finden, ohne sie im Voraus gelesen zu haben,

um eine objektive Basis zu bilden. Nur Texte mit Phraseologismen zu haben, würde ein irreales Bild geben.

Ich werde im Übrigen nicht auf die einzelnen Handlungen der Reden eingehen, sondern mich lediglich auf

einige von den vorkommenden referentiellen Phraseologismen konzentrieren.

4.3.1 Parteireden

4.3.1.1 Frank-Walter Steinmeier (2011)

Steinmeier verwendet in seiner Rede generell nicht viele Phraseologismen, eigentlich sehr wenig. Am

Anfang seiner Rede erklärt er, die europäische Integration „steht jetzt auf dem Spiel“84 und wieder i.V.m

dem Fundament85. Der Ausdruck „auf dem Spiel stehen“ bedeutet einfach, dass etwas in Gefahr ist, und da

es unmittelbar keine derartige aus dem Phraseologismus erschließbare Bedeutung gibt, muss der der

Ausdruck idiomatisch sein. Ich würde ihn außerdem den Idiomen zuordnen. Ein noch deutlicher

Phraseologismus ergibt sich durch den Ausdruck: „die andere Mores zu lehren hätte“86, der „jmdn.

energisch zurechtweisen“ bedeutet. Es sei denn, man Latein und ein bisschen zur humanistischen

Geschichte kennt, könnte man nicht diesen Ausdruck verstehen, d.h. er ist idiomatisch. Das letzte von mir

gefundene Beispiel in dieser Rede ist folgendes: „daran geht kein Weg vorbei“87. Dieser Phraseologismus

hat die Bedeutung, dass die Lage, in der man ist oder zu der man kommen wird, unvermeidlich ist. Er ist ein

fast geschlossener Satz, nur „an etw.“ in der Nennform ist vom Kontext abhängig, und dies macht den

Phraseologismus eine „feste Phrase“ unter den topischen Formeln.

4.3.1.2 Sigmar Gabriel (2010)

Gabriel verwendet gewissermaßen mehr Phraseologismen als Steinmeier. Bloß die erste Hälfte der Rede

hat viele Ausdrücke. Ich werde deshalb von diesem Teil ausgehen. Sigmar Gabriel fängt fast mit einem

Kinegramm an, und zwar, „Wir drücken dir […] die Daumen“88. Der Ausdruck bedeutet, dass man jemandem

Glück wünscht, aber das bedeutet der nonverbale Vorgang auch. Später redet Gabriel über die

Bundeskanzlerin und sagt, dass sie „fest im Sattel“89 („eine sichere, ungefährdete Position innehaben“90)

84 Siehe den Ausdruck in Anlage 10: p. 67, Z. 10-11 85 Ibid. p. 69, Z. 25-26 86 Ibid. p. 73, Z. 15 87 Ibid. p. 77, Z. 3-4 88

Siehe den Ausdruck in Anlage 6: p. 21, Z. 8 89 Ibid. p. 21, Z. 36

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sitzt und dass sie jetzt „ihr wahres Gesicht“91 („seine eigentliche Gesinnung, seinen wirklichen Charakter

offenbaren, sich nicht mehr verstellen“92) zeigt. Der erste Ausdruck ist idiomatisch, da „Sattel“ nichts mit

der eigentlichen „Position“ zu tun hat. „Sein wahres Gesicht“ ist meiner Meinung nach hingegen teil-

idiomatisch, da „wahr“ sowohl wörtlich als auch phraseologisch verstanden werden kann, wohingegen

„Gesicht“ als idiomatisch zu charakterisieren ist. Darüber hinaus verwendet Gabriel eine Zwillingsformel:

„nie und nimmer“93, wo „nie“ nicht-idiomatisch ist, „nimmer“ aber idiomatisch. Das letztgenannte wird

heute außerdem nur in diesem Gebrauch verwendet, d.h. „nimmer“ ist eine „unikale Komponente“.

4.3.1.3 Philipp Rösler (2012)

Wie Steinmeier verwendet Rösler Phraseologismen nicht viel. In Verbindung mit seinen Kommentaren zu

der Piratenpartei gibt es die Ausdrücke: „fällt dabei schnell unter den Tisch“94 („nicht berücksichtigt

werden“95) und „liegen Welten zwischen dem Piraten und eine echten liberalen Partei“96, der bedeutet, dass

es einen riesigen Unterschied zwischen etwas und etwas anderem gibt. Der ersterwähnte lässt sich der

Idiome zuordnen, während der letzterwähnte eine „feste Phrase“ ist, da er eine Aussage über einen

Vorgang ist.

4.3.1.4 Gesine Lötzsch (2012)

Lötzsch sagt in ihrer Rede: „[…] um immer wieder denen auf die Finger zu hauen[…]“97, was dem Ausdruck

„jmdm. auf die Finger klopfen“98 sehr ähnelt. Ich könnte mir vorstellen, dass es hier von einer Modifikation

die Rede ist. Lötzsch will durch diesen Ausdruck jemanden zurechtweisen, und um markanter aufzutreten,

hat sie vielleicht ein Wort gewählt, das im wörtlichen Sinne stärker als „klopfen“ ist. Bei diesem Gebrauch

ist der Phraseologismus in der Theorie nun „zerstört“, man kann aber immer noch, die phraseologische

Bedeutung hervorrufen. Deshalb nennt man ein solches Beispiel eine Modifikation. Später spricht Lötzsch

wieder über ihre „Gegner“ und fügt hinzu: „Wer wie die Made im Speck lebt[…]“99, das nach Duden

bedeutet, dass man im Überfluss lebt100. Diesen Ausdruck betrachte ich als teil-idiomatisch, da das Verb

90 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 649 91 Siehe den Ausdruck in Anlage 6: p. 22, Z. 5 92 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 280 93 Siehe den Ausdruck in Anlage 6: p. 25, Z. 38 94 Siehe den Ausdruck in Anlage 7: p. 54, Z. 3 95 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 774 96 Siehe den Ausdruck in Anlage 7: p. 54, Z. 32 97 Siehe den Ausdruck in Anlage 2: p. 6, Z. 21 98 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 225 99

Siehe den Ausdruck in Anlage 2: p. 10, Z. 23 100 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 473

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„leben“ auch der wirkliche Vorgang beschreibt, wohingegen „Made im Speck“ eine phraseologische

Bedeutung hat.

4.3.2 Bundestagsreden

4.3.2.1 Irmingard Schewe-Gerigk (2006)

In der Rede von Schewe-Gerigk gibt es nicht nennenswerte Phraseologismen. Sie benutzt zwar den

Ausdruck „einen Blick werfen“ („Werfen Sie einfach einmal einen Blick […]“101), den ich aber für ziemlich

neutral, d.h. fast wörtlich, halte.

4.3.3 Neujahrsansprachen

4.3.3.1 Gerhard Schröder (1999)

Nur einen deutlichen Phraseologismus lässt sich in Schröders Ansprache finden, und zwar: „in die eigenen

Hände nehmen“102, der bedeutet, dass man, etwas selbst tun muss bzw. soll.

4.3.3.2 Angela Merkel (2011)

Merkel verwendet auch nicht sehr viele Phraseologismen in ihrer Neujahrsansprache. Ein Beispiel eines

Phraseologismus ist: „[…] hält uns […] in Atem“103 und das bedeutet nach Duden „jmdn., etw. in Spannung

halten, nicht zur Ruhe kommen lassen“104. Darüber hinaus gibt es nicht anderes.

4.3.4 Andere Reden an die Bevölkerung

4.3.4.1 Joachim Gauck (2012)

Gauck verwendet viele positivgeladene Phraseologismen, wie z.B. „Deutschland kam wieder auf die

Beine“105, „ […]sollen auch alle zu Hause sein können[…]“106 usw. Es hängt vielleicht damit zusammen, dass

er jetzt als Leiter des Landes fungieren muss.

4.3.4.2 Angela Merkel (2011)

Hier verwendet Angela Merkel viele phraseologische Ausdrücke. Sie sagt z.B.: „mit Professionalität Hand in

Hand gehen“107, d.h. man will mit Professionalität verbunden sein möchte. Der Ausdruck ist idiomatisch, da

101 Siehe den Ausdruck in Anlage 8: p. 64, Z. 14 102 Siehe den Ausdruck in Anlage 9: p. 65, Z. 25 103 Siehe den Ausdruck in Anlage 4: p. 14, Z. 18 104 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 66 105 Siehe den Ausdruck in Anlage 1: p. 2, Z. 1 106

Ibid. p.3, Z. 21 107 Siehe den Ausdruck in Anlage 5: p. 17, Z. 34

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die wörtliche Bedeutung nichts mit dem Hand-in-Hand-gehen zu tun hat. Merkel setzt mit: „Gehen wir

immer auf Nummer sicher?“108 vor, das bedeutet „sich in jeden Hinsicht absichern“109.

4.3.4.3 Angela Merkel (2009)

Auch in dieser Rede verwendet Merkel mehrere Phraseologismen. Der kalte Krieg wird z.B. erwähnt110, der

ein Beispiel der onymischen Phraseologismen, die als Eigennamen fungieren. Dasselbe gilt den „Eisernen

Vorhang“111. Zweimal verwendet Merkel den Ausdruck „von Herzen“112. Der Phraseologismus ist

idiomatisch und bezeichnet den Grad.

4.4 Gebrauchsanweisungen

Ich habe drei technische Texte aus drei verschiedenen Unternehmen gefunden. Der erste ist ein Handbuch

für ein HTC-Handy113, der zweite ist für ein Apple-iPad114 und der letzte eine Gebrauchsanweisung eines

AEG-Geschirrspülers115. Schon jetzt kann ich bekannt geben, dass keine referentiellen Phraseologismus in

diesen Texten sich finden lassen. Es höchstwahrscheinlich dafür auch einen Grund, aber darauf werde ich in

meinem Hypothesenabschnitt näher eingehen. Damit ist aber nicht gesagt, dass es überhaupt keine

Phaseologismen gibt. Wie oben erwähnt teilt Burger die Phraseologismen in drei Gruppen ein: die

referentiellen, die in den anderen Textsorten untersucht sind, die kommunikativen und die strukturellen.

Die Gruppe von den strukturellen Ausdrücken ist zwar klein, es gibt aber einige davon in den Texten. Ich

werde jedoch die Texte wegen der wenigen Beispiele zusammen behandeln.

Burger nennt selbst in Verbindung mit den strukturellen Phraseologismen: „sowohl… als auch“ und „in

Bezug auf“, und genau diese zwei Ausdrücke sind in den Handbüchern zu finden. Zur iPad wird es erklärt,

„dass die von Ihnen verwendete App sowohl die Audio- als auch die Videowiedergabe unterstützt“116. Auch

im Handbuch des Handys gibt es dieses Beispiel: „Sowohl Drucker als auch HTC Sensation müssen

eingeschaltet und mit demselben lokalen Netzwerk verbunden sein“117 und „[…] rendert HTC Sensation

108 Ibid. p. 18, Z. 17 109 Scholze-Stubenrecht et al.: op. cit. p. 557 110 Siehe den Ausdruck in Anlage 3: p. 12, Z. 19 111 Ibid. p. 13, Z. 14 112 Ibid. p. 13, Z. 7 und Z. 13 113 HTC Corporation (2012): HTC Sensation Handuch. p. 1-199 114 Apple Inc. (2012): iPad Benutzerhandbuch für iOS 5.1-Software. p. 1-161 115 AEG Hausgerät GmbH (1994): SANTO, Einbau-Kühlschränke, Gebrauchsanweisung. p. 1-16 116

Siehe das Beispiel in Anlage 22: p. 93, Z. 33-34 117 Siehe das Beispiel in Anlage 21: p. 91, Z. 10-11

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sowohl die hellen als auch die dunklen Bereiche […]“118. Darüber hinaus findet sich auch das Beispiel:

„[…]Einstellungen in Bezug auf den Akkuverbrauch[…]“119.

Neben diesen Beispielen ist der strukturelle Ausdruck „entweder… oder…“ auch mehrmals gebraucht. Man

sieht sie z.B. in folgenden Beispielen: ”Sie können entweder über iCloud oder iTunes Informationen und

Dateien”120 bzw. „liest VoiceOver entweder den Namen des Objekts vor“121

Nach die Gebrauchsanweisung gelesen zu haben musste ich einsehen, dass ich unmittelbar keine

Phraseologismen drin finden konnte. Ein Grund für so wenige Phaseologismen könnte sein, dass der

Kontext tatsächlich keine Möglichkeit leistet, die festen Ausdrücke überhaupt in diesem Kontext

einzubetten.

4.5 Zwischenfazit (Hypothese)

Es ist leicht festzustellen, dass es auch in einer Textsorte einen großen Unterschied gibt, wie viele

Phraseologismen sich finden lassen. In den Kinderbüchern und Märchen sind sie relativ ausgebreitet. Man

muss aber hier einbeziehen, wie alt der Text ist, da es „Risiken“ gibt, dass ein Ausdruck, der unmittelbar

phraseologisch aussieht, eigentlich wörtlich zu verstehen ist, z.B. „jemandem den Hals umdrehen“ ist heute

eher als eine Drohung gemeint, während man vielleicht in alten Zeiten den Ausdruck in Verbindung mit

dem Umbringen verwendete. Der Grund dafür, dass Phraseologismen überhaupt in Märchen und

Kinderbüchern zu finden sind, ist vermutlich, dass man so die Sprache farbenreicher machen kann, man

kann mit der Sprache spielen, und das Universum der Kinderbücher erlaubt auch „unmögliche“ Sachen.

Beispielsweise kann jemand in einem Märchen tatsächlich jemandem auf der Nase herumtanzen. Das ist

unrealisierbar in Wirklichkeit.

Die Horoskope haben eine Unmenge von Phraseologismen! Auch in den kleinesten davon. Es hängt

vielleicht damit zusammen, dass Horoskope so unpersönlich wie möglich sein müssen. Sie müssen viele

Leute „treffen“, und mit einem zu konkreten Ausdruck werden Leute das ablehnen. Damit helfen

Horoskope, denn sie bezeichnen Vorgänge und nicht konkrete Situationen. Auf diese Weise lassen

Personen sich mit dem Geschriebenen identifizieren. Das wäre ein guter Grund jedenfalls.

118 Ibid. p. 91, Z. 19-20 119 Ibid. p. 91, Z.36 - S. 92, Z. 1 120

Siehe das Beispiel in Anlage 22: p. 93, Z. 6 121 Ibid. p. 93, Z. 15

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In den politischen Reden ist die Menge von Phraseologismen sehr unregelmäßig. In einigen der Reden gibt

es relativ viele phraseologische Ausdrücke, z.B. in Gabriels Rede, in anderen gibt es sie kaum, beispielsweise

in den Neujahrsansprachen. Ich bin aber der Auffassung, dass die Menge von Phraseologismen von der

Rede abhängt. In vielen Fällen sind die Ausdrücke zu finden, wenn den Gegner verunglimpft werden, aber

sobald es sich um die eigene Politik dreht, dann kommt man zu den „wörtlichen“ Ausdrücken zurück. Es hat

vielleicht auch etwas mit der Glaubwürdigkeit zu tun. Zu viele Phraseologismen führen vielleicht zu

Vertrauensverlust, während sie auch gute „Pausen“ sind. Manchmal können politische Reden sich sehr

schwer fühlen, aber hier können Phraseologismen vielleicht die Rede „appetitlicher“ machen.

In den technischen Texten gibt es überhaupt keinen referentiellen Phraseologismen. Im Gegensatz zur

Textsorte „Horoskop“ müssen Handbücher so konkret, professionell und unpersönlich wie möglich sein.

Deshalb sind Phraseologismen und solche Texte meiner Meinung nach unvereinbar. Hingegen lassen sich

einige strukturelle Phraseologismen finden. Das macht auch Sinn, denn um einen Überblick zu schaffen

braucht man Konnektoren, die durch Phraseologismen realisiert werden können.

5 Fazit

Phraseologie ist ein riesiger Bereich, aber in „Phraseologie – Eine Einführung am Beispiel des Deutschen“

erläutert Harald Burger sein Wissen vom Bereich. Phraseologie bedeutet: die Lehre von phraseologischen

bzw. „feste“ Ausdrücken.

Es gibt viele Phraseologismen im Deutschen, die sehr unterschiedlich sein können. Es gibt aber auch Burger

zufolge einige Gemeinsamkeiten, und zwar Polylexikalität, Festigkeit und Idiomatizität. Polylexikalität heißt,

dass die Phraseologismen aus mehr als einem Wort bestehen. Burger erklärt allerdings, dass es

verschiedene Definition von einem „Wort“ gibt, er sagt aber, alles sind Wörter. D.h. jeder „feste“ Ausdruck

ab zwei Wörtern ein Phraseologie sein kann. Festigkeit wird in dieser Arbeit in vier Teile eingeteilt:

Gebräuchlichkeit, wie man die Ausdrücke gebraucht, psychologische Festigkeit, dass die Ausdrücke als eine

Einheit im mentalen Lexikon gelagert werden, Strukturelle Festigkeit, dass die meisten Ausdrücke

Irregularitäten und Restriktion den normalen morphosyntaktischen Regeln gegenüber aufweisen und

Variationen bzw. Modifikationen, dass es für einige Phraseologismen verschiedene Nennformen gibt, und

dass man aus z.B. rhetorischen Gründen den Ausdruck ändern kann. Es ist aber wichtig zu wissen, dass die

Phraseologismen ihre „übertragene“ Bedeutung verlieren, wenn man ihre Struktur, Wörter o.Ä. ändert.

Idiomatizität zeigt, wie groß der Bedeutungsabstand zwischen der phraseologischen Bedeutung eines

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„festen“ Ausdrucks und der wörtlichen Bedeutung. Wenn eine Wortverbindung „nicht-idiomatisch“ ist,

heißt es, dass es keinen oder nur einen minimalen Unterschied gibt (Beispiel: „sich die Zähne putzen“). Bei

einem idiomatischen Ausdruck kann man überhaupt nicht die phraseologische Bedeutung erschließen

(Beispiel: „jemandem einen Korb geben“). Ein teil-idiomatischer Ausdruck besteht aus einem idiomatischen

Teil und einem nicht-idiomatischen (Beispiel: „Wer rastet, der rostet“).

Darüber hinaus hat Burger eine semantische Klassifikation der Phraseologismen aufgestellt, die man

verwenden kann, wenn man Phraseologismen einteilen will. Es gibt drei Typen: die strukturellen,

kommunikativen und referentiellen. Die Referentiellen werden weiter zweigeteilt Diese zwei Gruppen

heißen die nominativen bzw. satzgliedwertigen Phraseologismen und die propositionalen bzw.

satzwertigen. Die ersterwähnte wird in semantisch dreigeteilt: Idiome, Teil-Idiome und Kollokationen (die

nicht idiomatischen Ausdrücken), wohingegen die letzterwähnte zweigeteilt wird: „feste Phrasen“ und

topische Formeln (Gemeinplätze und Sprichworte). Diese Klassifikation funktioniert meiner Meinung nach.

Man kann schnell einen Überblick darüber bekommen, wie Phraseologismen sich definieren, und außer die

Klassifikation gibt einige spezielle Klassen von Phraseologismen, z.B. Kinegramme, onymische

Phraseologismen Zwillingsformen usw., mit welchen man die Phraseologismen weiter einteilen und

erklären kann.

Nach der Theorie habe ich einige Textsorten angeschaut und untersucht, wie häufig die Phraseologismen in

den eingesammelten Texten vorkommen. Die vier Textsorten sind Kinderbücher/Märchen, Horoskope,

politische Reden und Handbücher/Gebrauchsanweisungen. Dies war mit dem Zweck, eine Hypothese

aufstellen zu können, die erklären konnte, warum die Menge von Phraseologismen variierte in den

Textsorten.

Aber nicht nur variiert die Menge von Textsorte zu Textsorte, sondern auch innerhalb einer Textsorte

selber. Beispielsweise sieht man bei den Märchen und Kinderbüchern eine solche Variation. Manche

Geschichten haben mehrere, andere haben fast keine. Der Grund dafür, dass man Phraseologismen

überhaupt verwendet, ist, dass man mit der Sprache spielen kann, und somit die Geschichte lebendiger

machen kann. Man muss aber darauf aufpassen, dass man nicht den Gebrauch des Phraseologismen

übertreibt, denn Kinder denken am öftesten sehr konkret, und deshalb kann man riskieren, dass die Kinder

die Geschichte einfach nicht verstehen.

Phraseologismen sind vielfach repräsentiert in der Textsorte Horoskopen. Trotz der Kürze der Texte gibt es

immer noch oft mehrere „feste“ Ausdrücke. Aber warum genau diese Textsorte? Der Zweck der Horoskope

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ist, so viele Personen wie möglich zu treffen. Hier helfen die Phraseologismen, da sie nur Vorgänge oder

Objekte ausweisen und nicht konkrete Situationen. Dies führt zu einem fast unpersönlichen Tagesbuch, mit

dem einigermaßen alle sich identifizieren könnten. „Auf die Tube drücken“, „die Siebenmeilenstiefel

anziehen“ usw., diese Ausdrücke sagen irgendwie nicht viel. Deshalb sind Phraseologismen so verwendbar

i.V.m. dieser Textsorte.

Um ehrlich zu sein, hätte ich gedacht, es wären mehr Phraseologismen in den politischen Reden zu finden.

Vielleicht ist der Grund, dass es nicht so viele gibt, dass Phraseologismen inoffiziell zu der unförmlichen

Sprache gehören. Ein/e Politiker/in will natürlich seine/ihre Glaubwürdigkeit behalten, und demzufolge

wäre es nicht ganz logisch eine Rede mit „festen“ Wortverbindungen zu erfüllen. Es ist aber zu bermerken,

dass die Phraseologismen in den behandelten Texten oft i.V.m. einer Verunglimpfung der Gegner. Sie sind

aber auch zu sehen, wenn es sich um Nationalgefühl dreht („Deutschland kam wieder auf die Beine“ z.B.).

Man verwendet sie somit, um ein bestimmtes Gefühl zu erwecken.

In den technischen Texten gab es aber keine referentiellen Phraseologismen, denn sie müssen unpersönlich

und konkret bleiben. Ein referentieller Phraseologismus gehört einfach nicht zum Diskurs der Fachtexte.

Hingegen lassen sich einige strukturelle Phraseologismen finden. Das macht auch Sinn, denn um einen

Überblick zu schaffen braucht man Konnektoren, die durch Phraseologismen realisiert werden können.

Das heißt, es existieren verschiedene Gründe dafür, warum es Phraseologismen gibt bzw. nicht gibt. Es ist

nicht nur unter den verschiedenen Textsorten, sondern es kann auch Unterschiede in einer Textsorte

geben. Die Gründe sind vielfach, ob rhetorisch, historisch, verständnismäßig, formell, ob diskursmäßig - die

Phraseologismen werden bestimmt verwendet, machen Geschichten farbenreich, helfen einem Präsident,

seine Bevölkerung zu leiten, macht den Horoskopleser glücklich darüber, dass jemand endlich weiß, wie er

fühlt und irritiert den hilflosen Ausländer, der absolut keine Ahnung hat.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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6 Anlagenverzeichnis

Anlage 1 (S. 1-5): Gauck, Joachim (2012): Gauck-Grundsatzrede im Wortlaut122

Anlage 2 (S. 6-11): Lötzsch, Gesine (2012): Wir kämpfen für eine Gesellschaft der Gerechtigkeit und

Würde123

Anlage 3 (S. 12-13): Merkel, Angela (2009): Rede von Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen des "Fests der

Freiheit"124

Anlage 4 (S. 14-15): Merkel, Angela (2011): Neujahrsansprache 2012125

Anlage 5 (S. 16-20): Merkel, Angela (2011): Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des

Empfangs für Ehrenamtliche „Gemeinsam geht’s – Menschen helfen Menschen“126

Anlage 6 (S. 21-48): Gabriel, Sigmar (2010): Rede Sigmar Gabriel: „Besser regieren für ein faires

Deutschland“127

Anlage 7 (S. 49-62): Rösler, Philipp (2012): Rede von Dr. Philipp Rösler Bundesvorsitzender der FDP und

Bundesminister für Wirtschaft und Technologie auf dem 63. Ord. FDP-Bundesparteitag am 21. April 2012 in

Karlsruhe128

Anlage 8 (S. 63-64): Schewe-Gerigk, Irmingard (2006): Irmingard Schewe-Gerigk,

Antidiskriminierungsgezetz129

Anlage 9 (S. 65-66): Francopolis (2000): Neujahrsansprache 2000130

122 Gauck (2012): Gauck-Grundsatzrede im Wortlaut. 123 Lötzsch (2012): Wir kämpfen für eine Gesellschaft der Gerechtigkeit und Würde. 124 Merkel (2009): Rede von Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen des "Fests der Freiheit". 125 Merkel (2011): Neujahrsansprache 2012. 126 Merkel (2011): Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des Empfangs für Ehrenamtliche „Gemeinsam geht’s – Menschen helfen Menschen“. 127 Gabriel (2010): Rede Sigmar Gabriel: „Besser regieren für ein faires Deutschland“. 128 Rösler (2012): Rede von Dr. Philipp Rösler Bundesvorsitzender der FDP und Bundesminister für Wirtschaft und Technologie auf dem 63. ord. FDP-Bundesparteitag am 21. April 2012 in Karlsruhe. 129

Schewe-Gerigk (2006): Irmingard Schewe-Gerigk, Antidiskriminierungsgezetz. 130 Francopolis (2000): Neujahrsansprache 2000 von Bundeskanzler Gerhard Schröder.

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Anlage 10 (S. 67-80): Steinmeier, Frank-Walter (2011): Rede Frank-Walter Steinmeier beim SPD-

Bundesparteitag131

Anlage 11 (S. 81): Bild.de (2012): Jahres-Horoskop, für Stier132

Anlage 12 (S. 82): Bild.de (2012): Jahres-Horoskop, für Waage133

Anlage 13 (S. 83): Bild.de (2012): Jahres-Horoskop, für Widder134

Anlage 14 (S. 84): Bild.de (2012): Monats-Horoskop, für Jungfrau135

Anlage 15 (S. 85): Bild.de (2012): Wochen-Horoskop vom 21.04. bis 27.04.2012 für Schütze136

Anlage 16 (S. 86): Cosmopolitan.de (2012): Was sagen die Sterne heute über Zwillinge? (21.05.2012 -

21.06.2012)137

Anlage 17 (S. 87): Merkur-online.de (2012): Tageshoroskop für den 27.4.2012, Steinbock, 3. Dekade138

Anlage 18 (S. 88): Merkur-online.de (2012): Tageshoroskop für den 27.4.2012, Jungfrau, 1. Dekade139

Anlage 19 (S. 89): News.at (2011): Autohoroskop 2011 für „Schütze“140

Anlage 20 (S. 90): News.at (2011): Autohoroskop 2011 für „Widder“141

Anlage 21 (S. 91-92): HTC Corporation (2012): HTC Sensation Handuch142

Anlage 22 (S. 93): Apple Inc. (2012): iPad Benutzerhandbuch Für iOS 5.1-Software143

131 Steinmeier (2011): Rede Frank-Walter steinmeier beim SPD-Bundesparteitag. 132 Bild.de (2012): Jahres-Horoskop, für Stier. 133 Bild.de (2012): Jahres-Horoskop, für Waage. 134 Bild.de (2012): Jahres-Horoskop, für Widder. 135 Bild.de (2012): Monats-Horoskop, für Jungfrau. 136 Bild.de (2012): Wochen-Horoskop vom 21.04. bis 27.04.2012 für Schütze. 137 Cosmopolitan.de (2012): Was sagen die Sterne heute über Zwillinge? (21.05.2012 - 21.06.2012). 138 Merkur-online.de (2012): Tageshoroskop für den 27.4.2012, Steinbock, 3. Dekade. 139 Merkur-online.de (2012): Tageshoroskop für den 27.4.2012, Jungfrau, 1. Dekade. 140 News.at (2011): Autohoroskop 2011 für „Schütze“. 141

News.at (2011): Autohoroskop 2011 für „Widder“. 142 HTC Corporation. HTC Sensation Handuch, p. 199

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7 Bibliografie

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143 Apple Inc. iPad Benutzerhandbuch Für iOS 5.1-Software, p. 161

BA-Arbeit 2012 (Projektbetreuerin: Thea Pedersen) ”Das war der erste Streich – Die deutsche Phraseologie in Textsorten“ Nicolaj Trampedach Rindom Jensen Eksamensnummer: 300738

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