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Veranstaltungen Das IfS gehört zum engsten Umfeld der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit. [4][5] Eine seiner Hauptaufgaben sieht das IfS in der politischen Bildung. Laut Eigendarstellung [6] stehen dabei folgende Arbeitsfelder im Mittelpunkt: die Rolle des Staates im 21. Jahrhundert, Politik und Identität, Zuwanderung und Integration, Kriegs- und Konfliktforschung sowie Erziehung und Bildung. An den Akademien nahmen als Schüler, laut Aussagen von Götz Kubitschek, auch schon Mitglieder der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands(NPD) und von deren Nachwuchsorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) teil. Bekanntestes Beispiel ist der sächsische NPD- Landtagsabgeordnete Arne Schimmer. [7] Zeitschrift Sezession Logo der Zeitschrift Seit April 2003 gibt das IfS die Zeitschrift Sezession sowie die Wissenschaftliche Reihe heraus, um seine Positionen einem breiteren Publikum zu vermitteln. Bis Ende 2006 erschien die Sezession als Vierteljahresperiodikum, seit der Nummer 16 im Februar 2007 im Zweimonatsrhythmus. Das im Schnitt 64 seitige Magazin wird gelegentlich als geistige Nachfolgerin des rechtskonservativen MagazinsCriticón gesehen. [8] Mit dem 2. Februar 2009 wurde die Website der Zeitschrift zum Internetportal beziehungsweise Blog erweitert. [9] Die Zeitschrift weist nach eigenen Angaben 2.600 Abonnenten (Stand 2014) und ca. 600 Einzelheft- Verkäufe pro Ausgabe (Stand 2011) aus. [10][11] Strategische Ausrichtung Im Jahr 2009 kam es zu inhaltlichen und strategischen Differenzen zwischen den langjährigen Partnern Institut für Staatspolitik und Junge Freiheit (JF). Am 9. Januar 2009 wurde der von JF-Chefredakteur Dieter Stein (ebenfalls Mitglied der „Deutschen Gildenschaft“) verfasste Artikel Troja läßt grüßen – Warum der Begriff der „Neuen Rechten“ in eine politische Sackgasse führt in der Jungen Freiheit veröffentlicht. [12] Die Differenzen eskalierten dann im Kontext der Frankfurter Buchmesse, wie die ehemalige Redakteurin der JF und vormalige Hier & Jetzt-Chefredakteurin Angelika Willig in der Deutschen Stimme der NPD berichtete. [13][14] Während Dieter Stein die Selbstbezeichnung als „Neue Rechte“ ablehnt und für Konservatismus und alle damit inhaltlich verbundenen Implikationen plädiert, was er mittlerweile durch die Bibliothek des Konservatismus hat manifest werden lassen, beharren die Köpfe des Instituts für Staatspolitik darauf, die Selbstbezeichnung Neue Rechte nicht aufzugeben. Bereits im April 2005 hatte Dieter Stein sein 190 Seiten umfassendes Buch Phantom Neue Rechte – die Geschichte eines politischen Begriffs und sein Mißbrauch durch den Verfassungsschutz im hauseigenen Junge Freiheit Verlag veröffentlicht.

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VeranstaltungenDas IfS gehrt zum engsten Umfeld der neurechten WochenzeitungJunge Freiheit.[4][5]Eine seiner Hauptaufgaben sieht das IfS in der politischen Bildung. Laut Eigendarstellung[6]stehen dabei folgende Arbeitsfelder im Mittelpunkt: die Rolle des Staates im 21. Jahrhundert, Politik und Identitt, Zuwanderung und Integration, Kriegs- und Konfliktforschung sowie Erziehung und Bildung. An den Akademien nahmen als Schler, laut Aussagen von Gtz Kubitschek, auch schon Mitglieder derNationaldemokratischen Partei Deutschlands(NPD) und von deren NachwuchsorganisationJunge Nationaldemokraten(JN) teil. Bekanntestes Beispiel ist der schsische NPD-LandtagsabgeordneteArne Schimmer.[7]Zeitschrift Sezession

Logo der ZeitschriftSeit April 2003 gibt das IfS die ZeitschriftSezessionsowie dieWissenschaftliche Reiheheraus, um seine Positionen einem breiteren Publikum zu vermitteln. Bis Ende 2006 erschien dieSezessionals Vierteljahresperiodikum, seit der Nummer 16 im Februar 2007 im Zweimonatsrhythmus. Das im Schnitt 64 seitige Magazin wird gelegentlich als geistige Nachfolgerin desrechtskonservativenMagazinsCriticngesehen.[8]Mit dem 2.Februar 2009 wurde die Website der Zeitschrift zum Internetportal beziehungsweiseBlogerweitert.[9]Die Zeitschrift weist nach eigenen Angaben 2.600 Abonnenten (Stand 2014) und ca. 600 Einzelheft-Verkufe pro Ausgabe (Stand 2011) aus.[10][11]Strategische AusrichtungIm Jahr 2009 kam es zu inhaltlichen und strategischen Differenzen zwischen den langjhrigen PartnernInstitut fr StaatspolitikundJunge Freiheit(JF). Am 9.Januar 2009 wurde der von JF-ChefredakteurDieter Stein(ebenfalls Mitglied derDeutschen Gildenschaft)verfasste ArtikelTroja lt gren Warum der Begriff der Neuen Rechten in eine politische Sackgasse fhrtin derJungen Freiheitverffentlicht.[12]Die Differenzen eskalierten dann im Kontext derFrankfurter Buchmesse, wie die ehemalige Redakteurin der JF und vormaligeHier & Jetzt-ChefredakteurinAngelika Willigin derDeutschen StimmederNPDberichtete.[13][14]Whrend Dieter Stein die Selbstbezeichnung als Neue Rechte ablehnt und frKonservatismusund alle damit inhaltlich verbundenen Implikationen pldiert, was er mittlerweile durch dieBibliothek des Konservatismushat manifest werden lassen, beharren die Kpfe desInstituts fr Staatspolitikdarauf, die SelbstbezeichnungNeue Rechtenicht aufzugeben. Bereits im April 2005 hatte Dieter Stein sein 190 Seiten umfassendes BuchPhantom Neue Rechte die Geschichte eines politischen Begriffs und sein Mibrauch durch den Verfassungsschutzim hauseigenen Junge Freiheit Verlag verffentlicht.Leitung und RedaktionKarlheinz Weimann leitet dasIfSzusammen mitErik Lehnert, der als Geschftsfhrer fungiert. Verantwortlicher Redakteur istGtz Kubitschek. Weitere Redakteure sindKarlheinz Weimann, Ellen Kositza,Erik Lehnertund Wolfgang Dvorak-Stocker, Geschftsfhrer desLeopold Stocker Verlagsund Herausgeber der ZeitschriftNeue Ordnung, die vomDokumentationsarchiv des sterreichischen Widerstandesals rechtsextrem eingeschtzt wird.[15]EinordnungDas Landesamt fr Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen wertete das IfS im Verfassungsschutzbericht 2002 als Teil eines Projekts Junge Freiheit:Als Teil des Projekts Junge Freiheit muss auch das Institut fr Staatspolitik (IfS) gewertet werden, das im Jahr 2000 durch Personen aus dem engsten JF-Umfeld gegrndet wurde. Ziel des IfS ist die Bildung geistiger Eliten. In Broschren wurde auf antidemokratische Ideologen, insbesondere solche derKonservativen Revolution, rekurriert und versucht, deren staatsphilosophische Erklrungsmuster weiterzuentwickeln.[16]Seit demJunge-Freiheit-UrteildesBundesverfassungsgerichtswird die Junge Freiheit und damit auch das IfS nicht mehr erwhnt.In der Antwort aus dem Jahr 2007 auf eine Groe Anfrage der AbgeordnetenUlla Jelpke,Petra Pau,Sevim Dadelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Die Linke (Drucksache 16/1009), ordnet die Bundesregierung das IfS unter Berufung auf die Kriterien desBundesverfassungsschutzgesetzes(BVerSchG, 3,4) nicht dem rechtsextremen Spektrum zu, weil derzeit keine tatschlichen Anhaltspunkte fr ziel- und zweckgerichtete Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung vorlgen:167. Wie hat sich der Ansatz der Neuen Rechten weiterentwickelt, mit Periodika wie der Jungen Freiheit oder den Publikationen des Instituts fr Staatspolitik und im Verlag Edition Antaios gezielt auch das rechts-konservative Spektrum anzusprechen?Die Bundesregierung rechnet der sog. Neuen Rechten nur Rechtsextremisten und deren Gruppierungen und Publikationen zu. Bei den in der Anfrage namentlich genannten Publikationen und publizierenden Einrichtungen sind die Voraussetzungen der 3,4 des Bundesverfassungsschutzgesetzes (BVerSchG) das Vorliegen tatschlicher Anhaltspunkte fr ziel- und zweckgerichtete Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung derzeit nicht gegeben. Dies schliet nicht aus, dass solche Publikationen und Einrichtungen sich selbst als Teil einer nach anderen Kriterien definierten sog. Neuen Rechten sehen.[17]Aufgrund seiner Aktivitten befindet sich das Institut im Fokus von Gruppen, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzen.[18]Kurt Wolffbeklagte in derJungen Freiheiterhebliche Strungen der Ttigkeit des IfS.[19]Die Arbeit des IfS wird jedoch nach eigenen Angaben vor allem durch politischen Druck auf Geschftspartner des Instituts behindert. So vermutete Kubitschek 2004 in der Jungen Freiheit einen Zusammenhang zwischen der Kndigung der Konten des IfS, Kubitscheks sowie dessen VerlagsEdition Antaiosdurch die Deutsche Bank und der Arbeit des Instituts.[20]Schon mehrere Male kndigten Vertragspartner dem Institut fr Staatspolitik die Rume fr geplante Veranstaltungen, z.B. erteilte 2004 der MnchenerLwenbrukellerdem IfS eine Absage, woraufhin das ersteMnchner Kollegim Haus derBurschenschaft Danubiastattfand.[21]Die Berliner CDU trennte sich von zwei Mitgliedern, nachdem bekannt wurde, dass sie sich im Umfeld von JF und IfS bewegten.[22]