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IHK-Publikationen IHK-Innovationsreport Mittelfranken 2016 Regionale Auswertung der DIHK-Innovationsumfrage Innovation | Umwelt

Innovation | Umwelt...der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten

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Page 1: Innovation | Umwelt...der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten

IHK-Publikationen

IHK-Innovationsreport Mittelfranken 2016

Regionale Auswertung der DIHK-Innovationsumfrage

Innovation | Umwelt

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IHK-Innovationsreport Mittelfranken 2016

Im „IHK-Innovationsreport Mittelfranken 2016“ werden ausgewählte Aussagen von innovativen Unternehmen

zum regionalen Innovationsklima zusammengestellt. Auf die Frage zur Veränderung der Innovationsaktivität

der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem

Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten Innovationsaktivitäten und bei der

Inanspruchnahme von Innovationsförderprogrammen sind KMU weniger vertreten.

Große Unternehmen sind weiterhin expansiv und wollen Ihre Innovationsanstrengungen fortführen (250 bis

500 Mitarbeiter: 60 %, ab 500 Beschäftigte: 71 %); bei KMU von 20 bis 250 Mitarbeitern sind es hingegen

nur 52 Prozent und nur 28 Prozent von ihnen nutzen z. B. Landesförderprogramme.

Die Industrieregion Mittelfranken ist auf das Innovationspotential von KMU angewiesen. Sie sind oft hochspe-

zialisiert und interdisziplinär vernetzt, wichtige Partner in Innovations- und Wertschöpfungsketten und somit

Treiber des technischen Fortschritts. Daher gilt es, insbesondere innovative KMU mit zielgerichteten Maßnah-

men zu unterstützen.

Die vorliegende Untersuchung wertet die mittelfränkischen Regionaldaten aus, welche dem DIHK-

Innovationsreport 2015/2016 zu Grunde liegen. Basis der DIHK-Innovationsumfrage sind die bundesweiten

Befragungen der Industrie- und Handelskammern (IHKs) bei innovationstätigen Unternehmen im Herbst 2015.

Insgesamt haben mehr als 1.000 innovative Unternehmen teilgenommen. Davon kommen 311 Antworten aus

Bayern. Über ein Drittel der bayerischen Rückläufer entfallen alleine auf den IHK-Bezirk Mittelfranken

(134 Antworten). Damit haben die Aussagen der DIHK-Innovationsumfrage einen deutlichen mittel-

fränkischen „Zungenschlag“. Dieser wird im folgenden im Detail betrachtet.

Inhalt

Auf einen Blick 3

Innovationsverhalten 4

Innovationshemmnisse 6

Kooperationen 7

Förderprogramme 8

Innovationsmanagement 10

Impressum 12

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Auf einen Blick

Innovationsanstrengungen in Unternehmen mit über

250 Mitarbeitern auf hohem Niveau

Digitalisierung wird überwiegend als Innovationstrei-

ber angenommen; die Entwicklung neuer

Produkte und Dienstleistungen mit Hilfe digitaler

Techniken stehen im Vordergrund

Kooperationen mit Hochschulen bzw. Forschungsein-

richtungen führen zum Ausbau der Netzwerkkontakte

und fachlichem Know-How sowie zur Rekrutierung

von zusätzlichem Personal

Dennoch haben rund 30 Prozent der innovations-

aktiven Unternehmen keine Erfahrungen mit wissen-

schaftlichen Einrichtungen

Über ein Drittel der Unternehmen kennen Innovati-

onsförderprogramme des Bundes und Landes sowie

der EU nicht; über 40 Prozent der Unternehmen ge-

ben an, kein passendes Förderprogramm gefunden zu

haben

Ein Drittel der Unternehmen betreibt ein systemati-

sches Innovationsmanagement

Bei den Größenklassen zeigen sich jedoch Unterschie-

de: jedes zweite Großunternehmen mit mehr als 500

Mitarbeitern betreibt systematisch ein eigenes Inno-

vationsmanagement. Bei den Unternehmen von 20

bis 250 Mitarbeitern ist der Einsatz mit einem Fünftel

am geringsten

Viele KMU betreiben in der Regel kein systematisches

Innovationsmanagement; immerhin geben 54 Prozent

der Mittelständler an, dahingehend „ansatzweise“

Anstrengungen zu unternehmen

3 Auf einen Blick

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Innovationsverhalten

Das Innovationsverhalten großer Unternehmen ist bei über zwei Dritteln weiterhin expansiv (250 bis 500

Mitarbeiter: 60 %, ab 500 Beschäftigte: 71 %); bei KMU von 20 bis 250 Mitarbeitern sind es hingegen nur

52 Prozent und 6 Prozent machen Abstriche und verringern ihre Innovationsaktivitäten.

Grafik 1: Wie wird sich die Innovationsaktivität der Unternehmen in Mittelfranken in den nächsten

12 Monaten voraussichtlich entwickeln? (in Prozent)

4 Innovationsverhalten

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Die Digitalisierung der betrieblichen Prozesse wollen über ein

Drittel der Unternehmen stärker als bisher vorantreiben. Die

Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen mit Hilfe

digitaler Techniken stehen hier ebenfalls im Vordergrund.

Einen weiteren Hebel, um innovativer zu werden, sehen die

Unternehmen in Kooperationsprojekten mit Kunden und

Lieferanten. Jedes dritte Unternehmen plant entsprechende

Maßnahmen und jedes zweite will seine bisherigen Anstren-

gungen zumindest fortführen.

27 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie stärker als

bisher eigene Forschung und Entwicklung betreiben wollen.

Sie erhoffen sich damit, ihre Innovationskraft zu steigern.

5 Innovationsverhalten

Grafik 2: Welche Aktivitäten in Mittelfranken zur Steigerung der Innovationen für die

kommenden 12 Monate sind geplant? (in Prozent)

Page 6: Innovation | Umwelt...der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten

Innovationshemmnisse

Hohe bürokratische Anforderungen im Innovationsprozess machen über 80 Prozent der Unternehmen zu

schaffen. Darunter fallen Zeit- und Kostenaufwand bei Zulassungs- und Genehmigungsverfahren. Ebenso neh-

men Unternehmen komplizierte Antrags- und Abwicklungsverfahren bei öffentlichen FuE-Förderprogrammen

als bürokratisches Hindernis wahr.

Die Anmeldung von Patenten und anderen gewerblichen Schutzrechten hilft den Unternehmen, ihre Investitio-

nen in Innovationen zu schützen. 69 Prozent der Unternehmen beklagen aber den hohen Aufwand, um geisti-

ges Eigentum zu schützen und 66 Prozent sehen erhebliche Probleme bei der Durchsetzung ihrer geistigen

Schutzrechte. Nicht nur die Anmelde- und Beratungskosten sowie die Erarbeitung einer Schutzrechtsstrategie

zur Abdeckung der notwendigen Länder belasten die Unternehmen. Bei der Rechtsdurchsetzung kommt häufig

ein hoher Aufwand hinzu, erst einmal die Fakten zu ermitteln, die dann vor Gericht verwertbar sind. Besonders

KMU sehen im aufwändigen Schutz ihres geistigen Eigentums ein Hemmnis ihrer Innovationsaktivitäten.

Grafik 3: Einschränkung der Innovationsaktivitäten in Mittelfranken durch… (in Prozent)

4 Innovationshemmnisse 6

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Sicher auf allen Ebenen

Mit Kooperationen zu Innovationen

Bei Unternehmen, die Kooperationen mit Hochschulen bzw.

Forschungseinrichtungen eingegangen sind, überwiegen die

positiven Rückmeldungen. Für die Hälfte der Betriebe

(53 Prozent) dienen Kooperationen dem Ausbau der Netzwerk-

kontakte; den Zugewinn von fachlichem Know-How schätzen

ebenfalls über zwei Fünftel der Unternehmen. Kooperationen

dienen auch der Rekrutierung zusätzlichen Personals. 25 Pro-

zent konnten dadurch zusätzliche Fachkräfte gewinnen.

Für mindestens jedes fünfte Unternehmen hat die Kooperation

zudem zur Entwicklung und Einführung neuer Produkte und

Dienstleistungen geführt. Dennoch sind knapp 30 Prozent der

innovationsaktiven Unternehmen bislang noch mit keiner

Hochschule oder Forschungseinrichtung in Kontakt getreten.

5 Kooperationen 7

Grafik4: Wie waren die Kooperationserfahrungen der mittelfränkischen Unternehmen im Innovations-

bereich mit Hochschulen bzw. anderen Forschungseinrichtungen?

(in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)

Page 8: Innovation | Umwelt...der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten

Förderprogramme unterstützen Innovationen

Die Innovationsförderprogramme des Bundes erfreuen sich bei den

Unternehmen der größten Beliebtheit. Bei der Wahl eines Förder-

programmes zur Unterstützung ihrer Innovationsaktivität haben

35 Prozent der Unternehmen in den letzten zwei Jahren auf

Fördermittel des Bundes zurückgegriffen. Rund 26 Prozent der

Betriebe konnten Mittel aus dem Landeshaushalt in Anspruch

nehmen. Immerhin fast 24 Prozent haben ihre Innovations-

aktivitäten mit Hilfe europäischer Gelder vorangetrieben.

Bei den Größenklassen zeigen sich Unterschiede: So nutzen nur

28 Prozent der Mittelständler z. B. Landesförderprogramme.

14 Effizienz im Prozess Förderprogramme 8

Grafik 5: Hat Ihr Unternehmen aus Mittelfranken in den letzten 2 Jahren Förderprogramme in

Anspruch genommen? (in Prozent)

Grafik 6: Hat Ihr Unternehmen mit Sitz in Mittelfranken in den letzten 2 Jahren Landes-

Förderprogramme in Anspruch genommen? (in Prozent)

Page 9: Innovation | Umwelt...der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten

Förderprogramme 9

Über ein Drittel der Unternehmen geben zudem an, dass ih-

nen die Förderprogramme des Bundes und Landes sowie der

EU nicht bekannt sind. Mehr Transparenz über die Förder-

programme könnte ein Ansatzpunkt sein, damit sich die

Unternehmen einfach und unkompliziert über Fördermöglich-

keiten informieren können. Mit der Förderberatung des

Bundes für Forschung und Innovation, aber auch über die

IHKs können sich die Unternehmen bereits einen ersten Über-

blick über die verschiedenen Programme auf Landes-,

Bundes- und EU-Ebene verschaffen.

Über 40 Prozent der Unternehmen geben an, kein passendes

Förderprogramm gefunden zu haben. Ein weiterer Grund auf

Förderung zu verzichten ist die komplizierte Antragstellung

bei den Landes- und Bundesprogrammen (22 % bzw. 31 %)

sowie bei den EU-Programmen (49 %).

Grafik 7: Falls keine Förderprogramme in Anspruch genommen wurden: Was waren die Gründe?

(in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)

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Mit betrieblichem Innovationsmanagement Potenziale heben

Über ein Drittel der Unternehmen betreibt ein systematisches Innovationsmanagement. Rund 46 Prozent

haben Ansätze eines solchen Managements im Geschäftsalltag integriert. Drei Prozent haben zwar aktuell

keines, planen aber, dies in naher Zukunft ändern zu wollen und für 20 Prozent ist dieses Thema bislang nicht

relevant.

Grafik 8: Betreibt Ihr mittelfränkisches Unternehmen ein systematisches Innovationsmanagement?

(in Prozent)

14 Effizienz im Prozess Innovationsmanagement 10

Page 11: Innovation | Umwelt...der Unternehmen ist erkennbar, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sich teilweise aus dem Innovationsgeschehen zurück ziehen. Insbesondere bei den geplanten

Innovationsmanagement 11

Bei den Größenklassen zeigen sich deutlich Unterschiede:

Immerhin jedes zweite Großunternehmen mit mehr als

500 Mitarbeitern betreibt systematisch ein eigenes

Innovationsmanagement. Bei den Unternehmen von

20 bis 250 Mitarbeitern ist der Einsatz am geringsten

(22 Prozent). KMU betreiben kein, sondern - wenn über-

haupt - nur „ansatzweise“ ein systematisches Innovations-

management (von 20 bis 250 Mitarbeiter: 54 Prozent).

Von den Unternehmen, die kein solches Management

betreiben, ist der Anteil bei den Kleinbetrieben bis zehn

Mitarbeiter und mittleren Unternehmen bis 250 Mitarbeiter

am höchsten (rund 28 Prozent und 22 Prozent) sowie bei

den Großunternehmen 13 Prozent und bei den Unterneh-

men bis 20 Mitarbeiter am geringsten (rund 12 Prozent).

Grafik 9: Betreibt Ihr Unternehmen in Mittelfranken ein systematisches Innovationsmanagement?

(nach Größenklassen, in Prozent)

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Intelligente Nutzung von Daten 17

19 Ansprechpartner

Impressum:

Herausgeber

Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken

Geschäftsbereich Innovation | Umwelt

Ulmenstraße 52

90443 Nürnberg

E-Mail: [email protected]

Internet: www.ihk-nuernberg.de

Verantwortlich für Herausgabe und Inhalt

Dr.-Ing. Robert Schmidt

Tel.: 0911 1335-299, E-Mail: [email protected]

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Tel.: 0911 1335-431, E-Mail: [email protected]

Datenauswertung

Dr. rer. nat. Elfriede Eberl

Tel.: 0911 1335-431, E-Mail: [email protected]

Katharina Wohlfart

Tel.: 0911 1335-467, E-Mail: [email protected]

Bildnachweis

S. 3: Fotolia @ ra2 studio

S. 4: Fotolia @ Spectral-Design

S. 7: Fotolia @ Alfred Bondarenko

S. 8: Fotolia @ Mellimage

S. 10: Kurt Fuchs

S. 11: Fotolia @ John Denison

„Schriften und Arbeitspapiere“ der IHK Nürnberg für Mittelfranken Nr. IHKN-GIU-2016-5

(Schutzgebühr 15,- €)

Stand

März 2016

Hinweis

Die Ergebnisse der bundesweiten Umfrage können dem DIHK-Innovationsreport 2015/2016 entnommen werden. Er steht auf der

Internetseite der IHK Nürnberg zum Download zur Verfügung.

Link: www.ihk-nuernberg.de/de/Geschaeftsbereiche/Innovation-Umwelt/innovation-und-forschung/innovationsreport