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CLAUS LUDWIG ARCHITEKT 1 BAUSTOFFKUNDE Innenarchitektur INHALTSVERZEICHNIS 1. Bindemittel 1.1 Zement 1.2 Kalk 1.3 Gips, Anhydrit 1.4 Sonstige, Asphalt 2. Zuschlagstoffe für Mörtel und Betone 2.1 Kies, Sand und sonstige Zuschlagstoffe 3. Beton 3.1 Betonherstellung 3.2 Betonqualitäten 3.3 Anwendungen 4. Mörtelarten 4.1 Mauer- und Putzmörtel, Herstellung Eigenschaften 4.2 Putzmörtel, Putzarten 4.2 Estrichmörtel, Estricharten 5. Keramisch und mineralisch gebundene Baustoffe, Steine und Platten 5.1 Künstliche Steine aus Keramik, Ziegel, Klinker 5.2 Künstliche Steine mineralisch gebunden, Betonsteine, Kalksandteine 5.3 Künstliche Steine und Platten aus Porenbeton 5.3 Dachziegel, keramisch oder mineralisch gebunden 5.4 Fliesen und Platten aus Keramik 5.6 Faserzement 5.7 Gipsbaustoffe, Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten 5.8 Sonstiges 6. Eisen und Stahl 6.1 Stahl, Stahlsorten, Eigenschaften 6.2 Profilstahl 6.3 Betonstahl 7. Nichteisenmetalle 7.1 Aluminium 7.2 Zink- und Kupfer 7.3 Sonstige

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BAUSTOFFKUNDE Innenarchitektur INHALTSVERZEICHNIS 1. Bindemittel 1.1 Zement 1.2 Kalk 1.3 Gips, Anhydrit 1.4 Sonstige, Asphalt 2. Zuschlagstoffe für Mörtel und Betone 2.1 Kies, Sand und sonstige Zuschlagstoffe 3. Beton 3.1 Betonherstellung 3.2 Betonqualitäten 3.3 Anwendungen 4. Mörtelarten 4.1 Mauer- und Putzmörtel, Herstellung Eigenschaften 4.2 Putzmörtel, Putzarten 4.2 Estrichmörtel, Estricharten 5. Keramisch und mineralisch gebundene Baustoffe, Steine und Platten 5.1 Künstliche Steine aus Keramik, Ziegel, Klinker 5.2 Künstliche Steine mineralisch gebunden, Betonsteine, Kalksandteine 5.3 Künstliche Steine und Platten aus Porenbeton 5.3 Dachziegel, keramisch oder mineralisch gebunden 5.4 Fliesen und Platten aus Keramik 5.6 Faserzement 5.7 Gipsbaustoffe, Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten 5.8 Sonstiges 6. Eisen und Stahl 6.1 Stahl, Stahlsorten, Eigenschaften 6.2 Profilstahl 6.3 Betonstahl 7. Nichteisenmetalle 7.1 Aluminium 7.2 Zink- und Kupfer 7.3 Sonstige

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8. Holz und Holzbaustoffe 8.1 Holzeigenschaften 8.2 Holzbauteile aus Bauschnittholz 7.3 Holzwerkstoffe aus Holz und Bindemitteln, Spanplatten, Sperrholz 7.4 Parkett, Parkettarten 9. Dämmstoffe 9.1 Faserdämmstoffe 9.2 Schaumkunststoffe 9.3 Mineralische Schaumstoffe 9.4 Sonstige 10. Dichtungen, Dichtstoffe 10.1 Dichtungen aus Bitumenwerkstoffen 10.2 Dichtungen aus Kunststoffen 10.3 Folien, Dampfbremsen, Dampfsperren 10.4 Dichtstoffe 11. Bodenbeläge 11.1 Textile Bodenbeläge 11.2 Elastische Bodenbeläge 12. Kunststoffe 12.1 Einführung in die wesentlichen am Bau verwendeten Kunststoffe 12.2 Wesentliche Kunststoffe und Ihre Anwendung 13. Glas 13.1 Bauglas Eigenschaften 13.2 Funktionsgläser 14. Natursteine 14.1 Wesentliche Gesteinsarten nach Herkunft und Entstehung 15. Beschichtungen, Anstriche Literatur Baustoffkenntnis Scholz / Hiese, Werner Verlag

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1. Bindemittel 1.1 Zement

Grundstoff für die Zementherstellung ist Kalkmergel bzw. ein Gemisch aus Kalkstein und Ton. Der Grundstoff wird bis zur Sinterung gebrannt (ca. 1450° C) daraus ent-steht der so genannte Zementklinker. Der Klinker wird fein gemahlen unter Zusatz von verschiedenen Stoffen, die das Abbinde Verhalten (Gips, Anhydrit) und sonstige spezielle Eigenschaften des Zementes beeinflussen.

Herstellungsprozess Zement Wesentliche Merkmale

Zement ist ein hydraulisches Bindemittel. Hydraulische Bindemittel benötigen keine Luft für den Abbindeprozess.

Zement ist ein energiereicher Baustoff, die Energie, die im Brennprozess eingesetzt

wurde, wird beim Abbindeprozess wieder frei. Wärmeentwicklung beim Abbindepro-zess.

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Sonderzemente Es gibt eine Vielzahl von Spezialzementen, für besondere Anwendungsfälle.

Weißer Zement, „Dykerhoff Weiss“ für gestalterische Zwecke. Mit Dykerhoff Weiss kann annähernd weißer Beton hergestellt werden und durch Farbzusätze auch farbi-ge Betone.

Info www.bdzement .de www.dyckerhoff.de

1.2 Kalk, Baukalke

Grundstoff für die Kalkherstellung ist Kalkstein, Dolomit, Kalkmergel. Der Rohstoff

wird bei Temperaturen zwischen 900° und 1200° C unterhalb der Sintergrenze ge-brannt. Aus Kalkstein werden so genannte Luftkalke, aus Kalkmergel so genannte hydraulische Kalke hergestellt.

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Kalkstein und auch der verwandte Dolomitstein verändern beim Erhitzen ihre chemi-

sche Zusammensetzung. Bei Temperaturen zwischen 900 und 1200° C wird der Kalkstein (CaCO3) in gasförmiges Kohlendioxid (CO2) und Calciumoxid (CaO = Branntkalk) zerlegt.

Drehrohrofen Eine Kalkfabrik um 200 n. Chr. (Iversheim bei Bad Münstereifel)

Entsprechend der Verwendung in der Bauindustrie werden nach dem Erhärtungsver-halten zwei Gruppen, die Luftkalke und die Hydraulischen Kalke, unterschieden. Luft-kalke erhärten unter der Einwirkung von atmosphärischem Kohlenstoffdioxid, Hydrau-lische Kalke erstarren und erhärten unter Wasser. Atmosphärisches Kohlenstoffdioxid trägt zum Erhärtungsprozeß bei, da diese Kalke einen Mindestgehalt an freiem Kalk enthalten.

Zu den Luftkalken, die vorwiegend aus Calciumoxid oder Calciumhydroxid bestehen, zählen die Calciumkalke mit einem CaO+MgO-Gehalt > 70 % und die Dolomitkalke, die neben der CaO-Komponente auch einen bestimmten MgO- bzw. Mg(OH)2-Anteil aufweisen. Die Kalke werden weiter in ungelöschte und gelöschte Produkte unterteilt.

Die Hydraulischen Kalke bestehen vorwiegend aus Calciumsilikaten, Calciumalumi-naten und Calciumhydroxid. Diese Produkte können durch Brennen von tonhaltigem Kalkstein und nachfolgendem Löschen und Mahlen und/oder durch Mischen von ge-eigneten Stoffen mit Calciumhydroxid hergestellt werden.

Hydraulische Kalke, die durch Brennen von mehr oder weniger tonhaltigem Kalkstein unterhalb von 1250 ° C und anschließendem Löschen entstehen, werden "Natürliche Hydraulische Kalke" genannt.

Baukalk kann - ungelöscht und gemahlen als Feinkalk, - ungelöscht und ungemahlen als Stückkalk oder

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- in gelöschter Form als Kalkhydrat geliefert werden.

Aus Kalk, Sand und Wasser wird nach der traditionellen Methode auf der Baustelle nach bestimmten Mischregeln der Mörtel zum Mauern und Putzen hergestellt. Dazu müssen die Bestandteile innig durchmischt und gleichmäßig dosiert werden, damit ein einwandfreier Mörtel entsteht.

Viele Beispiele aus Jahrtausende alten Gemäuern zeigen, wie haltbar Kalkmörtel und -Putze sind. Die Römer verwendeten ihn ebenso wie Griechen, Ägypter, Inder und Chinesen.

Luftkalke

Anwendung für Putze im Innenbereich, geringe Festigkeit, diffusionsoffen, nicht feuchtig-keitsbeständig.

Hydraulische Kalke

Höhere Festigkeit, für Außenanwendungen geeignet.

Info www.kalk.de 1.3 Gips, Anhydrit

Grundstoff für die Gipsherstellung ist Gipsstein. Beim Brennen wird das gebundene Kristallwasser ganz oder teilweise ausgetrieben. Durch bestimmte Zusätze werden bestimmte Eigenschaften erzielt.

Kreislauf des Kalkes

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Gipse ohne Zusätze

Stuckgips bei ca. 120° C gebrannt, versteift sehr schnell. Verarbeitungszeit zwischen 8 und 25 Minuten

Verwendung für Stuckarbeiten und zur Herstellung von Gipsbauplatten.

Putzgips höher gebrannt als Stuckgips, enthält neben Halbhydrat einen erheblichen Anteil langsam hydratisierenden Anhydrits. Läßt sich länger verarbeiten. Verwendung für Innenputz (Gipsputz, Gipssandputz, Gipskalkputz).

Durch verschiedene Zusätze, meist Verzögerer und Haftverbesserer werden Gipse für unterschiedliche Anwendungsgebiete verändert.

Fertigputzgips

Maschinenputzgips

Ansetzgips - für das Ansetzen von Gipskartonplatten

Fugengips / Spachtelgipse

Baugipse nach DIN 1168

Gipskreislauf

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Eigenschaften

Volumenvergrößerung beim Abbindevorgang ca 1% Geringes Schwinden beim Trocknungsvorgang Feuchtigkeitsempfindlich bei längerer Feuchtebelastung Sulfattreiben bei Verbindungen mit Zement

Normen

DIN 1168 Baugipse, Bergriffe, Sorten, Verwendung

DIN 18550 Putz, Begriffe und Anforderungen

DIN EN 18550-1 Gipsbinder und Gipstrockenmörtel www.gipsindustrie.de

Anhydrit

Ist ein in der Natur vorkommender wasserfreier Gips, der sein Kristallwasser durch geologische Vorgänge verloren hat.

oder

Synthetischer Anhydrit

oder aus REA – Gips ( Bindemittel für Fließestriche )

Anhydrit braucht zum abbinden einen Anreger ( Kalkhydrat, Zement, Salze) Verwendung hauptsächlich für Estriche und Putz Anhydritestriche (AE) Eigenschaften

Anhydritestriche zeichnen sich durch hohe Formbeständigkeit aus (fugenlose Flä-chen). Quellen und Schwinden nur 0,05 bis 0,15 mm/m.

Feuchtigkeitsempfindlich, nicht geeignet für Nassräume !

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1.4 Sonstiges

hier nur erwähnt

Putz und Mauerbinder MC

Hydraulisches Bindemittel, aus Zement und Gesteinsmehl, Platifizierern. Für Putz- und Mauermörtel MG I und MG II

Magnesiabinder (kaustisch gebrannte Magnesia)

Für Magnesiaestriche und Holzwolleleichtbauplatten. (stark basisch)

Wasserglas

Anorganisches Bindemittel für Anstriche, Bindemittel säurefeste und- oder feuerbe-ständige Kitte, Injektionsmittel für Baugrundverfestigungen.

Mischen von Bindemitteln Durch mischen von Bindemitteln verändern sich Eigenschaften, Erhärtungsreaktion usw. Normale Zemente können mit allen Kalken gemischt werden aber nicht mit Gips (Sul-

fattreiben)

Luftkalke können mit hydraulischen Bindemitteln als auch mit Gips und Anhydrit ge-mischt werden.

In jedem Fall immer besondere Vorsicht geboten.

2. Zuschlagstoffe für Mörtel und Betone 2.1 Zuschlagstoffe bestehen, neben dem Anteil von künstlichen Zuschlagstoffen, im we-

sentlichen aus nichtbindigen Mineralstoffen (Böden). Nichtbindige Böden sind Kiese und Sande, im Gegensatz zu bindigen Materialien (Tone, Lehm, Schluff)

2.2 Kies, Sand

Kies und Sand, abgebrochene, verwitterte Gesteine aus Gebirgen, die über die Flüs-se transportiert wurden - runde, abgeschliffene Zuschlagstoffe. Werden aus Flüssen gewonnen.

Aus verschiedenen Steinen (Granit, Gabro, Basalt, Diabas, Kalkstein, Grauwacke

und anderen) zerkleinerte Zuschlagstoffe - gebrochener Zuschlag (Splitt).

Mit porigem Gefüge z.B. Bims.

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Einstufung von Kiesen und Sanden nach Korndurchmesser 2.3 Künstliche Zuschläge

Hochofenschlacke; Hüttensand, Hüttenbims, Blähton, Blähschiefer. Blähglas; Mörtelzuschlag Leichtmörtel, Brandschutzplatten, Wärmedämmschüttun-

gen. Verschleißschichten

Korund, Siliziumkarbid,

Leichtzuschläge Perlite; wasserhaltiges, vulkanisches Glas durch Erhitzung auf 800 bis 1200°C Volu-menzunahme um das 15-20 fache. Wärmeleitzahl 0,040 W/(m K).

Vermiculite, glimmerartiges Mineral

Geschäumtes Polystyrol (Styropor)

Schaumglas (geschäumtes Glas)

Zuschläge für Strahlenschutz; Festgesteine mit besonders hoher Rohdichte (Schwer-

spat Baryt Magnetit u.a.)

Schamotte; gebrannter Feuerfester Ton für feuerfeste Konstruktionen ( Beton oder Mörtel, Steien).

Asbest, Fasermaterial – wird trotz hervorragender technischer Eigenschaften heute

nicht mehr verwendet.

Stahlfasern; für Industrieböden, Beton

Glasfasern; Glasfaserbeton

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Kunststofffasern; Polyacrylnitrilfasern (Faserzementplatten)

Farbige Zuschläge (neben weißem Zement)

rot: u.a. z. B. Quarzporphy, grün: Diabas, gelb: u.a. Quarz, grau: Granit, weiß: Mar-mor, schwarz: Basalt.

Recykling-Zuschlag, RC-Zuschlag

Mineralisches Material aus Abbruchmaterial, Beton, Ziegel u.a.

Holzspäne z.B. für Holzwolleleichtbauplatten.

2.5 Schädliche Bestandteile für Mörtel und Betone

Abschlämmbare Bestandteile; Ton, Lehm

Organische, Huminöse Bestandteile in Zuschlagstoffen

Quellfähige Materialien; Holz,

Salze; Chloride, Sulfate (Gips), Sulfide (Schwefel) 2.6 Zusammensetzung von Zuschlägen

Für die Herstellung von Mörteln Betonen ist es erforderlich, die Zuschlagstoffe aus ver-schiedenen, 2 oder mehr, Korngruppen zusammenzusetzen. Sieblinien

2.7 Anforderungen für Kornzusammensetzungen

Beton - DIN 1045, Beton- und Stahlbetonbau DIN EN 206

Mörtel (Mauermörtel) - DIN 1053, Mauerwerk; Rezeptmauerwerk; Berechnung und Ausführung

2.8 Eigenfeuchte, Oberflächenfeuchte, Kernfeuchte

Oberflächenfeuchte = Eigenfeuchte – Kernfeuchte (Porenwasser) Die Oberflächenfeuchte muss bei der Herstellung von Beton berücksichtigt werden.

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3. Beton 3.1 Betonherstellung

Beton ist ein künstlicher Stein, der aus einem Gemisch von Zuschlagstoffen (Kies,

Sand und oder besondere Zuschlagstoffe), Zement und Wasser durch Erhärten des

Zement – Wasser – Gemisches (zu Zementleim) entsteht.

3.1.1 Begriffe

Ortbeton; Beton der in seiner endgültigen Lage betoniert wird. Im Unterschied zu Fer-

tigteilen aus Beton.

Fertigbeton; Beton, der in verarbeitungsfähigem Zustand auf die Baustelle transpor-

tiert wird, oder in einer großen Mischanlage, eventuell auch auf der Baustelle, her-

gestellt wird.

Frischbeton; Beton solange er verarbeitet werden kann.

Grüner Beton; Frischbeton nach dem Einbau, vor dem Erhärten.

Junger Beton; junger, erhärteter Beton

Festbeton; erhärteter Beton.

Konsistenz: erdfeucht, K1 steif, K2 plastisch, KR weich, KF fließfähig

3.1.2 Betonfestigkeit

Betonfestigkeit ist abhängig von:

1. von der Herstellung

Art und Qualität der Zuschlagstoffe, Sieblinie (Hauptbestandteile Sand, Kies und

andere)

Zementanteil

Wasseranteil

Wasserzementwert (Verhältnis Anmachwasser zu Zement) Wasserzementwert

(wz), je nach Konsistenz zwischen 0,25 – 0,70. Normalerweise <= 0,60.

w/z = Wassergehalt (kg /m³) / Zementgehalt (kg/m³)

Zement bindet nur ca. 40% seiner Masse an Wasser. Das darüber hinaus gehen-

de Wasser (Überschusswasser) hinterlässt Kapillarporen im Zementstein. Je hö-

her der w/z- Wert, um so geringer die Dichtigkeit und Festigkeit des Betons. Wird

die Wassermenge erhöht, muss auch die Zementmenge erhöht werden.

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2. Verarbeitung Witterung (Temperatur, Regen, Frost)

Schalungsqualität; Formhaltigkeit, Oberfläche, Dichtigkeit

Verdichtung des Betons, Rütteln

3. Nachbehandlung Nachbehandlung; schützen des jungen Betons gegen Witterungseinflüsse (Son-

ne, Frost, Regen, Schnee), Erschütterungen.

3.2 Betonqualitäten 3.2.1 Nach der Dichte

Leichtbeton LC (light concrete)

Normalbeton C (Concrete)

Schwerbeton HC (heavy concrete)

Einteilung nach der Rohdichte (DIN 1045)

Trockenrohdichte; Trocknung bis zur Gewichtskonstanz ( bei 105° C)

3.2.2 Nach der Druckfestigkeit

Alte Bezeichnungen nach DIN 1045

B 10, B15, B 25, B 35, B 45…., z.B. C 25/30 neu entspricht B 25 alt.

Beispiel C 25 = 25 x 10 x 10 x 100 / 1000 = 250 kg / cm²

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Festigkeitsklassen für Normal- und Schwerb eton DIN 1045 (DIN EN 206)

3.2.3 nach Expositionsklassen

XO Kein Korrosionsrisiko

XC 1 – XC 4 Durch Karbonatisierung ausgelöste Korrosion ( ** siehe 3.

XD 1 – 3 Durch Chloride ausgelöste Korrosion

XS 1 - 3 Durch Chloride aus Seewasser ausgelöste Korrosion

XF 1 - 4 Forstgefährdete Betone

XA 1 - 3 Durch chemische Angriffe gefährdeter Betone

XM 1 - 3 Durch Verschleiß gefährdete Betonbauteile

3.2.4 Wasserundurchlässiger Beton

Wasserundurchlässiger Beton ist aus Betonqualitäten ab C 25/30 herstellbar. Betone,

so genannte WU – Betone, die für wasserundurchlässige Konstruktionen eingesetzt

werden bedürfen in jedem Fall einer besonderen Qualitätskontrolle. Darüber hinaus

ist bei solchen Konstruktionen die Begrenzung der Rissweiten auf <= 0,1 mm durch

entsprechende Bewehrung sicherzustellen. Betonkonstruktionen aus WU – Beton

sind wasserundurchlässig, nicht wasserdicht. Kapillarer Wassertransport und Diffusi-

on sind möglich. Das ist beim Ausbau solcher Räume unbedingt zu beachten.

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3.3 Stahlbeton 3.3.1 Wie funktioniert Stahlbeton

Statische Funktionen

Beton = druckfestes Material, Biegezugfestigkeit nur gering

Stahl = zugfestes Material

Beton übernimmt im Stahlbetonquerschnitt die Druckkräfte und die Schutzfunktion für den Stahl. Der Betonstahl übernimmt im Betonquerschnitt die Zugkräfte.

3.3.1 Schutzfunktion des Betons für den Betonstahl

Karbonatisierung

Beton ist ein hochalkalischer Baustoff, pH – Wert ca. 12,5. Die Alkalität des Betons

passiviert die Oberfläche des Betonstahls. Dadurch wird der Betonstahl gegen Korro-

sion, Rost, geschützt. Aus diesem Grunde, muss je nach Expositionsklasse des

Stahlbetonbauteils der Betonstahl mit Beton überdeckt werden. Betonüberdeckung.

Diese Schutzfunktion ist Umwelteinflüssen ausgesetzt. Durch Feuchtigkeit, in Form

lüssigem Wasser oder Wasserdampf (Luftfeuchtigkeit), in Verbindung mit dem C02

(Kohlendioxiyd) in der Luft, wird die Alkalität in der Betonoberfläche abgebaut. Der pH

– Wert in den Betonrandschichten sinkt.

3.4 Anwendungen

1. Ortbetonbauteile aus Stahlbeton

Tragende und Raum abschließende Betonteile; Stützen, Wände, Decken, Fun-damente.

2. Fertigbetonteile, Halbfertigteile aus Stahlbeton

Tragende und nicht tragende Elemente, Stützen, Wände, Decken, Stahlbetonbin-

der, Treppen, Fassadenplatten.

Filligranplatten, Doppelwandplatten

3. Sonstige Produkte aus Beton (bewehrt und unbewehrt)

Estriche (ZE)

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Platten (Betonwerkstein), Rohre, Pflastermaterial

Normen

DIN 1045 Beton; Stahlbeton

DIN EN 206 Beton; www.beton.org.de

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4. Mörtelarten .1 Begriffe

Mörtel - Gemisch aus Bindemittel und Zuschlagstoff (bis 4mm Größtkorn). Baustellenmörtel - wird auf der Baustelle aus den einzelnen Zuschlägen nach RT

(Raumteilen) gemischt. Werkmörtel DIN 18557

Werk - Trockenmörtel - werksseitig fertig gemischter Mörtel. Wird durch Zugabe von Wasser auf der Baustelle verarbeitbar. Sackware oder Silos. Werk – Frischmörtel - wird ähnlich Transportbeton verarbeitungsfertig auf die Baustelle geliefert.

Konsistenz KM 1 steif, KM 2 plastisch, KM 3 weich.

Mörtelfestigkeit Mörtelfestigkeit nach 28 Tagen Druckfestigkeit N/mm² Haftscherfestigkeit N/mm² Haftzugfestigkeit N/mm²

4.2 Mauermörtel DIN 1053, DIN 4226, DIN 18557 4.2.1 Bestandteile Bindemittel Baukalke, Zement, PM – Binder Zuschlagstoffe Sand, 0/1, 0/2, 0/3 mit ausreichend Feinstkorn 0/0,25 mm

Zusatzmittel Luftporenbildner, Erstarrungs- Verzögerer – Beschleuniger, Dichtungsmittel, Haftungsmittel.

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4.2.2 Mörtelarten DIN 4226 NM (Normalmörtel) Normalmörtel > 1,5 kg/dm³ (DIN 4226-1)

Einteilung nach Festigkeitsklassen Mörtelgruppen

MG I, MG II, MG IIa, MG III, MG IIIa

Als Baustellenmörtel oder Fertigmörtel

LM (Leichtmörtel) Leichtmörtel < 1,5 kg/dm³ (DIN 4226-2)

mit porigem Gefüge und/oder mit Leichtzuschlägen.

Bessere Wärmedämmeigenschaften

Wärmeleitfähigkeitsgruppen LM 21, LM 36.

Nicht zulässig für Gewölbe und der Witterung ausgesetztem

Mauerwerk.

Nur als Werk-Fertigmörtel oder Werk –Frischmörtel.

DM (Dünnbettmörtel) Zementmörtel mit Sand bis 1mm Korngröße und Zusätzen, da-

mit das zur Hydration erforderliche Wasser nicht vorzeitig dem

Mörtel entzogen wird.

Festigkeitsklasse MG III

Anwendung nur für geeignetes Steinmaterial (Planblocksteine)

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Normalmörtel, Mischungsverhältnisse nach Raumteilen

Normalmörtel, Anforderungen Für andere Mörtelgruppen siehe entsprechende Angaben in den DIN Normen DIN 4226 und DIN 1053 4.2.3 Sondermörtel Für spezielle Anwendungsgebiete gibt es Spezialmörtel, z.B. : Schamottemörtel für Schornstein- Kaminformteile Klebemörtel aus Quarzsand mit Zement und Kunststoffbeimengungen. Lehmmörtel für Lehmbausteine

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4.3 Putzmörtel DIN 18550, DIN 18556

4.3.1 Bestandteile Bindemittel Baukalke, Zement, Gips, Kunststoffe Zuschlagstoffe Sand, 0/1, 0/2, 0/3 mit ausreichend Feinstkorn 0/0,25 mm.

Besondere Zuschlagstoffe, Leichtzuschläge

Zusatzmittel Luftporenbildner, Erstarrungs- Verzögerer – Beschleuniger,

Dichtungsmittel, Haftungsmittel.

4.3.2 Putzarten Mineralische Putze (Mörtelgruppen P I - P V)

Kunstharzputz

Kalkputz

Kalkzementputz

Zementputz

Gipsputz

Kalkgipsputz

Kunstharzputze nach DIN 18556

P Org 1 für Aussen- und Innenputz

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P Org 2 für Innenputz

Nach Auftragsart

Maschinenputz, Maschinenauftrag

Kellenputz

Einlagiger Putz

Zweilagiger Putz (Putz aus Unter- und

Oberputz)

Nach Anwendungsgebieten Innenputz

Außenputz > 20 mm, (ein-oder zweilagig)

Sperrputz

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Sanierputze nach WTA

Oberflächenbehandlung, Putzweisen Außenputz

Rapp-, Kellen-, Rauh-, Spritz-, Kratzputz

Innenputz

Gefilzt, geglättet.

4.3.3 Putzgrund Anforderungen

Fest, eben (Maßhaltig), sauber, rau, saugfähig, einheitliches Material,

Putzgrundvorbereitung

Reinigung, bei glatten nicht ausreichend saugfähigen Oberflächen Haftgrund oder

Zement – Spritzbewurf.

(Spritzbewurf gilt nicht als Putzlage)

4.3.4 Außenputz Anforderungen Mineralische Außenputze MG II und MG III

Kunstharzputze Org 1 (als Oberputze, Dekorputze)

frostbeständig, wasserabweisend

Beanspruchungsgruppen (Regen I, II, III)

Putz 2 – lagig aus Oberputz und Unterputz (Putzdicke >= 20 mm)

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Putzfestigkeit des Oberputzes < oder = Putzfestigkeit des Unterputzes

Au-ßenwandputze und Außendeckenputze

4.3.5 Innenputz Anforderungen Mineralische Innenputze MG I – MG V

Kunstharzputze Org 1 oder Org 2 (als Oberputze, Dekorputze)

Putz 1 oder 2 lagig Putzdicke bis ca. 15 mm, je nach Putzmaterial.

Normaldicke für Mineralische Putze ca. 12 mm.

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4.3.6 Sonderputze

Brandschutzputze (zum Schutz von Bauteilen) Wärmedämmputze (Leichtputze mit Wärmedämmeigenschaften) Kunstharzputze (Oberputze als Dekor) Sanierputze (für salzbelastetes Mauerwerk)

4.3.7 WDV – Systeme Wärmedämmverbundsystem

Wärmedämmverbundsystem

Klebemörte Wärmdedämmplatte Kunstharzmörtel Gewebeeinlage Kunstharzmörtel Kunstharzoberputz

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4.4 Estrich DIN 18560, AGI A12 -1, -2, -3

Estrich sind waagerechte Mörtelschichten, die entweder selbständige Nutzschicht

sind (z.B. Kellerfußböden, Industrieböden) oder als Unterlage für einen Belag dienen,

der dann die eigentliche Nutzoberfläche bildet.

4.4.1 Bestandteile Bindemittel Zement, Anhydrit, Magnesia, Bitumen, Reaktionsharze

Zuschlagstoffe Sand, Splitt

Besondere Zuschlagstoffe

Zusatzmittel Erstarrungs- Verzögerer – Beschleuniger, Dichtungsmittel, Haf-

tungsmittel.

4.4.2 Estricharten nach Bindemittelarten

Zementestrich ZE

Anhydritestrich AE

Magnesiaestrich ME

Gussasphaltestrich GE

4.4.3 Estricharten nach Konstruktionsart

Verbundestrich – direkt mit dem tragenden Untergrund verbunden.

Estriche auf Trennschicht – durch dünne Zwischenlage (Folie, Ölpapier) vom Un-

tergrund getrennt.

Schwimmende Estriche – Estrich liegt als lastverteilende Platte auf einer Dämm-

schicht ohne Verbindung zu angrenzenden Bauteilen. Estrich auf Dämmschich-

ten.

Sonderformen

Schwimmende Estriche – als Fertigteilestriche aus kraftschlüssig verbunden Plat-

ten (Spanplatten, Gipskartonplatten) Siehe auch Gipskarton

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4.4.4 Anforderungen Festigkeit

Estriche müssen eine bestimmte Druckfestigkeit, Biegzugfestigkeit und Härte haben, je nach den Anforderungen die aus dem Konstruktionsprinzip oder der beabsichtigten Nutzung resultiert. z.B. Schwimmender Estrich – Wohnnutzung, Büronutzung und ähnliches Verbundestrich – Industrienutzung Fugen Estrichflächen müssen je nach Konstruktionsprinzip und Estrichart durch mehr oder weniger Fugen aufgeteilt werden um Bewegungen durch Schwinden, Temperaturein-wirkungen oder Belastungen zu ermöglichen. Fugen sind zu unterscheiden in Bauwerksfugen, Bewegungsfugen und Scheinfugen. Bewegungsfugen - Fugen die durch den ganzen Belag (Estrich) gehen. Bauwerksfugen – Bewegungsfugen die durch den Estrich und die Unterkonstruktion gehen. Scheinfugen – sind Sollrissfugen, die beim Schwinden des Estrichs einen kontrollier ten Fugenverlauf (Riss) sicherstellen. Einfachste Form Kellenschnitt Wärmedehnung z.B. Zementestrich Bewegungsfuge im Estrich

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Bauwerksfuge Fuge durch Bauwerk und Estrich

4.4.5 Zementestriche ZE Bestandteile Bindemittel Zement, ca. 340 – 400 kg / m³

Zuschlagstoffe 50 % Sand 0/2, 50% Kiessand 2/8

Zusatzmittel Erstarrungs- Verzögerer – Beschleuniger, Dichtungsmittel, Haf-

tungsmittel, Luftporenbildner.

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Festigkeitsklassen bei Zementestrichen

Wesentliche Merkmale Herstellung üblicherweise Einbringung mit Estrichpumpe, Verteilung

und Oberflächenabgleich durch Handarbeit. Filzen (rei-ben) oder glätten.

Nachbehandlung vor Zugluft, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit (Regen) schützen. Starke Schwindneigung schnelles Austrocknen, insbesondere der Oberfläche, ist

zu vermeiden. ! Risse und Aufwölbungen. Fugenabstand 5 – 6 m, möglichst annähernd quadratische Felder.

Nötigenfalls Scheinfugen. Dehnung bei Fußbodenhei-zung beachten.

Begehbar frühestens nach 3 Tagen, besser 7 Tage (schwimmen-

der Estrich Belegbar Restfeuchte < 2,0 Masse % (ca. 3 – 4 Wochen Trocken-

zeit) Feuchtigkeitsbeständig Estrich kann in feuchter Umgebung eingesetzt werden,

bleibt im Wasser raumbeständig. Wärmeleitfähigkeit 1,4 bis 2,0 W/(mK), gut für Fußbodenheizung Dehnung Wärmeausdehnungszahl Beton 12 x 10 -6 m/°C Feuerbeständigkeit nicht brennbar, Baustoffklasse A 1 nach DIN 4102

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4.4.6 Anhydritestrich AE Bestandteile

Bindemittel Anhydritbinder AB ca. 450 kg / m³

Zuschlagstoffe Sand 0/2

Zusatzmittel Fließmittel

Festigkeitsklassen bei Anhydritestrichen Wesentliche Merkmale Herstellung üblicherweise Einbringung mit Pumpe als Fließestrich,

selbstnivellierend Nachbehandlung vor Zugluft, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit (Regen) schützen. Geringe Schwindneigung 0,1 mm/m Fugenabstand fugenlos wegen guter Raumbeständigkeit. Bei Fußbo-

denheizung Fugenabstand ca. 6 – 7 m Feuchtigkeitsbeständigkeit Estrich kann nicht in feuchter Umgebung eingesetzt

werden, ist im Wasser nicht raumbeständig. Begehbar frühestens nach 1 – 2 . Belegbar Restfeuchte < 1,0 bis 0,3 Masse %, je nach Belag. (ca.

10 Tage Trockenzeit) Wärmeleitfähigkeit 0,7 W/(mK) relativ gering Feuerbeständigkeit nicht brennbar, Baustoffklasse A 1 nach DIN 4102

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4.4.7 Magnesiasetrich ME (auch Steinholzestrich) Bestandteile

Bindemittel kaustische Magnesia + wässrige Salzlösung

Zuschlagstoffe organische und anorganische Füllstoffe

Wird heute kaum noch eingesetzt, durch die hohen Salzanteile stark hygroskopisch, sehr feuchtigkeitsempfindlich. Kritisch in Verbindung mit Metallen. Darf zum Beispiel auf Spannbetonkonstruktionen nicht eingesetzt werden.

4.4.8 Asphaltestich, Gussasphalt AE Bestandteile

Bindemittel Bitumen

Zuschlagstoffe Steinmehl, Sand, Splitt Festigkeitsklassen bei Gussasphaltestrich Wesentliche Merkmale Herstellung üblicherweise Einbringung durch Handarbeit, tragen in

Holzeimern. Ausbringen und glätten Handarbeit. (Tem-peratur ca. 220 – 250 °C.

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Besonderheiten Untergrund (Dämmstoff) muss temperaturbeständig

sein. Räume müssen bei der Herstellung gut durchlüftet werden. Glasbruchgefahr durch hohe Temperaturen.

Nachbehandlung keine Nachbehandlung erforderlich Fugenabstand fugenlos Feuchtigkeitsbeständigkeit feuchtigkeitsunempfindlich, wasserdicht. Begehbar nach 2 – 3 Stunden. Belegbar nach Abkühlung, 4 – 5 Stunden. Restfeuchte < 1,0 bis

0,3 Masse %, je nach Belag. (ca. 10 Tage Trockenzeit) Temperaturbeständigkeit Gussasphalt verformt sich bei starker Erwärmung (

thermoplastisch). Punktlasten Bei großen Punktlasten besteht die Gefahr, dass sich

Abdrücke einstellen. Feuerbeständigkeit brennbar, Baustoffklasse B1 nach DIN 4102

4.4.9 Hoch beanspruchbare Estriche Für besondere Anwendung werden Estriche mit hoher Belastbarkeit eingesetzt. Dabei unterscheidet man:

Belastung durch Fahrverkehr, 3 Gruppen (schwer, mittel, leicht).

Belastung durch Oberflächenverschleiß, Einsatz von Hartstoffestrichen als Ver-schleißschicht.

4.4.10 Schwimmende Estriche Schwimmende Estriche, sind Estrich auf Dämmschichten.

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Nenndicken von Estrichen auf Dämmschichten

Estrichdicken bei verschiedenen Verkehrslasten Estrichdicken bei Heizestrichen

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5. Keramisch und mineralisch gebundene Baustoffe, Steine und Platten 5.1 Überblick / Rohstoffe

Ungebrannter Lehm – war bis ins 19 Jahrhundert sehr verbreitet. Erfährt in jüngster

Zeit bei der Denkmalpflege und beim ökologischen Bauen mit neuer Technik eine

Renaissance.

Gebrannter Ton ist wahrscheinlich der erste, künstlich hergestellte Werkstoff. Tonge-

fäße ca. 10 000 Jahre alt.

Erste Ziegel in ägyptischen Bauwerken, ca. 3500 Jahre alt.

Rohstoffe

Wesentlicher Bestandteil aller keramischen Baustoffe ist Ton. Maßgebend ist der Ge-

halt an Al2 O3 = Tonerde. Bei hohen Tonerdegehalten dienen die Tone zur Herstel-

lung von Porzellan, Steinzeug, Steingut. Mit fallendem Tonerdegehalt dienen die To-

ne zur Herstellung von Schamotte, Töpferwaren, Ziegeln.

Ton mit Beimengungen aus Lehm, Sand, Mergel, Kalk sind Grundstoffe für unge-brannte und gebrannte Ziegel

- Grobkeramik Tone mit feinen Sanden - Feinkeramik

Um bestimmte Produktqualitäten zu erzielen, werden die Zuschlagstoffe meist ge-

mischt.

Die Farbe wird durch Beimengungen von Metalloxiden bestimmt

Steingut- und Porzellanerden müssen frei von farbgebenden Stoffe Stoffen sein, da

der Scherben weiß ist.

Das Ziegelrot entsteht durch das Eisen(III) Oxydhydrat Fe2O3 H2O. Durch bestimmte Brennmethoden (reduziertes Feuer) entsteht eine blaugraue Farbe Eisen und Kalk ergibt eine gelbe Ziegelfarbe Mangan ergibt eine braune Ziegelfarbe

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Graphit ergibt eine graue Ziegelfarbe 5.2 Lehmbaustoffe ( ungebranntes Material) Schwerlehm Rohdichte 2000 – 2400 kg/m³ Stützmauern, Kellermauerwerk Massivlehm Rohdichte 1700 – 2000 kg/m³ Lehmsteine, Fußböden, Gewölbe, Füllungen Faserlehm Rohdichte 1200-1700 kg/m³ oder Strohlehm für vorgefertigte Bauteile Lehmsteine, Platten, Decken, Stürze

Leichtlehm Rohdichte 300-1200 kg/m³ Gemisch von Lehm und leichten Zuschlägen

für unbelastete Wände und Decken

Lehmstroh Rohdichte 150-300 kg/m³ für dämmende Ausfachungen Stampflehmwand in einer Schweizer Villa. Lehm erhärtet durch Austrocknung Bei größerer Feuchtigkeitsaufnahme wird er wieder plastisch - besondere Schutzmaßnah-men, Sperrschichten, Wetterschutz erforderlich. Keine Normung Herstellerinformationen z. B. www.claytec.com

Rustikal sanierter Wohnraum in einem Fach-werkhaus.

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5.3 Herstellung Keramischer Baustoffe Ton wird durch Zugabe von Wasser für die Formgebung plastisch eingestellt. Formgebung früher durch Handformung heute Maschinell. Strangpressverfahren Ton wird durch ein Mundstück gepresst und Abgeschnitten. Ziegel, Spaltklinker, Spaltplatten Pressplatten Ton wir durch eine Stempelpresse geformt. Fliesen, Falzziegel Brennen Grobkeramik wird heute in Tunnelöfen von über 100 m Länge gebrannt. Früher Ringöfen. Feinkeramik wird in verschiedenen Ofenkonstruktionen gebrannt. Nach Temperatur des Brennprozesses unterscheidet man: 900 – 1100°C Ziegelwaren poröser Scherben 1150 - 1300°C Steinzeug, Klinker dichter Scherben

(bis zur Sinterung gebrannt) 1100 - 1300°C Steingut 1300 - 1450°C Porzellan 1300 - 1800°C feuerfeste Steine Zwischen 1000 - 1500 ° C liegt je nach Material die Sintergrenze. (Beginnendes Schmel-zen einzelner Phasen.

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5.4 Mauerziegel Normen DIN 105 -1 Mauerziegel, Vollziegel und Hochlochziegel DIN 105 -2 Leichthochlochziegel DIN 105 -3 Hochfeste Ziegel und hochfeste Klinker DIN 105 -4 Keramikklinker DIN 105 -5 Leichtlanglochziegel – Ziegelplatten DIN 1053 -1 Mauerwerk; Berechnung und Ausführung DIN 1053 -2 Mauerwerksfestigkeitsklassen Begriffe Mauerziegel für verputztes und unverputztes Mauerwerk Hintermauerziegel keine Anforderungen an Frostbeständigkeit

Klinker bis zur Sinterung der Oberfläche gebrannter Ziegel, der Festigkeitsklasse >= 28, Scherbenrohdicht >= 1,9 kg/dm³.

Frostbeständig für Außensichtmauerwerk geeignet.

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Riehmchen Klinkerplatte, die ähnlich wie Fliesen auf den Unter-grund geklebt werden, ca. 2,0 cm dick. Optik wie Klinkerfassade.

Keramikklinker wie Klinker, jedoch erhöhte Anforderungen

Klinkerplatten

Handformziegel Oberfläche historischen Ziegeln nachempfunden Mauertafelziegel für leichte Wandkonstruktionen

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Ziegelarten nach DIN 105 / nach Lochung Vollziegel Lochanteil < 15 % der Lagerfläche Hochlochziegel Lochung A,B oder C, Lochanteil >15% <= 50 % der Lagerflä-

che Hochlochziegel W als Leichtziegel mit besseren wärmetechnischen Eigenschaften,

Wärmeleitfähigkeit. Z. B. mit porosierenden Zuschlagstoffen (Poroton)

Leichtlanghochlochziegel mit Lochung parallel zur Lagerfläche

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5.5 Künstliche Steine mineralisch gebunden, Betonsteine, Kalksandteine Kalksandsteine DIN V 106

Bindemittel Kalk Zuschlag Sand unter Dampf gehärtet. Formate / Steinarten siehe www.kalksandstein.de

5.6 Betonsteine Leichtbeton DIN 18151 / 18152 Normalbeton DIN 18153

Bindemittel: Zement Zuschlagstoffe: Kiese, Blähton

z.B. Bredero Stein

www.mbibeton.de

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5.7 Künstliche Steine und Platten aus Porenbeton

(auch Gasbeton / YTONG Steine) Bestandteile: Sand, Kalk, Zement und Wasser Aluminiumpulver als Treibmittel relativ weicher Stein, feinporös,

stark saugend, mit Handsäge bearbeitbar, gute Wärmedämmeigenschaften

www.ytong.xella.de 5.7.1 Dachziegel, keramisch oder mineralisch gebunden Biberschwanzziegel www.jacobi-dachziegel.de Tondachziegel Herstellung aus Ton wie Ziegelsteine Einfache Ziegel , Hohlpfanne = Strangpress Falzziegel, Hohlfalzziegel, Biberschwänze = gepresste Ziegel Oberfläche unbehandelt, Ziegelfarbe oder glasiert.

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Betondachsteine Mineralisch gebunden Ziegel = Betonziegel ( optisch nicht auf den ersten Blick zu unterscheiden) Farbe durch Oberflächenbeschichtung (Farbe) oder gefärbter Beton

www.braas.de 5.8 Fliesen und Platten Brennprozess siehe unter 5.3

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Vorschriften Arbeitsstättenrichtlinien Hauptverband der gewerblichen Berufgenossenschaften Anzuwenden bei allen öffentlichen Bauvorhaben. Die Komplette Vorschrift und weitere technische Informationen Sie z.B. auch bei www.deutsche-steinzeug.de unter downloads.

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5.9 Faserzementplatten Aus Zement und Kunsstofffasern hergestellte Platten in unterschiedlichsten Formen. Oberflächen farbig. (früher Asbestzementplatten werden heute nur noch asbestfrei hergestellt) Dachplatten Welleternit Schieferersatz Flächige Fassadenplatten Hersteller und technische Details www.eternit.de

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5.10 Gipsbaustoffe, Gipskarton Gipskartonplatten:

Gips, beidseitig mit Karton kaschiert. Unterschiedli-che Dicken. Großformatige Platten bis 3000 x 1250 mm Standarddicken 9,5 mm und 12,5 mm

Für Fußboden und Wand - und Deckenkonstruktio-nen (Trockenbau)

Standardplatten sind B1 (wegen der Papieroberflä-che in schwerentflammbar) eingestuft, bieten aber praktisch einen hervorragenden Brandschutz. Feuer-beständige Konstruktionen F-90 und höhersind her-stellbar.

Brandschutzplatten mit besonderer Imprägnierung.

Feuchtraumplatten mit besonderer Imprägnierung

Für Decken ohne oder mit Lochungen und verschiedenen Rastern

Hersteller Knauf www.knauf.de Rigips www.rigips.de

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9. Dämmstoffe Material zur Wärme- oder Schalldämmung von Bauteilen. Dämmstoffe können bei-

spielsweise aus Kunststoffen wie Polystyrol ("Styropor"), Polyurethan, Mineralwolle

wie Glaswolle, Steinwolle, aus Schaumglas oder natürlichen Materialien wie Blähton,

Zellulose, Holz-Weichfasern, Schafswolle oder Hanffasern bestehen. Dämmstoffe un-

terscheiden sich beispielsweise in Bezug auf ihre Wärmeleitfähigkeit, das Feuchtig-

keitsverhalten, das Wärmespeichervermögen, dem Rohgewicht und der Dampfdiffu-

sion. Aus ökologischen Gesichtspunkten immer häufiger beachtet wird auch der Pri-

märenergieverbrauch bei der Herstellung und die Energetische Amortisation. Damit

wird angegeben, wie lange ein Dämmstoff im Einsatz sein muss, um die bei der Her-

stellung verbrauchte Energie eingespart zu haben. Das ist aber selbst im ungünstigs-

ten Fall (Polyurethan) nach spätestens zwei Jahren der Fall. Die Wärmeleitfähigkeit

eines Stoffes wird in Lambda l (= W/mK) gemessen. Der Lambda-Wert gibt die

Wärmemenge an, die durch einen ein Kubikmeter großen Würfel eines Stoffes dringt,

wenn zwischen den beiden Seiten ein Temperaturunterschied von 1° Celsius

herrscht. Je kleiner der Wert ist, desto besser dämmt das Material. Hat ein Material

einen hohen Lambda-Wert, kann man aber mit größeren Dämmstoffdicken trotzdem

eine hervorragende Wärmedämmung erzielen.

Um eine Vergleichbarkeit der Dämmstoffe zu erreichen, werden diese in Wärmeleit-

gruppen eingeteilt. Dazu wird der Lambda-Wert mit 1000 multipliziert. Zum Beispiel

0,035 W/mK = WLG 035.

Das Feuchtigkeitsverhalten ist ebenfalls interessant, da Feuchtigkeit die Wärme-

dämmeigenschaften eines Baustoffes stark herabsetzen kann. Pflanzliche Dämmstof-

fe sind hier den synthetischen Varianten in der Regel überlegen. Das Wärmespei-

chervermögen macht sich besonders im Sommer bemerkbar. Ideal sind Dämmstoffe,

die tagsüber bei großer Sonneneinwirkung viel Wärme speichern, um sie dann

nachts, wenn es kühler geworden ist, wieder an die Außenluft abzugeben. Diese

Dämmstoffe wirken dem "Backstuben-Klima" unter gedämmten und ausgebauten

Steildächern entgegen.

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9.1 Faserdämmstoffe 9.1.1 Mineralische Faserdämmstoffe , Mineralfaser MF Glaswolle Glaswollefasern bis zu 70 % Altglas Sand Kalkstein Soda 0,5–7 % Bindemittel (etwa Phenolharze) 0,5 % Mineralöl zur Staubbindung Nicht brennbar, Temperaturbeständigkeit bis ca. 700°C Steinwolle Steinwollefasern Spat, Dolomit, Basalt, Diabas, Anorthosit sowie Recyclingmaterial Koks, als Energielieferant 0,5–7 % Bindemittel (Phenolharze) 0,5 % Mineralöl zur Staubbindung und Luftreinigung. Zusatzstoffe Magnesium Zement (Bindemittel) Nicht brennbar, Temperaturbeständigkeit bis ca. 1000°C Vorteile: lässt sich gut an Bauteile anpassen. Auch stopfen Nicht brennbar Nachteil: Verliert einen großen Teil der Dämmwirkung bei Feuchtigkeitseinfluss Hersteller: z.B. Rockwool (Steinwolle), Isover (Glaswolle, Steinwolle) Lieferformen Lieferung in Rollen / Platten / Lose

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Einsatz Wärmedämmung von Steildächern Zwischensparrendämmung, Auf- Sparren Dämmung Zwischen und Untersparrendämmung Zwischen und Aufsparrendämmung

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Zwischensparrendämmung Untersparrendämmung Aufparrendämmung

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Wärmedämmung von obersten Geschossdecken (als Auflage) Platten oder Rollen aus MF. ev. Abdeckung aus Holzdielen Wärmedämmung von Außenwänden Kerndämmung zwischen Sichtmauerwerk und Hintermauerwerk

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Dämmung von Außenwänden WDVS (Wärmedämmverbundsystem) Trittschalldämmung Einsatz als Schalldämmung unter Estrichen Trockenbau Schalldämmung von Trockenbauwänden

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9.3 Sonstige Faserdämmstoffe, alternative Dämmstoffe Einsatzgebiete ähnlich mineralischer Dämmstoffe. Organische Faser Materialien sind bei Feuchtigkeitseinfluss, im Gegensatz zu mine-

ralischen Dämmstoffen eher Schimmelgefährdet Holzfaserdämmstoffe Schaumkunststoffe Mineralische Schaumstoffe Sonstige Überblick / Rohstoffe Lieferformen: Platten, Trockenschüttungen Einsatz, Dach Wand und Andere Hersteller z.B. Pavatex Schafwolle

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Lieferformen: Platten, Rollen, lose als Stopfwolle Hersteller: z.B. Wollin Hanfwolle

Lieferformen: Platten, Rollen, lose als Stopfwolle Hersteller: z.B.Thermo Hanf

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9.2 Dämmungen aus Schaumkunststoffen Polystyrol Dämmstoffe, Thermoplaste EPS expandierter Polystyrol Partikelschaum (Handelsname z.B. Syropor) (eher grobporiger Schaumstoff

Vorteile: sehr preiswerter Dämmstoff, gute Wärmedämmeigenschaften, WLG 045, 040, 035, 032 geringe Feuchtigkeitsaufnahme, verrottet nicht, Nachteile: brennbar, keine hohe Temperaturbeständigkeit Anwendung: DEO Innen, Bodendämmplatte DES innen, Trittschalldämmplatte PW außen, WDVS, auch Perimeterdämmplatte PB außen, unter Bodenplatte Die Anwendungen im Erdreich sind bgrenzt

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XPS extrudierter Polytyrol Hartschaum (Styrodur BASF grün, Styrofoam DOW blau)

Farben je nach Hersteller blau, grün, lila usw. Vorteile: Sehr geringe Wasseraufnahmefähigkeit. Einsatz in dauernd nassen Bereichen mög-

lich Sehr hohe Druckfestigkeiten. Einsatz unter Bodenplatten und Fundamenten möglich. Nachteile: brennbar Anwendung: PW außen, Perimeterdämmplatte PB außen, unter Bodenplatte Hersteller: BASF Styrodur, DOW, Styrofoam, Jackon lila, Ursa gelb usw.

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Kennzeichnung nach Anwendungsgebieten und Anforderungen

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