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Input IV: Hohe fachliche Anforderungen in Zeiten von Fachkräftemangel Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt) Kein Schwein will in der Heimerziehung arbeiten – und wir suchen die eierlegende Wollmilchsau Eine Auseinandersetzung mit Anspruch und Wirklichkeit der Fachkräfte in der Heimerziehung

Input IV: Hohe fachliche Anforderungen in Zeiten von

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Input IV:

Hohe fachliche Anforderungen in Zeiten von Fachkräftemangel

Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

Kein Schwein will in der Heimerziehung arbeiten –und wir suchen die eierlegende Wollmilchsau

Eine Auseinandersetzung mit Anspruch undWirklichkeit der Fachkräfte in der Heimerziehung

Input IV: Hohe fachliche Anforderungen in Zeiten von Fachkräftemangel

Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

- Struktur

- Anreize

- Herausforderungen

- Fakten/Zahlen

- Anforderungen

Gliederung

Input IV: Hohe fachliche Anforderungen in Zeiten von Fachkräftemangel

Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

50.000 pädagogisch Handelnde (40000 Vollzeitäquivalente) in der Heimerziehung (2011)die Deutsche Bahn hat bundesweit 196.000 überalle Tätigkeitsfelder (500 Berufsbilder)hinweg, die Lufthansa 118.000

Nehmen wir nur die Hälfte als gerne in der Heimerziehung Tätige an, ist dies eine beachtliche Zahl

Frauenanteil: 70%

Anteil Vollzeitstellen: ca. 70%

Anteil Befristungen: ???

Zahlen:

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Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

-Flüchten oder Standhalten

-Betreuen oder Erziehen

-Brennen oder Ausbrennen – Nähe und Distanz (gute Rollenklärung)

-Krise und Konflikt als Alltag nicht als Ausnahme

-Bewegung zwischen Professionalität und Banalität

(anspruchsvolle Hilfeplanung und nasse Betten)

-Alleine arbeiten und extrem gut im Team kommunizieren und kooperieren

-Arbeiten zwischen Regelwerk und Kreativität

-Ständige Erneuerung der eigenen Sichtweisen

-Individuum versus Gruppe

-Hohe fachliche Anforderungen– oder hohe menschliche Anforderungen?

-Alte Hasen versus Berufsanfänger

Die Besonderheiten in der Heimerziehung

Alte Themen mit immerwährender Aktualität:

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Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

Die Besonderheiten in der Heimerziehung

Neuere Themen:

- Salutogenese – Mitarbeitergesundheit als Führungsaufgabe- (Pädagogische) Haltungen

- Interkulturelle Kompetenz- Generationsübergreifende Teams/

Generationenwechsel in der Heimerziehung

- Erfahrungskompetenz versus Hochschulkompetenz- Diagnostische Kompetenz - Interdisziplinäre Kooperationskompetenz

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Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

-Ich bin gefragt

-Spannender als Kindergarten

-Hohe Selbstwirksamkeitserfahrung (Menschen fordern gut heraus)

-Potenzial bei Menschen entdecken, denen dies kaum noch einer zutraut

-Gute finanzielle Konditionen (Schichtdienst, Vollzeit, unbefristet)

-Abwechselnde Arbeitszeiten erhöhen private Flexibilität

-Geballte Arbeitszeiten schaffen längere Freizeiten

-Es ist gut zu wissen , was ich alles kann (von Hilfeplanung bis Betten beziehen)

-Flexibilität

-Hohe Eigenverantwortung, Autonomie

-ich lerne so verschiedene Menschen/Lebenswelten kennen,

das fordert mich immer noch heraus und macht Spaß

Die Besonderheiten in der Heimerziehung

Attraktionen des Arbeitsfeldes (nichtrepräsentative Umfrage)

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Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

Strukturelle Faktoren

- Personalentwicklung, Personalpflege,- Personalschlüssel, die Doppeldienste und Fortbildungszeiten ermöglichen?- Kooperationen in der Personalentwicklung über Einrichtungen

und Fachrichtungen hinweg

- Eigenverantwortlichkeit/ in klarem Rahmen- Einarbeitung – geplant, gemacht oder alleingelassen?- Reflexion, an sicherem Ort, zufällig kollegial oder alleingelassen

- Wertschätzung durch Struktur- Fehlerfreundlichkeit

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Jürgen Hast (Psychagogisches Kinderheim Rittmarshausen) Ruth Andrick (CJD Göddenstedt)

Referenzen:-Positionspapier IGFH-Regionalgruppe Baden-Württemberg vom 13.11.12 : „Stellung der stationären Hilfen und Anforderungen an moderne Heimerziehung im System der Jugendhilfe“- Per-Daniel Liljegren: „Bildung, Ausbildung und Einbildung“ Storuman 2007- Herbert Schlippert: „Heimerziehung im Wandel – eine persönliche Sicht auf Veränderungen in den Hilfestrukturen“ 2014-ERIS/Erfolgschancen in der Sozialwirtschaft; Einarbeitungs- und Qualifizierungsprogramme für MitarbeiterInnender Sozialwirtschaft: „Berufseinstieg“; „Teams und Projekte erfolgreich leiten“

Literatur:- AFET Bundesverband für Erziehungshilfe e.V. : „Ausgewählte Aspekte des 14. Kinder- und Jugendberichts: Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ 2013Mathias Schwabe: „Was HeimerzieherInnen alles leisten und bewältigen (können müssen). Anforderungen an Fachlichkeit und Belastbarkeit der MitarbeiterInnen in stationären Gruppensettings“ in: Hast, Schlippert u.a. (Hg.) : Heimerziehung im Blick, 2003www.investor-relations.lufthansagroup.comwww.deutschebahn.com